Ein erstaunlicher kurzer Text und für mich wirklich der Beleg, dass es nicht immer Wälzer braucht, um etwas aufzubauen.
Ich finde, es ist nicht nötig, viel zu beschreiben, um Interesse zu wecken: Wenn ich einfach höre, dass es da einen weiß gekleideten Mann und ein leichtbekleidetes Mädchen gibt, reicht das für mich völlig aus, um mir da etwas vorzustellen und ich mag es einfach, wenn die eigene Phantasie nicht eingegrenzt wird.
Der Text zieht ansonsten auch viel Kraft daraus, dass man sich natürlich fragt, wie die einzelnen Zusammenhänge sind. Auch das ist aber mal wirklich ein spannender Ansatz: Jeder Leser wird sich wohl eine eigene Hintergrundgeschichte dazu zurechtlegen - tja, und nicht nur Hintergrundgeschichte... Was Cyrsha da am Ende vorhat, ist ja auch noch so eine Sache!
Meiner Meinung nach wäre es nicht unbedingt nötig gewesen, häufig auf die brisante Lage hinzuweisen; vielleicht öfter durch Körpersignale o.ä. zeigen, dass es gefährlich ist und eng wird. Aber das ändert nichts daran, dass mir das Prinzip gefällt.
Schön auch ist der schnelle Wechsel der Gemütszustände: Cyrsha führt eine Operation durch, hat aber trotzdem noch den Blick für den Mann und Mädchen, oder, noch besser, weil hier eine noch größere Diskrepanz zu spüren ist: Sie darf nicht erkannt werden, läuft an Naresh vorbei - und holt sich dann Kekse! Das hat was - und lässt auch eine Interpretation übrig, die Operation sei gar nichts Bierernstes.
So, jetzt höre ich aber mal wieder mit meinem Feedback auf, sonst wird das länger als die Geschichte
