Autor Thema: Star Trek Film Musik  (Gelesen 10759 mal)

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Star

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #15 am: 21.09.13, 11:14 »
Der Score zu "Final Frontier" gefällt mir auch sehr und ich höre ihn immer wieder gerne. Aber mir gefällt ja auch der ganze Film, womit ich wohl in der Minderheit bin (was ganz neues für mich...).

Überhaupt sind wir Fans mit der bisherigen Musik der Filme recht gesegnet, denn eigentlich waren die alle gut bis herausragend. Einzig der Soundtrack zu "Zurück in die Gegenwart" ist recht generisch und harmlos brav - also wie der ganze Film. Für mich ungeschlagen ist immer noch der Main Theme zu "Erster Kontakt". Der ist einfach nur schön! Wenn die Vulkanier kommen, die Musik anschwillt und Lilly ihr "Ich beneide sie, um die Welt in die sie fliegen" bringt, dann habe ich ja doch immer ein bisschen Pipi in den Augen An zweiter Stelle steht für mich der Soundtrack zu "Der Aufstand" und danach verwischt es ein bisschen. Finde die alle super.
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Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #16 am: 21.09.13, 19:47 »
@star
Bei FC bin ich da ganz bei dir. Der beste soundtrack aus den filmen.

Dann kommt aber bei mir auf der zwei: Undiscovered Counbtry, besonders diese dunkle bedrohliche Intro. UNd Wrath of Khan. mit Maintheme und "Battle in the Mutara Nebula"
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Lairis77

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #17 am: 22.09.13, 22:01 »
Ehrlich, mir gefällt auch der Soundtrack zu den letzten beiden ST-Filmen!  :thumb

Aber First Contact ist bisher ungeschlagen, vor allem das Main Theme  :gold.
Bei unserem letzten Trekdinner hatte sich ein Musikwissenschaftler auf sehr interessante Weise über die Soundtracks ausgelassen (leider kriege ich es nicht mehr zusammen). Dabei kam jedoch FC nicht sonderlich gut weg (eingängig, aber sehr simple).
Ich sehe schon, ich hab einen trivialen Geschmack, aber ich steh dazu :Ugly.
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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #18 am: 23.09.13, 11:54 »
Der Score zu "Final Frontier" gefällt mir auch sehr und ich höre ihn immer wieder gerne. Aber mir gefällt ja auch der ganze Film, womit ich wohl in der Minderheit bin (was ganz neues für mich...).
Wir können da einen kleinen Club aufmachen, ich mag ST:V auch. Ich finde einfach, dieser Film hat das meiste TOS-Feeling.

Bei unserem letzten Trekdinner hatte sich ein Musikwissenschaftler auf sehr interessante Weise über die Soundtracks ausgelassen (leider kriege ich es nicht mehr zusammen). Dabei kam jedoch FC nicht sonderlich gut weg (eingängig, aber sehr simple).
Schade, das hätte mich sehr interessiert. Denn die Musik hört man ja immer nur aus Laie und weiß nicht, welche, nun, "ojektivierbaren" Kriterien man da anlegen könnte. Kennst Du noch einen Namen? Vielleicht kannst Du ihn ja charmant (nur so viel, dass Conan nicht auf den Plan gerufen werden muss ;) :D) ins Forum lotsen ;) :D

Star

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #19 am: 23.09.13, 17:14 »
Wir können da einen kleinen Club aufmachen, ich mag ST:V auch. Ich finde einfach, dieser Film hat das meiste TOS-Feeling.

So ist es. Dafür, dass Shatner für seine Regie-Arbeit hier so viel Prügel bezieht, finde ich, dass er ziemlich gute Arbeit abgeliefert hat. Schlechter als Nimoy war er jedenfalls sicher nicht. Der Film krankt natürlich am Produktionsdesign - mitunter sieht er schon arg billig aus, was er wohl auch aufgrund ungünstiger Umstände war (was ich aber verschmerzen kann), aber das hat ja auch wieder ein paar andere Vorteile, immerhin musste man dadurch vermehrt auf TNG-Sets zurückgreifen, was der Enterprise auch wieder einen helleren, freundlicheren Touch gab. Die Story war stimmig, und auf unsere Helden zugeschnitten, der Bösewicht war - oho - mal kein machthungriger Despot, und dazu kamen viele nette Einfälle. Also mir gefiel der Film. Aber natürlich wird er auch durch den Soundtrack wieder etwas aufgewertet.

Bei unserem letzten Trekdinner hatte sich ein Musikwissenschaftler auf sehr interessante Weise über die Soundtracks ausgelassen (leider kriege ich es nicht mehr zusammen). Dabei kam jedoch FC nicht sonderlich gut weg (eingängig, aber sehr simple).

Ach na ja, diese Kritik, dass etwas populäres nicht seriös sein kann, sondern zwangsläufig trivial ist, findet man in jedem Bereich. Seien es "Kunstexperten", die einer sauberen Linie höchstens mit einem verächtlichen Schnauben begegnen, aber konfuse Farbklekse für das Maß aller Dinge halten, oder Literaturkritiker, die auch nur akademische Texte, die niemand so recht entziffern kann für ihrer aufmerksamkeit würdig empfinden. Ich habe das Gefühl, solche Einwürfe kommen meist nur von Leuten, die sich entweder für ganz tiefe Denker halten und sich entsprechend einen drauf keulen wollen, oder von Leuten, die krampfhaft versuchen, ihrem eigentlich unsinnigen Studienabschluss etwas Gewicht zu verpassen.

Bei Musik gibt es eigentlich nur eine Art der Bewertung. Eine Minute hören, dann den Stecker ziehen. Wenn man die Melodie weitersummt, hat der Komponist alles richtig gemacht.

Mana-manah
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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #20 am: 23.09.13, 20:02 »
Wir können da einen kleinen Club aufmachen, ich mag ST:V auch. Ich finde einfach, dieser Film hat das meiste TOS-Feeling.

So ist es. Dafür, dass Shatner für seine Regie-Arbeit hier so viel Prügel bezieht, finde ich, dass er ziemlich gute Arbeit abgeliefert hat. Schlechter als Nimoy war er jedenfalls sicher nicht. Der Film krankt natürlich am Produktionsdesign - mitunter sieht er schon arg billig aus, was er wohl auch aufgrund ungünstiger Umstände war (was ich aber verschmerzen kann), aber das hat ja auch wieder ein paar andere Vorteile, immerhin musste man dadurch vermehrt auf TNG-Sets zurückgreifen, was der Enterprise auch wieder einen helleren, freundlicheren Touch gab. Die Story war stimmig, und auf unsere Helden zugeschnitten, der Bösewicht war - oho - mal kein machthungriger Despot, und dazu kamen viele nette Einfälle. Also mir gefiel der Film. Aber natürlich wird er auch durch den Soundtrack wieder etwas aufgewertet.
Das sehe ich rundum so wie Du.
Beim Audiokommentar merkt man auch wirklich, wie viele Gedanken sich Shatner gemacht hat. Es kann natürlich eine Schutzbehauptung sein, wenn er sich immer wieder auf die Produktionsprobleme (ich glaube, es lag an Zeitknappheit) berief. Aber es war wirklich keine so schlechte Leistung, wobei mir auch wiederum die selbstkritische Haltung gefiel, mit der Shatner nachträglich meinte, dass er noch mehr aus dem Projekt rausgeholt haben hätte können.
Aber die Story ist eben wirklich TOS! Vor allem auch, weil das Trio gut interagieren konnte, meiner Meinung nach zum Beispiel um längen besser als in ST:VI.

Leela

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #21 am: 23.09.13, 21:54 »
.. na... uhhhh... ah! Moment! Ich lege mal ein kleines Veto ein! Oder ist es schon ein grosses? Oo
Vorweg: Star Trek V ist nicht soooo übel... aber im vergleich zu den anderen Filmen einfach.... schlechter?!

Und das mit Shatner ist so eine Sache... sein Filmprojekt war von vornherein überambitioniert - von diesen "Lawrence von Arabien" Szenen bis hin zu den (ebenfalls nie umgesetzten) Himmlischen Engels-Chören und dem Auftreten des Teufels himselfund dem schon gefilmten Trashy Pappfelsmonster... viel davon ist einfach dem Budget zum Opfer gefallen... zum Glück oder sah schon beim Dreh so ungklücklich aus... das man die Finger davon liess. 

Das zweite ist... die Figuren. Nicht ganz zu Unrecht wurde ja angemerkt das der Film einige der Hauptcharaktere etwas arg durch den Kakao zieht (Scotty) und andere ausbeutet (Uhura). Das Kirk-Spock-McCoy so gut harmonieren lag wohl auch nicht an Shatner, sondern eher an Nimoy und DeKelly, die sich schlicht weigerten die im Drehbuch eigentlich vorgesehene "Verrats-Szene" zu spielen und sich gegen Kirk zu stellen.
Dabei enthält der Film viel zu kurze - aber sehr interessante Charakterszenen gerade für Spock und McCoy.... deren emotionaler Impact geht aber in dem Chaos fasst völlig unter....

Und das Ausfallen von Sean Connery und die wirklich... sehr billigen Special Effects tun ihr übriges. Eigentlich... würde ich mir hier mal einen George Shatner Lucas wünschen... der Star Trek V nachträglich am Computer all das gibt was ihm fehlt.... Massenszenen, bessere spannende Raumgefechte, die "Grosse Barriere" als Super-Effekt... den Planet und "Gott" etwas aufpolieren... den Film würde ich sehr gerne mal so sehen. XD

Star

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #22 am: 23.09.13, 22:38 »
Dabei enthält der Film viel zu kurze - aber sehr interessante Charakterszenen gerade für Spock und McCoy.... deren emotionaler Impact geht aber in dem Chaos fasst völlig unter....

Reden wir von "Final Frontier" oder von "Into Darkness"? :D

Dass die Produktion unter keinem so guten Stern stand, habe ich ja bereits angesprochen, und die billig aussehende Ausstattung... na ja, mir macht das gar nicht so viel aus. Aber ich habe natürlich auch den "Vorteil", dass ich den Film nicht im Kino gesehen habe. Hätte ich Geld an der Kinokasse dafür ausgegeben, wäre mein Urteil vielleicht anders ausgefallen, aber ich bin eben durch die alljährliche Sat1-Ausstrahlung vor vielen, vielen Monden in den Genuss gekommen, direkt in einem Rutsch mit den anderen Filmen, und, ja, deshalb sehe ich das wohl alles etwas lockerer (und zweifellos durch eine Nostalgie-Brille). 

Was es im Vorfeld alles an Konzepten und Ideen gab, ist erst mal zweitrangig, ich kann den Film ja nicht nach etwas beurteilen, was er (zum Glück?) nicht geworden ist, zumal es verrückte erste, zweite, und mitunter auch letzte Drehbuchfassungen auch zu den anderen Filmen gab. Ich habe vor einer Weile das Buch von Michael Piller hier irgendwo verlinkt, wo er auf den gesamten Entstehungsprozess zu "Insurrection" eingeht, was recht interessant war, was aber auch eindeutig zeigte, wie sehr bei einem Film alles im Fluss ist.

Wie gesagt, ich habe mit dem Film keine Probleme und mag ihn. Natürlich ist das eine rein subjektive Meinung. In Geschmacksfragen kenne ich halt auch nur Geschunkel und Geschaukel ;) :)
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Leela

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #23 am: 23.09.13, 22:49 »
Zitat
Reden wir von "Final Frontier" oder von "Into Darkness"? :D

Natürlich "Final Darkness"! So! :P
Ich habe ihn übrigens auch nur auf Sat1 gesehen.... und das auch erst 2-3 Jahre später ... da wirkte er schon... nicht mehr so taufrisch. Ich glaube ich werde aber heute Nacht nochmal reinschauen... :)


Zitat
Was es im Vorfeld alles an Konzepten und Ideen gab, ist erst mal zweitrangig, ich kann den Film ja nicht nach etwas beurteilen, was er (zum Glück?) nicht geworden ist....

Ja, schon... ich hatte nur bei dem Film irgendwie das ganze immer so verstanden das diese Konzeptionen später doch irgendwie... massiv Einfluss hatten, sei es weil sie noch in Shatner Kopf fest sassen, oder das Budget für Dinge verpulverten die am Ende nicht im Film waren. Es ist schon merkwürdig das nach dem bis dato Erfolgsreichen Film der Reihe... der Film kam bei dem es so aussah als hätten sie ihm das Budget um 2/3 gestrichen. =) Mehr dazu vielleicht morgen im "ST V" Thread.... ;)

Max

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #24 am: 25.09.13, 18:21 »
Ich habe mir mal vorgenommen, die Soundtracks der Reihe mal wieder anzuhören :) Die Kommentare sind natürlich voll aus der Sicht des Laien heraus verfasst.

Den Anfang macht natürlich...

ST:The Motion Picture

Ich habe die Version zum zwanzigsten Geburtstag, wohl deswegen kann ich mit der Ausstattung rundum zufrieden sein. Mit gut 65 Minuten hat der Soundtrack eine schöne Länge.

Ich finde es schon, dass die Ouverture auch auf der CD ist. Goldsmith hat Ilia ein schönes, harmonisches, ruhiges, verträumtes Thema spendiert. Das kommt mMn auch dem ganzen Film zugute, der nicht nur über das Mysthische, sondern auch über das Romantische einer Weltraumfahrt verfügt.
Das Thema, das für ST so prägend werden sollte, hört sich hier schön, aber auch sehr ursprünglich (sozusagen ohne Verziehrungen) an.
Ähnliches gilt für das Klingonen-Thema.
"Total Logic" rangiert bei mir nicht unter meinen Lieblingsstücken auf der CD, aber es stimmt schon, dass es interessant zu hören ist, wie die Zeremonie untermalt ist und wie sich schon zu diesem frühen Zeitpunkt die später typischen V'Ger-Klänge daruntermischen.
Die Musik, die den Flug um die Enterprise begleitet, ist natürlich schön und gedehnt, wie es zur Szene auch passt; fast ist das ganze schon an der Grenze zum Kitsch ;)
"Leaving Drydock" wiederum setzt auf die ständige Wiederholung ein und derselben Fanfare, wobei sie sich in jedem Umlauf irgendwie verstärkt, steigert. Mir gefällt dieser Track sehr, weil er es schafft, die Harmonie aus diesem Score in eine gewisse Dramaturgie zu steigern.
Mit V'Ger kommen sphärischere Klänge, später auch die kühlen Synthesizer, die sich aber, und das deckt sich ja auch mit dem Gefühl, wenn man den Film anschaut, in die Länge ziehen, wenn die Enterprise durch die riesige Wolke fliegt. Mystisch ist das aber auch eine gute "Kulisse".
Diese Aspekte des Soundtracks kulminieren meiner Meinung nach in "Spock Walk", wo der Charakter des Fremden mit viel Kraft, mit viel Vehemenz verbunden wird.
Bei der Entdeckung von V'Ger ("Vejur Speaks") wird für mich deutlich: Einige Melodie, nein mehr einige Klänge verbinden sich bei mir auch eng mit einigen Filmszenen. Der Soundtrack ist auf diese Verknüpfung aber nicht zu reduzieren (siehe Fazit), was die Sache in meiner Wahrnehmung umso besser macht.
"The Meld" ist auf lustige Weise bedrohlich: Die Musik startet düster und das, obwohl es der Score bisher ja vermieden hat, musikalisch den Eindruck zu erwecken, es gäbe einen Feind. Dass das hier der Fall ist, untermauert sehr schön die Tatsache, dass wir der Auflösung (im doppelten Sinne) entgegen gehen.

Toll finde ich allgemein, wie Goldsmith in diesem Score moderne Synthesizer-Effekte mit klassischen Orchtesterinstrumenten, die wie die Harfe und die Violine auch ganz selbstbewusst / deutlich hervortreten, kombiniert.
Irgendwie kommt mir der Soundtrack auch auf eine gewisse Weise sinfonisch vor: Die Musik selbst erzählt eine fortlaufende Geschichte und wird damit zu einem Erlebnis jenseits des Films.

Max

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #25 am: 29.09.13, 15:03 »
Harter Schnitt für mich ;)

ST:The Wrath of Khan

Verwirrend bei diesem "OMPS": Die Tracks sind nicht alle in der Reihenfolge, in der die Musik im Film auftaucht. Das finde ich nicht nur schade, sondern eigentlich wirklich störend. Eine Länge von fast 45 Minuten ist hingegen okay.

Die neue Titelmelodie ist gelungen, man kann sich schnell in sie hineinhören. Aber sie bleibt mir nicht so im Gehör wie eine Goldsmith- (oder von mir aus auch Eidelman)-Komposition. Ihr Charakter - wie die des ganzen Scores, siehe Fazit - ist für mein subjektives Gefühl oberflächlicher, ganz so, als wäre nur ein Drittel an Musikern und an Instrumentengattungen zum Einsatz gekommt.
Brachial und spannend - außerordentlich passend zur Trackvorgabe "Surprise Attack". Die "interne Daramatugie" stimmt hier meiner Meinung nach, bliebe eben nicht das Gefühl, alles sei ein wenig trocken, oder, um es positiv auszudrücken, konzentriere sich auf einen Aspekt (gefühlt eben ein oder zwei Instrumente ohne einen Hintergrund). Schade finde ich es meistens - meistens! -, wenn Komponisten auf schiefe oder schrille Töne zurückgreifen müssen, um Extremes zu vertonen. Horner erliegt mMn dieser Versuchung hin und wieder.
Das "Spock"-Thema finde ich sehr gelungen. Hier mag ich den reduzierten Charakter, weil er zu der gewissen (paradoxen) Spiritualität der Vulkanier meiner Ansicht nach äußerst gut passt. Wenn ich mich nicht irre, wurde dieser Stil zumindest grob für den ST:VI-OST aufgegriffen.
"Kirk's Explosive Reply" vertont die "Verzögerung" und "Raffung" der Ereignisse sehr schön. Leider folgt wieder das Schrille und Schiefe - und das Laute. Ich finde es nicht unbedingt nötig, dieses Mittel einfach reinzuhauen, um zu zeigen, wie bombastisch es doch gerade zugeht.
"Khan's Pets" kann man gut anhören. Der Track ist erstaunlich ruhig, hat aber auch ein wenig klangliche Mysthik, auch wenn die Bedrohung nur sozusagen unterschwellig transportiert wird.
"Enterprise Clears Moorings" - schön, wenn auch etwas plakativ... Nur leider an der vollkommen falschen Stelle auf der CD. An diesem Track gefällt mir, dass er in einer unheilvollen Stimmung endet.
Die ersten Sekunden von "Battle in the Mutara Nebula" gehören für mich eindeutig zu den allerschönsten auf dem gesamten Soundtrack! Dieses Flötenstück könnte ich lange in Dauerschleife hören! Nach etwas mehr als einer Minute wird es aber leider wieder brachial. Für den Film funktioniert das ewige Auf und Ab aus melodischer Begleitung, kreischenden Effekten und vollkommener Stille ziemlich passabel: Der Track unterstützt hier mMn die Szene gut, für sich genommen ist er mir aber dann doch zu unruhig, als dass ich ihn gerne in voller Länge anhören würde.
Den "Genesis Countdown" hat Horner dann (auch) wieder gut "inszeniert". Ich mag es, wie er die Musik hier steigert, die Auflösung hält dann aber mit der Erwartung für mein Gefühl nicht mit.
Spock im "Epilogue" zu hören, ist merkwürdig, hat aber auch was. Die Überleitung in den "End Title" gestaltet sich da aber nett und ich mag es, wie Horner sein neues ST-Thema konsequent "durchkomponiert" hat.

Horners Ausrichtung ist ganz anders als der Vorgängersoundtrack. Ich finde sie in erster Linie eindimensional, irgendwie platt. Das heißt nicht, dass nicht auch schöne Melodien dabei wären, aber die Tracks sind weniger verspielt (und haben für mich auch weniger Tiefe). Dass sie weniger verpielt sind, passt zum Inhalt des Films, der ja auch düsterer und militärischer auftrat. Trotzdem wecken die, was sind es?, Flöten und Jagdhörner bei mir einfach keine Weltraumassoziationen, sodass der Score für mich ein wichtiges Kriterium schlicht nicht erfüllt hat. Es gibt Highlights, wegen denen ich den Soundtrack immer wieder höre, mein Lieblingsscore ist er definitiv nicht.


Max

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #26 am: 03.10.13, 14:19 »
Den Score vom dritten Film habe ich noch immer nicht. Deswegen...

ST:The Voyage Home

An sich hat dieser Soundtrack nicht viel zu bieten. Da wäre die kurze Länge von 36 Minuten (Negativrekord). Damit leider nicht genug. Einige Tracks haben für mein Empfinden auf dieser CD einfach nichts verloren. Komplettiert wird das, nun, Ärgernis dadurch, dass die Stücke nicht einmal in der richtigen Reihenfolge vorliegen.

Der Score lebt vom schönen Hauptthema. Es ist verträumt und verspielt und ist damit fast zu romantisch angelegt, um zur fröhlichen Stimmung des Films zu passen. Sei's drum, die Melodie ist einfach ansprechend.
"The Whaler" taucht an der vollkommen falschen Stelle auf: Der Track, der den dramatischen Höhepunkt des Films untermalen soll, gleich nach dem des Vorspanns? An sich unterstützt die Musik die Szenen, in denen die Wale vor dem Walfänger geschützt werden, aber gut.
"Market Street"? Was soll das? War das Teil der Hintergrundberieselung, als die Crew auf den Straßen von San Francisco die Leute um Hilfe bat? Ich mag die 80er nicht sonderlich. Ärgerlich, dass für so einen Nichtigkeit fast fünf Minuten drauf gehen - genauso viel Zeit wie die ersten beiden Tracks zusammen!
Die "Crash-Whale Fugue" ist dann zumindest wieder Teil der Filmmusik. An dieser Stelle natürlich wieder völlig falsch eingereiht. Mir gefält es an sich, wie der typische Klang der Sonde und der Wale eingebaut sind. Der Rest ist auch irgendwie stimmig in dem Sinne, dass sich der Score selbst nicht so wichtig nimmt. Interessant: Wüsste ich es nicht besser, würde ich annehmen, Melodien aus dem ersten "Planet der Affen"-Film wären benutzt worden. In den 8 Minuten Laufzeit verliert sich aber irgendwie fast alles, bis es am Ende zum Filmthemaübergang betont heiter wird.
Die "Balade of the Whales" fordert wieder die Betätigung der Skip-Taste heraus. Ich kann damit einfach nichts anfangen: Warum muss ein ST-Soundtrack die "Yellowjackets" über Wasser halten?
Was soll man zu "Chekov's Run" sagen? Nette Melodie, unbestritten. Aber ist sie auch geeignet, um eine der wenigen halbwegs dramatischen SZenen des Film zu unterstützen?
Die Zeitreise ist ungewöhnlich vertont, sie reiht sich nicht bruchlos in die anderen Stücke ein und wird dadurch schon mal interessant.
Das Gleiche wie bei der Flucht von Chekov gilt auch für die Jagd durch das Krankenhaus. Mir ist dieser Track zu albern geraten. Als was geht das musikalisch durch? Eine Polka?
Und wie schließt sich der Kreis? Natürlich mit der Hintergrundmusik zur Sonde. Fast wurde der Score damit auf den Kopf gestellt. Ich glaube, die richtige Reihenfolge müsste demnach 1 - 10 - 8 - (3) - 7 - 9 - 4 - 2 - 11 sein. Nur so nebenbei, falls man den CD-Player programmieren möchte.
Den Abschluss bildet also immerhin die Nachspannmusik, die schön lang eingeleitet wird. Das heitere "Zweitthema" des Films (das etwa bei den Walenplantscherein eingesetzt wird) unterbricht es dabei nach bekannter Manier gut, vor allem, weil es so schön "verzögert" ins Finale ausläuft.

Rosenmans ST-Ausflug profitiert von dem schönen Hauptthema und der soliden musikalischen Unterstützung mit ein paar kleinen Glanzlichtern. Zwei Tracks - den vom Vorspann und vom Abspann - höre ich regelmäßig, und ohne sie hätte ich mir die CD auch nicht zugelegt.


Max

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Antw:Star Trek Film Musik
« Antwort #27 am: 24.02.14, 21:20 »
Den Score vom dritten Film habe ich noch immer nicht.
Das hat sich inzwischen geändert  :bounce

ST:The Search for Spock

Meine letzte Erwerbung auf diesem Sektor. Damit ist das Hörerlebnis in doppeltem Sinne noch frisch: Ich bin noch nicht so gut mit der Musik vertraut wie bei den anderen Scores, bin vielleicht auch etwas zu positiv eingenommen, weil sich das noch nicht gesetzt hat.
Die Länge von knapp über 43 Minuten ist in Ordnung, auch, weil man nicht groß etwas vermisst.

Die Titelmusik schließt vollkommen an den Vorgänger an.
Horners Umgang mit den "Klingons" ist spannend, irgendwie auch rustikal, aber gerade deswegen für mich interessant. Der Track löst bei mir aber irgendwie auch die Stimmung aus, mich auf einem orientalischen Bazar zu befinden. Da ist auch viel Geklapper und Gestampfe dabei, aber ich finde das okay, wobei ich es in der Tragweite dieser ersten Aufbereitung nicht immer gebraucht hätte. Die Tracks sind alle recht lang, was an sich schön ist. Hier ist aber nicht nur der Angriff auf das Händlerschiff zu hören, sondern auch, wie die Enterprise im Dock eintrifft. Eine Teilung hier wäre schön gewesen. Der zweite Teil jedenfalls ist natürlich anders, aber auch schön. Die Passage, in der die Crew über die "Excelsior" spricht, klingt viel schöner, weil viel verspielter, als ich es im Film rausgehört zu haben glaubte.
Der Diebstahl der Enterprise ist für mich das eigentliche Highlight des Soundtracks. Hier merkt man mMn auch, wie wichtig die Musik zur Untermalung ist, denn wenn man ehrlich ist: Sooo viel passiert im Film an dieser Stelle ja nicht: Enterprise fliegt aus dem Dock, nachdem sich die Türen noch rechtzeitig öffnen ließen, "Excelsior" hinterher, Stiles droht Kirk, Enterprise geht auf Warp und die "Excelsior" bleibt sabotiert zurück. Die Musik macht das beste aus dem Geschehen. Merkwürig: Ein Intermezzo direkt vor dem Teil, als das Licht auf der Brücke angeht. Im Film tauchen diese zehn Sekunden wirrer Klänge nicht auf und ich möchte auch immer vorspulen, wenn ich es höre. Spannend fand ich den Holzspiel- oder Xylophon-Einsatz! Ansonsten hat Horner aber sehr schön die alte Melodie aufgegriffen und immer wieder auf den Punkt gebracht; geradezu obszön steigert sich die Musik dann durch Wiederholung und Intensivierung zum Ende; bei der erfolglosen Beschleunigung der "Excelsior" war es mMn nach klug von Horner, auf ein neues Klangmuster zu setzen, weil das alte durch die Enterprise besetzt und abgehakt war. Ein toller Track!
Ich kann mich ja irren, aber in diesem Fall glaube ich nicht, dass "Mind-Meld" wirklich an der richtigen Stelle ist, denn ich glaube, die Musik gehört zum Treffen von Sarek und Kirk. Ein schöner Track, der einmal durch einen vollen, warmen Streichklang so aus dem Rahmen fällt, als gehöre er zu einem der späteren Filme.
Ich mag die Art, wie das neue klingonische Thema in "BoP decloaks" mit dem ST-Motiv von Horner verwoben wird. Es sorgt auch immer wieder für ein verzögerndes und raffendes Tempo und untermalt die Ereignisse damit mMn gelungen. In meiner Wahrnehmung fing auch Horner schon an, die Idee des Bird of Prey musikalisch umzusetzen (wie Goldsmith in ST:V auch), weil manch ein Horn-Einsatz so klingt, als rufe ein verwundeter Raubvogel. Auch wieder ein unterhaltsamer Track.
Nun befinden wir uns schon auf der Reise nach Vulkan. Gab es beim Kampf zwischen Kirk und Kruge wirklich keine Hintergrundmusik? Nun gut. Dieser Track ist jedenfalls schlicht und meistens harmonisch, aber blieb mir auch nicht wirklich im Ohr, auch weil er (vom gegen Ende einsetzenden Gegluckse abgesehen) über weite Teile wie eine Wiederholung des Vorspanns klang.
Ähnliches gilt für das Katra-Rutual, wobei ich sagen muss, dass wieder eine gute Steigerung zum Einsatz kommt und dass ich es fast schon genial finde, wie düster Horner es ausschleichen lässt, sodass es einem als Zuschauer beinahe einen Schauer über den Rücken jagt und die Frage wirklich Nachdruck erhält, ob es nun geklappt hat oder nicht.
Der Abspann beginnt euphorisch und fast schon versöhnlich-sphärisch. Was folgt ist das Aufgreifen der eigentlichen Horner-Melodie, womit der Score dann wieder die Nähe zu ST:II aufgebaut hat. Meiner Erinnerung nach schließt er aber intensiver ab.

Wider Erwarten war der Soundtrack deutlich mehr als das Aufwärmen des Vorgängers. Alles in allem wirkt er auf mich frischer, verspielter und damit besser als der von ST:II. Ich freue mich jedenfalls, mit ihm meine ST-OST-Sammlung komplettiert zu haben.

 

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