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Canon-Charaktere in Fan-Fictions

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Max:
Also ich bin kein großer Anhänger davon, canon-Figuren in meine Geschichten unterzubringen.
Ich sehe irgendwie keine Vorteile. Mehrere Probleme wurden ja schon angesprochen: Das der Überhöhung; das der Anbiederung...
Ich weiß nicht, wie schwierig solche Charaktere zu schreiben sind, aber es klingt einleuchtend, dass die VOY-Figuren einem da sicherlich nicht die größten Probleme machen werden ;) :D Ich halte es für plausibel, dass es, so man canon-Figuren in die eigenen Geschichten einbringen möchte, sinnvoll ist, diese Figuren zu studieren, indem man sich viele Folgen oder Filme intensiv anschaut.

Ein Problem, dass ich mich mit den canon-Figuren in FFs habe, ist die, dass ihr Auftauchen viel, viel zu schnell gekünstelt wirken kann. Ich finde es nämlich schon auch schwierig, sie als Gastexperten unterzubringen, weil man sich immer schnell wundern müsste, warum ausgerechnet diese Person jetzt vor Ort sein sollte. Warum ausgerechnet ein LaForge, wenn es um Technik geht, warum eine Crusher, wenn es ein Medizinthema ist, warum eine Janeway, wenn ein Admiralsbefehl gegeben werden muss, warum ein Picard, wenn man ein Botschafter vorkommen soll?
Ich finde, das lenkt sehr schnell ab, wenn man es nicht auf zwei, drei Sätze beschränkt. Die Aufmerksamkeit ist schnell bei den "berühmten Gästen" und ich sehe spontan nicht die Motivation, sich auf so eine Figur konzentrieren - es sei denn, man sähe es als Schreibexperiment, ob man eine Figur, die schon so ausführlich behandelt wurde, für jeden Leser erkennbar schreiben kann.
Im Fernsehen funktioniert das mit der "Staffelstabübergabe", im FF-Bereich ist das aber mMn als Konzept gar nicht so sinnvoll, weil ich Zweifel habe, dass die Präsenz, die ein Schauspieler auf der Leinwand oder dem Schirm hat, in der Literatur dieselbe ist. Das soll auch nicht heißen, dass man die canon-Figuren nicht auch gut treffen kann. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass das für den Leser tatsächlich ein Anreiz ist, eine FF eher zu, nun, akzeptieren.

Alexander_Maclean:
@max
Du hast sicherlich nicht ganz unrecht, dass es hie und da "gekünselt" wirkt.

Ich finde aber für meine bisherigen Canonfigurenauftritte hab eich jeweils gute Punkte gefunden.

a) Geordi als 'Experte' für die Sovereignklasse, wenn man die Werftingeneiure außen vor lässt, auf die Marcus ja nicht gut zu sprechen war.

b) Bei Elite Force ist es IMO sowieso aufgrund des Szenarios klar, dass da Voyagerfiguren immer mal wieder auftauchen.

c) Bei Nebenfigurem iwe Nechajew oder Paris bin ich zum einen der Meinung, dass ich für diese - innerhalb der Serie auch selten vorkommenden Figuren - 'Zeit' einspare diese Figuren einzuführen. Zum anderen ist es auch einer gewissen Logik geschuldet, sodass es nicht 10000 Admirale geben kann.

Max:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 05.09.13, 21:03 ---@max
Du hast sicherlich nicht ganz unrecht, dass es hie und da "gekünselt" wirkt.

Ich finde aber für meine bisherigen Canonfigurenauftritte hab eich jeweils gute Punkte gefunden.

a) Geordi als 'Experte' für die Sovereignklasse, wenn man die Werftingeneiure außen vor lässt, auf die Marcus ja nicht gut zu sprechen war.

b) Bei Elite Force ist es IMO sowieso aufgrund des Szenarios klar, dass da Voyagerfiguren immer mal wieder auftauchen.

c) Bei Nebenfigurem iwe Nechajew oder Paris bin ich zum einen der Meinung, dass ich für diese - innerhalb der Serie auch selten vorkommenden Figuren - 'Zeit' einspare diese Figuren einzuführen. Zum anderen ist es auch einer gewissen Logik geschuldet, sodass es nicht 10000 Admirale geben kann.

--- Ende Zitat ---

Stimmt, man spart schon Zeit, das ist wahr. Und ich sehe das auch so ein wenig wie David, dass man bei Admiralen da noch das beste rausholen kann, weil sie eben keine breite Bühne bekommen. Viele Personen diesen Rangs wird es nicht geben, aber auch nicht nur die bekannten Gesichter.
Ich würde mich nur immer fragen: Will ich mir die Zeit ersparen zugunsten einer Figur, die dann im schlimmsten Fall im Kopf des Lesers trotz nur weniger Zeilen "Pagetime" präsenter ist als Nebenfiguren meines eigenen Geschichtenkonzepts?

Mit "Elite Force" hast Du Recht: Das dürfte wirklich so ein ziemlich singuläres Projekt in der Flotte gewesen sein, für dessen Ausweitung man dann schnell auf die Erfinder zurückgreifen würde.

Aber bei der Sache mit LaForge und der "Sovereign"-Klasse, nun, da wäre ich persönlich schon so ein wenig skeptischer. Klar, kennt er das Schiff gut, aber selbst wenn man nicht auf Leute von der Werft zurückgreifen möchte: Es gibt ja noch andere Ingenieure und am tiefsten in der Materie wird der Chefingenieur des Prototypen sein.

Es ist aber auch gut möglich, dass ich da so sensibilisiert bin, weil die ST-Serien hier manches Mal nicht unbedingt immer besonders angenehm mit den Voraussetzungen umgegangen ist: Auch personell gab es da schon den ein oder anderen Zufall, der schon sehr merkwürdig war ;) ;)

Star:

--- Zitat von: Max am 05.09.13, 20:49 ---Im Fernsehen funktioniert das mit der "Staffelstabübergabe", im FF-Bereich ist das aber mMn als Konzept gar nicht so sinnvoll, weil ich Zweifel habe, dass die Präsenz, die ein Schauspieler auf der Leinwand oder dem Schirm hat, in der Literatur dieselbe ist. Das soll auch nicht heißen, dass man die canon-Figuren nicht auch gut treffen kann. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass das für den Leser tatsächlich ein Anreiz ist, eine FF eher zu, nun, akzeptieren.

--- Ende Zitat ---

Warum nicht? In der offiziellen Trek-Literatur wird es ja auch so gehandhabt und mir fällt spontan kein Fall ein, wo mich die Canon-Charaktere, die als "Staffelträger" dienten, gestört hätten. Sie waren für mich zwar auch nicht unbedingt ein Grund jetzt eines der Bücher zu lesen, aber ich empfand sie meistens als Gewinn.

Die erste Romanreihe, die nicht die Serien-Helden im Fokus haben sollte, war "New Frontier". Damals machte man ein paar Figuren der zweiten Reihe zu Hauptcharakteren (Shelby, Selar, Robin Lefler) und benutzte noch eine ganze Reihe beliebter Figuren, um dem Pilotroman einen guten Start zu geben (Picard, Spock, etc) und das hat wunderbar geklappt. Der Autor Peter David hat Spock beispielsweise so wunderbar getroffen, dass der "Charme" und die "Präsenz" auch auf das Papier übertragen werden konnte. Bei "Vanguard" hat man Kirk und Co benutzt, um die Serie vorzustellen (und zu beenden). War auch super. Wie die Enterpise am Schluss noch mal auftauchte und mitmischste, ja da habe ich schon auch gejubelt. SCE wurde von Scotty unterstützte. War auch toll.

Wenn man den Figuren treu bleibt - sowohl den neuen, als auch den alten - und das größere Bild nicht aus den Augen verliert, dann kann das durchaus funktionieren. Natürlich muss man immer erst ein bisschen üben. Aber es kommt auch drauf an, welche Ansprüche ein Geschichtenschreiber an sich selbst stellt. Diejenigen, die das Handwerk wirklich erlernen wollen, die tüfteln irgendwann schon aus, wie man auch Fremd-Charaktere richtig einsetzen kann. :)

Visitor5:
Hm, ich habe immer mal wieder einen der Canon-Chars in meinen Stories:

Ich habe zB. Sisko auf DS 9: Ich habe ihn benutzt, um zwei Charaktere ein bisschen besser zu durchleuchten, und um deren Sichtweisen aufzuzeigen. Das eine Mal eine kybernetisch aufgewertete Person, auf die er als "Borg-Geschädigter" nicht sonderlich gut zu sprechen ist, und eine Schmugglerin, die ihre Abhängigkeit ihrem "Boss" gegenüber bedingungslos akzeptiert und Parallelen zu seinem Diensteid aufzuzeigen versucht. [Ob ich diese beiden Möglichkeiten auch wirklich so in die Geschichte einbaue, weiß ich noch nicht - bis ins Jahre 2369 habe ich noch mindesten 17 Jahre Geschichte zu füllen.]

Ich habe Picard auf seiner Undercovermission auf Romulus und wie er mittels einer stummen Soldatin entkommen kann - so inkompetent wie in "Wiedervereinigung" aufgezeigt wollte ich den Tal Shiar dann doch nicht haben;

Ich habe Tal'Aura aus den 50ern und eine persönliche Vendetta, darüber habe ich sogar schon ein bisschen mehr verraten;

Es gibt die Pegasus - obwohl ich da noch sehr unschlüssig bin, wie ich das genau haben möchte;

Hmhm... Colonel Lenaris Holem hat seinen Auftritt;

Darsha wird '52 bei der Graduierungsfeier in San Francisco anwesend sein - und wie wir wissen sind da auch ein paar... "bekannte Gestalten" ihre Lehrjahre durch.

Ich habe Gorkon, der in meiner Story kein Krieger, sondern ein wichtiger Wirtschaftsexperte ist, der den Rat vor einem weiteren Wettrüsten mit der Föderation warnt und sich dann an die Macht putscht ("Einen Krieg zu verlieren um ein Reich zu retten ist keine Niederlage."). Aber auch ihn werde ich nicht verdrehen. Bedenkt man die Aggressivität seiner Artgenossen (Kor, Kang Koloth, Chang, Klang und andere) aus dieser Zeit, kommt er ziemlich "kuschelig" herüber. Ich denke die Erweiterung seiner Hintergründe, die ich mir ausgedacht habe, laufen mit seinem gezeigten Wesen konform.

Nach Möglichkeit halte ich aber diese Berührungspunkte klein und überschaubar.



Dann habe ich noch eine Idee für ein Parallel-Universum:

Ich habe mir überlegt, die Voyager-Folgen... Sagen wir mal... ein bisschen umzugestalten, um ein par fanboyische Makel und Idiotien auszugleichen (Die Föderation scheitert mit all ihren Schiffen fast gegen einen einzigen Würfel - aber die Voyager macht's im Alleingang gegen einen "taktischen Würfel" und all die Ressourcen der Borg in deren Territorium - ja, ne, is klar... ) Diese Ideen sind aber noch ziemlich vage, da ich sie noch nicht auf durchgehende Konsistenz geprüft habe und meine Notizen nur punktuell die Fehler versuchen zu korrigieren.

Ich habe auch einen Charakter, der durch die Voyager in den Deltaquadranten gelangen muss; Ich habe zwei kleinere Chars als Ergänzung für die Voyager-Crew entwickelt;

Auch eine romulanische Crew wird sich in diesem Parallel-Universum befinden...

Ob ich diese Voyager-Ideen wirklich integriere oder als eigenständige Geschichte aufziehe, weiß ich noch nicht. Nach der Folge "VOY - Die Voyager-Konspiration", in der man eine Galor-Klasse im Delta-Quadranten gesehen hat, habe ich mit dem Gedankenexperiment einer Romulanercrew parallel zur Voyager experimentiert - Telek R'Mor war ein weiterer Anstoß in diese Richtung.

Alles in allem integriere ich lieber die kleinen Rollen in meine Stories, als die großen (von der Voyager-Idee einmal abgesehen)!

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