Autor Thema: Übersetzungsfehler  (Gelesen 16543 mal)

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CaptainCalvinCat

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Antw:Übersetzungsfehler
« Antwort #30 am: 11.07.14, 14:32 »
Hoch ist sie, das stimmt - aber so ganz unpassend empfinde ich sie dann doch nicht.

Max

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« Antwort #31 am: 11.07.14, 14:36 »
Ich weiß nicht, ob ich den Unterschied so eklatant finde, weil ich bei Bakula erstmals zuerst die Originalstimme gehört habe. Aber ich denke halt schon, dass es einen großen Unterschied in der Wahrnehmung ausmacht, ob eine Person eine hohe oder eine tiefe Stimme verpasst bekommt.

CaptainCalvinCat

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« Antwort #32 am: 11.07.14, 14:42 »
Bei mir war es so, ich hab mir Stargate auf DVD zugelegt - ("RÜckkehr der Osiris" bis zu "die verhinderte Allianz" oder so) und schaute mir die "Rückkehr der Osiris" in englisch an. Mein Gedanke war: "Haben die bei Jack und Daniel die Stimmen gewechselt?"
Bis dahin hatte ich nämlich gedacht, dass beide auch im englischen Original zumindest relativ ähnlich klängen - also Daniel eher höher, Jack eher tiefer.

Ich find aber nicht, dass es bei mir so einen großen Unterschied macht - ich hab beide Stimmen von Bakula gehört und... auch wenn die deutsche etwas hoch sein mag, tut das - meiner Meinung nach - der Sache keinen Abbruch. ^^

Drake

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« Antwort #33 am: 11.07.14, 15:56 »
Aber ich denke halt schon, dass es einen großen Unterschied in der Wahrnehmung ausmacht, ob eine Person eine hohe oder eine tiefe Stimme verpasst bekommt.

Nicht nur die Stimmhöhe selbst, mich persönlich ärgert es allgemein, wenn bei der Synchro deutlich vom Original abgewichen wird. Die eklatantesten Beispiele die mir da spontan  einfallen sind Baltar und Tigh aus BSG - beide haben im Original einen sehr einprägsamen Akzent, Tigh das mürrische Knurren eines alten Seebären, Baltar sein hochtrabendes pseudo-britisch. Und im Deutschen höre ich von beiden dann akzentfreies Hochdeutsch, bei Tigh sogar noch eine Stimme, die gefühlte zehn Jahre zu jung für den Charakter klingt.

Ich meine, ist nicht so als würde ich mir einen sächselnden oder plattdeutschen Tigh wünschen, aber da geht in meinen Augen einfach etwas verloren. Das hat sicher auch etwas mit Gewöhnung an das zuerst gesehene Original zu tun, aber nicht ausschließlich.
Bei Star Trek war es witzigerweise eher umgekehrt, die englischen Stimmen waren zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig wenn man nur die Deutschen kannte, aber letzten Endes gefallen mir auch da die meisten Stimmen im Original trotzdem besser, als die Deutschen. Bei einigen klingt es durch einen Akzent oder bestimmte markante Elemente einfach "interessanter", in anderen Fällen fehlt der Synchro ein Element, das im Original gut zum Charakter passte (Worfs sehr tiefe Stimme im Englischen z.B.).

Was mich an manchen Synchros übrigens auch irrational stark nervt, gerade bei Trek: Einige Übersetzer scheinen extreme Schwierigkeiten damit zu haben, zu erkennen ob man "You" besser mit "Du" (vertraut) oder mit "Sie" (förmlich) übersetzt. Soweit ich mich erinnere, siezen sich z.B. Tom und Harry selbst in Staffel 7 noch - auch wenn sie unter sich sind. Das sind beste Freunde und sie reden sich permanent mit Vornamen an, da klingt das "Sie", selbst das Hamburger'sche, einfach albern.

CaptainCalvinCat

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« Antwort #34 am: 11.07.14, 16:05 »
Ich meine, ist nicht so als würde ich mir einen sächselnden oder plattdeutschen Tigh wünschen, aber da geht in meinen Augen einfach etwas verloren. Das hat sicher auch etwas mit Gewöhnung an das zuerst gesehene Original zu tun, aber nicht ausschließlich.

Wobei das natürlich genial gekommen wäre: "Moin Moin, die Zylonen sind da, neeech? Hummel Hummel, Mors Mors." ^^

LadyRedSinclair

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« Antwort #35 am: 24.07.14, 12:12 »
Wobei das natürlich genial gekommen wäre: "Moin Moin, die Zylonen sind da, neeech? Hummel Hummel, Mors Mors." ^^

Wäre es. ^^ Da rächt sich, dass Dialekte in D größtenteils ziemlich lange ziemlich verpönt waren und selten außerhalb von Witzen, Mundarttheatern u.ä. in Erscheinung traten- so hätte man, um beim Beispiel zu bleiben, Colonel Tigh, der ja eigentlich eine ziemlich tragische Figur ist, einen unfreiwillig komischen Touch verpasst. Das ist ja in anderen Ländern anders, da dienen die Mundarten als Lokalkolorit (so, wie es hier langsam auch- wieder- anfängt, was ich auch sehr schön finde).

Man könnte es sich einfach machen und den Originalton beibehalten, nur Untertitel einblenden... der Weg wird hierzulande nicht gegangen, und so grundsätzlich finde ich die Synchro meistens schon nicht schlecht gelungen. Aber so ein paar Ausreißer gibts natürlich immer- da sind Wortspiele, die holprig bis gar nicht übersetzt werden können, da muss auch eine bestmögliche Lippensynchronizität erreicht werden... ist alles nicht so einfach. Wobei es natürlich nicht zu richtigen Fehlern kommen sollte, das ist klar.

Zu passenden oder unpassenden Stimmen gibts ja auch die Story, dass Gillian Anderson (Akte X)  ihre "deutsche Stimme", gesprochen von Franziska Pigulla, deutlich schöner finden soll als ihre eigene. ^^

sven1310

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« Antwort #36 am: 24.07.14, 12:23 »
Noch ein schönes Beispiel ist doch Captain Janeway. Da ist die deutsche Synchronstimme doch nun wirklich viel besser.

Ich persönlich habe lieber die Auswahl es mir entweder auf deutsch anzuschauen oder die Tonspur auf der DVD zu wechseln und es mir auf Englisch anzugucken. Man kann sagen was man will aber wir deutschen haben wenigstens eine vernünftige Dub Kultur. Andere Länder wie Amerika oder Polen können davon nur träumen.
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Opi's Wahn

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« Antwort #37 am: 24.07.14, 12:54 »
Was mich an manchen Synchros übrigens auch irrational stark nervt, gerade bei Trek: Einige Übersetzer scheinen extreme Schwierigkeiten damit zu haben, zu erkennen ob man "You" besser mit "Du" (vertraut) oder mit "Sie" (förmlich) übersetzt. Soweit ich mich erinnere, siezen sich z.B. Tom und Harry selbst in Staffel 7 noch - auch wenn sie unter sich sind. Das sind beste Freunde und sie reden sich permanent mit Vornamen an, da klingt das "Sie", selbst das Hamburger'sche, einfach albern.

Viel schlimmer find ich da eigentlich, dass Regelmässig (in diversen Serien) Leute miteinander ins Bett steigen und sich kurz davor oder danach dann eben siezen... :what

... aber Übersetzen und dann auch noch Wortspiele und Lippensynchron ist schon eine Kunst. Deshalb sollten wir froh sein, dass wir so gute Synchros bekommen.

Letztens bin ich über einen schönen Übersetzungsfehler mit Buchstabendreher in einem Star Wars Roman gestolpert. "Sithspit" wurde mit Shitspucke übersetzt  :Ugly
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PercyKeys

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« Antwort #38 am: 24.07.14, 15:24 »
Noch ein schönes Beispiel ist doch Captain Janeway. Da ist die deutsche Synchronstimme doch nun wirklich viel besser.

Nope... ;) Kate Mulgrew hat ne markante, kernige und wiedererkennbare Stimme. Gerade das macht das Original wesentlich interessanter als die deutsche Weichspülung.

IMO...

Edit: Captain Janeway's Bully Speech
« Letzte Änderung: 24.07.14, 15:27 by PercyKeys »

Alexander_Maclean

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« Antwort #39 am: 24.07.14, 15:36 »
Ich denke es ist ganz einfach eine gewöhnungsfrage.

Ich finde Mulgrews stimme halt ein wenig wie nen Glasschneider.
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PercyKeys

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« Antwort #40 am: 24.07.14, 15:38 »
Ja klar. Oft ist es halt auch nur die Umstellung, die man erstmal erfolgreich verarbeiten muss. ^^
Für mich selber kommt neben Übersetzungsfehlern auch aufgrund von Betonungs- und Intonationsverfälschungen keine deutsche Synchronisation in Betracht, wenn ich die "englische" Wahl hab....

Hm... ich würde sagen, ein wenig "Finger-Nagel-auf-Tafel" ist bei Mulgrew auch dabei. :D

Tolayon

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« Antwort #41 am: 24.07.14, 15:42 »
Synchronisation ist für jeden, der die Originale kennt und schätzt fast immer ein Verlust an Qualität.
Zum Glück kann ich meistens warten, bis die übersetzte Version ins Fernsehen oder Kino kommt - da kann ich auch nicht so leicht enttäuscht werden.
Dafür kommen mir wiederum die (US-)englischen Originale oft eher flach und vom Klang der Stimmen teilweise undiferrenziert vor, wenn ich diese - allerdings sehr selten - nachträglich sehe.


Um aber wieder zu den Übersetzungsfehlern an sich zu kommen:

In der aktuellen TNG-Wiederausstrahlung auf Tele 5 ist mir aufgefallen, dass Picard in der Folge "Angel One" in Hinblick auf den abgestürzten Frachter von "Rettungs-Schalen" spricht, obwohl er eigentlich "Kapseln" hätte sagen müssen ;)

PercyKeys

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« Antwort #42 am: 24.07.14, 16:04 »
In einer anderen Folge sagt auch mal der deutsche Wesley statt Rettungskapsel "Rettungshülse"... herrlich. :D

Max

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« Antwort #43 am: 24.07.14, 21:14 »
Da rächt sich, dass Dialekte in D größtenteils ziemlich lange ziemlich verpönt waren und selten außerhalb von Witzen, Mundarttheatern u.ä. in Erscheinung traten- so hätte man, um beim Beispiel zu bleiben, Colonel Tigh, der ja eigentlich eine ziemlich tragische Figur ist, einen unfreiwillig komischen Touch verpasst. Das ist ja in anderen Ländern anders, da dienen die Mundarten als Lokalkolorit (so, wie es hier langsam auch- wieder- anfängt, was ich auch sehr schön finde).
Da bin ich zwiespältig. Ich hätte da die Angst, dass es mehr schadet, als zu nutzen. Es gibt Dinge, die man leider wirklich nur schwer transportieren kann. Einen Dialekt (oder Akzent) durch einen ländestypischen zu ersetzen, hilft, um eine Eigenart durchklingen zu lassen. Andererseits ist halt nun mal klar, dass Colonel Tigh kein Ostfriese oder Bayer ist und deswegen wird das doch immer wie eine humoristische Veränderung des Originals wirken.
Ich schätze, mir gezielter Betonung, mit einem guten Einsatz der stimmlichen Möglichkeiten wäre mehr erreicht.

Man könnte es sich einfach machen und den Originalton beibehalten, nur Untertitel einblenden... der Weg wird hierzulande nicht gegangen, und so grundsätzlich finde ich die Synchro meistens schon nicht schlecht gelungen. Aber so ein paar Ausreißer gibts natürlich immer- da sind Wortspiele, die holprig bis gar nicht übersetzt werden können, da muss auch eine bestmögliche Lippensynchronizität erreicht werden... ist alles nicht so einfach. Wobei es natürlich nicht zu richtigen Fehlern kommen sollte, das ist klar.
Das sehe ich so wie Du :) Die Synchro ist im Allgemeinen ganz gut, auch wenn Fehler ärgerlich sind. Untertitel empfinde ich schon irgendwie als störend, weil man sich eben nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren kann und sie einfach vom Film, wie er sein sollte, ablenken. Hinzu kommt, dass dieser Text dann auch noch stark eingekürzt werden muss, weil er sonst auf die Schnelle nicht erfasst werden kann. Nicht nur das, sonders die allgemeinen Unterschiede zwischen Sprachen sorgen dann dafür, dass Wortspiele einfach nicht immer herüberzuretten sind.

In der aktuellen TNG-Wiederausstrahlung auf Tele 5 ist mir aufgefallen, dass Picard in der Folge "Angel One" in Hinblick auf den abgestürzten Frachter von "Rettungs-Schalen" spricht, obwohl er eigentlich "Kapseln" hätte sagen müssen ;)
In einer anderen Folge sagt auch mal der deutsche Wesley statt Rettungskapsel "Rettungshülse"... herrlich. :D
Es ist wirklich ganz erstaunlich: Im 24. Jahrhundert ist die Sternenflottentechnik so weit, dass man sogar Schalen und Hülsen zur Rettung nehmen kann  ;D ;)
« Letzte Änderung: 24.07.14, 21:17 by Max »

Alexander_Maclean

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« Antwort #44 am: 24.07.14, 21:25 »
Ich denke dass die allgemeinen Unterscheode zwischen den Sprachen sind eine er größte schwierigkeiten.

Das geht schon bei banalen dingen wie die "Sprechlänge" los. idR sind sätzte aus dem deutschen länger als ihre englischen Pendants. Zudem fällt es IMo einen fernsehseher auch unbewusst auf, dass der Gnaze spaß eben nicht Lippensynchron ist.

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Wenn ich DVDs auf englisch sehe, setze ich schon deutsche Untertitel ein. Oft aber nur asl ergänzung, für den Fall dass ich ewta gesagtes nicht verstehe, entweder wegend er Dialekte - ja da rede ich mit dir Colm meaney - oder weil sich ein neues Bild nicht aus dem Kontext ergibt.
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