Aber ich denke halt schon, dass es einen großen Unterschied in der Wahrnehmung ausmacht, ob eine Person eine hohe oder eine tiefe Stimme verpasst bekommt.
Nicht nur die Stimmhöhe selbst, mich persönlich ärgert es allgemein, wenn bei der Synchro deutlich vom Original abgewichen wird. Die eklatantesten Beispiele die mir da spontan einfallen sind Baltar und Tigh aus BSG - beide haben im Original einen sehr einprägsamen Akzent, Tigh das mürrische Knurren eines alten Seebären, Baltar sein hochtrabendes pseudo-britisch. Und im Deutschen höre ich von beiden dann akzentfreies Hochdeutsch, bei Tigh sogar noch eine Stimme, die gefühlte zehn Jahre zu jung für den Charakter klingt.
Ich meine, ist nicht so als würde ich mir einen sächselnden oder plattdeutschen Tigh wünschen, aber da geht in meinen Augen einfach etwas verloren. Das hat sicher auch etwas mit Gewöhnung an das zuerst gesehene Original zu tun, aber nicht ausschließlich.
Bei Star Trek war es witzigerweise eher umgekehrt, die englischen Stimmen waren zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig wenn man nur die Deutschen kannte, aber letzten Endes gefallen mir auch da die meisten Stimmen im Original trotzdem besser, als die Deutschen. Bei einigen klingt es durch einen Akzent oder bestimmte markante Elemente einfach "interessanter", in anderen Fällen fehlt der Synchro ein Element, das im Original gut zum Charakter passte (Worfs sehr tiefe Stimme im Englischen z.B.).
Was mich an manchen Synchros übrigens auch irrational stark nervt, gerade bei Trek: Einige Übersetzer scheinen extreme Schwierigkeiten damit zu haben, zu erkennen ob man "You" besser mit "Du" (vertraut) oder mit "Sie" (förmlich) übersetzt. Soweit ich mich erinnere, siezen sich z.B. Tom und Harry selbst in Staffel 7 noch - auch wenn sie unter sich sind. Das sind beste Freunde und sie reden sich permanent mit Vornamen an, da klingt das "Sie", selbst das Hamburger'sche, einfach albern.