Autor Thema: Ist es tatsächlich schwierig eine "helle Geschichte" zu schreiben?  (Gelesen 15926 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.771
@all
Wobei ich mal ganz ketzerisch fragen möchte:

Was gehört für euch unbedingt in eine "helle" Story und was darf auff keinen Fall rein.

Nicht rein:
  • Krieg
  • jede Form von Diskriminierung
  • Militarismus

Ich finde deine Punkte sehr weit gefasst. Gerade der letzte.

Denn dann kann ST Per se niemals eine "helle" Story haben. Denn Starfleet ist nun mal auch eine militärähnliche Organisation.Und damit würdesz Episoden wie "Das zweite Leben" oder auch Star Trek IV "Zurück in die Genwart" vermutlich unrecht tun.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


David

  • Commodore
  • *
  • Beiträge: 10.689
    • mein deviantART
Das ist richtig.
Allerdings verstanden Picard & Co. sich m.E.n. immer eher als Forscher.
Es ging ums Entdecken und Forschen.
Militaristischer wurde es erst ab DS9, als er Dominionkrieg aufzog.

Viele TNG Episoden waren wesentlich,... ich nenn es mal "bunter".
Das Picard und Co. einer paramilitärischen Organisation arbeiten, merkte man nur an Uniformen und Rängen, aber ansonsten...
Vielleicht ist es dieser Stil, zu dem ich hin möchte.

Weg vom dunklen Ambiente und hin dazu, wo die Forschung im Vordergrund stand.
Das Entdecken...

okay, auf dem Campus der Akademie dürfte das nur schwer möglich sein, aber doch sicher nicht unmöglich.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Eine der besten... "hellen" Geschichten spielt genau da. Ein meinr absoluten DS9 Favorits "In the Cards" handelt vom Vorabend des Dominionkrieges, der in der nächsten Folge ausbricht... die Folge ist deswegen nicht nur leicht - aber doch eine der positivsten Folgen von Star Trek an die ich mich erinnere, gerade weil die Kriegsbedrohung ein dunkels Hintergrundszenario entwirft.

Ich glaube daher es ist eine Frage der Schwerpunktsetzung. Jede "Helle" Geschichte ist nur dann "Hell" wenn es auch das "Dunkle" gibt von dem sie sich abhebt. Insofern finde ich schon die Fragestellung eine Antwort in sich selbst - man kann Licht nicht definieren, wenn es keine Dunkelheit gibt. Ein "nur Licht" wäre also ein Widerspruch in sich und.... nicht machbar. Denn ohne Schatten, auch kein Licht. ^^
Ich begreife Deinen Standpunkt und Dein sozusagen der Physik oder unserer Wahrnehmung entnommenes Argument ist sehr stichhaltig.

Ich glaube jedenfalls, dass ich verstehe, worauf Du hinaus willst und das kann man auch wirklich so sehen.
Meine Einstellung ist nicht unbedingt völlig unähnlich, dennoch glaube ich irgendwie daran, dass man das "Helle" (ich bin nicht ganz glücklich mit diesem Ausdruck für das Phänomen) auch für sich stellen kann.
Der Reihe nach...

"In the Cards" ist eine sehr schöne Episode. Sie ist wirklich auch unterhaltsam und man kann sich alles in allem sehr wohl fühlen.
Die Frage, die sich mir stellt: Würde sie nicht auch ohne den Kriegshintergrund funktionieren? Oder: Bringt nicht gerade der Krieg etwas "Bittersüßes" in das Geschehen, durch das zwar die eigentliche Folge zu einer Art comic relief wird, es sich aber wirklich nur um eine Entlastung für ein anderes Gefühl handelt? Im Kontext des Kriegshintergrunds kompensiert die Folge also ein anderes, (bestimmendes?) Gefühl?
Man kann jetzt auch finden, die Folge würde durch den drohenden Krieg ernsthafter: Vor dem düsteren Hintergrund "verzeiht" man nicht nur manch Albernheit, man stuft sie sogar zu einer gewissen Tiefe hoch (wie das klingt ;)), weil man sie im Kontrast zu der extremen Gefahr und psychischen Bedrängung eben als ("legitimen") Ausgleichsmoment betrachtet.

Ich frage mich, ob bei Episoden (Serie oder FF) wirklich eine Dunkelheit nötig ist, um eine "helle" Geschichte zu erreichen. Wer Mitten im Licht steht, sieht die Dunkelheit nicht. Natürlich gibt es die Dunkelheit noch, aber sie spielt eben einfach nicht die geringste Rolle.
Also kann man einfach ein utopisches Setting wählen und dort eine ansprechende Geschichte erzählen.


Und wie gesagt, es gibt einige Ideen wie "Vergessene Welten mit prähistorischen Urzeitwesen", "antike tibetanische Orden" etc. die im Pulp sehr verbreitet waren, die ich aber heutzutage wirklich eher dem B Movie zurechnen würde, weil sich das wissenschaftlich überlebt hatte.
Ich verstehe, aber statt prähistorische Urzeitwesen könnten es ja auch einfach außerirdische Tiere sein; so ähnlich wie bei "Avatar", halt bloß mit dem Fokus auf die Entdeckung der Fauna und nicht einer "Der mit dem Wolf tanzt"-Story.

Nicht rein:
  • Krieg
  • jede Form von Diskriminierung
  • Militarismus

Ich finde deine Punkte sehr weit gefasst. Gerade der letzte.

Denn dann kann ST Per se niemals eine "helle" Story haben. Denn Starfleet ist nun mal auch eine militärähnliche Organisation.
Hmm, ich würde das nicht unbedingt so sehen!
De facto hat die Sternenflotte (in vielen Folgen und Filmen) eine militärische Funktion, aber dass man es nicht wirklich als ihre "Grundanlage" sehen muss, finde ich schon allein deswegen, weil ich als Kind und Jugendlicher ST gesehen habe und nicht das Gefühl hatte, es mit einer Militärorganisation zu tun zu haben (und das, obwohl ich das Konzept eines Militärs damals schon begriffen hatte).
Die Sternenflotte hat eine Struktur, aber jeder "Apparat" (auch eine Firma, eine Partei, ein Forschungsinstitut usw.) hat eine Hierarchie - das ist deswegen nicht mit Militär gleichzusetzen.
Jeder FF-Autor hat es demnach in der Hand, ob er die Sternenflotte als Militär darstellt oder nicht. Natürlich hat sie einen Verteidungsauftrag, aber wenn sie ihn in keiner Geschichte erfüllen müssen, was bleibt von diesem Charakter dann schon übrig?
Also ich würde Davids Punkt "Militarismus" glaube ich auch in meine Liste der Elemente, die nicht in eine "helle" Geschichte gehören.
« Letzte Änderung: 18.10.13, 14:59 by Max »

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Das mit den ausserirdischen Tieren könnte ich machen. Gute Idee. Da hätte ich schon ein wenig mehr "Glaubwürdigkeit" gewonnen. (oder es sind aus irdischen Tieren per Gentechnik gezüchtete Tiere.)

Eine Planetary Romance a la Avatar wollte ich auch irgendwie schon immer machen, aber das steht noch auf einem anderen Blatt.


Weg vom dunklen Ambiente und hin dazu, wo die Forschung im Vordergrund stand.
Das Entdecken...


so eine ähnliche Überlegung eines Paradigmenwechsels hatte ich auch (nicht im Bezug auf das dunkle Ambiente, sondern auf das Militär). Ich hatte gedacht, meine Geschichte sei so intellektualisiert geworden, dass ein grosser Militärbezug einfach nicht mehr passen würde. (Das war auch ein Grund, warum ich von Star Trek wegging, weil mir das zu militärisch war.)
« Letzte Änderung: 18.10.13, 15:22 by SSJKamui »

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html

Weg vom dunklen Ambiente und hin dazu, wo die Forschung im Vordergrund stand.
Das Entdecken...


so eine ähnliche Überlegung eines Paradigmenwechsels hatte ich auch (nicht im Bezug auf das dunkle Ambiente, sondern auf das Militär). Ich hatte gedacht, meine Geschichte sei so intellektualisiert geworden, dass ein grosser Militärbezug einfach nicht mehr passen würde. (Das war auch ein Grund, warum ich von Star Trek wegging, weil mir das zu militärisch war.)
Na ja, also wie ich andeuten wollte: Star Trek kann so wenig militärisch sein, wie man es möchte.

David

  • Commodore
  • *
  • Beiträge: 10.689
    • mein deviantART

Weg vom dunklen Ambiente und hin dazu, wo die Forschung im Vordergrund stand.
Das Entdecken...


so eine ähnliche Überlegung eines Paradigmenwechsels hatte ich auch (nicht im Bezug auf das dunkle Ambiente, sondern auf das Militär). Ich hatte gedacht, meine Geschichte sei so intellektualisiert geworden, dass ein grosser Militärbezug einfach nicht mehr passen würde. (Das war auch ein Grund, warum ich von Star Trek wegging, weil mir das zu militärisch war.)
Na ja, also wie ich andeuten wollte: Star Trek kann so wenig militärisch sein, wie man es möchte.

Dem stimme ich zu.
Es kommt immer darauf an, worüber man schreiben möchte:
Marines, während des Dominionkrieges - um mal ein extrem zu nennen
oder
Die Besatzung eines Forschungsaußenpostens, der realtiv abgelegen ist, wodurch sich ein Grad von Kameradschaft entwickelt, der die ... sagen wir es mal, typischen hierarchischen Konzepte einer Kommandostruktur durchbricht.

(Die Diskussion über meinen Pilotroman bitte hier nicht fortführen sondern hier : http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1914.msg166773.html#msg166773)
« Letzte Änderung: 18.10.13, 15:54 by David »

SSJKamui

  • Commander
  • *
  • Beiträge: 5.458
Also kann man einfach ein utopisches Setting wählen und dort eine ansprechende Geschichte erzählen.


Die Jetsons im Star Trek Universum?

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Also kann man einfach ein utopisches Setting wählen und dort eine ansprechende Geschichte erzählen.


Die Jetsons im Star Trek Universum?
Tja, wenn ich die Serie doch bloß genug kennen würde, um das beantworten zu können! Vielleicht: ja!
Die Familie Feuerstein habe ich jedenfalls geliebt ;) :D

Leela

  • Gast
"In the Cards" ist eine sehr schöne Episode. Sie ist wirklich auch unterhaltsam und man kann sich alles in allem sehr wohl fühlen.
Die Frage, die sich mir stellt: Würde sie nicht auch ohne den Kriegshintergrund funktionieren? Oder: Bringt nicht gerade der Krieg etwas "Bittersüßes" in das Geschehen, durch das zwar die eigentliche Folge zu einer Art comic relief wird, es sich aber wirklich nur um eine Entlastung für ein anderes Gefühl handelt? Im Kontext des Kriegshintergrunds kompensiert die Folge also ein anderes, (bestimmendes?) Gefühl?
Man kann jetzt auch finden, die Folge würde durch den drohenden Krieg ernsthafter: Vor dem düsteren Hintergrund "verzeiht" man nicht nur manch Albernheit, man stuft sie sogar zu einer gewissen Tiefe hoch (wie das klingt ;)), weil man sie im Kontrast zu der extremen Gefahr und psychischen Bedrängung eben als ("legitimen") Ausgleichsmoment betrachtet.

Ich frage mich, ob bei Episoden (Serie oder FF) wirklich eine Dunkelheit nötig ist, um eine "helle" Geschichte zu erreichen. Wer Mitten im Licht steht, sieht die Dunkelheit nicht. Natürlich gibt es die Dunkelheit noch, aber sie spielt eben einfach nicht die geringste Rolle.
Also kann man einfach ein utopisches Setting wählen und dort eine ansprechende Geschichte erzählen.


Aber... was ist ansprechend?
Wir (Realität) sind jeden Tag von Konflikten umgeben, ob im Grossen oder Kleinen. Wenn Geschichten das nicht wiedergeben, berühren sie uns letztlich auch nicht. Oder um Deine Metapher aufzugreifen... wenn man nur im Licht steht... sieht man nicht mehr was um einen herum vor sich geht, man ist geblendet.

"In the Cards" kannst Du so oder so interpretieren. Je nachdem wo Du die Hauptaussage ansetzt kann man die Folge als "Es ist immer Hoffnung da" oder "Alles ist miteinander verbunden" interpretieren. Die letztere Interpretation würde auch ohne den Kriegshintergrund funktionieren - nähme der Folge aber einiges von ihrer Vielfältigkeit und würde ihre Bedeutung deutlich verkleinern. Ich glaub... das sagt schon einiges aus.

Ich mein, man muss sich auch mal bewusst machen was Sci Fi für Literaturgenre und Gattung ist - und ohne es abwerten zu möchten, ist es eben kein Charakterdrama... figuren darin werden aso immer wieder vor relativ üblichen Krisen und relativ grossen Ereignissen entwickelt. Πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστι.


Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Aber... was ist ansprechend?
Joah, ansprechend ist, was unterhält. Nur was man unterhaltend findet, ist natürlich enorm subjektiv.

Wir (Realität) sind jeden Tag von Konflikten umgeben, ob im Grossen oder Kleinen. Wenn Geschichten das nicht wiedergeben, berühren sie uns letztlich auch nicht.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass "helle" Geschichten Geschichten ohne Konflikte sind. Die Frage ist nur, welche Konflikte auf welche Art beschrieben werden. Wie erschütternd müssen die Konflikte sein, bis dann aus "hell" "dunkel" wird und muss eine Geschichte diese schwer zu definierende Grenze überschreite, um Mitgefühl zu erwecken?

Darüber hinaus: Ich wage einmal zu bezweifeln, dass die eigentlichen Konflikte, die wir aus der Realität kennen, mit denen aus den "klassischen" Genregrößen von Sci Fi oder Fantasy wie beispielsweise "Herr der Ringe" zu vergleichen sind. Anteile der "Lösungsansätze" - Freundschaft wäre da der vielleicht wichtigste Aspekt - kennen wir, aber die Probleme nicht (Frodo ist nicht arbeitslos, nein, er muss seine Welt vor dem Bösen retten). Ob wir die Konflikte also wirklich nachvollziehen können, entscheidet nur bedingt darüber, ob sie uns berühren oder nicht, denke ich.
Ein weiteres Phänomen ist auch das der Weltflucht. Ich vermute, das funktioniert im Positiven wie auch im Negativen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Leute Krimis oder Kriegsfilme anschauen, weil sie eine Sehnsucht nach solchen Situationen verspüren. Düstere Geschichten könnten demnach vielleicht auch so eine Art Korrektiv sein (à la "Mensch, bin ich froh, dass ich solche Probleme nicht habe!"). Sollte das so sein, ginge es gerade auch darum, dass die Geschichte, die man rezipiert, eben nicht die eigene Realität wiedergibt. Im Positiven erfüllen Liebesfilme bzw. -romane diese Funktion wohl am ehesten. Klar, auch bei Pilcher & Co. gibt es Widerstände und (teilweise auch handfeste) Konflikte, am Ende steht aber ein überhöhtes Idyll, von dem die Rezipienten auch wissen, dass es nicht der Realität entspricht.

Ich gebe Dir aber an sich wirklich Recht, dass es einen Konflikt schon braucht, um die Identifikation hoch zu halten.
(Konfliktlosigkeit in Reinkultur erlebt man in einem Roman, der für mich oft ein Referenzwerk ist: "Der Nachsommer", sicher habe ich ihn hier auch schon mehr als einmal erwähnt. Der Ich-Erzähler hat auf den ersten Blick überhaupt kein Problem - auf den ersten Blick! Schaut man sehr genau hin, tja dann! Dass dann doch noch Konflikte zu Tage treten, hilft einem nicht, wenn es darum geht, ob man berührt wird davon oder nicht, weil man die dann entdeckten Konflikte  aber gefühlsmäßig nicht nachvollziehen kann; Konflikt allein nützt also auch nicht).
Allerdings: Kann nicht auch eine Herausforderung den lupenreinen Konflikt ersetzen?
Allgemein kann die Sympathielenkung wahrscheinlich auch funktionieren, indem man den Figuren Eigenschaften gibt, die einem eben vertraut sind, und man hat ja auch Eigenschaften jenseits der Angst und gewissen Makeln.

Wir (Realität) sind jeden Tag von Konflikten umgeben, ob im Grossen oder Kleinen. Wenn Geschichten das nicht wiedergeben, berühren sie uns letztlich auch nicht. Oder um Deine Metapher aufzugreifen... wenn man nur im Licht steht... sieht man nicht mehr was um einen herum vor sich geht, man ist geblendet.
Ja das ist doch wunderbar! Was ist diese Einschränkung denn anderes als ein Konflikt? Wäre es nicht wahrscheinlich, dass absolutes Dauerglück in eine Depression führen würde? Aspekte wie die Überwindung einer Ziellosigkeit, einer Antriebslosigkeit, des Verlusts eines Maßstabs, durch den das Glück noch erfahrbar wird - das sind alles erstaunliche Themen für eine "helle" Geschichte, für eine Utopie.

Ich mein, man muss sich auch mal bewusst machen was Sci Fi für Literaturgenre und Gattung ist - und ohne es abwerten zu möchten, ist es eben kein Charakterdrama... figuren darin werden aso immer wieder vor relativ üblichen Krisen und relativ grossen Ereignissen entwickelt. Πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστι.
An sich schon, aber ich glaube nicht, dass das Genre darauf festgelegt sein muss.
Die Science Fiction hat die Möglichkeit, durch die Zukunftstechnik die Krisen wie den Krieg auf die Spitze zu treiben.
Aber sie ist eben auch so mit das einzige Genre, in dem eine Utopie gezeigt werden kann, ohne dass es unglaubwürdig ist. Deswegen hat diese Gattung ordentlich Potenzial, finde ich.

Leela

  • Gast
Zitat
Ein weiteres Phänomen ist auch das der Weltflucht. Ich vermute, das funktioniert im Positiven wie auch im Negativen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Leute Krimis oder Kriegsfilme anschauen, weil sie eine Sehnsucht nach solchen Situationen verspüren. Düstere Geschichten könnten demnach vielleicht auch so eine Art Korrektiv sein (à la "Mensch, bin ich froh, dass ich solche Probleme nicht habe!"). 


Du bist der Meinung jemand guckt sich zB "James Ryan" an, um dann im laufe des Films zu sagen "Puh, Glück gehabt, heute musste ich nicht in der Normandie landen und keinen 100 MGs ausweichen." Jemand... sucht also die Wiedergabe einer bestimmten Erfahrung um dann... froh zu sein das sie ihn nicht betrifft? Wäre es da nicht sinniger das ganze gleich zu lassen?

Das Genre des Kriegsfilm funktioniert mEn wie der Krieg selbst. Es beschwört Situationen herauf in der der Einzelne mehr... Gewicht hat. In dem das was er tut Sinn ergibt. In Situationen in denen seine Erfahrung "elementarer" ist. Der Zuschauer sucht die emotionale Nähe zu dieser Personen/Film/Situation... um selbst etwas davon nachzuerleben. Er ist sozusagen ein emotionaler "Mitesser" der Figuren. Er schaut ihnen nicht zu um dann froh zu sein... dem entgangen zu sein. Es ist eine Mischung aus Lust am Zusehen und Wunsch gewisse Erfahrungen nachzuerleben, teils um die eigene Existenz besser zu verstehen, teils etwas mitzunehmen emotional. Es ist ein Second Hand Erfahrung...

Wenn man Horrorfilme zu Rate zieht wird das sogar noch deutlicher. Niemand schaut sich einen Horrorfilm an um dann froh zu sein das Michael Myers nicht sein Nachbar ist. Entweder sieht man dem "Bösen" zu, weil es etwas tut was der normale Mensch nicht darf/kann - der Ausbruch und Bruch gesellschaftlicher Normen (Freddy Krüger), oder man sieht dem Held zu, der den Bösen platt macht (Ash) und so für Sinnstiftung sorgt. :)


Zitat
Allerdings: Kann nicht auch eine Herausforderung den lupenreinen Konflikt ersetzen?

Eine wirkliche HErausforderung setzt ihrerseits eine (recht hohe) Hürde vorraus. Und eine Hürde ist per se mit Widerständen verbunden. Und Widerstände wiederum mit Konflikten. Oder nicht?


Zitat
An sich schon, aber ich glaube nicht, dass das Genre darauf festgelegt sein muss.

Ist das Sci Fi Genre auch ganz und gar nicht... aber wir befinden uns noch in einer Sub-kategorie... nämlich dem Forsetzungsroman. Und hier gilt in meinen Augen; mit zunehmender Dauer der Fortsetzungen tendiert die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts/Kriegsszenarios gen 99%.

Was diese Tendenz noch verschärft ist der Hang/Drang zu Ausserirdischen Völkern. Wenn hier der grosse Wurf gelingt eine markante Spezies zu entwerfen... grenzt diese sich immer vom Mensch ab. Auf der anderen Seite sind sowohl Leser als auch Autor ermutigt die Spezies zu entwickeln, weil sie "mehr" wollen... Abgrenzung + Entwicklung = Konfrontationsszenario.

Das kannst Du nur verhindern wenn Du globale Entwicklungen ausblendest... also immer nur Dein Raumschiff, Dein Dorf, Dein Alien im Blick hast.... verlässt Du diesen Garten... und spielst auf der grossen Landkarte.... s.o.

Ich bin nun nicht sicher ob wir... noch bei Star Trek als Referenz sind. Wenn ja, so gibt es in der Serie keinen grösseren Machtblock (Romulaner, Klingonen, Cardassianer, Breen, Dominion, Borg) mit dem die Föderation innerhalb einer Zeitspanne von 100 Jahren keinen Krieg geführt hat.


Zitat
Wäre es nicht wahrscheinlich, dass absolutes Dauerglück in eine Depression führen würde? Aspekte wie die Überwindung einer Ziellosigkeit, einer Antriebslosigkeit, des Verlusts eines Maßstabs, durch den das Glück noch erfahrbar wird - das sind alles erstaunliche Themen für eine "helle" Geschichte, für eine Utopie.

hm, wenn Du das so siehst... finde ich die Diskussion etwas merkwürdig. Weil natürlich kann ich eine positive Geschichte schreiben in der ein Alkoholiker das trinken aufgibt... dazu würde ich ihn aber wahrscheinlich am Anfang erstmal in seiner Sucht und seinem desolaten Zustand zeigen - und das wird dann sicher nicht "hell".
Es ging ja, wenn ich das Sujet richtig erinnere, darum eine *durchweg* helle Geschichte zu schreiben... nicht eine Geschichte mit einem positivem Touch/Ende. Sondern eben eine Geschichte die frei ist von "dunklen" Elementen. Oder... irre ich mich da?

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Du bist der Meinung jemand guckt sich zB "James Ryan" an, um dann im laufe des Films zu sagen "Puh, Glück gehabt, heute musste ich nicht in der Normandie landen und keinen 100 MGs ausweichen." Jemand... sucht also die Wiedergabe einer bestimmten Erfahrung um dann... froh zu sein das sie ihn nicht betrifft? Wäre es da nicht sinniger das ganze gleich zu lassen?

Das Genre des Kriegsfilm funktioniert mEn wie der Krieg selbst. Es beschwört Situationen herauf in der der Einzelne mehr... Gewicht hat. In dem das was er tut Sinn ergibt. In Situationen in denen seine Erfahrung "elementarer" ist. Der Zuschauer sucht die emotionale Nähe zu dieser Personen/Film/Situation... um selbst etwas davon nachzuerleben. Er ist sozusagen ein emotionaler "Mitesser" der Figuren. Er schaut ihnen nicht zu um dann froh zu sein... dem entgangen zu sein. Es ist eine Mischung aus Lust am Zusehen und Wunsch gewisse Erfahrungen nachzuerleben, teils um die eigene Existenz besser zu verstehen, teils etwas mitzunehmen emotional. Es ist ein Second Hand Erfahrung...

Wenn man Horrorfilme zu Rate zieht wird das sogar noch deutlicher. Niemand schaut sich einen Horrorfilm an um dann froh zu sein das Michael Myers nicht sein Nachbar ist. Entweder sieht man dem "Bösen" zu, weil es etwas tut was der normale Mensch nicht darf/kann - der Ausbruch und Bruch gesellschaftlicher Normen (Freddy Krüger), oder man sieht dem Held zu, der den Bösen platt macht (Ash) und so für Sinnstiftung sorgt. :)
Ich kann mir vorstellen, dass wir beide Recht haben.
Die Suche nach dem Extremen, die Du beschreibst, wird sicherlich eine Rolle spielen. Allerdings ist das auch nur eine Art Flucht in eine andere Welt, denn würde man diese Erfahrnung nicht nur für eine gewisse Zeit und indirekt machen wollen, um sich danach nicht auch wieder mit der Realität anzufreunden, würde es den entsprechenden Personen nicht reichen, sich nur jeden Abend einen Kriegsfilm anzuschauen. Dann würden sie sich schnell eine Fahrkarte in ein Krisengebiet besorgen und zwar nicht nur, um dort humanitär wirken zu können.

Und vielleicht bin ich naiv, aber ich hoffe doch, dass der überwiegende Teil der Horror-Film-Gucker nach dem Film froh sein wird, dass Michael Myers oder Freddy Krüger nicht ihr Nachbar ist ;)

Zitat
Allerdings: Kann nicht auch eine Herausforderung den lupenreinen Konflikt ersetzen?

Eine wirkliche HErausforderung setzt ihrerseits eine (recht hohe) Hürde vorraus. Und eine Hürde ist per se mit Widerständen verbunden. Und Widerstände wiederum mit Konflikten. Oder nicht?
Es stellt sich für mich halt die Frage, was ein Konflikt oder eine Hürde ist.
Wenn Reinhold Messer einen Achttausender besteigt, muss er kein Maschinengewehr mitnehmen, um danach von einer Herausforderung sprechen zu können. So eine Expedition kann sehr leicht das eigene Leben bedrohen, dennoch ist sie kein wirklicher "Konflikt"; Widerstände spielen dennoch eine große Rolle; natürlich kann man das auch als Kampf gegen sich selbst und gegen die Natur bezeichnen.
Ich glaube also, dass es auch in einer Utopie Herausforderungen geben kann, Herausforderungen, die mit Widerständen verbunden sind, die ganz zum idyllischen Ausspruch Picards passen, wonach die Menschen arbeiten, um sich selbst und den Rest der Menschheit zu verbessern. Ich finde, das passt auch deswegen zur Science Fiction, weil der Weltraum per se ein Ort der Extreme ist. Dort braucht es nicht einmal Kriege für Herausforderungen.

Ist das Sci Fi Genre auch ganz und gar nicht... aber wir befinden uns noch in einer Sub-kategorie... nämlich dem Forsetzungsroman. Und hier gilt in meinen Augen; mit zunehmender Dauer der Fortsetzungen tendiert die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts/Kriegsszenarios gen 99%.
Eine interessante, eine bemerkenswerte Theorie, finde ich.
Ja, es stimmt schon: Der Vorteil am Kriegsszenario ist, dass es hier im Grunde gar kein Ende geben muss, obwohl die Zielsetzung natürlich das Gegenteil nach außen vorgibt.
 
Was diese Tendenz noch verschärft ist der Hang/Drang zu Ausserirdischen Völkern. Wenn hier der grosse Wurf gelingt eine markante Spezies zu entwerfen... grenzt diese sich immer vom Mensch ab. Auf der anderen Seite sind sowohl Leser als auch Autor ermutigt die Spezies zu entwickeln, weil sie "mehr" wollen... Abgrenzung + Entwicklung = Konfrontationsszenario.

Das kannst Du nur verhindern wenn Du globale Entwicklungen ausblendest... also immer nur Dein Raumschiff, Dein Dorf, Dein Alien im Blick hast.... verlässt Du diesen Garten... und spielst auf der grossen Landkarte.... s.o.

Ich bin nun nicht sicher ob wir... noch bei Star Trek als Referenz sind. Wenn ja, so gibt es in der Serie keinen grösseren Machtblock (Romulaner, Klingonen, Cardassianer, Breen, Dominion, Borg) mit dem die Föderation innerhalb einer Zeitspanne von 100 Jahren keinen Krieg geführt hat.
Bei Außerirdischen hat man den Vorteil, dass man den Weg zur Verständigung zum Thema machen kann und das ließe sich auch sehr lange hinziehen und interessant gestalten (siehe SSJKamuis Ansätze).

Natürlich driften Geschichten mit andersartigen Aliens schnell in Kriegsszenarien ab. Das kann man natürlich so machen, muss man aber nicht. Gerade der verzweifelte Kampf, das Fremde akzeptieren zu wollen, ist doch auch nicht ohne Reiz - nicht in erster Linie, weil das dann so optisch opulent wie eine Schlacht wäre, sondern schon allein deswegen, weil man es nicht schon tausend Mal in tausend Serien gesehen hat.

Dass ST keine große Ausnahme bildet, ist wahr. Natürlich landen die Autoren auch da schnell in der Sackgasse und trauen sich nicht, auf andere Stories zurückzugreifen. Bei TNG stieß man da schnell an bestimmte Grenzen, reizvoll fand ich das, was DS9 aus ST gemacht hat, deswegen aber nicht automatisch.

Zitat
Wäre es nicht wahrscheinlich, dass absolutes Dauerglück in eine Depression führen würde? Aspekte wie die Überwindung einer Ziellosigkeit, einer Antriebslosigkeit, des Verlusts eines Maßstabs, durch den das Glück noch erfahrbar wird - das sind alles erstaunliche Themen für eine "helle" Geschichte, für eine Utopie.

hm, wenn Du das so siehst... finde ich die Diskussion etwas merkwürdig. Weil natürlich kann ich eine positive Geschichte schreiben in der ein Alkoholiker das trinken aufgibt... dazu würde ich ihn aber wahrscheinlich am Anfang erstmal in seiner Sucht und seinem desolaten Zustand zeigen - und das wird dann sicher nicht "hell".
Es ging ja, wenn ich das Sujet richtig erinnere, darum eine *durchweg* helle Geschichte zu schreiben... nicht eine Geschichte mit einem positivem Touch/Ende. Sondern eben eine Geschichte die frei ist von "dunklen" Elementen. Oder... irre ich mich da?
Worauf ich hinauswollte: Dem Genre der Utopie wird gerne vorgeworfen, es sei überhaupt nicht interessant, weil es dort überhaupt keine Arten von Konflikten gäbe. Das verkennt meiner Meinung nach, dass es auch andere Arten von Konflikten gibt, als die, die man mit Waffen lösen kann. Manch eine Utopie kann dadurch natürlich hintergründig grausliger sein als man glaubt.
Darüberhinaus glaube ich weiterhin an die Möglichkeit, friedliche Herausforderungen in den Vordergrund zu stellen und dann funktioniert das ganze in einer hellen Umgebung.
« Letzte Änderung: 08.11.13, 13:51 by Max »

Leela

  • Gast
Zitat
Es stellt sich für mich halt die Frage, was ein Konflikt oder eine Hürde ist.

hm... zumindest etwas was einen Äusseren Einfluss/Zwang enthält, ein Element der Situation auf das man keinen Einfluss nehmen konnte. Siehe eben die Besteigung eines 8000er Gipfels... Messner befindet sich nicht in einer Zwangslage hier etwas zu tun und zu handeln. Wenn er von dem Unternehmen ablässt hat es keine gravierenden Konsequenzen. Also wie Du schon schreibst, kein "echter" Konflikt. Konflikte kommen von Aussen - bzw. werden entscheidend dadurch mitbestimmt.



Zitat
Ich glaube also, dass es auch in einer Utopie Herausforderungen geben kann, Herausforderungen, die mit Widerständen verbunden sind, die ganz zum idyllischen Ausspruch Picards passen, wonach die Menschen arbeiten, um sich selbst und den Rest der Menschheit zu verbessern. Ich finde, das passt auch deswegen zur Science Fiction, weil der Weltraum per se ein Ort der Extreme ist. Dort braucht es nicht einmal Kriege für Herausforderungen.

Wie wären ein paar Beispiele? Dann bleibt es nicht so theoretisch.

Das einzige Konzept das ich mir dazu vorstellen kann ist ein Randwelt-Kolonie Szenario. Eine neue Kolonie  im Aufbau die zu errichten ist, ein Raumschiff im Orbit was angrenzende Systeme erkundet... hier hätte man vier potentielle Konflikte...
a) die Kolonisten untereinander (Personenkonflikte) die eben mitbestimmen wollen wie die Kolonie aufgebaut wird
b) die Kolonisten gegen die Natur des unbekannten neuen Planeten
c) das Raumschiff das angrenzendeSystem erkundet (Erforschung)
d) die Kolonisten vs. Raumschiffbesatzung, wenn die unterschiedlichen Ansprüche der Gruppen aufeinander treffen

Ich glaube so ein Szenario wäre fürs TV auf ca. 1 Staffel problemlos interessant zu halten...  auf 2 wahrscheinlich auch, aus dieser Gemengelage kann man einiges rausholen. Darüber hinaus wird es aber sehr eng... mann muss die einstmals vorhandenen Konflikte ja immer wieder und weiter steigern, möglichst ohne sich zu wiederholen. Und an der Stelle denke ich, würde auch so einem Szenario irgendwann die Luft ausgehen... (erfolgreich vorexerziert durch "Earth 2")

Und weil Du DS9 erwähntest.... diese Serie ist/war, so wie sie lief nie geplant gewesen. Das Ursprüngliche Konzept zielte zwar auf einen dunkleren Ort ab, aber niemals auf ein Kriegsszenario soweit ich weiß. Es sollte um eine Raumstation am Ende des erforschten Bereiches egehen wo sich verschiedenste Völker treffen - das ganze hinterlegt mit einer Art kalten Krieg/Politik Plot (Cardassia - Bajor)... der eigentlich NACH dem Krieg da spielt.
Dennoch hat man dieses Konzept schon Mitte der zweiten Staffel schon... verbogen und spätesten zu Ende der dritten Staffel geändert. Es war (offenbar) nicht mehr genug Potential da.



Zitat
Gerade der verzweifelte Kampf, das Fremde akzeptieren zu wollen, ist doch auch nicht ohne Reiz - nicht in erster Linie, weil das dann so optisch opulent wie eine Schlacht wäre, sondern schon allein deswegen, weil man es nicht schon tausend Mal in tausend Serien gesehen hat.

Nicht? Also ich kann mich sowohl zu den Klingonen, als auch Cardassianern, besonders zum Dominion und den Borg an die "Die Jungs sehen bedrohlich aus, aber wir versuchen mal sie zu akzeptieren" Stories erinnern... Die darin mündeten das diese wiederkehrenden Spezies nach einigen Folgen kriegerisch mächtig zugelangt haben. Am Ende standen die Captains immer da wie naive Kinder... von den fiesen Aliens getäuscht und ausgetrickst.

Daher würde mich mal interessieren wie so etwas für Dich aussehen würde - also was genau stellst Du Dir darunter vor... das Fremde zu akzeptieren und wenn Du es so schreibst, wo siehst Du da... Stories & Potentiale?



Zitat
Worauf ich hinauswollte: Dem Genre der Utopie wird gerne vorgeworfen, es sei überhaupt nicht interessant, weil es dort überhaupt keine Arten von Konflikten gäbe. Das verkennt meiner Meinung nach, dass es auch andere Arten von Konflikten gibt, als die, die man mit Waffen lösen kann. Manch eine Utopie kann dadurch natürlich hintergründig grausliger sein als man glaubt.

Hm, tue ich mich schwer etwas zu zu sagen.. derzeit scheint es an dem Begriff des Konfliktes vielmehr zu hängen als an dem der Utopie. Und derzeit reden wir wohl nur über kleine Konflikte (Zwischenmenschlich) oder grosse Konflikte (Kriege). Solange die Begrifflichkeit so diffus ist... schwierig. :)

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Zitat
Es stellt sich für mich halt die Frage, was ein Konflikt oder eine Hürde ist.

hm... zumindest etwas was einen Äusseren Einfluss/Zwang enthält, ein Element der Situation auf das man keinen Einfluss nehmen konnte. Siehe eben die Besteigung eines 8000er Gipfels... Messner befindet sich nicht in einer Zwangslage hier etwas zu tun und zu handeln. Wenn er von dem Unternehmen ablässt hat es keine gravierenden Konsequenzen. Also wie Du schon schreibst, kein "echter" Konflikt. Konflikte kommen von Aussen - bzw. werden entscheidend dadurch mitbestimmt.
Na ja, keine Konsequenzen... Nimm eine Tiefseeexpedition. Ich weiß nicht wie viele Forschungsreisende (wohin auch immer) ihr Leben verloren haben, eben weil sie meinten, die Expedition durchziehen zu müssen. An sowas kann oft eine Menge Geld stecken und die Ausführenden müssen dann das Risiko eingehen, um den Erwartungen der Geldgeber gerecht zu werden. Jetzt kannst Du natürlich behaupten, dass das dann der Faktor ist, der von Außen ins Spiel kommt (und in einer heilen, hellen Welt niemand böse wäre, wenn Unsummen verpulvert worden wären). Gut. Dann haben wir den nächsten Faktor, der eine Zwangslage auslöst: Die Natur. Und da sind wir auch wieder beim Weltraum, der so feindliche Lebensbedingungen bietet, dass jede Reise zu bzw. durch ihn für mich per se schon eine Herausforderung darstellen kann.
Und selbst wenn es keinen echten Konflikt gibt, muss das einer Geschichte nicht schaden: Sie kann trotzdem vom Extremen erzählen, Tiefgang haben, emotional berühren und spannend sein - dann halt durch Hürden und nicht durch Konflikt. Aber da sind wir auch wieder schnell bei der Terminologiediskussion ;) :D

Zitat
Ich finde, das passt auch deswegen zur Science Fiction, weil der Weltraum per se ein Ort der Extreme ist. Dort braucht es nicht einmal Kriege für Herausforderungen.

Wie wären ein paar Beispiele? Dann bleibt es nicht so theoretisch.
Da ist viel denkbar.
Eine kleine Linkparade ;): "Der Trick", "Was wir hassen", an sich auch "Die Schlucht".

Ich persönlich wäre ja inzwischen auch immer mehr bereit, diese Auseinandersetzung mit dem All philosophisch werden zu lassen. Ich konnte es leider noch nicht in eine Geschichte "gießen", aber grundsätzlich ist für mich die Frage legitim, wie der Mensch, der für die Natur "konstruiert" ist, überhaupt im Weltraum existieren kann. Vorstellbar ist für mich zum Beispiel, dass es Inhalt einer Geschichte sein kann, wie ein Astronaut schlicht versucht, in der Unendlichkeit nicht verrückt zu werden: Von Dimensionen, die das menschliche Hirn nicht mehr erfassen kann, umgeben zu sein, kann eine Herausforderung sein.
(Wie sich der Mensch in seiner Umgebung zurecht findet, ist grundsätzlich ja auch eine interessante Sache für die Science Fiction, weil es nicht nur um die Spiegelung gesellschaftlicher Verhältnisse geht, sondern ja immer mehr auch um Ökologie).
Dabei muss es nicht bleiben. Mir schwebt auch ein Geschichtenansatz vor, wie ich ihn auch in einem von Davids Threads angedeutet habe: Ein Mensch kommt auf die Welt und hat von seinen "Altvorderen", die erfolgreich für die Verwirklichung der Utopie gekämpft habem, nur den einen Auftrag mit auf den Weg, die "menschliche Mentalität" zu verbessern. Es handelt sich bei so einem Menschen quasi um einen modernen griechischen Philosophen. Und es ist eine ganz merkwürdige Herausforderung, denn was willst Du schon am Paradies verbessern? (Lustiger Weise könnte auch so eine Geschichte auf ein Szenario "Kampf wider dem Wahnsinn" hinauslaufen ;) :D).
Geschichten aus der Reihe "Da gedachte ein zweiter des Satyrs" gehen ja auch in eine Richtung, bei der man nicht sagen kann, dass es einen Krieg braucht, um eine Herausforderung oder allgemein eine Geschichte zu generieren. Ich glaube also, dass sich hierzu auch was in ST ausdenken lässt.

Alles aber nur aus dem Stehgreif geschrieben. Sollte ich in Zukunft weiter schreiben können, kann ich Dir vielleicht in einem, zwei, fünf, zehn oder mehr Jahren dazu noch mehr sagen, weil mich die Möglichkeiten und Grenzen der Utopie ungemein interessieren.

Das einzige Konzept das ich mir dazu vorstellen kann ist ein Randwelt-Kolonie Szenario. Eine neue Kolonie  im Aufbau die zu errichten ist, ein Raumschiff im Orbit was angrenzende Systeme erkundet... hier hätte man vier potentielle Konflikte...
a) die Kolonisten untereinander (Personenkonflikte) die eben mitbestimmen wollen wie die Kolonie aufgebaut wird
b) die Kolonisten gegen die Natur des unbekannten neuen Planeten
c) das Raumschiff das angrenzendeSystem erkundet (Erforschung)
d) die Kolonisten vs. Raumschiffbesatzung, wenn die unterschiedlichen Ansprüche der Gruppen aufeinander treffen
Hier überlege ich, inwieweit in einer heilen, "hellen" Geschichtenwelt a) und d) überhaupt richtig passieren dürfen ;) ;)
Tatsächlich halte ich das aber auch für eine der hierzu kritischen Fragen: Wie eingreifend dürfen Personenkonflikte eigentlich werden? Gipfelt es in einem Mord, ist das nicht mehr wirklich leicht des "hellen" (ich kann mich mit dem Wort nicht ganz anfreunden) Konzepts. Uniformiertes Denken ist aber schon wieder so extrem, dass es den Individualismus derart bricht, dass es auch nicht mehr utopisch ist.

In Deinem Konzept sehe ich einen sehr konstruktiven Ansatz, das heißt, etwas wird errichtet, aufgebaut, ausgebaut. Gleichzeitig ist das ein sehr handfestes Konzept und deswegen ist es sicherlich auch gut fürs Fernsehen (letztlich dann auch für ST) geeignet.

c) ist natürlich ein weites Feld, jedenfalls wenn die Erforschung mehr bedeutet als das Sammeln von Zahlen und die Wiedergabe der Wahrnehmung. (Eine Randnotiz zum letzten Aspekt: Warum immer Prosa? Utopische Lyrik - hätte ich doch nur ein besseres Metrikempfinden!)

Und weil Du DS9 erwähntest.... diese Serie ist/war, so wie sie lief nie geplant gewesen. Das Ursprüngliche Konzept zielte zwar auf einen dunkleren Ort ab, aber niemals auf ein Kriegsszenario soweit ich weiß. Es sollte um eine Raumstation am Ende des erforschten Bereiches egehen wo sich verschiedenste Völker treffen - das ganze hinterlegt mit einer Art kalten Krieg/Politik Plot (Cardassia - Bajor)... der eigentlich NACH dem Krieg da spielt.
Dennoch hat man dieses Konzept schon Mitte der zweiten Staffel schon... verbogen und spätesten zu Ende der dritten Staffel geändert. Es war (offenbar) nicht mehr genug Potential da.
Bei DS9 ist so einiges nicht richtig aufgegangen. Am eindrücklichsten zeigt das mMn die "Defiant", durch die man am Ende dann doch wieder mobil war und mit einem Raumschiff ins All flog, statt stationär zu bleiben. Der Einstieg wäre indes wirklich geeignet gewesen, eine Utopie zu errichten, aber das glaube ich wäre dann am Ende doch etwas viel verlangt gewesen. Eine Möglichkeit hätte auch sein können, sich dann voll und ganz den außerirdischen Besuchern zu widmen.

Zitat
Gerade der verzweifelte Kampf, das Fremde akzeptieren zu wollen, ist doch auch nicht ohne Reiz - nicht in erster Linie, weil das dann so optisch opulent wie eine Schlacht wäre, sondern schon allein deswegen, weil man es nicht schon tausend Mal in tausend Serien gesehen hat.

Nicht? Also ich kann mich sowohl zu den Klingonen, als auch Cardassianern, besonders zum Dominion und den Borg an die "Die Jungs sehen bedrohlich aus, aber wir versuchen mal sie zu akzeptieren" Stories erinnern... Die darin mündeten das diese wiederkehrenden Spezies nach einigen Folgen kriegerisch mächtig zugelangt haben. Am Ende standen die Captains immer da wie naive Kinder... von den fiesen Aliens getäuscht und ausgetrickst.

Daher würde mich mal interessieren wie so etwas für Dich aussehen würde - also was genau stellst Du Dir darunter vor... das Fremde zu akzeptieren und wenn Du es so schreibst, wo siehst Du da... Stories & Potentiale?
Na also, Klingonen, Cardassianer, die Formwandler, die nichts besseres wussten, als sich die Form von Menschen zu geben, und letztlich auch die Borg - das sind eben die doch einigermaßen typischen Star Trek-Außerirdischen, also Wesen mit ziemlich menschlicher Gestalt und einseitig übersteigerten menschlichen Eigenschaften. Das will ich nicht verteufeln, denn die Botschaft "Wir finden das Fremde in uns und uns im Fremden" ist ja durchaus gut und auch für den Alltag im Umgang mit anderen Nationen oder Religionen hilfreich. Karikiert wurde das dann aber eben leider doch nicht selten, indem es dann mit diesen Alien Krieg geben musste.

Wirklich fremdartig sind diese Wesen nicht. Ich dachte da eher an Lebewesen wie das aus ENT "Vox Sola" oder auch die Caines aus SSJKamuis Projekt - so fremdartig, dass man auf Anhieb das verbindende Element durch das bloße Inaugenscheinnehmen unmöglich erkennen kann, sondern umgekehrt angewidert ist oder die Lebensform nicht als Lebensform wahrnimmt (bis es "zu spät" ist).

Einen Klingonen zu akzeptieren, sollte möglich sein. Aber stell Dir vor, jemand verlangt von Dir, einer Morchel mit Empathie zu begegnen! Klar, man wird sich hier veralbert vorkommen, aber nur, weil man weiß, dass eine Morchel kein intelligentes Lebewesen ist. Aber wäre sie es, wäre es durchaus eine Herausforderung, eine gemeinsame Ebene zu finden.
Ich denke hier wieder in Lem-Kategorien; und gerade "Fiasko" hat mich sehr beeindruckt und auch beeinflusst, wobei ich zugebe, dass sich Lem gerade in Bezug auf das Thema Kommunikation das Leben nicht so schwer gemacht hat (Stichwort "Märchen") und die hypergeniale Pointe des Romans verhindert hat, dass wir uns wirklich in die Tiefen der unterschiedlichen Lebenswelten der Menschen und Quintaner begeben konnten.

Hm, tue ich mich schwer etwas zu zu sagen.. derzeit scheint es an dem Begriff des Konfliktes vielmehr zu hängen als an dem der Utopie. Und derzeit reden wir wohl nur über kleine Konflikte (Zwischenmenschlich) oder grosse Konflikte (Kriege). Solange die Begrifflichkeit so diffus ist... schwierig. :)
Hmm, okay, dann müssten wir die Begrifflichkeiten wohl erstmal klären  :Work ??? ;)
« Letzte Änderung: 09.11.13, 20:20 by Max »

Leela

  • Gast
Zitat
Da ist viel denkbar.
Eine kleine Linkparade ;): "Der Trick", "Was wir hassen", an sich auch "Die Schlucht".

Naja, ich fürchte so wirklich hilft mir das nicht weiter - da ich momentan nicht die Zeit habe 3 Geschichten zu lesen und exzerpieren. :( Ich seh die Antwort daher mal als "ausstehend" an. ;)


Zitat
Geschichten aus der Reihe "Da gedachte ein zweiter des Satyrs" gehen ja auch in eine Richtung, bei der man nicht sagen kann, dass es einen Krieg braucht, um eine Herausforderung oder allgemein eine Geschichte zu generieren. Ich glaube also, dass sich hierzu auch was in ST ausdenken lässt.

hm... sehe ich nicht ganz so.

* zum einen bewegst Du Dich in einem vordefinierten Universum. Du musst Grössere Konflikte in denen sich Deine Story bewegt nicht erst aufbauen. ZB kann die Satyr auf einen Romulaner treffen und alle wissen in etwa was das für Leute sind. Du könntest eine Diplomatie Mission schreiben - die auch von dem bereits durch Star Trek im Hintergrund aufgebauten Kriegszenarios aufbaut. Du hast hier also den Luxus Konflikte als gegeben vorauszusetzen ohne sie selbst schreiben zu müssen.

* zweitens hast Du keine durchgehende Geschichte, sondern "Streiflichter" - kurze AUsschnitte. Du hast also nicht zwangsläufig eine durchgehende Kontinuität. Du kannst springen.... nicht nur vor und zurück, sondern sogar auf ganz andere Zeitebenen mit anderen Figuren. Die Satyr Reihe ist daher eher... diskontinuierlich angelegt. Es sind eben.. Kurzgeschichtem Streiflichter,... keine klassischen Fortsetzungen die aufeinander aufbauen.

* drittens bist Du stark auf einen Mikrokosmos beschränkt (Schiff + "kleine Abenteuer") - Du entwickelt das Backgroundszenario (Föderation/Machtblöcke) nicht wirklich. Da aber zB Krieg gerade grösse Machtgruppen vorrausetzt und Entwicklungen dort in Blick hat... umgehst Du das Thema auf die Art.


Durch diese drei Dinge kannst Du mit Satyr quasi beliebige Theman aus- oder einblenden, sie aufgreifen oder weglassen. Änderst Du nur einen, oder gar zwei dieser Punkte - wird ein Kriegs/grosses Konfliktszenario wieder deutlich wahrscheinlicher...

Würdest Du also einen 200-300 Seiten Roman konzipieren... und dabei die Globale Lage mit anschreiben, würde es schwerer ein Konfliktszenario zu vermeiden. Würdest Du diesen Roman fortsetzen und entwickeln, schlüssig - insoweit es Personen, Lokale und Globale Lage angeht, würde es von Roman zu Roman schwieriger dem Thema auszuweichen... behaupte ich.

Eine Utopie in einem Roman vorzustellen oder in einer Kurzgeschichte, halte ich nicht für wirklich schwierig... beschäftigt man sich dann aber länger und tiefergehender damit.... zerfällt sie sehr schnell. Meine Beobachtung.



Zitat
    a) die Kolonisten untereinander (Personenkonflikte) die eben mitbestimmen wollen wie die Kolonie aufgebaut wird
    b) die Kolonisten gegen die Natur des unbekannten neuen Planeten
    c) das Raumschiff das angrenzendeSystem erkundet (Erforschung)
    d) die Kolonisten vs. Raumschiffbesatzung, wenn die unterschiedlichen Ansprüche der Gruppen aufeinander treffen


Hier überlege ich, inwieweit in einer heilen, "hellen" Geschichtenwelt a) und d) überhaupt richtig passieren dürfen ;) ;)
Tatsächlich halte ich das aber auch für eine der hierzu kritischen Fragen: Wie eingreifend dürfen Personenkonflikte eigentlich werden? Gipfelt es in einem Mord, ist das nicht mehr wirklich leicht des "hellen" (ich kann mich mit dem Wort nicht ganz anfreunden) Konzepts. ...

Es gibt hier - glaube ich - ganz einfache Konflikte die man gut darstellen kann und die grosse Konsequenzen nach sich ziehen. Typisches Beispiel ist zB die Lage der Kolonie... lieber am Meer? Eher kontinental an einem Fluss? In den Bergen? Verschärft werden könnte das ganze noch indem der Planet nicht ganz so... gemässigtes Klima hat. Wenn es Extreme gibt denen man ausweichen muss... hier kann man sicher trefflich streiten wo der beste Lageplatz für die Kolonie ist.

Oder wenn man sich geeinigt hat - wo kommt welches Gebäude hin? Ich glaube das sich hier Terraformer, Siedler, Architekten, Biologen und Geologen schnell in die Haare bekommen... je nach ihrer Präfernez und ihrem Wissen. Was ist, wenn sich ein oder zwei Siedler dann... gar nicht der allgemeinen Meinung anschliessen und Gebäude/Famen 20km weit weg errichten weil es ihnen klüger erscheint? ... wenn also die Gruppe zerfällt?
Das sind fast ganz alltägliche Prozesse... es braucht da keinen Mord um Konflikte anzulegen.

auch d) muss man nicht... so unrealistisch angehen. Die Siedler sind Zivilpersonen... eine Raumschiff Crew das Militär. Gerade BSG hat hier gezeigt was alles geht... und wie verschieden die Ansprüche sind. Ein guter Raumschiffkomandant würde vermutlich erstmal den Sektor im Umkreis von 10 Lichtjahren abklappern ob da "Gefahren" sitzen... das müssen nicht mal böse Aliens sein. Es reicht schon wenn da ein paar fiese Asteroiden rumfliegen, Strahlungsfelder oder versteckte Graviationslöcher auftreten. Dann geht es um Kratographie, Versorgungsrouten und viellecht Rohstoffe für die neue Kolonie die man etablieren muss... in der Kolonie selber hat man hingegen ganz andere ANsprüche. Ein Raumschiff vor Ort könnte den Planeten schneller und sauber vermessen, gute Rohstoffquellen finden oder auch nur rauskriegen warum es in den letzten 30 Stunden 2 Erbeben gab obwohl der Planet tektonisch stabil zu sein schien.

Beide Fraktionen haben hier berechtigte Interessen - die aber doch gegenläufig sind. Niemand ist dabei gut oder böse... Trotzdem birgt es immenses Konfliktpotential.

Hier gibt es also ein grosses Spielfeld - fernab aller Klischees - und auch ohne eine super-ober dunkle Bedrohung. Man müsste dafür wohl auch die Utopie Idee nicht antasten... nur... bleibt man länger bei diesem Setting werden und müssen sich die Konflikte steigern, um interessant zu bleiben. Und dann wird es deutlich schwerer da ohne... düsterere Element auszukommen.


Zitat
c) ist natürlich ein weites Feld, jedenfalls wenn die Erforschung mehr bedeutet als das Sammeln von Zahlen und die Wiedergabe der Wahrnehmung. (Eine Randnotiz zum letzten Aspekt: Warum immer Prosa? Utopische Lyrik - hätte ich doch nur ein besseres Metrikempfinden!)

Wieso ist die Form so wichtig? Geht es nicht um den Inhalt? ;)


Zitat
Wirklich fremdartig sind diese Wesen nicht. Ich dachte da eher an Lebewesen wie das aus ENT "Vox Sola" oder auch die Caines aus SSJKamuis Projekt - so fremdartig, dass man auf Anhieb das verbindende Element durch das bloße Inaugenscheinnehmen unmöglich erkennen kann, sondern umgekehrt angewidert ist oder die Lebensform nicht als Lebensform wahrnimmt (bis es "zu spät" ist).

Tatsächlich? Das verstehst Du... unter "Das fremde akzeptieren" - als Plotpunkt? Ich meine, das "Fremde" ist eine Frage der eigenen Schwelle... und Sichtweise. Dem einen sind schon seine eigenen Nachbarn Fremd, der nächste fände einen Klingonen zu fremd der dritte steigt erst bei einem Quarz aus. Wo diese Schwelle liegt ist letztlich aber doch unerheblich, oder? Ich sehe hier nicht was eine Differenzierung in Bezug auf Akzeptanz und interessante Stories erbringt... ? oO



 

TinyPortal © 2005-2019