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Hard oder Soft Sci Fi?
Max:
--- Zitat von: SSJKamui am 30.01.14, 20:54 ---Ich denke, im Allgemeinen führt eine Hard Sci Fi Ausrichtung zu mehr Glaubwürdigkeit. Beispielsweise habe ich 2001: Odyssee im Weltall und Solaris, die beide ohne viel fantastische Technologie auskommen, deutlich ernster genommen als Alarm im Weltall, der vom technischen Level stark mit TOS vergleichbar ist. (Plus Robotern.)
--- Ende Zitat ---
Interessant ist es eigentlich auch, wenn Filme / Geschichten, die Technik gar nicht groß thematisieren.
Das kann einem bei "Solaris" (vor allem jetzt der Film bzw. die Filme) auffallen, ich dachte aber auch an "Avatar": Da hat man ein Raumschiff und einen Planeten, der nach dem Verständnis, das dem Film eigentlich zugrunde liegen müsste, doch spürbar außerhalb des Sonnensystems liegt; zwar sehen wir, dass man wohl im "Kälteschlaf" reist, die Überwindung der Distanz an sich wird aber gar nicht thematisiert - weil der Film ja andere Schwerpunkte setzt (bzw. setzen wird). Das finde ich eigentlich auch eine legitime Herangehesweise.
Leela:
--- Zitat von: SSJKamui am 30.01.14, 20:54 ---Das kommt aber auf die Geschichte selbst an. Star Wars ist zum Beispiel so mythisch, dass mir die Macht etc. egal waren, aber mir die Used Future Ästhetik mit den "Verschleißproblemen" der Raumschiffe extrem positiv auffiel. (Und ich dabei eher das Gefühl hatte, ein "Raumschiff" vor mir zu haben, als beim eher wissenschaftsorientierten Star Trek, weil dort alles einen Tick zu gut funktioniert.)
--- Ende Zitat ---
Ich habe vor einigen Tagen eine Artikel gelesen der "(4) Gründe warum Star Wars besser ist als Star Trek" anführte. Es gab darin gleich zu Beginn eine interessante Passage... und zwar zielte sie darauf ab, dass Star Trek die Technik weiter-denke und vorauszusehen versuchte (mit Ausnahmen natürlich) und das viel von dem was in Star Trek zu sehen war immer näher rückt (Padds, Coms, Computer, Holodecks etc.). Star Trek sei dadurch realistischer ... unterliege daher aber auch eher dem Zeitgeist und würde eher "veralten". Wenn also Picard sein Padd zieht oder Kirk seinen Communicator denkt der heutige Jugendliche... "Na und? Hab ich auch drei Stück von zu Hause und die sehen noch cooler aus."
Wenn Luke hingegen sein Laserschwert zieht.... dann "Ups... Wow!" Dadurch das Star Wars also gar nicht bemüht ist, sich so sehr an die Science zu binden und auch nicht bemüht ist zu erklären wie zB Laserschwerter funktionieren, bleibt hier ein (ewiger) mythischer Grundgehalt... was die Filme zeitlos mache. Ich finde das ziemlich schlüssig argumentiert muss ich sagen... zuviel Science in der Fiction läuft in Gefahr schnell.... überholt zu werden.
Visitor5:
Tja, Leela hat in ihrer These der Zeitlosigkeit recht: Die "Eugenischen Kriege von 1996" - 1995 geisterte doch uns allen mal kurz der Gedanke durch den Kopf "Mal sehen, ob Khan sich zeigen wird!" :Ugly
Dem Menschen liegt es in seiner Natur, etwas zu kategorisieren und verstehen zu wollen, er sucht immer Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Science Fiction also klassifizieren zu wollen ist durchaus verständlich.
Ich mag Star Wars. Und ich mag Star Trek. Auch Avatar erzählt eine tolle Geschichte. Wo ich mich nun zu Hause fühle? Irgendwo dazwischen, zwischen Klingonen, Drows, Elfen Wookies und Drachen. :D
Für meine Geschichten habe ich auch viele mythische und mystische Elemente, die eher Richtung Fantasy tendieren. Es gibt zum Beispiel eine junge, schwarzgekleidete Frau, die immer mal wieder, einem Geist gleich, auftaucht und durch Wände und Wesen gehen kann, wie wir durch Luft schreiten. (Nein, sie ist kein Hologramm, sondern durchaus eine reale Person ;) ) Star Trek hat so ein Phänomen mit einer Zukunftstechnologie in Star Trek ENT zu erklären versucht, ich lasse es offen.
Für einen Mensch des elften Jahrhunderts wäre ein Helikopter Zauberei; Würde vor uns ein überlichtschnelles Raumschiff auftauchenwürden wir das wohl eher mit folgender Aussage quotieren: "Oh, das funktioniert? Hm, dann müssen wir mal die ein oder andere Theorie überdenken..." Magie gibt es für uns nicht mehr. Wir haben uns soweit entwickelt, dass wir zu der Erkenntnis gelangt sind, dass wir erst einen äußerst kleinen, beschränkten Teil des Universums verstehen und dass es durchaus Dinge gibt, die wir momentan zwar nicht erklären können, die aber genauso natürlich sind wie die Schwerkraft oder elektromagnetische Felder.
Damit verschwimmen in meinen Augen die Grenzen zwischen Hard- und Soft-Science Fiction. Ob die Autoren ihre Schiffe nun Railguns oder Laserwaffen benutzen - auf der Erde wird in diesen Tagen mit beiden Technologien experimentiert!
Wichtiger ist doch viel mehr die Frage, ob die erzählte Geschichte uns gefällt oder nicht. Klingt sie logisch und plausibel? Das "Erde-Kronos-Paradoxon" wurde ja schon erwähnt: Archer braucht nur wenige Stunden um dort hin zu gelangen, Picard Tage! Das eine Schiff schafft Warp 5, das andere Warp 9! Und, meine Damen und Herren: Die Warp-Geschwindigkeit steigt expotential - nicht linear! Solange die Geschichte, die Star Trek erzählte, in sich logisch, schlüssig und plausibel war hat sich doch niemand daran gestört, erst als gewisse "dumme Fehler" auftraten regte sich der Unmut.
Wie viele haben aufgeschrien, als in Episode I plötzlich die Midi-Chlorianer als Machterklärung herangezogen wurden? Hatten wir uns zu diesem Zeitpunkt denn nicht mit der "Magie" der Macht abgefunden? Hatten wir sie nicht akzeptiert, eine ganz deutliche, bewußte Fantasy-Entlehnung in einer Science Fiction-Geschichte? Plötzlich wurde diese Magie "wissenschaftlich erklärt", wie es sich für einen guten Science Fiction-Roman gehört - und für viele stürzte ein Weltbild zusammen... ;D
War denn die "alte Macht" so schlecht, dass man versuchen musste, sie zu erklären? Star Wars - ob Science Fiction, Fantasy oder Märchen - oder alles in einem, all das ist vollkommen egal - es ist eine schöne Geschichte, die da erzählt wird und ich kann jedem nur empfehlen, sich bei aufkeimender Langeweile eines der vielen Bücher zur Hand zu nehmen...
Nein, wir müssen nicht alles zu erklären versuchen - dennoch ist die Frage, wo wir unser eigenen Standpunkt sehen, durchaus berechtigt, wie ich finde.
Leider muss ich hier sagen, dass ich meine Ideen nur schlecht kategorisieren kann, denn es wimmelt sowohl von Fantasy- als auch Science Fiction-Elementen. Ich habe mich für eine Spezies, die ich entworfen habe, sogar an Steam-Punk und ähnlichen Elementen orientiert. Wieso auch nicht? :] Es gibt ein "Vampir-Volk" und auch so etwas wie "Drow" tauchen auf. Die Vulkanier (Elfen) hat ja Gene Roddenberry schon "erfunden"... :Ugly
Star:
Leela liest auch Cracked. Nice :Ugly
Max:
--- Zitat von: Leela am 01.02.14, 04:00 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 30.01.14, 20:54 ---Das kommt aber auf die Geschichte selbst an. Star Wars ist zum Beispiel so mythisch, dass mir die Macht etc. egal waren, aber mir die Used Future Ästhetik mit den "Verschleißproblemen" der Raumschiffe extrem positiv auffiel. (Und ich dabei eher das Gefühl hatte, ein "Raumschiff" vor mir zu haben, als beim eher wissenschaftsorientierten Star Trek, weil dort alles einen Tick zu gut funktioniert.)
--- Ende Zitat ---
Ich habe vor einigen Tagen eine Artikel gelesen der "(4) Gründe warum Star Wars besser ist als Star Trek" anführte. Es gab darin gleich zu Beginn eine interessante Passage... und zwar zielte sie darauf ab, dass Star Trek die Technik weiter-denke und vorauszusehen versuchte (mit Ausnahmen natürlich) und das viel von dem was in Star Trek zu sehen war immer näher rückt (Padds, Coms, Computer, Holodecks etc.). Star Trek sei dadurch realistischer ... unterliege daher aber auch eher dem Zeitgeist und würde eher "veralten". Wenn also Picard sein Padd zieht oder Kirk seinen Communicator denkt der heutige Jugendliche... "Na und? Hab ich auch drei Stück von zu Hause und die sehen noch cooler aus."
Wenn Luke hingegen sein Laserschwert zieht.... dann "Ups... Wow!" Dadurch das Star Wars also gar nicht bemüht ist, sich so sehr an die Science zu binden und auch nicht bemüht ist zu erklären wie zB Laserschwerter funktionieren, bleibt hier ein (ewiger) mythischer Grundgehalt... was die Filme zeitlos mache. Ich finde das ziemlich schlüssig argumentiert muss ich sagen... zuviel Science in der Fiction läuft in Gefahr schnell.... überholt zu werden.
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Das ist wirklich ein interessanter Ansatz, wobei man dann auch wieder merkt, wie wichtig die eigentliche Geschichte "im Hintergrund" wird. Ich muss aber auch sagen, dass SW hier schon deswegen einen speziellen Weg gegangen ist, weil besonders das Laserschwert ja ein skurrile Mischung, denn die Technik ist uns voraus, das Konzept des Schwertes aber als Waffe sehr rückständig.
--- Zitat von: Visitor5 am 01.02.14, 09:23 ---Ich mag Star Wars. Und ich mag Star Trek. Auch Avatar erzählt eine tolle Geschichte. Wo ich mich nun zu Hause fühle? Irgendwo dazwischen, zwischen Klingonen, Drows, Elfen Wookies und Drachen. :D
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Das finde ich super, denn wenn Du Dich da zu Hause fühlst, musst Du schon ein sehr ausgeglichener Charakter sein und in Dir ruhen :D
--- Zitat von: Visitor5 am 01.02.14, 09:23 ---Wichtiger ist doch viel mehr die Frage, ob die erzählte Geschichte uns gefällt oder nicht. Klingt sie logisch und plausibel? Das "Erde-Kronos-Paradoxon" wurde ja schon erwähnt: Archer braucht nur wenige Stunden um dort hin zu gelangen, Picard Tage! Das eine Schiff schafft Warp 5, das andere Warp 9! Und, meine Damen und Herren: Die Warp-Geschwindigkeit steigt expotential - nicht linear! Solange die Geschichte, die Star Trek erzählte, in sich logisch, schlüssig und plausibel war hat sich doch niemand daran gestört, erst als gewisse "dumme Fehler" auftraten regte sich der Unmut.
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So in die Richtung denke ich eigentlich auch: Nicht jedes technische Detail muss dabei geklärt, damit man die Technologie als glaubwürdig "empfindet". Und dennoch besteht da dann doch ein Unterschied zur Magie, weil man sich bei Science Fiction dem gängigen Weltbild, dass nun mal hauptsächlich in naturwissenschaftlichen Kategorien denkt, schon anpasst bzw. es bedient.
--- Zitat von: Visitor5 am 01.02.14, 09:23 ---Nein, wir müssen nicht alles zu erklären versuchen - dennoch ist die Frage, wo wir unser eigenen Standpunkt sehen, durchaus berechtigt, wie ich finde.
Leider muss ich hier sagen, dass ich meine Ideen nur schlecht kategorisieren kann, denn es wimmelt sowohl von Fantasy- als auch Science Fiction-Elementen.
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Ja, ich glaube schon wirklich auch, dass sowas in ST einen gewissen Platz finden kann, vielleicht nicht in der Föderation, aber Raumschiffe wie die "Voyager" sind ja auch hin und wieder auf Lebewesen getroffen, die diesen Fantasy-Anstrich hatten.
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