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Star Trek 13 - Beyond
Star:
Im Allgemeinwesen scheint Kirk als jemand in Erinnerung geblieben zu sein, der ein ziemlicher Rebell war, ein Rowdie und Herzensbrecher. Ich finde das sehr schade, denn ich habe den Charakter immer ganz anders wahrgenommen.
Der Kirk der Serie war eigentlich nie jemand, der Regeln gebrochen hat, ganz im Gegenteil. Das war ein überlegt handelnder, teilweise sogar stiller Typ. Gerade in der ersten Staffel der Serie wirkte er recht intellektuell und zurückhaltend. Den Maverick hat er doch erstmals in Star Trek 3 beim Diebstahl der Enterprise gespielt. Aber das war ja auch der Sinn der Sache; das Schiff zu stehlen, und sich über sämtliche Befehle hinwegzusetzen war damals so absolut undenkbar, dass es etwas besonderes war. Nicht die Norm. Aber das hat sich wohl so in der Erinnerung der Leute festgesetzt, dass man nun denkt, die ganze Figur wäre so angelegt gewesen.
Und Frauen hat er meiner Erinnerung nach eigentlich auch eher mit Respekt behandelt, während er sich in den Abrams-Filmen nur so durch die Betten schläft, und er teilweise nicht mal die Namen derer weiß, die er da ausnutzt?
Das einzig sympathische am neuen Kirk ist Chris Pime, der es irgendwie schafft, diesem Kirk tatsächlich viel Charisma zu verleihen. Da hat man beim Casting einen echten Glückstreffer gelandet. Rein auf dem Papier überzeugt mich die Figur aber auch nicht gerade. Das ist nicht der Kirk, den ich kennen und respektieren gelernt habe :/
Und bei Uhura kann ich Max nur beipflichten. Als Kommunikationsoffizier - nicht nur extern sondern auch intern- und somit sozusagen der Oberadmin des Schiffsbulletins - kennt sie die Besatzung vermutlich wie kein zweiter und wäre damit die Ideale Figur, zum Schlichten und Verhandeln. Sagt ja keiner, dass sie nicht trotzdem Ärsche treten darf. Aber das kann man sicher auch mit Stil. Auf Kommentare wie "vergnügt sich mit den Schweinen" kann ich von dem Charakter eigentlich auch verzichten.
Im Moment lässt mich "Beyond" aber auch noch recht kalt. Irgendwie schade. Bei Jurassic World habe ich die Tage bis zum Kinostart gezählt. Bei Star Trek, einem Franchise dem ich auch nicht gerade wenig verfallen bin, bleibt momentan aber irgendwie nur so ein Schulterzucken.
Kirk:
Ich machs zu dem ST 13 Film wie folgt: "Das Schlimmste befürchten, und das beste Hoffen." damit lag ich beim 11er und 12er schon richtig.
David:
Ich stimme Dir zu Star.
Der "originale" Kirk hatte zweifellos ein wenig,... viel Charme, was Alienfrauen anbelangte, aber er hat sie zumindest angemessen behandelt.
Pines Kirk ist eine so dermaßen,... klischeebehaftete Figur, dass es schon fast peinlich ist, ihn "in Action" zu sehen.
Ich denke, beim 13. Teil werde ich meine Strategie ändern:
Vorher war ich auch nicht so angetan und hab ihn mir dann angesehen und hinterher,... nun ja, schlecht waren 11 & 12 nicht.
Aber auf Dauer fehlt mir das Niveau.
Dieses mal verfolge ich die Infos und wenn mir die nicht gefallen, spare ich mir das Geld für Kino & DVD.
Leela:
--- Zitat von: Star am 29.08.15, 14:21 ---Im Allgemeinwesen scheint Kirk als jemand in Erinnerung geblieben zu sein, der ein ziemlicher Rebell war, ein Rowdie und Herzensbrecher. Ich finde das sehr schade, denn ich habe den Charakter immer ganz anders wahrgenommen.
Der Kirk der Serie war eigentlich nie jemand, der Regeln gebrochen hat, ganz im Gegenteil. Das war ein überlegt handelnder, teilweise sogar stiller Typ. Gerade in der ersten Staffel der Serie wirkte er recht intellektuell und zurückhaltend.
--- Ende Zitat ---
Ich glaub wir müssen mal ein paar TOS Folgen reviewen :D Also mit Deiner Beschreibung, Wahrnehmung geh ich auch nicht ganz konform - der TOS Kirk liegt meiner Meinung nach irgendwo dazwischen. Für mich war Kirk immer sehr risikobereit UND er hat sich, so meine Wahrnehmung, immer über Vorschriften hinweggesetzt, wenn er eine Sache für "richtig" hielt. Das Paradebeispiel sind die "Computerzivilisationen" auf die Kirk stösst - und die IMMER in der Vernichtung des Computers münden der diese Zivilisation steuerte. Es gibt da eine Szene wo er mit Spock sogar vorher die Zerstörung diskutiert (ich glaube es ist die Folge mit Landru). Kirk will den Computer zerstören, Spock weist darauf hin dass sie gemäss erster Direktive nicht in die Entwicklung von Zivilisationen eingreifen dürfen. Kirks Antwort ist (fast wörtlich!); "Das hier ist ja gar keine Zivilisation mehr die sich entwickelt. Der Computer verursacht Stillstand, die Zivilisation ist tot." Ergo - da es sich nicht um eine "lebende Zivilisation" handelt, zerstört er den Computer.
Er biegt die Regel hier bis es kracht.... Und bei einigen Malen bleibt sogar ein ziemlich fahler Nachgeschmack übrig über Kirk (erinnert sich jemand wo er am Ende der Folge "Der erste Krieg" beschliesst eine Gesamte Dorfzivilisation/Stamm zu bewaffnen - mit Gewehren?).
Was die Frauen angeht, es stimmt, dass Kirk sie zuemist mit grossem Respekt behandelt - es gibt eine wunderschöne Szene in "Consience of the king" wo er der Tochter von Kodos das Schiff zeigt. Andere Frauen nutzt Kirk aber auch hemmungslos aus - besonders wenn das Schiff in Gefahr ist, spielt er ohne Probleme mit ihnen. Mit wieder anderen hat er schlicht nur Sex.... das Paradebeispiel ist Marla Givers (glaub so hiess sie) in "Ein Paralleluniversum" - es gibt da die kurze, völlig ohne Kontext da stehende Szene wo beide zusammen in einem Quartier auf dem Bett sitzen und Marla sich gerade ihre hohen Stiefel wieder anzieht. Was diese Szene impliziert ist offenischtlich und bis heute weiß keiner wie das durch die damalige Zensur gekommen ist. Also auch hier kann Kirk mal so und mal so...
Die Beschrebung von Pike im letzten Kinofilm finde ich auf die Figur (egal ob TOS oder Reboot) wirklich grenzgenial... Kirk macht oft das von dem er glaubt es sei richtig - das ihn das Ergebnis am Ende oft Recht gibt, sei aber mitunter pures Glück. Und deswegen denkt er (Kirk) oft, er liege immer richtig und gewinne immer.
Das selbst Roddenberry etwas in die Richtung neigt, sieht man meiner Ansicht nach an Picard... geht man davon aus, dass Picard beinahe eine Art Gegenentwurf zu Kirk ist als er von Roddenberry (mit-)konzipiert wurde, lässt das eigentlich sehr eindeutige schlüsse darauf zu wie Roddenberry Kirk gesehen hat.
--- Zitat von: Star am 29.08.15, 14:21 ---Im Moment lässt mich "Beyond" aber auch noch recht kalt. Irgendwie schade. Bei Jurassic World habe ich die Tage bis zum Kinostart gezählt. Bei Star Trek, einem Franchise dem ich auch nicht gerade wenig verfallen bin, bleibt momentan aber irgendwie nur so ein Schulterzucken.
--- Ende Zitat ---
Villeicht beschleunigt der/ein Reboot das herauswachsen aus gewissen Sachen... :)
Star:
--- Zitat von: Leela am 30.08.15, 05:52 ---Ich glaub wir müssen mal ein paar TOS Folgen reviewen :D Also mit Deiner Beschreibung, Wahrnehmung geh ich auch nicht ganz konform - der TOS Kirk liegt meiner Meinung nach irgendwo dazwischen. Für mich war Kirk immer sehr risikobereit UND er hat sich, so meine Wahrnehmung, immer über Vorschriften hinweggesetzt, wenn er eine Sache für "richtig" hielt.
--- Ende Zitat ---
Vielleicht sollten wir wirklich mal einen Rewatch machen. Denn die einzige Folge, (an die ich mich erinnern kann) wo Kirk tatsächlich greifbar gegen Befehle verstößt, ist in Amok Time, um Spock zu retten. Also im Grunde war Kirk nur dann kein guter Soldat, wenn es um das Leben seines Freundes ging. Okay, technisch gesehen hat er auch in "Doomsday Machine" gegen Befehle verstoßen, aber da kann man argumentieren, dass Decker PlemPlem war und sich Kirk nicht wirklich an seine Order halten musste.
Ein ganz gutes Beispiel ist auch "Galileo Seven", wo er seine Befehle auf den Paragraphen genau befolgt. Am Ende fliegt er zwar mit der langsamsten Warpgeschwindigkeit weg, die möglich ist, um einen Termin anderso noch einzuhalten, und gleichzeitig der Shuttle-Crew Zeit zu verschaffen, aber er biegt die Order des Commissioner nur weitestgehend. Er bricht sie nicht. Und das ist irgendwo das geniale an ihm. Er findet Wege, die Regeln so zu interpretieren, dass es ihm nutzt. So was kann man eben nur machen, wenn man die Regeln gut kennt - und sie sonst auch befolgt.
Die oberste Direktive hat er auch eher gegen andere Agressoren durchzusetzen versucht, wie in "Bread and Circuses" oder in Privat Little War gegen die Klingonen, um Invasoren zurückzuschlagen, damit sich die entsprechenden Zivilisationen wieder frei entwickeln konnten.
Ansonsten war er in vielen Situationen schlicht und ergreifend draußen jenseits der Grenze des Föderationsraumes und musste seine eigenen Entscheidungen treffen (Beispielsweise "Balance of Terror"). Aber das sind eher die Fälle, in denen er einfach neue Regeln machen musste, weil er auf sich alleine gestellt war. Das ist ja irgendwo auch der Unterschied zu TNG - TNG sollte ursprünglich auch weit draußen spielen mit Farpoint Station als der Startpunkt ins Unbekannte. Aber das hat man relativ schnell fallen und Picard größtenteils innerhalb der Föderation operieren lassen.
Wie gesagt, ich finde der Maverick-Kirk ist ein Mythos der Filme. Erst mit dem Cheaten beim Kobayashi-Maru, dann beim Diebstahl der Enterprise und später beim Anflug auf die Erde mit dem BoP (ich glaube da war es ein Befehl, die Erde nicht anzufliegen). Das ist aber scheinbar wirklich alles SO sehr hängengeblieben, dass Kirk jetzt eben auf diese Rolle beschränkt wird. Schade.
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