Das liebgewonnene Alte hat das neue Abrams-ST ohnehin nicht transportiert, also was soll's? Dann hat man halt eine Vierergruppe, wäre doch interessant.
Sowas gibts aber auch schon; also das A-Team und das teilt seine vier Figuren in Verstand, Kraft, Ausehen, Zufall/Wahnsinn, ein... eine zentrale Vierergruppe der klassischen Charaktere würde sich wohl in eine zu ähnliche Richtung entwickeln. Aus gutem Grund dreht man vermutlich auch keine "Sherlock, Watson und die 2 anderen genauso wichtigen Personen" Serie... ich glaube, das ist schon ganz gut so.
Ja, und James Bond kommt ganz ohne einen Assistenten aus - das heißt aber nicht, dass Sherlock Holmes nur alleine funktionieren kann. Will sagen: Was für das eine gut ist (One-Man Show Bond) muss für das andere nicht automatisch genauso passen (Holmes schadet sein Watson ja nicht). Man kann das nicht einfach übertragen und deswegen sagen, eine Viergruppe würde nicht gehen. Ein Konzept muss halt wissen, woran es ist und sich sozusagen auf die Zahl der eigentlichen Protagonisten einstellen.
Zu TOS gehört gefühlt und traditionell schon das Trio aus Kirk, Spock und McCoy, aber eine behutsame Erweiterung (also nicht gleich eine Gleichberechtigung von vier Personen) wäre ja nicht uninteressant und alles andere als unmöglich. Man müsste halt wissen, wie man es anpackt.
Differenziert? OO Und ich glaube es war sogar John Waye selber der gesagt hat (auf die Frage wie es ist soviele Filme zu spielen), "Ich mach ja nicht viel. Ich geh raus und spiel immer John Wayne" (ich kann die Quote leider in netz nicht wörtlich auftreiben, ich hoffe ich erinnere mich trotzdem halbwegs richtig an sie.) Also gerade John Wayne ist das Symbol für rollende Redundanz: immer ein und derselbe Archetyp.
Das mag ja vielleicht nicht weit von der Wahrheit entfernt sein, aber es geht mir auch darum, dass die Helden, die Wayne verkörperte in meinen Augen nicht völlig ohne Reiz, weil durchaus mit verschiedenen Facetten ausgestattet waren, selbst wenn sie sich untereinander geähnelt haben sollten. Am präsentesten ist mir Rio Bravo und einen Teil der Faszination dieses Filmes entsteht wenigstens für mich durch die ein oder andere Figur. Klar, da laufen bestimmte Typen rum, aber da sie für sich interessant sind, sehe ich da keine Probleme. (Und, nebenbei bemerkt: Auch wenn ich "Der Marshal" nicht gesehen habe, kenne ich die Grundgeschichte aus "True Grit" und kann mir deswegen nicht vorstellen, dass der Wayne-Cogburn ein Abziehbild von Chance ist).
Der Abrams-Kirk kommt mir wie eine der Figuren vor, die krasses Glück gehabt hätte, wenn sie ein "Bonanza"-Folge hätte überleben dürfen

Ok, das wäre wirklich ein Punkt... nur fürchte ich, dass sich der Anteil an Diplomatie in den neuen filmen auf das beschräken wird was Uhura schon im letzten Film tun durfte.. die Klingonen 2 Minuten vom Schiessen abhalten, bevor dann einer der "Actionhelden" losballert... :/
Die Befürchtung teile ich

Im Moment habe ich auf den neuen Film allgemein überhaupt keine Lust, aber sowas kann sich ja auch schnell ändern.
Geht mir mit Star Trek insgesamt so gerade - ich kann dem Franchise gerade eher weniger abgewinnen. Aber am Ende ist es ja... alternativlos XD
Ich bin momentan auf der Suche nach Unterhaltung auch wieder bei Lem gelandet (nachdem ich mit den Strugazkis noch nicht ganz warm geworden bin). Und wenn ich mir einen fantastischen Film wie "Interstellar" anschaue, vermisse ich Star Trek irgendwie auch nicht.
Gut, Folgen wie TNG "Where no one has gone before" könnte ich mir immer wieder anschauen und ST hat für mich den Vorteil, dass ich die Raumschiffe einfach extrem cool finde.
Im Allgemeinwesen scheint Kirk als jemand in Erinnerung geblieben zu sein, der ein ziemlicher Rebell war, ein Rowdie und Herzensbrecher. Ich finde das sehr schade, denn ich habe den Charakter immer ganz anders wahrgenommen.
Der Kirk der Serie war eigentlich nie jemand, der Regeln gebrochen hat, ganz im Gegenteil. Das war ein überlegt handelnder, teilweise sogar stiller Typ. Gerade in der ersten Staffel der Serie wirkte er recht intellektuell und zurückhaltend. Den Maverick hat er doch erstmals in Star Trek 3 beim Diebstahl der Enterprise gespielt. Aber das war ja auch der Sinn der Sache; das Schiff zu stehlen, und sich über sämtliche Befehle hinwegzusetzen war damals so absolut undenkbar, dass es etwas besonderes war. Nicht die Norm. Aber das hat sich wohl so in der Erinnerung der Leute festgesetzt, dass man nun denkt, die ganze Figur wäre so angelegt gewesen.
Und Frauen hat er meiner Erinnerung nach eigentlich auch eher mit Respekt behandelt, während er sich in den Abrams-Filmen nur so durch die Betten schläft, und er teilweise nicht mal die Namen derer weiß, die er da ausnutzt?
Kirk hatte natürlich schon immer einen Schlag bei den Frauen und das war sicherlich nicht so selten auch von Vorteil. Der Plot machte es dann auch ziemlich oft notwendig, dass Kirk sich prügelt, also wirklich direkt in Aktion tritt und das scheint sich - zusammen mit dem noch rationaleren Spock - in den Köpfen des Publikums so niedergeschlagen haben, als sei er ein Draufgänger und Rebell gewesen.
Aber ich habe zum Beispiel bei Kirk gerade in Bezug auf das Bild, das von seiner Jugend gezeichnet wird, auch eher einen was Hierarchien anbelangt angepassten, folgsamen Menschen in Erinnerung: Finney hat er ja damals "verpfiffen" und dass er das Wolkenwesen als junger Mann von der "Farragut" nicht aufhalten hatte können, hat ihn ja auch ordentlich beschäftigt.
das Paradebeispiel ist Marla Givers (glaub so hiess sie) in "Ein Paralleluniversum"
Marla McGivers war die Flamme von Khan und Kirk war zumindest so geschickt, von ihr die Finger zu lassen, denn das hätte Khan sicher noch wütender gemacht
Ansonsten war er in vielen Situationen schlicht und ergreifend draußen jenseits der Grenze des Föderationsraumes und musste seine eigenen Entscheidungen treffen (Beispielsweise "Balance of Terror"). Aber das sind eher die Fälle, in denen er einfach neue Regeln machen musste, weil er auf sich alleine gestellt war. Das ist ja irgendwo auch der Unterschied zu TNG - TNG sollte ursprünglich auch weit draußen spielen mit Farpoint Station als der Startpunkt ins Unbekannte. Aber das hat man relativ schnell fallen und Picard größtenteils innerhalb der Föderation operieren lassen.
Das ist für mich auch ein großer Unterschied zwischen TOS und TNG. Klar, auch in TOS wird reihenweise aus Regelbüchern zitiert, aber das Gefühl war einfach ein anderes: da war der Weltraum wirklich gefühlt unendlich, während bei TNG alles schon am Ende der ersten oder in der zweiten Staffel so "klein" war, dass es einem gar nicht wundert, wenn man dann auch ein Gefühl der Kleinlichkeit in Bezug auf Regeln hatte; da hatte sich eben etwas etabliert.
Daher denke ich das der "Rebellen" Kirk mehr oder weniger dem Humor der Filme entsprungen ist.
Ich finde schon, dass die Filme ein ganz eigenes Bild der Figuren zeichnen. Das mag man bei Kirk sehen, extremer noch ist es bei Picard, der ja in den TNG-Filmen schon deutlich mal OOC ist, obwohl es - vielleicht anders als bei dem ein oder anderen Plotelement der TOS-Filme - für ihn auch Alternativen gegeben hätte.
Noch zugespitzter kommt das in der "Kampf um Organia" Folge raus. Kirk führt zusammen mit Spock einen Krieg gegen die Klingonen - auf fremden Territorium. Für eine Bevölkerung die ihn weder kennt noch dafür angesprochen hat. Was werden die Klingonen da wohl denken wer sie angreift? An wem werden sie sich rächen? Das ist Zb auch eine typische Folge, die Kirk und hunderte andere Planetenbewohner das Leben gekostet hätte. Wäre es zutreffend gewesen das die Organier wirklich normale Lebewesen sind, die etwa auf dem Stand des Mittelalters hausen, wären erst hunderte von ihnen von den Klingonen hingerichtet worden - dann hätte sich Kirk gestellt und wäre mitsamt Spock ebenfalls hingerichtet worden, weil die Organier ihn nicht hätten retten können. Das Kirk hier überlebt und kein Organier zu Schaden kommt ist pures Glück.
Klar, aber wenn man bis zum Anfang zurückdenkt: Woran liegt es denn? Er erhält quasi den Funkspruch, dass sich die Föderation jetzt offiziell im Krieg mit den Klingonen befindet und es scheint fast, das jetzt etwas als These in den Raum geworfen, als bestimmte das als eine Art Handlungsvorgabe sein weiteres Tun (auch über die Interessen der Organier hinweg).