Autor Thema: Der Indiana Jones-Schrein  (Gelesen 35065 mal)

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SSJKamui

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #15 am: 09.12.13, 14:11 »
Unter Anderem das Ding hier, was vor einigen Monaten durch die Presse ging, wurde damals vom Ahnenerbe "entdeckt": http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Die-Nazis-und-die-mysterioese-Buddha-Statue-aus-Meteorit-Gestein-id22081296.html

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #16 am: 09.12.13, 16:46 »


Filmreview - Indiana Jones: Tempel des Todes.


Einleitung
Der Tempel des Todes hat bis zum heutigen Tag einen schweren Stand. „Zu dunkel“, lautet zumeist das Urteil, und selbst die beiden Macher Spielberg und Lucas stimmen bereitwillig zu, stufen den Film in ihrer persönlichen Bestenliste gerne herab und schieben eventuelle Verfehlungen auf ihren damaligen Gemütszustand. So machte beispielsweise Lucas eine bittere Scheidung durch, was sich seiner Ansicht nach negativ auf die Stimmung des Filmes niedergeschlagen hat, und auch Spielberg befand sich scheinbar in einer düsteren Phase seines Lebens.

Hinzu kommen noch gelegentliche Beschwerden von jenen, die in diesem Film etwa eine unpassende Bejahung von Kolonialismus gesehen haben wollen, die sich über die falsche Darstellung der indischen Kultur empören, über Rassismus, die Gewalt, und allen voran natürlich über das schlechte Frauenbild.

Ganz schön viel Zunder also für einen Film der zwar diskussionswürdig ist, der dennoch aber zu einem der erfolgreichsten Filme nicht nur der damaligen Zeit gehörte, und der, man kann es nicht anders sagen, schlicht und ergreifend der kreativste und mutigste der Nachfolgefilme von Raiders werden sollte.

„Tempel“ ist ein Film, der sich in seiner eigenen, sinistren Energie suhlt, und dabei nicht die Notwendigkeit empfindet, Ideen wiederzukauen, oder bereits bekannte Charaktere zurückzubringen. Genaugenommen steht er sogar völlig für sich, und greift lediglich erneut die Geschichte des Abenteurers auf, der sich im Konflikt mit seinen eigenen Motiven befindet – soll er das richtige tun, oder Ruhm und Reichtum folgen?

Genau genommen wird man als Zuschauer bereits in der Anfangssequenz vorgewarnt: „Anything goes/Alles geht.“, singt Willie dort, und dieses Versprechen wird in den nächsten zwei Stunden auch vollkommen eingehalten, denn der Tempel des Todes stellt sich als eine non-stop-Action-Achterbahn heraus, mit bösem Humor und höllisch guten Ideen.


Story
Nach einer schiefgelaufenen Transaktion mit Gangsterboss Lao Che, landen Abenteurer Indy, Straßenkind Shorty, und Ex-Sängerin Willie Scott in einem entlegenen Winkel Indiens, wo man ihnen erzählt, dass Shiva sie hergeführt hätte, damit sie in den blutgetränkten Palast von Pankott eindringen – dem Epizentrum einer uralten und wieder erstarkten bösen Macht, die wie ein Sturm über das Land zu fegen droht: dem Thuggie-Kult. Von der Aussicht auf die reichen Schätze des Kultes angezogen, bricht das Trio schließlich auf – und muss schon bald erfahren, dass an den Geschichten mehr dran ist, als sie je zu fürchten gewagt hätten.


Artefakt
Im Vergleich zur Bundeslade stinken die Sankara-Steine auf den ersten Blick schon gehörig ab. Sie machen schon optisch nicht viel her: drei relativ schmucklose Steine, glatt geschliffen, mit je drei eingeritzten Linien, die für die drei ebenen des Universums stehen, und mit je einem Diamanten im Innern, der zu leuchten beginnt, wenn man die Steine zusammenhält. Allzu mächtig erscheinen sie zunächst und im Vergleich zur Entfesselung göttlicher Urgewalten auch nicht zu sein. Dennoch ist da klar mehr, denn immerhin behaupten die Dorfbewohner von Mayapore, dass Shiva Indy geschickt hat, damit er sich den Mächten des Palasts entgegenstellt, und da es Indy am Schluss tatsächlich gelingt, Shiva zu einer Machtentfesselung zu bewegen, ist da wohl auch etwas dran.

Letztendlich ist die Macht der Steine neutral – es kommt drauf an, wer sie führt. Im guten Dorf bringen sie Frieden und Wohlstand, in den Händen der Thuggies Dunkelheit und Qual. Die Steine sind dadurch aber auch ein Spiegel für Indys Charakterentwicklung. Am Ende, wenn er dem Schamanen gesteht „Ja, ich kenne nun ihre Kraft“, dann ist das zweideutig und weist auch auf die Kraft hin, den Kurs seines eigenen Moralischen Kompasses anzupassen.

Die meisten Zuschauer tun sich wohl dennoch leichter mit den christlichen Artefakten, als mit den indischen, und ehrlich gesagt, sehe ich hier den eigentlichen Grund, dass „Tempel“ oft als das schwächere Glied angesehen wird – zu unrecht. Zumal man sich nicht alleine auf die Sankara-Steine konzentrierne muss. Ich glaube nämlich, dass das eigentliche Hauptartefakt der titelgebende Tempel des Todes ist, und dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.

Natürlich benötigt man etwas, das gejagt werden kann – auch dafür sind die Steine gut -, aber dennoch liegt die Hauptattraktion im eigentlichen Tempel-Set, das auch ordentlich zelebriert wird. Zu recht! Denn was hier für eine Liebe ins Detail eingeflossen ist, ist unglaublich. Die Setdesigner, Ausleuchter und Kameraleute haben sich wirklich übertroffen. Noch heute entdecke ich immer mal wieder etwas neues. Und die bedrohliche Stimmung des Tempels kann es durchaus mit der der Bundeslade aufnehmen – vielleicht ist sie sogar noch grausamer und angsteinflößender. In dieser Hinsicht hat man sich also tatsächlich doch noch mal überboten. Man nenne mir ein paar Sets, die an dieses hier herankommen. Viele kann man nicht aufzählen.

Dass die Steine den Tempel symbolisieren, merkt man auch an den Ebenen – drei sind auf den Steinen eingeritzt, drei befinden sich auch im Tempel, und je weiter der Film voranschreitet, desto tiefer geht es, als ob man sich der sprichwörtlichen Hölle annähert.

Natürlich kommen dann noch eine Menge Elemente zusammen, die ein fast schon alptraumhaftes Ambiente erzeugen. Das rötliche Licht, der Vulkan, die Musik, die Schreie im Hintergrund, Voodoo-Magie, Blutgetränke. Der Film ist von der Grundstimmung her definitiv dunkler als „Raiders“, aber brutaler oder gar blutiger ist er nicht unbedingt. Selbst die berühmte Herz-Szene kommt reichlich blutlos daher. Auf simplen Gore haben es Spielberg und Lucas jedenfalls nicht angelegt. Aber ist dieses dunkle denn dann überhaupt gerechtfertigt? Absolut! Es ist keine Staffage, denn es ist genau das Dunkle, die perfide Welt Mola Rams, die Indy vom Grabräuber, vom Jäger also, zum Retter und Helden macht, der auf den Schatz verzichtet, ihn freiwillig weggibt, damit Familien vereint werden können. Vielleicht ja auch seine eigene. Willie, als Frau, Shorty als Sohn? Anything goes/Alles geht.


Indiana Jones
Im Tempel des Todes vollzieht Indy endgültig die Wandlung vom Jäger und Grabräuber, vom narzistischen Individuum, zum Helden mit leichten Fehlern. In der Eröffnungssequenz, als er mit Gangsterboss Lao Che um den Nurhachi taktiert, geht es ihm nicht darum, dass das Artefakt in ein Museum gehört. Es ist ein Handel, eine Transaktion, ein Thrill. Als es schief geht, und er beides verliert, scheint er nicht allzu bekümmert zu sein – die Artefakte bedeuten ihm nichts, genauso wenig, sie die Leben von Lao Ches Gangstern. Der Charakter des ersten Teils bleibt bestehen, Indy glaubt an Ruhm und Reichtum, nicht an die Artefakte, und das interessiert ihn an den Sankara-Steinen auch am meisten. Nicht unbedingt die Kinder, nicht das, was der Stein für das Dorf Mayapore bedeutet, sondern, der Reichtum, den sie bedeuten, und auch hier kommt wieder der Jäger in ihm hervor. Er will nicht ohne die Steine gehen und gibt sich in Gefahr. Sein gutes Herz zeigt sich, als er den Schreien der Kinder folgt, und – ohne darüber nachzudenken – Aufmerksamkeit auf sich zieht, in dem er dem Thuggie-Vorsteher einen Stein auf den Schädel schmeißt.

Das Schicksal der Kinder ist ihm nicht egal, aber eine ganze Weile ist Indy dennoch teilweise aus Eigennutz in der Geschichte. Er steht zunächst in Konkurrenz mit Mola Ram, weil er die Steine will, nicht weil ihn die Mystik dahinter interessiert. Diesmal geht er mit seiner Jagd allerdings zu weit.

Denn wo im ersten Teil Marion von den Nazis noch gut behandelt wird, so haben Indys Entscheidungen diesmal ernsthafte Konsequenzen – nicht nur für ihn, sondern auch für seine beiden Begleiter. Shorty wird ausgepeitscht, während Indy hilflos danebenstehen muss, nur damit der Junge später zur Zwangsarbeit in die Minen geschickt wird. Willie erleidet Todesängste, als man sie beinahe in den Vulkan schmeißt. Und auch Indy selbst erlebt diesmal das grauen am eigenen Leib, als er in den schwarzen Schlaf von Kali fällt, etwas, das man fast schon mit der Assimilation durch die Borg gleichsetzen kann, ein Alptraum aus dem es kein Erwachen gibt.

Diesmal kann er sich nicht, wie noch im ersten Teil, in die Dunkelheit hüllen und ihr wieder entwischen, nur um im richtigen Moment noch mal auf den Pfad der Tugend zurückzuhüpfen, diesmal schafft er es nicht rechtzeitig, was, wenn Shorty nicht gewesen wäre, zu seinem Untergang geführt hätte. Er bekommt eine zweite Chance, und er nutzt sie. Am Ende setzt er sein zuvor angesammeltes Wissen ein, um Mola Ram – der ebenfalls nicht glaubt – zu besiegen und findet einmal mehr heraus, dass „Magie“ durchaus existiert, und dann verzichtet er völlig bereitwillig auf Ruhm und Reichtum. „Nur ein weiterer Stein, der in einem Museum staub fangen würde.“

In allen drei Filmen war Ford brilliant, aber besonders im zweiten Teil ist er mit einer Leinwandpräsenz dabei, die ihresgleichen sucht. Er sprüht vor Energie, hat sich die Rolle zu eigen gemacht, drückt ihr seinen Stempel auf, und trägt den Film praktisch im Alleingang. Ich finde hier hat er seine charismatischste Darstellung abgegeben, und seine Physis ist auch absolut beeindruckend. Heutzutage hat dank Steoriden ja jeder zweitklassige Twilight-Darsteller Muskelpakete, aber Ford – wow – das ist noch Handarbeit. Hier war er in exzellenter Form, ein Athlet wie er im Buche steht. Das darf man sich ruhig zum Vorbild holen.


Side-Kicks
„Raiders“ hatte neben Indy eine starke, fähige, weibliche Hauptrolle zu bieten, eine, die selbst in heutigen Filmen noch oft unerreicht ist. Da man sich aber von James Bond inspiriert fühlte, und in jedem Film ein neues Jones-Girl dabei haben wollte, standen die Macher plötzlich vor der Frage, wie man Marion überbieten sollte. Nun hatten sie zwei Möglichkeiten. Sie konnte noch mal das gleiche machen, auch auf die Gefahr hin, dass das neue Jones-Girl wie eine billige Kopie wirkte. Oder sie konnten in eine ganz andere Richtung gehen. Man entschied sich für etwas anderes. Im Grunde war es eine Situation, die man nicht gewinnen konnte. Jeder Nachfolger von Marion hätte es schwer gehabt.

Es ist aber lohnenswert, sich Wilhelmina „Willie“ Scott mal genauer anzusehen. Etwas oberflächlich erscheint sie, damenhaft, verwöhnt, irgendwie hilflos. Wo Marion bei näherer Betrachtung an Reiz verliert, gewinnt Willie erstaunlicherweise aber eine Menge Bonuspunkte. Denn ausgerechnet sie ist die vernünftige des Trios. Obwohl sie sich kaum zu schade ist, im Abendkleid über den Boden zu kriechen, um einem Diamanten nachzujagen, so gibt es für Willie doch klar Grenzen – ganz im Gegenteil zu Indy. Willie kommt aus einer Zeit der Wirtschaftskrise, eine aus einfachen Verhältnissen kommende Frau also, das sehen muss, wo sie bleibt – immerhin hat sie Glanz und Glorie geschmeckt. In Hollywood konnte sie keinen Fuß fassen, aber immerhin in Shanghai. Auch wenn das bedeutet, dass man bei einem Mann wie Lao Che – oder gerne auch einem Maharadscha – mal mit den Augen klimpern und die volle Weiblichkeit einsetzen muss. Aber für Ruhm und Reichtum Leben zu riskieren? Das ist es nicht wert.

Arrogant ist sie auch nicht unbedingt – das zeigt sich am Umgang mit Shorty. Im Verlaufe des Filmes gewinnt sie auch zunehmend an Mut. Sie hilft, die Kinder zu befreien, obgleich sie auch hätte weglaufen können, sie schlägt einen der Thuggies nieder (mit der Faust – Marion hat noch eine Bratpfanne gebraucht), und sie tritt – sprichtwörtlich – gegen Mola Ram an. Klar, sie verkommt nicht zur Powerfrau, aber dennoch besitzt sie mehr Qualitäten und Facetten, als man ihr oft zugesteht. Ich finde auch nicht, dass Willie mehr kreischt als Marion (und dass sie schreit ist durchaus verständlich). Ihr Geschrei hat nur eben etwas... lustigeres, es ist als Comic-Relief gemeint, und daher für mich auch irgendwo erträglicher. Darf man das denn? Über eine Frau so lachen?

Nun, warum denn nicht? Marcus und Sallah werden im dritten Teil auch zu Comic-Refliefs, also zu witzigen Nebenfiguren degradiert. Die meisten können damit prima leben, und wenn es bei denen in Ordnung ist, warum soll es bei Willie nicht auch in Ordnung sein?

Dass die Figur – für mich - so wunderbar funktioniert, liegt aber sicher hauptsächlich an Schauspielerin Kate Capshaw. In den Making-Ofs ist sie furchtbar sympathisch, lebhaft und auch witzig. Es verwundert jedenfalls nicht, dass sich Spielberg bei den Dreharbeiten in sie verliebte, und die beiden später heirateten. Jedenfalls schafft sie es durchaus einen Teil dieser Wärme auf Willie zu übertragen, und das macht, glaube ich, den ganzen Unterschied. Mir war sie jedenfalls immer sympathisch, und da sie durchaus lustig ist, empfinde ich sie auch teilweise als angenehmer als Marion oder Elsa.
 
Mit Shorty könnte man schon eher ein Problem haben. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, was für ein harter Stilbruch das gewesen sein muss, wenn man Raiders gesehen hat, und dann plötzlich dieses Kind vorgesetzt bekam. Ich hatte nie ein Problem mit Shorty, ich hätte ihn sogar gerne im vierten Teil wiedergesehen. Als Kind nimmt man sogar teilweise seine Rolle ein. Für mich war damals jedenfalls keines der Grauen, die man im Film zu sehen bekam auch nur annähernd so schlimm wie die Stelle, wo Vaterfigur Indy in die Fänge des Kultes gerät und Shorty nicht wiedererkennt und sogar schlägt.

Übrigens: Gesehen? Dan Akroyd spielt auch kurz mit. Er ist der Mann, der Indy, Willie und Shorty nach ihrer Flucht aus dem Nachtklub eine Reisegelegenheit besorgt.


Fiesewichte
Mola Ram ist kein Rene Belloq. Aber das muss er auch gar nicht sein. Er ist eine vollkommen andere Art von Gegner und auf seine eigene Weise furchtbar beeindruckend. Mola Ram ist fanatisch, angsteinflößend. Ein brutaler Mann mit erschreckenden Kräften. Toll gespielt und definitiv erinnerungswürdig. Letztendlich fällt Mola Ram dem gleichen Fehler wie die meisten Indy-Gegner zum Opfer: auch er ist entgegen seiner Behauptungen kein Gläubiger, sondern jemand, der die Sankara-Steine für seine eigenen Zwecke einsetzen, ihr sozusagen seinen Willen aufdrängen will.

Die Zombiehaften und gruseligen Thuggies funktionieren wunderbar als Antagonisten – auch hier haben wir wieder eine Gruppe, die hautpsächlich durch ihre Zahl gefährlich ist, also ganz ähnlich wie bei den (Film-)Nazis. Nur sind sie eben auch noch gruselig. Ein Gesicht bekommen sie zusätzlich noch vom großartigen Pat Roach, der im ersten Teil den Nazi-Mechaniker spielte, der im Rotor endete, und der hier wieder einmal den Hünen geben darf. Ein physisch beeindruckender Kerl, der Indy ordentlich das Leben zur Hölle macht.

Auch darüber hinaus weiß der Film genug anzubieten. Lao Che und Söhne haben nur einen kurzen aber denkwürdigen Auftritt, der nicht nur „etwas“ von James Bond inspiriert ist. Ich hätte gerne mehr von ihnen gesehen.


Action
Vielleicht der simpelste Grund denn Film zu lieben, ist die Action. „Tempel“ ist nach wie vor einer der aufregendsten Filme, die je gemacht wurden. Das beginnt schon mit dieser unheimlich launigen Schlägerei im Club Obi Wan, ganz zu Anfang, wo einfach jede Kameraeinstellung passt, jeder Schlag sitz, jeder Gag – oft scheinbar während den Dreharbeiten ausgedacht - einen Lacher mit sich bringt. Chaos wird groß geschrieben, aber kontrolliertes, von Spielberg meisterhaft in Szene gesetztes Chaos.

Und – auch wenn es gegen Mitte stark Dialoglastig wird, - so ist das doch nur das Vorspiel für den Sturm, der da auf einen zukommt. Die letzte Stunde besteht fast komplett aus Action. Ein Finale reiht sich an das andere. Erst der Kampf im Tempel, dann in der Mine, dann auf dem Laufband, dann die Lorenfahrt, die Flucht vor dem Wasser, der Schwertkampf draußen, der Show-Down auf und dann auch noch AN der Brücke. Jede einzelne dieser Sequenzen dauert mehrere Minuten und eine ist spektakulärer als die andere. Alleine die Loren-Fahrt – legendär! Die Fantasie, Choreographie und die Ausführung sämtlicher Actionsequenzen suchen auch heute noch ihres gleichen, und werden einmal mehr dem Anfangsversprechen mehr als gerecht – Anything goes/alles geht.


Sound
Alles richtig gemacht. Soundtechnisch bewegen wir uns auf allerhöchstem Niveau, die Sprecher sind perfekt, und John Williams liefert einen seiner besten Soundtracks ab. Der Raiders-March verfügt endlich über die gehörige Wucht, das Reise-Theme ist wunderschön, das der Thuggie-Zeremonie herrlich grauenerregend. Perfekt!


Schlusswort:
Was den Film so herausragend macht, ist, dass er sich in fast jedem Aspekt von Raiders zu unterscheiden versucht, ohne dabei die Grundformel aus den Augen zu verlieren. Man kehrt nicht nach Afrika zurück, sondern verbringt Zeit im fernen Osten und Asien. Es findet auch keine Reise um den Globus statt. Man bleibt nach dem obligatorischen Anfangsabenteuer an einem einzigen, riesigen Platz. Die Begleiter sind komplett neu, ebenso wie die Gegner und die Mythologie. Die Stimmung ist abenteuerlicher, lockerer, etwas over the top und damit angenehm anders.

Einerseits könnte man zwar sagen, dass der Film mit Stereotypen um sich schmeißt – die Darstellung von Kali ist nicht unbedingt korrekt, die Dinner-Szene entspricht keinesfalls der indischen Küche, und den britischen Besatzern einen heldenhaften Moment zu geben, wo sie rettend über die Hügel kommen und die Thuggies in die Flucht schlagen, ist eher fragwürdig. Andererseits spielt der Film in den 1935er Jahren, und fühlt sich dadurch real an, da er die Sicht Hollywoods aus dieser Zeit widerspiegelt.

Für den ein oder anderen mag es zudem schwer sein, zur fernöstlichen Welt Zugang zu finden. Abgemagerte Menschen, tanzende Inder und blutige Kulte sind nicht unbedingt das, was unseren Sehgewohnheiten entspricht. Wenn man dann noch Willie und Shorty vorgesetzt bekommt, und man einen vom Voodoo-Bären erzählt bekommt, ist das nicht jedermanns Sache. Wer sich aber drauf einlässt, bekommt ein unvergleichliches Action-Abenteuer-Comedy-Fantasy-Fest. Es ist unglaublich, mit wie vielen Elementen dieser Film jongliert, ohne, dass er dabei durcheinander kommt. Stattdessen fügt sich alles perfekt zu einer großen Tüte voller Spaß und Abenteuer zusammen.

Das geniale Filmende von „Raiders“ ist nicht kopierbar, und „Tempel“ versucht es auch gar nicht erst. Auf den ersten Blick wirkt es daher im direkten Vergleich enttäuschend, und doch ist es wieder genial, schließlich gelingt es den Machern, einmal mehr den Bogen zum anfänglichen Versprechen zu schlagen. „Es ist noch ein weiter Weg nach Deli, Schätzchen“, verkündet Indy, und ja das ist es, und es besteht kein Zweifel, dass dieses Trio auf dem Weg dort hin in weitere Abenteuer gerät, die man nur zu gerne sehen würde. Genau wie bei Raiders schafft also auch Tempel im Finale den Spagat, den Zuschauer einerseits mit einem Gefühl von Abschluss zu entlassen, ihn gleichzeitig aber dennoch weiter zu binden, denn nach wie vor gilt: Anything goes/Alles geht.

Für mich ist „Tempel des Todes“ der abenteuerlichste und irgendwie auch noch der frischeste der Trilogie. Ein Film, den ich immer im Herz behalten werde, schon alleine, weil es der erste Jones-Film war, den ich gesehen habe. Top!
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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Leela

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #17 am: 09.12.13, 17:06 »
.. bevor ich auf Temple eingehe, noch was kurzes (haha) zum vorherigen.
Übrigens... ein wichtiger Aspekt fehlt, oder? Ich glaube Temple of Doom spielt chronologisch vor Raiders?! Ich bin gerade nicht ganz sicher, aber die Verortung der Filme ist in den 30ern entspricht nicht ihrer Drehreihenfolge... oder? OO

zurück zum letzten Stand;
Zitat
Du hast geschrieben: Er entscheidet sich [...] zu glauben. Das ist auch eine interessante Formulierung! Echter Glaube, so schätze ich die Lage ein, entsteht anders. Natürlich kann man sich auch entscheiden, zu glauben. Aber das ist dann ein Ansatz, bei dem der Verstand abwägt, es sei besser, einem Glauben gemäß zu reagieren.

Das ist - selbst hochtheologisch - umstritten und wird teils selbst in den Christlichen Kirchen unterschiedlich gehandhabt. Die Frage woher glaube kommt führt sehr schnell in die Prädestinationslehre - und damit wie viel am Glauben der Mensch „entscheiden“ kann und wieviel am Glauben Göttlichen Ursprungs sein müsste. Was wiederum in einer Frage nach dem freien Willen und der Natur des Menschen mündet. Um die Sache aber abzukürzen: Der Glauben an sich ist in jeder Religion das „höchste“ Gut. Wenn man ihm da aber das Element einer bewussten menschlichen Entscheidung entzieht, wird er eigentlich wertlos. Wenn der Mensch nichts dazu tun kann zu glauben oder nicht, dann wäre/ist das Merkmal von Gottgläubigkeit aus Sicht der Religion, was eben einen guten Menschen ausmacht, völlig.... dahin.


Ich würde übrigens Indy nie als einen spezifischen Gläubigen oder als Christ im Speziellen gedeutet haben. Ich habe das immer so verstanden das er diesen Mysterien, seien es altägyptische, tibetische, indische oder christliche den gleichen Stellenwert einräumt und sie gleichermassen zu akzeptieren bereit ist. In meinen Augen ist er jemand der weder die Existenz von Jesus, noch die von Shiva abstreiten würde und der irgendwie daran glaubt das beides … nebeneinander als Art göttliche Kraft existieren kann. Er hat also keinen ausschliesslichen Glauben.

Zitat
Das Problem, das ich hier dann aber weiter sehe, ist, dass ich den Eindruck im ersten Film bekommen muss, man dürfe sich den göttlichen Kräften gar nicht nähern; so als bedeute es den Tod, ihre Gegenwart zu fühlen. Für mich ist es dann fraglich, dass mit der göttlichen Gerechtigkeit in Verbindung zu bringen - es sei denn, man sehe die Kraft der Bundelasde wirklich in Verbindung mit dem Gott des Volkes Israel, der auch wirklich nur dieses Volk beschützen würde. Natürlich kann man auch sagen, dass es im Göttlichen auch immer eine Grenze, ein Tabu gibt. Dass Gott es also auch den Gläubigen verbietet, eine Grenze überschreiten. Hmm.

Das ist eine schwierige Frage - aber ich glaube... ein bisschen läuft es auch in die Richtung. Wobei es weniger ein Verbot ist, sehe ich zumindest nicht so. Im Hebräerbrief gibt es einen Vers der damit endet „Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ Es gibt auch andere Stellen, die darauf hinauslaufen das es für Menschen eigentlich schwer ertragbar ist, die unmittelbare Gegenwart Gottes zu spüren... Einfach weil diese Kraft so gewaltig ist, dass sie die menschliche Wahrnehmung übersteigt. Das ist eher eine moralfreie Frage sondern läuft stark in die Richtung „Wenn Du Gott triffst könnte Dich das vielleicht leicht überfordern“

Die Bundeslade im Film zu deuten ist... deswegen auch schwierig und ich kann nur meine Deutung anbieten. Ich habe die Bundeslade in Bezug auf Gott, in dem Film wohlgemerkt, immer als untergeordnetes Objekt von eher kleinerer Wirkkraft empfunden. Ursprünglich diente die Lade ja der Aufbewahrung der 10 Gebote, von Gott selbst geschrieben und an Moses überreicht. Sozusagen das Sinnbild universeller Gerechtigkeit. Diese sind im Laufe der Jahrtausende zu Staub zerfallen... in die Lade „eingezogen“ sind dann die „Geister der Gerechten“ - also die frühen Israeliten, aus der Zeit als die Lade noch bei ihnen präsent war. Diese Seelen haben sich an diesem Zentrum göttlicher Kraft... zur Ruhe gesetzt. Als die Nazis die Lade öffnen kommen die raus... und sind erstmal wirklich prächtig anzusehen haben also eine gewisse Schönheit und Eleganz und ganz und gar nichts Böses. Erst als sie mitbekommen WER sie da raus gelassen hat und was vor sich geht, wird es ziemlich übel. Da werden sie sehr sauer und vernichten das Böse (in der Truhe war mit diesen Seelen ja so was wie das „reine gute“).... und als sie das getan haben, fahren sie in den Himmel auf bzw. Gott zieht sie hoch.
Visuell habe ich den Vorgang zumindest immer so in etwa gedeutet. Gott steht dabei eher in der zweiten Reihe. Zumindest muss er gar nicht so sehr direkt eingreifen - die Lade als solches ist auch so... mächtig genug. Wenn man natürlich auch zugeben muss, dass sie... wohl genug Energie/Kraft/Geist Gottes besitzt um zu wirken.


Zitat
Merkwürdig ist das schon mit Indy: An sich liebe ich den Standardsatz "Das gehört in ein Museum"!

Das ist vielleicht eine etwas zynische Deutung, aber ich habe diesen Satz immer ein wenig als Ausrede empfunden mit der sich Indy vor sich selbst versteckt. Er erlebt diese ganzen Abenteuer ja gerne und geht auch teils echt rücksichtslos zu Werke... und rechtfertigt das dann mit einem höheren Gut (Museum, Wohl der Allgemeinheit)... ich seh das als eine kleine Ausflucht um seine Aktionen und seine Abenteuerlust zu rechtfertigen.


Zitat
Fast könnte man sagen, dass Donovans Problem gerade der Glaube ist: Er glaubt an Jesus als den Sohn des Schöpfers, er glaubt an Jesus als eine Art Herrscher, König des Himmelreichs und deswegen muss der Kelch für ihn prächtig sein

Hm, es gibt aber keine einzige Kirche oder theologische Richtung die diesen dogmatischen Ansatz der Heils-Geschichte für zentral hält. Auf den Altären aller Kirchen steht der Gekreuzigte - nicht der König des Himmels. Die Passionsgeschichte, die Erniedrigung und der Tod Jesu sind die zentralen Glaubensmotive, denn damit büsst er (so Glaubenslehre) die Sünden aller Menschen ab, seine himmliche Stellung ist - eher ein Epilog. Jesus erlöst die Menschen durch seine Demut und sein Opfer. Wenn Donavan da zuerst den himmlischen König sieht, gehört er offenbar eine seltenen christlichen Splittergruppe an, oder hat bei der Kommunion/Konfirmation nicht so genau aufgepasst. XD


Zitat
Für Auseinandersetzungen mit alten Kultur würde ich eher zu gewissen Büchern oder dctp-Formaten greifen, obwohl das auch nicht wirklich emotional wird

Vielleicht ist es ja auch umgedreht. Zuerst waren da die Bücher und dann die Filme. ;)
Wenn man ein gewisses Interesse an alten Kulturen hat, machen die Filme vermutlich doppelt soviel Spass...  auch wenn sie historisch... sicher nicht mal nah dran sind, an exakt. Aber sie beziehen den Spass eben daraus das sie (im Film) die Kulturen und ihre Mythologie ernst nehmen. Ernster als wir das heute tun. Und uns und unseren „aufgeklärten“ Wissen damit auch ein wenig.. die Flügel stutzen.

Der wirkliche Reiz und die wirkliche Faszination die hinter diesen Filmen steht ist, so meine Meinung, ganz eng damit verbunden. Die Filme sind aus einer Zeit (80er) als die Welt als... aus-erklärt galt. Um mal Spock zu zitieren, man fragte sich „ist das sonst gar nichts mehr?“ - und die Filme beantworten das mit einem „Ja! Ja, das ist noch mehr! Es gibt noch Dinge zu entdecken“

Die Filme vermitteln also die beruhigende Erkenntnis das die Geschichte nicht zu Ende ist und doch auch in dieser Welt noch Wunder und Entdeckungen auf uns warten können. Das ist, glaube ich, ihr wahrer Geist/Kern.

Wenn Du also schreibst, „Dennoch ist es meiner Wahrnehmung nach ein Prinzip der Reihe, dass das Göttliche zwar vorgeführt wird, aber es sich auch zeigt, dass es nicht mehr in die Welt von Indy passen kann.“ ist das in meinen Augen der naheliegende Schluss. Aber es ist nicht das Ende. Denn die Filme vermitteln ja die Sehnsucht der Menschen , wie auch der Kinogänger, diese Dinge wieder zu entdecken... Indy sucht also Dinge, die wir verloren glauben. Wozu, wenn wir sie nicht irgendwo doch brauchen würden?
Sicher nicht für Museum. :D


Zitat
Ganz ehrlich: Da finde ich es eigentlich deutlich alberner, dass der falsche Kelch den Tod bringt.

Der Aspekt ist auch ein wenig seltsam, zugegeben. Ich sah hier stets das Bemühen die Artefakte auszugleichen. Was ich als ganz angenehm empfand. Also nicht nur zu sagen, „Hey, das ist Excalibur und damit mein Freund Arthus kannst Du die nächsten 3 Millionen Gegner mal glatt halbieren“ sonder auch immer den Aspekt entgegen zu setzen „Benutz es falsch oder geh falsch an die Sache heran und es frisst Dich auf!“ Deswegen fand ich das nie so schlimm, sondern sogar angenehm.

Zitat
Teil 4 wählt einen Weg, der sich von den ersten drei Filmen unterscheidet, die Frage ist bloß, ob das bedeutet, dass wirklich alle Mythen abgewertet werden. Die Bundeslade bleibt doch dessen ungeachtet Bundeslade.

Ich meinte das etwas eingeschränkter... zb die Maya/Indianer die in dem Film auftauchen sind nur noch die „Typen die über einem Ufo ne Pyramide gebaut haben und von den Russen erschossen werden.“ :/ Das ist schon mager... Man steht nicht mehr da und denkt „Wow, die Typen haben vor 600 Jahre schon ne flotte Pyramide gebaut und hatten nen Kalender der genauer war als der von uns.“ sondern man denkt eben „Ach so, ne, das haben ihnen ja alles die Aliens beigebracht. Na dann hätte ich das auch gekonnt.“

Und natürlich ist jede Kultur etwas Wert. Aber durch die Bank alle alten (und damit alle neuen) Kulturen, gründen auf Mythologie.

Zitat
...Die Filme propagieren ja fast den Standpunkt, man solle nicht nur Verzicht über, sondern stellen sich auch dem Bild entgegen, der Mensch könne die Welt kontrollieren. Das ist ein interessanter Ansatz.

Nicht kontrollieren... aber sie stellen sich dem Bild entgegen dr Mensch könne sie vollständig und restlos erklären. :)


Das die Nazis an die Macht der Artefakte glaubten, ist sogar eine historische Tatsache. Besonders Heinrich Himmler war sehr okkult eingestellt. Die Nazis in Indiana Jones basieren auch auf der sogenannten "Aktion Ahnenerbe", die wirklich überall auf der Welt antike Artefakte sammelte.

Naja, hier würde ich ein bisschen trennen... das sind nicht "die Nazis" - das ist ein Teil der SS, der ganz speziell auf Heinrich Himmler zurückgeht. ZB die Hexenforschung gab es primär weil Himmler glaubte von einer Hexe abzustammen. Himmler stand mit diesen Okkult Spleen allerdings weitgehend allein da - sein "Gehirn" Heydrich war da eher kalter Technokrat und hat sich damit gar nicht abgegeben und Hitler hat Himmler nur gewähren lassen, weil er ihm sonst nützlich war. Hitler in die Nähe des Okkulten zu rücken ist reine Fiktion (auch wenns gerne probiert wird), es ist sogar so das Hitler Geheimnisse und Geheimbünde - wie die Freimaurer etc. massiv angegriffen und auch verfolgen hat lassen.

Insgesamt gehen diese "Forschungen" alle auf den Tick der Nazis zurück eine Art Ersatzreligion rund um "Blut" und "Rasse" zu erschaffen. Und auch da war Himmler zuletzt führend aus einer gewissen romantischen Neigung für Okkulte Sachen heraus. Aber selbst hier ging es eher um einen Ahnen- und Sonnenkult.

Die Nazis haben dann ja auch versucht viele Religionen umzudeuten oder gar zu verdrehen - absurdestes Beispiel ist der Versuch Jesus als einen .... verkappten Germanen darzustellen bzw. Beweise zu finden das er nordischer Abstammung ist, um eine Art rassisch reines  "Deutsches Christentum" zu errichten.Ich seh das mehr als Instrumentalisierung als als echten Glauben... ich seh da keinen Respekt vor einer Art Religion und deren Wunder- oder Heilslehren.

Die einzige tatsächlich leicht angehaucht mythische Geschichte die ich aus der Zeit kenne, ist die Sache mit der Wenzelskrone im Prager Hradschin. Von der die Legende umgeht, dass jeder der sich ihrer zu Unrecht bemächtige innerhalb eines Jahres eines unnatürlichen Todes stirbt. Als SS Vizechef Heydrich 1941 "Reichsprotektor von Böhmen und Mähren" wurde, wurden ihm auch die Schlüsel zur Schatzkammer überreicht. Er soll, so die Sage, diesen "Besitz" dann noch gesteigert haben, indem er sich die Wenzelskrone kurz aufsetzte, gerade um den Mythos zu widerlegen. Im Folgejahr dann wurde er von Tschechischen Widerstand auf offener Strasse angegriffen und ermordert - die Prophezeiung hatte sich also erfüllt.

Also die Nazis ins Okkulte Licht zu rücken... ist grossteils eine Legende. Was übrig bleibt ist ihr Versuch eine "Blut & Rasse" Ideologie zu schaffen und dafür eigene Heiligtümer zu errichten....

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #18 am: 09.12.13, 17:18 »
.. bevor ich auf Temple eingehe, noch was kurzes (haha) zum vorherigen.
Übrigens... ein wichtiger Aspekt fehlt, oder? Ich glaube Temple of Doom spielt chronologisch vor Raiders?! Ich bin gerade nicht ganz sicher, aber die Verortung der Filme ist in den 30ern entspricht nicht ihrer Drehreihenfolge... oder? OO

Ja, der Film spielt streng genommen ein Jahr vor Raiders. Das hat man aber im Grunde nur gemacht, damit nicht die Frage aufkommt, was denn aus Marion geworden ist. Auf die Charakterentwicklung hat das keinen nennenswerten Einfluss. Man kann es drehen wie man will, ein stimmiges Bild ergeben die Filme in der Hinsicht nicht.
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Leela

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« Antwort #19 am: 09.12.13, 17:45 »
Das witzige an Temple of Doom ist, dass mir sofort drei Dutzend Dinge einfallen die ich nicht mag.... statt die die ich mag.

Ich seh mich hier als den Normalzuschauer, auch wenn ich weiß dass der Film von den meisten Filmkritikern als der beste in der Reihe gehandelt wird. Dabei vermisse ich nicht mal die fiesen Nazis... was mir mehr fehlt ist Ägypten und der Nahe Osten, den ich irgendwie mehr mit Archäologie assoziiere.
Der Archäologie Faktor ist bei dem Abenteuer zugunsten der Achterbahn auch wirklich sehr.... low. Das zweite was mir fehlt, ist das „30er“ Feeling. Mit wenigen Abstrichen wäre das gesamte Abenteuer auch in den 70er oder 80er machbar gewesen - Indien war damals noch nicht mal ein Schwellenland.

Das sich die Zuschauer mit christlichen Artefakten leichter tun würde ich leicht relativieren wollen - ich vermute sie hätten auch zu anderen Artefakten (Excalibur/Atlantis) einen guten Zugang, solange sie aber unserem westlichen Kulturkreis entstammen.

Was ich dem Film immer noch etwas ankreide ist zudem, dass wie bereits erwähnt, mit dem Auftauchen von Shorty und Willie Indy sofort vom eher ambivalenten Charakter zum Helden mutiert, allein weil er beide dauernd beschützen muss. So gehen seine Sidekicks also auch etwas.... zu Lasten seinen Charakters. Ich seh hier die Wandlung schon deutlich früher... ich denk nur an die Karten-Spiel Szene im Dschungel. Auch wenn es natürlich eine interessante Reisegesellschaft abgibt... :D

Ein weiterer Aspekt der mich etwas gestört hat, ist, dass der Alptraumhafte Tempel zum alleinigen Handlungsort für fast die gesamte zweite Hälfte des Films wird. Man sieht einfach die Sonne nicht mehr und irgendwann hatte ich genug von dem roten Tempel und hätte mir gewünscht es gäbe einen Ortswechsel... aber gut. 
Jedenfalls dieses „Depri“ Setting klaut dem Film durch die Hintertür immens an Unterhaltungswert. Da helfen auch einige Witzige Einfälle nicht. Wenn mn in der Geisterbahn ist und jemand erzählt einen Witz und man lacht, ist man danach immer noch in der Geisterbahn. Und ich glaube deswegen ist er auch so unbeliebt. Ich meine, man muss schon sehr in Stimmung sein um sich Abends 2 Stunden in den „Tempel des Todes“ zu setzen. Entspannung und Spass sehen irgendwie anders aus.

Genauso wie ich der finalen Achterbahn-Schussfahrt nichts abgewinnen kann - sie ist für meine Begriffe einfach deutlich zu lang. In neuerer Zeit bin ich damit allerdings etwas versöhnt, wenn ich an „Den Hobbit“ oder „Harry Potter 7“ denke, die ähnliche Höhlenfahrten  mittels CGI deutlich schwacher ins Bild gesetzt haben.... dabei aber nicht minder nervten.

Mit Mola Ram kann ich leider auch wenig anfangen. Den hake ich einfach unter fies grinsenden Kultist ab. Damit geht er auch als unbelehrbar, fanatisch und deswegen kaum interessant bei mir durch. Das trifft zwar auch auf viele der Nazigegner zu, aber immerhin Belloq, Donavan und Elsa hatten doch noch ein bis zwei Facetten mehr.

Und vor allem fehlt viel von der epischen Ruhe des Vorgängers... nach „Raiders“ ist der Film ein kleiner Schock, finde ich.
So, jetzt muss ich noch was gutes sagen... verdammt. Ich überleg noch... ^^

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #20 am: 09.12.13, 17:58 »
Hm, ich scheine da wirklich etwas auf verlorenem Posten zu stehen. Gut, das hat mich ja noch nie gestört. Allerdings kann ich deine Kritikpunkte auch allesamt sehr gut nachvollziehen. Das man lange Zeit den Himmel nicht sieht... ja, da ist was wahres dran. Für mich ist es eben auch Teil des sprichwörtlichen Höllenritts. Hier wird Indy wirklich an die Grenzen der Leistungsfähigkeit getrieben. Da ist es im Grunde schon passend, dass er für lange Zeit kein Licht am Ende des Tunnels sieht.

Shorty musste von Indy aber selten beschützt werden. Eigentlich... verhielt es sich genau umgekehrt :Ugly

So, jetzt muss ich noch was gutes sagen... verdammt. Ich überleg noch... ^^

Über die darstellerische Leistung des Hutes kann man zum Beispiel immer etwas gutes sagen, auch in diesem Film wieder! :P :D
« Letzte Änderung: 09.12.13, 18:01 by Star »
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Leela

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #21 am: 09.12.13, 18:48 »
Über die darstellerische Leistung des Hutes kann man zum Beispiel immer etwas gutes sagen, auch in diesem Film wieder! :P :D

Na, ich glaube es gibt schon einiges mehr. Ich sag ja, die negativen Dinge fallen nur eher auf, weils ie vordergründiger wirken... Aber es gibt auch schon eine Menge gutes. Und zwar wenn man den Film einzeln stehen lässt - also nicht mit Raiders vergleicht und wenn man ihn dann wieder im Gesamtkontext der Triologie sieht.

Zum einen ist es eine gute Fortsetzung aus genau den Gründen die Du sagst, es ist immer noch Indiana Jones, man erkannt die Handschrift und Figuren - dabei ist es aber eben auch ein eigenständiges Abenteuer und keine Kopie. Allein das wird, glaub ich, weithin unterschätzt, denn man hat eine gute Fortsetzung ja fast von selbst erwartet.

Im Gesamtkontext der Trilogie ist mir der Film aber fast noch wichtiger, gerade weil er heraussticht. Er durch den Film wird Indy „universell“ - denn er agiert außerhalb der westlichen Zivilisation. Wären zB in allen drei Filmen Nazis aufgetaucht und wären es immer christliche Artefakte gewesen, hätte die Figur deutlich gelitten. Er wäre dann vielleicht der christliche Reliquen-Nazijäger Prof geworden... eine sehr unangenehme Vorstellung. :/

Das Indy also auch so gut funktioniert liegt zu einem großen Teil am außergewöhnlichen zweiten Teil, glaube ich.
Ich würde ihn also unter keinem Umständen gegen einen dritten Nazifilm eintauschen. Vielleicht - ist es ganz gut das er diese Erwartungen der Zuschauer auch so konsequent unterläuft. Damit hält er sich die Szenerie  und Figur offen.

Vielleicht kann man dem Film sogar eine dichtere Atmosphäre als Raiders bescheinigen - nur sie ist eben klaustrophobischer, düsterer und irgendwie „fiebrig“ - wie der Dschungel in dem es spielt.
Das Ford hier absolut auf der Höhe der Rolle ist, sehe ich übrigens genauso - definitiv auch ein Plus. Ebenso das Jones hier ziemlich... nah dran ist unterzugehen. In keinem der anderen Filme denkt man so sehr „O frell, das wars dann wohl!“

Zudem hat er die meisten Ekelszenen.  Oh ok, ich war beim positiven... XD

Selbst die angemahnten Klischees (das Essen zB) kommen recht elegant daher, wirklich wie so ein Serial der 30er, wo eben solche Klischee noch in vollem Ernst zelebriert wurden. Also auch der Hommage Faktor ist da. Auch und besonders die Special Effects wirken... handgemacht, solide bis sehr gute Arbeit und sie passen gut in den Film, sie stören nicht wie bei späteren *hust* Abenteuern.

Ich guck den Film auch heute viel lieber als früher. Ich habe jahrelang fast nur I oder III geschaut, wenn ich da Lust hatte. Inzwischen bin ich da nicht mehr ganz so fest gelegt, weil auch der zweite unbestreitbar seine Stärken hat. Und, ganz wichtig, auch wenn es der launischste der Filme ist - er hat seinen ganz eigenen düsteren, grimmigen (fiebrigen) Charme als Indy Abenteuer. Und er ist der Realistischste... die Szenen in dem indischen Dorf wirken auch deswegen so beklemmend weil sich das sehr echt anfühlt.

Vielleicht brauch man erst etwas Abstand zu dem Film, bevor man ihn zu schätzen weiss. Den ersten Teil wird er in meiner Wertung wohl nie schlagen - dazu stehen mir die Themen und die Machart des ersten Teils zu nah und gefallen mir zu sehr. Aber ich bin inzwischen soweit einzuräumen, dass II und III vielleicht jeder auf seine ganz eigene Art gut funktionieren und  auf gleicher Höhe sind. Wenn man nämlich zB Temple of Doom zuviel Düsterniss ankreidet, dann könnte man Last Crusade einen kleinen Slapstick Vorwurf machen... insofern ist das immer eine Frage wie man rangeht.

Mein bestes Fazit also; Die Reihe braucht den Film! Dringend. Und zwar genau an der Stelle. Es ist der Film, der die Reihe und die Macht ins Gleichgewicht bringt... der Auserwählte. Man muss nur Lust haben ihn zu schauen. I und III sind zugänglicher und leichter... aber II ist notwendiger. ;)


.. und, fast vergessen; er hat das beste "grosse" Finale - die Hängebrücke ist natürlich nicht zu schlagen als Filmsequenz die Tod des Bösewichts, Fast-Tod des Helden und Artefakte vereint!
« Letzte Änderung: 09.12.13, 19:03 by Leela »

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #22 am: 10.12.13, 15:26 »
Übrigens...



Also noch offiziell inoffizieller kann man es doch eigentlich nicht machen, oder? (Marshall war Produzent bei allen vier Filmen und der Serie. Seine Frau Kathleen Kennedy - ebenfalls Produzentin bei den Filmen - hat, so glaube ich mitbekommen zu haben, George Lucas' Nachfolge übernommen)

Ich sags's euch. Der Mann mit dem Hut kommt noch mal wieder!

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #23 am: 10.12.13, 15:48 »
Um mal kurz zum Tempel des Todes paar Worte zu verlieren.

Zuallererst. Anders als Max hab eich den Film einmal von vorne bis hinten angeschaut.

Aber noch mal muss ich den Film nicht unbedingt sehen.

Denn für mich trifftet der Film anders als die anderen drei Teile zu sehr in Richtung Horror ab. Und das nicht mal nur kurz wie Beispielsweise die Szene aus "Der letzte Kreuzzug" wo Donovan von falschen Kelch trinkt, sondern ehe als Dauerton.

Und dass macht es mir wirklich sehr schwer, den Film als Abenteuerfilm zu sehen, weil ich offen gestanden Horro nicht mag.

Und ich denke, das sist auch der Grund warum ich "Das Königreich des Kristallschädels" trotz diverser Schwächen besser einstufe, als "Den Tempel des Todes"


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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #24 am: 10.12.13, 18:52 »


Filmreview - Indiana Jones: Der letzte Kreuzzug


Einleitung
„Raiders“, als waschechter Vertreter des Pulp-Genres, hielt damals noch gekonnt den Spagat zwischen Licht und Schatten, so wie auch Indys Charakter selbst immer mal von dem einen ins andere Element wechselte, gute Seiten zeigte, aber auch schlechte, Mitgefühl, sowie Egoismus. Mit dem Tempel des Todes rutschte die Inszenierung ganz klar in Richtung Dunkelheit und ließ den Helden sprichwörtlich durch die Hölle gehen. Der letzte Kreuzzug hingegen eliminiert nun sämtliche Schatten und die letzten Überbleibsel des Film-Noir-Elements der beiden Vorgänger aus der Gleichung und rückt die Erzählung komplett ins helle Licht, womit auch die Wandlung vom narzistischen Jäger zum ikonischen Hollywood-Helden vollzogen und somit komplett ist, die Disney-isierung des Filmes sozusagen, lange bevor die Maus tatsächlich ihre gierigen Griffel nach dem Mann mit dem Hut strecken soll.


Story
Die Welt steht am Rande eines zweiten großen Krieges. Böse Mächte haben Europa im Griff und bedrohung den gesamten Erdball. In dieser Atmosphäre wird Indiana Jones von einem Industriellen auf den verschwundenen Heiligen Gral angesetzt, den sein Vater bereits seit Jahrzehnten sucht. Um nicht nur dieses Relikt, sondern vor allem seinen verscholllen Vater zu finden, benutzt Indy dessen Notizen, um in Venedig das Grab eines der Gralsritter auszuheben, von dessen Sarkophag er einen Hinweis auf den Fundort des Grals holt. Sein Vater wird indes von den Nazis festgehalten, die an der Reliquie ebenfalls interessiert sind. Nach einer großangelegten Rettungsaktion, reisen die beiden zerstrittenen Sturköpfe ins Heilige Land, wo der Gral verwahrt wird - verfolgt von den Nazis. Doch der heilige Kelch ist gut bewacht und wer die Prüfungen übersteht, wird ihn in Händen halten.


Indiana und Henry Jones
Nicht nur die Produktion selbst bekommt einen helleren Anstrich, nicht nur die Gräber werden diesmal ordentlich ausgeleuchtet, sodass auch ja kein Gefühl der Beklemmung aufkommt, nein, auch Indiana Jones selbst wird ins rechte Licht gerückt und der Charakter nachträglich reingewaschen und angepasst, vom Jäger, ja, vom Söldner zum Pfadfinder umfunktioniert, der sowohl in seiner Jugend, als auch in seinem späteren Leben der gleichen Meinung ist, nämlich die, dass die Artefakte die er jagt, ins Museum gehören, damit alle etwas davon haben.

Das... lässt sich mit der bisherigen Charakterisierung nicht so recht vereinen. In den beiden Vorgängerfilmen war Indy bei weitem nicht so altruistisch angelegt, ganz im Gegenteil. Dort hat er seine Arbeit, zumindest teilweise, für Geld erledigt, für Ruhm und Reichtum. Er stiehlt die Artefakte aus Grabanlagen und verkauft sie ans Museum – oder an seine Klienten, wie beispielsweise Lao Che, einem Gangsterboss. Er ist ein Beschaffer seltener Gegenstände, und diese Beschaffung geschieht oft nicht nur mit fragwürdigen Mitteln, sondern auch aus fragwürdigen Gründen.

Diese Seite des Charakters fällt in „Kreuzzug“ größtenteils weg und dementsprechend auch der Glaubenskonflikt, mit dem er sich bisher herumschlagen musste. Selbst in den Kämpfen geht er nicht mehr so rücksichtslos vor wie bisher. Zwar wehrt er sich noch immer nach Kräften, aber wenn es geht, sucht er unblutige Auswege. Diesmal geht es also um weniger als sein Seelenheil. Diesmal geht es um seine Beziehungen.

Wirklich schlimm ist das nicht, denn das Herzstück und das besondere des Filmes ist diesmal nicht das Artefakt, nicht das Spektakel, nicht die Action, sondern die Vater-Sohn-Thematik. Und die könnte besser und gefühlvoller eigentlich nicht sein.

Seit dem Tod seiner Mutter fühlt sich Indiana von seinem Vater missverstanden und entfremdet. Sie würden gerne einander lieben – der eine kann es nicht zeigen, der andere kann es nicht verbalisieren. Henry vergräbt sich in Arbeit, Indy rebelliert und nimmt sich, auf der verzweifelten Suche nach einer Vaterfigur in seinem Leben, einen Grabräuber zum Vorbild. Von ihm bekommt er den Hut, und fortan versucht er diesem Mann, diesem Sinnbild eines Mannes nachzueifern, geht dabei soweit, sich als erwachsener ähnlich zu kleiden, ähnlich zu benehmen. Er macht dessen Ziel zu seinem – Fortune and Glory und jagt nach Artefakten. Diese Vaterfigur holt er ein, in dem er das Kreuz von Coronado nach lebenslanger Suche in seinen Besitz bringt. Seinem realen Vater muss er sich kurz darauf stellen, weil der sich auf dessen lebenslangen Suche nach einem Artefakt in Schwierigkeiten gebracht hat – ein unglücklicher Umstand, der aber den Heilungsprozess dieser beiden Männer einleitet, die auf den ersten Blick so verschieden, und doch so völlig gleich sind, zu gleich manchmal.

Ich denke, ich kann behaupten, dass das Publikum der Jones-Filme größtenteils männlich ist, und genau deshalb bekommt der Film auch sicher (verdientermaßen) diese ungeheuer positive Resonanz, die ihn immer begleitet. Denn ein jeder Junge (und ein jeder Vater) kennt diese Geschichte aus eigener Erfahrung, jeder kann sich hier mit Indy und seinem Dad identifizieren. Wollen wir nicht alle von unseren Vätern geliebt werden, wollen wir ihnen nicht allen irgendwann beweisen, dass wir jetzt ebenfalls Mann geworden sind, dass wir Wert haben, dass wir respektiert aber gleichzeitig auch geliebt werden dürfen? Und hat nicht fast jeder Vater das Problem die Rolle des Oberhauptes, des Befehlsgebers loszulassen, oder wenigstens zu lockern, und kommt es bei dieser Emanzipierung nicht zwangsläufig zu Reibung, die in manchen Familien besser, in anderen schlechter gelöst werden? Das ist bei Frauen nicht anders, aber bei Männern kommt allzu oft noch die Sturheit und Unfähigkeit zur Artikulation hinzu. Selbst wenn man sich noch so liebt, verläuft dieser... Ritus des Erwachsenwerdens selten Reibungslos. Damit kann sich ein jeder identifizieren, zumal die Geschichte hier nicht nur Staffage, sondern wirklich das Herz des ganzen Filmes ist. Für einen Abenteuerfilm, ja für einen Actionfilm, besitzt diese Beziehung jedenfalls ungewöhnlich viel Tiefe, sanfte, liebevolle Tiefe. Spielberg, der seine eigenen Vater-Sohn Probleme aufarbeiten wollte, trifft hier mit viel Geschick und Feingefühl genau die richtigen Töne, es bleibt immer nachvollziehbar, immer bewegend, ohne dass die Handlung jemals Gefahr laufen würde, in Kitsch abzugleiten.

Deswegen funktioniert der Film auch so wundervoll als generationenübergreifender Männerfilm. Wir bekommen Explosionen, Schießereien, eine einigermaßen heiße Blondine, aber in Wahrheit ist das alles nur Staffage für etwas tieferes, etwas, das man sich selbst vielleicht nicht so recht auszudrücken traut, und gegenseitiges Verständnis wird erzeugt. Aber vielleicht lege ich jetzt auch zu viel meines eigenen Hintergrundes hinein. ;) :)

Im Film finden die beiden Jones zusammen. Die Suche des einen, aber auch die des anderen wird beendet. Die Jagd nach den Reliquien diente nur dazu die innere Leere auszufüllen, doch sie sind nicht so wichtig, wie das Einander. Der letzte Kreuzzug passt den Charakter des Indiana Jones zwar stark an, um diese Geschichte zu erzählen, er lässt ihn sich dadurch aber auch weiterentwickeln und gibt ihm eine völlig neue Tiefe. Eigentlich vollzieht er hier sogar die finale Charakterentwicklung. Spielberg und Co scheinen das genau zu wissen, und nutzen die Chance, um auch noch andere Dinge aufzulösen, sodass es im Grunde keiner Fortsetzung bedarf. Wir erfahren woher Jones stammt, woher seine Angst vor Schlangen kommt, woher sein Outfit entliehen ist, was sein Namen bedeutet. Das ist alles ein bisschen viel – gerade in den Vorfilm wird eine Menge hineingequetscht -, aber nicht einmal das stört sonderlich, denn immerhin sollte es ja der letzte Jones sein.

Ganz enorm profitiert der Film natürlich von Sean Connery als Indys Vaters. Man kreierte die Filmreihe mit James Bond im Hinterkopf, da ist es nur passend, sie mit dem richtigen Bond auch zu beenden. Zumal sich Connery die Figur auch wirklich zu eigen macht und Ford beinahe an die Wand spielt. Und die beiden haben auch eine unglaubliche Chemie, denen sieht man gerne zu!
Lucas wollte zunächst einen sehr viel strengeren Henry, einen reineren Akademiker. Diesen Henry haben wir in der Serie bekommen. Ich bin froh, dass Connery die Figur uminterpretiert und ihr eine Menge Schrullen und dadurch auch viel Wärme verpasst hat.


Artefakt
Der Gral ist bei all dem fast schon nebensächlich und diesmal wirklich nur ein McGuffin. „Finden sie den Gral, dann finden sie auch ihren Vater”, erklärt Donavan, und damit hat er recht. Das göttliche ist hier nämlich die Suche nach der Vaterfigur, die so viele Leute in ihrem Leben brauchen. Die Suche nach Gott, oder Jesus, oder seinem Kelch, wird im Film also durch Indys Suche nach seinem Vater gespiegelt. Mehr noch, der Gral stellt die Frage, was Unsterblichkeit denn schon bedeutet. Liegt sie in Ruhm und Reichtum, so wie Donavan und Elsa glauben? Oder liegt sie doch eher im Miteinander, in der Verbindung zu jenen, die wir lieben? Man könnte fast meinen, Picard hätte am Drehbuch geschrieben. Wichtiger ist weniger das, was wir hinterlassen, als die Art, wie wir gelebt haben.

Dafür repräsentativ sind auch irgendwo die Tests, die man auf dem Weg zum Gral bewältigen muss. Demütig muss man sein, man muss dem Wort Gottes folgen (seine Gebote beachten?), und dann einen Sprung des Glaubens machen. Man muss... vertrauen, denn auch daraus besteht Liebe. Und ganz am Ende vollführt der Gral dann sogar noch einen letzten Test, in dem er eine hypnotische Wirkung auf jene in seiner Nähe ausübt, und die Bindung dieser Menschen testet. Sind sie demütig? Vertrauen sie einander?

Elsa, die Frau, der sich Indy so nahe fühlt, dass er bereit ist, ihre Verfehlungen zu verzeihen, hängt am Abgrund und droht zu fallen. Der Gral lockt, ruft, verführt sie.
„Nimm meine andere Hand, Liebling“, ruft Indy verzweifelt „Ich kann dich nicht festhalten“. Doch das Liebling ist fruchtlos, er kann nicht zu ihr durchdringen, die Liebe war einseitig. Er bedeutet ihr bei weitem nicht so viel, wie sie ihm. Als Konsequenz daraus entgleitet Elsa seinen Fingern und stürzt ins Ungewisse. Dann bricht der Boden weg und Indy befindet sich plötzlich in der gleichen Lage wie Elsa zuvor, nun hängt er über dem Grund, und sein Vater hält ihn gerade noch fest, Spielberg wiederholt Elsas Todesszene beinahe bis ins kleinste Detail. Nun wird Indy vom Gral geprüft, gelockt, gerufen. Er versucht den Gral zu erreichen, obwohl er abzurutschen droht.
Ausgerechnet sein Vater, der Mann, mit dem er sich nicht verbunden fühlte, schafft es zu ihm durchzudringen. „Indiana. Lass es.“
Das erste Mal, dass sein Vater ihn nicht Junior nennt, sondern Indiana, den geliebten Spitznamen. Das erste Mal, dass er die Spinnereien seines Sohnes akzeptiert, dass er seinen Sohn akzeptiert, für das was er ist, und es offen zeigen kann. Das ist die Erlösung, das ist die finale Realisierung, wie nahe sie sich doch eigentlich waren, näher als Elsa. Indy greift zu, beide kommen in Sicherheit. Ein letzter Gruß des Gralsritters. Scheiße, der arme Kerl muss das jetzt alles wieder aufbauen.

Ungewöhnlich für einen Indiana Jones Film, tritt das Artefakt erst kurz vor Schluss auf, und dann mit einer sehr cleveren Wendung. Bis zu diesem Punkt gibt es aber noch ein ganz anderes, oft übersehenes „Artefakt“, nämlich Henrys Gralstagebuch. Genau wie die Lade und genau wie die Sankara-Steine, wechselt auch das Tagebuch ständig den Besitzer und dient dem Film als Jagdobjekt. Unter den Fans ist es sehr beliebt, weil schön gestaltet, und daher reizvoll nachzumachen.


Side-Kicks
Auch hier wird der Bogen zum ersten Teil geschlagen – altbekannte Charaktere wie Sallah und Brody werden zurückgebracht, wenn auch in stark veränderter Form. Diesmal dienen sie dem Comic-Relief, der zusätzlichen Auflockerung der ohnehin schon hellen Szenerie. Sallah beispielsweise hatte im ersten Teil zwar auch einige Witze auf seiner Seite, aber dennoch fühlte er sich dort „real“ an. Wir bekamen seine Frau und seine Kinder zu sehen, seine Heimat, und einen Einblick in sein Gefühlsleben. Clever war er, aber auch loyal und dennoch nicht ohne Witz. Dass er der beste Gräber Ägyptens sein sollte, kaufte man ihm sofort ab. Seine Loyalität zeigt er auch in diesem Film. Ansonsten ist er leider hauptsächlich darum besorgt, den zerstörten Wagen seines Schwagers zu ersetzen.

Auch Brody wirkt plötzlich ganz anders. Früher noch ein „Old-Timer“, der, wie er damals behauptete, selbst losziehen und die Lade suchen würde, wäre er noch ein paar Jahre jünger, verläuft er sich nun plötzlich in seinem eigenen Museum. Als Mentorfigur für Indy wird er nicht mehr benötigt und auch nicht verwendet, stattdessen ist er nun der etwas schusselige Onkel.

Wirklich böse sein darüber kann man eigentlich nicht, denn zum einen ist es schön, beide wiederzusehen, und zum anderen versprühen die zwei auch in diesen neuen Rollen einen unwahrscheinlichen Charme. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass das damals für die Erstzuschauer ganz schön... befremdlich gewesen sein muss. Für mich persönlich war es nie ein Problem Brody und Sallah als Comic-Reliefs zu akzeptieren, denn ich habe die Filme in der falschen Reihenfolge kennengelernt und den Kreuzug vor Raiders gesehen. Ich habe mich also eher gewundert, warum Brody und Salla in Raiders auf einmal so ernst sind.


Elsa
Nachdem wir nun eine Starke Frau hatten, und eine nicht so starke Frau, probieren sich Spielberg und Lucas erneut aus und versuchen es mit Verräterin – auch wenn der Weg nicht ganz konsequent zuende gegangen wird. So ist Elsa eigentlich nie wirklich böse. Ihr Verhalten wird am Ende damit gerechtfertigt, dass sie noch zu jung sei, und es eben nicht besser wusste. Dennoch ist es eine schöne Abwechslung, diesmal keine Frau mit einem Herz aus Gold in der Handlung zu haben, sondern eine Frau mit einem Blick AUFS Gold.

Interessanterweise kann man das Leitmotiv mit der Vaterfigur auch auf Elsa übertragen. Sie hat nämlich keinen... zumindest keinen, der in ihrem Leben eine Rolle zu spielen scheint. Stattdessen hat sie ein Vaterland, vielleicht auch einen Führer, dem sie zu gefallen und zu entsprechen versucht, nur, dass weder das eine, noch der andere ihr am Schluss zu Hilfe kommen kann, und der, der ihr helfen könnte, auf den hört sie nicht. Während Indy den letzten Test des Grals besteht, erweist sich Elsa mal wieder als zu gierig. Da sie keine Fanatikerin ist, nicht einmal eine wirklich böse Person, bleibt ihr ein brutaler Tod erspart. Stattdessen fällt sie beim Test einfach sprichwörtlich durch, stürzt in die Tiefe und verschwindet im Nebel des Vergangenen.


Fiesewichte
Der schwerreiche Walter Donavan ist kein allzu vielschichtiger Gegner, und er kommt auch nicht in den Genuss übermäßig vieler Szenen. Im Grunde passt er ganz gut in einen Bond-Film – ein Gegner, der mehr mit Köpfchen agiert, und seine Widersacher gegeneinander ausspielt, um am Ende aufzutauchen und seinen sinistren Plan zu enthüllen. In dieser Hinsicht wird er perfekt gespielt und inszeniert, aber Donavan passt auch hervorragend zur Handlung und bietet ein wunderbares Gegenstück zur Vater-Sohn-Geschichte. Denn wo Indy und Henry – obwohl sie sich ständig auf dem falschen Fuß erwischen – tief in ihren Herzen Beziehungsmenschen sind, die sich auch im Grunde lieben, ist Donavan bar jeder Loyalität und bar jeden Familiengefühls. Zwar ist er verheiratet, aber seine Frau bedeutet ihm vermutlich ebenso so wenig wie sein Land, seine Zweckgefährten (Vogel und Elsa), und das Leben seiner Gegner. Donavan ist nur an einem Interessiert: an sich selbst. Er will Unsterblichkeit, und dafür würde er seine Seele an den Teufel verschachern, ja schlicht alles tun. Dieser Charakter repräsentiert Fortune and Glory wie kaum ein anderer, und am Ende führt ihn das – mal wieder – in den wohlverdienten, und auch wunderbar inszenierten Untergang.

Pat Roach hat zwar auch diesmal wieder mitgespielt, seine Szene ist aber der Schere zum Opfer gefallen. Macht nichts, denn dafür haben wir noch Obersturmbandführer Vorgel, ein fanatischer Soldat, herrlich fies und sehr energetisch gespielt, ein Charakter, den man gerne auf positive Art hasst :D


Action
Die Action ist nicht immer ganz so treibend wie im Tempel, dafür ist sie aber wieder besser verteilt, abwechslungsreich und inszenatorisch absolut perfekt. Der Kampf zu Pferd gegen den Panzer erinnert an den Kampf zu Pferd gegen den Truck, überbieten diesen aber nicht nur um etliche Tonnen, sondern auch noch mal an Spannung. Auch der Rest weiß zu gefallen; Boote, Motorräder, Schiffe, Pferde, Züge, geboten bekommt man einiges, wünsche bleiben keine offen.


Sound
Auch John Williams wollte offenbar einen letzten Salut geben und fragte Spielberg, ob er den Film nicht über die fast ganze Laufzeit musikalisch untermalen dürfe, so etwas habe er schon immer mal gewollt. Das Ergebnis ist einer der längsten Film-Soundtracks aller Zeiten, und zweifellos auch ein wirklich hervorragender. Im Grunde könnte ich dieses Kapitel damit schon schließen, denn die meisten wird es wohl nicht betreffen, aber... ich glaube ich habe den Film inzwischen sooft geschaut, dass mich die Musik... Hm, zu sagen, dass sie mich stören würde, wäre übertrieben, aber hier und da wäre vielleicht tatsächlich etwas weniger besser gewesen, denn auch die verspielte Musik trägt noch einmal gehörig dazu bei, dass der Film... heller, fröhlicher, an manchen Stellen fast witziger wirkt.

Beim restlichen Sound gibt es wie üblich nichts zu meckern, nur viel zu loben. Einziger Wehrmutstropfen: Indys deutsche Synchro klingt hier etwas... verzerrt, weil Wolfgang Pampel damals erkältet und verschnupft war, den Film aber unbedingt machen wollte. Ich hätte auch niemanden haben wollen. Aber vielleicht hätte man ein bisschen warten sollen, ehe sich seine Stimme erholt hat.


Schlusswort:
In kreativer Hinsicht kann man dem Film keinen exorbitanten Mut bescheinigen. Stattdessen macht er sogar ein paar Rückschritte und auch einige Eingeständnisse ans Kinopublikum. So orientiert er sich atmosphärisch stärker am ersten Teil, fügt aber, beinahe als nachträgliche Entschuldigung, zusätzliche und reichliche helle Moment ein, wodurch das Geschehen ordentlich aufgelockert und gehörig auf Wohlfühl-Kino getrimmt wird, was aber auch ein bisschen auf Kosten der Unvorhersehbarkeit geht. Anything goes/Alles geht, war Gestern.

Zwar prescht der Film aus diesen Gründen nicht so energetisch in... neue Gefilde wie es der Vorgänger tat. Aber seien wir ehrlich - wen interessiert das schon, bei einem so gelungenen Film der zwar ganz klar auch Blockbuster-Kino darstellt, aber gleichzeitig, ja, fast sogar hauptsächlich über einen so enorm großen emotionalen Kern verfügt, wie es in dieser Art Unterhaltungsfilm selten der Fall ist. Es gibt einfach zu viel am Kreuzzug zu lieben, als ihm die wenigen Verfehlungen ankreiden zu müssen. River Phoenix gibt die Perfomance seines Lebens, und Ford und Connery schaukeln sich gegenseitig zu Bestleistungen hoch, und werden dabei von liebenswürdigen Figuren und wirkungsvollen Gegner unterstützt. Alle Abteilungen liefern atemberaubende Arbeit ab.

Am Schluss bleiben nicht viele Fragen offen, die letzte wird mit einem gelungenen Gag beantwortet, dann folgt der obligatorische Ritt in den Sonnenuntergang, ein letztes Mal begleitet von der Serien-Fanfare. Kein so grandioses Ende wie Raiders es hatte, aber dennoch ein in allen belangen passendes, zufriedenstellendes, und gleichwohl perfektes Ende. Was für ein liebenswürdiger, mitreißender Abenteuerfilm - der selbst heute noch unerreicht ist.
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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #25 am: 10.12.13, 20:46 »
hm. Selbe Problem wie gestern. Nur umgedreht. Leider fallen mir bei III sofort ein dutzend positive Dinge ein (Star hat eigentlich eh alle davon schon erwischt) - die schwächeren Elemente muss ich mühsam zusammen klauben.

Zunächst mal was ganz anderes; Die Musik! Eigentlich gehört das fast noch in Temple of Doom rein - aber ich finde die Musik in III herausragend. In II dagegen habe ich sie kaum wahrgenommen. Wie die Lade hat auch der Gral ein eigenes Thema... und  ein sehr schönes noch dazu. Und dazu verfügt III noch über einige "Scherzo for Motorcycle" mehr. Als ich den Indy Soundtrack mal auf MP3 Format aussortierte blieben übrig;
Teil 1: 5 Stücke
Teil 2: 0
Teil 3: 5 Stücke


Zurück zu den Schwächen von Teil III. Eine hatte ich eigentlich vorweggenommen - der Trend den Teil II einleitet, nämlich das der Film eine permanente Jagd ist, der wird hier zur Perfektion gesteigert. Die ruhigen Szenen sind... eigentlich alle weg.

Der Humor ist in Teilen Grenzwertig zumindest führt der Teil die absurdesten Szenen... Das Indy zB Vogel (allein, der kommt allein?) aus dem Zeppelin wirft, ins Gepäck... und der Zeppelin dann trotzdem startet, ist verwunderlich. Was haben die Zeppelin Belader mit Vogel gemacht? Einfach auf die Seite gelegt und dann das Gepäck weiter verladen? oO
(PS der Rang von Vogel wäre übrigens Sturmbann - nicht band... der stürmt kein Band, sondern einen Bann. Wenn ich mal so besserwisserisch nitpicken darf)

Auch die Flucht aus dem Schloss (vor der wunderbaren) Verfolgungsjagd auf Motorrädern ist arg zufällig bis Glücklich, siehe "Wenn ich mich hier nur lange genug hinsetze (lange gnug? oO) dann kommt die Lösung von ganz allein!" ... ups.

Diese Szenen ziehen sich durch, bis nach Iskenderun.... auch wenn es einen gewissen Charme hat das Brody fragt "Spricht hier irgendjemand altgriechisch?!" (ich glaub übrigens das ist ein gekonnter Synchro-Gag, ich dachte er fragt im original nur ob jemand englisch spräche). Und Vogel als Nazi ist natürlich das Klischee und Comicfigur schlechthin, ebenso wie der bestechliche Scheish. 

Die Hitlerszene macht einen gewissen Spass - aber wenn man sich damit auseinandersetzt, kriegt man ein bisschen das Gruseln. Historisch ist sie inkorrekt. Die Bücherverbrennungen wurden meist (zu ihrer Schande!) von Studenten schon Jahre zuvor angeleiert - die gesamte NS Prominenz, wie hier im Film gezeigt, waren bei solchen Veranstaltungen wohlweislich nicht zugegen. Und Hitler gab zwar Autogramme... aber nicht bei solchen Veranstaltungen.

Spielberg hat sich sogar bemüht die Nazigrössen ähnlich zu besetzen; Göring und Hess sind zB ihren historischen Vorbildern so ähnlich das man sie sofort erkennt. Zurück zu Hitler.... das Hitler autritt und das Gralsbuch signiert, hat natürlich eine gewisse Ironie. Allerdings macht man den Meister des Bösen damit auch zu einer Popikone. Man "feiert" den Mythos den Bösen/Hitler, mit dieser Szene. Die Szene ist tatsächlich eine feierliche Luft-Anhalt Szene... weder entlarvt sich Hitler, noch kommentiert sie ihn irgendwei, noch irgendwas anderes ... er tritt als die mythisch überhöhte Gestalt auf als die seine Anhänger ihn gerne gesehen hätten. Würde man die "Figur" hierzulande so in Szene setzen gäbe es gewiss kräftig Schelte.

Ich finde Elsa in der besagten Hitler-Szene übrigens wesentlich interessanter. Allein das sie Abseits steht.
Elsa habe ich auch immer anders leicht anders verstanden. Sie ist in meinen Augen fast sowas wie ein Spiegelbild zu Indy. Sie ist moralisch ambivalent... sie verrät Indy, lässt ihn aber auch wieder entkommen. Sie erklärt sie glaube nicht an die Nazis, sondern an den Gral... dient dabei aber den Nazis. Die eindeutigste Aussage zu ihr gibt es aber (nur) in Bildform... sie trägt, so meine Erinnerung, in mehreren Szenen gut sichtbar ein Silberkreuz als Halskette... für treue Nazis, Parteigänger der NSDAP oder gar die SS eigentlich ein unerhörtes Statement. Das ganze Statement deutet bei ihr eigentlich einen anderen Hintergrund an... und sie als jemand der eine Gratwanderung vollführt und permanent auf der einen oder anderen Seite abstürzt, bis sie schliesslich wortwörtlich ganz abrutscht...

Was ich an dem Film bis heute nicht mag - ist der komplette Beginn. Ich muss mich heute noch krampfhaft davon abhalten den Beginn zu skippen... Die Szenen mit dem jungen Indy üben auf mich keinerlei Reiz aus. Weder finde ich sie sonderlich gelungen noch spannend, noch der Figur sonderlich zuträglich (von der letzten Szene mit seinem Vater abgesehen)... Und das man die Entstehung der Figur quasi auf vielleicht gerade mal 2 Stunden im Jahr 19XX  komprimiert in der sie Peitsche, Hut, Narben und Schlangephobie bekommt... also ja, echt? oO Das mus sja eine verdammt langweilige restliche Jugend gewesen sein.

Auch die Venedig Szenen... sind ok... als Einstieg in die Handlung. Aber ingesamt auch der eher schwächere Teil des Films.

Wo ich ünbrigens beim ersten Schauen aufs schlimmste enttäuscht war, waren die drei Prüfungen... die im Vergleich zu den anderen Filmen sehr... dürftig ausfallen. Das Wort Jehova zu buchstabieren... naja. Die Prüfung ist eh komisch, in der Zeit des Ritters waren die meisten Leute Analphabeten. Und jene die geschrieben haben schrieben eh Latein und somit ohne J. Und die die nicht schreiben konnten klopfen sich einfach mit einem Stöckchen durch die Prüfung - mit dem sie vorher testen welcher Stein trägt.

Und die erste Prüfung war wohl auch ein bisschen mehr als niederknien. Eigentlich musste die Anforderung "Bussfertige Geräteturner" lauten. XD

Erst der "Leap of Faith" hatte wieder Indy Niveau.... und Flair.
Hier wird der Film auch ein bisschen Opfer der Erwartungshaltung die er über das Gralstagebuch aufbaut... das die Prüfungen dahnn eher kümmerlich und unkreativ ausfallen.... ist nicht so dolle.


Insgesamt hat der Film aber auch ein Zeitloch der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich erfolgte erst mitte März 1938... der Film selbst spielt offenbar im Sommer desselben Jahres. Das der deutsche Zugriff auf Österreich schon so gesfestigt ist in 3-4 Monaten das die Nazis sogar in einem Schloss Spionage betreiben.... (gegen wen, die Italiener die gerade beim Anschluss nicht mit der Wimper gezukct haben? oO) ist eher... verwunderlich. Auch das Elsa vielleicht einen SS Rang hat (das kommt für mich nie so ganz raus). Genauso das ein SS offizieller (Vogel) sich hier so hervortut... Auch der Zeppelin ist.... ein Problem. Nachdem 1937 die Hindenburg in Lakehurst abstürzte war die Zeppelin Luftfahrt de facto vorbei.

Aber das ist vielleicht auch zuviel verlangt von dem Film. Aber man spürt schon an einigen Stellen den Versuch das Alter von Ford zu berücksichtigen, den richtigen Zeitabstand zu Raiders zu finden ohne direkt in den 2. Weltkrieg zu geraten. Was schwer ist und eben nicht mehr wirklich klappt. Das damit Indy auch zeitlich an einem gewissen Endpunkt angelangt war ist sehr offensichtlich.

Was mir aber zum Thema Zeit nämlich noch einfällt... der dritte ist meiner Ansicht nach der erste Film in dem man auch sieht das Ford merklich gealtert ist... 5 Jahre... statt eigentlich nur 2 (wie es nach Raiders hätte sein sollen). So dass sich beim ersten Zusehen schon manchmal die Frage einschleicht wie es mit der Filmfigur/Filmreihe weitergeht...

... nach dem ersten sehen von Raiders hatte ich dazu übrigens auch eine interessante Idee. Nämlich das der nächste Indiana Jones Film mit Ford und Connery in den 90ern, also dem hier und jetzt spielt. Man hatte das geringfügige Altern der beiden Figuren mit dem Schluck aus dem gral erklären können. Also der Film bot für mich lange Zeit die Möglichkeit einen riesen Zeitsprung zu machen und plausibel zu erklären. :)

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #26 am: 10.12.13, 21:54 »
Du hast wieder sehr gute Gedanken danke dafür. Deine Interpretation dessen, was bei der Öffnung der Bundeslade geschah, fand ich übrigens auch sehr interessant, so eine Theorie... habe ich noch nie gehört, das war noch mal ein ganz neuer Denkansatz.

Zunächst mal was ganz anderes; Die Musik! Eigentlich gehört das fast noch in Temple of Doom rein - aber ich finde die Musik in III herausragend. In II dagegen habe ich sie kaum wahrgenommen.

Hm, das überrascht mich aber doch etwas. Anything goes - mag man vielleicht als Lied nicht, aber eigentlich führt kein Weg daran vorbei, dieses Lied wahrzunehmen. Dasselbe mit der musikalischen Untermalung der Thuggie-Zeremonie. Hier fließen Bild und Ton regelrecht ineinander. Als Track selbst könnte ich den Short Round's Theme-Theme empfehlen, der wird bei dem Elefantenritt zum Palast eingesetzt und ist zwar fernöstlich angehaucht, dafür aber auch ziemlich... beeindruckend. Das gleiche gilt im Grunde für Slave Children's Crusade. Auch ein sehr schöner Track. Ich habe mit der Musik des vierten Teils so meine Probleme.

Zitat
Der Humor ist in Teilen Grenzwertig zumindest führt der Teil die absurdesten Szenen... Das Indy zB Vogel (allein, der kommt allein?) aus dem Zeppelin wirft, ins Gepäck... und der Zeppelin dann trotzdem startet, ist verwunderlich.

So ganz alleine kam Vogel nicht. Er befand sich in Begleitung eines Gestapo-Mannes - als Indy aus dem Fenster schaut, sieht man ihn auch. Das ist Pat Roach, der im ersten Teil das Rotor-Opfer spielte, und im zweiten Teil den Thuggie-Oberaufseher. Seine Rolle war auch im dritten Teil etwas größer angelegt - als der Zeppelin abhebt, läuft Indy ihm in die Arme und überwältigt ihn. Später wacht er dann auf und warnt die Piloten - deswegen dreht der Zeppelin auch so früh wieder um, obwohl Indy nach eigener Aussage das Fluggerät zerstört hat. Im Bauch des Zeppelins überwältigt Indy den Gestapo-Mann dann erneut. Das wurde auch alles gedreht, ist aber der Schere zum Opfer gefallen.

Solche Sachen ziehen sich leider durch die Trilogie. Im ersten Teil fragt man sich, wie es Indy überhaupt zur geheimen Basis der Nazis schafft, immerhin taucht das U-Boot. Aber es geht nur auf Seerohrtiefe - und an genau jenem Seerohr hat er sich festgebunden. Daher ist er auch so nass und fix und alle, als er sich in der Basis versteckt. Die Szene wurde auch geschnitten. Und im zweiten Teil muss man sich fragen, warum Indy und Co nicht einfach denselben Ausgang nehmen, wie die befreiten Kinder. Auch hier gab es eine Erklärung - damit die Kinder überhaupt durch den Tempel kommen, hat Indy einen Balken, also eine provisorische Brücke über den Abgrund gelegt, der aber aufgrund der Hitze von unten zu schwelen begann, und dann, als das letzte Kind auf der anderen Seite war - natürlich zusammenbrach. Wurde auch gefilmt und dann geschnitten. :/

Zitat
(PS der Rang von Vogel wäre übrigens Sturmbann - nicht band... der stürmt kein Band, sondern einen Bann. Wenn ich mal so besserwisserisch nitpicken darf)

Oh. Okay. Klar darfst du nitpicken. Ich habe immer Sturmbandführer verstanden (in den Büchern wird er nur als Oberst betitelt). Mit den Rängen kenne ich mich nicht aus.

Zitat
Elsa habe ich auch immer anders leicht anders verstanden. Sie ist in meinen Augen fast sowas wie ein Spiegelbild zu Indy.

Stimmt! Gut erkannt. Aber wow, wo hast du bei ihr denn einen Anhänger gesehen? Man lernt doch nie aus.

Zitat
Was ich an dem Film bis heute nicht mag - ist der komplette Beginn. Ich muss mich heute noch krampfhaft davon abhalten den Beginn zu skippen... Die Szenen mit dem jungen Indy üben auf mich keinerlei Reiz aus. Weder finde ich sie sonderlich gelungen noch spannend, noch der Figur sonderlich zuträglich (von der letzten Szene mit seinem Vater abgesehen)... Und das man die Entstehung der Figur quasi auf vielleicht gerade mal 2 Stunden im Jahr 19XX  komprimiert in der sie Peitsche, Hut, Narben und Schlangephobie bekommt... also ja, echt? oO Das mus sja eine verdammt langweilige restliche Jugend gewesen sein.

Im Vergleich zu dem, was die Serie ihm als jugendlichen erleben ließ, war eher dieser eine spezielle Tag verdammt langweilig :D

Was ich noch ganz vergessen habe zu erwähnen: eine meiner absoluten Lieblingsszenen der Serie, und auch ein verdammt cleverer Kniff den Zeitsprung zu verdeutlichen, den man nach diesem Ausflug in Indys Jugend macht, ist ja die Stelle, wo Fedora ihm den Hut aufsetzt, das Gesicht herunterdrückt - und Indy als erwachsener den Kopf hebt, die Musik anschwillt, er dumm grinst... und sofort einen Schlag ins Gesicht bekommt. Absolut genial. Besser hätte man die Überleitung und Fords Einführung gar nicht machen können :D

Zitat
Auch die Venedig Szenen... sind ok... als Einstieg in die Handlung. Aber ingesamt auch der eher schwächere Teil des Films.

Das liegt nur daran, dass er hier keinen Hut aufhat :]


Zitat
Wo ich ünbrigens beim ersten Schauen aufs schlimmste enttäuscht war, waren die drei Prüfungen... die im Vergleich zu den anderen Filmen sehr... dürftig ausfallen. Das Wort Jehova zu buchstabieren... naja.

In der ersten gefilmten Version ist er an dieser Stelle nicht mal durch den Boden gebrochen, sondern ihm ist eine giftige Spinne auf die Schulter gefallen. Das... war irgendwie noch unsinniger (erklärt aber die Spinnenweben)

Zitat
Und die erste Prüfung war wohl auch ein bisschen mehr als niederknien. Eigentlich musste die Anforderung "Bussfertige Geräteturner" lauten. XD

Das hat mich auch immer gewundert. Diese rolle Vorwärts sah aber saucool aus :D

Zitat
Hier wird der Film auch ein bisschen Opfer der Erwartungshaltung die er über das Gralstagebuch aufbaut... das die Prüfungen dahnn eher kümmerlich und unkreativ ausfallen.... ist nicht so dolle.

Das stimmt schon, dadurch endet der Film auch in einer eher... leisen und gemächlichen Note. Mir ist ohnehin aufgefallen, dass der Actionhöhepunkt jedesmal schon recht früh kommt - außer bei Tempel des Todes. Bei Raiders ist er bereits mit der Truck-Jagd vorbei. Danach geht es aber noch ein gutes Stück auf der Bantu-Wind, in der Nazi-Basis und eben beim Ritual weiter. Auch hier bei Teil 3 erfolgt die finale Action-Sequenz einige Zeit vor dem Schluss, nämlich mit der Zerstörung des Panzers. Und selbst Teil 4 ist ähnlich aufgebaut, da kommt nach der Ameisen-Szene nicht mehr viel. (Das mit den Uga oder dem Ufo-Start werte ich mal nicht als Action).

Zitat
Was mir aber zum Thema Zeit nämlich noch einfällt... der dritte ist meiner Ansicht nach der erste Film in dem man auch sieht das Ford merklich gealtert ist... 5 Jahre... statt eigentlich nur 2 (wie es nach Raiders hätte sein sollen). So dass sich beim ersten Zusehen schon manchmal die Frage einschleicht wie es mit der Filmfigur/Filmreihe weitergeht...

Auch das ist eine ziemlich gute Beobachtung. Ford... sieht hier tatsächlich um mehr Jahre gealtert aus, als... man erwartet. Das Gesicht ist irgendwie aufgedunsener und er ist auch noch ein Stück bulliger gebaut als im Vorgängerfilm, habe ich den Eindruck. Bei ihm hat sich der Alterungsprozess irgendwie recht schnell durchgesetzt. Oder er hat was machen lassen, wer weiß.

Zitat
... nach dem ersten sehen von Raiders hatte ich dazu übrigens auch eine interessante Idee. Nämlich das der nächste Indiana Jones Film mit Ford und Connery in den 90ern, also dem hier und jetzt spielt. Man hatte das geringfügige Altern der beiden Figuren mit dem Schluck aus dem gral erklären können. Also der Film bot für mich lange Zeit die Möglichkeit einen riesen Zeitsprung zu machen und plausibel zu erklären. :)

Ich hätte mir vor Jahren ja fast gewünscht, dass er sich irgendwie mit Lara zusammentut. Auch wenn es kompletter Unfug ist. Aber man darf ja noch träumen. Die Tomb Raider-Filme haben unter anderem auch nicht funktioniert, weil Lara zu cool ist, zu viel Style hat. Der fehlt das menschliche. Das hat Indy. Dafür fehlte ihm die Jugend. Die hätten sich gut ergänzen können. Aber nun ist es eh zu spät.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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Leela

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #27 am: 10.12.13, 22:41 »
Zitat
Hm, das überrascht mich aber doch etwas. Anything goes - mag man vielleicht als Lied nicht, aber eigentlich führt kein Weg daran vorbei, dieses Lied wahrzunehmen. Dasselbe mit der musikalischen Untermalung der Thuggie-Zeremonie. Hier fließen Bild und Ton regelrecht ineinander. Als Track selbst könnte ich den Short Round's Theme-Theme empfehlen, der wird bei dem Elefantenritt zum Palast eingesetzt und ist zwar fernöstlich angehaucht, dafür aber auch ziemlich... beeindruckend. Das gleiche gilt im Grunde für Slave Children's Crusade. Auch ein sehr schöner Track. Ich habe mit der Musik des vierten Teils so meine Probleme.

Anything goes hatte ich, als gesungenen Titel vom eigentlichen Soiundtrack ausgeklammert... muss ich gestehen. Der Trommel Vibe der Thugie Zeremonie hat... bei mir keinen wirklich so guten EIndruck hinterlassen. Teil 4 kann ich mich nicht so genau erinnern, zudem habe ich dazu auch nie den Soundtrack separat gehört. Besonders markantes Stück ist aber keines hängen geblieben, das stimmt.


Zitat
Stimmt! Gut erkannt. Aber wow, wo hast du bei ihr denn einen Anhänger gesehen? Man lernt doch nie aus.

Ich habe eben versucht die Szene zu finden - es ist mir nicht gelungen. Inzwischen zweifel ich sehr stark an meiner Erinnerung. Obwohl ich sehr davon überzeugt war sie gesehen zu haben, eben weil ich dieses Detail damals bemerkenswert fand. Inzwischen habe ich den Eindruck meine Erinnerung spielt mir einen Streich... kann also sein das ich mich hier total verguckt habe. Ich... zweifel da nach Schnelldurchlaufsichtung eben etwas. :/
Ich werde das demnächst nochmal in Ruhe angehen...


Zitat
Auch das ist eine ziemlich gute Beobachtung. Ford... sieht hier tatsächlich um mehr Jahre gealtert aus, als... man erwartet. Das Gesicht ist irgendwie aufgedunsener und er ist auch noch ein Stück bulliger gebaut als im Vorgängerfilm, habe ich den Eindruck. Bei ihm hat sich der Alterungsprozess irgendwie recht schnell durchgesetzt. Oder er hat was machen lassen, wer weiß.

Ja Bullig trifft es... zb bei der Motoradszene Stillstand, an dem Wegweiser, dachte ich manchmal "Wow, der hat aber ne dicke Lederjacke an".... das ist eine der Szenen wo man es am deutlichsten sieht...

Bisschen Komisch ist es dennoch, wenn man bedenkt in welcher Form er zu Temple of Doom war und ihn dann vergleicht... er hat in den Jahren dazwischen nur vier Filme gedreht (Der einzige Zeuge, Mosqito Coast, Frantic & Waffen der Frauen)..  und zwischen Mosquito Coast (1986) und Frantic (1988) scheint er massiv gealtert zu sein... kann auch sein das das gerade an seiner Rolle in Frantiv liegt, aber da sieht er ziemlich fertig aus... und in die waffen der Frauen hat er dann schon dieses etwas breitere fönige Spät-80er Aussehen.... :/

Leela

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #28 am: 11.12.13, 20:43 »
Echt jetzt?
IVer Review gecancelt bei CGI Erdhörnchen? :(

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Antw:Der Indiana Jones-Schrein
« Antwort #29 am: 11.12.13, 20:52 »
Keine Sorge. Das Review kommt morgen. Ich... muss mich nur erst wieder beruhigen.
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