In letzter Zeit ist ja einiges gekommen, ich möchte nur zwei Serien, die mir besonders aufgefallen sind herausgreifen:
"Salem" - eigentlich eher eine Horrorserie über die Zeit der Hexenverfolgungen in der besagten US-Stadt Ende des 18. Jahrhunderts. Eine Clique echter Hexen sorgt durch Täuschungen und Intrigen dafür, dass vorrangig unschuldige Bürgerinnen und Bürger der Hexerei bezichtigt und hingerichtet werden. Das Titellied wird stilgerecht von Marylin Manson gesungen.
"The Shannara Chronicles"
Eine astreine Fantasy-Serie, die zur Abwechslung - und zum Teil auch Verwirrung - mal in der fernen Zukunft spielt, auch wenn man davon zum größten Teil nichts mitbekommt. Das Grundsetting und die Handlung erinnern eher an "Herr der Ringe" als an "Game of Thrones", einige sehen die Serie als eine explizite Teenie-Variante zu GOT, und in der Tat dürfte das Zielpublikum deutlich jünger sein.
Dennoch können auch ältere Zuschauer der Serie, deren erste Staffel gerade auf RTL II zu Ende ging, etwas abgewinnen. Der eigentliche Charme der "Shannara Chronicles" liegt für mich eindeutig in dem Zukunfts-Setting, das sich vor allem in Gestalt alter Ruinen heutiger Städte und alter Artefakte in der Hand einiger Menschen auszeichnet.
Etwas mehr im Detail:
Nach einem (oder gar mehreren) verheerenden Weltkriegen mit Massenvernichtungswaffen wurde die menschliche Zivilisation ausgelöscht; von den Überlebenden haben sich die drei "neuen" Hauptrassen Gnome, Trolle und Elfen abgespalten, und die Magie hat in der Gesalt mächtiger Druiden und Dämonen Einzug erhalten. Man sollte trotz diverser technischer Hinterlassenschaften (so gibt es in einer Menschensiedlung diverse einfache Maschinen und Feuerwaffen auf dem Niveau des 19. Jahrhunderts) keinen SciFi-Bezug erwarten, dafür wirkt vieles zu unlogisch.
Da wäre für mich schon mal die Frage nach der Zeit, welche seit der (atomaren) Apokalypse verstrichen ist. Die Entwicklung der neuen Rassen/ Spezies deutet auf mehrere Millionen Jahre hin, der Zustand der Ruinen und anderen Hinterlassenschaften auf gerade mal einige Tausend Jahre.
Davon abgesehen ähnelt das Grundsetting zumindest in der ersten Staffel stark dem in "Herr der Ringe". Anstatt ein gefährliches Artefakt zu vernichten, müssen die Reise- und Kampfgefährten hier den Samen eines sterbenden Weltenbaumes, in dem bislang alle Dämonen gefangen waren, zu einem sogenannten "Blutfeuer" tragen, um ihn dort wieder mit Lebenskraft zu füllen. Die Mission ist auf ein Kampf gegen die Zeit, denn mit jedem Blatt, das der Baum verliert, wird die Dämonenarmee stärker.