Autor Thema: Die Cardassianer  (Gelesen 11016 mal)

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Die Cardassianer
« am: 03.02.14, 22:22 »
Ich nehme Star's Bitte um Tipps und Anregungen als Anlass, diesen Thread aufzumachen.
Es geht um Peta Torell, mit der er nicht ganz zufrieden ist: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3486.msg172903.html#msg172903


Hier mal ein paar meiner Beobachtungen und Schlussfolgerungen, wie ich derzeit die Cardassianer so sehe. Grob habe ich drei Personen versucht einzuteilen: Garak, Dukat und O'Briens's "cardassianische Freundin", bzw. die Dame, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt hat, Gilora Rejal.


1.0 Flirten
Cardassianer scheinen nur an Leuten herumzukritisieren und zu "nörgeln", von denen sie viel halten ("DS9 - Trekor's Prophezeihung"). Dort stößt eine Cardassianerin dem Chief ständig vor dem Kopf - flirten auf cardassianisch, eben.


2.0 Prahlen
Andererseits versucht Gul Dukat immer wieder Kira mit schönen Worten einzulullen - allerdings habe ich das für mich wie folgt erklärt: Wenn ein Cardassianer/ eine Cardassianerin jemanden gern hat wird sie ihn mit Kritik zuschütten - damit dieser jemand sich verbessern kann - die Grenze zwischen konstruktiver und vernichtender Kritik dürfte fließend sein ;) (siehe Punkt 1.0) - nur allzu überhebliche/ selbstbewusste/ arrogante Cardassianer versuchen sich als eloquent und weltmännisch darzustellen, um noch mehr von ihren Talenten etc. pp. zur Schau zu stellen. Hier ist es also der Versuch dem (dummen) anderen zu "helfen", so dass man so wahrgenommen wird, wie man das gerne hätte.


3.0 Viel Gerede, wenig Wahrheit
Garak ist wieder ein ganz anderer Fall. Garak redet viel, so dass er die wahren Anspielungen zwischen den 99,99% an Lügen verbergen kann - bei ihm ist es also nicht die Arroganz, die ihn dazu verleiten lässt, sondern eiskalte Berechnung. Sein freundliches Gerede mit dem Doktor ist so eine Art Mentor-Schüler-Unterhaltung, wobei er versucht den Doktor zu Misstrauen und Scharfsinn zu erziehen - was ihm ja auch letzten Endes gelingt.


Ich habe einen cardassianischen Jungen (Joran; geboren 2345; Waise des Grenzkrieges; Wurde schon als Baby adoptiert; Wird auf der CC Maniac der vertrauensvolle Transporter-Spezialist werden), der gerne redet - nicht zuletzt um seiner heimlich angebeteten (bajoranischen) Vorgesetzten wortreich zu versichern, dass er ihren Befehl genau umgesetzt hat. Bei ihm trifft also der zweite und dritte Punkt zu: Er versucht ihr zu zeigen, dass er durchaus kompetent ist und ihrer würdig wäre. Er ist aber bei Weitem nicht selbstbewusst genug um sich eine so perfekte Selbstdarstellung zu gönnen wie Gul Dukat.


Dann gibt es noch eine Cardassianerin, die eine Deuteriumraffinerie leitet und für Darshas Herrn arbeitet. Ein Geschäftspartner ihres Bosses beschwert sich nun bei diesem, dass sie die Grenze der Höflichkeit überschreitet und ihm "Vorschläge" macht, die seine privaten Entscheidungen betreffen. Da er die cardassianischen Gepflogenheiten bis dato nicht kennt, ahnt er nicht, was hinter diesen, zB. "modischen Ratschlägen", in Wahrheit steckt. Hier trifft Punkt 1.0 zu.


Es gibt auch noch etliche Cardassianer, die sich nur schwerlich diesen drei Schemata zuordnen lassen: Natima Lang, beispielsweise, oder Tekeny Ghemor, wobei diese wohl am ehesten in die dritte Sparte passen, allerdings ist der Wahrheitsgehalt ihrer Reden weitaus höher als bei Garak.


Wie seht ihr die Cardassianer? Was seht ihr anders/ würdet ihr verbessern?

Visitor5

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #1 am: 17.03.15, 11:40 »
Der Abstieg vom Cardassianischen Utopia zur Cardassianischen Union

Fragestellung: Wie kann es sein, dass die Cardassianische Union einerseits gebildet und edel wirkt, aber andererseits auch diese grausamen Züge beinhaltet?

Diese Fakten nehme ich für meine Theorien als gegeben an:
•   Alles verändert sich, auch Cardassia
•   Nicht jeder spricht zu jeder Zeit die Wahrheit
•   Niemand ist von Natur aus böse
 
Gehen wir mal von einem positiven Extremfall aus, einem "Cardassianischen Utopia":
Cardassia war einst friedlich wie die Erde im 24. Jahrhundert: Jeder hat ausreichend zu Essen, er wird nach dem neuesten Stand der Technik medizinische versorgt und/ oder im Alter gepflegt, die Arbeit geht durch die Unterstützung von Werkzeugen und Technologie leicht von der Hand und niemand muss sich plagen.
Damit sich auch die Künste entfalten können muss zudem jedem eine große Menge Freizeit zur Verfügung stehen, denn Freizeit und Freiheit ist die Grundlage von Kreativität!

Nun erblühen auch Kunst und Kultur wie noch nie in dieser Galaxis: Opern, Gedichte, Rhetorik, Schnitzereien und andere Kunstwerke entstehen fast tagtäglich und überbieten sich an Kunstfertigkeit und  eingesetztem Geschick! Auf Cardassia werden nicht nur einfach Gebäude errichtet, nein es entstehen monumentale Bauten, die von der Kunstfertigkeit und der Beherrschung von Technik und Technologie zeugen.

Der Beginn dieser Blütezeit kann durchaus an einen technologischen Fortschritt geknüpft sein, es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass es so ist.

Dieses „Cardassianische Utopia“ mag niemals erreicht worden sein – muss es auch nicht – aber es dient als eine ausgezeichnete Grundlage um den Abstieg der Cardassianischen Union mit all ihren Schrecken zu erklären.
 
Nun passiert etwas, mit dem kein Cardassianer jemals gerechnet hatte: Das Utopia zerbricht.
 
Vielleicht durch eine Naturkatastrophe mit den damit einhergehenden Missernten, vielleicht hat sich die Umlaufbahn des Planeten verschoben und die wichtigen Kulturpflanzen konnten sich dem nicht anpassen, wir wissen es nicht. Wir sehen nur die Folgen. Und diese sind schrecklich.

Die Kulturfrüchte und Grundnahrungsmittel reichen nicht mehr aus, um alle Mägen zu füllen, Hunger breitet sich aus. Wir wissen, dass die cardassianische Kost des 24. Jahrhunderts nicht die wohlschmeckendste der Galaxis ist – aber wie kann sich eine Kultur nur auf solches „Ekelzeugs“ stürzen?
Wenn die Nahrungsvorräte radikal zur Neige gehen – und man sich gezwungen sieht, das Saatgut ebenfalls zu essen, wenn man die Zuchttiere schlachten muss, um überhaupt den nächsten Tag zu erleben, dann gerät man in eine Spirale, die steil abwärts zeigt: Man ist gezwungen, das zu essen, was man findet, und wenn es noch so grausig schmeckt! Nun geht es nicht mehr um kulinarische Genüsse sondern nur noch um Nährstoffe, Vitamine und Mineralien, um zu überleben.

Nehmen wir als exemplarisches Beispiel den heißen cardassianischen Fischsaft. Wieso sollte man morgens so ein Gebräu zu sich nehmen? Die Antwort ist einfach: Weil er eine gute Menge Protein enthält und tierisches Eiweiß zudem äußerst gut sättigt. Dieser Fischsaft könnte das einzige Frühstück darstellen. Drei Mahlzeiten am Tag, dazu einen Pausensnack und noch ein paar Kekse/ ein Stück Torte zum Nachmittagskaffee? Undenkbar! Gut möglich, dass der Fischsaft alleine eine von zwei Mahlzeiten am Tag darstellt!

Die Verknappung der Nahrungsmittel trifft die Gesellschaft aber nicht nur in den Magen, sondern sie greift auch die Ethik der Gesellschaft an!

Hatte man früher noch nette Nachbarn, mit denen man sich gerne unterhielt, denen man seine neuesten Kreationen zeigen konnte und deren Werke man selbst gerne bewunderte, so ist man mittlerweile nur noch von Leuten umgeben, die nur versuchen zu überleben – wie man selbst. Die Familie wird die einzige Stütze (erst recht im Rentenalter). Getrieben vom Überlebensinstinkt steigt die Kriminalität rasch: Beschaffungskriminalität, um die knapper werdenden Lebensmittel überhaupt noch bezahlen zu können, oder der Raub derselben sorgt für eine Überbeanspruchung von Polizei und Gerichtsapparat, die innerhalb kürzester Zeit total überlastet sind. Man sucht nach Methoden, um vom Raub abzuschrecken: Die Todesstrafe wird eingeführt und die Schuld wird steht schon vor der Verhandlung fest, so dass Gerichte wie auch der Strafvollzug zeitlich entlastet werden, um all die Fälle überhaupt bearbeiten zu können. Die Polizei wird dem Militär unterstellt, später sogar gänzlich eingegliedert und um die Sicherheit wieder herstellen zu können wird das Militär nun auch im Inneren eingesetzt.

Wenn das Essen für die Bevölkerung schon knapp ist, wie wird es dann das Leben für diejenigen aussehen, die in Gefängnissen oder Umerziehungslagern landen? Es ist durchaus vorstellbar, dass Gefangene um das wenige Essen, das man sich erlauben kann, ihnen zuzuteilen, kämpfen müssen. Unter solchen skandalösen Zuständen ist es nur verständlich, dass die Gewaltbereitschaft immer weiter zunimmt und die Sitten verrohen. Es ist ein Kampf um Leben und Tod, jeden Tag auf’s Neue. Diejenigen, die aus den Gefängnissen entlassen werden, sind hart und unerbittlich geworden, sie haben keine Skrupel mehr zu foltern und zu töten, wenn es die Situation erfordert.

Aber als die Hungernot ausbricht, gibt es noch einen funktionierenden Staatsapparat. Gewiss hat der Staat/ Tetapa-Rat, versucht gegenzulenken.

Der Staat beginnt nach landwirtschaftlich nutzbaren Planeten zu suchen. Zuerst unbewohnte, um sie zu besiedeln, doch da dies eine eher längerfristige Operation ist, braucht das Volk kurzfristige Lösungen: Cardassia ist gezwungen, zu den Konditionen landwirtschaftlichen Planeten zu handeln. So gelangen gewiss auch viele wertvolle Kunstschätze aus dem Territorium der Union und der ehemalige Reichtum Cardassias wird gierig aufgesaugt.

Dann trifft Cardassia auf eine technologisch rückständige Welt wie Bajor, und auch wenn das bajoranische Volk ziemlich stur sein kann, so sind sie dennoch bereit, Lebensmittel gegen Technologie und Unterweisung im Gebrauch derselben zu tauschen. In diesen Zeitabschnitt fällt gewiss eine Blüte der ankommenden Cardassianer: Jeder Ingenieur, jeder Mechaniker findet dort dankbare Arbeit, verdient genug, um sich auch die leckersten Speisen zu leisten und auch für seine Familie bleibt genug Geld übrig! In dieser Phase der cardassianischen Expansion dürfte sich auch eine Elite herausbilden: Diejenigen, die die Kontrolle über landwirtschaftliche Planeten an sich reißen können, sind gemachte Leute. „Präfekt von Bajor“ zu sein dürfte einer der lukrativsten Posten seiner Zeit gewesen sein...

Das Militär kann seine Macht immer weiter festigen und Zugeständnisse erpressen, denn ohne das Militär gäbe es keine Nahrungsmittel mehr auf Cardassia und auch der Obsidianische Orden erhält immer weitere Zugeständnisse zur Überwachung der Bürger, um Frieden und Sicherheit zu bewahren.

Doch nicht immer reicht es aus, was Cardassia an Lebensmitteln kaufen und tauschen kann. Dann rekrutiert man Soldaten, um sich nehmen zu können, was zu Hause dringend benötigt wird. Aber wen schickt man, um sein Leben zu riskieren? Ich denke, es ist sehr gut möglich, dass man den Pöbel aus Gefängnissen für solche Exkursionen nutzt, denn ansonsten müsste er ja ernährt werden. Diese Leute haben der Gemeinschaft erst einen Dienst zu erweisen, bevor sie wieder den Schutz der Gemeinschaft genießen dürfen und schickt man sie los, sich die Finger schmutzig zu machen.

Beim Militär herrscht also folgende Situation: Mitglieder angesehener Familien kommandieren das Fußvolk, das aus Pöbel besteht. Natürlich sind gewiss auch Patrioten darunter, doch ich denke deren Zahl dürfte sehr überschaubar sein, genauso wie es auch beim Obsidianischen Orden dem ein oder anderen Egoisten gelungen sein dürfte, Macht auf seiner Person zu vereinigen, so dass er/ sie sich an denen rächen kann, die ihn ins Gefängnis gesteckt oder seiner Familie etwas angetan haben.

Cardassia ist nach wie vor auf Lebensmittel angewiesen, die von außerhalb Cardassia erreichen müssen und deswegen werden wohl auch Kolonien gegründet. Diese Kolonien bestehen vielleicht auch aus Strafgefangenen und haben ihre Sollproduktion zu erfüllen. Und wenn diese nicht erfüllt werden können, und die Kolonisten hungern… Es ist sehr gut denkbar, dass man ihnen Waffen gibt, um sich Nahrungsmittel beschaffen zu können…
 
Während die Repräsentation der Cardassianischen Union nach außen also von Guls und Legaten wahrgenommen wird, die sich vor ihrem Volk als Heilsbringer und Helden darzustellen versuchen und keine Gelegenheit verstreichen lassen, ihre Macht auszubauen, ist es also logisch anzunehmen, dass es diese Militärs sind, die maßgeblich den Kontakt zur Föderation hergestellt haben, die nie das Interesse von Frieden hatten. Dies würde das Verhalten der Cardassianer, auf Zeit zu spielen, Siedler zu bewaffnen, um einen schmutzigen Krieg zu führen, weil sie einen sauberen nicht gewinnen können, erklären.

Dies erklärt die Handlungsweise des Cardassianers, der Picard folterte genauso wie die von Dukat, der sich für einen Erlöser hält es erklärt, wieso Leute wie Tekeny Ghemor und Natima Lang dennoch existieren können. Und es erklärt, wieso das Volk aufbegehrt, nach der Vernichtung des Ordens, wie der Tetapa-Rat wieder erstarkt und sich von den Miliärs lossagt, es erklärt, wieso dieses Volk sich panisch dem Dominion zum Fraß vorwirft, wenn dieses nur verspricht den Hunger zu stoppen, erst recht nach dem Einfall der Klingonen. Es zeigt auf, dass die Handlungsweise des Maquis, bewaffneten Widerstand zu leisten, total ins Leere läuft, denn damit wird nicht die Krankheit – der Hunger auf Cardassia – bekämpft.

Max

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #2 am: 17.03.15, 11:49 »
Also ich finde Deine Ausführungen durchaus plausibel.
Ich glaube, der Schlüssel in der Erklärung, warum es zu so einem "Abstieg" kommen konnte, könnte wirklich auch darin liegen, dass die Cardassianer lange Zeit auf ihrem Planeten geblieben sind (oder ihre stellare Umgebung nicht mit Klasse M-Planeten gesegnet ist). Wenn man keine Kolonien hat, die die Versorgung aufrecht erhalten können, wirken sich Naturkatastrophen viel drastischer aus.

Alexander_Maclean

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #3 am: 17.03.15, 12:06 »
@visitor
Kann ich nur zustimmen.

Es gibt sogar eine Bezeichnung für diese Utopia Phase: Hebtianisches Zeitalter

******

Letztlich sind die Cardassianer einen ähnlichen traurigen Weg gegangen wie Deutschland und Japan zwischen 1930 und 1945.
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Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #4 am: 17.03.15, 13:01 »
Eine sehr gute Analyse, die ich voll und ganz unterstützen kann.
Ich beschäftige mich ja schon seit recht langer Zeit mit dem cardassianischen Volk und bin zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangt wie du.
Auch ich sehe das Hebitianische Zeitalter als die Blütezeit Cardassias an und denke (was auch in DS9 erwähnt wurde), dass die früheren Cardassianer den Bajoranern was Spiritualität, Kunst und Kultur angeht nicht unähnlich waren.
Wir wissen außerdem dass Cardassia nicht wirklich mit Bodenschätzen gesegnet ist und ein recht heisses und trockenes Klima hat.
Dies macht den Anbau von Getreide und damit auch die Aufzucht von Tieren sehr schwierig.
Und dann geschah auch aus meiner Sicht die Naturkatastrophe und die Regierung fiel. Der Detapa Rat wurde oder vielmehr hat sich selbst entmachtet und die Verantwortung in die Hände des Militärs und des Obsidianischen Ordens gelegt (O-Ton der Obsidianer: "Der Obsidianische Orden IST Cardassia." und dieses Militär tut was es kann, um die Sicherheit des Volkes zu gewährleisten und greift zu immer drastischeren Maßnahmen, bis hin zur Annektierung wehrloser Völker in der Umgebung, um deren Arbeitskraft, Nahrung, Bodenschätze auszubeuten. Dadurch ist Cardassia nicht nur in der Lage das Volk zu ernähren, sondern erlaubt es auch dem Militär weiter an Macht und Schlagkraft zu gewinnen. Eine Spirale setzt auch hier ein. Mit steigender Schlagkraft kann man besser verteidigte Planeten und damit reichere Planeten erobern und halten.
Die Krönung des ganzen Wahnsinns ist Bajor, der auch aus meiner Sicht anfangs den Cardassianern wohlgesonnen war (wie du sagst). Auch die Bajoraner sagen ja, dass die Cardassianer vor 40 Jahren als sie ankamen die Worte: "Wir kommen in Frieden." verwendet haben und sich dann erst nach und nach die Besetzung etabliert hat.
Durch diese ganzen militärischen Erfolge wächst das Vertrauen des cardassianischen Volkes in die neue Führung und der Detapa Rat ist nur noch rein repräsentativ zu sehen. Legate und Guls werden wie damals bei uns Göring, von Richthofen und Rommel etc. zu Helden des Volkes hochgejubelt.

Auch aus Sicht der Serienverantwortlichen waren die Cardassianer stark mit ihrem Schicksal mit den Deutschen nach 1918 verknüpft. Zumindest habe ich das mal in einem Buch gelesen.

Eine tolle Analyse. Ich glaube darauf gehe ich in UO noch ein wenig näher ein, denn Cardassia ist sehr wichtig.
Toll, dass dieses Thema mal wieder etwas mehr Beachtung findet.

Gruß
J.J.
« Letzte Änderung: 17.03.15, 13:04 by Fleetadmiral J.J. Belar »
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Lairis77

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #5 am: 17.03.15, 19:24 »
Ah, ein Cardassianer-Thread .... :).

Ich finde die Analyse von Visitor 5 auch sehr gut und sehr schlüssig. Die Idee, dass das Fußvolk bei Cardassianischen ilitär hauptsächlich aus "Pöbel" besteht, der durch seine schlimmen Lebensbedingungen gewaltbereit wurde, hatte ich auch mal in Defender aufgegriffen.

So ein ähnliches Essay über die Cardassinische Geschichte hab ich vor Jahren auch geschrieben. Ich poste es hier mal auszugsweise:

EDie Zivilistenrevolte auf Cardassia, so die landläufige Meinung, läßt sich ganz simpel durch Wegfall des Obsidianischen Ordens erklären. Als die vereinigte Flotte des Ordens und des romulanischen Tal Shiar in den Gamma-Quadranten aufbrach, um die Heimatwelt der Gründer anzugreifen, ahnte noch niemand, dass damit der Grundstein für einen Umbruch des gesamten Alpha-Quadranten gelegt werden sollte. Die Invasion endete in einem Desaster, die cardassianischen und romulanischen Schiffe gerieten in einen Hinterhalt des Dominion und der Obsidianische Orden verlor sein gesamten Führungspersonal.
Selbstredend war die Mission streng geheim und lediglich einige Besatzungsmitglieder der Raumstation Deep Space Nine wussten, was tatsächlich vorgefallen war. So erscheint es logisch, dass der Aufstand der cardassianischen Zivilisten erst mehr als ein Jahr nach der gescheiterten Offensive im Gamma-Quadranten ausbrach. Die Informationen über die Vernichtung des Ordens sickerten nur sporadisch und tropfenweise durch die Festungsmauern der Cardassianischen Union.

Doch Gerüchte verbreiten sich bekanntlich mit Warpgeschwindigkeit – und Gerüchte, die der Wahrheit entsprechen, verdichten sich langsam aber sicher zu Beweisen. Da für diesen Regierungswechsel nicht das Dominion verantwortlich war – wie eine Zeitlang vermutet wurde – konnte nur der Wille einer Bevölkerungsmehrheit dahinterstehen. Die Cardassianer brauchten ihre Zeit, um zu begreifen, dass sie tatsächlich frei waren von Terror und pausenloser Überwachung.

Zweihundert Jahre Militärdiktatur können eine Gesellschaft sehr tief prägen. Die Mentalität der Cardassianer – die “politische Kultur “, wie es in Fachkreisen heißt – stützt sich auf ein nahezu bedingungsloses Vertrauen in den Staat und ein konservatives Beharren auf alten Strukturen. Die Bürger erwarten, dass der Staat sie beschützt, ihnen Arbeit und ein Dach überm Kopf besorgt und danken dies mit Loyalität und Hingabe. Natürlich kann ein Staat, der seine Schäfchen behütet wie ein treusorgenden Vater, nicht zulassen, dass jemand seine Autorität anzweifelt! Das wäre doch anmaßend, undankbar und außerdem respektlos! Wer also seinen Schnabel zu weit aufreißt und deshalb irgendwo spurlos verschwindet, ist selber schuld. Punktum.
Das ist die cardassianische Staatsdoktrin – und sie entbehrt nicht einer gewissen kaltschnäuzigen Logik. Doch hätte dieses System tatsächlich so reibungslos funktioniert, wie die cardassianische Propaganda uns Glauben machen wollte, wäre nach dem Zusammenbruch des Obsidianischen Ordens niemand auf die Barrikaden gegangen. Abgesehen von ein paar Weltverbesserern, die alles in Frage stellen müssen…

Der Weg, den Cardassia vor 200 Jahren eingeschlagen hat, war verhängnisvoll – doch in der Geschichte vieler Föderationswelten finden sich Parallelen.
Jene Partei, die Cardassi jahrzehntelang regiert hatte, war der unerschütterlichen Überzeugung gewesen, dass die Stärke und das Wohlergehen eines Volkes ausschließlich am Wirtschaftswachstum und der technischen Entwicklung gemessen werden konnten. Rationalität, Fortschritt, Leistung und immer wieder neue technische Erfindungen, deren Besitz als Statussymbol galt, wurden zum Lebensinhalt einer gesamten Nation. Wer diesem Bild nicht entsprach, weil er etwa religiös oder ein Naturfreak war, wurde im besten Fall belächelt, im schlimmsten Fall diskriminiert. Doch die Rohstoffe des Planeten erschöpften sich recht schnell unter den ständig wachsenden Ansprüchen seiner Bewohner. Bald machten Hungersnöte, Seuchen und Naturkatastrophen das Leben unerträglich und die ersten Kämpfe um die letzten verbliebenen Ressourcen entbrannten. Die Regierung rief den Ausnahmezustand aus – mit dem Ergebnis, dass sie vom eigenen Militär gestürzt wurde. Den Streitkräften gelang es schließlich, den gesamten Planeten unter ihre Herrschaft zu zwingen – und viele andere Planeten, die dem cardassianischen Volk jene Ressourcen lieferten, die es benötigte, um den Lebensstandard wieder zu erreichen, den es während der Blüte seiner Zivilisation genossen hatte.

Als die cardassianischen Streitkräfte Bajor eroberten, zeichneten sich bereits die ersten Probleme ab. Oftmals kosteten die vielen Kriege mehr, als sie an Beute einbrachten, die Regierung kürzte die Sozialausgaben zugunsten des Militärs, appellierte mit großem Pathos an die Opferbereitschaft der Bürger und versprach, dass es nach dem nächsten glorreichen Sieg allen besser gehen würde.
Doch die Bajoraner waren nicht nur das erste von Cardassia unterworfene Volk, das ernst zu nehmenden Widerstand leistete … Viele Cardassianer konnten sich dem Sog dieser fremdartigen Lebensweise nicht entziehen. Erstmalig wurde ihnen vor Augen geführt, dass möglich war, andere Wege einzuschlagen, ohne in Dreck und Armut zu vegetieren. Die Herrscher im Zentralkommando spürten, dass das Volk langsam aber sicher ihrer Kontrolle entglitt, und beschlossen, die Zügel fester in die Hand zu nehmen. War vorher schon der größte Teil des Staatshaushaltes für das Militär draufgegangen, wurde nun fast der gesamte Rest für den Obsidianischen Orden ausgegeben: für Spitzel, Überwachungsgeräte und Gefängnisse. Schließlich reichten die Mittel kaum noch, um die Versorgung der Kriegsinvaliden, Alten und Kranken zu sichern.

So absurd dies klingen mag – das cardassianische Militär führte längst keine Kriege mher, um Feinde zu bekämpfen, sondern um welche zu schaffen. Die Gewinnung von Lebensraum und Rohstoffen war im Grunde nichts weiter als ein willkommener Nebeneffekt.
Man fragt sich unwillkürlich, weshalb die Cardassianer den Planeten Bajor über fünfzig Jahre lang besetzt hielten, obwohl die Kosten zur Terrorbekämpfung die Ausbeute letztendlich weit überstiegen. Immerhin gibt es in diesem Quadranten mehrere unbewohnte Klasse-M-Planeten, deren Klima zum Teil wärmer und angenehmer ist als das Bajors. Doch das cardassianische Militär unterdrückte die Bajoraner, diese setzten sich zur Wehr, hasserfüllte bajoranische Rebellen töteten Männer, Frauen und Kinder… und ein neues Feindbild war geboren. Nun, da es kaum noch Pazifisten und Bürgerrechtler gab, die man nach effektvollen öffentlichen Prozessen einsperren und hinrichten konnte.
Für ein totalitäres Regime wie die cardassianische Militärdiktatur sind nämlich Feinde lebensnotwendig: Sie dienen als Rechtfertigung, um das Volk zu überwachen, drastische Strafen für unbedeutende Delikte zu verhängen, sämtliche verfügbaren Staatsgelder in die Rüstungsindustrie und die Geheimdienste zu buttern, Steuern zu erhöhen… Ohne Feinde hätte die Herrschaft des Zentralkommandos sehr schnell ihre Berechtigung verloren, das Volk hätte sich viel eher erhoben und sogenannten wichtigen Leuten die Kehlen aufgeschlitzt.

Als Gul Dukat gezwungen wurde, von Bajor abzuziehen, blieb den Herrschenden nichts weiter übrig, als ihre eigenen Untergebenen zu verfolgen, um den Kampfgeist und den Hass ihrer Anhänger aufrecht zu erhalten, um ihre Gier nach Feindbildern, Schauprozessen, Sensationen, Verschwörungstheorien, Mord und Totschlag zu befriedigen.
Der Druck, der dabei entstand, machte die Cardassinische Union zum Pulverfass.

Es gibt in der Föderation ein weit verbreitetes Vorurteil: Cardassianer haben keine eigene Meinung, sie werden so lange mit Propaganda berieselt, bis sie nicht mehr selbstständig denken können, sie respektieren Autorität und werfen sich vor jeder Obrigkeit platt wie terellianische Flundern auf den Bauch.
Klischees wie dieses gedeihen hervorragend in einer Welt, wo die Leute um nichts mehr kämpfen müssen, wo niemand Hunger leidet und Andersdenkende nicht um ihr Leben fürchten müssen. Dabei fordert ein Regime, wo der Einzelne unterdrückt und nonstop überwacht wird, ebenso Widerspruch heraus wie ein Vater, der seinen Kindern ständig verbietet, auf der Straße zu spielen.
Natürlich gibt es auch Kinder, die dem übermächtigen Vater immer gehorchen und nie erwachsen werden. Unter der Fuchtel eines allmächtigen Staates, der seinen Bürgern vorschreibt, welche Bücher sie lesen, wo sie unseren Urlaub verbringen und was sie zum Frühstück essen dürfen, ist es auch besonders schwer, zu sich selbst zu finden. Noch schwerer ist es, sich zu emanzipieren.

Doch das cardassianische Volk hat es geschafft, unter schwersten Bedingungen erwachsen zu werden. Denn der Staat, der selbsternannte Übervater, hörte auf, für seine Kinder zu sorgen. Er hätschelte nur noch diejenigen, die ihm schmeichelten und ihm ähnlich waren, misshandelte die Ungehorsamen und vernachlässigte alle Übrigen.
Dieser Vater hatte nicht begriffen, dass man sich Dankbarkeit und Treue verdienen muss … dass man sich durch Macht allein keinen Respekt verschafft."
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Visitor5

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #6 am: 18.03.15, 10:57 »
Hm, diesen Cardi-Thread gibt es schon ein gutes Jahr... Eigentlich eröffnet, um Star etwas Hilfe und ein Diskussionsforum, ein Brainstormingpool in bester Bio-Cloud-/ bzw. Bio-Cluster-Computing-Tradition zu bieten, scheiterte leider; aber was nicht ist, kann ja noch werden!  :D

Die Meinungen der Community über die Cardassianer sind hier wohl ziemlich ähnlich. Das nimmt leidenschaftlichen Diskussionen zwar etwas das Feuer, aber es zeigt auch, dass das Bild, das wir von den Cardassianern haben, auf breiter Ebene akzeptiert wird.

So absurd dies klingen mag – das cardassianische Militär führte längst keine Kriege mher, um Feinde zu bekämpfen, sondern um welche zu schaffen. Die Gewinnung von Lebensraum und Rohstoffen war im Grunde nichts weiter als ein willkommener Nebeneffekt.
Man fragt sich unwillkürlich, weshalb die Cardassianer den Planeten Bajor über fünfzig Jahre lang besetzt hielten, obwohl die Kosten zur Terrorbekämpfung die Ausbeute letztendlich weit überstiegen. Immerhin gibt es in diesem Quadranten mehrere unbewohnte Klasse-M-Planeten, deren Klima zum Teil wärmer und angenehmer ist als das Bajors. Doch das cardassianische Militär unterdrückte die Bajoraner, diese setzten sich zur Wehr, hasserfüllte bajoranische Rebellen töteten Männer, Frauen und Kinder… und ein neues Feindbild war geboren. Nun, da es kaum noch Pazifisten und Bürgerrechtler gab, die man nach effektvollen öffentlichen Prozessen einsperren und hinrichten konnte.
Für ein totalitäres Regime wie die cardassianische Militärdiktatur sind nämlich Feinde lebensnotwendig: Sie dienen als Rechtfertigung, um das Volk zu überwachen, drastische Strafen für unbedeutende Delikte zu verhängen, sämtliche verfügbaren Staatsgelder in die Rüstungsindustrie und die Geheimdienste zu buttern, Steuern zu erhöhen… Ohne Feinde hätte die Herrschaft des Zentralkommandos sehr schnell ihre Berechtigung verloren, das Volk hätte sich viel eher erhoben und sogenannten wichtigen Leuten die Kehlen aufgeschlitzt.

Nein, in meinen Ohren klingt es nicht absurd. Ohne Feindbild und Gefahr würde niemand mehr das Militär unterstützen!
Nach dem Zusammenbruch des Wahrschauer Paktes wurde im ganzen Westen ebenfalls aberüstet. Die Bundeswehr hing in der Luft: Wovor sollte sie uns nun schützen? Welche Waffen(systeme) brauchen wir in der Zukunft? All diese Fragen sind bis heute nicht abschließend geklärt. Eine der tiefgreifendsten Änderungen war u. A. die Aufhebung der Wehrpflicht - die nur deshalb nicht sofort abgeschafft wurde, weil man auf die Zivildienstleistenden nicht verzichten wollte!


Dass der Zusammenbruch des Ordens erst nach und nach durchsickerte ist ein sehr interessanter Punkt, über den ich mir erst Gedanken gemacht habe, als ich dies "weiß auf grau" vor mir sah - vielen Dank dafür, Lairis. Daraus lässt sich gewiss noch die ein oder andere interessante Story stricken...  :thumb

An dieser Stelle möchte ich aber eines noch zu bedenken geben: Der Obsidianische Orden besteht aus Analytikern, Verhörspezialisten, Psychologen, Wissenschaftlern und gewiss war auch der ein oder andere Agent im Durchführen von Spezialoperationen wie Sabotage und Attentate ausgebildet, aber: Zu behaupten, Tain hätte eine "kampferprobte Crew" unter seinem Kommando ist kaum zu glauben!(Für mich ist Admiral Toddman einer der Admirale, der von den Autoren ziemlich verhunzt wurde - nicht nur, weil er eine Sicherheitsuniform tragen musste! ;) ) In einer Schlacht zählt nur, wie lange ein Schiff einsatzbereit gehalten, bzw. wie schnell es repariert werden kann! Eine Crew, die weder in der Brandbekämpfung, Leckabwehr und in kooperativen militärischen Aktionen geschult ist, darf in meinen Augen nicht als "kampferprobt" gelten. Zudem sind Agenten eher Einzelkämpfer, als Teamspieler - den Obsidianischen Orden auf Schiffe zu packen und einen Angriff fliegen zu lassen ist als würde man Metzger bei Daimler ans Band stellen...

Ich glaube auch nicht, dass Gul Dukat sich später vor das Volk gestellt und verkündet hat, dass der Obsidianische Orden vernichtet worden sei! Der Orden war zwar immer ein Konkurrent, aber alleine kann auch Dukat das Volk nicht beherrschen. Ich glaube sogar, dass Dukat große Anstrengungen unternommen hat, das Vakuum, das der Orden hinterließ, durch seine Leute (mit Unterstützung des Dominions) aufzufüllen...

Lairis77

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #7 am: 18.03.15, 12:32 »
An dieser Stelle möchte ich aber eines noch zu bedenken geben: Der Obsidianische Orden besteht aus Analytikern, Verhörspezialisten, Psychologen, Wissenschaftlern und gewiss war auch der ein oder andere Agent im Durchführen von Spezialoperationen wie Sabotage und Attentate ausgebildet, aber: Zu behaupten, Tain hätte eine "kampferprobte Crew" unter seinem Kommando ist kaum zu glauben!

Wurde das in der Serie behautet?
Ich hab's nämlich nicht geschrieben und ich glaube das auch nicht ;). Auch wenn es bestimmt einige Agenten gab, die das Militär unterwandert haben, ist der Großteil sicher nicht als Kämpfer ausgebildet worden.
Mit einer kampferprobten Crew wäre dieses komplette Massaker, dass das Dominion mit dem Obsidianischen Orden veranstaltet hat, wohl nicht möglich gewesen

Die Krönung des ganzen Wahnsinns ist Bajor, der auch aus meiner Sicht anfangs den Cardassianern wohlgesonnen war (wie du sagst). Auch die Bajoraner sagen ja, dass die Cardassianer vor 40 Jahren als sie ankamen die Worte: "Wir kommen in Frieden." verwendet haben und sich dann erst nach und nach die Besetzung etabliert hat.

Stimmt. Trotzdem halte ich es für möglich, dass Cardassia zum damaligen Zeitpunkt schon autoritär-militärisch regiert war (ich glaube, Gul Dukat sagte mal, dass es dieses Regime schon seit 500 Jahren gibt).
Das "Wir kommen in Frieden" kann auch Taktik gewesen sein, um die Bajoraner erst mal in Sicherheit zu wiegen und dann um so härter zuzuschlagen. ich gehe davon aus, dass die Bajoraner eins der am höchsten entwickelten Völker sind, die je von Cardassia unterworfen wurden - also war Cardassia erst mal vorsichtig ;).
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #8 am: 18.03.15, 12:38 »
An dieser Stelle möchte ich aber eines noch zu bedenken geben: Der Obsidianische Orden besteht aus Analytikern, Verhörspezialisten, Psychologen, Wissenschaftlern und gewiss war auch der ein oder andere Agent im Durchführen von Spezialoperationen wie Sabotage und Attentate ausgebildet, aber: Zu behaupten, Tain hätte eine "kampferprobte Crew" unter seinem Kommando ist kaum zu glauben!

Wurde das in der Serie behautet?
Ich hab's nämlich nicht geschrieben und ich glaube das auch nicht ;).
Oh, Lairis, nein, du hast das nicht behauptet. Sorry, wenn das so rüberkam - nein, das hat der Autor dieser Folge den Admiral sagen lassen.

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #9 am: 18.03.15, 15:50 »
Hm, diesen Cardi-Thread gibt es schon ein gutes Jahr... Eigentlich eröffnet, um Star etwas Hilfe und ein Diskussionsforum, ein Brainstormingpool in bester Bio-Cloud-/ bzw. Bio-Cluster-Computing-Tradition zu bieten, scheiterte leider; aber was nicht ist, kann ja noch werden!  :D

Kann sein, dass ich ihn damals übersehen habe. Ich hatte aber auch nie ein Verständnis-Problem mit der cardassianischen Kultur selbst, sondern nur mit diesem einen Charakter (Preta Torell), der in seiner Ursprungskonzipierung nicht so recht funktionieren wollte. Ich habe sie aber vor einer Weile noch mal überarbeitet, und bin jetzt recht zufrieden mit ihr.

Davon abgesehen herrscht auch von meiner Seite aus Konsens zu den geäußerten Ideen. Über die Cardassianer ist ohnehin recht viel bekannt, und die wenigen Lücken werden ganz gut von der Sekundärliteratur geschlossen.
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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #10 am: 18.03.15, 16:13 »
Der Gedanke war gemeinsam etwas herumzuspinnen, um den ein oder anderen genialen Funken auflodern zu lassen, Star.  :D


Mein Antrieb das zweites Posting zu verfassen war VGers Beitrag zum Contest. Es kam für mich die Frage auf, ob der Maquis ein Zusammenschluss von Freiheitskämpfern oder von Terroristen ist. Da ich zu diesem Punkt kein abschließendes Urteil fällen konnte und ich eigentlich selbst nicht so recht wusste, was in der Zone, die später erst zur DMZ wurde, so abgelaufen sein könnte - gerade politisch - habe ich begonnen mir erst einmal die Cardassianer vorzunehmen um die "Anderen", die Föderationsgegenspieler, ihre Interessen und Intensionen - und nicht zuletzt ihr Rechtssystem und die Wege ihrer Entscheidungsfindung - zu analysieren. Momentan sieht es gar nicht gut aus für die Kolonisten, die geblieben sind...  ;D

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #11 am: 18.03.15, 16:16 »
Wir wollten am Ende des Kurzgeschichten-Contests übrigens auch noch einen Maquis-Thread eröffnen, fällt mir gerade ein. Da gibt es sicher noch Diskussionspotential. Ich weiß inzwischen nämlich auch nicht mehr, wie ich den Maquis eigentlich betrachten soll (was ja ein recht gutes Zeichen ist, denn man kann ihn nicht einfach in eine Schublade stecken) :)
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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #12 am: 18.03.15, 16:18 »
Der Gedanke war gemeinsam etwas herumzuspinnen, um den ein oder anderen genialen Funken auflodern zu lassen, Star.  :D

Was geniale Funken angeht, da hat bei mir die Kurzgeschichte "The Glory of the Hebitians" aus Michael Jan Friedmans "New Worlds, New Civilizations" wahre Flächenbrände ausgelöst. Darin wird die Vorstellung angerissen, dass aufgrund von Grabzeichnungen die Hebitianer mindestens bajoranischen Einfluss hatten ...
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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #13 am: 18.03.15, 16:24 »
Darin wird die Vorstellung angerissen, dass aufgrund von Grabzeichnungen die Hebitianer mindestens bajoranischen Einfluss hatten ...
Wenn man bedenkt, dass die Bajoraner diese Sonnensegler entwickelt haben, halte ich das durchaus für möglich! Was mich nach wie vor aber stutzig macht ist, wie man diese Dinger in den Orbit bekommt... oder auf einem anderen Planeten (Cardassia) landet!  ;D

Wir wollten am Ende des Kurzgeschichten-Contests übrigens auch noch einen Maquis-Thread eröffnen, fällt mir gerade ein. Da gibt es sicher noch Diskussionspotential. Ich weiß inzwischen nämlich auch nicht mehr, wie ich den Maquis eigentlich betrachten soll (was ja ein recht gutes Zeichen ist, denn man kann ihn nicht einfach in eine Schublade stecken) :)
Okay, Star - ich lasse dir den Vortritt. Ich habe in letzter Zeit genügend Threads aufgemacht, ich hab' nur noch zwei übrig, für diese Woche!  ;)

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Antw:Die Cardassianer
« Antwort #14 am: 18.03.15, 16:31 »
Darin wird die Vorstellung angerissen, dass aufgrund von Grabzeichnungen die Hebitianer mindestens bajoranischen Einfluss hatten ...
Wenn man bedenkt, dass die Bajoraner diese Sonnensegler entwickelt haben, halte ich das durchaus für möglich! Was mich nach wie vor aber stutzig macht ist, wie man diese Dinger in den Orbit bekommt... oder auf einem anderen Planeten (Cardassia) landet!  ;D

Da erwähnt wurde (einmal, mehrmals ... ich weiß es nicht mehr), dass die Bajoraner eine der ältesten bekannten Kulturen des Alpha-Quadranten sind, und sie vor 800 Jahren die Sonnensegler bereits genutzt haben, gehe ich davon aus, dass bereits die Technik existierte, diese entweder im Orbit zu erbauen, oder bei Planetenbau sie mittels Raketen in den Orbit zu bringen.

Landen: Das waren dann wohl die Crash-Sites, welche die Cardassianer zugeben mussten ;D Ich schätze, Landen war da eher unbeabsichtigt.
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