Autor Thema: Neongrün - 12/2396  (Gelesen 9435 mal)

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Max

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Neongrün - 12/2396
« am: 24.02.14, 10:42 »
Da gedachte ein zweiter des Satyrs
Neongrün (12/2396)


Inhalt: Captain Hunter geht einer Legende auf den Grund.


Leseprobe:
»Eine weitere Auflage habe ich aber«, sagte er rasch und begleitete den Ausspruch mit einer beinahe schon drohenden Gestik eines ausgestreckten Zeigefingers. Hunter schaute skeptisch. »Du darfst keine Waffengewalt anwenden.«
»›Waffengewalt‹? Was soll das heißen?«, hakte Hunter nach.
»Sobald Du die Phaser oder die Torpedos – oder irgendetwas anderes, womit man Explosionen herbeiführen kann – aktivierst, hast Du automatisch verloren.«
Hunter protestierte nicht, er ließ lediglich die rechte, zur Faust geballte Hand in einer einzigen Bewegung auf den Tisch fallen, als habe er augenblicklich die Kraft verloren, sie nach oben zu halten.
»Nun, was ist? Gilt sie dennoch?«
»Natürlich«, erwiderte Hunter.


Umfang: 12 Seiten

Ich möchte gar nicht zu viel verraten. Ein paar "Hunter-Zutaten" sind wieder dabei: Der Captain setzt sich etwas in den Kopf, Pµ kann ihren Kopf nur schütteln und am Ende... na ja, ihr seht es dann ja selbst ;) :D
Ich mag die Grundidee der Folge und ein, zwei Sachen, die damit in Verbindung stehen. Diese Folge entstand recht schnell, ohne dass ich sie groß "hin- und hergedreht", aber ich hoffe, dadurch nicht zu viele grundlegende Ungereimtheiten entstanden ;)

Wie immer im Anhang: eine zweite Version mit größerer Schrift für eBook-Reader.



« Letzte Änderung: 08.03.21, 09:55 by Max »

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #1 am: 24.02.14, 19:25 »
Hui, das ging aber flott. Habe die Episode runtergeladen und werde sie bei der erstbesten Gelegenheit genießen :)
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Max

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #2 am: 24.02.14, 22:37 »
Danke, Star :) Ja, mit der Folge ging es recht schnell. Nun, manchmal lohnt es sich ja vielleicht, dem Impuls zu folgen.

Kontikinx1404

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #3 am: 25.02.14, 12:50 »
ich habe mir deine Geschichte auch runter geladen und gestern gelesen. Sie hat mir gut gefallen ich bin gespannt auf die fortsetzung.

Ein Volk das sich so gut versteckt wie in Deiner Geschichte sollte man vielleicht besser in ruhe lassen. Oder ging es nur darum dessen existenz zu beweisen.
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Max

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #4 am: 25.02.14, 13:18 »
Danke fürs Lesen, Kontikinx  :bounce Es freut mich, dass sie Dir gefallen hat!
Ursprünglich sollte die Geschichte im Januar 2397 spielen. Da der Februar desselben Jahres aber schon mit der Geschichte "Gelb" "besetzt" ist, habe ich sie einen Monat nach vorne verlegt: Als ich das Ende geschrieben hatte, dämmerte es mir nach und nach, dass es vielleicht wirklich ganz interessant sein könnte, zu erfahren, wie die Sache weitergeht.

An sich war das aber gar nicht mal die Planung und das zeigt natürlich, wo der Fokus bei der Geschichte liegt: Bei Hunters fixer Idee, die Bewohner aufzuspüren und bei seiner, nun, sagen wir "nur begrenzt moralisch hochwertigen" Motivation dafür. Es ist ja eigentlich klar geworden, dass Hunter sich nicht mehr für den Rest interessiert - vorauseilend die Wünsche der Außerirdischen zu erkennen, ist nicht gerade seine Stärke und halt auch gar nicht recht seine Intention .So ist er eben - leider ;) :D
« Letzte Änderung: 25.02.14, 13:33 by Max »

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #5 am: 25.02.14, 14:00 »
Diese Folge entstand recht schnell, ohne dass ich sie groß "hin- und hergedreht", aber ich hoffe, dadurch nicht zu viele grundlegende Ungereimtheiten entstanden ;)

Eine Vorgehensweise, die zum Hauptcharakter von Neongrün passt, und auf die er zweifellos stolz wäre. Und sowohl in der Geschichte, als auch in der Realität führt die Entschlussfreudigkeit und der Tratendrang zum Volltreffer. Neongrün konnte mir jedenfalls wieder eine sehr viel stärkere Reaktion abringen, vielleicht sogar eine etwas unerwartete, denn... ich habe mich herrlich amüsiert! Hunter bei der fast schon fröhlichen Jagd zuzusehen, war ein riesiger Spaß. Schon erstaunlich, wie anders ich den Captain inzwischen wahrnehme. Habe ich mich anfangs gefragt, wie man so jemandem ein Raumschiff der Galaxy-Klasse anvertrauen konnte, wundere ich mich jetzt fast, warum das nicht schon eher geschehen ist. 

Der Charakter hat einfach etwas mitreißendes, etwas faszinierendes. Der muss sich nicht mit anderen beraten. Der hat keine Zweifel und erst recht keine Scheu. Der folgt seinen Instinkten, seinem Bauchgefühl, ohne wenn und aber. Dabei zieht er eine unglaubliche Kraft aus sich selbst. Die Selbstsicherheit, die er ausstrahlt ist bewundernswert und vermutlich genau das, was ein - vielleicht nicht umstrittener - aber dennoch herausragender Kommandant haben muss. Jeder Gedanke, der gewälzt werden muss, jedes Problem, das es zu lösen gilt, jede Seite, die betrachtet werden muss, findet erst und einzig in einem Dialog zwischen Hunter und sich selbst statt. Geht nicht, gibt's nicht. Die Einstellung ist toll. Ich finde Hunter als Kommandanten sehr erfrischend.

Als Autor kommt es sicher einer Gradwanderung gleich, ihn nicht zu abgehoben zu machen. Das klappt aber ganz gut, mitunter kam er mir sogar wie ein Sherlock Holmes vor. Genauso entschlossen, genauso genial. Man hört die Zahnräder hinter der Stirn beständig knattern. Was diese Geschichte dann wieder so amüsant macht, ist Hunters Motivation. Es geht ihm gar nicht um den Erstkontakt. Es geht ihm um die Wette. Darum zu bestätigen - vermutlich eher sich selbst, als anderen -, dass er auch dieses Problem lösen kann, wenn er gewohnt hartnäckig an die Sache herangeht.

Da kommt es zu gute, dass es dir gelungen ist, auf wenigen Seiten eine wunderbare Chemie zwischen Hunter und Widan aufzubauen. Die beiden Männer sind Freunde. Daran zweifelt man keine Sekunde. Aber erst die dritte im Bund - Pµ - macht die Sache dann so richtig lustig. Ich hatte mitunter den Eindruck, dass sie am liebsten mit den Augen rollen und "Männer!" oder noch besser: "Kinder!" schnauben wollte.

Trotzdem hat mir auch der ernste Tadel Hunters gefallen, dass Pµ - wie eigentlich alle Sternenflotten-Offiziere - keine Kreativität an den Tag legten. Hunter ist anders, ja, aber in solchen Momenten zeigt sich, dass die Sternenflotte Leute wie ihn sogar braucht, einfach um gewohnte Bahnen aufzubrechen, um Lösungen zu finden, für Probleme an die andere Leute nicht einmal gedacht haben. Sobald das Problem gelöst ist, ist der Rest relativ uninteressant. Um den "langweiligen" Erstkontakt dürfen sich andere kümmern. Das ist eben Hunter, wie er leibt und lebt. Ich mag ihn inzwischen sehr.

Auch darüber hinaus kann ich die Geschichte nur Loben. Der Einfall, die Satyr in eine überdimensionale Taschenlampe zu verwandeln, mit der mat den Fremden so lange auf die Nüsse geht, bis sie sich zeigen, war so simpel wie genial und irgenwo sogar metaphorisch für die forschenden Menschen, die sich - auch wenn sie anderes behaupten - ja nicht selten ihre Nase in Dinge stecken, die sie gar nichts angehen.

Der Text war wie üblich sehr elegant und wohltuend. Wie Hunters Faust kraftlos auf den Tisch fiel, als ihm der Einsatz von Waffen verbot beispielsweise... all diese kleinen Elemente und Kniffe hast du ganz toll raus. So macht das Lesen Spaß. Ninive ist als Name für den Planeten dann auch schön gewählt. Nur den Titel habe ich nicht so recht begriffen. Warum Neongrün? Okay, es ist vielleicht aufdringlich. "Grellweiß" hätte vielleicht besser gepasst.

Also, wie man sieht... mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich fühlte mich wunderbar unterhalten. Kann ich nur weiterempfehlen! Satyr begeistert noch immer mit einer Top-Umsetzung, schönen Charakteren und frischen Geschichten und Ermüdungserscheinungen sind keine in Sicht. Das muss dir erst mal einer nachmachen!   :respect :respect
« Letzte Änderung: 25.02.14, 14:03 by Star »
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #6 am: 27.02.14, 13:10 »
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Review  :ebounce :ebounce

Eine Vorgehensweise, die zum Hauptcharakter von Neongrün passt, und auf die er zweifellos stolz wäre. Und sowohl in der Geschichte, als auch in der Realität führt die Entschlussfreudigkeit und der Tratendrang zum Volltreffer.
Es freut mich sehr, dass Dir die Folge gefallen hat! So eine Vorgehensweise ist natürlich auch ein Risiko. Wenn er es noch nicht wirklich zu spüren bekommen hat, wird Hunter das vielleicht auch noch merken ;)

Neongrün konnte mir jedenfalls wieder eine sehr viel stärkere Reaktion abringen, vielleicht sogar eine etwas unerwartete, denn... ich habe mich herrlich amüsiert! Hunter bei der fast schon fröhlichen Jagd zuzusehen, war ein riesiger Spaß. Schon erstaunlich, wie anders ich den Captain inzwischen wahrnehme. Habe ich mich anfangs gefragt, wie man so jemandem ein Raumschiff der Galaxy-Klasse anvertrauen konnte, wundere ich mich jetzt fast, warum das nicht schon eher geschehen ist.
Hunters besondere Art ist für mich auch immer eine schöne Gelegenheit, eine besondere "Jagd" ins Rollen zu bringen. Eigentlich ist das fast ein verbindendes Motiv einiger Hunter-Folgen, denn in mindestens vier von sechs Fällen jagt er ja irgendeiner Sache hinterher.
Allerdings sehe ich Hunter auch kritisch und deswegen hänge ich zu einem gewissen Teil auch noch bei dieser "Wie kann er nur!"-Einstellung ihm gegenüber. Hunters Vorteil ist aber, dass er wirklich Ergebnisse bringt - wie auch immer die Konsequenzen dann aussehen mögen ;) :D Er hatte glaube ich auch oft Glück, hat aber auch seine Leistung erbracht und bestimmte Leute damit beeindruckt. Ein "Macher" ist Hunter ja schon.

Der Charakter hat einfach etwas mitreißendes, etwas faszinierendes. Der muss sich nicht mit anderen beraten. Der hat keine Zweifel und erst recht keine Scheu. Der folgt seinen Instinkten, seinem Bauchgefühl, ohne wenn und aber. Dabei zieht er eine unglaubliche Kraft aus sich selbst. Die Selbstsicherheit, die er ausstrahlt ist bewundernswert und vermutlich genau das, was ein - vielleicht nicht umstrittener - aber dennoch herausragender Kommandant haben muss. Jeder Gedanke, der gewälzt werden muss, jedes Problem, das es zu lösen gilt, jede Seite, die betrachtet werden muss, findet erst und einzig in einem Dialog zwischen Hunter und sich selbst statt. Geht nicht, gibt's nicht. Die Einstellung ist toll. Ich finde Hunter als Kommandanten sehr erfrischend.

Als Autor kommt es sicher einer Gradwanderung gleich, ihn nicht zu abgehoben zu machen. Das klappt aber ganz gut, mitunter kam er mir sogar wie ein Sherlock Holmes vor. Genauso entschlossen, genauso genial. Man hört die Zahnräder hinter der Stirn beständig knattern. Was diese Geschichte dann wieder so amüsant macht, ist Hunters Motivation. Es geht ihm gar nicht um den Erstkontakt. Es geht ihm um die Wette. Darum zu bestätigen - vermutlich eher sich selbst, als anderen -, dass er auch dieses Problem lösen kann, wenn er gewohnt hartnäckig an die Sache herangeht.
Hunter ist wirklich eine schwierige Figur, die zu schreiben auch viel Spaß machen kann, weil ich mir mit Hunter gewagtere Geschichten trauen kann. Er entzieht sich typischen ST-Kategorien und das ist auch gefährlich, weil er nicht selten einfach kein guter Mensch ist, im Grunde schon fast ein Risiko für seine Umgebung. Das ist dann wirklich eine Gratwanderung. Und so oft, wie ich ihn etwas übertrieben zeichne, ist es mir auch hin und wieder wichtig, dass er gewisse Leistungen bringt, sonst müsste man sich wirklich jedes Mal fragen, was er auf diesem Posten verloren hat. Das "große Ergebnis" ist hier der Erstkontakt und ich finde auch irgendwie, dass wenig Hunter besser beschreibt, als dass er ihn wegen der Wette durchführen will :D Du hast das mMn perfekt beschrieben. Ein "kleines Beispiel" ist aber auch, dass Hunter im Kopf die nötige Distanz zum Planeten ausrechnet; ich könnte einen Tangens jedenfalls nicht einfach mal so schnell ausrechnen. Er besitzt also schon auch Fähigkeiten.

Da kommt es zu gute, dass es dir gelungen ist, auf wenigen Seiten eine wunderbare Chemie zwischen Hunter und Widan aufzubauen. Die beiden Männer sind Freunde. Daran zweifelt man keine Sekunde. Aber erst die dritte im Bund - Pµ - macht die Sache dann so richtig lustig. Ich hatte mitunter den Eindruck, dass sie am liebsten mit den Augen rollen und "Männer!" oder noch besser: "Kinder!" schnauben wollte.

Trotzdem hat mir auch der ernste Tadel Hunters gefallen, dass Pµ - wie eigentlich alle Sternenflotten-Offiziere - keine Kreativität an den Tag legten. Hunter ist anders, ja, aber in solchen Momenten zeigt sich, dass die Sternenflotte Leute wie ihn sogar braucht, einfach um gewohnte Bahnen aufzubrechen, um Lösungen zu finden, für Probleme an die andere Leute nicht einmal gedacht haben. Sobald das Problem gelöst ist, ist der Rest relativ uninteressant. Um den "langweiligen" Erstkontakt dürfen sich andere kümmern. Das ist eben Hunter, wie er leibt und lebt. Ich mag ihn inzwischen sehr.
Es freut mich, dass Widan und Pµ sozusagen ihre Sache gut machen.
Mir tut Pµ immer so ein wenig leid. Ich glaube auch, dass Hunter sie wirklich hemmt und blockiert. Ja, sie darf am Ende den Ersten Kontakt durchführen (was im Rahmen der Arbeit der Sternenflotte ja was besonderes ist). Man kann natürlich auch sagen: nicht sie darf, sie muss ihn durchführen, weil Hunter vielleicht wirklich nicht für den besten Start der Beziehungen zu den Außerirdischen gesorgt hat. Pµ ist es wohl gewohnt, auf ihren anstrengenden, "bedrohlichen" Captain zu reagieren (und nicht mehr zu agieren). Sie kommt da mMn in eine Routine, die es erschwert, wirklich kreativ zu arbeiten, und die mit der Zeit sogar dafür sorgt, dass sie automatisch in Opposition zu Hunter tritt, selbst wenn der mal recht haben sollte. Das sehen wir im Grunde ja auch in "Weinrot"; wieder hat er seine eigene Motivation, die Crewmen zu suchen, andererseits hat er ja recht damit, dass das Leben von Leuten mehr wert ist als abstrakte Regeln.
Interessant ist im Grunde die Geschlechteraufteilung. Ich glaube, mir ist da kein Fehler unterlaufen, die Intention war jedenfalls, dass Pµ die einzige Frau in der Geschichte ist - was auch immer das für ihre Sonderrolle noch bedeuten mag ;) :D

Das Ende fand ich recht konsequent. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass man als Leser eigentlich den Ersten Kontakt mitbekommen möchte; oft ist das ja erst der Ausgangspunkt für eine Geschichte. Hier ist es aber meiner Meinung nach eine gute Emphase der Motiviation Hunters, dass die Folge dort abbricht, wo sie es tut. Es ist, wie Du geschrieben hast: Hunter sieht da ein besonderes Problem, das es zu lösen gilt und der Rest interessiert ihn nicht mehr.

Auch darüber hinaus kann ich die Geschichte nur Loben. Der Einfall, die Satyr in eine überdimensionale Taschenlampe zu verwandeln, mit der mat den Fremden so lange auf die Nüsse geht, bis sie sich zeigen, war so simpel wie genial und irgenwo sogar metaphorisch für die forschenden Menschen, die sich - auch wenn sie anderes behaupten - ja nicht selten ihre Nase in Dinge stecken, die sie gar nichts angehen.
:D

Ich mag die einfachen Ansätze, Technik so einzusetzen, dass man die Vorgänge auch nachvollziehen kann. In meinen Augen bleibt es schon noch Science Fiction, weil ich glaube, dass man schon viel einsetzen muss, um Hunters Plan real werden zu lassen.
Oft hat man es mit tollen Sternenflottenschiffen zu tun, und die "Satyr" soll ja ganz bewusst auch dieser Spitzenklasse angehören. Die Frage ist dann nur, wie man das erlebbar machen will. Eine Lösung ist, zu zeigen, wie viel Waffenpower so ein Schiff hat (und Hunter wäre dafür ja auch zu haben gewesen, aber das wollte ich ja ausschließen). Aber ich will bewusst auch mal einen anderen Weg gehen, indem ich mich frage, was man mit so einem Schiff noch alles anstellen kann. Die Reihe ist ja auch eine Hommage an die "Galaxy"-Klasse.

Der Text war wie üblich sehr elegant und wohltuend. Wie Hunters Faust kraftlos auf den Tisch fiel, als ihm der Einsatz von Waffen verbot beispielsweise... all diese kleinen Elemente und Kniffe hast du ganz toll raus. So macht das Lesen Spaß. Ninive ist als Name für den Planeten dann auch schön gewählt. Nur den Titel habe ich nicht so recht begriffen. Warum Neongrün? Okay, es ist vielleicht aufdringlich. "Grellweiß" hätte vielleicht besser gepasst.
Danke für das Kompliment :)
Die angesprochene Szene mit der Faust... Für mich ist Hunter auch sowas wie der Ausdruck der Männlichkeit und auch der Gewalt - hier fließt die Symbolik mit ein, wenn der Captain in seinen Augen sozusagen für den Moment einem Teil dieser Männlichkeit beraubt wird.
Mit dem Titel hast Du recht: Deine Alternative ist schon passender. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber während des Schreibens hatte ich irgendwie Angst, ich würde Hunters Plan schon verraten, wenn die Skulptur (grell) weiß wäre. Wahrscheinlich war ich schon so von dieser Idee der "Beleuchtung" eingenommen, dass ich das nicht mehr wirklich voneinander trennen konnte, obwohl der Leser diese Verbindung zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht gesehen hätte.
So bin ich bei "Neongrün" gelandet: Neon wirklich wegen der Aufdringlichkeit und Grün, weil das für mich auch die Farbe des Erfolgs ist und das muss man Hunter lassen: Am Ende war er (nach seinen Maßstäben) wieder erfolgreich.
Eigentlich wollte ich ja mal eine Folge schreiben, in der Hunter scheitert - aber dieser Moment ist noch nicht gekommen ;)

Also, wie man sieht... mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich fühlte mich wunderbar unterhalten. Kann ich nur weiterempfehlen! Satyr begeistert noch immer mit einer Top-Umsetzung, schönen Charakteren und frischen Geschichten und Ermüdungserscheinungen sind keine in Sicht. Das muss dir erst mal einer nachmachen!   :respect :respect
Vielen herzlichen Dank, Star :) :)
Ich werde mich auch weiterhin bemühen, der Satyr-Reihe ansprechende Folgen hinzuzufügen :)

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #7 am: 27.02.14, 15:50 »
Zitat
Allerdings sehe ich Hunter auch kritisch und deswegen hänge ich zu einem gewissen Teil auch noch bei dieser "Wie kann er nur!"-Einstellung ihm gegenüber.

Gerade dieses "Wie kann er nur" macht für mich inzwischen den ganz großen Reiz bei dieser Figur aus. Hunter ist sehr unorthodox und daher auch sehr erfrischend. Ich bin sicher, bei Captain Kirk hat es auch nicht wenige gegeben, die "Wie kann er nur" sagten. Daher meinte ich ja, dass Hunter die Eigenschaften eines wirklich herausragenden Captains mitbringt. Wenn er weiterhin Glück hat und Ergebnisse liefert, bin ich sicher, dass sein Name im 26. oder 27. Jahrhundert eine ähnliche Ehrfurcht hervorrufen wird, wie dereinst Kirks.

Sofern... ihm der Dienst in der Sternenflotte nicht irgendwann doch zu langweilig wird. Ich würde Hunter durchaus zutrauen zu sagen "Ach, all das hier, der Dienst, das Kommando, das begeistert und fordert mich nicht mehr. Es ist Zeit, für wirklich schwere Aufgaben". ;) :D Ja doch, bei seinen Fähigkeiten und seiner Denkweise würde es mich nicht überraschen, wenn er irgendwann weiterzieht. Bisher scheint er den Dienst ja sowieso ein bisschen wie ein Kinderspiel zu betrachten.

Zitat
Hunter ist wirklich eine schwierige Figur, die zu schreiben auch viel Spaß machen kann, weil ich mir mit Hunter gewagtere Geschichten trauen kann. Er entzieht sich typischen ST-Kategorien und das ist auch gefährlich, weil er nicht selten einfach kein guter Mensch ist, im Grunde schon fast ein Risiko für seine Umgebung.

Also als schlechten Menschen habe ich ihn bisher noch gar nicht so recht wahrgenommen - vielleicht wirklich, weil er Erfolg hat in dem, was er tut. Ein Untergebener würde ich jetzt auch nicht sein wollen, und ein Redshirt sowieso nicht. Um die scheint er wirklich keinen zweiten Gedanken zu verschwenden, und ja, seine Zielsetzung ist oft egoistisch, aber eben auf eine egoistische Weise, die sich mit der Zielsetzung der Sternenflotte vereinen lässt. Die wollen neuen Lebensformen entdecken. Er will eine Wette gewinnen. Am Ende haben beide etwas davon. Da kommt er mir nicht schlechter vor als, sagen wir, Janeway oder Kirk, die sich ja auch oft mal mit ihrem Ego und ihrer Sturheit zu kämpfen haben, auch wenn dabei mal ein Untergebener hops geht.

Zitat
Ein "kleines Beispiel" ist aber auch, dass Hunter im Kopf die nötige Distanz zum Planeten ausrechnet; ich könnte einen Tangens jedenfalls nicht einfach mal so schnell ausrechnen. Er besitzt also schon auch Fähigkeiten.

Ja, seine analytischen und taktischen Fähigkeiten kommen gut rüber :).

Zitat
Es freut mich, dass Widan und Pµ sozusagen ihre Sache gut machen.
Mir tut Pµ immer so ein wenig leid. Ich glaube auch, dass Hunter sie wirklich hemmt und blockiert. Ja, sie darf am Ende den Ersten Kontakt durchführen (was im Rahmen der Arbeit der Sternenflotte ja was besonderes ist). Man kann natürlich auch sagen: nicht sie darf, sie muss ihn durchführen, weil Hunter vielleicht wirklich nicht für den besten Start der Beziehungen zu den Außerirdischen gesorgt hat. Pµ ist es wohl gewohnt, auf ihren anstrengenden, "bedrohlichen" Captain zu reagieren (und nicht mehr zu agieren). Sie kommt da mMn in eine Routine, die es erschwert, wirklich kreativ zu arbeiten, und die mit der Zeit sogar dafür sorgt, dass sie automatisch in Opposition zu Hunter tritt, selbst wenn der mal recht haben sollte. Das sehen wir im Grunde ja auch in "Weinrot"; wieder hat er seine eigene Motivation, die Crewmen zu suchen, andererseits hat er ja recht damit, dass das Leben von Leuten mehr wert ist als abstrakte Regeln.

Ich habe von der Sternenflotte ein ganz besonderes Bild. Ich glaube, das ist eine Organisation, in der nichts - nicht einmal die Personalverteilung - ohne Grund und ohne gründliche Überlegung geschieht. Ich glaube schon, dass selbst bei solchen Entscheidungen auch immer einige Counselor miteinbezogen werden, die sich psychologische Profile ansehen, abgleichen, vergleichen, abwägen, und aufgrund der Profile Teams so zusammenstellen und formen, dass die Mitglieder voneinander lernen und profitieren können. Und man lernt ja nicht von einem Spiegelbild. Man lernt von jemandem, der anders ist, als man selbst, von jemandem, der eine neue Perspektive mit einbringt, eine neue Art zu denken.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass das auch auf Hunter und Pµ zutrifft - ohne, dass ie es merken. Dass die sich vielleicht lange Zeit nicht gut vertragen und so ihre Schwierigkeiten haben, dass sie aber dennoch auf lange Sicht hin voneinander profitieren. Pµ scheint ja wirklich eher ein Offizier zu sein, der sehr regelkonform handelt. Nun ist Kreativität aber - meiner Meinung nach - unablässig, wenn man auf dem Stuhl der mitte sitzt - zumindest, wenn man nicht nur ein guter, sondern ein herausragender Kommandant sein möchte. Und davon braucht die Sternenflotte ja auch welche.

Wenn Pµ also irgendwann mal auf der Brücke ihres eigenen Schiffes sitzt, und in eine ähnliche Situation gerät, etwas, das sie sucht, was sich so leicht aber nicht finden lässt (sei es eine Zivilisation, oder die Lösung für ein unlösbar erscheinendes Problem einer Zivilisation) dann erinnert sie sich vielleicht an diese Mission und an Hunters Selbstsicherheit, an den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und... wirft weniger schnell das Handtuch. Vielleicht lernt sie durch ihn, wenn auch unbewusst, das Denken außerhalb der Box. Und die Fehler, die man dabei nicht machen sollte. Trotz seiner persönlichen Verfehlungen könnte Hunter also durchaus ein guter Lehrer sein, auch wenn ihm das selbst nicht so ganz klar ist. Muss es ja auch nicht. Wenn die Leute in der Personalabteilung im Sternenflottenkommando sich darüber im Klaren sind, dann reicht das ja schon. Womöglich wird Pµ dadurch irgendwann mal ein besserer Kommandant als Hunter.

Es wäre natürlich schön, wenn der Zug hier nicht eingleisig fahren und Hunter vielleicht auch mal etwas von Pµ's Sichtweise übernehmen könnte. Oder wenn er wenigstens von ihr profitiert. Du wolltest Hunter mal scheitern lassen. Nun, wenn er sich wieder auf einen verrückten Quest begibt, wäre es doch gut, wenn Pµ - ohne ihn darüber zu informieren - irgendwelche kreativen (und Hunterwürdigen) Zweitpläne in die Wege leitet, die ihm letztendlich den Hals retten, sodass er vielleicht nur mal auf persönlicher, aber nicht auf beruflicher Ebene scheitert. Hunter kann ja ruhig Hunter-typisch weiter überheblich mit ihr sein, aber es wäre dennoch ein schöner Weg um zu zeigen, dass sie trotz allem ein erfolgreiches Team abgeben. Gut, im Grunde sind sie das ja schon. Sie hat ihm ja bereits das Leben gerettet. Trotzdem ist da sicher noch einiges mehr möglich. Es würde mich freuen, wenn Pµ auch mal glänzen könnte. :)

Zitat
Das Ende fand ich recht konsequent. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass man als Leser eigentlich den Ersten Kontakt mitbekommen möchte; oft ist das ja erst der Ausgangspunkt für eine Geschichte. Hier ist es aber meiner Meinung nach eine gute Emphase der Motiviation Hunters, dass die Folge dort abbricht, wo sie es tut.

Es gibt durchaus Satyr-Episoden, bei denen ich gerne mehr gesehen oder erfahren hätte, oder wo ich meinte, dass du zu früh abgebrochen hast (die letzte beispielsweise). Aber diese hier gehört nicht dazu. Wenn du eine gute Idee hast, wäre es natürlich nicht schlecht, noch einmal auf diese Zivilisation zurückzugreifen - das würde für Kontinuität sorgen. Aber nötig ist es nicht. Diesmal war der Weg das Ziel :)

Zitat
Aber ich will bewusst auch mal einen anderen Weg gehen, indem ich mich frage, was man mit so einem Schiff noch alles anstellen kann. Die Reihe ist ja auch eine Hommage an die "Galaxy"-Klasse.

Das gelingt bisher mehr als gut. Wie schon das ein oder andere Mal angesprochen, bin ich der Meinung, dass du den Geist von TNG bisher noch am besten weiterträgst - besser als die offiziellen Bücher sogar. Das ist natürlich Fan-Träumerei und Wunschdenken, aber... ich könnte mir dich gut in einem Autorenteam zu einer richtigen Star Trek-Serie vorstellen. Das sage ich wirklich nicht, um dir Honig um den Bart zu schmieren, sondern... einfach weil das Star Trek-Universum bei dir gut aufgehoben wäre.

Ich hatte übrigens mal eine Geschichte geschrieben, wo das Heldenschiff dringend eine Nachricht an ein anderes Schiff senden musste, obwohl alle herkömmlichen Kommunikationswege geblockt wurden. Also habe ich den Deflektor benutzt, um Morse-Zeichen zu geben :D Manchmal sind die einfachen Mittel eben doch die besten - und zum Glück hat man ja so einen schweizer-taschen-Deflektor :D

Zitat
So bin ich bei "Neongrün" gelandet: Neon wirklich wegen der Aufdringlichkeit und Grün, weil das für mich auch die Farbe des Erfolgs ist und das muss man Hunter lassen: Am Ende war er (nach seinen Maßstäben) wieder erfolgreich.

Okay, das passt dann doch ganz gut. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass Grün die Farbe des Erfolges ist. Grün... ist nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe.
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« Antwort #8 am: 28.02.14, 11:49 »
Gerade dieses "Wie kann er nur" macht für mich inzwischen den ganz großen Reiz bei dieser Figur aus. Hunter ist sehr unorthodox und daher auch sehr erfrischend. Ich bin sicher, bei Captain Kirk hat es auch nicht wenige gegeben, die "Wie kann er nur" sagten. Daher meinte ich ja, dass Hunter die Eigenschaften eines wirklich herausragenden Captains mitbringt. Wenn er weiterhin Glück hat und Ergebnisse liefert, bin ich sicher, dass sein Name im 26. oder 27. Jahrhundert eine ähnliche Ehrfurcht hervorrufen wird, wie dereinst Kirks.

Sofern... ihm der Dienst in der Sternenflotte nicht irgendwann doch zu langweilig wird. Ich würde Hunter durchaus zutrauen zu sagen "Ach, all das hier, der Dienst, das Kommando, das begeistert und fordert mich nicht mehr. Es ist Zeit, für wirklich schwere Aufgaben". ;) :D Ja doch, bei seinen Fähigkeiten und seiner Denkweise würde es mich nicht überraschen, wenn er irgendwann weiterzieht. Bisher scheint er den Dienst ja sowieso ein bisschen wie ein Kinderspiel zu betrachten.
Stimmt, Hunter könnte schon so was wie eine Legende werden.
Man könnte ihm auch zutrauen, dass er irgendwann den Dienst quittiert, um etwas Neues zu machen. Dagegensprechen könnte freilich, dass ihm ein Raumschiff der "Galaxy"-Klasse natürlich auch viele Möglichkeiten bietet. Dann ist er ja so um 2400 zumindest ein wenig "zahmer" geworden bzw. wird es werden. Aber das soll keine 180-Grad-Wende werden, also insofern kann noch viel passieren :)

Also als schlechten Menschen habe ich ihn bisher noch gar nicht so recht wahrgenommen - vielleicht wirklich, weil er Erfolg hat in dem, was er tut. Ein Untergebener würde ich jetzt auch nicht sein wollen, und ein Redshirt sowieso nicht. Um die scheint er wirklich keinen zweiten Gedanken zu verschwenden, und ja, seine Zielsetzung ist oft egoistisch, aber eben auf eine egoistische Weise, die sich mit der Zielsetzung der Sternenflotte vereinen lässt. Die wollen neuen Lebensformen entdecken. Er will eine Wette gewinnen. Am Ende haben beide etwas davon. Da kommt er mir nicht schlechter vor als, sagen wir, Janeway oder Kirk, die sich ja auch oft mal mit ihrem Ego und ihrer Sturheit zu kämpfen haben, auch wenn dabei mal ein Untergebener hops geht.
Na ja, schlechter Mensch... also zumindest "Gelb" zeigt schon eine bedenkliche Seite von ihm. Und ich habe natürlich dann auch so ein paar Geschichtsfragmente, die auch in diese Richtung gehen, deswegen sind für mich natürlich diese Ansätze etwas präsenter.
Und sein Untergebener zu sein, stresst im besten Fall und ist im schlimmsten gefährlich  :-[
Dass seine egoistischen Ziele manchen Vorhaben der Sternenflotte dienen, ist wirklich so, auch wenn es fast schon ironisch ist :D

Ich habe von der Sternenflotte ein ganz besonderes Bild. Ich glaube, das ist eine Organisation, in der nichts - nicht einmal die Personalverteilung - ohne Grund und ohne gründliche Überlegung geschieht. Ich glaube schon, dass selbst bei solchen Entscheidungen auch immer einige Counselor miteinbezogen werden, die sich psychologische Profile ansehen, abgleichen, vergleichen, abwägen, und aufgrund der Profile Teams so zusammenstellen und formen, dass die Mitglieder voneinander lernen und profitieren können. Und man lernt ja nicht von einem Spiegelbild. Man lernt von jemandem, der anders ist, als man selbst, von jemandem, der eine neue Perspektive mit einbringt, eine neue Art zu denken.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass das auch auf Hunter und Pµ zutrifft - ohne, dass ie es merken. Dass die sich vielleicht lange Zeit nicht gut vertragen und so ihre Schwierigkeiten haben, dass sie aber dennoch auf lange Sicht hin voneinander profitieren. Pµ scheint ja wirklich eher ein Offizier zu sein, der sehr regelkonform handelt. Nun ist Kreativität aber - meiner Meinung nach - unablässig, wenn man auf dem Stuhl der mitte sitzt - zumindest, wenn man nicht nur ein guter, sondern ein herausragender Kommandant sein möchte. Und davon braucht die Sternenflotte ja auch welche.

Wenn Pµ also irgendwann mal auf der Brücke ihres eigenen Schiffes sitzt, und in eine ähnliche Situation gerät, etwas, das sie sucht, was sich so leicht aber nicht finden lässt (sei es eine Zivilisation, oder die Lösung für ein unlösbar erscheinendes Problem einer Zivilisation) dann erinnert sie sich vielleicht an diese Mission und an Hunters Selbstsicherheit, an den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und... wirft weniger schnell das Handtuch. Vielleicht lernt sie durch ihn, wenn auch unbewusst, das Denken außerhalb der Box. Und die Fehler, die man dabei nicht machen sollte. Trotz seiner persönlichen Verfehlungen könnte Hunter also durchaus ein guter Lehrer sein, auch wenn ihm das selbst nicht so ganz klar ist. Muss es ja auch nicht. Wenn die Leute in der Personalabteilung im Sternenflottenkommando sich darüber im Klaren sind, dann reicht das ja schon. Womöglich wird Pµ dadurch irgendwann mal ein besserer Kommandant als Hunter.

Es wäre natürlich schön, wenn der Zug hier nicht eingleisig fahren und Hunter vielleicht auch mal etwas von Pµ's Sichtweise übernehmen könnte. Oder wenn er wenigstens von ihr profitiert. Du wolltest Hunter mal scheitern lassen. Nun, wenn er sich wieder auf einen verrückten Quest begibt, wäre es doch gut, wenn Pµ - ohne ihn darüber zu informieren - irgendwelche kreativen (und Hunterwürdigen) Zweitpläne in die Wege leitet, die ihm letztendlich den Hals retten, sodass er vielleicht nur mal auf persönlicher, aber nicht auf beruflicher Ebene scheitert. Hunter kann ja ruhig Hunter-typisch weiter überheblich mit ihr sein, aber es wäre dennoch ein schöner Weg um zu zeigen, dass sie trotz allem ein erfolgreiches Team abgeben. Gut, im Grunde sind sie das ja schon. Sie hat ihm ja bereits das Leben gerettet. Trotzdem ist da sicher noch einiges mehr möglich. Es würde mich freuen, wenn Pµ auch mal glänzen könnte. :)
Ich muss gestehen, ich habe mich ein wenig von der Idee der klug-planenden Sternenflotte à la Turmgesellschaft aus "Wilhelm Meisters Lehrjahre" entfernt (obwohl der Vergleich vielleicht dann gar nich so schlecht ist. Na ja). Ich glaube, dass ich früher diesen Ansatz vertreten hätte, aber dann kam auch im canon viel, das sich zumindest mit meinem Bild einer Administration, die Details wie das große Ganze im Blick hat, nicht in Einklang bringen ließ - in DS9 halt vor allem.
Nach dem Dominion Krieg hat sich die Sternenflotte - jedenfalls in dieser Geschichtenreihe - schon auch verändert und ich sehe darin auch den Grund, warum so ein schwieriger Charakter wie Hunter so schnell in der Hierarchie aufsteigen konnte.

Ich finde das, was Du beschreibst, sehr faszinierend: Das Team an der Spitze profitiert (vielleicht) voneinander, auch wenn sie es so gar nicht bewusst gleich wahrnehmen. Also das Potezial, daran zu wachsen, wenn sie jeweils die besonderen Fähigkeiten des anderen übernehmen, hätten Pµ und Hunter wirklich. Dass das so ist, hat Hunter vielleicht schon in seinem Traum in "Inkarnat" so langsam angefangen, zu begreifen.
Pµ ist mir irgendwie ungeheuer sympthisch, obwohl sie alles andere als viel "screentime" bekommt und ich mir über ihre Auftritte hinaus auch noch keine gewaltige Hintergrundgeschichte überlegt habe. Für mich ist sie eine Person, der die Zusammenarbeit mit Hunter viel Substanz raubt - aber auch das heißt natürlich nicht, dass sie nicht auch an dieser Herausforderung wachsen kann. Nur würde ich mir fast wünschen, dass der Weg für sie nicht so schwer wird. Aber ich kann's nicht ändern ;) ;) ;)

Es wird spannend zu sehen sein, was passiert, wenn Hunter scheitert. Ich brauche dafür einen passenden Plot und im Moment reizt es mich eher, dann eine Geschichte zu erzählen, in der er mit dem Dilemma alleine darsteht - und weil er er ist dann eben auch nicht daran zerbrechen wird. Na ja, vielleicht läuft auch alles anders ;) :D

Es gibt durchaus Satyr-Episoden, bei denen ich gerne mehr gesehen oder erfahren hätte, oder wo ich meinte, dass du zu früh abgebrochen hast (die letzte beispielsweise). Aber diese hier gehört nicht dazu. Wenn du eine gute Idee hast, wäre es natürlich nicht schlecht, noch einmal auf diese Zivilisation zurückzugreifen - das würde für Kontinuität sorgen. Aber nötig ist es nicht. Diesmal war der Weg das Ziel :)
Das sehe ich auch so.

Aber: Mehr bei "Hellgrün"?

Das gelingt bisher mehr als gut. Wie schon das ein oder andere Mal angesprochen, bin ich der Meinung, dass du den Geist von TNG bisher noch am besten weiterträgst - besser als die offiziellen Bücher sogar. Das ist natürlich Fan-Träumerei und Wunschdenken, aber... ich könnte mir dich gut in einem Autorenteam zu einer richtigen Star Trek-Serie vorstellen. Das sage ich wirklich nicht, um dir Honig um den Bart zu schmieren, sondern... einfach weil das Star Trek-Universum bei dir gut aufgehoben wäre.
:-[
Da werde ich wieder rot! Vielen Dank für dieses Kompliment, das ich als sehr wertvoll empfinde.
TNG hat meine Faszination für Weltraumgeschichten geweckt und es wäre wahrscheinlich nicht überraschend, wenn man das in den Satyr-Geschichten auch spüren würde :)

Okay, das passt dann doch ganz gut. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass Grün die Farbe des Erfolges ist. Grün... ist nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe.
;) Früher mochte ich Grün mal sehr und auch heute ist das eine Farbe, die ich an sich sehr angenehm finde. Ich freue mich zum Beispiel schon auf die Folge "Lindgrün" - hoffentlich wird das was :)
Der Umgang mit den Farben ist ein wenig schwierig, weil ich mich immer auch so ein wenig frage, ob die eine spezielle Farbbezeichnung jetzt wirklich ideal ist und/oder ob ich sie nicht für eine andere Geschichte aufheben müsste...

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« Antwort #9 am: 28.02.14, 14:23 »
Ich muss gestehen, ich habe mich ein wenig von der Idee der klug-planenden Sternenflotte à la Turmgesellschaft aus "Wilhelm Meisters Lehrjahre" entfernt (obwohl der Vergleich vielleicht dann gar nich so schlecht ist. Na ja). Ich glaube, dass ich früher diesen Ansatz vertreten hätte, aber dann kam auch im canon viel, das sich zumindest mit meinem Bild einer Administration, die Details wie das große Ganze im Blick hat, nicht in Einklang bringen ließ - in DS9 halt vor allem.

Ja, richtig, mit Blick auf den Canon lässt sich ein solches Bild vielleicht nicht unbedingt in Einklang bringen. Gerade deshalb spielen die meisten meiner Geschichten inzwischen auch im ganz frühen 25. Jahrhundert, da hat man etwas mehr Abstand. Und natürlich ist am Ende der Fluss einer Geschichte auch immer am wichtigsten, also wenn es die Story verlangt, dann darf man sich schon von der klug planenden Sternenflotte wegbegeben. Ich fände es aber dennoch schade, wenn in vierhundert Jahren und nach dem Kontakt und Informationsaustausch mit über 150 Mitgliedswelten, der Verwaltungsapperat nicht ein bisschen weitsichtiger wäre. Es muss ja nichts totalitäres sein. Der Captain hat ja immer noch meist freie Auswahl seiner Führungsoffiziere. Aber auf eine gewisse Tendenz, und wer mit wem gut arbeiten könnte, schaut man vielleicht schon.

Zitat
Nach dem Dominion Krieg hat sich die Sternenflotte - jedenfalls in dieser Geschichtenreihe - schon auch verändert und ich sehe darin auch den Grund, warum so ein schwieriger Charakter wie Hunter so schnell in der Hierarchie aufsteigen konnte.

Das reicht im Grunde natürlich als Erklärung. Eine tolerante Sternenflotte wird aber sicher auch für einen schwierigen Charakter Verwendungsmöglichkeiten finden, sofern er Kompetenzen mitbringt. Und das tut Hunter ja. Also könnte es nicht alleine am Krieg liegen. :)

Zitat
Ich finde das, was Du beschreibst, sehr faszinierend: Das Team an der Spitze profitiert (vielleicht) voneinander, auch wenn sie es so gar nicht bewusst gleich wahrnehmen.

So ist es ja auch in fast allen Star Trek Serien. Kirk/Spock, Picard/Riker, Sisko/Kira, Archer/T'Pol. Auch alles recht verschiedene Charaktere, die alleine und für sich vielleicht schon gut sind, aber im Tandem eben noch mal mehr zu bieten haben. Man bedenke: Auch alleine war Kirk in der Lage großes zu verbringen... (Veridian III) nur kam er da nicht mehr zurück. Bei Hunter habe ich auch das Gefühl, dass er jemanden braucht, der ihm den Rücken frei hält.

Zitat
Für mich ist sie eine Person, der die Zusammenarbeit mit Hunter viel Substanz raubt - aber auch das heißt natürlich nicht, dass sie nicht auch an dieser Herausforderung wachsen kann. Nur würde ich mir fast wünschen, dass der Weg für sie nicht so schwer wird. Aber ich kann's nicht ändern ;) ;) ;)

Ach na ja, die reinsten Diamanten entstehen immer unter dem härtesten Druck :)

Zitat
Es wird spannend zu sehen sein, was passiert, wenn Hunter scheitert. Ich brauche dafür einen passenden Plot und im Moment reizt es mich eher, dann eine Geschichte zu erzählen, in der er mit dem Dilemma alleine darsteht - und weil er er ist dann eben auch nicht daran zerbrechen wird. Na ja, vielleicht läuft auch alles anders ;) :D

Also da bin ich auch mal gespannt. Ich kann mir kaum vorstellen, wie jemand so selbstsicheres wie Hunter mal so richtig aus der Bahn geworfen wird.

Zitat
Aber: Mehr bei "Hellgrün"?

Ja. Ich fürchte... die Tatsache, dass es am Ende keine richtige Auflösung gegeben hat, dürfte nicht jedem gefallen.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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« Antwort #10 am: 02.03.14, 13:33 »
Waaaaah, fast übersehen!

Ich hatte übrigens mal eine Geschichte geschrieben, wo das Heldenschiff dringend eine Nachricht an ein anderes Schiff senden musste, obwohl alle herkömmlichen Kommunikationswege geblockt wurden. Also habe ich den Deflektor benutzt, um Morse-Zeichen zu geben :D Manchmal sind die einfachen Mittel eben doch die besten - und zum Glück hat man ja so einen schweizer-taschen-Deflektor :D
Diese Idee gefällt mir! Der Deflektor kann, obwohl ja eigentlich ein relativ einfaches Mittel der Wahl - schon sowas wie ein Wunderwerkzeug sein ;) :D

Ja, richtig, mit Blick auf den Canon lässt sich ein solches Bild vielleicht nicht unbedingt in Einklang bringen. Gerade deshalb spielen die meisten meiner Geschichten inzwischen auch im ganz frühen 25. Jahrhundert, da hat man etwas mehr Abstand. Und natürlich ist am Ende der Fluss einer Geschichte auch immer am wichtigsten, also wenn es die Story verlangt, dann darf man sich schon von der klug planenden Sternenflotte wegbegeben. Ich fände es aber dennoch schade, wenn in vierhundert Jahren und nach dem Kontakt und Informationsaustausch mit über 150 Mitgliedswelten, der Verwaltungsapperat nicht ein bisschen weitsichtiger wäre. Es muss ja nichts totalitäres sein. Der Captain hat ja immer noch meist freie Auswahl seiner Führungsoffiziere. Aber auf eine gewisse Tendenz, und wer mit wem gut arbeiten könnte, schaut man vielleicht schon.
Ich schätze es an sich ja auch, sich die Freiheiten zu nehmen, indem man einfach das 24ste Jahrhundert 24stes Jahrhundert sein lässt (obwohl es für viele Satyr-Geschichten schlicht praktischer ist, es sozusagen noch "mitzunehmen"). Ich benutze solche "Sprünge in die Zukunft" ja gerne, um technisch (na ja, optisch) und inhaltlich Ansätze zu zeigen, für die es eine Entwicklung gegeben haben muss. Bei manchen Gesellschaftlichen Themen oder Einstellungen bräuchte ich dann aber auch mindestens einen Abstand von 100 Jahren ;)
Eine solche Entwicklung könnte eine klug planende Sternenflotte sein, ein Apparat, der enorm effizient und gleichzeitig geradezu weise agiert. Alles in allem weiß ich nicht so recht, wie gut sich soetwas mit dem verträgt, was wir aus den Serien kennen: Wir bräuchten mMn damit Verwaltungs- und Führungsoffiziere, die im Grunde klüger, besser sind als überdurchschnittliche Raumschiffcrew - vielleicht von Picard abgesehen, habe ich da selten den Eindruck gehabt, die Akteure hätten den Überblick und würden nicht nur auf die akute Situation reagieren.

Das reicht im Grunde natürlich als Erklärung. Eine tolerante Sternenflotte wird aber sicher auch für einen schwierigen Charakter Verwendungsmöglichkeiten finden, sofern er Kompetenzen mitbringt. Und das tut Hunter ja. Also könnte es nicht alleine am Krieg liegen. :)
Die Idee einer Inklusion finde ich grandios. Man möchte an sich annehmen, eine Organisation wie die Sternenflotte könne keine soziale Funktion übernehmen, extreme Charaktere in die Gesellschaft zu integrieren, weil sie ja im eigentlichen Sinne auf gefestigte Personen zurückgreifen muss, damit die schwierigen Missionen gut über die Bühne gehen können. Aber wenn man schon eine utopische Schablone - wie bei ST eigentlich notwendig - anlegt, dann muss so etwas auch drin sein.
Allerdings zweifle ich so ein wenig daran, dass das bei der Sternenflotte und Hunter der Fall ist, jedefalls vor "Schneeweiß" ;)
Die Sache mit dem Krieg: Wäre ich ST-Drehbuchautor gewesen und hätten die Produzenten von mir verlangt, dass ein Krieg wie in DS9 aufziehen soll, dann hätten sie mich vermutlich schnell gefeuert ;) Ich hätte die Sternenflotte einen anderen Krieg führen lassen als den, den wir in DS9 gesehen haben.
Mit der canon-Sternenflotten-Politik musste ich aber so ein wenig leben, wenn Satyr noch im 24. Jahrhundert spielt, aber das kann auch ganz interessant sein, weil die Sternenflotte mit diesem "Erbe" ja auch umgehen muss. Ich sehe das auch von der Personalseite: Viele Offiziere haben den Konflikt nicht überlebt...

So ist es ja auch in fast allen Star Trek Serien. Kirk/Spock, Picard/Riker, Sisko/Kira, Archer/T'Pol. Auch alles recht verschiedene Charaktere, die alleine und für sich vielleicht schon gut sind, aber im Tandem eben noch mal mehr zu bieten haben. Man bedenke: Auch alleine war Kirk in der Lage großes zu verbringen... (Veridian III) nur kam er da nicht mehr zurück. Bei Hunter habe ich auch das Gefühl, dass er jemanden braucht, der ihm den Rücken frei hält.
Bei den anderen ST-"Paaren" hatte ich aber immer den Eindruck, dass sie zwar unterschiedlich waren, aber nur in den seltensten Fällen gegeneinander gearbeitet haben. Das ist bei Hunter / Pµ aber schon ein wenig gegeben: Hunter, weil er es einfach so will, und Pµ ein wenig unterbewusst, weil sie sich gegen so vieles, was Hunter macht, einfach sträubt. Aber es stimmt natürlich schon, dass Hunter von Pµ profitiert oder profitieren kann.

Ach na ja, die reinsten Diamanten entstehen immer unter dem härtesten Druck :)
So gesehen...  ;)  :thumbup

Also da bin ich auch mal gespannt. Ich kann mir kaum vorstellen, wie jemand so selbstsicheres wie Hunter mal so richtig aus der Bahn geworfen wird.
Ja. Im Moment habe ich noch keien passende Idee, aber das wird hoffentlich noch kommen. Interessant wäre es auch, so eine etxreme Krisen-Folge mit einer vergleichenden Perspektive zu schreiben; so nach dem Motto: Wie reagiert Hunter 2396 und wie 2401 darauf, wenn er sozusagen objektiv gesehen versagt hat..?

Zitat
Aber: Mehr bei "Hellgrün"?

Ja. Ich fürchte... die Tatsache, dass es am Ende keine richtige Auflösung gegeben hat, dürfte nicht jedem gefallen.
Ja, ich verstehe. Ich kann mich nicht vollkommen auf diese Position zurückziehen, aber: Dieses Spiel mit der Farbsymbolik ist bei der Satyr-Reihe manchmal schon ein wenig mehr als nur Running Gag und schmückendes Beiwerk. Bei "Hellgrün" trägt sie im Grunde die Lösung in sich, wobei die natürlich von der Lesart eines jeden einzelnen abhängt. In meiner Wahrnehmung ist die Farbe "Hellgrün" positiv besetzt, in jedem Fall nicht bedrohlich oder deprimierend. Der Schluss daraus müsste lauten, man habe die "Guten" gerettet, die Guten in Anführungszeichen, weil bei der romulanischen Gemengelage ja auch nicht wirklich feststand, ob man die Kategorien gut und böse überhaupt anwenden kann.

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« Antwort #11 am: 02.03.14, 15:00 »
Eine solche Entwicklung könnte eine klug planende Sternenflotte sein, ein Apparat, der enorm effizient und gleichzeitig geradezu weise agiert. Alles in allem weiß ich nicht so recht, wie gut sich soetwas mit dem verträgt, was wir aus den Serien kennen: Wir bräuchten mMn damit Verwaltungs- und Führungsoffiziere, die im Grunde klüger, besser sind als überdurchschnittliche Raumschiffcrew - vielleicht von Picard abgesehen, habe ich da selten den Eindruck gehabt, die Akteure hätten den Überblick und würden nicht nur auf die akute Situation reagieren.

Vielleicht braucht man diesen Verwaltungsapperat nicht unbedingt auf den ausführenden Schiffen. Aber im Flottenkommando? Sicher. Ich glaube schon, dass dann jemand - zumindest bei so "Problemfällen" wie Hunter - auf die Kandidatenlisten schaut und sagt "Hm, also Lt.-Cmdr. Chuck Norris würde nicht gut zu Captain Hunter passen. Bei dem Gespannt wären Probleme vorprogrammiert. Aber hier, Cmdr. Pu. Regelgetreu, fleißig... etwas kreativlos vielleicht. Die könnte das bremsende Element sein. Im Bestfall lernen sie voneinander. Wenn Hunter die anfordert, bewilligen wir das."

Mein Bild der Sternenflotte hat sich aber auch ein bisschen dadurch gewandelt, dass ich mich mal eingehender mit der Akademie beschäftigt und versucht habe, ein modernes, weiterentwickeltes Ausbildungszentrum zu kreieren, das nicht nur... hmn, Westpoint 2.0 darstellt. Die Akademieleiterin hat es im ersten Roman meiner ebenfalls oft aneckenden Shannyn schön erklärt:

"Was Ihnen spontan erscheint, haben wir schon kommen sehen, als wir Ihre Bewerbung akzeptierten. Wenn man ein guter Sternenflotten-Offizier werden will, muss man Situationen voraussehen, bevor sie eintreffen, und sich entsprechend vorbereiten. Das ist neunundneunzig Prozent von dem, was Sie hier lernen. Wenn Sie durch das Leben gehen und einfach nur auf das reagieren, was Ihnen widerfährt, wird Sie früher oder später das Wahrscheinlichkeitsgesetz einholen und Sie werden von etwas überwältigt werden, mit dem Sie nicht gerechnet haben."

Zitat
Die Idee einer Inklusion finde ich grandios. Man möchte an sich annehmen, eine Organisation wie die Sternenflotte könne keine soziale Funktion übernehmen, extreme Charaktere in die Gesellschaft zu integrieren, weil sie ja im eigentlichen Sinne auf gefestigte Personen zurückgreifen muss, damit die schwierigen Missionen gut über die Bühne gehen können.

Ich glaube eher, die gefestigten Personen wie Captain Esteban oder Captain Terell sind nötig, damit der normale Missionsablauf gut über die Bühne geht. Für die schwierigen Sachen... braucht man eher Leute, die außerhalb der Box denken. Kirk. Calhoun. Hunter. Ligeti.

Wir wissen inzwischen, dass ein gewisses Maß an willkürlichem Verhalten für Innovationen erforderlich ist. Kreativität ist nicht möglich, wenn man sich nicht in neue Richtungen vorwagt, und diese Richtungen sind oftmals eine Folge von Willkür. "Dritter Stern von Links. Immer der Nase nach." Aber Willkür braucht auch immer einen gewissen Kontrollmechanismus. Der psychologische Blick in den Spiegel klappt nicht. Dafür braucht man andere. Man könnte also sagen, dass hinter jedem großen Captain auch ein großer XO steht. Ein Kirk braucht seinen Spock, ein Calhoun seine Shelby, ein Hunter eventuell seine Pu. Einfach... damit der kreative Captain nicht irgendwann komplett den Boden unter den Füßen verliert, wie beispielsweise Captain Maxwell. Da fragt man sich dann, wo war der XO? Der hatte vermutlich immer die gleiche Meinung, hat alles abgenickt oder... war dem Captain nicht gewachsen. Und ich denke, dass die Sternenflotte hier anzusetzen versucht, in dem man sich durchaus eine Variable in die Formel holt, um Kreativität und Wachstum zu fördern, gleichzeitig aber ein paar Schutzmechanismen einführt, in Form von Konstanten, die die Variable überprüfen. Determistisches Chaos ;)

Zitat
Die Sache mit dem Krieg: Wäre ich ST-Drehbuchautor gewesen und hätten die Produzenten von mir verlangt, dass ein Krieg wie in DS9 aufziehen soll, dann hätten sie mich vermutlich schnell gefeuert ;) Ich hätte die Sternenflotte einen anderen Krieg führen lassen als den, den wir in DS9 gesehen haben.

Ach na ja, der Krieg an Sich war schon in Ordnung. Ich will nicht lügen, wie man am Ende von "Zu den Waffen" eine gewaltige Föderationsflotte sieht, da führt mein innerer Nerd ja auch einen Freudentanz auf. Außerdem kamen einige wirklich hervorragende Episoden dabei herum. Es ist nicht verkehrt oder schlecht, diese Seiten mal zu beleuchten.

Ich finde es nur schade, dass der Krieg so ungeschickt losgetreten wurde. Wenn man mal ein paar Schritte zurückgeht, sieht man nämlich, dass die Sternenflotte ihn im Grunde verschuldet. Die haben die Grenzen eines Souveränen Reiches nicht beachtet. Das Dominion hat relativ deutlich gemacht, dass man keine fremden Schiffe im eigenen Territorium duldet. Die Zerstörung der Odyssey ist sicher schlimm, aber... wie Q schon sagte, wenn man sich keine blutige Nase holen will, darf man nicht da raus fliegen. Dass man dann direkt ein getarntes KRiegsschiff rüberschickt, und auch weiterhin Forschungsreisen durch das Wurmloch bewilligt... nun ja, was haben die denn erwartet, wie das Dominion reagieren würde? Aber das ist ein anderes Thema :/

Zitat
Mit der canon-Sternenflotten-Politik musste ich aber so ein wenig leben, wenn Satyr noch im 24. Jahrhundert spielt, aber das kann auch ganz interessant sein, weil die Sternenflotte mit diesem "Erbe" ja auch umgehen muss. Ich sehe das auch von der Personalseite: Viele Offiziere haben den Konflikt nicht überlebt...

Nicht falsch verstehen, ich mag entsprechende Geschichten ja auch. Ich habe selber noch eine Serie, die direkt nach dem Krieg ansetzt udn die Folgen zeigt: "Cast Away". Die will ich auch beenden. Trotzdem... dürstet es mir inzwischen nach anderen Geschichten. Liegt vielleicht auch an der Sekundärliteratur. Da hat man das Thema Krieg für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr ausgeschlachtet.
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« Antwort #12 am: 04.03.14, 11:39 »
Vielleicht braucht man diesen Verwaltungsapperat nicht unbedingt auf den ausführenden Schiffen. Aber im Flottenkommando? Sicher. Ich glaube schon, dass dann jemand - zumindest bei so "Problemfällen" wie Hunter - auf die Kandidatenlisten schaut und sagt "Hm, also Lt.-Cmdr. Chuck Norris würde nicht gut zu Captain Hunter passen. Bei dem Gespannt wären Probleme vorprogrammiert. Aber hier, Cmdr. Pu. Regelgetreu, fleißig... etwas kreativlos vielleicht. Die könnte das bremsende Element sein. Im Bestfall lernen sie voneinander. Wenn Hunter die anfordert, bewilligen wir das."
Na, gut wäre das schon :)
Mein "Problem" wäre höchstes... Ich sähe Pµ nicht unbedingt als unkreativ (oder über die Maßen regeltreu), sondern empfinde manche Eigenheiten eher als Reaktion auf Hunter.
Es gäbe deswegen noch eine andere Möglichkeit in Bezug auf Pµ. Vielleicht hat das Kommando Pµ charakterisiert und festgestellt, das sie "auf der Kippe" steht, also mit der Zeit etwas "aufmüpfige Tendenzen" zeigte. Dann könnten die im Verwaltungsapparat gesagt haben: "Hey, die könnte später noch Probleme machen. Schicken wir sie zu Hunter. Pµ hat einen guten Kern, bei Hunter wird die sicher wieder zur regeltreue zurückkehren." Sie würden also darauf setzen, dass Pµ von Hunters Verhalten so schockiert ist, dass sie selber braver wird, damit das alles nicht in einem Chaos endet ;) Gut, das ist natürlich ein Vabanque-Spiel ;) Vielleicht spricht aus mir auch die Schau-Erfahrung von "Die Caine war sein Schicksal" ;) :D

Vielleicht braucht man diesen Verwaltungsapperat nicht unbedingt auf den ausführenden Schiffen. Aber im Flottenkommando? Sicher. Ich glaube schon, dass dann jemand - zumindest bei so "Problemfällen" wie Hunter - auf die Kandidatenlisten schaut und sagt "Hm, also Lt.-Cmdr. Chuck Norris würde nicht gut zu Captain Hunter passen. Bei dem Gespannt wären Probleme vorprogrammiert. Aber hier, Cmdr. Pu. Regelgetreu, fleißig... etwas kreativlos vielleicht. Die könnte das bremsende Element sein. Im Bestfall lernen sie voneinander. Wenn Hunter die anfordert, bewilligen wir das."

Mein Bild der Sternenflotte hat sich aber auch ein bisschen dadurch gewandelt, dass ich mich mal eingehender mit der Akademie beschäftigt und versucht habe, ein modernes, weiterentwickeltes Ausbildungszentrum zu kreieren, das nicht nur... hmn, Westpoint 2.0 darstellt. Die Akademieleiterin hat es im ersten Roman meiner ebenfalls oft aneckenden Shannyn schön erklärt:

"Was Ihnen spontan erscheint, haben wir schon kommen sehen, als wir Ihre Bewerbung akzeptierten. Wenn man ein guter Sternenflotten-Offizier werden will, muss man Situationen voraussehen, bevor sie eintreffen, und sich entsprechend vorbereiten. Das ist neunundneunzig Prozent von dem, was Sie hier lernen. Wenn Sie durch das Leben gehen und einfach nur auf das reagieren, was Ihnen widerfährt, wird Sie früher oder später das Wahrscheinlichkeitsgesetz einholen und Sie werden von etwas überwältigt werden, mit dem Sie nicht gerechnet haben."
Das ist ein faszinierender Ansatz, den ich mag, weil er den Gegebenheiten der Zukunft (wie sie eigentlich sein sollten) Rechnung trägt.
Für mich bleibt aber auch die Frage, wie weit die Sternenflottenleitung den Durchblick haben kann. Hier Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen, kann sehr spannend sein.

Ich glaube eher, die gefestigten Personen wie Captain Esteban oder Captain Terell sind nötig, damit der normale Missionsablauf gut über die Bühne geht. Für die schwierigen Sachen... braucht man eher Leute, die außerhalb der Box denken. Kirk. Calhoun. Hunter. Ligeti.

Wir wissen inzwischen, dass ein gewisses Maß an willkürlichem Verhalten für Innovationen erforderlich ist. Kreativität ist nicht möglich, wenn man sich nicht in neue Richtungen vorwagt, und diese Richtungen sind oftmals eine Folge von Willkür. "Dritter Stern von Links. Immer der Nase nach." Aber Willkür braucht auch immer einen gewissen Kontrollmechanismus. Der psychologische Blick in den Spiegel klappt nicht. Dafür braucht man andere. Man könnte also sagen, dass hinter jedem großen Captain auch ein großer XO steht. Ein Kirk braucht seinen Spock, ein Calhoun seine Shelby, ein Hunter eventuell seine Pu. Einfach... damit der kreative Captain nicht irgendwann komplett den Boden unter den Füßen verliert, wie beispielsweise Captain Maxwell. Da fragt man sich dann, wo war der XO? Der hatte vermutlich immer die gleiche Meinung, hat alles abgenickt oder... war dem Captain nicht gewachsen. Und ich denke, dass die Sternenflotte hier anzusetzen versucht, in dem man sich durchaus eine Variable in die Formel holt, um Kreativität und Wachstum zu fördern, gleichzeitig aber ein paar Schutzmechanismen einführt, in Form von Konstanten, die die Variable überprüfen. Determistisches Chaos ;)
Das ist auch eine gute Perspektive auf die Sache!
Und ich frage mich jetzt gerade, was dass für Guttapercha und seine XOs bedeutet! Er hat ja auch die größte Bandbreite an "Mitspielern".

Ach na ja, der Krieg an Sich war schon in Ordnung. Ich will nicht lügen, wie man am Ende von "Zu den Waffen" eine gewaltige Föderationsflotte sieht, da führt mein innerer Nerd ja auch einen Freudentanz auf. Außerdem kamen einige wirklich hervorragende Episoden dabei herum. Es ist nicht verkehrt oder schlecht, diese Seiten mal zu beleuchten.

Ich finde es nur schade, dass der Krieg so ungeschickt losgetreten wurde. Wenn man mal ein paar Schritte zurückgeht, sieht man nämlich, dass die Sternenflotte ihn im Grunde verschuldet. Die haben die Grenzen eines Souveränen Reiches nicht beachtet. Das Dominion hat relativ deutlich gemacht, dass man keine fremden Schiffe im eigenen Territorium duldet. Die Zerstörung der Odyssey ist sicher schlimm, aber... wie Q schon sagte, wenn man sich keine blutige Nase holen will, darf man nicht da raus fliegen. Dass man dann direkt ein getarntes KRiegsschiff rüberschickt, und auch weiterhin Forschungsreisen durch das Wurmloch bewilligt... nun ja, was haben die denn erwartet, wie das Dominion reagieren würde? Aber das ist ein anderes Thema :/
Na ja, ich bin auch über das Raumschiff Enterprise zu den Star Trek-Serien gekommen und natürlich bin auch ich durch Flotten und die optischen Effekte von Schlachten zu begeistern :D
Trotzdem beißt sich das Konzept des Krieges in meinen Augen mit der Grundlage Star Treks. Natürlich geht das damit los, das die Sternenflotte und die DS9-Crew enormen Anteil am Ausbrechen des Konfliktes haben, aber auch der Rest gefällt mir einfach nicht. Das ist eine Kriegsdarstellung, als hätten die Menschen in vierhundert Jahren eben doch nichts dazugelernt. Das war enorm enttäuschend und ich erwarte von ST das genau Gegenteil zum Dreck- und Blut-Szenatio, das immer als Einzug des Realismus in ST gefeiert wurde. 

Nicht falsch verstehen, ich mag entsprechende Geschichten ja auch. Ich habe selber noch eine Serie, die direkt nach dem Krieg ansetzt udn die Folgen zeigt: "Cast Away". Die will ich auch beenden. Trotzdem... dürstet es mir inzwischen nach anderen Geschichten. Liegt vielleicht auch an der Sekundärliteratur. Da hat man das Thema Krieg für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr ausgeschlachtet.
An Kriegsgeschichten liegt mir nicht. Wenn ich den Dominion Krieg (noch weiter) hineinbringen werden, geht es mir eher um die Kritik an dem, was wir dort gesehen haben. So richtig austoben werde ich mich da wahrscheinlich wirklich in einem anderen Format als dieser Satyr-Reihe. Das Ergebnis könnte dann wirklich ein Konzept werden, in dem sich die Föderation lieber ergeben wird, als Soldaten in den Kampf zu schicken.

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« Antwort #13 am: 04.03.14, 20:02 »
Mein "Problem" wäre höchstes... Ich sähe Pµ nicht unbedingt als unkreativ (oder über die Maßen regeltreu), sondern empfinde manche Eigenheiten eher als Reaktion auf Hunter.

Klar, da will ich dir auch nicht widersprechen. Als Autor kannst du das natürlich wesentlich besser bewerten. Für mich als Leser ist Pµ ja jetzt noch nicht soooo gut einschätzbar, blieb sie bisher doch zumeist noch im Hintergrund. :)

Zitat
Das ist ein faszinierender Ansatz, den ich mag, weil er den Gegebenheiten der Zukunft (wie sie eigentlich sein sollten) Rechnung trägt.
Für mich bleibt aber auch die Frage, wie weit die Sternenflottenleitung den Durchblick haben kann. Hier Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen, kann sehr spannend sein.

Ja, der Personalaufwand wäre wohl schon recht groß. Andererseits hat man in der Zukunft ja auch eine Menge Ressourcen und... vermutlich auch hervorragend ausgebildetes Personal (Betreuer, Psychologen). Wobei man sich natürlich auch immer bewusst sein sollte, dass man so viel spekulieren und Prognosen erstellen kann, wie man will, die Zukunft kann keiner vorhersagen, und auch die beste Sternenflottenleitung wird zweifellos Fehler machen, sodass eine total intelligente Personalpolitik ohnehin nie möglich ist. Aber versuchen möglichst nahe ans Optimum zu kommen kann man ja trotzdem :).

Zitat
Das ist auch eine gute Perspektive auf die Sache!
Und ich frage mich jetzt gerade, was dass für Guttapercha und seine XOs bedeutet! Er hat ja auch die größte Bandbreite an "Mitspielern".

Guttapercha ist ja nicht gerade ein Problemfall. Ich denke, bei dem wird man in Bezug auf XOs die Zügel lockerer lassen als bei Hunter. Wobei jetzt natürlich die Betrachtung von "Hellgrün" recht witzig ist. Mit dem Ingenieur gab es ja eine Dynamik, die der von Hunter und Pµ ansatzweise ähnelt... nur eben mit umgedrehten Vorzeichen. :D

Zitat
Trotzdem beißt sich das Konzept des Krieges in meinen Augen mit der Grundlage Star Treks. Natürlich geht das damit los, das die Sternenflotte und die DS9-Crew enormen Anteil am Ausbrechen des Konfliktes haben, aber auch der Rest gefällt mir einfach nicht. Das ist eine Kriegsdarstellung, als hätten die Menschen in vierhundert Jahren eben doch nichts dazugelernt. Das war enorm enttäuschend und ich erwarte von ST das genau Gegenteil zum Dreck- und Blut-Szenatio, das immer als Einzug des Realismus in ST gefeiert wurde. 

Ich bin eigentlich gewillt, dir hier bedingungslos zuzustimmen. Allerdings... ist eine dreckige Kriegsdarstellung vielleicht die lehrreichste. Wenn man schon einen Krieg zum Thema macht, sollte man die Zuschauer irgendwo aufschütteln. Und der Kampf Mann gegen Mann ist natürlich immer erschreckender als der Kampf Jagdflieger gegen Jagdflieger, denn bei der einen Sache muss man das Gesicht des Gegenübers nicht sehen.

Geschichten sind ja auch immer Selbstreflektion - vielleicht auch im großen Maßstab. Vielleicht macht sich die Menschheit mit dieser momentanen, noch nie dagewesenen Fülle an Büchern, Filmen und Serien ihrer eigenen Geschichte bewusst - und der Möglichkeiten. Wird sind ja nicht gerade selten zu träge um aus unserer Historie zu lernen. Aber vielleicht lernen wir aus Serien/Büchern/Filmen. Man stelle sich vor: Man macht einen Kriegsfilm und keiner geht rein. Vielleicht ist es ein ganz gutes Zeichen, wenn einem die ganzen Kriegsplots irgendwann zum Halse heraushängen.

Dann ist wieder Interesse für neue Geschichten da, für verlockende(re) Arten zu leben und neue Methoden, um die Welt in Ordnung zu halten :).

Zitat
An Kriegsgeschichten liegt mir nicht. Wenn ich den Dominion Krieg (noch weiter) hineinbringen werden, geht es mir eher um die Kritik an dem, was wir dort gesehen haben. So richtig austoben werde ich mich da wahrscheinlich wirklich in einem anderen Format als dieser Satyr-Reihe. Das Ergebnis könnte dann wirklich ein Konzept werden, in dem sich die Föderation lieber ergeben wird, als Soldaten in den Kampf zu schicken.

Voilá :)
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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Dahkur

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #14 am: 04.08.15, 14:45 »
So, jetzt kommt der schwierige Teil :). Ich habe im Urlaub die letzten Satyr-FFs gelesen, mir jedoch keine Notizen gemacht (war so schön, abends einfach nur rumzuhängen und zu lesen). Daher bitte ich jetzt schon um Nachsicht, wenn die Kommentare an manchen Stellen etwas unausgegoren wirken.

Hunter! Also mit dem hast Du ja ein wahres Meisterstück geliefert. Der Typ ist mir unangefochten unsympathisch, was jedoch gleichzeitig die Geschichten mit und um ihn besonders reizvoll gestaltet.

Da lässt er sich von einem Bekannten auf eine Wette ein, um sich einmal mehr zu beweisen. Dass er nicht einmal seine Erste Offizierin (Pµ hat übrigens mein gesamtes Mitleid, er behandelt sie wie ein unbedarftes Schulmädchen – unter so einem Captain zu dienen muss einer Strafanstalt gleich kommen) einweiht, zeigt deutlich, dass er seine Aktionen am liebsten nur mit sich selbst ausmacht. Auch der komplett planlos wirkende Beginn auf dem Planeten (einmal in den Wind brüllen, an einer Stelle graben (lassen)) lässt ihn sehr aktionistisch erscheinen. Ein meilenweiter Unterschied zu dem besonnenen Vorgehen seiner Vorgänger.

Sehr viel vernünftiger wirkt dann sein überdachter Plan auch nicht. Gut, er funktioniert im Endeffekt, die Wissenschaft dahinter fand ich sehr interessant … aber diese Arroganz! Er ist so dermaßen untypisch Sternenflotte wie Ligeti typisch dafür ist. Eine fremde Rasse möchte keinen Kontakt, und statt es darauf beruhen zu lassen, piekst und stochert Hunter wie ein neugieriges Kind in einem Maulwurfshaufen herum, nur um zu beweisen, dass er eine Reaktion erreichen kann. Ich könnte wetten, der Inhalt des nach der FF folgenden Gesprächs ist ihm dann reichlich schnuppe.

Spannend finde ich übrigens, dass ich bei Deinen Geschichten oft etwas dazu lerne. Ich glaube bei keinen anderen FFs  bin ich so oft mit google unterwegs (in diesem Fall hier waren es die Lagrange-Punkte).
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