Danke, erst recht bei dieser nicht eben zum nebenher lesen geeigneten Folge 
Perfekte Urlaubslektüre, eben deswegen ... für mich sollte Urlaubslektüre eher nicht seicht sein, denn gerade wenn ich die Freiheit im Kopf und im Terminkalender habe, mich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen, lese ich sowas umso lieber.
Ich musste mir die Stelle noch mal durchlesen - und da sind mir leider ein paar Rechtschreibfehler aufgefallen. Peinlich 
Ach was ... mir sind jedenfalls keine aufgefallen, die den Lesefluss gestört hätten, aber was weiß ein Ausländer wie ich schon?

Ligeti ist - natürlich - für sowas wieder der Mann, den ich ins Rennen schicke, auch wenn es mit jedem Captain interessant wäre: Guttaperche hätte eine eigene Position, ohne bei einem fundamental anderem Ergebnis als Ligeti zu landen. Hunter würde grandios scheitern, aus einem tragischen Unglück zwei oder mehr machen

Die anderen kenne ich noch nicht, also kann ich jetzt leider nichts dazu sagen. Aber bald, hoffentlich, ich bin neugierig und wir können uns gerne zu einem späteren Zeitpunkt nochmal darüber unterhalten ...
Eine kleine Inkonsistenz ist mir allerdings aufgefallen: als Ligeti das Kind besucht, ist der allererste Satz Das Kind hatte keine Augen mehr – und anderthalb Seiten später sprechen die Blicke plötzlich Bände ... das ist entweder surreal-metaphorisch oder schlichtweg unlogisch.
Zu den Augen. Ja beziehungsweise nein. Das ist schon eine Metapher - also der erste Satz: "Das Kind hatte keine Augen mehr" ist kein Abbild der realen Verhältnisse, sondern steht dafür, dass das Kind in diesem Moment einem der Hauptsinne (die optische Wahrnehmung ist in den Satyr-Folge an sich immer wichtig) und quasi dem vielzitierten Spiegel der Persönlichkeit, Spiegel der Seele beraubt ist.
Nun ... vermutlich bin ich da vorbelastet: mein Vater war blind, er hatte tatsächlich keine Augen mehr (uuund nur am Rande angemerkt bin ich deswegen auch nicht überzeugt davon, dass man unbedingt Augäpfel haben muss um die Seele sichtbar zu machen

), also habe ich trotz aller Liebe zu Metaphern ein ziemlich konkretes Bild im Kopf, wie das aussieht wenn man keine Augen hat, und das passt mit den Textfragmenten eben nicht zusammen.
Hättest Du das nicht explizit so betont (wäre es nicht gleich der erste Satz gewesen, der natürlich mehr hängenbleibt als der dritte oder fünfte) oder etwas anders formuliert (hätte das Kind einen
starren / leeren / glasigen Blick ins Nirgendwo oder einfach nur
fest geschlossene Augen gehabt, hätte
seine Mimik Bände gesprochen), wäre es mir vermutlich nicht einmal aufgefallen, so jedoch umso mehr. Vor allem, da die (nicht näher definierte ... was auch nicht unbedingt sein muss, aber Fragen aufwirft, vor allem wenn der Leser medizinisch interessiert ist) Krankheit des Kindes ein Hauptmotiv ist, auch deswegen habe ich das mit der optischen Wahrnehmung in diesem Zusammenhang eher anatomisch-pathologisch als metaphorisch gesehen.