Autor Thema: Neongrün - 12/2396  (Gelesen 9439 mal)

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Antw:Neongrün - 12/2396
« Antwort #15 am: 05.08.15, 12:19 »
So, jetzt kommt der schwierige Teil :). Ich habe im Urlaub die letzten Satyr-FFs gelesen, mir jedoch keine Notizen gemacht (war so schön, abends einfach nur rumzuhängen und zu lesen). Daher bitte ich jetzt schon um Nachsicht, wenn die Kommentare an manchen Stellen etwas unausgegoren wirken.
Ich freue mich über absolut jeden Kommentar und das Lesen und Kommentieren soll ja Spaß machen und nicht in Arbeit ausarten :)

Hunter! Also mit dem hast Du ja ein wahres Meisterstück geliefert. Der Typ ist mir unangefochten unsympathisch, was jedoch gleichzeitig die Geschichten mit und um ihn besonders reizvoll gestaltet.
"unangefochten unsympathisch"  :thumbup
Es hat natürlich beim Schreiben auch gehörig Spaß gemacht, eine Figur zu haben, deren Motive für ST-Verhältnisse so daneben sind, das man nur den Kopf schütteln kann ;) :)) ...hier immerhin nur verwundert den Kopf schüttelt und nicht empört ;)

Da lässt er sich von einem Bekannten auf eine Wette ein, um sich einmal mehr zu beweisen. Dass er nicht einmal seine Erste Offizierin (Pµ hat übrigens mein gesamtes Mitleid, er behandelt sie wie ein unbedarftes Schulmädchen – unter so einem Captain zu dienen muss einer Strafanstalt gleich kommen) einweiht, zeigt deutlich, dass er seine Aktionen am liebsten nur mit sich selbst ausmacht. Auch der komplett planlos wirkende Beginn auf dem Planeten (einmal in den Wind brüllen, an einer Stelle graben (lassen)) lässt ihn sehr aktionistisch erscheinen. Ein meilenweiter Unterschied zu dem besonnenen Vorgehen seiner Vorgänger.
Pµ ist mit Hunter wirklich gestraft. Man könnte sagen, dass sie da eine harte Schule durchmacht, nach der sie eigentlich für alles gerüstet sein dürfte. Aber ob es das wert ist?
Bei Hunter sollte in dieser Folge auch so ein wenig ein kindisches Element zutage treten: Es ist ja relativ albern, mehr kindisch als kindlich, dass er hier so wettet und seine Gründe und Pläne so mehr oder weniger geheim hält.

Sehr viel vernünftiger wirkt dann sein überdachter Plan auch nicht. Gut, er funktioniert im Endeffekt, die Wissenschaft dahinter fand ich sehr interessant … aber diese Arroganz! Er ist so dermaßen untypisch Sternenflotte wie Ligeti typisch dafür ist. Eine fremde Rasse möchte keinen Kontakt, und statt es darauf beruhen zu lassen, piekst und stochert Hunter wie ein neugieriges Kind in einem Maulwurfshaufen herum, nur um zu beweisen, dass er eine Reaktion erreichen kann. Ich könnte wetten, der Inhalt des nach der FF folgenden Gesprächs ist ihm dann reichlich schnuppe.
Da würde ich nicht dagegenwetten :D
Interessant ist vielleicht, dass Hunter der Typ Mensch ist, der wirklich was erreicht. Ligeti wäre da vielleicht zu vorsichtig, wenn es darum ginge, die Grenzen dessen, was der Mensch / die Föderation über das Universum weiß, zu verschieben. Ich denke da an den Vorwurf Qs, den er in "All good things" an Picard richtet, wonach man die falschen Prioritäten setze. Das Problem ist natürlich, dass Hunter nicht die besten Motive hat und in seinen Methoden auch nicht zimperlich ist.

Spannend finde ich übrigens, dass ich bei Deinen Geschichten oft etwas dazu lerne. Ich glaube bei keinen anderen FFs  bin ich so oft mit google unterwegs (in diesem Fall hier waren es die Lagrange-Punkte).
ST hat - so sehe ich das inzwischen - ein wenig ein Problem mit der Physik und der Technik - beide für die Science Fiction so wichtigen Zustaten sind wohl zu übersteigert, zu überspitzt und übertrieben, zu wenig nachvollziehbar im Einsatz. Natürlich eröffnet das für die Geschichten bei ST auch neue Möglichkeiten, aber viele Methoden und Lösungen für Plotprobleme wirken nicht, als verwende man eine Technik, die in der uns bekannten Physik funktioniert. Vielmehr wird da, joah, gezaubert, halt nur in einem Umfeld, dass eher eine Maschinen- und nicht eine Fantasy-Optik hat. Das kann die Glaubwürdigkeit untergraben.
Ich versuche immer, mich auch oder gerade für Star Trek an Ansätze zu halten, die sich so weit wie möglich realer Physik bedienen. Wenn es geht (und mein Physik-Wissen mithalten kann ;)), bemühe ich mich also um Lösungen, die also wenigstens theoretisch nachvollziehbar sind.

 

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