Es sind die gleichen Themen - aber eigentlich gehen die Geschlechter doch etwas anders damit um...
In einer statistischen Gesamtheit vielleicht, aber individuell gesehen? Und genau das erschafft man doch, wenn man einen Charakter kreiert, mit Hintergrund, Persönlichkeit, allem. Ein Individuum. Alles andere wäre lediglich das Abgrasen von Klischees. Nun habe ich persönlich noch nie an die typischen Geschlechter-Rollen geglaubt, ala "Männer sind so, und Frauen sind so". Es lässt sich nicht mit dem vereinbaren, was ich täglich sehe. Ich kenne aggressive Frauen, passive Männer, karriere-orientierte Frauen, redselige Männer, muskulöse Frauen, schwache Männer - und natürlich vice Versa. Manche entsprechen gängigen Klischees, andere brechen sie in der Mitte durch. Jeder besitzt gewisse Fähigkeiten, gewisse Erfahrungen, und handelt entsprechend, um Wertschätzung und Erfüllung zu finden. Der einzige Unterschied ist der biologische, aber der wird in Geschichten ja eher ausgespart.
Natürlich befinde ich mich in einer günstigen Situation; da ich meinen Lebensunterhalt nicht mit dem Schreiben von Geschichten verdiene, kann ich mir auch ausdenken was ich will, ob das Ergebnis nun populär ist, oder nicht. Film- oder Comic-Bosse müssen da vielleicht eher auf die Statistiken gucken, und zusehen, dass sie die Mehrheit ansprechen. Ich glaube aber, dass gerade im Sci-Fi, und Fantasy-Genre sehr viel mehr möglich ist. Figuren wie Aeryn Sun, Kira Nerys oder auch Starbuck - allesamt natürlich überzeichnet, aber nicht unbedingt dem gängigen Frauen-Klischee entsprechend -, sind doch beim anderen Geschlecht recht beliebt. Obwohl - oder gerade weil? - sie mal andere Perspektiven zeigen?
Da zudem davon auszugehen ist, das eine Spiderwoman zumindest auch halbwegs attraktiv ist (Comic-Superhelden Gesetzt), wäre auch ein Handlungsbogen um einn Mary-James den sie "stalked" etwas... merkwürdig, bzw. wirkte gekünstelt, da sie als (vermutlich dann sehr attraktive) Frau eigentlich freie Herrenauswahl hat....
Na ja, gut, hier greifen dann wieder Hollywood-Mechanismen und Klischees. Toby McGuire (ich hoffe ich habe das richtig geschrieben) ist ja nun auch kein hässlicher Fatzke. Man setzt ihm einfach eine dicke Brille auf, lässt ihn blöd gucken, und schon hat man den Nerd. Bei einer Petra Parker wäre das ja jetzt wohl auch so. Dicke Brille drauf, unschicke Klamotten - Amy aus BBT. Aber es ist ja nun nicht so, dass sich jede Frau vor Männer nicht retten kann. Auch da gibt es die, die sich zurückgesetzt fühlen, die um Akzeptanz kämpfen, und... ja, einfach mit dem eigenen Körper und der eigenen Persönlichkeit kämpfen, auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Und darum geht es doch. Das ist für beide Geschlechter relevant und es ist auch irgendwo das gleiche Problem. Nur dass männliche Nerds eine Menge Identifikationsfiguren haben (zumindest im Comic- und Film-Genre), und Frauen eher nicht.
Auch Lara passt hier in gewisser Weise mit rein... Zb diese Flugzeugabsturz -> Adrenalin Junkie Psychologie ist... *hust* extrem männlich. Während zB die (in den alten Filmen) ausgepsielte Beziehung zwischen Vater und Tochter, deutlich weiblichere Züge hat. Ein Mann würd ehier andere prioritäten setzen, zB den V<ter beeindrucken, überflügeln oder eben versuchen Gleichzuziehen - also eine Art Wettbewerbsgedanke mit dem verscholenen Dad.
Ich kann mich nicht mehr wirklich an den Film erinnern und worum es da ging, deshalb kann ich das nicht so recht kommentieren. In den späteren Spielen (Underworld, Tomb Raider2013) ist Lara aber lustigerweise genauso wie du es gerade einem Mann zuschreibst; sie versucht da mit ihrem verstorbenen Vater gleichzuziehen.