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"Caprica" - Prequel zu BSG 2003

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Tolayon:
Es wundert mich schon etwas, dass noch niemand etwas über die neue Serie geschrieben wird, obwohl die meisten Folgen auf Tele 5 schon gelaufen sind.

Der "Seifenoper"-Bestandteil ist zum Glück bei weitem nicht so hoch wie befürchtet, auch wenn die SciFi-Elemente insgesamt deutlich reduzierter sind als in der später spielenden Serie. So werden praktisch keine Raumschiffe gezeigt, der Großteil der Handlung spielt sich auf dem titelgebenden Planeten und gelegentlich ein, zwei weiteren Kolonien ab.

Das ist einerseits schade, denn 12 Kolonien könnten da weitaus mehr Abwechslung bieten, aber man wollte den Zuschauer offenbar auch nicht überfordern und die Handlung verlangt eine Konzentration auf die maximal drei vorkommenden Planeten (die anderen beiden sind die "Mafia"-Welt Tauron und das monotheistische Zentrum Gemenon).

Wirklich interessant sind die monotheistischen Rebellen/ Terroristen und ihre offenbar prägende Rolle beim Aufstieg der späteren Zylonen. Bereits deren Ur-Prototyp ist von dem digitalisierten Geist der verstorbenen (ebenfalls monotheistischen) Tochter des Erfinders Daniel Greystone beseelt, und die Führerin der Caprica-Brigade will weiteren Glaubensbrüdern und -Schwestern bewusst ein künstliches Jenseits im Cyberspace einrichten.

So gesehen steht offenbar bereits der erste Zylonen-Krieg in einem ganz anderen Licht da:
Es handelt sich eben nicht nur um den klassischen "Maschinen erheben sich gegen die Menschheit"-Konflikt, sondern die von Anfang an von den Monotheisten beseelten Zylonen (zumindest einige von ihnen) wollen wie alle religiösen Fanatiker alle Ungläubigen/ Polytheisten ausmerzen.
Gut, die schlechte Behandlung der Zylonen durch ihre menschlichen Besitzer mag auch noch eine Rolle spielen, aber wie gesagt, das religiöse Element hat von Beginn an zur Existenz dieser Maschinenwesen gehört. Und wenn man digitalisierte "Seelen" beliebig oft kopieren kann, steckt am Ende doch schon auch im einfachen Zenturion ein fanatischer Monotheist.

Trotz all der interssanten Elemente finde ich, dass vor allem Caprica selbst zu sehr wie die Erde des 20./ 21. Jahrhunderts aussieht.
Es mag zwar zum grundlegenden "Galactica"-Mythos gehören, dass sich alles wiederholt, aber etwas mehr Variation hätte ich mir schon gewünscht. Es ist einfach bizarr, in einer Welt, die zehntausende von Jahren vor unserer Gegenwart existiert hat, bereits lateinische Schriftzeichen und Zeitungen in englischer Sprache zu sehen.

Gut, der polytheistische Glaube sorgt für einige Variationen vor allem bei diversen Ritualen, aber auch das tritt nur gelegentlich zutage.

Fleetadmiral J.J. Belar:
Ich habe die Serie bei mir rumliegen.
Nur habe ich sie bisher noch nicht gesehen. Wer weiß, wie es mit ihr weitergegangen wäre, wenn sie nicht bereits nach nur einer Staffel eingestellt worden wäre.
Aber ich habe jetzt Urlaub und ich denke, ich schau sie mir die Tage mal an. Eigentlich wollte ich sie schon lange mal schauen und das wäre die Gelegenheit. Meine Meinung folgt dann.

Gruß
J.J.

Thunderchild:
Hatte mir damals die Serie in Englisch angeschaut.
Die entwicklung der Cylonen war schon ganz interessant gemacht. Letztendlich stolpert die Serie am gleichen Problem wie schon Stargate Universe. Jede Menge talking heads, gerede ohne Ende, ohne das da viel Story hinter steckte.

Mir gefiel auch das Design nicht wirklich, das dem Amerika der 20 Jahre entnommen wurde. Für eine Science Fiction Serie finde ich es unpassend, wenn die Leute da wie Mafia-Gangster rumlaufen. Aber das muss man wohl der Mutterserie in die Schuhe schieben, die hat ja auch schon angefangen, mit Leuten die in Anzug und Krawatte rumrennen.

Größter Minuspunkt geht meines erachtens an diesen ganzen Religionsgedöns. Roboter die an einen Gott glauben...meh.

Blood and Chrome hätte man an der stelle von Caprica realisieren sollen. Dann hätte es wohl mehr als eine Staffel gegeben.

Max:
Ich finde es wirklich auch ein wenig problematisch, wenn das Gefühl, wenn die Atmosphäre einer Science Fiction-Serie so, nun, "bodenständig" auftritt. Da muss das Konzept schon bewusste "Nadelstiche" setzen, die einem den Unterschied dann umso eindrücklicher vor Augen führen, wobei es schwierig bleibt.

Die Idee Gottgläubiger Roboter finde ich so schlecht aber nicht. Gerade der Aspekt des Übergangs vom Poly- zum Monotheismus hatte ja in der Menschheitsgeschichte auch Relevanz. Ich glaube, Lem hatte auch mal so ein Konzept, wobei ich schätze, dass das BSG-Universum diesen Ansatz weniger satirisch umsetzt.

Kirk:
also ich habe noch nicht wirklich diese Serie geguckt, aber wirklich gefallen haben mir die Folgen nicht die ich bisher gesehen habe.

Ach ist zwar Off Tropic, aber jedesmal wenn ich Caprica höre (schon bei NBSG) musste ich immer an Paprika denken.

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