Autor Thema: 3.FF Contest - Star - Monster  (Gelesen 7489 mal)

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Star

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3.FF Contest - Star - Monster
« am: 13.12.14, 13:07 »

Inmitten eines zerstörten Dorfes, für dessen Schutz der Maquis verantwortlich war, trifft Ro Laren auf ein schreckliches Monster - Und bekommt eine Lektion in Sachen Menschlichkeit erteilt.

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Das Problem an Kurzgeschichten ist ja, dass man in der Lage sein sollte, sich möglichst kurzzufassen. Kann ich nicht. Was ich kann, ist, mich in Texten zu verlieren, und genau das ist mir hier wieder passiert. Wer also Lust hat, kann sich die Geschichte mal anschauen, und mich darin suchen gehen. Und solltet ihr unterwegs über einen Sinn stolpern, sagt bescheid. Den habe ich auch irgendwo verlegt.

Ach ja, wer sich den Suchmannschaften anschließt, sollte mindestens über 16 Jahre alt sein. Hier rollen Köpfe herum. Und das viele Blut macht den Untergrund glitschig. Also vorsicht, Sturzgefahr!


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« Letzte Änderung: 13.12.14, 18:51 by Star »
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David

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #1 am: 13.12.14, 13:38 »
Okay, der Text und das geniale Bild machen mich neugierig.

Ich ziehe mir die Story gleich mal runter und schmökere sie durch.

Feedback folgt asap

Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #2 am: 14.12.14, 10:30 »
Habs auch gezogen.
Vielen lieben Dank für deine teilnahme am Contest. Ein Traum wird wahr.
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Max

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #3 am: 14.12.14, 11:26 »
Das Problem an Kurzgeschichten ist ja, dass man in der Lage sein sollte, sich möglichst kurzzufassen. Kann ich nicht. Was ich kann, ist, mich in Texten zu verlieren, und genau das ist mir hier wieder passiert. Wer also Lust hat, kann sich die Geschichte mal anschauen, und mich darin suchen gehen. Und solltet ihr unterwegs über einen Sinn stolpern, sagt bescheid. Den habe ich auch irgendwo verlegt.
Aye, aye, Sir! Sinn suchen!  :csalut

Ich werde mich bald auf den Weg machen, denn runtergeladen habe ich die Geschichte natürlich auch schon :)

Ich muss sagen, ich bin kein großer Ro Laren-Freund; ich werde wohl nicht der Hoffnung nachhängen, dass Monster möge keine Tic Tac  :evil: ;) :D
Schon jetzt - ohne den Text richtig zu kennen - bin ich aber begeistert, dass Du einen ungewöhnlichen Ansatz gewählt hast, Star! Ich meine, beim Thema "Maquis" haben wir ja wohl alle ersteinmal die gleichen Bilder im Kopf: Widerstandskämpfer, Guerilla-Aktionen, Interessenskonflikte, Verrat hüber wie drüben, Gewissenskonflikte, also Moralisches und Moralisierendes... Das ist nichts, was wir nicht auch in den Serien mehr als einmal gesehen hätten, weshalb das Thema zwar nicht unspannend ist, aber in puncto Originalität Schwierigkeiten machen kann. Da mag ich den Ansatz, ein Monster ins Spiel zu bringen, sehr. Es passt ja auch: Die Situationen, die zur Maquis-Gründung führten, und die Situationen, die der Maquis mit seinen Aktionen heraufbeschwört, erzählen ja irgendwie auch übertragen gesehen vom Monster im Menschen (bzw. im Außerirdischen ;))
Ich freue mich jedenfalls sehr auf die Lektüre - und 36 Seiten sind ja auch nicht sooo viel  :D :)

Star

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #4 am: 14.12.14, 14:06 »
Na dann bin ich mal gespannt. Du scheinst die Geschichte ja schon durchschaut zu haben, noch bevor du sie gelesen hast :)
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Kontikinx1404

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #5 am: 22.12.14, 17:17 »
Deine Geschichte war sehr interessant. Gefallen hat mir das du dem "Monster" auch intelligenz gegeben  hast. Dadurch konnte es seine
Handlungsweise erklären. Deine Beschreibung des zerstörten Dorfes fand ich sehr gut. Man konnte sich richtig hinein fühlen.

Etwas Makaber fand ich allerdings das Dein "Monster" die Toten ißt. Kein Wunder das sich Ro da übergeben muss, hätte ich in der Situation
auch gemacht.
Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
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Roger van Dyke

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #6 am: 31.01.15, 22:57 »

Inzwischen hatte ich auch Gelegenheit Deine Story zu lesen.

Es ist für mich sehr beeindruckend, wie Du über weite Teile der Story mit nur einer Protagonistin aus kommst und besonders im ersten Teil der Geschichte (als Filmsequenzen) gefühlte 10 Sekunden Aktion und gefühlte 5 Minuten, wenn nicht mehr, als Beschreibung der Umgebung in allen möglichen Facetten einschließlich Stimmung und unterschwelliger Gefahr hinbekommst.
Und  das alles bevor sich Ro überhaupt mal weiter bewegt.

Du hast es sehr gut hinbekommen den Leser lange im Unklaren zu lassen, was das alles verursacht hat und selbst als das 'Monster' dann in Erscheinung tritt, spielst Du noch mit der Frage, ob all das wirklich das Werk der Cardassianer ist.
Deine Geschichte ist der Beweis dafür, was man alles an Beschreibung aus einer Situation herausholen kann, wenn man wirklich kreativ ist.
An manchen Stellen fand ich es aber auch schon ein bisschen zu viel, weil irgendwann will man dann auch wissen wie es weitergeht und man möchte Ro dann kurz mal zurufen "Jetz lauf endlich weiter" :)

Die Idee einer so langlebigen Rasse, die schon so lange Zeit das Gleiche tut, wahrscheinlich ohne groß jemandem aufzufallen ist interessant.
Klasse fand ich auch, ob zufällig oder nicht, die Anspielung auf die Pegasus Galaxie. Da soll es ja noch mehr Wesen geben, die sich an Anderen nähren :)

Sehr tolle Story, faszinierend umgesetzt.

Danke für die gute Unterhaltung!

All meine Geschichten und meine sonstigen Werke findet ihr in meinem Portfolio
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Kürzlich war ich in Frankfurt auf der Zeil und habe den Menschen zugehört, die an mir vorübereilten. Da hab ich wieder richtig Sehnsucht nach Deutschland bekommen, wo alle meine Sprache sprechen.

Star

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #7 am: 01.02.15, 13:45 »
Danke für's Lesen, ihr zwei :)

Es ist für mich sehr beeindruckend, wie Du über weite Teile der Story mit nur einer Protagonistin aus kommst und besonders im ersten Teil der Geschichte (als Filmsequenzen) gefühlte 10 Sekunden Aktion und gefühlte 5 Minuten, wenn nicht mehr, als Beschreibung der Umgebung in allen möglichen Facetten einschließlich Stimmung und unterschwelliger Gefahr hinbekommst.
Und  das alles bevor sich Ro überhaupt mal weiter bewegt.

Ich versuche seit einer Weile, mir beizubringen, wirklich in den Text einzutauchen, ganz egal um welche Situation es sich handelt. Ich weiß nicht mehr, welcher Autor das gesagt hat, aber irgendwer meinte mal, man solle jedes Kapitel so behandeln, als sei es das wichtigste der ganzen Geschichte. Am besten jeden Satz. Das ist ein ganz guter Weg, um Langeweile entgegen zu wirken. Manchmal hat man sie ja, diese „Pflichtpassagen“, die nötig sind, damit die Story schlüssig von Punkt A nach Punkt C kommt, und die man hauptsächlich schreibt, weil man glaubt, dass es sein muss, nicht, weil man viel Freude daran hat. Nun bin ich der Meinung, dass man als Leser irgendwie immer mitbekommt, ob der Schreiber gerade mit Herz dabei war, oder nicht, und ich habe versucht mir diese „Pflichtpassagen“ wieder auszutreiben und an jeder Stelle etwas für mich interessantes zu finden – und sei es nur, wie der Papierkorb in der Ecke aussieht -, und möglichst viel Atmosphäre dabei aufkommen zu lassen. Es ist eine gute Übung. Der Nachteil ist, dass ich noch dazu neige, mich... im Text zu verlieren. Ich muss da erst die richtige Balance finden. Oder... wenigstens die Fähigkeit entwickeln, hinterher wieder etwas wegzukürzen. :D

Eine Frage habe ich dann aber doch noch...

Zu dem Gespräch gegen Ende hat noch keiner richtig was geschrieben. Es wurden ja einige durchaus schwierige Fragen aufgeworfen. Hat die Geschichte denn wenigstens auch ein bisschen zum Denken anregen, oder sonst etwas mit auf dem Weg geben können, oder... eher nicht? :)

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Roger van Dyke

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #8 am: 01.02.15, 15:14 »

Das ist selbstverständlich so Star.

Doch um dem geneigten (Spät)-Leser hier nicht vorzugreifen habe ich diesen Part mal weggelassen. Wenn wir zur Wahl schreiten, dann können wir ja über die verschiedenen Interpretationen mal trefflich diskutieren. Ich habe da schon Analogien feststellen können und bin gespannt darauf, wie andere das einschätzen. :)
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Max

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #9 am: 27.03.15, 13:48 »
Mir gefällt die Geschichte :) :)
Ich finde es großartig, dass Du nicht bloß Maquis und Cardassianer in den Mittelpunkt rückst, sondern einen philosophischeren und  gleichzeitg aufrüttelnden Ansatz gewählt hast!



Wo soll ich anfangen?
Also erstmal beim Stil. Du schreibst so flüssig, so schön - dymanisch und trotzdem elegant. Das merkt man man von Anfang an. Du zeichnest nicht nur mit dem Stift, sondern auch mit Worten...
Ein wunderbarer, ein genialer Satz: "Eine Zeitlang standen sie einfach nur da, und das Universum wurde ein Stück älter."

Mir sind einige Sachen aufgefallen, die ich besonders mag. Modalverben im subjektiven Gebrauch beispielsweise: "Früher mochten sie vielleicht einmal sandfarben und hell gewesen sein, so wie auch die Gemüter der Siedler, [...]" Dieser Satz ist noch für etwas anderes ein gutes Beispiel. Ich mag nämlich auch Deine Tendenz, hmm, wie soll ich es sagen? Aspekte miteinander zu verknüpfen; hier die Farbe der Häuser und das Wesen der Siedler. Fast schon ein Zeugma oder eine Syllepse, wobei sowas natürlich auch schell heikel wird, weil man zwar helle Gemüter haben kann, ich zumindest aber nicht weiß, was ich von sandfarbenen Gemütern halten soll ;) Aber wie gesagt, ich mag die Art und Weise, wie Du nicht nur beschreibst, sondern dabei auch immer wieder Bezüge zum Umfeld, zum Kontext, zu den Figuren herstellst.

Allerdings lässt Du Ro am Anfang auch recht viel fühlen und spüren. Das stört mich nicht, es fiel mir nur auf die Weise auf, wie einem Sachen auffallen mit "okaaaay" und nicht mit "wow, ja!".

Du benutzt auch immer wieder "..." zur, hmm, "Verzögerung". Ich verstehe die Intention und die Strategie geht auch auf, aber irgendwie denke ich zu klassisch, weil ich das mit einem typischen Fließtext nicht ganz in Verbindung bringen. Einerseits unterbricht das wie gewollt den Fluss, andererseits stolpere ich dann beim Leser nach einer gewissen Zeit oder Wiederholung darüber. Ich glaube, ich bin einfach ein Fan von ', er zögerte'.

Du hast ja schon angekündigt, dass die Geschichte ab 16 sei.
Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich der Meinung bin, dass viele blutige Beschreibungen gar nicht nötig gewesen wären. Mit anderen Mitteln hast Du (davor) schon Spannung erzeugt.
Der Kampf zwischen Bob und Ro dauert mir ein bisschen zu lang. Das ist keine wahre Kritik, nur eine subjektive Äußerung. Die Choreographie ist sicherlich gut. Aber für mich ist das ein, hmm, wenig übersteigert, weil immer eine neuer gefühlter Superlativ (etwa beim Schmerz oder bei der Auswirkung des eines Schlages) kommt.

Sehr gut finde ich, wie Du die näheren Hintergrund, den Grund für Ros Anwesenheit in der Kolonie erst relativ spät enthüllst. Das fühlte sich für mich nach einem sehr, sehr guten TIming für Erklärungen an :) Das ist ein sehr kluger Aufbau, die Geschichte funktioniert damit mMn in jeder ihrer Phasen ideal.

Spannend gestaltet ist das erste Aufeinandertreffen der Kreatur und Ro.
Es ist wirklich eine super Pointe, dass das Monster geradezu im Stil eines britischen Aristokraten spricht! Wahrscheinlich einer der größten Einsätze des Prinzips comic relief überhaupt :thumbup.
Und, tja, Bob... sozusagen ein wenig so etwas wie die Mutter Courage des ganzes Universums. Diese Idee ist mMn ein herausragendes Merkmal der Geschichte. Dir gelingt es da geschickt, all dem aggressiven Treiben der Menschen (und Außerirdischen) einen ungewöhnlichen Spiegel vorzuhalten.

Allerdings ist Bob im Verlauf der Geschichte in meinen Augen in dem Bild, das er mMn von sich abgibt, nicht konstant: Einerseits steht er ja über den Dingen, denn die Kriege sind nicht seins, er distanziert sich davon, um sich gleichzeitig von ihnen sozusagen wirtschaftlich und mit dem eigenen Leben - er ernährt sich ja von den Ergebnissen des Mordens - abhängig zu machen. Einerseits weist er moralische Urteile sich selbst betreffend weit von sich, andererseits sind seine Statements in der Diskussion mit Ro nichts anderes als moralische Urteile, die er über die Menschen, Bajoraner, Cardassianer, "Kohlenstoffeinheiten" fällt.
MMn passt zu diesem schwierigen Bild auch folgender Satz Bobs, der für Ro ja auch zentral wird:
"Und ich habe nie versucht, meine Missetaten oder Schuldgefühle fortzudiskutieren... oder gar auf andere zu projizieren.“
Missetaten - das sind Handlungen, die falsch sind; was richtig und was falsch ist, entscheidet sich nach einem Wertekodex, der so wie ich das sehe auch nicht unbedingt universell sein kann. Bob sieht im Krieg eine allgemeine Größe, das Beenden von Leben hält er doch ganz offensichtlich auch für falsch. Diese Sicht scheint mir regelrecht "biologisch" zu sein, denn an Seelen etc. glaubt er ja nicht.
Indem er Ros Werte - Leichenschändung ist in ihren Augen ja eindeutig eine Missetat - einfach so wegwischt und seinen Standpunkt zu belegen versucht, diskutiert er sein Fehlverhalten schon weg, leugnet es.
Und: Er profitiert wie gesagt vom Morden der anderen. Mit diesem Profitieren verknüpft er sich selbst mit den Taten, weist aber Verantwortung von sich. Klar, er hat nicht getötet, aber er braucht die Toten, das Töten ist "gut für ihn", und ich finde durchaus, dass dieses Wissen einem gewisse Schuldgefühle verschaffen darf - Schuldgefühle, die er wiederum von sich weist, indem er meint, die Schuldgefühle müssten nur zu anderen gehören (was man auch eine Projektion nennen könnte).
Das macht die Figur schwierig, aber nicht uninteressant, halt sehr differenziert in dem Sinne, dass man sein Selbstbild als Leser ja nicht unbedingt übernehmen muss. In meinen Augen hat sie aber nicht den Stellenwert, den sie sich selber gerne zuschreibt (obwohl ja auch er zugibt, am Ende der Kette zu stehen, die Kriege auslösen): Bob schwebt nicht über den Dingen, ist keine "Instanz". Seine moralischen Vorstellungen sind nicht ausschlaggebend, dennoch heißt das ja nicht, dass die Impulse, die er gibt - ich denke da vor allem an seine spannende Haltung zum Thema Heimat - nicht wert wären, genau bedacht zu werden.

Ach ja, da ist ja noch Ro! ;) Ich muss gestehen, dass ich nie ein ganz großer Freund von ihr war. Ich finde es aber passend, dass Du eine ST-Figur für diese Geschichte gewählt hast, die den Zuschauern bzw. Lesern schon bekannt ist. Das schafft Nähe. Ein weiteres Geständnis muss ich in diesem Zusammenhang machen... weil ich Ro nicht sooo mochte, kann ich jetzt gar nichts dazu sagen, ob Du ihren Stil, ihren Ton getroffen hast.

Das Ende der Geschichte ist eigentlich gar nicht so spektakulär, aber ich finde, dass ist genau der richtige Ton für das, was die Geschichte in meinen Augen auslöst. Da braucht es keinen Knalleffekt - eine Gruppe nachdenklicher Maquis ist da viel mehr wert!
Mich hat die Geschichte auch nachdenklich gemacht. Ich finde, Du hast pointiert und nachdrücklich aufgezeigt, was für eine bestimmende Kraft Kriege bedeuten und dass es praktisch unmöglich ist, sie aus der Welt, aus unserem Universum zu verbannen. Meiner Meinung nach war die Geschichte hier so aussagekräftig, dass ich, wenn ich ehrlich bin, anders als Bob keinen Hoffnungsschimmer sehe. Denn dass Ro eine leicht andere Perspektive gewonnen hat, mag eine Entwicklung sein, aber sie ist nichts so unerhört Neues, wenn man das mit kriegerischen Auseinandersetzungen vergleicht: Dass es eigentlich Wahnsinn ist, was da passiert, haben schon viele Individuen und kollektiv auch Gruppen begriffen und daraufhin nach neuen Möglichkeiten gesucht, ohne dass sich grundsätzlich etwas geändert hätte.



Noch ein Wort zum Bild: Genial - aber auch, nun ja, schwierig! Wenn ich ehrlich bin, finde ich, dass sie der Geschichte eigentlich schadet und dass gleich aus zwei Gründen: Man ist dann halt sofort "auf einer bestimmten Spur", denkt eben gleich an ein Monster à la Alien. Außerdem verfügt sie halt über einen schönen Gag - über einen Homur, den man so in der  Grundstimmung der Story einfach nicht findet.
« Letzte Änderung: 27.03.15, 13:55 by Max »

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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #10 am: 28.03.15, 10:55 »
Vielen lieben Dank für dieses sehr ausführliche Review, Max. :)

Zitat
Du zeichnest nicht nur mit dem Stift, sondern auch mit Worten...

Das ist eine wunderschöne Formulierung und ein Kompliment, das ich gerne annehme. Danke schön :)

Zitat
Mir sind einige Sachen aufgefallen, die ich besonders mag. Modalverben im subjektiven Gebrauch beispielsweise: "Früher mochten sie vielleicht einmal sandfarben und hell gewesen sein, so wie auch die Gemüter der Siedler, [...]" Dieser Satz ist noch für etwas anderes ein gutes Beispiel.

Oh je. :( Dieser Satz ist höchstens ein gutes Beispiel für Synapsenverknotung beim Schreiben. Ich bin sicher, dass ich ihn anders herum gedacht, dann aber durcheinander geschrieben habe (...mochten sie einmal sandfarben und hell sein - so wie auch die Gemüter der Siedler). Die Gemüter sollten sich dabei eher auf das Hell beziehen. Sandfarbene Gemüter sind mir auch noch nicht untergekommen :/

Überhaupt ist die Geschichte etwas... holprig entstanden. Immer spät abends, mit vielen Unterbrechungen durch einen gewissen Hunnenkönig. Ich hätte mir wirklich die Zeit nehmen sollen, die Geschichte nach der Vollendung ein paar Wochen liegen zu lassen, und dann noch mal mit einem frischen Blick drüberzugehen.

Zitat
Du benutzt auch immer wieder "..." zur, hmm, "Verzögerung".

Aber das ist einfach so... praktisch :deli
"Er zögerte" geht natürlich bei direkter Rede, mir als Erzähler des eigentlichen Textes nützt das jedoch nicht so viel. Manche Worte will ich dann doch noch einmal mit einer kurzen dramatischen Pause herausstellen. Ob das klassisch (oder gar geschickt) ist, weiß ich nicht. Aber es ist effektiv.

Zitat
Der Kampf zwischen Bob und Ro dauert mir ein bisschen zu lang.

Kann ich verstehen. Als großer Indy-Fan schreibe ich solche Action ganz gerne, und ich glaube ich bin auch gut darin. Hin und wieder habe ich dann jedoch so viel Spaß dabei, dass ich den idealen Abschlusspunkt zu lange hinauszögere, das gebe ich zu. Ich werde versuchen, in Zukunft mehr auf das Timing zu achten. :)

Zitat
Allerdings ist Bob im Verlauf der Geschichte in meinen Augen in dem Bild, das er mMn von sich abgibt, nicht konstant: Einerseits steht er ja über den Dingen, denn die Kriege sind nicht seins, er distanziert sich davon,

Die Erklärung dafür ist relativ simpel: Bob lügt. Nicht einmal absichtlich. Vermutlich macht er sich selbst etwas vor. Aber er steht nicht wirklich über den Dingen. Ihn lässt das, was er sieht nicht kalt. Ganz im Gegenteil. Er nimmt wahr, dass hier Leben sinnlos vergeudet werden, und es macht ihn ärgerlich. Deswegen diskutiert er an manchen Stellen auch recht hitzig. Ro durchschaut das an einer Stelle auch:

Zitat
Ich lernte... mich nicht zu kümmern.“ Sein Blick glitt über die Toten. „Nur deshalb kann ich das hier tun. Nur deshalb.“
Er gab sich große Mühe. Aber Ro konnte dennoch die Trauer in seinem Gesicht sehen. „Sich nicht zu kümmern“, hakte sie nach „oder nur so zu tun?


Darauf gibt er keine klare Antwort. Das macht ihn beinahe wieder zu einer tragischen, sicherlich aber zu einer sehr mitfühlenden Figur. Er ist gut in seiner Profession und er versucht es von der praktischen Seite zu sehen; die Toten brauchen ihre Wertgegenstände (und Körper) eh nicht mehr. Dennoch denkt er, dass all dieses Töten verrückt ist. In dem Versuch, darin einen Sinn zu sehen, ist er zynisch geworden. Ich glaube in Wahrheit ist er sehr sensibel und vielleicht auch idealistisch. Aber er weiß nicht, wie er die Dinge zum besseren verändern soll. Ich hatte gehofft, dass ihn das zu einem guten Avatar für den Leser macht, denn... geht es vielen von uns, wenn wir die Nachrichten sehen nicht ähnlich?

Zitat
Ach ja, da ist ja noch Ro! ;) Ich muss gestehen, dass ich nie ein ganz großer Freund von ihr war. Ich finde es aber passend, dass Du eine ST-Figur für diese Geschichte gewählt hast, die den Zuschauern bzw. Lesern schon bekannt ist.

Zuerst habe ich die Geschichte mit einem anderen, eigens kreierten Charakter begonnen, nach einer Zeichnung, die ich vor einer Weile angefertigt habe. Nun ist Schreiben aber immer eine gewisse Lesermanipulation, und damit der "Twist", dass das Monster gar keine Monster ist, wenigstens einigermaßen funktioniert, musste der Leser Anfangs klar auf der Seite des Protagonisten stehen. Obwohl der/die diese Kreatur recht brutal angreift. Mir war irgendwann klar, dass das mit einem neuen Charakter nicht recht funktionieren würde, weshalb ich lieber ein bekanntes Gesicht nehmen wollte. Ironischerweise hätte fast jeder Maquis gepasst. Torres und Chakotay beispielsweise hätten genausogut funktioniert. Letztendlich habe ich mich für Ro entschieden. Ich mag sie. Aber es stimmt schon, ihre "Stimme" kommt hier nicht richtig durch. Ich denke die Handlung passt gut auf sie, aber davon abgesehen setzt sie ihr keinen eigenen Stempel auf.

Zitat
Mich hat die Geschichte auch nachdenklich gemacht.

Dann kann ich zufrieden mit ihr sein. Dann hat sie funktioniert. Danke :)

Zitat
Meiner Meinung nach war die Geschichte hier so aussagekräftig, dass ich, wenn ich ehrlich bin, anders als Bob keinen Hoffnungsschimmer sehe. Denn dass Ro eine leicht andere Perspektive gewonnen hat, mag eine Entwicklung sein, aber sie ist nichts so unerhört Neues, wenn man das mit kriegerischen Auseinandersetzungen vergleicht

Och, es gibt immer Hoffnung, dass der Schmetterlingseffekt greift. Ro hat jetzt erst mal etwas zum Grübeln, und vielleicht - nur vielleicht - wird sie beim nächsten Mal nicht die Waffen sprechen lassen, sondern eine andere Möglichkeit suchen, und dieses nächste Mal könnte entscheidend sein. Vielleicht beeinflusst sie auch die anderen Mitglieder in ihrer Widerstandszelle und die beeinflussen wiederum die nächsten, usw usf. Eventuell ergibt sich aus dieser Diskussion etwas. Vielleicht war es der kleine, in den See geworfene Kiselstein, der die richtigen Wellen erzeugt.

Gut, auf den Maquis-Konflikt trifft das jetzt weniger zu. Da wissen wir ja, wie die Sache ausgeht. (Nicht gut) :/ Aber es nicht bekannt, was aus Ro wird (von der Sekundärliteratur mal abgesehen), und möglicherweise kann sie in der Zukunft im entscheidenden Moment etwas bewirken, das einen Konflikt verhindert, und somit ein paar Leben verschont. Wer weiß, was sich daraus ergeben könnte. Ein ganz neuer Weg. Eine ganz neue Chance. Ein neuer Anfang :)

Zitat
Noch ein Wort zum Bild: Genial - aber auch, nun ja, schwierig! Wenn ich ehrlich bin, finde ich, dass sie der Geschichte eigentlich schadet und dass gleich aus zwei Gründen: Man ist dann halt sofort "auf einer bestimmten Spur", denkt eben gleich an ein Monster à la Alien. Außerdem verfügt sie halt über einen schönen Gag - über einen Homur, den man so in der  Grundstimmung der Story einfach nicht findet.

Ach, das war wieder so eine Zeichnung, bei der ich hinterher nicht wusste, was ich damit anfangen sollte. Es einfach in meinem Zeichnungen-Thread zu posten, wäre etwas aus dem Zusammenhang gerissen, und zur Geschichte passt es auch nicht so richtig. Ein Cover sollte es auch nicht sein. Es war einfach... eine Idee. Ich habe sie deshalb mal ans Ende der Geschichte gepackt - und hier im Thread an den Anfang, weil... Blickfang und so. Billig. Aber Effektiv. :Ugly

Danke noch mal für die ausführliche Kritik :)
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« Antwort #11 am: 07.04.15, 21:18 »
Vielen lieben Dank für dieses sehr ausführliche Review, Max. :)
Gerne, gerne :)

Oh je. :( Dieser Satz ist höchstens ein gutes Beispiel für Synapsenverknotung beim Schreiben. Ich bin sicher, dass ich ihn anders herum gedacht, dann aber durcheinander geschrieben habe (...mochten sie einmal sandfarben und hell sein - so wie auch die Gemüter der Siedler). Die Gemüter sollten sich dabei eher auf das Hell beziehen. Sandfarbene Gemüter sind mir auch noch nicht untergekommen :/

Überhaupt ist die Geschichte etwas... holprig entstanden. Immer spät abends, mit vielen Unterbrechungen durch einen gewissen Hunnenkönig. Ich hätte mir wirklich die Zeit nehmen sollen, die Geschichte nach der Vollendung ein paar Wochen liegen zu lassen, und dann noch mal mit einem frischen Blick drüberzugehen.
So was kenne ich Abwandlungen auch, aber ich finde das Ergebnis schon ansprechend und Details wie das mit den sandfarbenen Gemütern fallen da weniger ins Auge als die sprachliche Kreativität :)

Aber das ist einfach so... praktisch :deli
"Er zögerte" geht natürlich bei direkter Rede, mir als Erzähler des eigentlichen Textes nützt das jedoch nicht so viel. Manche Worte will ich dann doch noch einmal mit einer kurzen dramatischen Pause herausstellen. Ob das klassisch (oder gar geschickt) ist, weiß ich nicht. Aber es ist effektiv.
Na ja, auch als Erzähler hat man da Möglichkeiten eine Verzögerung, eine Pause reinzusetzen, aber das ist wahrscheinlich auch Geschmackssache. Ich glaube, ich habe es auch nur erwähnt, weil Du dieses Mittel der "..." meiner Wahrnehmung nach recht häufig eingesetzt hast.

Kann ich verstehen. Als großer Indy-Fan schreibe ich solche Action ganz gerne, und ich glaube ich bin auch gut darin. Hin und wieder habe ich dann jedoch so viel Spaß dabei, dass ich den idealen Abschlusspunkt zu lange hinauszögere, das gebe ich zu. Ich werde versuchen, in Zukunft mehr auf das Timing zu achten. :)
Nee, so war das nicht gemeint :) Du hattest beim Schreiben ja offensichtlich nicht das Gefühl, die Beschreibungen seien unausgewogen. Dem einen ist der Kampf zu lang, der andere hätte ihn gerne noch länger. Natürlich stellt sich dann die Frage: "Warum erwähnt es der Max denn dann?" Gute Frage ;)

Die Erklärung dafür ist relativ simpel: Bob lügt. Nicht einmal absichtlich. Vermutlich macht er sich selbst etwas vor. Aber er steht nicht wirklich über den Dingen. Ihn lässt das, was er sieht nicht kalt. Ganz im Gegenteil. Er nimmt wahr, dass hier Leben sinnlos vergeudet werden, und es macht ihn ärgerlich. Deswegen diskutiert er an manchen Stellen auch recht hitzig. Ro durchschaut das an einer Stelle auch:

Zitat
Ich lernte... mich nicht zu kümmern.“ Sein Blick glitt über die Toten. „Nur deshalb kann ich das hier tun. Nur deshalb.“
Er gab sich große Mühe. Aber Ro konnte dennoch die Trauer in seinem Gesicht sehen. „Sich nicht zu kümmern“, hakte sie nach „oder nur so zu tun?


Darauf gibt er keine klare Antwort. Das macht ihn beinahe wieder zu einer tragischen, sicherlich aber zu einer sehr mitfühlenden Figur. Er ist gut in seiner Profession und er versucht es von der praktischen Seite zu sehen; die Toten brauchen ihre Wertgegenstände (und Körper) eh nicht mehr. Dennoch denkt er, dass all dieses Töten verrückt ist. In dem Versuch, darin einen Sinn zu sehen, ist er zynisch geworden. Ich glaube in Wahrheit ist er sehr sensibel und vielleicht auch idealistisch. Aber er weiß nicht, wie er die Dinge zum besseren verändern soll. Ich hatte gehofft, dass ihn das zu einem guten Avatar für den Leser macht, denn... geht es vielen von uns, wenn wir die Nachrichten sehen nicht ähnlich?
Das ist das Coole an so einem Forum: Man hat die Möglichkeit, direkte Einblicke in die Geschichte durch den Autor selbst zu bekommen :) :)

Also auf jeden Fall erreichst Du es, dass einen die Figur Bob fasziniert - und ich finde, Du hast hier die Science Fiction gut für Dein Motiv, für das Gleichnis benutzt.
Ich finde es sehr interessant, dass er sich trotz allem irgendwie gar nicht vom Krieg lösen kann. Vielleicht kam mir auch deswegen "Mutter Courage und ihre Kinder" in den Sinn.

Zuerst habe ich die Geschichte mit einem anderen, eigens kreierten Charakter begonnen, nach einer Zeichnung, die ich vor einer Weile angefertigt habe. Nun ist Schreiben aber immer eine gewisse Lesermanipulation, und damit der "Twist", dass das Monster gar keine Monster ist, wenigstens einigermaßen funktioniert, musste der Leser Anfangs klar auf der Seite des Protagonisten stehen. Obwohl der/die diese Kreatur recht brutal angreift. Mir war irgendwann klar, dass das mit einem neuen Charakter nicht recht funktionieren würde, weshalb ich lieber ein bekanntes Gesicht nehmen wollte. Ironischerweise hätte fast jeder Maquis gepasst. Torres und Chakotay beispielsweise hätten genausogut funktioniert. Letztendlich habe ich mich für Ro entschieden. Ich mag sie. Aber es stimmt schon, ihre "Stimme" kommt hier nicht richtig durch. Ich denke die Handlung passt gut auf sie, aber davon abgesehen setzt sie ihr keinen eigenen Stempel auf.
Ob der Leser klar auf Protagonistenseite steht, ist noch fraglich ;) Wenn man Ro nicht mag, tja dann... ;) Nein, Spaß beiseite, ich verstehe Deine Strategie und glaube auch, dass sie richtig ist. Wobei - aber das ist nur meine Meinung - die Geschichte in meinen Augen stark genug gewesen wäre, um auch einen eigenen Charakter "auszuhalten" ohne an Wirkung zu verlieren. Gerade wie Du die frühen Ereignisse durch die Augen einer Identifikationsfigur für den Leser beschreibst, ist schon sehr einnehmend: Hier "verbrüdert" man sich gleich mit der Figur, die vor den gleichen Rätseln wie der Leser steht.

Och, es gibt immer Hoffnung, dass der Schmetterlingseffekt greift. Ro hat jetzt erst mal etwas zum Grübeln, und vielleicht - nur vielleicht - wird sie beim nächsten Mal nicht die Waffen sprechen lassen, sondern eine andere Möglichkeit suchen, und dieses nächste Mal könnte entscheidend sein. Vielleicht beeinflusst sie auch die anderen Mitglieder in ihrer Widerstandszelle und die beeinflussen wiederum die nächsten, usw usf. Eventuell ergibt sich aus dieser Diskussion etwas. Vielleicht war es der kleine, in den See geworfene Kiselstein, der die richtigen Wellen erzeugt.

Gut, auf den Maquis-Konflikt trifft das jetzt weniger zu. Da wissen wir ja, wie die Sache ausgeht. (Nicht gut) :/ Aber es nicht bekannt, was aus Ro wird (von der Sekundärliteratur mal abgesehen), und möglicherweise kann sie in der Zukunft im entscheidenden Moment etwas bewirken, das einen Konflikt verhindert, und somit ein paar Leben verschont. Wer weiß, was sich daraus ergeben könnte. Ein ganz neuer Weg. Eine ganz neue Chance. Ein neuer Anfang :)
Hmm, ich würde hier eher noch annehmen, dass dieses "Ein Anfang" von Bob wiederum ein Ausdruck seiner diffusen Hoffnungen ist, es könnte sich vielleicht doch noch was ändern. Denn Ros Erkenntnisse ragen glaube ich nicht so heraus. Schon bei früheren Konflikten gab es diese Momente der Einsicht bei Einzelnen, aber (wie Bob ja eindrucksvoll zeigt) wirklich etwas bewegt haben sie nicht. Noch schlimmer ja: Leute wie Kirk und Picard haben wirkliche Frieden ausgehandelt und ehemalige Feinde miteinander ausgesöhnt - "global" (universell) aber konnte das die "Krankheit Krieg" nicht ausrotten. Deswegen ist leider zumindest in meiner Lesart der Geschichte eigentlich kein Anfang für die positive Wendung in Sicht.
Wenn ich das so recht bedenke, ist am Ende eigentlich auch wiederum eher Bob im Mittelpunkt: Ich lerne quasi zum Schluss der Geschichte noch einmal, wie sehr sich Bob vielleicht wünscht, von außen würde etwas dafür sorgen, dass er das, was er so lange schon gemacht hat, in Zukunft nicht mehr machen muss, weil er es nicht mehr machen kann - eine Veränderung des eigenen Lebens, die er selbst irgendwie nicht herbeiführen kann. Hmm, noch eine dreiste Interpretation um Schluss ;)
« Letzte Änderung: 07.04.15, 21:26 by Max »

Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #12 am: 18.08.15, 00:10 »
Servus Star,

in der gestrigen Nacht habe ich deine Geschichte gelesen und muss sagen, da ist dir ein wunderbares Stück Star Trek gelungen. Dein Stil ist unverkennbar.
Wie du mit Ro's Angst am Anfang und vorallem mit ihrem Ekel, ausgelöst durch das stattgefundene Massaker und ihre damit verbundenen Vorurteile spielst hat mich total mitgerissen und zeigt wunderbar in bester Trek Tradition dass jemand der "fies" aussieht nicht zwangsläufig auch der Böse in der Geschichte sein muss und dass Vorurteile zu sehr falschen Entscheidungen führen können.
Auch wie du die Härte des Kampfes zwischen Ro und Bob beschreibst, ist beispiellos.
Ich schone meine Leutchen ja auch nicht. Aber wenn ich sage, deine Kämpfe sind episch und schmutzig, dann meine ich das als Kompliment. Denn es gelingt dir den Kampf auf Leben und Tod so darzustellen, wie ich ihn mir vorstelle. Da gibt es nichts heroisches. Im Gegenteil, es ist brutal und voller Verzweiflung. Und das ist dir super gelungen rüberzubringen.
Als dann Bob zu sprechen anfängt und Ro ihre Vorurteile vor Augen führt war das echt ein toller Moment und seine Argumentation ist so wundervoll schlüssig.
Du hast in dieser Geschichte ein düsteres und beklemmendes Ambiente gezeichnet das in meinem Kopf ein wahres Feuerwerk an Bildern entfacht hat. Ich war selbst angeekelt bei den Beschreibungen der Leichenteile.
Eine echt tolle Geschichte, die mich auch an diese Voyager Folge "Nemesis" erinnert hat.
Ich für meinen Teil hoffe, dass du jetzt öfter an unseren Contests teilnimmst. Denn deine Geschichten sind eine Bereicherung.

Gruß
J.J.
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Antw:3.FF Contest - Star - Monster
« Antwort #13 am: 23.08.15, 16:48 »
Dein Stil ist unverkennbar.

Einstürzende Gebäude, ordentlich auf's Maul und eine mit dem Holzhammer vorgetragene Moral von der Geschicht? Jupp, das kann nur von mir sein :Ugly

Ich freue mich jedenfalls, dass dir die kleine Geschichte gefallen hat, und bedanke mich sowohl für's Lesen, als auch für das Feedback.

Zitat
Ich für meinen Teil hoffe, dass du jetzt öfter an unseren Contests teilnimmst. Denn deine Geschichten sind eine Bereicherung.

Ich habe mir auch vorgenommen, mich in dem Bereich etwas mehr anzustrengen. Also wenn der nächste Geschichten-Contest irgendwann mal kommt, bin ich wohl wieder mit dabei :)
« Letzte Änderung: 24.08.15, 15:05 by Star »
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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« Antwort #14 am: 24.08.15, 02:14 »
Mein Feedback (endlich hatte ich mal wieder Zeit zum schmökern)

Eine überaus interessante und sehr stilvolle Geschichte.
Ro und "Bob" geben ein zum Teil sehr lustiges Paar ab und ich finde, Dir ist da eine sehr,... ungewöhnliche Diskussion gelungen.

Du hältst da - ganz im Trek-Sinne - den Menschen (Leser) einen Spiegel vor und fragst: "Sind wir besser als andere, nur weil wir anders sind?"

Hätte ich so nicht erwartet und war angenehm von der Handlung überrascht, die ja mehr eine philosophische Diskussion war, denn eine Abenteuerstory, wie ich sie von Dir hier erwartet hätte.

Meine Wertung:
9,5 von 10 Punkten

 

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