Autor Thema: 3. FF Contest – VGer – Im Auge des Betrachters  (Gelesen 9317 mal)

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VGer

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Antw:3. FF Contest – VGer – Im Auge des Betrachters
« Antwort #15 am: 02.05.15, 12:00 »
Ich finde es immer ein cooles Gefühl, wenn ich merke, dass ich mich einem Text sozusagen von der richtigen Warte aus genähert habe :) (...) Das ist einer der Gründe, warum ich Internet-Foren so mag: Wie sonst erhält man die Gelegenheit, solche Hintergründe zu erfahren? Okay, nicht selten stecken eben mehr Informationen in einem Text, als ie erste Ebene einem präsentiert, aber es dann so direkt zu erfahren, ist dann doch noch was anderes :)

So wie im Deutschunterricht, als man Textanalysen über die historischen und metaphorischen Hintergründe und die Motivation des Autors schreiben musste ... ;) ... vielleicht wäre ich doch Literaturwissenschaftlerin geworden, hätte ich mich in einem Internetforum mit Dickens unterhalten können! :P Mir geht's jedenfalls so wie Dir, ich unterhalte mich auch total gern über die verschiedenen Hintergründe und Herangehensweisen, sowohl abstrahiert wie auch konkret! Jederzeit gerne wieder ...

Allerdings glaube ich nicht, dass es eine "richtige und falsche" Herangehensweise bei sowas geben kann. Liegt schließlich alles im Auge des Betrachters ... ;)


Na ja, besonders durch das Ende zeigt die Geschichte mMn, dass sie als Kurzgeschichte schon aufgeht, dass also eine ausschweifendere Erzählung nicht unbedingt das Non plus ultra gewesen hätte sein müssen (<- okaaaay, war das jetzt noch innerhalb der deutschen Grammatik? ;))

Keine Ahnung :D Aber was weiß ich als Ausländer schon von der deutschen Sprache? ;) :P Deutsch wäre so viel einfacher, hätte es einen Subjunktiv-Imperfekt, der Modus würde da nämlich passen.

Ich überlege nur noch, ob es nicht eventuell Möglichkeiten gegeben hätte, der grundsätzlichen Ausrichtung (also dem "Lagerfeuer") treu zu bleiben, und dennoch mehr in die Schicksale der Erzählenden "hineingezogen" zu werden. (...) Ich finde die Idee, dass die Maquis-Mitglieder auf diese Weise zusammenkommen und sich durch den fast schon verhängnissvollen Austausch pushen also gut ausgedacht :) Aber vielleicht hätte es noch andere Möglichkeiten gegeben, die Einzelgeschichten aufzubereiten.


Trotzdem glaube ich weiterhin, dass es hier nur ein paar Momente mehr mehr geholfen als entzaubert hätten. Erklärungen hätte ich glaube ich gar nicht haben wollen, nur mehr von der Stimmung in den Momenten des Umschwungs, des Umdenkens. Im Gegensatz zu den zurückliegenden Schicksalen der Maquis waren wir hier ja bei einem wichtigen Moment in Consuelos Leben live dabei. Das heißt also, dass wir es ja wirklich beobachten können und gar nicht auf Erklärungen angewiesen wären.
Aber das nur als kleine Anmerkung am Rande, denn der reduzierte Weg, den Du gewählst hast, entspricht ja wie gesagt meines Erachtens auch dem, was eine Kurzgeschichte eigentlich ausmacht.

Das sind beides sehr interessante Überlegungen! :) Ich verstehe, was Du meinst, ich kann nur momentan nichts weiter dazu sagen, weil ich erst einmal darüber nachdenken muss (und eigentlich versuche, nicht darüber nachzudenken, denn eigentlich sollte ich neben dem Real Life auch intensiv an einer anderen Geschichte weiterarbeiten, die bald fertig werden soll und momentan etwas stagniert). Danke für Deine Meinung dazu, das ist jedenfalls sehr wertvoll für mich. Irgendwann werde ich die Geschichte bestimmt überarbeiten (ich kenne mich!) und dann werde ich auch das in Erwägung ziehen. :)


Vor dem Ansatz, sich in erster Linie an Canon-Figuren und -Umstände zu halten, habe ich sehr großen Respekt! Denn ich finde, es erfordert auch Mut und eine große Hingabe, um sich der Aufgabe zu stellen, bestehende Figuren in ihrer ganzen Art treffend einzusetzen.

Wie schon erwähnt, das ist für mich eben der Reiz und die Herausforderung am Fanfiction-Schreiben – ohne diesen Canon-Bezug und nur um des Geschichtenerzählens willen würde ich viel eher ein eigenes Universum entwickeln, um mich frei(er) entfalten zu können. Recherche und Charakterisierung ist alles. Einfach ist es nicht immer, aber gerade das macht es so interessant (momentan hänge ich z.B. mal wieder bei Janeway völlig fest, in einer anderen Geschichte, die Frau ist anstrengend zu schreiben und ich kriege sie nicht zu fassen ... :( ).

Dass Deine Herangehensweise aber wirklich viel für sich hat, habe ich im Nachhinein an der Szene mit Dax begriffen: Eine Canon-Figur wird irgendwie glaubhafter, wenn man so zu lesen bekommt, dass sie nicht nur aus den Szenen besteht, die wir im Fernsehen gesehen haben, sondern quasi auch ein Leben jenseits der 45 DS9-Minuten hatte.

Erstens das, zweitens schafft eine bekannte Figur auch einen viel intensiveren, lebendigeren Bezug zur Geschichte als einfach nur irgendein OC-Lieutenant, der aus bestenfalls drei Stichwörtern Beschreibung besteht, weil mehr in dem Rahmen nicht möglich ist. Es macht das ganze Universum runder, weil zusammenhängender, eben weil es einen konkreten Platz im Canon schafft anstatt einfach nur dieselben Elemente desselben Universums zu verwenden. Finde ich halt.

Nicht falsch verstehen – ich liebe OCs, wenn ich die Möglichkeit habe sie komplett zu entwickeln (so wie z.B. Consuelo!), aber in dem Fall wäre die Figur kein OC gewesen sondern nur ein gesichtsloser Statist ... ich mache das gerne, es gibt ja so viele Nebenfiguren in Trek von denen ich gerne mehr gesehen hätte, und so nütze ich eben diese Synergie. In anderen Geschichten habe ich auch mal Jake Sisko als Journalisten, der Janeway nach der Rückkehr der Voyager interviewt, oder Leah Brahms, die als Technik-Expertin herbeizitiert wird, oder viel später Admiral Nog ... :)

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