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Entwicklungs- und Bauzeiten

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Max:
Was glaubt Ihr: Wie lange dauert es im 24. Jahrhundert (gerne auch früher und später), eine neue Raumschiffklasse zu konstruieren und dann zu bauen?

Non- oder Semi-Canon heißt es für die "Galaxy"-Klasse, dass sie so 14 Jahre geplant wurde, und es dann noch einmal sechs Jahre dauerte, ein Schiff dieser Klasse zu bauen.

Natürlich hängt das von vielen Faktoren ab: Handelt es sich um einen radikal neuen Entwurf, oder baut man auf bestehenden Konzepten auf? Wie groß soll das Schiff werden und für welche Missionen soll es eingesetzt werden? Braucht man das voll ausgebaute Schiff, oder schickt man ein reduziertes los, weil man auf eine Notlage reagieren muss? Aber trotzdem - oder gerade deswegen - kann man ja ein wenig spekulieren ;)

Wo hilft die Technik, Prozesse zu beschleunigen und wo gibt es dann doch noch Grenzen? Welche Materialien bzw. Bauteile könnten in der Herstellung so heikel oder gar so selten sein, dass sie dafür sorgen, dass man eine Raumschiffklasse, die sie verwenden will, nicht schnell oder in großen Stückzahlen hergestellt werden können?

Und, nachdem wir hier ja einige Raumschiff-Designer im Forum haben, wie handhabt Ihr das: Findet Ihr, es passt eher zur fortschrittlichen Zukunft, dass Schiffe schnell entwickelt und gebaut sein sollten, oder seid Ihr der Meinung, es wäre dem Image eines Raumschiffs eher abträglich, wenn es keinen eigentlichen Aufwand bedeutet, es zu konstruieren und zu bauen?

deciever:
Also bei der Galaxy finde ich es ziemlich realistisch. Zudem das Schiff zu einer angenehmeren Zeit entwickelt wurde.

Bei der Enterprise in ST2009 waren die bei kirks akademieantritt recht weit. Trotzdem dauerte es noch zwei Jahre bis das Schiff den Jungfer Flug unternommen hat.

Zu Krisenzeiten sieht sowas sicherlich anders aus. Man nehme nur die panzerentwicklung und Produktion im zweiten Weltkrieg und jetzt.


Alexander_Maclean:
Neben der Größe würde ich wirklich den technologischen Fortschritt lassen Faktor sehen, der eine Raumschiffentwicklung verlängert.

Besonders der Warpantrieb wird da ein großer Faktor sein.

Bei der Galaxyklasse müsste man IMO auch noch die Separationsfähigkeit mit einrechnen, weswegen ich sie auch nur ungern bei zu vielen anderen Klassen sehe.

Wenn natürlich ein Schiff nur ein modernisiertes Design mit aktuellen Technologien ist, wie beispielsweise die Midway, dann geht das sehr schnell, wenn es keine Probleme weiter gibt.

Star:
Ich glaube, am längsten wird immer die Planungsphase sein. Und je größe rund gewagter das Schiff, desto größer das Fehlerpotential. Die Sternenflotte ist ja wirklich sehr korrekt und auf Sicherheit und Haltbarkeit bedacht und überlässt nichts dem Zufall, weshalb im Vorfeld sicher ellenlang jedes nur erdenkliche Problem durchgerechnet, und tausendmal im Computer und im Holodeck simuliert, modifiziert und kontrolliert wird, sicher auch von verschiedenen Planungsgruppen, die nicht miteinander im Kontakt stehen, um Beeinfluss zu vermeiden und somit das Fehlerpotential zu minimieren. Und das in jeder einzelnen Planungsphase, mit jedem einzelnen Gerät. Computerkapazitäten beschleunigen diesen Prozess bestimmt, aber um Sorgfalt zu garantieren, wird man sich dennoch genug Zeit lassen.

Die Bauphase selbst dürfte hingegen - zumindest 24. bis 25. Jahrhundert dank Industriereplikatoren und genügend Ressourcen vergleichsweise schnell gehen. Allerdings wird dann sicher erst mal noch alles gründlich durchgetestet, ehe ein Schiff auf Mission geschickt wird. Theorie ist immer das eine, aber in der Praxis werden immer Probleme auftreten, die man nicht vorausberechnen konnte. Ich glaube also auch, dass neue Schiffsklassen immer erst ein paar Macken und Kinderkrankheiten haben. Deshalb werden NX-Schiffe vielleicht auch nicht direkt auf diiiieeee wichtigen Missionen und vielleicht auch nicht mit voller Mannschaft rausgeschickt. Im Gegenteil. Diese Schiffe bleiben vielleicht lange Zeit im Dock, um Fehler aufzuspüren, umzurüsten, usw.

Bei meiner großen Infinity-Klasse habe ich es so gemacht, dass nicht die Ressourcen ein Problem darstellten, sondern eher die Mathematik. Um solch gewaltige Schiffe anzutreiben, sind mehrere Reaktorkerne notwendig, und die müssen synchronisiert werden, und ein entsprechendes Programm zu schreiben, erwies sich als so schwierig, dass das ganze Projekt daran beinahe schon auf dem Reißbrett scheiterte. Der Bau selbst ging dann relativ schnell, eigentlich schon zu schnell, denn das Projekt wurde von politischer Seite etwas vorangepeitscht und beschleunigt, weil hier jemand den Prestige ernten wollte. Und weil in diesen Schiffen so viel neue Technologie verarbeitet wurde, haben die Computer jetzt erwartungsgemäß Kinderkrankheiten.

(Ich glaube, in einer vernunftbegabten Welt würde die Sternenflotte nicht zulassen, dass ihr die Politik oder sonstwer reinredet, aber um meine Geschichte zu erzählen, habe ich diesen Ansatz dennoch gewählt)

Die einzige Ressource, die problematisch ist, ist das Personal. An Bord der Enterprise-G sind 5000 Leute, davon gehören etwa 2500-3000 der Sternenflotte an. Ich weiß nicht welche Zahl an Offizieren und Unteroffizieren realistisch ist. Sagen wir mal es sind 2000 Unteroffiziere und 500 Offiziere an Bord. Für meine SA-Romane habe ich etwas herumgerechnet und kam zu dem Ergebnis, dass etwa 4000 Kadetten jährlich auf einer Akademie wie der in San Fransisco studieren. Der geringste Teil davon machen die des vierten Jahres aus, nämlich etwa 700 Personen. Sagen wir mal, 600 von denen schaffen den Abschluss.

Das würde bedeuten, dass die drei Schiffe der Infinity-Klasse, die in meinem Kopfcanon fertiggestellt wurden, das komplette Abschluss-Regiment dreier Akademien aufgebraucht haben - im übertragenen Sinne. Nun wird es sicher mehrere Akademien überall im Föderationsraum verteilt geben, aber... ja. Die Flotte ist ja auch nicht gerade klein. Hat Alex nicht mal berechnet, dass es so etwa 10 000 Schiffe geben müsste? Die wollen ja auch gefüllt werden. Von den Raumbasen und planetaren Außenposten ganz zu schweigen. Materialien kann man replizieren, den Zusammenbau automatisieren. Personal hingegen muss mühsam herangezogen werden. Ich glaube, dass es schon deshalb nur wenige wirklich große Schiffe gibt und geben wird, und... es wäre vielleicht vernünftig, sie nicht alle auf einen Schlag zu bauen/fertigzustellen.

Visitor5:
Ich muss Star's mathematischen Crew-Kalkulationen zustimmen.

Hinzu kommt noch folgendes: Personell gibt es in der Sternenflotte ein Kommen und Gehen: Leute gehen in den Ruhestand, bekommen ein Redshirt und sterben - und es gibt neue Kadetten. Star's Kalkulation hat nicht berücksichtigt, dass er diese Kadetten bei seinen Jahrgängen abziehen muss, die den Abgang kompensiert.

Hinzu kommt noch Folgendes: Ein Schiff braucht auf einen Schlag, sagen wir mal 1.000 Mann. Das bedeutet, dass bis zum Stapellauf dieses Schiffes soviel Crew "geparkt" werden muss, um diese 1.000 Mann extra abziehen zu können, ohne andere Schiffe/ Stationen/ Einrichtungen personell zu gefährden! Dies ist ein enormer Aufwand, den es da zu kalkulieren gilt!


Interessehalber hier ein paar Daten zu meinen Projekten:

2235 Beginnt die Entwicklungsabteilung mit der Planung der Miranda-Klasse und
2245 werden die ersten drei Einheiten das Dock verlassen
(Indienststellung USS Calypso, zwei Tage nach der USS Miranda und neun Tage vor der USS Bombay)

2276 Beginnt die Entwicklungsabteilung mit der Planung der Refits für die Miranda-Klasse und
2285 sind die ersten Einheiten fertig (USS Reliant, USS Calypso)

2330 Beginn Refit (Flight III) Miranda-Klasse
2335 Baubeginn USS Saratoga NCC-31911

Wie man sieht habe ich hier äußerst großzügige Zeiträume gelassen.

Dies sind meine Föderationszeiträume...


Hier die von Nileenas Volk:

2333 bis
2338 Planung und Bau von Nileenas Heimat-Raumstation

Und... die Daten für die Kartografierungsschiffe hängen noch etwas in der Schwebe, dürften aber auch so um die zehn Jahre betragen. Mein Problem ist auch hier, dass ich hier eine verhältnismäßig große Crew losschicken muss/ möchte...

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