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Brückenkommando mit Prüfung
Alexander_Maclean:
Ich sehe das ähnlich wie Visitor.
Zudem sehe ich Vorgesetzte auch in einer gewissen Verantwortung, durch umsichtiges Führen ihrer Leute, die Verluste zu minimieren.
Außerdem gibt es IMO Abteilungen, wo so etwas nun sagen wir mal dennoch zum Alltag gehört oder zumindest das Risiko höher ist wie die Sicherheitsabteilung.
Roger van Dyke:
Ich sehe schon, ich mache mir viel zu viele Gedanken darum, ob meine Geschichten nachvollziehbar sind oder ob sie den Werten von Star Trek entsprechen. Da brauche ich mich nicht zu wundern wenn viele sich eine große künstlerische Freiheit nehmen und munter drauf los schreiben.
Gut zu wissen. Das Argument nehm ich dann auch. :evil:
Star:
Dass ein Fähnrich das Kommando über ein Raumschiff übernimmt, kann ich mir auch eher nur in Ausnahmesituationen vorstellen – beispielsweise, wenn alle ranghöheren Offiziere aus irgendwelchen Gründen ausfallen (Tot, Brücke abgeriegelt, Indiana Jones läuft im Schiffskino).
Ansonsten ist die Kommandostruktur klar: Captain, Erster Offizier, Zweiter Offizier. Wenn man will auch noch ein Nachtschicht-XO. Wenn die ausfallen, übernehmen die nächsten mit einer entsprechenden Ausbildung, meist ab Lt.JG. Sind zwei gleichen Ranges, übernimmt der Dienstälteste. Ärzte, Anwälte, Wissenschaftsoffiziere und sonstiges Personal ohne entsprechende Schulung fallen aus, egal welchen Rang sie bekleiden. In der Serie wird das hin und wieder mal gerne... gebogen, damit man eben keinen neuen Charakter einführen muss, sondern den vorhandenen Sieben etwas zu tun geben kann. Trotzdem hat man das eigentlich immer recht gewissenhaft gelöst. Selbst bei Kim kann man argumentieren, dass der immerhin schon fünf Jahre Felderfahrung hinter sich hatte, und eh kein Ensign mehr hätte sein dürfen.
Allerdings ist es auch ein bisschen... zu kurz geraten, dass ihr euch so sehr an diese Kommandoprüfung klammert. Das war ja nur die Spitze des Eisberges. Als wäre es nur diese eine Erkenntnis, die wahres Führungspotential erkennen lässt (Commodore Decker scheint den Test auch nicht so recht verstanden zu haben...). Zum Kommandieren gehört auch noch ein bisschen mehr – Brücken-Management, Soziale Kompetenz, eine gefestigte Psyche, erweitertes Regelwerk. Ich gehe davon aus, dass man entsprechende Kurse auch bereits an der Akademie belegt, wenn man sich für die Kommando-Laufbahn entscheidet (alle anderen müssen dann eben später noch mal ran). Ich gehe allerdings auch davon aus, dass man, wenn man sich der Kommando-Laufbahn angeschlossen hat -, die Akademie direkt mit einem höheren Rang abschließt; nämlich dem Lieutenant JG. Was uns wieder zum Anfang und zum Fähnrich zurück bringt. Für mich sagt dieser Rang aus, dass der Träger die oben zitierten Qualifikationen zumindest offiziell noch nicht besitzt. Inoffiziell, na ja, das liegt ja dann im Ermessen des Captains, der aufgrund seines Ranges genügend Menschenkenntnis und Erfahrung besitzten sollte, um genau zu wissen, wem er die Brücke in welcher Situation anvertrauen darf.
Denn, und das muss auch gesagt sein, es sollte immer Raum für Interpretationen geben. Wenn einer was andere machen, und die Sternenflotte wesentlich weniger... Streng darstellen will, dann muss das auch erlaubt sein. Es ist immer noch die Sternenflotte, nicht die US-Navy. Es ist eine Organisation, die vierhundert Jahre allem voraus (und vielleicht fremd) ist, was wir kennen. Sich hinzustellen, und zu sagen, dies und das geht nur so und so, weil das im heutigen Militär auch so gehandhabt wird, finde ich... nicht so gut. Star Trek ist dafür da, um die Phantasie zu beflügeln. Nicht, um sie einzuschränken. Die innere Logik zählt. Eine fiktive Welt muss in sich Schlüssig sein. Aber dazu müssen wir nicht unsere 1:1 kopieren, finde ich.
Thorndyke:
Vielleicht kommt es daher, weil ich wohl eher zu Denjenigen gehöre, die man "alte Schule" nennt.
Max:
--- Zitat von: Thorndyke am 01.02.15, 21:09 ---Ich sehe schon, der eigentlich Punkt, worauf ich hin abgezielt habe, er tritt nicht zu Tage.
Nun dann will ich das endlich ml lüften.
Die Prüfung besagt, das der Offizier, welcher Rang auch immer, fähig sein muß - Leute in den Tod zu schicken.
Seien es seine engsten Freunde oder auch nicht. Und da zweifel ich eben dran, ob das einem Fähnrich schon klar ist.
--- Ende Zitat ---
Ähm, aber mal ehrlich: Machten die Führungsoffiziere in den ST-Serien den Eindruck, als würden sie nach dieser Maxime handeln? So, wie die Freundschaften innerhalb der Serie herausgebildet wurden, hätte ich da eher im Gegenteil die Befürchtung, dass die Brückencrews die ganze restliche Mannschaft aufs Spiel setzen würden, um einen ihrer Freunde zu retten ;)
Nebenbei sei angemerkt, dass das ein schwieriger Punkt ist: Du kannst das entgegen dem, was wir in "Radioaktiv" gesehen haben, wohl nie richtig prüfen. Wäre es eine Standardprüfung, spräche sich das unter den Kadetten so schnell rum, dass deren erste Reaktion in einem Holodeckszenario die "Opferung" eines Kollegen wäre ;)
Ob ein Kadett in der Praxis, in der Drucksituation dann wirklich so handelt, wie man ihm wie Riker Deanna in der Folge eingebläut hat, ist ja auch fraglich. Hier entscheidet dann eben die erwähnte Eignung zum Führungsoffizier, die sich schon anders, auch subtiler erwiesen haben wird.
--- Zitat von: Star am 02.02.15, 14:35 ---Denn, und das muss auch gesagt sein, es sollte immer Raum für Interpretationen geben. Wenn einer was andere machen, und die Sternenflotte wesentlich weniger... Streng darstellen will, dann muss das auch erlaubt sein. Es ist immer noch die Sternenflotte, nicht die US-Navy. Es ist eine Organisation, die vierhundert Jahre allem voraus (und vielleicht fremd) ist, was wir kennen. Sich hinzustellen, und zu sagen, dies und das geht nur so und so, weil das im heutigen Militär auch so gehandhabt wird, finde ich... nicht so gut. Star Trek ist dafür da, um die Phantasie zu beflügeln. Nicht, um sie einzuschränken. Die innere Logik zählt. Eine fiktive Welt muss in sich Schlüssig sein. Aber dazu müssen wir nicht unsere 1:1 kopieren, finde ich.
--- Ende Zitat ---
Ich bin ganz genau Stars Meinung.
Star Trek hat durch seine Annäherung an unsere Verhältnisse auch im Militär (bei DS9) in meinen Augen mächtig verloren. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Macher sich an einem Rangssystem, wie wir es aus Gegenwart und Vergangenheit kennen; das wird schon irgendwie einen gewissen Sinn erfüllt haben.
Trotzdem finde ich die Aussicht, dass sich in vierhundert Jahren da nichts getan haben wird, joah, eigentlich regelrecht deprimierend. Gesellschaftliche Fortschritte können sich auch durch eine Auflockerung hierarchischer Strukturen äußern.
Da ist glaube ich viel möglich. Ich hatte ja auch in einem Geschichtenkonzept eine Doppelspitze, also zwei praktisch gleichberechtigte Kommandanten.
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