Autor Thema: STAR WARS: Unsere kleine Farm  (Gelesen 5902 mal)

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Kadajj

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STAR WARS: Unsere kleine Farm
« am: 21.02.15, 23:09 »
...oder Tagebuch eines Klons.

Diese kleine Star Wars-Fortsetzungs-FF schreibe ich gelegentlich in der Kreativecke meines Star Wars-RPGs. Sie spielt kurz nach der Order 66 und folgt hier sehr lose Karen Traviss' Republic/Imperial Commando-Reihe, wonach sich einige Klone nach Mandalore absetzen und sich eine neue Existenz aufbauen. Nur ist das neue Leben mit einigen Tücken verbunden, auf die sie niemand vorbereiten konnte...


Die ersten drei Einträge haue ich mal gesammelt hier herein, die nächsten folgen je nach Lust und Lauene,  und bitte um Meinungen, Kritik und Lobpreis :P



+ Caps Farm, Mandalore, Tag 15 +

Tagebuch von Lieutenant Hawk, vormals CL 2304/77

Cap, Sixer, Sarge und ich sind nun fünfzehn Tag auf Caps Farm und ich finde es immer noch unfair – es ist nicht Caps Farm, sondern unsere. Cap befiehlt, wir machen die Arbeit. Ich hatte mir unser neues Leben anders vorgestellt. Ich will meinen eigenen Namen wieder – aber Cap besteht darauf, dass ich Pilot und nicht Hawk bin. Ich habe mir das Staffellogo auf die Schläfe tätowieren lassen, verdammt noch mal. Das Schlimmste ist, dass er mich manchmal Lieutenant Pilot  nennt.

Sarge kann sich keinen anderen Namen außer Sarge vorstellen. Spätestens wenn ein Dutzend anderer Sarges aufeinander treffen, braucht er einen anderen. Warum Cap Sixer seinen Namen sein lässt, verstehe ich nicht. Ich kenne mindestens fünfzehn andere Sixer.

Heute ist ein Neuer gekommen. Sen Bralor  von der Nachbarfarm hat ihn gebracht. Er hat sich mit CT 3937/13 vorgestellt – er ist zwei Jahre alt, ein Centax-Klon. Cap nennt ihn daher Cent, obwohl er lieber Thirty genannt werden möchte, aber Cap behandelt ihn, als ob er gerade gestern zur Welt gekommen wäre. Genauso wie uns. Arme Barve.

Zum Mittagessen gibt es wieder gi’haal-Suppe und jeweils einen Rationswürfel. So wie in den letzten 14 Tagen. Cap sagt, dass wir für den ersten Monat haushalten müssen, Vorräte anlegen, bla bla. Ich komme mir vor, als ob ich fern ab jeder Zivilisation auf einer Extremwelt gestrandet sei, wo es keine zwanzig Nunas, siebzehn Robas und fünf Zwerg-Eopies, ein Feld mit Gemüse und zehn Obstbäume gibt.

Beim Ausmisten habe ich mit Sixer darüber gesprochen – Cap hat es gehört und uns zum Unkrautjäten und Holzmachen geschickt. Ich habe mir von irgendeinem Höllenunkraut einen üblen Ausschlag an den Händen geholt. Cap sagt, es geschehe mir recht. Bactasalbe bekomme ich natürlich erst, wenn ich fertig bin.

Beim Abendessen  - gi’haal-Suppe und Rationswürfel und etwas Trockenfleisch für die anderen - hat er uns schließlich einen Vortrag über die Aufrechterhaltung von Moral und Disziplin gehalten. Cent muss den Wochenplan auswendig lernen. Alia Bralor ist später noch vorbei gekommen und hat uns Uj-Kuchen mitgebracht. Cap ist der Ansicht, dass Süßigkeiten spät abends schlecht für einen erholsamen Schlaf sind und hat den Kuchen in den Vorratsschrank gesperrt.

Ich hasse Cap.


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+ Caps Farm, Tag 1 +

Tagebuch von Private Thirty, vormals CT 3937/13

Lieutenant Pilot Hawk rät mir, dass ich meine Gedanken aufschreiben soll. Sonst würde ich durchdrehen.

Auf der Farm stinkt es.

Cap nennt mich Cent. Ich will Thirty genannt werden.

Er befiehlt mir, den Wochenplan auswendig zu lernen.

Cap hält mich für blöd. Ich bin erst zwei Jahre alt und ein Centax-Klon, aber ich bin nicht blöd.

Gihaal-Suppe stinkt. Aber es gab Trockenfleisch und einen Rationswürfel dazu, das war okay.

Alia Bralor verwirrt mich. Ihr Sohn Jer  ist auch zwei Jahre alt und in ihrem Bauch wächst noch ein Kind, haben die anderen behauptet. Seltsam.



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+ Caps Farm, Tag 17 +
Tagebuch von Lieutenant Hawk, vormals CL 2304/77

Es war allein Sixers Schuld, dass Cap uns erwischt hat, als wir uns Kuchen aus dem Vorratsschrank organisieren wollten. Er war derjenige, der behauptete, dass Cap tief und fest schliefe. Tat Cap aber nicht. Abgebissen hatte aber zuerst Sixer, ich hatte keine Chance, ich hielt das Stück nur in der Hand, bevor ich auch nur irgendwas davon abkriegen konnte. Trotzdem bin ich derjenige, der den Tag ohne Essen im Geräteschuppen verbringen muss.

Sixer hat nur Küchen- und Wäschedienst bekommen. Tolle Strafe. Er frisst wahrscheinlich den restlichen Kuchen auf und behauptet, es waren die Ratten.

Immerhin muss ich weder Ausmisten noch Unkraut jäten. Der Ausschlag ist zurückgegangen, weshalb ich erst recht keine Bactasalbe bekommen habe.

Jemand hat mir zwei Rationswürfel durch die Bohlen geschoben. Wahrscheinlich Cent, der gute Junge. Er findet Rationswürfel großartig. Hat noch viel zu lernen.

Der Schuppen steht in direkter Nähe zur Jauchegrube. Es stinkt erbärmlich. Anstatt sich moderne Container zu besorgen, wie sie die Bralors haben, faselt Cap irgendwas von naturnaher Landwirtschaft. Ich frage mich, warum die Langhälse seinen offensichtlichen Gehirnschaden nicht bemerkt und ihn schon frühzeitig entsorgt haben, bevor er aus seinem Tank rausgeholt wurde.

Ich stelle fest, mit welchen primitiven Geräten wir hier arbeiten. Wir sind in der Gegend die Einzigen, die die Wiesen noch mit Sensen schneiden. Oder heißt es mähen? Egal. Hat wohl mit Naturnähe zu tun. Cap befürchtet nachlässige Disziplin, wenn wir uns moderne Geräte anschaffen. Aber dann hätte uns die Grand Army auch mit Keulen und Schleudern ins Gefecht schicken müssen.

Es ist erbärmlich heiß hier drinnen, und die Jauchegrube stinkt noch erbärmlicher. Ich sehne mich plötzlich danach, mich einkühlen zu lassen oder in einem wunderbar sterilen Schlafsaal in Tipoca City zu sein. Alles war sauber, hat gut gerochen und nur modernste Technik. Das hatten die Langhälse gut drauf.

Die Zeit geht nicht rum. Ich höre unsere Tiere und wie Cap Sarge und Cent herumscheucht.

Irgendein bestialisches Ungeziefer hat mich in den linken Mittelfinger gebissen oder gestochen. Es juckt und brennt und die Bissstelle wird knallrot. Ich rufe Cap und den Jungs, aber keiner hört mich. Nur Lara, die Leitstute der Eopieherde, sie schnaubt und prustet und geht dann wieder weg. Sie kommt mit Gunny und Dacey zurück. Gutes Mädchen. Aber sie können mir auch zu dritt nicht helfen.

Ich werde elend an einem Insektenbiss in einem elenden Geräteschuppen verrecken. 

Als es dunkel und eiskalt wird, lässt Cap mich heraus. Ich zeige ihm den mittlerweile angeschwollenen Mittelfinger und sage ihm, dass ich daran hätte sterben können. Er schickt mich ohne Essen ins Bett.

Ich hasse diese Farm.



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« Letzte Änderung: 22.02.15, 21:42 by Kadajj »

Alexander_Maclean

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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #1 am: 22.02.15, 08:48 »
Der Start macht schon macht schon mal Lust auf mehr. Ich würde mir aber wünschen, dass auch Särge und Cap Tagebuch Einträge verfassen.

Und noch ein kleiner Kritikpunkt: Der erste Abschnitt war wegen der Formatierung schwer zu lesen.
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Astrid

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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #2 am: 22.02.15, 11:20 »
Lol, also das dürfte interessant werden... :Ugly
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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #3 am: 22.02.15, 11:32 »
Wow, da sind ein paar wirklich gelungene Anspielungen darunter. Diese "Mittelfinger"-Anspielung ist klasse! Auch wenn diese Geste von den Klonen wohl ganz anders interpretiert wird, ist es gerade diese andere Sichtweise, die einen dennoch zum Schmunzeln bringt.

Was mich ein wenig stört ist, dass die Klone nach wie vor in ihrer Kommandostruktur feststecken. Sie sind so von ihr eingenommen, dass sie gar nicht daran denken, einen Befehl eben mal nicht zu befolgen. (Dieses "Problem" ist aber ein generelles Star Wars-Problem, nicht ausschließlich deines.)

Dennoch - auch mit dem Feststecken in dieser Struktur, oder gerade deswegen - wirkt die Geschichte sehr originell und plausibel.

Alexander_Maclean

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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #4 am: 22.02.15, 11:51 »
so unlogisch finde ich das gar nicht.

Diese "blinde Gehoram" scheint zumindest zum teil genetisch bestimmt zum teil auch antrainiert. das schüttelt man nicht so einfach ab.
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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #5 am: 22.02.15, 12:09 »
so unlogisch finde ich das gar nicht.

Diese "blinde Gehoram" scheint zumindest zum teil genetisch bestimmt zum teil auch antrainiert. das schüttelt man nicht so einfach ab.

Mag sein, aber wenn man bedenkt, dass ein Kopfgeldjäger ein Maximal-Unabhängig-denkendes-Wesen ist, das sich nur ungern Hierarchien fügt (namentlich: Jango Fett) dann ist es dennonch umso erstaunlicher, dass man ausgerechnet so ein Wesen zum Urvater einer Organisation macht, die auf konsequentem Befehlsgehorsam beruht. ;)

Natürlich kam man dann mit der Erklärung nach "dies wurde dann im Gencode "einfach so" nachgebessert - aber plausibel klingt das nicht! Denn wenn es so einfach wäre könnte man ja auch den letzten Quotendoofen so (Star Trek-) "augmentisieren", dass auch er einen guten Soldaten abgeben kann.

Dies ist die "genetische Ausgangslage".


Kadajj gibt den Klonen ein neues Leben und natürlich können sie "alte Angewohnheiten" nicht einfach so abschütteln, das ist vollkommen klar. Aber früher oder später müssen sich die Klone der Frage stellen, warum sie nach wie vor eine Hierarchie haben, die auf alten Strukturen beruht, die auf ihr altes Leben gemünzt ist und nicht zwangsläufig auch in ihrem neuen Leben gelten muss.  :]

Ich für meinen Teil bin gespannt wie es weitergeht und werde gespannt verfolgen, wie die Klone mit dieser Frage umgehen werden. Der Unmut scheint sich unter den Klonen ja schon auszubreiten und auch zu Gehorsamsverweigerung ist es schon gekommen...

Kadajj

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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #6 am: 22.02.15, 21:06 »
Huuui, vielen Dank für die vielen Rückmeldungen :)

Dass eine Story Lust auf mehr macht, ist natürlich schon mal ein tolles Kompliment und freut mich extrem. Cap wird sicher auch noch zu Wort kommen, wahrscheinlich alles serious business und so...ob Sarge und Sixer die großen Tagebuchschreiberlinge sind, muss ich mir noch überlegen :D

@Alexander: meintest Du, dass zuwenig Absätze im ersten Eintrag sind?

Was den Gehorsam betrifft - die Kaminoaner haben den Klonen Jangos unerwünschte Eigenschaften weggezüchtet, mehr oder weniger - wenn man von Null-ARCs absieht. In Clone Wars wurde dann sogar noch der Biochip als Retcon eingeführt, der die Klone dann noch stärker im Zaum hält und somit die bedingungslose Ausführung der Order 66 erklären soll..Andererseits wird in diversen Romen beschrieben sowie in Clone Wars gezeigt,  wie sich doch unter den Klonen Individualität finden lässt und sogar aus dem selbständigen Denken Eigensinn breitmacht, der bis zur Desertation führen kann.  Und wie man sieht, können hier einige sehr wohl selbständig denken ;) Mal schaun, was daraus wird...


Alexander_Maclean

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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #7 am: 22.02.15, 21:27 »
Nin, es geht ehe rum die verwendete schriftfarbe, die das etwas schwer lesbar macht, weil ich den hellen Forenstyle verwende.
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Kadajj

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Antw:STAR WARS: Unsere kleine Farm
« Antwort #8 am: 22.02.15, 21:40 »
Ah okay, jetzt sehe ich's auch...die Schriftfarbe im ersten Eintrag ist tatsächlich eine andere als in den nächsten beiden. Weiß gar nicht wieso...

 

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