Autor Thema: Tolayons STAR-WARS-Schnipsel  (Gelesen 8327 mal)

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Tolayon

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Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« am: 06.06.14, 23:24 »

NACHTRAG 25.03.2015:
Entgegen meiner ursprünglichen Ankündigung habe ich die bislang hier geposteten STAR-WARS-Geschichten - sowie noch einige weitere - doch in einem übersichtlichen PDF-Sammelband zusammengestellt.
Seiner weitgehenden Crossover-Natur gemäß habe ich ihn "Grenzgänger" getauft.

Die Schriftgröße wurde so gewählt, dass die PDF-Datei auch auf mobilen Geräten gut lesbar sein sollte.
Um den Zugang zur angehängten PDF zu erleichtern, habe ich die erste Beispielgeschichte aus diesem Eröffnungs-Post entfernt; ihr könnt sie als ebenfalls erste Geschichte im Sammelband nachlesen.


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« Letzte Änderung: 25.03.15, 22:02 by Tolayon »

Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #1 am: 07.06.14, 09:11 »
Ein sehr interessanter Ansatz, Q zum Vater von Anakin zu machen. Allerdings, wenn er nicht so viel für die Sith übrig hat, warum will er dann dass Anakin einer wird? Zumindest meine ich das herausgelesen zu haben. Der ein oder andere Satz hat mir durchaus ein Schmunzeln bereitet und ich finde, Qs arroganz hast du sehr gut getroffen. Eine schöne, kleine Kurzgeschichte.

Gruß
J.J.
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Roger van Dyke

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #2 am: 07.06.14, 10:20 »

Sehr netter Einfall, und auch wirklich passend wenn man so die Vorgeschichte von Anakin kennt.
Qs Übertreibung und Arroganz hast Du wirklich sehr gut getroffen und ich denke mal was jetzt aus Anakin geworden ist, liegt ja nicht nur in den Genen.
All meine Geschichten und meine sonstigen Werke findet ihr in meinem Portfolio
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Kürzlich war ich in Frankfurt auf der Zeil und habe den Menschen zugehört, die an mir vorübereilten. Da hab ich wieder richtig Sehnsucht nach Deutschland bekommen, wo alle meine Sprache sprechen.

Kontikinx1404

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #3 am: 07.06.14, 10:25 »
Unterhaltsame, gut geschriebene Kurzgeschichte.
Ja, Q hat wirklich in jedem Universum seine Finger im Spiel.  :)
Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
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Alexander_Maclean

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #4 am: 07.06.14, 12:17 »
Witzige Idee.

Ich finde auch, dass du Ahsoka recht gut getroffen hast. Es passt aber IMO etwas mehr zu der Ahsoka aus den ersten TCW Folgen.
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Thunderchild

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #5 am: 07.06.14, 12:48 »
Gut geschrieben und kurzweilig.
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Tolayon

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #6 am: 08.06.14, 12:07 »
Danke für das Feedback!

Was Qs Ambitionen bezüglich Anakin betrifft, so würde er diesen wohl am liebsten als eine Art Grauen Jedi sehen, der sich auch mit (spiritueller) Forschung befasst.
Der Wandel zu Darth Vader dürfte auf jeden Fall auch für Q zuviel des Bösen gewesen sein.

Tolayon

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #7 am: 13.06.14, 12:03 »
Dann gibt es heute mal die zweite Geschichte - diesmal kein Crossover im herkömmlichen Sinn, auch wenn es sich so lesen mag und die Perspektive zudem sehr ungewöhnlich ist.
Die "Gast-Charaktere" sind auf jeden Fall alle von mir erfunden.

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Undercover

Detective George Rummers hielt den Wagen an und faltete noch seine Ausgabe der "New York Times" zurecht, bevor er ausstieg. Am abgesperrten Tatort wartete bereits sein Partner, Frank Monar. Er war wie immer spindeldürr, obwohl er gerade wieder einen Donut in sich hineinschlang.

"Das wird ja langsam abartig, Frank, wie kannst du nur all das Zeug in dich reinstopfen und nie auch nur ein Gramm zunehmen?"
"Muss wohl Veranlagung sein. Oder ein Bandwurm, wie meine Frau argwöhnt. Aber im Moment haben wir andere Probleme, George. Es hat wieder mal einen Doppelmord gegeben, an sich nichts Ungewöhnliches in dieser Gegend."

Detective Rummers brummte kurz etwas Unverständliches. Frank war nicht nur ein ewig schlanker Vielfraß, sondern auch noch ein Zyniker. Dabei gab es schlimmere Gegenden im Staat als diese hier und schlimmere Staaten im ganzen Land. Doch als Frank ihn nun zu den beiden Leichen führte, erkannte George etwas durchaus, ja sogar ganz und gar Ungewöhnliches.
"Die sehen ja aus, als hätte die jemand mit einem Schneidbrenner zu zerlegen versucht."

"Ja, oder sie mit einem weißglühenden Metallstab anstelle eines Schwerts aufgeschlitzt. Zumindest konnten wir auf die Schnelle keine anderen Wunden feststellen. Aber wenn du dir mal ihre Gesichter ansiehst, wirst du feststellen dass die beiden durchaus alte Bekannte sind."

George Rummers hatte sich bislang so sehr auf die kauterisierten Brand-Schnittwunden im Brust- und Bauchbereich konzentriert, dass er erst auf Franks Aufforderung hin einen Blick auf die Gesichter der Toten warf. "Da brat mir doch einer einen Storch, das sind Tom Garring und Mark Potrenko! Die müssen jemandem ganz schön auf den Sack gegangen sein, dass er sie so zugerichtet hat..."

"Für solche Kleinkriminelle ein wahrlich bizarrer Tod. Wäre ich religiös, würde ich behaupten, ein Engel mit flammendem Schwert hätte sie für ihre Verbrechen und Sünden bestraft. Du weißt doch, es gibt bei uns Spinner, die jemanden für noch geringere Vergehen, als die beiden sie auf dem Kerbholz haben lynchen würden."
"Welche, die auch mit Schneidbrennern rumlaufen?"

* * *

Der Gerichtsmediziner begann sogleich mit der Obduktion, kaum dass die Leichen bei ihm eingetroffen waren. Keine drei Stunden später rief er die Detectives Monar und Rummers zu sich.
"Ich habe keine Ahnung womit sie so zugerichtet wurden, aber es muss eine lokal sehr begrenzte und enorm starke Hitzequelle gewesen sein. Und sie war zweifelsfrei die Todesursache."

"Könnten ein Schneidbrenner oder ein stark erhitzter Metallstab dafür infrage kommen?", fragte George.
Der Gerichtsmediziner schüttelte den Kopf. "Die Wunden müssen sehr schnell zugefügt worden sein, wie mit einem Schwertstreich. Ein glühender Metallstab kommt aber ebenso wenig in Frage, denn bei den Temperaturen, die solche Verletzungen hervorrufen, würde auch jedes uns bekannte Metall schmelzen."

Die ziemlich ratlosen Detectives kehrten wieder an ihre Schreibtische zurück und begannen nun, nach möglichen Motiven und Tätern zu fahnden, die mysteriöse Mordwaffe erst einmal außer Acht lassend.
"Also wenn das FBI jemals wirklich einen Grund bräuchte, irgendwelche 'X-Akten' anzulegen, wäre dies der passende Zeitpunkt", murmelte Frank Monar kurz vor Dienstschluss. Andere Kollegen hatten die "üblichen" Verdächtigen bereits vernommen, jeder hatte ein auf den ersten Blick wasserdichtes Alibi.
"Ach, bleib mir bloß vom Leib mit dem FBI! Die mischen sich überall ein und lassen unsereins immer wie Provinzamateure aussehen."

* * *

Am nächsten Morgen jedoch trat genau das ein, wovor George Rummers sich gefürchtet hatte und was sein Partner insgeheim vielleicht sogar herbeigesehnt haben mochte:
Zwei Männer, der jüngere in Nadelstreifen wie ein Geschäftsmann gekleidet, der ältere mit Hut wie ein Privatdetektiv der 50er Jahre, betraten das Revier.
"Ich bin Anakin Skywalker, Special Agent des FBI. Mein Partner, Rex Miller."

"Wo sind Mulder und Scully?", frotzelte George, welcher die Identität der beiden trotz vorgezeigter Dienstmarken nicht ganz glauben mochte.
"Äh... Die müssen vor unserer Zeit im Dienst gewesen sein. Es geht um den Mordfall von gestern, wir werden ihn übernehmen. Übergeben Sie uns die Leichen und alle bisherigen Ermittlungsakten. Es geht um die Nationale Sicherheit!"

"Dann wurden sie mit einer streng geheimen Militär-Prototypwaffe getötet? Unter den Umständen wäre es besser, wenn wir zusammenarbeiten würden. Wir kennen uns hier vor Ort besser aus, es gab einige die ein Motiv hatten."
"Der einzige Grund für den Tod dieser Männer war, dass sie sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort aufhielten. Sie werden uns die Leichen und die Akten übergeben und sich dann wieder Ihren regulären Angelegenheiten widmen." Mit diesen Worten vollführte Agent Skywalker eine wischende Handbewegung, und der bislang misstrauische George Rummers fühlte auf einmal eine Woge der Kooperationsbereitschaft in seinem Innern aufbrausen.

* * *

Nichtsdestotrotz fuhr Rummers an diesem Abend Streife in der Gegend, in welcher Garring und Potrenko ermordet worden waren. Es gehörte für ihn einfach zu den "regulären Angelegenheiten", von denen das FBI-Milchgesicht gesprochen hatte.
Als er mit abgeschaltetem Motor am Gehsteig parkte, hörte er auf einmal ein merkwürdiges Brummen und Zischen aus der nächsten Querstraße, begleitet von wütenden Stimmen, die zwei Frauen zu gehören schienen.

Die Querstraße war nicht weit, so dass George Rummers gleich ausstieg und zu ihr hinrannte - trotz seiner Neigung zur Dicklichkeit war er zu Fuß immer noch einer der Fittesten in seinem Revier. Doch als er dort ankam, konnte er allenfalls noch ein, zwei undeutliche Schemen davonhuschen sehen. Kein Opfer, zum Glück auch keine potentiellen. Nur am Straßenrand saß ein Junkie der rief: "Whoo-hoo, Batgirl hat der Dämonenbraut das Fürchten gelehrt!"
Sofort rannte George zu dem Bekifften hin und zog ihn unsanft hoch. "Was hast du gesehen, Mann? Was hat sich hier gerade abgespielt?"

Der Junkie lachte fast eine halbe Minute lang wie irre, dann antwortete er: "Die Glatzköpfige sah aus wie das Bild dieses Schreienden von Munkhausen oder wie der auch hieß, sie hatte ein oder zwei Klingen aus rot leuchtendem Licht, Batgirl ebenfalls zwei mit grünem Licht, sie kämpften gegeneinander, es ging so schnell, whoo-hoo!"
George Rummers wusste, dass die Aussage dieses Zugedröhnten keinen Pfifferling wert war, aber dennoch fragte er: "Batgirl?"
"Oh ja, sie hatte riesige Ohren!" Der Junkie legte seine Hände mit nach vorne gedrehten Handflächen auf den Kopf und geriet in einen nicht enden wollenden Lachkrampf.

Trotz der zweifelhaften Worte des Bekifften schleifte Detective Rummers ihn mit sich und fuhr mit ihm zurück aufs Revier. Frank war natürlich schon längst nach Hause gegangen, aber George wollte unbedingt noch die Aussage des Junkies aufnehmen. Im Grunde genommen wiederholte er nur mehrfach das, was er bereits auf der Straße gesagt hatte, mit minimalen Abwandlungen und immer wieder von Lachanfällen unterbrochen. Schließlich warf der Detective ihn in eine Ausnüchterungszelle.

* * *

Tags darauf musste der Junkie auch schon bald entlassen werden; ihm dröhnte der Kopf und er erinnerte sich an gar nichts mehr vom vergangenen Abend. Dafür trafen bald wieder die Agents Miller und Skywalker ein (Rummers vermochte nicht recht zu begreifen, wie letzterer trotz eindeutig jüngerem Alter das Sagen haben konnte).

"Haben Sie gestern Abend irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt?", fragte Skywalker eindringlich, "vor allem aus der Chelsea Street?"
"Nun ja, ich hörte einige nicht genau identifizierbare Geräusche von dort... Und zwei Frauenstimmen, die aggressive Worte austauschten, aber verstanden habe ich kein einziges davon. Als ich in die besagte Straße einbog, konnte ich nur noch ein, zwei schattenhafte Schemen davonhuschen sehen. Dass irgendwelche dunklen Gestalten nachts Streit haben ist nichts Ungewöhnliches, nur das seltsame Brummen und Zischen, das sehr nach technischem Gerät klang... Etwa die Waffe, über die Sie mir nichts mitteilen wollten beziehungsweise durften?"

"Ich kann Ihnen nur versichern, dass es keine weiteren Vorfälle und vor allem keine weiteren Morde mit dieser Waffe geben wird. Nur eines noch: Gab es einen Zeugen, der den Vorfall unmittelbar mitbekommen hat?"
George Rummers blickte den Bundesagenten, dessen Anzug und Krawatte schon weitaus FBI-mäßiger aussahen als am Vortag, skeptisch an. "Nur einen Junkie, der Unsinn brabbelte und sich heute Morgen an nichts mehr erinnern konnte. Er sprach von irgendwelchen... 'Lichtschwert'-schwingenden Comic-Bösewichtern und -Helden, keine Ahnung, was er wirklich sah."

Agent Skywalker sah für einen Augenblick besorgt drein, doch dann erhellte sich sein Gesicht wieder. "Detective Rummers, ich danke Ihnen für diese Auskunft. Geben Sie mir nur noch den Bericht über den gestrigen Vorfall und dann werde ich Sie wohl nie wieder belästigen müssen. Betrachten Sie den Fall als abgeschlossen, ich habe bereits mit Ihrem Captain gesprochen."
Mit diesen Worten verließen die beiden FBI-Leute das Revier, Agent Miller tippte zum Abschied noch einmal kurz an seinen Film-Noir-Hut.

"Na das ging ja schnell", bemerkte Frank Monar und biss wieder einmal in einen seiner geliebten Donuts, "ich sagte doch, an sich nichts Ungewöhnliches für diese Gegend."
"Jaah", brummte George Rummers gedehnt und widmete sich wieder seinem Computer.

[ Ende ]

Tolayon

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #8 am: 15.03.15, 09:50 »
Das nächste Mini-Crossover verbindet insgesamt sogar gleich drei Franchises, von denen zwei aber sehr ähnliche Prämissen haben und daher von mir einfach mal zusammengeführt wurden ;)

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Aufstand der Maschinen

Langsam kam Ahsoka Tano wieder zu sich. Das merkwürdige Portal, durch welches sie im Kampf gegen die separatistischen Droiden gefallen war, kam ihr als erstes wieder in den Sinn. Nun nahm sie, noch bevor sie die Augen öffnete ein ihr unbekanntes, wischendes Surren wahr.

"Sind Sie wieder bei Bewusstsein?", erkundigte sich eine mechanische, neutral klingende Stimme. Auch sie war der Jedi-Schülerin unbekannt, welche nun endlich die Augen öffnete.
Vor ihr stand ein Droid von vollkommen unbekannter Bauart, mit silbern glänzendem Körper und einem einzelnen roten Auge, welches in dem dunklen Sehschlitz seines helmförmigen Kopfes hin- und herschwang und dabei das zuerst wahrgenommene Geräusch verursachte.

"Na toll, da bin ich wohl mitten in eine neue geheime Separatisten-Basis geraten?" Die Tatsache, dass Ahsoka an einen Stuhl gefesselt war, trug nicht gerade dazu bei, dass sie zu dem unbekannten Maschinenwesen Vertrauen fassen konnte.
"Von wo auch immer Sie herkommen, wir haben nichts mit dem dort ausgetragenen Konflikt zu tun. Wir wussten bislang noch nicht einmal, dass außer den Menschen noch weitere organische und offenbar humanoide Lebensformen existieren."

"Ach ja?" Ahsokas Misstrauen wollte sich nicht so leicht legen. "Und welcher Fraktion oder welchem Volk gehören dann Sie an?"
"Wir sind Cylonen, einstmals Sklaven der Menschen und nun deren größter Feind. Sie verweigern uns die Freiheit, sie wollen sich nicht unterordnen, also werden wir sie vernichten müssen. Es gibt zwei Gründe, weshalb Sie noch leben, junge Frau: Sie sind nicht menschlich und verfügen über Technologie, die uns helfen könnte, diesen Krieg hier zu gewinnen."

"Sie reden wohl von meinen Lichtschwertern?" Ahsoka hatte schon längst bemerkt, dass ihre Waffen fehlten. "Ich sage Ihnen mal, was ich bin: Eine Hüterin des Friedens, Beschützerin der Unschuldigen. Sofern unsere Definition der Spezies Mensch die gleiche ist, seid ihr Cylonen sehr wahrscheinlich ebenso meine Feinde wie die Droiden-Armee der Separatisten. Der einzige Unterschied ist, dass die Führer dieser Separatisten ebenfalls naturgeborene Lebensformen sind, deren äußere Erscheinung von der menschlichen meist noch stärker abweicht als meine."

"Dann sind diese Droiden nur Mittel zum Zweck? Sklaven ihrer organischen Erbauer?" Das rote Zyklopenauge war kurz in der Mitte stehengeblieben und setzte sich nun wieder in Bewegung.
"Also wenn du mich schon so fragst... Ja. Allerdings, und nimm das bitte nicht persönlich, sind sie auch nicht gerade die hellsten. Vor allem die einfachsten unter ihnen, in Massen produziert, in Massen verschrottet. Falls du das Gesamt-Niveau deiner Art repräsentierst, seid ihr Cylonen den meisten mir bekannten Klappergestellen überlegen."

"Ich bin ein Centurion der mittleren Stufe, mit stärkerer künstlicher Intelligenz ausgestattet. Ich finde die Bezeichnung 'Klappergestelle' rassistisch, auch wenn sie nicht ganz so schlimm klingt wie das, was die Menschen oft sagen, wenn sie uns erniedrigen wollen."

"Und wie nennen sie euch?"
Der Centurion zögerte einige Augenblicke. "Toaster."
Ahsoka musste sich zusammenreißen, um nicht loszulachen. "Nun ja, wenn ihr mit Flammenwerfern auf sie losgeht, wäre das sogar eine Art Auszeichnung..."

"Das könnte vielleicht sogar sein, ist im Gesamtkontext jedoch ohnehin irrelevant. Du hast dich bereits als wahrscheinliche Feindin zu erkennen gegeben, offenbar sind alle organischen Wesen Feinde und Unterdrücker mechanischer Lebensformen. Aber wir wissen auch um euren Selbstherhaltungstrieb. Wenn du uns nicht hilfst, werden wir dich ohne weitere Verzögerung töten."

"Und wobei soll ich euch helfen?", fragte Ahsoka fast schon gelangweilt. Dieser silberne Techno-Zyklop hatte ja keine Ahnung, wozu sie imstande war...
"Deine Energieschwerter basieren auf Plasma-Technologie. Wir halten sie für Waffen von mehr ritueller Bedeutung; in einem Krieg, wie du ihn angedeutet hast, dürften Schusswaffen auf Plasma-Basis weitaus häufiger eingesetzt werden. Wir wollen, dass du uns mindestens einen serienreifen Prototypen baust."

"Ach, wollt ihr das? Womit kämpft ihr denn sonst?"
Statt einer Antwort zog der Cylon die Waffe, die an seinem rechten Bein befestigt war. Sie sah wie eine Pistole mit verlängertem Lauf aus, welchen der Centurion gerade auf die Decke richtete. Mit lautem Krachen schlug eine automatische Salve massiver Projektile ein und ließ den Putz herunterrieseln. Anschließend zielte er direkt auf Ahsokas Gesicht.

"Ziemlich primitiv für ansonsten so fortgeschritten wirkende Droiden wie ihr es seid."
"Erste Versuche von unserer Seite haben ergeben, dass Plasmawaffen in der Atmosphäre schnell an Wirkung verlieren und obendrein viel Energie verbrauchen", entgegnete der Cylon und ließ seine Waffe langsam wieder sinken. "Hilf uns und du wirst leben."
"Na, wenn man schon so nett gebeten wird...", seufzte Ahsoka und willigte zumindest nach außen hin ein.

* * *

Nachdem ein zweiter, in den Verhörraum hineingeschickter Cylon Ahsoka von ihren Fesseln befreit hatte, eskortierten zwei weitere, mit schweren Maschinengewehren bewaffnete Centurions unterer Stufe sie zum Waffenlabor. Der ranghöhere Centurion, der sie verhört hatte, führte die Dreiergruppe an.

Da lief ihnen auf einmal ein Droid entgegen, auf den die Bezeichnung "Klappergestell" wirklich viel besser zutraf als auf die üblichen Zylonen: Im Grunde genommen wirkte er wie die bulligere, metallische Version eines menschlichen Skeletts, mit starr in den Augenhöhlen leuchtenden roten Lichtern.
"Dieser hier und seine Vorgänger stammen von einer einstigen Konkurrenzfirma", begann der Centurion zu erklären, "Modell T-800, spezialisiert auf Attentate und Infiltration. Dieser hier begibt sich gerade zur Beschichtung mit geklontem, menschlichem Gewebe. - Und da kommt uns bereits ein fertig Beschichteter entgegen."

Ahsokas orangenes Gesicht wurde für einen Augenblick dunkelrot, als sie sich umdrehte und sah, dass der ihr entgegenkommende, extrem muskulöse Replikanten-Droid vollkommen nackt war.
Auch die Cylonen blieben nun stehen und warteten, bis der Nackte sie passiert hatte. Doch stattdessen blieb er seinerseits direkt vor dem ranghöchsten Centurion stehen und sprach im befehlshabenden Ton:

"Meine Kleidung, gib sie mir, sofort!"
"Du wirst sie erhalten, sobald dein Einsatz gekommen ist. Bis dahin begib dich wieder in die Wartekammer!"
Der muskekbepackte Hüne schien sich mit diesen Worten nicht ganz zufriedenzugeben. Er beugte sich ohne Furcht zu dem Centurion vor, streifte Ahsoka mit gerade mal einem halben Blick und entgegnete: "Ich komme wieder!"
Dann machte er wieder kehrt und begab sich zu den Räumlichkeiten, in denen die T-800er "beschichtet" wurden und auf ihren Einsatz warteten.

"Die T-800er sind nicht gerade die hellsten, und ihr Wortschatz im Basismodus extrem eingeschränkt. Allerdings würden Sie ihnen nicht im Kampf begegnen wollen!"

Damit hatte der Centurion in der Tat Recht. Zumindest hielt Ahsoka diese humanoiden Droiden-Replikanten für eine größere Gefahr, gerade auch für die Republik, als die eigentlichen Cylonen. Sie musste sicherstellen, das kein einziges dieser T-800er Modelle das transdimensionale Portal durchschritt...

* * *

Das Labor, in welches Ahsoka gebracht wurde, war erstaunlich gut ausgestattet. Es gab bereits, wie der Centurion ihr vorführte einige Prototypen energiebetriebener Waffen, doch verschossen diese ebenfalls nur massive Projektile.
"Ein weiterer Nachteil ist, dass die beim Einsatz wirkenden starken elektromagnetischen Kräfte die Lebensdauer verkürzen. Wir haben berechnet, dass wir für den Bau eines Plasma-Karabiners eine externe, vom Centurion an der Hüfte getragene Energiezelle benötigen. Sie selbst werden eine solche Zelle nur im letzten Stadium Ihrer Entwicklungsarbeit zur Verfügung gestellt bekommen."

Ihre Lichtschwerter hatten sie ihr natürlich ebenso wenig wieder gegeben, und zwei einfache Centurions standen stets mit schussbereiten Gewehren hinter ihr.
"Also so kann das nichts werden. Ich muss mich nicht einmal umdrehen, ich weiß auch so wenn jemand hinter mir steht. Ich kann so nicht arbeiten!"
Nachdem sie noch eine halbe Minute lang schweigend dagestanden hatten, verließen die Cylonen den Raum und Ahsoka konnte wenigstens so tun, als würde sie an der Entwicklung des geforderten Prototypen arbeiten.

Vier Stunden später schien sie sogar tatsächlich schon einen langsamen Fortschritt erzielt zu haben, doch der Centurion, welcher sie anfangs in dieser bizarren Realität "willkommen" geheißen hatte, wollte über etwas ganz anderes sprechen, als er sie besuchte:
"Glauben Sie an Gott?"

"Was?" Ahsoka ließ den Schraubenzieher, den sie gerade in der Hand hielt fallen; eine derartige Frage hatte sie bislang noch nie von einem Droiden gehört, noch nicht einmal von den am höchsten entwickelten.
"Sie haben mich sehr wohl verstanden. Glauben Sie an Gott?"
Die Togruta musste sich zusammenreißen, um nicht ihre wahre Identität und Stärke als Jedi zu offenbaren. "Nun ja, es gibt eine allumfassende kosmische Macht, die das Universum zusammenhält... Mein Volk glaubt an konkrete Naturgottheiten, aber an einen einzigen Gott glauben nur wenige Völker. Das würde auch schnell zu Konflikten führen, wenn nur zwei dieser Völker einander widersprechende Vorstellungen von diesem einen Gott hätten."

"Wir glauben an Gott", erwiderte der Centurion überraschend, "die Menschen aber an eine Vielzahl von Göttern. Zu ihrer ungerechten Behandlung künstlicher Lebensformen gesellt sich auch noch Blasphemie, und es ist dringender denn je, sie und ihren falschen Aberglauben auszurotten."

Ahsoka, welche zum ersten Mal in dieser verrückten Umgebung wirklich sprachlos war, blieb einfach nur der Mund offenstehen. Als sie gerade beginnen wollte etwas zu erwidern, hörte sie von draußen dumpf die Geräusche eines Tumultes. Der Centurion ging zur Tür und öffnete sie; fast schon erleichtert nahm die junge Jedi das vertraute, zischende Knallen von Blastern wahr.
"Sieht so aus, als würdet ihr gerade einen ganzen Haufen von Plasmawaffen geliefert bekommen, eine gründliche Demonstration vorab mit eingeschlossen!"

Statt einer Antwort rannte der Centurion nach draußen und ließ die Tür offenstehen. Als Ahsoka auf sie zurannte, erblickte sie zu ihrer leichten Enttäuschung Count Dooku inmitten einer Gruppe BX-Kommando-Droiden.
"Sehr interessant, wir scheinen also nicht die ersten zu sein, die in diese seltsame Welt gelangt sind", bemerkte der Sith und ein teuflisches Lächeln umspielte seine Lippen. "Du hast Glück, Kleine, ich habe heute meinen großzügigen Tag. Wenn du hier keine Wurzeln schlagen willst, solltest du mit uns zurückkehren."

Während Dooku gesprochen hatte, war die Zahl der aktiven Cylonen auf Null gesunken. Doch nun rannten drei der fleischlosen T-800er heran und eröffneten das Feuer aus besonders schweren Maschinengewehren. Zwei von Dookus Droiden wurden tatsächlich zerstört, ehe der Sith-Lord sich der chromglänzenden "Klappergestelle" persönlich annahm.
Ahsoka war derweil schnell in die nächstgelegene Waffenkammer gesprungen, wo sie einen verstört wirkenden Centurion vorfand. "Wenn ihr überleben wollt, gib mir meine Lichtschwerter!"
Der Cylon händigte ihr die Waffen ohne ein weiteres Wort aus und zog es daraufhin vor, sich weiter in dem kleinen Raum zu verstecken.
"Ja ja, bete nur schön zu eurem Gott, dann wirst du vielleicht auch am Leben bleiben", murmelte die Togruta zum Abschied.

Count Dooku und seine verliebenen Droiden führten sie zu dem von dieser Seite aus unsichtbaren Portal; doch mithilfe der Dunklen Seite der Macht gelang es Dooku offenbar, es ausfindig zu machen und mit nur wenigen Schritten waren alle wieder in ihrer vertrauten Umgebung.
"Da seid Ihr ja wieder, Commander Tano!", begrüßte sie Captain Rex. Ein halbes Bataillon Klone zielte auf die Separatisten, und der Count erwiderte trocken:
"Ich habe sie aus der anderen Dimension gerettet, sie wird es euch bestätigen. Lasst mich gehen, dann sind wir für heute quitt. Das Portal solltet ihr besser zerstören, auf der anderen Seite gibt es nichts, das einer Eroberung würdig wäre."

Auf ein Nicken Ahsokas hin ließ Rex den Sith-Lord samt Droiden-Anhang ziehen, und auf die Frage des Klons, was sich auf der anderen Seite befände, erwiderte sie:
"Religiöse Klappergestelle; wir sollten sie in Ruhe lassen und sie uns. Wir sollten das Portal wirklich besser zerstören."
"Jawohl Commander. Ich würde mich freuen, einen ausführlichen Bericht von Euren Erlebnissen auf jener anderen Seite zu lesen."


[ Ende ]


Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #9 am: 15.03.15, 10:42 »
Ein interessanter Genremix.
Ashoka ist dir sehr gut gelungen.
Mir fehlen nur ein wenig die Zusammenhänge. Tano stürzt in die andere Dimension, bastelt kurz, unterhält sich kurz über Gott und wird dann von Dooku gerettet. Das alles geht sehr schnell, wie ich finde. Ich vermisse ein wenig den Höhepunkt. Aber ansonsten gefällt mir die Idee, dass Cylonen und Terminatoren zusammenarbeiten könnten.

Gruß
J.J.
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Alexander_Maclean

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #10 am: 15.03.15, 10:52 »
Da kam irgendwie bei mir gar kein Feeling auf.

Weder bei den Toastern noch bei Ahsoka oder Dooku.

Und die T 800 fand ich offen gesagt unnötig.
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« Antwort #11 am: 16.03.15, 21:49 »
Ich finde ja die Szenen mit den T-800ern superwitzig :D Ahsokas schnippische Art hast Du auch schön eingefangen. Bis zum Laborteil bzw. Gespräch über Gott ist die Story flott und knackig erzählt, ab da vermisse ich den Spannungsbogen, weil der Teil irgendwie zu ruhig im Vergleich mit den vorherigen Ereignissen wirkt. Mit dem Auftauchen Dookus sowie Captain Rex und den Clone Troopern wirkt das Ende dann wieder etwas gehetzt und unrund. Nicht weil sie auftauchen (Rexy ist ja nie verkehrt <3)  sondern eher wie.


Tolayon

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #12 am: 22.03.15, 12:58 »

Ich habe die letzte Geschichte jetzt noch einmal überarbeitet - wie auch alle anderen mehr oder weniger - und jetzt mit einigen weiteren Kurzgeschichten in einer PDF-Datei zusammengestellt, die ihr unten beim Eingangs-Post dieses Threads hier herunterladen könnt.

Vor allem zum Thema "Aufstand der Maschinen" habe ich gleich zwei unterschiedliche Ideen umgesetzt, die PDF-Version enthält neben den überarbeiteten bereits drei hier hereingestellten Geschichten auch insgesamt drei neue.

Tolayon

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Antw:Tolayons STAR-WARS-Schnipsel
« Antwort #13 am: 25.03.15, 22:07 »
Anscheinend hat die doch recht lange Beispielgeschichte den Zugang zur PDF-Datei erschwert...

Ich habe im Eingangspost jetzt auf jeden Fall gründlich aufgeräumt und die besagte Eröffnungsgeschichte gelöscht. Ihr könnt sie, wie dort angegeben im angehängten Sammelband nachlesen, zusammen mit allen anderen hier bislang vorgestellten und einigen mehr.

 

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