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...therein lies my life
Dahkur:
--- Zitat von: Max am 13.01.18, 11:24 ---Im letzten Punkt bin ich geneigt, Dir zu widersprechen: Man darf der Welt auch mitteilen, was man nicht mag.
--- Ende Zitat ---
Aber ich gehe doch mal stark davon aus, dass Du das nicht in Gesprächen von Leuten tun würdest, die sich über ihre Begeisterung für etwas unterhalten, oder? Das würdest Du dann in einem eigenen post tun und Dich dort ebenfalls mit Gleichgesinnten austauschen - so wie es sein sollte, oder nicht?
Max:
--- Zitat von: Dahkur am 13.01.18, 18:51 ---Aber ich gehe doch mal stark davon aus, dass Du das nicht in Gesprächen von Leuten tun würdest, die sich über ihre Begeisterung für etwas unterhalten, oder? Das würdest Du dann in einem eigenen post tun und Dich dort ebenfalls mit Gleichgesinnten austauschen - so wie es sein sollte, oder nicht?
--- Ende Zitat ---
So sollte es eben genau gerade nicht sein! :( ...jedenfalls nicht ausschließlich. Ich halte das nämlich durchaus für problematisch.
Sag stopp, wenn die Diskussion zu sehr ausufert. Ich neige zum Schwafeln ;) Aber ich versuche, mich kurz zu fassen, um das Thema nicht zu sehr zu kapern.
Sich nur mit Gleichgesinnten auszutauschen, kann nicht nur eine Einschränkung sein, sondern auch eine Teilschuld daran haben, dass manche so hemmungslose Kommentare verfassen.
Dadurch werden Positionen nämlich nur extremer und verhindern, dass man eine gemeinsame Sprache findet.
Stichworte sind hier die immernoch stark diskutierten Begriffe "Filterblasen" und - vor allem - "Echokammern".
Wer sich nur mit der eigenen Meinung (oder mit ihrer verstärkten Version) umgibt, läuft Gefahr, ein Thema nur noch höchst eingeschränkt zu betrachten. Gerade weil bestimmte Gruppen sich mit ihren Frustrationen und Ablehnungen nur immer gegenseitig hochpushen, ohne andere Standpunkte wirklich zu sich zu lassen, baut sich bei manchen eine extreme Haltung auf, schließlich wurde ihr, jaoh, verkürzen wir es mal: Hass ja nicht gemildert oder in Schranken gewiesen, sondern angefeuert. Enthemmte Verklärung oder enthemmter Hass sind eben leidenschaftliche Gefühle, entsprechend können die Reaktionen ausfallen.
Ich würde es für wichtig halten, dass man sich nicht (nur) mit Gleichgesinnten, sondern gerade (auch) mit Leute mit anderer Meinung austauscht, weil man nur so wirklich dazulernen kann. Es geht gar nicht darum, dass man seine eigene Meinung ändern muss, obwohl auch das mal vorkommen kann. (Ich glaube auch, dass der Austausch unterschiedlicher Ansichten gar nicht so schlimm sein muss, selbst wenn man dadurch etwas erfährt, was man zuvor ausgeblendet hatte: Die Schwächen einer Person oder 'Sache' zu erkennen, führt doch nicht zwangsläufig dazu, dass die Zuneigung (ver)schwindet. Umgekehrt: Ich bin auch nicht zum DSC-Fan geworden, nur weil ich durch Dich erfahren habe, dass Rapp und Cruz interessante Persönlichkeiten mit netten Charakterzügen sind; ich habe halt einfach nur ein erweitertes, ein umfassenderes Bild erhalten, wodurch ich jetzt nicht einfach sagen könnte: "Alles an 'Discovery' ist nichts wert!" Das wäre nicht passiert, hätte ich nur auf eine Echokammer mit Leuten gehört, die DSC ablehnend gegenüberstehen.)
Insgesamt glaube ich, es muss nicht darum gehen, die eigene Meinung zu ändern, sondern vielmehr darum, dass man die andere Meinung (sofern sie "legal" und nicht menschenverachtend etc. ist) versteht oder ihr Verständnis entgegenbringt, sie ernst nimmt, denn das ist auch eine Facette des Respekts.
Ich sage nicht, dass das leicht ist; auch wenn ich mich bemühe, unterliege ich sicher auch immer wieder meinem eigenen Wunsch nach der bequemen 'Echokammer'. Aber, doch, ja, ich finde, man sollte im richtigen Ton immer wieder gerade auch das Gespräch mit Andersdenkenden suchen. Es gäbe aber sicher viele Fälle, in denen ich wahrscheinlich trotzdem darauf verzichten würde, um einer Gruppe ihren Spaß zu lassen, wenn sowieso keine Diskussion erwünscht wäre.
Wie dem auch sei: Ich hoffe, mein off-topic-Ausflug war nicht zu schlimm. Hoffentlich kommt bald ein neues Bild von Dir, dann gibt es wieder ganz anderen Gesprächsstoff :lieb :)
Dahkur:
:lieb Nein, Max, der war gar nicht schlimm. Und ich stimme Dir zu, wenn es um politische, religiöse, umweltrelevante und ähnliche Themen geht. Aber in diesem Fall ist es für mich eben eine TV Serie, etwas, womit ich mich in meiner Freizeit vergnügen möchte. Darüber in einen "Glaubenskrieg" einzusteigen ist für mich ein wenig wie die sprichwörtlichen Kanonen für die Spatzen.
Kann sein, dass ich die Spannbreite der Heldenverehrung für das Star Trek Franchise da einfach nicht nachempfinden kann, oder mir die nostalgische Bindung fehlt, die für andere sehr wichtig ist. Das möchte ich überhaupt nicht abstreiten. Aber für mich ist eine Serie etwas, das ich mir anschaue und dann entscheide: kann es mich emotional binden, dann bin ich dabei und möchte mich gerne mit anderen darüber begeistern können (meinetwegen auch "fangirlen" genannt, denn das mache ich einfach gern), kann es mich nicht binden, dann schaue ich es einfach nicht. Aber ich käme jetzt in beiden Fällen niemals auf die Idee, Leute, die anders darüber denken, vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Das ist für mich kein Glaubenskrieg, sondern eine Freizeitentspannung. (mir ist übrigens auch schon ernsthaft vorgeworfen worden, dass "Leute wie ich" daran schuld seien, dass das Star Trek Franchise zugrunde geht ... muss man sich mal ein wenig auf der Zunge zergehen lassen ...)
Mit Star Wars war das z.B. auch so ein Fall. Ich bin mit den ersten drei Teilen (also den drehtechnisch ersten drei Teilen) aufgewachsen. Sie waren für meine Kindheit unglaublich wichtig, gingen bis hin zum Religionsersatz bei mir. Mit dem nächsten Teil (dem storytechnisch ersten) konnte ich dann rein gar nichts anfangen. Ich hab die Sache für mich abgehakt, den Rest gar nicht mehr angeschaut und weiterhin "mein" Star Wars geliebt. Aber auf die Idee, mich jetzt über einen möglichen "Verrat" am Franchise auslassen zu wollen, kam ich überhaupt nie.
Edit: Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde: Ich spreche niemandem das Recht ab, enttäuscht von DSC zu sein. Ich kann die Beweggründe derjenigen nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teilen kann. Es geht mir wirklich nur um die Frage nach dem Sinn, warum man seine Abneigung einer Sache gegenüber in Gesprächen von Leuten kundtun muss, die sich daran freuen wollen.
CptJones:
Um mal den Bogen zum Thema zu schlagen:
Meinen Glückwunsch Dahkur! Ein größeres Lob als dieses kann man wirklich kaum erwarten. *g*
Alexander_Maclean:
In einen Diskussionthread zu einer Serie oder Episodenkritiken gehört imo auch das darkegen einer negativen Meinung mit rein.
Auch wenn ich mich manchmal frage warum sich Leute etwas ansehen, was sie gar nicht mögen.
Was aber dabei generell fehl am Platz ist, ist Nitpickerei und oersönliche Angriffe auf andere.
Gerade wenn man sich Bewertungen auf Shoppingportale ansieht, denkt man, dass manche echt bekloppt sind. Weil sie die Minimalwertung geben, wenn die Ware zu spöt kommt.
Jedenfalls freue ich mich ich mich für deinen Erfolg. Den hast du aber auch verdient.
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