Je länger ich das Bild betrachte (und nein, dieses Mal gefällt es mir ausnahmsweise auch nach mehrfachem Betrachten noch - an seinem rechten Übergang von Nase zu Wange hätte ich noch mehr verwischen müssen und die Schatten in den Augen hätte ich bis zur Iris ziehen sollen ... aber davon abgesehen ...)
Ich würde wohl eher weniger verwischen. Meine Erfahrungen mit dem Wischfinger sind (vermutlich) ähnlich den Deinen, ich habe ihn zu Beginn (ja ok, das heisst so 1-2 Jahre) ziemlich exzessiv genutzt. Er hilft eben Farbübergänge weich zu machen. Das Problem ist, man sieht ihn immer - und die gemalten Bilder bekommen dadurch schnell einen sehr weichen, sehr künstlich anmutetenden Touch (ähnlich wie wenn man nur mit weichen/runden Pinsel brusht). Man kann das natürlich perfektionieren - aber selbst dann verschieben sich die Zeichnungen auf einem (immens hohen Niveau natürlich) fast schon in eine Richtung von gerenderten Bildern. Ein Künstler der das bis zur Perfektion getrieben hat ist Stjepan Sejic (hier das zeigt vielleicht ein bisschen auch was ich meine;
http://img10.deviantart.net/6969/i/2013/010/3/6/ravine_issue_2_page_64_by_nebezial-d5r1mg1.jpg). Ich finde den zeichner grandiosm als er jedoch angefangen hat auf einem solchen Level Bilder zu produzieren, fand ich das sehr schade. Man sieht nämlich kaum noch das es Zeichnungen sind. Mein Problem damit war, dass sich diese Art Zeichnungen kaum noch einordnen lassen... es sind noch keine Fotos, aber auch alles was der Zeichenprozess hinterlässt wurde so perfektionistisch bereinigt das... ich es schade fand. Zum einen weil er ein überragender Zeichner ist, zum anderen weil - wenn ich mir Bilder eines Zeichners ansehe, ich weiß das es Zeichnungen sind... es ist zwar verblüffend wenn mal eines aussieht wie ein Foto, aber auf Dauer gibt (zumindest mir) das nichts. Weil wenn ich Fotos sehen will, schau ich mir Fotos an, keine Zeichner... Bin nun nicht sicher ob der Punkt so rüberkam.
Der zweite Punkt am Wischfinger ist, dass - benutzt man ihn öfter - er das gesamte Bild in eine Richtung verschiebt. Dadurch das er eben gewisse Bildteile weich macht, führt das mitunter dazu das man bei Rest des Bildes da nachziehen muss, damit es innerhalb des Bildes keinen Stilbruch zwischen sehr vielen weichen gegen hart Kanten gibt. Mir hat das zumindest schon einige Bilder ziemlich.... verwaschen.
Wie dem auch sei, fast sämtliche Digital-Artists sind sowohl vom Wischfinger als auch den weichen Pinselspitzen zum zeichnen wegegangen. Die ganz weichen Bilder sind inzwischen fast die Ausnahme. Viel eleganter (in meinen Augen) wirkt es oft, wenn man mit der Farbpipete den Zwischenton aufgreift und halt damit noch einen Pinselstrich setzt. Macht man das sogar mehrmals ist der Übergang auch da, und er wirkt irgendwie natürlicher als mit dem Wischfinger. Insofern solltest Du da deinem Stift ruhig trauen... Deswegen, die rechte Seite zur Nase hin gefällt mir so wie sie ist. Wie das Bild im ganzen auch, eine tolle Arbeit. ^^
PS mit dem Hintergrund tu ich mich etwas schwerer als Star, er wirkt mir zu... weiß nicht.. irgendwas. Ich glaube ich hätte einen einfarbigeren ruhigen, der das Gesicht ganz wirken lässt, bevorzugt.
PPS Stepan Sejic zeichnet inzwischen wieder weitaus... ähm... zeichnerischer (allerdings, wie ich glaube, nicht weil ich ihm mehrere Drohbriefe geschickt habe, sondern einfach weil er so schnell arbeitet das er sich dieses Level an Perfektion nicht mehr erlauben kann).
PPPS Die Ezri oben ist grandios, wird allerdings von Hans Gruber, dem Darsteller von Alan Rickman, noch geschlagen.
So, ich muss leider los. Sonst kriege ich eines mit dem weichen Pinsel drübergebrusht...
PPPPS fast vergessen, Lichtstudien; er hier (
http://andreasrocha.deviantart.com/) macht fast nichts anderes...

Schau mal rein, wenn Du Lust hast. Er hatte auch mal einige Studien drin (also Bilder die er sebst auch als Studien bezeichnete, glaube er hat sie inzwishcen rausgenommen). Deine finde ich fast noch zu Detailreich... ja, ähm, dummer Einwand. Ich wollte ja auch los... *schwups*