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Beziehungen von Sternenflottenoffizieren
Star:
Ja, das ist natürlich eines Dinge, wo die Utopie mit der gegenwartsbezogenen Handlung kollidiert. Ich würde auch sagen, dass Sternenflottenoffiziere eigentlich einem höheren Ideal zuzurechnen sind, und dass es da eigentlich keine Probleme geben sollte. Selbst wenn es mal ein faules, unreifes Ei gibt, das Sex für irgendwelche Machtspielchen ausnutzt, müsste eigentlich die Gruppendynamik dafür sorgen, dass so etwas schnell unterbunden und das entsprechende Ei aussortiert wird, immerhin sind Sternenflottenoffiziere der Wahrheit verpflichtet usw. Ich sehe den Sternenflotten-Offizier der Zukunft auch als recht aufgeschlossen - wie Dahkur bereits sagte, sind Intimität und Sex nur weitere Formen der Kommunikation, und da wäre es schon etwas heuschlerisch, wenn eine Organisation, die immerhin da ist, um dort hinaus zu fliegen, und neue Dinge zu entdecken, eben hier einen Riegel vorschiebt. So prüde und rückwärtsgewandt sollte die Menschheit in der Zukunft nicht mehr sein, nicht, wenn da noch 150 andere Einflüsse in Form von Mitgliedswelten mit ganz eigenen Ideen hinzugekommen sind.
Nur... sorgen Charaktere, die immerzu erwachsen und perfekt handeln, selten für dramatische oder gegenwartsbezogene Handlungsbögen. Oder sagen wir lieber, dass es ungemein schwieriger ist, so etwas zu entwerfen. Von daher... ist es vielleicht ganz gut, wenn man gar keine allgemeine Regelung entwirft, sondern einfach das macht, was dem Plot gerade am dienlichsten ist. :)
Was Voyager betrifft, da bin ich ganz froh, dass die Autoren von einer Janeway-Chakotay Beziehung abstand genommen haben, denn... ich traue ihnen das auch einfach nicht zu. Das war ein fast ausschließlich männliches Autorenteam, und die haben sich ja nun selten mit Ruhm bekleckert. Jeri Taylors Weggang hat man beispielsweise auch am Janeway-Charakter stark bemerkt, der danach sehr... sprunghaft war. Ich bin wirklich verwundert, dass die bei der Paris-Torres-Beziehung nicht so viel Mist gebaut haben, und sogar eine herausragende Episode ("Lineage") dabei herauskam.
Und bei Doktor Crusher fand ich es auch besser, dass sie Picard nicht in die Arme gefallen ist. Das hätte sie nur noch zur Frau des Captains degradiert.
DS9 hat das viel besser hinbekommen. Ich erinnere mich an eine Szene - ich weiß leider nicht mehr in welcher Folge das war - da waren Worf und Dax in einem Turbolift, der irgendwie zwischen zwei Decks stecken geblieben ist. Dax ist als erste rausgesprungen und hat Worf die Hand gereicht, nicht umgekehrt. Ganz verdrehte Rollen eigentlich, aber so schön subtil und natürlich, das hat mir gut gefallen. So muss das sein.
Visitor5:
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 19.03.15, 12:10 ---Was archer angeht, könnte das zus einer Zeit noch eien regel gewesen sein.
--- Ende Zitat ---
Da habe ich mich ja absichtlich nicht festgelegt... :]
--- Zitat ---Und was Rick angeht. TRotz seienr Gartenregel, hätte ich mich nicht dafür verbürgt, dass er brav bleibt.
--- Ende Zitat ---
Gartenregel: wenn man nach Rick Gartenregel googelt kommt man hier raus
Könntest du bitte kurz diese Regel zitieren? Ich erinnere mich vage daran, sie irgendwann schon einmal gehört zu haben, aber das ist schon ein bisschen her, sorry.
--- Zitat von: VGer am 19.03.15, 12:28 ---
--- Zitat von: Visitor5 am 19.03.15, 11:08 --- Zudem wurde Janeway immer als Kämpferin angesehen und hochstilisiert. Sollte sich so eine Frau durch die Betten toben und dennoch das Ruder niemals aus der Hand geben?
--- Ende Zitat ---
Frauen, wenn sie Janeway heißen ... :D ... ihre Tochter kann das! :P
Schön wiedermal dieser doppelte Standard ... Kirk ist der Superheld, gerade weil er sich durch sämtliche Betten tobt und sich mit allem prügelt was ihn schief anschaut. Aber wenn man keinen Penis hat, dann muss man automatisch eine "eiserne Jungfrau" sein um als Kämpferin respektiert zu werden?
--- Ende Zitat ---
Wohl wissend, dass Mann bei so einem Thema am Besten schweigt versuche ich dennoch mal meinen Standpunkt zu umreißen: Erst wenn die letzte Frau das genauso macht wie Kirk - und zwar ohne sich hinterher selbst abwertend als Dame des Horizontalgewerbes zu betrachten - und erst wenn der letzte Dösbaddel den Frauen auch in solchen Belangen die gleichen Rechte zugestehen kann, erst dann haben wir die Gleichberechtigung erreicht.
Zudem habe ich, worüber ich ziemlich froh bin, meine vorherige Aussage ja nicht auf mich bezogen. :walk
--- Zitat ---
--- Zitat von: Visitor5 am 19.03.15, 11:08 ---Ich denke zu einem aufgeklärten Utopia, so wie Picard die Vereinte Föderation der Planeten immer in eloquenter und philosophisch gebildeter Weise beschreibt, gehört es einfach dazu, dass Ehegatten Seite an Seite dienen dürfen, mit Kindern an ihrer Seite, sofern sie dies wünschen.
--- Ende Zitat ---
Ja, das ist ein schöner Gedanke. :) Aber ... er ruiniert mir den Plot. :(
--- Ende Zitat ---
Wie durch meine Erläuterung vorhin bei der Gleichberechtigungsfrage vielleicht durchschien: Grenzen gibt es nur in Köpfen. Allein schon die Tatsache, dass diese Beziehung nicht die Norm darstellt, setzt alle Beteiligten unter einen gewissen Druck. Auch wenn diese Beziehung also legal wäre, gibt es genügend Gründe, sie nicht an die große Glocke zu hängen! Damit wäre dein Plot in meinen Augen durchaus auch in solch einem Fall umsetzungsfähig.
--- Zitat von: Star am 19.03.15, 13:00 ---So prüde und rückwärtsgewandt sollte die Menschheit in der Zukunft nicht mehr sein, nicht, wenn da noch 150 andere Einflüsse in Form von Mitgliedswelten mit ganz eigenen Ideen hinzugekommen sind.
--- Ende Zitat ---
Das ist der Punkt. Und für andere Spezies ist es sowieso nicht einfach, ohne Beziehungen auszukommen. Nehmen wir mal die Vulkanier: Wer kann garantieren, dass sie wirklich alle sieben Jahre zu Hause bei ihrem Partner/ ihrer Partnerin sind? Für solche Fälle keinen "Plan B" parat zu haben ist unverantwortlich und unlogisch - ein Grund, warum mir diese Voyager-Folge mit Voriks Pon Farr nicht zusagt, obwohl es eine ganz amüsante Folge ist!
Für die Vulkanier wäre demnach ein Partner/ eine Partnerin an Bord eine zwingende Voraussetzung für jede Mission, deren Ende nicht mit letzter Sicherheit kalkulierbar ist. Diese Meditationstherapie, die Tuvok vorschlägt, halte ich für eine nicht ausreichende Absicherung, da die Anforderungen allem Anschein nach für einen "Durchschnittsvulkanier" zu hoch sind.
--- Zitat ---Nur... sorgen Charaktere, die immerzu erwachsen und perfekt handeln, selten für dramatische oder gegenwartsbezogene Handlungsbögen. Oder sagen wir lieber, dass es ungemein schwieriger ist, so etwas zu entwerfen. Von daher... ist es vielleicht ganz gut, wenn man gar keine allgemeine Regelung entwirft, sondern einfach das macht, was dem Plot gerade am dienlichsten ist. :)
--- Ende Zitat ---
Ein weiterer Aspekt ist, dass eine hochentwickelte Kultur wohl weiß, dass sich Fehler niemals vermeiden lassen werden. Mit diesem Wissensstand offenbaren sich nun mindestens zwei Wege: Der erste wäre nötigenfalls mit Gewalt und unerbittlich die Regeln durchprügeln, der zweite Weg wäre ein System, um etwaige Fehler niemals zur Geltung kommen zu lassen - was du ja seht gut mit der Gruppendynaik ausgedrückt hast, Star. :thumb (Die Sternenflotte bot selbst den Bashirs eine Lösung für ihre "unorthodoxe Problemlösung" der genetischen Neuordnung an.)
Argenta:
--- Zitat von: Visitor5 am 19.03.15, 11:08 ---Ich denke zu einem aufgeklärten Utopia, so wie Picard die Vereinte Föderation der Planeten immer in eloquenter und philosophisch gebildeter Weise beschreibt, gehört es einfach dazu, dass Ehegatten Seite an Seite dienen dürfen, mit Kindern an ihrer Seite, sofern sie dies wünschen.
--- Ende Zitat ---
Sorry, wenn ich mich jetzt hier ohne hundertprozentigen Themenbezug einfach so einmische, aber ist es nicht, wenn man darüber nachdenkt, ganz furchtbar, dass die Sternenflotte den Leuten erlaubt, ihre Kinder mit auf ein Schiff zu nehmen? Kinder haben auf Schiffen einer Militärorganisation (und das ist die Sternenflotte, auch wenn in deren Flyer etwas anderes steht) nichts verloren. Die kann man doch nicht dieser Gefahr aussetzen. Außerdem stünden sie im Notfall nur blöd im Weg rum.
Warum sollte jemand seine Kinder mitnehmen wollen und warum sollte die Sternenflotte das erlauben? Sollte man wirklich nur um nicht so einsam zu sein das Leben seines Kindes aufs Spiel setzen? Oder denkt die Stenenflotte, dass ein paar Kinder irgendwelche Klingonen oder Romulaner oder Cardassianer oder sonst wen davon abhalten würden ein Gefecht zu beginnen?
Sind das menschliche Schilde?!?
[tagtraum]Gul Uvet lehnte sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück. Dieses Gefecht würde sie zu ihren Gunsten entscheiden können. Noch ein letzter Treffer und... "Die haben Kinder an Bord!" Wie in Beton gegossen stand dieser Ausspruch im Raum. Schwer, erdrückend. Mit einer Handbewegung deutete sie ihrem Waffenoffizier nicht zu feuern. "Wie viele Kinder?", fragte sie und wer sie gut kannte konnte eine kleine Nuance von Unsicherheit heraushören. "Mindestens fünf, wahrscheinlich sechs, Madame. Ein Signal ist sehr schwach."
Uvet hatte selbst Kinder. Bilder stiegen in ihr hoch, Erinnerungen. Wie Ziyal sich einmal die ganze Stirn blau angemalt hatte und strahlend zu ihr gerannt war -"Mama, bin ich nicht hübsch?", wie Skrain ihr das kleine Tonraumschiff gebastelt hatte, das in ihrem Bereitschaftsraum stand, wie sie Elil an sich drückte, bevor ihre Große als Austauschstudentin nach Romulus ging.
Einen kurzen Moment lang zögerte sie. Einen kurzen Moment zu lange.[/tagtraum]
Gruuuselig... und eigentlich Off Topic... wie gesagt, tut mir leid, aber es kam mir eben so in den Sinn...
Alexander_Maclean:
Ganz Offtopic ist es ja nicht.
Ja wo fange ich an.
Das argument "Starfleet ist Militär" halte ich schon mal für schwierig. Ja Starfleet hat Ränge, Waffen und alles was zum Militär dazugehört. Aber es ist eben auch nicht die Ganze. Genausowenig, wie die Aussage "Starfleet ist zur Forschung da." die ganze Wahrheit beschreibt.
Die Wahrheit liegt IMO irgendwo dazwischen. Je nach Einstellung und Gusto des Autors, tendiert das Pendel mal mehr zur Militärseite (beispielsweise JJs Unoty One. Da sind aber keine Kinder auf den Schiffen.) bzw. nach der anderen Seite. (wie in SATYR von Max.)
Und ein Punkt ist auch: Zumindest auf Militarbasen leben teilweise auch die Familienangehörigen von Soldaten.
Und dann wäre ja noch die Dauer der Trennung. Heutige Soldaten sind meist ein paar Monate, maximal ein halbes Jahr weg von zu Hause. Und ahben dann oft die Möglichkeit - zumindest heute - zu hause ber Video anzurufen.
Bei Starfleet gehen Deep Space missionen (Voyager zählt nicht) die mehrere Jahre gehen können. Und die dafür eingesetzten Schiffe wue beispielsweise die Galaxy Klasse haben nun mal die Möglichkeit, Familien an Bord zu nehmen.
Zudem bringen solche Missionen ein anderes Problem mit sich. Wenn Crewmen A und Crewmen B - um wieder den Bogen zum Hauptthema zu schlagen - sich ineinander verlieben und dann ein Kind unterwegs, kann der Captain die werdende Mutter schlecht in ein Shuttle nach Hause schicken. Und der Crew verbieten Kinder zu bekommen geht nun mal auch schlecht.
Sprich sowohl aus Selbstverständnis - eben das man keine reine Militärorganisation ist - als auch aus Pragmatismus dass bei längeren Mission schnell mal "Raumschiff" Babys entstehen hat die Sternenflotte die Möglichkeit geschaffen, Familie mit an Bord zu nehmen.
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@Visitor
Ich bezog mich a auf meinen RPG Char Richard Harris und dessen Reegel: Vögle niemals im eigenen Garten."
Visitor5:
Zu jeder Beziehung gehört früher oder später die Kinderfrage - als Offtopic würde ich das nicht sehen! ;)
Ich sehe es ähnlich wie Alexander_Maclean, mit den Kindern auf den Sternenflottenschiffen:
Die Sternenflotte ist keine Streitmacht, wie die Klingonischen Verteidigungsstreitkräfte, sie besteht nicht (nur) aus Kriegsschiffen, wie die cardassianischen Orden oder die Flotten von Warbirds der Romulaner.
Captain Keogh hat sogar überzähliges Personal auf DS 9 gelassen, bevor er im Gammaquadrant nach Sisko suchte;
Nicht verstehen kann ich allerdings, wie zum Beispiel die USS Saratoga ohne die Zivilisten abzusetzen gegen die Borg losziehen konnte. Das ganze is auch ein bisschen... verworren, vor allem, da es genügend Möglichkeiten gegeben hätte, die Zivilisten abzusetzen.
--- Zitat von: Argenta am 19.03.15, 14:40 ---[tagtraum]Gul Uvet lehnte sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück. Dieses Gefecht würde sie zu ihren Gunsten entscheiden können. Noch ein letzter Treffer und... "Die haben Kinder an Bord!" Wie in Beton gegossen stand dieser Ausspruch im Raum. Schwer, erdrückend. Mit einer Handbewegung deutete sie ihrem Waffenoffizier nicht zu feuern. "Wie viele Kinder?", fragte sie und wer sie gut kannte konnte eine kleine Nuance von Unsicherheit heraushören. "Mindestens fünf, wahrscheinlich sechs, Madame. Ein Signal ist sehr schwach."
Uvet hatte selbst Kinder. Bilder stiegen in ihr hoch, Erinnerungen. Wie Ziyal sich einmal die ganze Stirn blau angemalt hatte und strahlend zu ihr gerannt war -"Mama, bin ich nicht hübsch?", wie Skrain ihr das kleine Tonraumschiff gebastelt hatte, das in ihrem Bereitschaftsraum stand, wie sie Elil an sich drückte, bevor ihre Große als Austauschstudentin nach Romulus ging.
Einen kurzen Moment lang zögerte sie. Einen kurzen Moment zu lange.[/tagtraum]
Gruuuselig... und eigentlich Off Topic... wie gesagt, tut mir leid, aber es kam mir eben so in den Sinn...
--- Ende Zitat ---
Diesen Tagtraum finde ich wahnsinnig interessant! Das wirft ein ganz neues Licht auf die Cardassianer... :respect
Hast du diese Idee schon in einer eigenen Story umgesetzt?
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 19.03.15, 16:09 ---@Visitor
Ich bezog mich a auf meinen RPG Char Richard Harris und dessen Reegel: Vögle niemals im eigenen Garten."
--- Ende Zitat ---
Dass es sich um diesen Herrn handeln muss war mir klar, wir hatten uns damals ja schon ein bisschen über ihn und Velas ausgetauscht. Nun gibt diese Regel Sinn für mich, vielen Dank.
Edit:
Stichwort "Kinder im Weltraum":
An Darshas neuem Aufenthaltsort gibt es eine temporäre Zwangssterilisation, die harmlos ist und rückgängig gemacht werden kann, und sowohl bei Männern als auch bei Frauen durchgeführt wird. Aber das ist ja auch kein Sternenflottenschiff, dafür ist diese Methode viel zu diktatorisch und wäre schlichtweg verfassungswidrig, nach Föderationsmaßstäben.
Allerdings glaube ich, dass auch die Sternenflotte Vorschriften zur Empfängnisverhütung in ihren Statuten haben könnte, je nach (Not-)Situation.
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