Ich finde es gut, dass Du uns als Leser gleich an den inneren Vorgängen von Ron Cheso teilhaben lässt. Nenn es Voreingenommenheit, aber ich hatte bei vielen von Deinen früheren Geschichten den Eindruck, "das Wesen" Deiner Figuren werde durch recht neutrale Beschreibungen (von Technik oder von Institutionen) in den Hintergrund gedrängt; und deswegen hatte ich vielleicht so ein wenig den Verdacht, ähnliches könnte mich bei dieser Geschichte auch erwarten.
Aber hier sind wir direkt in den Gefühlswelten der Hauptfigur und das finde ich gut

Man merkt dem Text aber auch an, worauf er hinauswill. Zum Beispiel fällt auf, dass Du den Kampf zwischen den Maquis und den Cardassianern gar nicht beschreibst. Ich finde es legitim, für das Ziel der Story "Nebensächliches" einfach regelrecht wegzulassen. Allerdings geht dann auch ein bisschen das Feeling für die Ereignisse verloren.
Selbst mir also, der zu umständlich-ausufernde Beschreibungen nicht so sehr mag, geht das im Grunde also etwas zu schnell.
Mir gefällt die Idee, dass es eine wissenschaftlich-archäologische Entdeckung ist, die so einen starken Reiz (zumindest auf einige aus beiden Gruppen) auszuüben scheint, dass man darüber die Konflikte sozusagen erst einmal ruhen lässt. Eine Variante ganz nach meinem Geschmack.
Der harte Schnitt zu Dukat und Picard hat mMn seinen Reiz, auch wenn ich sagen muss, dass ich erst gegen Ende des Dialogs wiklich den Picard aus der Serie vor Augen hatte. Die Geschichte endet mit einem neuen Rätsel, nämlich mit der Frage nach dem Schicksal der "reisenden" Gruppe aus Cardassianern und Maquis - Eine spannende Perspektive: Was werden sie dort erleben, was werden sie zusammen lernen, was für die Völker der Milchstraße in diesem Konflikt zwischen Föderationssiedlern und Cardassianer eigentlich auch von Bedeutung wäre..?
Was mir hervorzuheben auch ein Bedürfnis ist: Du schreibst ungemein, joah, sauber. Damit meine ich, dass Du mit Rechtschreibung und auch Interpunktion so regelfest bist, dass es eine wahre Freude ist, den Text zu lesen!
