Forum > RPG: INGAME - EPISODE V

[RPG] Offiziersquartiere

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Quartier des Captain

Captain Lejla Katic blickte dem Stapel von Pads entgegen, eher dem Turm. Sie neigte den Kopf leicht und zählte durch, vierzehn an der Zahl. Dummerweise konnte sie die Arbeit nicht auf den Ersten Offizier abwälzen, ein paar Dinge mussten halt doch zum Kommandierenden Offizier.
Da die Estrella del Alba schon seit Tagen unterwegs zum anderen Ende des Föderationsraumes. Man hatte das Schiff der Excelsior Klasse von Unity One abgezogen und in das Veridian System bestellt.
Vor 10 Jahren fand auf dem Dritten Planeten die legendäre Enterprise-D ihre letzte Ruhestätte. Mit acht Jahren natürlich viel zu früh. Ebenso befindet sich auf dem Planten das Grab von Captain James T. Kirk. Als Lejla damals den Bericht las, konnte Sie es nicht glauben. Als die Bericht von Captain Picard auch noch bestätigt wurde, änderte Lejla ihre Denkweise radikal. Das unmögliche ist möglich.
Doch nun war das fast 50 Jahre alte Schiff unterwegs zu dieser Ruhestätte zweier Legenden. Warum wusste Lejla nicht. Man würde Sie vor Ort einweisen, warum auch immer diese Geheimniskrämerei?
Was sollte man da vorfinden? Die Untertassensektion der Enterprise lag auf der Planetenoberfläche, es war nur noch das Grundgerüst, alles Brauchbare wurde dem Wrack entnommen, zu holen gab es da nichts mehr. Und was würde dort nach 10 Jahren sein das so wichtig sein könnte?

Sie und die Crew würde es bald herausfinden.

Doch davor hab es noch einen Turm zu erklimmen…

So nahm sich die Frau das erste Padd von oben und blickte drauf, lehnte sich auf dem Sofa im Quartier zurück fing an die Punkte abzuarbeiten.

Star:
Dienstag. War heute Dienstag? Jasmine wusste es nicht mehr. Während sie mit unsicheren Schritten Richtung Bad tappte, ihre verworrenen Gedanken noch immer in den Fängen des Halbschlafes, lauschte sie in sich hinein, doch ihre eigentlich so zuverlässige innere Uhr antwortete nur mit einem uninteressierten Schulterzucken. Also versucht sie ihre Konzentration wieder auf die beiden Dinge zu lenken, die jetzt wichtiger waren.
Das eine war, sich im Slalom durch das Chaos in ihrem Doppelquartier zu tasten, ohne irgend etwas umzustoßen, gegen eines der spärlichen Möbelstücke zu laufen, oder auf einen der isolinearen Chips oder dem anderen technischen Schrott zu treten, den ihr Zimmergenosse immer wieder an strategisch ungünstigen Positionen überall im Quartier liegen ließ, egal wie oft sie ihm hinterherräumte (was sie inzwischen gänzlich aufgegeben hatte), sodass die ständige Gefahr bestand, mit nackten Füßen auf einen spitzen Gegenstand zu treten.
Der zweite Punkt, auf den Jasmine Sharp ihren noch immer nicht ganz in Gang gekommenen Denkapparat fokussierte, war, sich gegen den Anblick zu wappnen, den ihr der Spiegel bieten würde. Es konnte kein guter sein.
War heute Dienstag? Sie nahm den Gedanken wieder auf, während sie mit einem flüchtigen, aber äußerst unsanften Schulterkontakt mit dem Türrahmen zum Waschbecken weiterschlurfte, und sich schwer mit beiden Händen darauf stützte, wobei sie es sorgsam mied, in den Spiegel zu sehen. Ja, sie war fast sicher. Und Dienstag war wichtig. Ihr „Erholungsurlaub“, wie die Ärzte und Psychologen es in einem Anflug von äußerster Weltverfremdung genannt hatten, ging Dienstag zuende und sie musste sich wieder zum Dienst melden. Als ob ein bestimmter Wochentag so einfach in der Lage wäre, den Zeitpunkt zu markieren, ab dem sie die Schrecken der zurückliegenden Mission überwunden hätte und wieder einsatzbereit wäre.
Irgendwann, dachte sie, während sie sich schaudernd zwei Hände ins eiskalte Wasser ins Gesicht schaufelte – nicht etwa aus Gründen der Askese, oder gar, weil es, wie man sagte, gesund war, sondern einzig, weil ihr Zimmergenossen schon wieder an den verdammten Leitungen herumgespielt hatte, sodass ihnen momentan nichts anderes zur Verfügung stand, als Wasser in einer Temperatur, vor denen sich selbst ein Andorianer gegrämt hätte -, irgendwann, würden vielleicht sogar die schlechten Träume nachlassen, die Schreie, die sie in der Nacht heimsuchten, das Geräusch eines schweren, atmenden Monsters, und die Bilder – Bilder von Messern, die Leiber aufschlitzten, und einem Offizier, der seine Waffe gegen sich selbst gerichtet hatte, aber ganz bestimmt nicht an einem Dienstag.
Egal, was die Ärzte sagten. Aber sie hatten auch leicht reden. Sie waren nicht unten auf dem Planeten gewesen.
Sie hatten nicht gesehen, was Jasmine gesehen hatte.
Und das war besser so.
Sie kippte sich eine weitere Handvoll Wasser ins Gesicht und schauderte. Einige Tropfen liefen ihr eiskalt den Nacken herab, sodass sie hastig nach dem Wasserspender tastete, und ihn deaktivierte. Dann fuhr sie sich mit der rechten Hand durch das Gesicht und wagte doch noch den Blick in den Spiegel.
So schlimm war es eigentlich nicht.
Ihr rostbraunes Haar hing ihr in dicken Strähnen im Gesicht und war eine einzige Katastrophe, aber das war nichts neues. Sie hatte es noch nie so recht zu bändigen gewusst. Ihre Gesichtshaut wirkte teigig, vor allem an den Wangen, und unter ihren Augen hatten sich ein paar Ringe gebildet, über die sich der Saturn anerkennend äußern würde, aber auch das war nichts schlimmes und nach so vielen Nächten, in denen sie sich schweißgebadet herumgewälzt und immer wieder keuchend erwacht war, zu erwarten. Nein, das wirklich schlimme waren ihre Augen. Der Ausdruck darin. Die Unschuld, die früher in ihnen gewohnt hatte, der offene Blick auf ein Universum voller Wunder und Möglichkeiten, war getrübt und zum Teil von etwas neuem ersetzt worden, etwas, das Jasmine nicht gefiel.
Du hast bekommen, was du wolltest, dachte sie. Als sie ihren Dienst auf der Estrella angetreten hatte – es war noch gar nicht so lange her, aber es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, fast, als wäre es in einem anderen Leben gewesen, da hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als sich zu beweisen, zu dieser Crew von Gefechtsveteranen zu gehören und akzeptiert zu werden. Eben eine von ihnen zu sein. Jetzt war sie eine von ihnen. Jetzt hatte sie den gleichen Schrecken erlebt.
Es war eine Erfahrung, auf die sie hätte verzichten können. Man sollte eben doch vorsichtig sein, mit den Dingen, die man sich wünschte. Manchmal wurden sie tatsächlich wahr. Sie dachte diese Gedanken nicht zum ersten Mal, und auch ohne solch komplizierten Gefühle wie Selbstmitleid oder Bitterkeit. Über dieses Stadium war sie längst hinaus - falls sie jemals darin gewesen war.
Jasmine wandte den Blick von ihren Augen ab, griff nach einem Handtuch, um sich das Gesicht abzutrocknen und tappte aus dem Verschlag, von dem die Sternenflottenkonstrukteure glaubten, es wäre ein Badezimmer zu jenem, von den dieselben Leute glaubten, es wäre ein Wohn- und Arbeitsraum. Die Schiffe der Excelsior-Klasse mochten so einige Qualitäten mit sich bringen, aber Geräumigkeit gehörte nicht unbedingt dazu. Jedenfalls nicht, wenn man zu den unteren Mannschaftsmitgliedern gehörte. Sie bewegte sich zur Couch, wo ihre Uniform verstreut lag, setzte sich ungeschickt auf die Lehne und begann ihre Socken aufzuraffen. Während sie sich anzog, konnte sie der klangvollen Schnarchsymhonie lauschen, die aus der Schlafkoje ihres Mitbewohners herüberdonnerte. Irgendwann würde sich noch eine wichtige Schiffskomponente wegen ihm losrütteln. Oder die wütenden Bewohner der umliegenden Quartiere würden mit Fackeln und Mistgabeln bewaffnet die Tür eintreten, und dem atmenden Erdbeben den Gar ausmachen.
Wenn Jasmine ihnen nicht zuvorkam.
Aber erst musste sie ihre Uniformjacke widerfinden. Sie entdeckte ihn schließlich auf dem Schreibtisch, setzte sich in Bewegung, und trat schließlich doch noch auf einen der verfluchten Chips, die überall herumlagen. Auf einen der verfluchten, _spitzen_ Chips, die überall herumlagen. Selbst durch den Stiefel hindurch tat es weh. Sie jaulte auf, machte einen erschrockenen Ausfallschritt zur Seite und stolperte dabei über einen Kistenstapel voller Ersatzschips, der scheppernd und lärmend in sich zusammenbrach. Jasmine ruderte mit den Armen und griff schnell an den Rand des Schreibtisches, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Zumindest diesen Kampf gewann sie.
Kurz hielt sie inne um zu lauschen.
Keine Veränderung. Das Geschnarche von nebenan ging mit ununterbrochenem Enthusiasmus weiter. Vermutlich, so fand sie, könnte ein Torpedo einschlagen, und ihr Mitbewohner würde nicht erwachen. Jasmine verbiss sich einen Fluch, nahm sich aber dennoch vor, ihren Mitbewohner bei nächster Gelegenheit zu erwürgen.
Inzwischen, dachte sie – nicht ohne Bitterkeit -, wusste sie ja, wie so etwas ging. Die Erinnerung an das, was auf dem Planeten geschehen war, drohte wieder hochzukommen, die Schreie wurden lauter, der Blutgeruch stärker. Jasmine presste die Augen zusammen und drängte die Erinnerungen mit einer Willensanstrengung zurück. Als es wieder ging und die Stille (ha!) des Quartiers einkehrte, raffte sie ihre Jacke vom Schreibtisch auf und legte sie an.
Schließlich blickte sie prüfend an sich herab. Die Uniform war sogar noch einigermaßen knitterfrei. Damit spiegelte sie zwar die geistige Verfassung ihrer Trägerin kein bisschen wieder, aber zumindest würde sich Jasmine keinen Tadel von M’Rass oder sonst wem einfangen. Ein kurzer Blick aufs Chronometer bestätigte ihre Befürchtungen.
Es wurde Zeit, den Dienst wieder anzutreten. Mit etwas Glück würde man zur Abwechslung sogar auf ihre Eignungen als A&A-Offizier zurückgreifen, und nicht auf die neuerworbenen Fähigkeiten als Jem’Hadar-Terminatorin. Aber wer glaubte schon an so etwas wie Glück?
Mit einem Seufzen trat Jasmine zur Tür.
Auf ein neues, dachte sie.

deciever:



Stanley Clark, der größte Frauen Held im gesamten bekannte Universum.

Zumindest glaube er es, die Wahrheit sah da ganz anders aus. Sicherlich hatte er schon jede Weibliche Person an Bord angesprochen und von jeder dieselbe Antwort bekommen. Natürlich lag es nicht an ihm, wie auch?

Als Jasmine aus ihrem Quartier kam, war Stanley schon da.

Der junge Mann machte eine lässige Bewegung und deutete mit beiden Zeigefingern auf die zerknittert wirkende Frau, „Die Sonne geht auf, dank dir.“ zwinkerte er und grinste breit.
Eine halbe lässige Drehung, ein blick über die Seite zur Frau, „Denk dran, wir haben heute Mittag die Shuttlesimulation. Es geht….Trommelwirbel… in den Azure Nebel. Wir holen die beste Punkezahl!“
Er zielte mit dem Zeigefinger auf die Frau und zwinkerte erneut.
Sowas von gut gelaunt setzte er seinen Weg fort.

Star:
Was zu Hölle war denn das? Es war nicht der erste Gedanke, der sich Jasmine aufdrängte - da waren auch noch ein paar weniger freundliche, was sie selbst überraschte, denn noch vor ein paar Wochen wäre keiner davon durch ihre Synapsen geschossen -, aber sicherlich der aufdringlichste. Sie sah dem Ensign mit einer Mischung aus Verblüffung und Ärger hinterher und kramte in ihrem Gedächtnis, ob sie für irgendeine Shuttle-Mission eingeteilt war. Sie konnte sich an nichts dergleichen erinnern - andererseits hatte sie in den vergangenen Tagen und Wochen auch so ziemlich alles zu verdrängen versucht, was mit dem Dienst zu tun hatte. Und außerdem war sie noch nicht ganz wach. Trotzdem... eine Shuttle-Mission? Direkt an ihrem ersten Arbeitstag nach... dem was geschehen war? Es musste sich um ein Missverständnis handeln. Vermutlich hatte der Kerl sie mit jemand anderem verwechselt. Ja, ganz sicher sogar. Sie wollte sich bereits kopfschüttelnd abwenden, und ihren Weg zur Wissenschaftsabteilung fortsetzen, als sie es sich kurzerhand doch noch anders überlegte, und dem Kerl rasch in die entgegengesetzte Richtung folgte. "He, Sie!" Hinter der nächsten Biegung hatte sie ihn eingeholt. "Wie war das gerade? Shuttle-Mission? Was für eine Shuttle-Mission?"

deciever:


Clark blieb stehen und drehte sich um. Die Frau hatte doch tatsächlich in angesprochen! Würden seine kühnsten Träume in Erfüllung gehen? Eher nicht, sie hatte ja nur die Shuttlemission im Kopf.
Ein wenig enttäuscht war er ja schon, hatte er doch gehofft sie würde sich im auf die Beine werfen und würde um ein Date bitten.
„Hä? Holodeck 1? Testsimulation 43a?“
Nun war er ebenfalls ein wenig verwirrt und runzelte die Stirn, „Sharp richtig?“
Die Frau nickte.
Also fuhr er weiter, „M’Rass hat der Wissenschaftsabteilung ein paar Testaufgaben gegeben, wir Piloten wurden mit einbezogen. Ich fliege, Sie Wissenschaftlern herum. So bleibt man im Training.“

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