Hier habe ich die letzten vier Episoden meiner virtuellen 8. Staffel DS9 in einer Datei zusammengefasst. Der Inhalt schließt an
Trommeln über Razakan an.
Die vorangehenden Episoden kann ich nicht einstellen, da sie mit meiner Co-Autorin gemeinsam geschrieben wurden, und ich nicht die alleinigen Rechte daran habe. Wer Interesse hat: Die gesamte virtuelle 8. Staffel ist
hier zu finden.
Das Cover stammt vom Sammelband der ersten fünf Episoden und ist etwas irreführend, da in den letzten Episoden weder Garak noch Natima Lang vorkommen. Neuere Zeichnungen habe ich leider nicht, und ohne Cover wollte ich es nicht lassen.
Inhalt:
Durch die Einmischung von Benjamin Sisko in „What you leave behind“ wurde die Abrechnung zwischen ‚Propheten‘ und ‚pah wraiths‘ lediglich hinausgeschoben, nicht verhindert.
Mit neuer Kraft und neuer Unterstützung bereiten sich die Energiewesen aus den Feuerhöhlen darauf vor, endlich den von ihnen erstrebten Himmelstempel zu besetzen.
Colonel Kira findet sich vor der Entscheidung wieder, ob sie die Station und ihre Bewohner schützen soll oder alles daran setzen, ihre ‚Götter‘ zu unterstützen. Für Commander Benteen ist die Vorgehensweise klar. Der Konflikt der beiden leitenden Offiziere von Deep Space Nine führt zur Katastrophe.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, auf welche sich diese Episoden beziehen, ist im Vorwort und im "Was bisher geschah" gegeben. Bei allen Unklarheiten nur immer fragen!
Leseprobe (aus 14 - Götterdämmerung)
„Ich vermute nicht, dass die Schilde noch lange halten“, rief Commander Benteen von der taktischen Station. „Wir können die Energie nicht mehr umverteilen, die Belastung hat sich gleichmäßig über die gesamte Station ausgebreitet.“
„Ich brauche keine Vermutungen, ich brauche Fakten! Chief?!“ Colonel Kira war zu beschäftigt für Höflichkeiten. Sie versuchte sowohl die internen Stationskontrollen auf der Konsole vor sich im Blick zu halten als auch das gesamte Geschehen auf der OPS.
O’Briens Kopf blickte kurzzeitig aus der Technik-Grube. Er und seine beiden Mitarbeiter waren in atemberaubender Schnelligkeit damit beschäftigt, Verbindungen von EPS-Leitungen umzustecken, Subroutinen je nach Gebrauch zu aktivieren oder zu deaktivieren und immer mehr nicht essentielle Bereiche der Station in Standby-Modus zu legen.
„Grobe Schätzung: Fünf Stunden bis zum Zusammenbruch, zwei für die ersten strukturellen Probleme. Aber nageln Sie mich bloß nicht auf diese Zeiten fest.“
Die Kommandantin nickte knapp. Ihr Blick glitt über die unter der Decke eingelassenen Sichtfenster des Kuppeldoms. Selbst durch die neunzig prozentige Dämmung schmerzte der Kampf ihrer Götter in den Augen. „Sichtschutz auf fünfundneunzig Prozent“, ordnete sie an. Der bajoranische Offizier, der neben ihr an den internen Kontrollen stand, regelte die Abschirmung entsprechend.
Kira wollte nicht auf völlige Intransparenz gehen. Sie wollte nicht abgeschnitten sein, von dem respekt- und angsteinflößenden Geschehen um die Station herum. Die Außenkameras übertrugen kein verlässliches Bild auf die Monitore, weil die Interferenz durch die Energieausstöße viel zu groß war.
Dank der abermals verringerten Lichtdurchlässigkeit waren die Augen imstande das Geschehen besser aufzulösen. Kira nickte erneut. Dieses Mal grimmiger. Es war eindeutig zu erkennen, dass es nicht nur die pah wraiths waren, die versuchten, zur Station durchzudringen – zu Jeremiah? Zu ihr selbst? Die orangeroten Entladungen der Widersacher verwirbelten direkt oberhalb der Station mit den weißblauen der Propheten, die in den letzten Jahren zu einem Sinnbild ihres Glaubens geworden waren. Es stand völlig außer Frage, Maßnahmen einzusetzen, welche auch ihre Götter schädigen konnten.
„Wir müssen Chroniton-Partikel einsetzen“, bemerkte Commander Benteen, so als hätte sie Kiras Gedanken gelesen. „Wir müssen den Druck von den Schilden nehmen.“
Erneut war O’Briens Kopf zu sehen. „Die schwachen Impulse, die wir für die Einzelwesen hier auf der Station verwendet haben, würden der Masse da draußen nur ein schwaches Lächeln abringen. Um etwas zu bewirken, müssen wir die Schildenergie modifizieren und in die Phaser umleiten. Ich kann aber nicht garantieren, dass wir damit nicht das Wurmloch destabilisieren.“
Der bajoranische Offizier an Kiras Seite schreckte auf. Für den Augenblick vergaß er, dass er in einer Krisensituation nicht ungefragt das Wort zu ergreifen hatte: „Die Propheten bekämpfen?!“ Der ungläubige Schock, der in seinen Worten mitschwang, wurde von seinen bajoranischen Kollegen auf der OPS geteilt.
Kira war froh, dass nicht sie es sein musste, welche diese Bedenken äußerte. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was der Sternenflottenanteil ihrer Brückenoffiziere dazu gesagt hätte. So konnte sie innerlich ihrem Landsmann zustimmen, nach außen jedoch die Neutralität wahren, die einer Stationskommandantin zukam.
Commander Benteen strafte den Einwurf mit strengem Blick. Der bajoranische Offizier wandte sich augenblicklich wieder pflichtschuldig seinen Kontrollen zu.
„Das wird unsere allerletzte Maßnahme sein“, ließ sich Kira vernehmen. Bis der Zeitpunkt nicht gekommen war, musste niemand erfahren, dass sie diesen Befehl niemals würde erlassen können. Die Worte des Kai hallten noch in ihren Ohren nach. Mehr als jemals zuvor in ihrem Leben gab sie sich in die Hände ihrer Propheten.
Sie wandte sich um. Ihr Blick traf denjenigen Ezri Dax‘ an der wissenschaftlichen Station. Die junge Trill mühte sich redlich mit ihrem Kollegen der Beta-Schicht vernünftige Sensorabtastungen zustande zu bringen. „Lieutenant Dax. Ich möchte, dass Sie die Muster der pah wraiths isolieren. Wir müssen den Chroniton-Strahl so konfigurieren, dass er nur sie schädigt. Es sind nur die pah wraiths, die für uns und die Station eine Gefahr darstellen. Chief?!“ Sie wirbelte wieder in Richtung der Technikgrube.
„Wenn ich Daten habe, müsste ich das hinbekommen, Colonel“, ließ sich O’Brien zu Kiras Erleichterung vernehmen.
Sie schlug sich in die Hände, um sich und ihre Offiziere zu motivieren. „Dann ist das nun unsere Priorität. Lieutenant Dax, Lieutenant Hima nehmen Sie sich die Leute, die Sie benötigen.“
Dax nickte pflichtschuldig. Kiras zur Schau gestellter Optimismus prallte wirkungslos an ihr ab. Sie versuchte bereits die letzte halbe Stunde aus den Daten schlau zu werde, welche ihre die Sensoren übermittelten. Doch noch waren nicht zwei Referenzmessungen identisch gewesen. Die Werte, welche ihr das Terminal derzeit übergab, hätte sie genauso gut auch auswürfeln können. „Chief?!“, rief sie mit wenig Hoffnung in Richtung der Technikgrube. „Könnten Sie sich vielleicht zweiteilen? Wir bräuchten unbedingt sensiblere Sensormessungen.“
„Einen Moment!“ O’Brien aktivierte seinen Kommunikator und orderte drei weitere Mitarbeiter seiner Abteilung auf die OPS. „Das bekommen wir alles geregelt“, erklärte er mit unterschwelligem Sarkasmus, „wir haben ja noch zwei lauschige Stündchen Zeit.“
„Nicht mehr unbedingt.“ Commander Benteens Finger flogen über die Kontrollen der taktischen Station. Wenigstens sah es so aus, als ob die internen Sensoren noch in annehmbaren Parametern arbeiteten. „Der Druck auf Pylon 3 hat die kritische Schwelle überschritten. Wir haben erste Brüche in der Außenhülle!“
Kira aktivierte augenblicklich ihren Kommunikator: „Reparaturteam sofort zu Pylon 3. Traumateam zu Pylon 3“, wechselte sie augenblicklich den Kanal. „Commander …“
„Dämmfeld steht!“, verkündete Benteen.
Kira nickte knapp, dann wirbelte sie zu O’Brien herum. „Ich dachte, Sie hätten gesagt, wir hätten noch zwei Stunden bis zu den ersten Schäden?“
Der Chefingenieur war bereits auf diesen Kommentar gefasst. Er hielt dem Blick seiner Kommandantin stand. „Ich habe auch gesagt, dass Sie mich nicht darauf festnageln sollen, Colonel!“