Autor Thema: [RPG] Sternenbasis 185  (Gelesen 9102 mal)

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[RPG] Sternenbasis 185
« am: 22.06.15, 15:03 »
Zwei Stunden waren seit ihrer Ankunft auf der Station vergangen – vielleicht auch mehr. Jasmine hatte ihr Gefühl für das Verstreichen der Zeit zwar nicht verloren, fast aber ihr Interesse daran. Auf der hiesigen Promenade jedenfalls, wo die Händler, Gaukler und Schausteller herrschten, schien man jedenfalls mehr als genug davon zu haben. Es war, als hätten sie einen fremden (und völlig überfüllten) Ort betreten, an dem das Verstreichen der Zeit keine Rolle spielte.
Einer Sternenkarte waren sie jedenfalls noch kein Stück näher gekommen, obgleich sich Clark Mühe gab, an seiner unerschütterlichen Zuversicht festzuhalten, und natürlich auch an seinem bubenhaften Lächeln, das nur dann und wann echte Sorge und beinahe sogar so etwas wie leise Panik durchblitzen ließ, wann immer er glaubte, dass Jasmine es nicht bemerke. Aber sie merkte es, und fragte sich allmählich, ob es eine gute Idee gewesen war, dem jungen Piloten die Führung zu überlassen.
Gegenwärtig saß Clark nämlich zwei Tische entfernt mit einem Händler in der erstbesten, heruntergekommenen Raumkaschemme die er hatte finden können zusammen, trank Unmengen eines Gesöffs, von dem Jasmine lieber gar nicht erst wissen wollte, was es war, schon alleine, weil es einen Geruch verströmte, der bis zu ihr herüberstank, und versuchte sich bei seinem großohirgen Gegenüber mit lautem Lachen und heftigem Gestikulieren einzuschleimen, um eine Wegbeschreibung zu ergattern, ohne ihr halbes Jahresgehalt auf den Tisch legen zu müssen.
Und während er das alles tat, schenkte er ihr nicht die geringste Aufmerksamkeit, denn er hatte Jasmine schon beim Eintreten Anweisung gegeben, sich im Hintergrund zu halten, und ihm das Gespräch mit den örtlichen Händlern zu überlassen – von Mann zu... nun, was auch immer sein Gegenüber auch war.
Als Frau, so hatte Clark mit fester Überzeugung behauptet, würde sie bei derlei Gesprächen eher stören oder zumindest ablenken. Auf ihre skeptisch erhobene Augenbraue hin hatte er ergänzt, dass dies nicht sein erster Aufenthalt auf einer solchen Station war, und auch nicht seine erste Unterredung mit der Anwohnerschaft, die zumeist aus Halsabschneidern bestand. Er wisse, wie man mit solchem Klientel umgehen müsse.
Jasmine hatte da gewisse Zweifel, war seiner Anweisung aber schon alleine deshalb artig gefolgt, um ein wenig Ausruhen zu können, denn die beiden zurückliegenden Stunden hatten sich als reinste Tortur erwiesen.
Nicht nur der Bereich um die Station herum war stark frequentiert, nein, auch im Innern tummelten sich so viele Besucher aus allen möglichen Spezies in den unwahrscheinlichsten Größen, Farben und Varianten, dass man sich auf der Promenade vorkam, wie in einer Sardinenbüchse. Zumindest aber wie auf einem Jahrmarkt. Einem ausgesprochen belebten Jahrmarkt.
Nach Monaten des Eingesperrtseins auf der Estrella, wo man den immer gleichen Gesichtern zwischen Quartier und Labor begegnete, hätte Jasmine die Möglichkeit begrüßt, unter neue Leuten zu kommen, und das brodelnde Leben rings um sich herum zu fühlen, und in so viele Gesichter zu blicken.
Aber das hier waren dann doch deutlich zu viele für ihren Geschmack. Sie fühlte sich in Menschenmengen ohnehin nicht besonders wohl, erst recht nicht in jenen, die sich als wenig achtsam erwiesen. Sie waren seit ihrem Herüberbeamen nicht einmal besonders weit gekommen, so sehr sie sich auch bemüht hatten, sich so gut es eben geht durch die Menschenmassen hindurchzuwurschteln, ohne steckenzubleiben, aber das war ihnen zum einen nicht nur nicht gelungen, nein, Jasmine konnte schon jetzt eine beeindruckende Sammlung an blauen Flecken vorweisen, die man ihr im Gedrängel durch teils unabsichtliches, teils absichtliches Geschiebe und Geschubse als Andenken verpasst hatte, und sie war dankbar, einen Moment diesem Wahnsinn entkommen zu sein, der draußen herrschte – auch wenn man die kleine Bar mit ihren grobschlächtigen Tischen und den winzigen Stühlen (die unter der Last der Gäste deutlich ächzten), in die sie sich geflüchtet hatten, ebenfalls nicht gerade verlassen nennen konnte. Der Schankraum jedenfalls war hoffnungslos überfüllt. Auch hier standen die Leute Schulter an Schulter, was angesichts des Odeurs, was manche der Besucher verspürten, keine angenehme Konfiguration darstellte.
Trotzdem hatte es Jasmine irgendwie geschafft, wenigstens inmitten dieses lärmenden, bunten Durcheinanders eine kleine Ecke neben der Tür zu ergattern, an der sie zwischen zwei Stützträgern vor Ellenbögen und Schultern gut geschützt war, und Clark zur gleichen Zeit im Auge behalten konnte.
Der Pilot sagte gerade lachend etwas zu seinem Gesprächspartner, was Jasmine nicht verstand, und hob noch aus der gleichen Bewegung heraus die Hand, um sich einen neuen Drink zu bestellen. Er bekam keine Antwort, und Jasmine vermochte auch nicht zu sagen, ob irgendjemand die Bewegung überhaupt gesehen hatte, aber nach dem, was sie beobachtet hatte, schafften es der Wirt und Bediensteten dem Durcheinander zum Trotz, all ihre Gäste irgendwie in Windeseile zu bedienen, auch wenn sie überall unsichtbare Augen haben mussten, weil ihnen wirklich keine leere Tasse, kein geleerter Teller, und keine Pfeife entging, der die Glut auszugehen drohte. Es wäre ihr jedoch recht gewesen, wenn man diesen Wunsch übersah. Der wie viele Drink Clarks war das nun? Der dritte? Der vierte? Vielleicht hatte er sie vergessen.
Jasmine seufzte. Was immer Clark da machte - er ließ sich Zeit. Wenn das so weiterging, würde sie hier noch Wurzeln schlagen. Oder die Estrella flog ohne sie ab.
Jasmine lehnte sich mit dem Rücken zur Wand, zupfte an der Kette um ihren Hals und kramte den Anhänger unter ihrer Jacke hervor, um ihn gedankenverloren zu betrachten. Sie konnte noch immer nicht recht glauben, dass er echt sein sollte. Alles an ihm wirkte so... gewöhnlich. Selbst die Art, wie er ihr in die Hände gefallen war. Ein einfacher Kauf, in einer Bar, dieser hier nicht unähnlich. Sie hatte es für ein nettes Andenken gehalten, und der Verkäufer vermutlich auch. Hätte man ihr damals gesagt, sie solle den einzigen, je gefundenen Beweis für die Echtheit der Legenden um die Kahlesi-Flotte in den Händen halten, sie hätte gelacht, und ein Teil von ihr war noch immer überzeugt, einem Irrtum auferlegt zu sein, obwohl alle Hinweise dagegen sprachen.
Auf jeden Fall barg der Anhänger eine echte Chance, sich einen Namen im archäologischen Bereich zu machen - -mehr noch, als sie sich je zu hoffen erträumt hätte. Jasmine war nie jemand gewesen, der Ruhm oder gar Reichtum nachjagte. Aber da war seit einigen Jahren etwas in ihr im Begriff zu erwachen von dessen Existenz sie selbst nicht gewusst hatte; ein Streben, nein, ein Verlangen nach Antworten, sowohl auf die kleinen, als auch die großen Fragen des Universums, und jetzt, in diesem Moment dürstete dieses Etwas mehr denn je nach Nahrung und-
Ein sonderbares Gefühl überkam Jasmine und riss sie aus ihren Gedanken. Sie spürte plötzlich, dass sie jemand beobachtete. Nicht irgendeiner der Barbesucher, und auch nicht einer der vielen Händler, draußen auf der Promenade. Nein, dieses Gefühl des Angestarrt-Werdens war anders, durchdringender. Unangenehmer.
Jasmine trat ein Stück zur offenen Theke vor und blickte zur Promenade hinaus. Nicht weit entfernt, gewahrte sie auf der oberen Ebene eine alte, in langen Lumpen gehüllte Gestalt, die ihren Blick anzog. Die Entfernung war zu groß, und die Luft zu sehr mit Dunst erfüllt, um Einzelheiten zu erkennen, und dennoch spürte Jasmine, dass der andere genau in ihre Richtung sah. Etwas an der Gestalt kam ihr auf so unheimliche Art vertraut vor, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief. Hatte sie ihn schon einmal gesehen?
Ein bellendes Lachen riss sie aus ihrer Erstarrung und ließ sie über die Schulter blicken. Clark war von seinem Platz aufgestanden und hatte sich von seinem Gegenüber mit einem Witz verabschiedet, der offenbar seinen Zweck erfüllte. Der Pilot bedankte sich – anscheinend hatte er nun die Information erhalten, wo sie Sternenkarten kaufen konnten -, und versuchte durch das Gedränge zu ihr zu gelangen. Jasmine blickte wieder zur oberen Ebene – und runzelte die Stirn. Ihr Blick suchte den ganzen Bereich ab, doch die Gestalt in den Lumpen war verschwunden.
Vielleicht war sie nie dagewesen. Hatte sie sich getäuscht? Es war denkbar, aber dennoch glaubte sie nicht daran. Irgendetwas war ihr merkwürdig vorgekommen, und sie war gewillt ihren Instinkten zu vertrauen. Sie blickte noch einmal über die Menschenmenge, aber es blieb dabei; der Fremde war nicht mehr zu sehen. Verwirrt wandte sie sich wieder ab und Clark zu, der es fast geschafft hatte, der Falle aus menschlichen Leibern zu entkommen, die den Weg zur Tür (und eigentlich auch jeden anderen) verstopfte. Sie nickte ihm zu, und deutete zugleich mit einer Bewegung nach draußen zur Promenade „Und? Weißt du jetzt, wo wir eine Sternenkarte erwerben können?“
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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David

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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #1 am: 22.06.15, 18:00 »


<- Estrella / Sporthalle: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3967.msg196351.html#msg196351

Was für ein Gewühl.
Schon in der großen Haupthalle musste Amelié aufpassen, dass ihr nicht ständig irgendwelche Händler oder Reisende auf die Füße traten.

Sie hatte kein bestimmtes Ziel vor Augen und schlenderte einfach über die kleine Stationspromenade, blieb dabei hier und da an einigen Geschäften stehen und sah sich um.
Allerdings war der Sagitta nicht nach Shopping.

Dennoch war dieser Ort eine ideale Abwechselung, als immer nur die Schotts der Estrella vor Augen zu haben, auch wenn das Schiff sehr geräumig war und viel Platz für persönliche Aktivitäten bot.

Doch hier auf einer Raumstation hatte man auch immer die Chance, neue Leute kennen zu lernen.
Amelié setzte ihren Weg fort, als sie Jemand unvermittelt ansprach:
"Madison?"

Sie blieb stehen und sah sich um.
"Das gibt's ja nicht, was machst Du denn hier?", fragte eine Caitianerin mit rotbraunem Fell überrascht, während ihr Schwanz aufgeregt hin und her zuckte.
"M'Iskiti!", Amelié erkannte ihre langjährige Freundin von der Akademie sofort und grinste erfreut.
"Das ist ja ein Zufall."

Die beiden Frauen fielen sich erfreut in die Arme.
"Es ist schön, Dich wieder zu sehen, meine Freundin.", maunzte M'Iskiti.
"Gleichfalls.", nickte Amelié. "Die Estrella del Alba macht hier einen kurzen Zwischenstopp und ich dachte mir, ich könnte mal einen kurzen Tapetenwechsel vertragen. Arbeitest Du jetzt hier auf der Station?"
"Nein.", schüttelte die Caitianerin den Kopf. "Ich bin nur vorübergehend hier, da ich einige Sensordaten vom nahegelegenen Subraumteleskop abhole. Die Hades ist zur Zeit hier im Sektor, um eine Gravitationsanomalie zu untersuchen."
"Ich verstehe. Du hast Dich ja kaum verändert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.", stellte Amelié fest.
"Nun ja,", nickte M'Iskiti. "Mein letzter Fellwechsel ist schon ne Weile her, aber Du hast recht."
Das Katzenwesen richtete seine Augen auf Ameliés Figur.
"Was haben wir denn da?", fragte sie, wobei ihr Schwanz erneut zu zucken begann. "Wenn ich mich recht erinnere, warst Du doch immer sehr auf Dein Äußeres fixiert?"
Amelié kicherte amüsiert.
"Das ist nur temporär.", erklärte sie ihrer Freundin. "Ich werde in ein paar Monaten Mutter."
"Oh!", M'Iskiti stellte ihre Ohren auf. "Das freut mich aber für Dich."

Ganz nebenbei dirigierte die Caitianerin Amelié zu einem der Stationscafés, wo Beide jetzt Platz nahmen.
"Ich will alles wissen, Madison!", meinte sie aufgeregt. "Wer ist der Papa? Was wird es werden? Wann ist es soweit?..."
Amelié lächelte erfreut.
"Also,... der Vater ist ein ehemaliger Gefährte, aber wir sind nicht mehr zusammen. Und es wird ein Mädchen werden... in ein paar Monaten."
"Also Ersteres tut mir leid für Dich, Madison.", meinte M'Iskiti. "Aber zu den anderen beiden Antworten... ja, Glückwunsch."
"Danke. Aber bevor Du weiter fragst, Kitty... ich bin nicht allein damit und über einen Namen habe ich auch schon nachgedacht."
"Das Wichtigste ist, dass Du Jemand an Deiner Seite hast, Madison.", nickte M'Iskiti verständnisvoll und ließ ihre Barthaare auf und abzucken. "Jemand aus der Crew?"
"Ja.", antwortete Amelié. "Wir sind seit ein paar Monaten ein Pärchen."

"Sieht er gut aus?", hakte M'Iskiti nach.
"Sehr gut.", nickte Amelié. "Aber,... es ist kein Mann."
"Oy...", M'Iskiti stellte die Ohren auf. "Nun, das kommt eigentlich nicht überraschend bei Dir. Wie ist sie so?"
"Eine ganz süße Terranerin.", erzählte Amelié, wobei ihre goldenen Augen zu strahlen begannen. "Lizzy ist Sicherheitsoffizier an Bord und mittlerweile führen wir eine öffentliche Beziehung."

"Ist sie... jünger als Du?"
"Ja. Aber die Chemie zwischen uns könnte nicht besser sein.", erklärte Amelié.
"Und wart Ihr... Du weist schon..."
"Wenn Du auf Sex anspielst... klar doch.", grinste Amelié. "Das ist doch schließlich eine der schönsten Dinge, die man als Paar teilen kann."
"Ein wahres Wort, meine Freundin.", nickte M'Iskiti.
"Und Du, Kitty?", hakte Amelié nach. "Wie steht es um Dein Liebesleben?"

"Ach es geht so.", meinte M'Iskiti. "Du weist ja, wir sind nicht ganz so wählerisch, wenn es um unsere Partner geht."
"Also,... ja oder..."
"Im Moment nicht.", fuhr die Caitianerin fort. "Aber das ist okay. Mein Job ist nicht unbedingt beziehungstauglich."
"Tut mir leid, Kitty.", erwiderte Amelié.
"Ist nicht so tragisch."

"Erinnerst Du Dich noch an Rick?", fragte Amelié, um das Thema zu wechseln.
"Rick Harris?", vergewisserte M'Iskiti sich kurz, worauf die Sagitta nickte. "Aber klar. Unser alter Schwerenöter. Ist er auch an Bord Deines Schiffes? Haben Claire und er nicht bald Hochzeitstag?"
"Errm,...", meinte Amelié und senkte kurz den Blick. "Ja, er ist inzwischen XO, aber..."
M'Iskiti knickte ein Ohr nach außen. Sie konnte spüren, dass Amelié keine guten Nachrichten zu dem Thema hatte.
"Oh,... sag nicht, die Beiden haben sich getrennt. Hatten Claire und Rick nicht zwei Töchter?"
"Ja.", nickte Amelié ernst. "Allerdings,... ist Rick seit einiger Zeit Witwer."
"Oh nein.", meinte M'Iskiti betrübt. "Der arme Rick. Und die Kinder erst."

"Es war bestimmt nicht einfach für die Drei.", stimmte Amelié zu. Auch sie hatte zur Frau des Ersten Offiziers immer ein gutes Verhältnis gehabt. "Aber zum Glück ist ihre Familie stark genug, um mit diesem schrecklichen Verlust zurecht zu kommen... irgendwie."
"Das tut mir sehr leid für ihn.", maunzte M'Iskiti. "Verflixt. Wäre ich ihm über den Weg gelaufen, hätte ich Rick bestimmt als Erstes nach Claire gefragt. Gut, dass Du mich informiert hast, bevor es dazu gekommen wäre, Maddy."
"Das ist leider das Probem in unserem Job, Kitty.", seufzte Amelié. "Gute und schlechte Nachrichten gehen schnell mal Hand in Hand."
"In der Tat. Ich weis noch, als ich die Beiden das letzte mal getroffen habe,... ich glaube, das war kurz nach der Rückkehr der Voyager aus dem Delta-Quadranten oder so. Sie waren so glücklich.", sie schüttelte den Kopf. "Ich will nicht herzlos klingen, aber macht es Dir was aus, wenn wir das Thema wechseln? Du weist, Maddy, sowas bedrückt mich immer sehr."
"Natürlich.", nickte Amelié. Auch ihr war nicht danach, weiter über die Verluste von Freunden zu reden.

"Wohin soll es denn als Nächstes gehen für Dich?"
"Ich hab keine Ahnung.", schüttelte Amelié den Kopf. "Ich habe auch nur noch ein paar Monate, ehe ich mich in Mutterschutz begeben muss. Dann heißt es nur noch, Dienst an Bord und vorläufig Ende mit Abenteuern da draußen."

"Das packst Du schon.", meinte M'Iskiti. "Da bin ich ganz sicher. Außerdem haben Ärzte doch Erfahrung mit Schwangerschaften."
"Passiv ja,...", grinste Amelié wieder. "Aber für mich ist es das erste Mal als Mutter."
"Glaub mir - da spreche ich aus Erfahrung - es wird ein fantastisches Abenteuer für Dich und Eliza werden."
"Das hoffe ich doch.", nickte Amelié.

"Wie lange bleibt Dein Schiff noch hier?", fragte M'Iskiti. "Wir sollten unbedingt mal wieder ein wenig Spaß zusammen haben."
"Ich fürchte, ganz so lange bleibt die Estrella nicht vor Anker.", erklärte Amelié. "In letzter Zeit kam es mir vor, als wären wir permanent im Einsatz."
"Oh, das ist schade. Aber vielleicht,... falls ihr nach dieser Mission noch mal hierher zurückkommt, könnten wir das vielleicht nachholen?", schlug die Caitianerin vor. "Und dann musst Du mir Eliza unbedingt mal vorstellen."
"Ist versprochen, Kitty.", nickte Amelié. "Ich bin sicher, Ihr zwei werdet euch gut verstehen."

Sie nickte Einem vom Personal des Cafés freundlich zu:
"Die Rechnung geht auf mich. Aber einen Latté spendiere ich uns Beiden noch."
Die Caitianerin beleckte die Zähne.
Milchhaltige Getränkte waren stets ihr Favorit.

David in "Alte Freunde"

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« Letzte Änderung: 22.06.15, 23:26 by David »

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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #2 am: 22.06.15, 19:55 »
Sie nickte ihm zu, und deutete zugleich mit einer Bewegung nach draußen zur Promenade „Und? Weißt du jetzt, wo wir eine Sternenkarte erwerben können?“

Clark klatschte einmal in die Hände und rieb diese dann, „Aaaalsoooo.“ fing er mit seiner Ausführung an, „nicht direkt.“
Bevor Jasmine was sagen konnte, hob er kurz die Hand, „Es gibt jemand der Informationen und sogar Karten von den Sektoren hat. Man munkelt er war dort schon öfters. Das Problem ist nur, niemand weiß genau wer das ist. Jedoch und das ist das interessante an der Sache. Ihn findet man nicht aber er findet dich.“
Clark deutete auf die Umgebung, „Ich denke es hat sich herumgesprochen was wir suchen, er wusste es bereits auch schon.“ und deutete auf seinen neuen besten Freund in der Bar, „Und ich wette, diese besagte Person weiß es sicherlich auch schon.“
Kurz verlagerte er das Gewicht auf das andere Bein, ein wenig schummerig war ihm schon, aber er war doch recht trinkfest und konnte daher auch fast komplett klar denken.
Es folgte ein grinsen, „Wir sind nah dran!“

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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #3 am: 22.06.15, 20:32 »
"Wie gut es tat mal für eine gewisse Zeit die Enge des Schiffes zu verlassen", dachte Luka als sie die Promenade auf Sternenbasis 185
entlang schlenderte. Seit der letzten Mission hatte sich ihr Dienst auf Routineaufgaben beschränkt. Sicher sie hatte mit ihrem
Sicherheitspersonal taktische Holodecksimulationen durchgeführt damit ihre Truppe in Übung bleibt. Sie selbst hatte nach dienstende noch Zeit in den Sporteinrichtungen verbracht um was für ihr Kondition zu Tun. Aber all dies konnte nicht über eine gewisse Monotonie hinwegtäuschen die sie in letzter Zeit empfand.

Dies war nun vorbei. Sichtlich gut gelaunt sah sie sich die Waren der Händler und der vielen Geschäfte an. Die vielen Eindrücke der Promenade prasselten auf sie ein. Die unterschiedlichen gerüche strömten von überall her. Vom Gewürzstand bis zum Klingonischen
Restaurant. Sie hatte nicht vor etwas bestimmtes zu kaufen. Mit einem Mal kam sie an einem Atiquitätenstand vorbei, hinter dem ein
Ferengi mit Scharfem Blick seine Waren im Auge behielt.

Obwohl sich Luka nicht viel aus solchen alten Dingen machte fand sie ein sehr alt aussehendes Schmuckstück. Wenn es denn überhaupt
ein Schmuckstück war. Die Form ähnelte entfernt an einen Klingonischen D7 Schlachtkreuzer. Das silbrige Metall aus dem es gefertigt war wirkte abgenutzt, schmutzig und alt. Das Schmuckstück war ca. 6cm im Durchmesser und in der Mitte war ein Roter Edelstein eingearbeitet.

Luka nahm es neugierig in die Hand und besah sich die Rückseite. Sie war nicht ebenmäßig sondern es wirkte so als wäre dieses ding
irgendwo abgebrochen. Was immer es war, ein Schmuckstück war es nicht. Soviel konnte selbst ihr ungeschultes Auge sehen.
Irgendwie gefiel ihr das Ding, der Rote Edelstein darin schien eine besondere Wirkung auf Luka zu haben. Sie wandte sich an den
Ferengi, der si die ganze Zeit mißtrauisch beobachtete: " Wie viel?"
Der Ferengi kam näher und sah sich das Schmuckstück nochmal an. "12 Steifen Latinum", sagte er. "Eigentlich nicht so Teuer", dachte Luka, "aber mit Ferengis ließ sich immer gut handeln."  "5 Streifen Latinum", sagte sie. "Allein der Edelstein ist schon 9 Streifen wert",
erwiederte der Ferengi. "Wenn er Echt ist, Außerdem ist auf der Rückseite etwas abgebrochen. Höchstens 7 Streifen", entgegnete Luka und hielt ihm das ding vors Gesicht. Der Ferengi machte ein gespielt Schmerzverzerrtes Gesicht. " 8 Streifen Latinum, das ist mein letztes
Angebot", sagte er nach einer weile. "Eigentlich war das ein guter Preis", dachte Luka. Viel weiter runter würde sie ihn wohl kaum handeln können. " Einverstanden" ,sagte sie nach einem Augenblick und Händigte dem Ferengi die gewünschte Summe aus.
Damit nahm die das Teil an sich und ging weiter die Promenade entlang. Auf dem Schiff wollte sie dieses Ding reinigen, mal shen vielleicht
konnte sie es doch als Schmuckstück verwenden.

 


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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #4 am: 22.06.15, 20:41 »
Es folgte ein grinsen, „Wir sind nah dran!“

Bei Clarks Worten wanderte Jasmines Blick automatisch zu der Stelle zurück, an der sie eben den Fremden entdeckt hatte. Auch jetzt gab es von ihm keine Spur mehr, ganz so, als hätte es ihn nie gegeben, aber sie wusste dass das nicht stimmte, und nun konnte sich Jasmine zumindest ansatzweise einen Reim auf die Sache machen.
Was... die Angelegenheit jedoch nicht weniger gruselig gestaltete.
„Du hast recht.", antwortete sie Clark verspätet. Sie ließ ihren Anhänger wieder unter ihrem Hemd verschwinden, und bedeutete Clark ihr zu folgen. „Und ich glaube er hat auch schon Kontakt zu uns aufgenommen.“
Er warf ihr einen fragenden Blick zu, den Jasmine aber ignorierte, während sie eilig das Etablissement verließ. Ein unbeschreibliches Durcheinander an Geräuschen, Gerüchen und Farben schlug ihr entgegen, als sie auf die überfüllte Promenade trat. Jasmine wandte sich entschlossen nach rechts und drohte fast in der Menschenmenge zu verschwinden, bevor es Clark gelang, mit zwei eiligen Schritten zu ihr aufzuschließen.
Er versuchte mit aller Macht ein mimisches Fragezeichen darzustellen, aber noch immer gab Jasmine keine Auskunft und versuchte stattdessen, sich so gut es ging, zur Treppe auf der anderen Seite durchzukämpfen, damit sie auf die obere Ebene gelangen konnten. Dabei fühlte sie sich, wie ein Fisch, der gegen den Strom anschwamm.
Oder zumindest wie eine Maus beim Spießroutenlauf – das zugleich in einem engen Labyrinth stattfand, denn die Leute um sie herum überragten sie zumeist um mindestens einen Kopf, sodass sie vor lauter Körpern kaum das Ziel sah, und je näher sie der anderen Seite der Promenade kam, desto dichter wurde der lebende Wall aus atmenden, schwitzenden Leibern.
Hier in der Peripherie wimmelte es regelrecht von Geschäftsleuten, Handwerkern und kleinen Händlern, die aus ihren Läden heraus ihre Waren feilboten, Essen zubereiteten, oder feinste Seidenkleider in einer Lautstärke anpriesen, die jeden klingonischen Opernsänger vor Neid hätte erblassen lassen, und die Besucher wurden davon angezogen, wie Motten vom Licht. Dabei strahlten sie eine Lebenslust und Kraft aus, wie man es an einem solch weit von den Zentralwelten entfernten Ort kaum erwarten mochte. Dennoch hatte Jasmine heute keinen Blick dafür.
Mehr als einmal hätte sie beinahe Clark in dem Durcheinander verloren, und letztendlich schafften sie es nur, beisammen zu bleiben, in dem sie mehrmals in die Menge hinter sich griff, und ihn wieder herauszog. Schließlich hielten sie sich an den Händen, eine Geste, die wenig romantsiches hatte, und eher den Zweck einer Rettungsleine bildete. Irgendwann, nach einer Zeitspanne, die vermutlich nicht einmal mehr als zehn Minuten betraf, die sich aber anfühlte, wie eine Ewigkeit im Nimbus - inklusive Folter durch Prügel und Lärm, erreichten sie endlich die enge Rundtreppe, die zur zweiten Ebene führte, und eilten sie hinauf. Die Eisenstufen klackerten unter ihren schweren Schritten. Oben war das Treiben nicht weniger ausgelassen, aber zumindest hatten sie etwas mehr Raum sich zu bewegen (und zu atmen) – und eine sehr viel bessere Aussicht, auf die unter ihnen liegende Promenade.
Jasmine blickte sich um.
In das bunte Treiben mischten sich auch immer mehr Uniformen der Sternenflotte. Jasmine glaubte Doktor Madison irgendwo dort unten in dem Gedränge zu entdecken, war sich aber nicht sicher. Ihr Blick wanderte weiter, suchte die Köpfe und SChultern ab, erst unten, dann auch jene hier oben.
Und einen Augenblick später sah sie ihn auch. Diesmal machte der Fremde keinen Versuch, sich zu verbergen. Er war nicht weit entfernt, vielleicht zwölf, oder fünfzehn Schritte; eine schlanke, hoch gewachsene Gestalt in einem grauen Kapuzenmantel, der sein Gesicht verbarg. Er stand vollkommen regungslos inmitten der Menge und erwiderte ihren Blick so gelassen, dass für Jasmine nun nicht mehr der geringste Zweifel daran bestand, dass er gesehen werden wollte.
Jasmine fuhr ein eisiger Schauer über den Rücken. Sie kannte diesen Mann von irgendwoher.
Sie auf die Entfernung nicht einmal seine Spezies bestimmen (in jedem Falle war er humanoid), aber es ging etwas so vertrautes von ihm aus, dass Jasmine...
„Stimmt was nicht?“, drang Clarks Stimme in ihre Gedanken. Jasmine zeigte nur auf den Fremden. Clark folgte ihrem Blick – dann sah er ihn auch. Er kniff die Augen misstrauisch zusammen.
Der Fremde nickte knapp, wandte sich ab trat auf etwas zu, das der Eingang zu einem Laden sein mochte, für den sich sonst niemand zu interessieren schien. Er verschwand ohne jede Eile durch den Eingang, und Jasmine war klar, dass sie gerade eine Einladung erhalten hatten. Die Frage war, ob sie ihr nachgehen sollten.
Sie tauschte einen Blick mit Clark. „Was meinst du?“
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Alexander_Maclean

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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #5 am: 22.06.15, 21:37 »
Nach einer zweistündigen Wartezeit hatte die ESTRELLA nun auch direkt andocken können.

Rick war versucht gewesen, sich gleich auf die Station zu beamen. Aber nach der Schlange die er bei Transporterraum drei sah, entschied sich dagegen. Au0erdem hatte er genug Zeit gehabt mehrere Sachen zu erledigen. Als letztes holte er ein kleines Holzkästchen aus seinen Quartier und dann seine Töchter aus der Schule.

Als dann der Andockvorgang abgeschlossen wurde, war die Harris Familie die ersten, die durch Luftschleuse traten. Und sie wurden ebreits von drei Andorianern erwartet. Die größte von Ihnen offenbar eine Frau in Sternenflottenuniform. Sie lächelte, als sie die drei Menschen sah. "Rick. Schön dich zu sehen."
Der Mann erwiderte das Lächeln und umarmte sie herzlich: „Ich freue mich auch dich zu sehen, Sh'tana.“

Sh'tana hockte sich vor die Zwillige hin. „Hallo ihr zwei. Erinnert ihr euch noch an mich?“
Esther blickte skeptisch zu ihren vatr hoch, schüttelte dann aber vorischtig mit dem Kopf. Sarah versteckte sich halb hinter dem Hosenbein ihres Vaters.
„Ich glaube sie erinnern sich nicht mehr an mich.“ Die Andorianerin lächelte: „Damals waren sie auch noch klein. Ich glaube das war, als ihr von eurer Gamamquadrant Mission zurückgekommen seid.“
Sie blcikte Esther an: „Aber ich glaub es warst du die immer an meinen Antennen ziehen wollte, als ich sie auf dem Arm hatte.“

Dann richtete sie sich wieder auf: „Aber ihr kennt ja noch gar nicht meine Bindungspartner. Shon und Ton'Da.“
Die beiden anderen Andorianer nickten zur Begrüßung. Sh'tana zeigte kurz auf den Menschen und ergänzte: „Der Mann von dem ich euch schon eine Menge erzählt habe, mein Freund Rick Harris. 
Und wenn man es richtig betrachtet, auch mein Lebensretter. Ohne ihn hätte ich die Zerstörung der HONSHU nicht überlebt.“

Rick lächelte: „Übertreib mal nicht.“ Er begrüßte die beiden Andorianer und fragte dann: „Wo ist denn dein zweiter Mann?“
Die Frau lachte: „Li'ner? Der ist auf Promotour für seinen letzten Holoroman. Heute ist er glaube ich auf Deneva. Er freut sich aber schon darauf, nächste Woche Andoria zu besuchen.Und so wie ich ihn kenne, schreibt er schon am nächsten. Man hat ihn gefragt, ob er einen neuen Captain Proton Roman schreibt.“
Sie griff in die Hosentasche und zog einen isolinearen Speicherstick raus: „Ich soll dir schöne Grüße bestellen und dir das geben. Sein letztes Werk. Uncut.“
Richard lächelte und steckte den Speicher ein. „Richte ihm meinen Dank aus.“

Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Im Turbolift auf den Weg zur Promenade bemerkte die Gastgeberin: „Übrigens ist auch Michal York auf der Station.“
Rick nickte: „Ich weiß. Wir schreiben uns ab und an. Als ich erfuhr, dass wir mit der ESTRELLA hier anlegen würden und er auf dem Heimweg von seinen Symposium hier vobeikommt, habe ich ihn gebeten auf mich zu warten.“
„Ah, ich verstehe. Wir waren gestern Abend mit ihm Essen. Ich dachte mir schon, dass du ihn treffen willst und habe mich mit ihm in einen Cafe verabredet.“
 
Dann musterte die Andorianerin ihren Freund: „Was willst du vom Professor?“
Der Commander winkte ab: „Nur eine kleine Expertise von ihm.“
Der Turbolift hielt an und entließ die sechs auf den zentralen bereich der Raumstation. Richard nahm seie Töchter an die Hand, damit er sie im Gedränge nicht verlor.
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Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


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« Antwort #6 am: 23.06.15, 07:08 »
Der Fremde nickte knapp, wandte sich ab trat auf etwas zu, das der Eingang zu einem Laden sein mochte, für den sich sonst niemand zu interessieren schien. Er verschwand ohne jede Eile durch den Eingang, und Jasmine war klar, dass sie gerade eine Einladung erhalten hatten. Die Frage war, ob sie ihr nachgehen sollten.
Sie tauschte einen Blick mit Clark. „Was meinst du?“

Nun war es fast wie in den guten alten Holoromanen, nein besser, wie in den guten alten Büchern.
Clark war nun ein Agent im Dienste ihrer Majestät, Jasmine war das sogenannte Bondgirl und lief Ahnungslos hinter ihm her, wobei meist er Ahnungslos hinterher lief. Am Ende würden sie sich sicherlich küssen und mehr, ein Traum. Clark grinste über beide Ohren und nickte ihr zu, „Hinterher.“
Ihm schien das ganze riesen Spaß zu machen…

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« Antwort #7 am: 23.06.15, 14:04 »
Ein Lächeln huschte über Jasmines Züge, als sie sich kurzzeitig von Clarks Begeisterung anstecken ließ, aber dennoch war da auch ein Gefühl von Sorge und Vorsicht, das ihre Gedanken zu vergiften drohte. Irgendetwas an dieser Angelegenheit war faul, und sie fragte sich, in was für eine Sache sie im Begriff war hineinzustolpern. Das Gefühl der Beunruhigung wuchs, als sie sich durch die Menge auf den Laden zukämpften. Aus der nähe wirkte er vielleicht noch unheimlicher, als bei Nacht, und trotz oder gerade wegen der spärlichen Dekoration, war sie außer Stande, zu erkennen, um welche Art von Geschäft – wenn es denn überhaupt eines war -, es sich überhaupt handelte.
Auch die Läden links und rechts davon gaben keinen Hinweis, und waren ähnlich heruntergekommen; eine dicke bolianische Frau lehnte auf Kissen in einem weit geöffneten Thekenfenster und beobachtete das bunte Treiben und eine kleine Traube an Bajoranern in Leinenhosen und einfachen Hemden standen auf der anderen Seite im Eingang von etwas, das mit viel Fantasie ein Tempel sein mochte, und beäugten die beiden Eindringlinge misstrauisch. Weiter links gab es eine ganze Anzahl an Spelunken und Spielhöllen und kleinere Läden, deren Auslagen etwas vortäuschten, was in den Geschäften dahinter ganz bestimmt nicht verhandelt wurde. Jasmine war nervös. Sie fühlte sich aus Tausend Augen beobachtet und war sich der Tatsache bewusst, dass man ihr ihre Nervosität ansehen konnte, obwohl sie sich Mühe gab, äußerlich gelassen zu erscheinen.
Und das war nicht gut, nicht in einer Situation wie dieser.
Clark hingegen schien die Zeit seines Lebens zu haben. Er wirkte so gut vorbereitet, wie man sich eben auf etwas vorbereiten konnte, von dem man nicht einmal genau wusste, was es war. Seine Schultern waren gestrafft, sein Schritt federnd. Jasmine hingegen blickte über die Schulter, um sich zu vergewissern, ob man ihnen folgte. Sie konnte nichts erkennen.
Schließlich erreichten sie die Ladenfront.
Niemand sprach sie an, oder hielt sie auf, aber direkt neben dem Eingang, gut in die Schatten gehüllt, sodass man sie erst sah, als sie sich bewegten – und dann auch nur die Umrisse ihrer breiten Körper -, standen zwei furchteinflößend aussehende Gestalten, deren Blicke die beiden Neuankömmlinge aus der Dunkelheit heraus regelrecht zu durchleuchten schienen. Das Ergebnis, zu dem sie kamen, schien sie nicht zu begeistern – aber auch nicht zu stören, denn sie machten den Weg frei, und bedeuteten ihnen mit einem Grunzen, in das dunkle innere des Ladens zu gehen.
Jasmines Hand tastete fast ohne ihr zutun nach Clarks. Was vorhin eine Notwendigkeit gewesen war, um nicht verloren zu gehen, wandelte sich nun um die Sehnsucht einer menschlichen Berührung, im Anblick des Ungewissen.
Clark erwiderte die Geste und Grinste. Er drückte ihre Hand noch einmal, um ihr Mut zu machen, dann duckten sie sich unter dem niedrigen Türsturz hindurch und betraten den Laden. Die Gruppe an vermummten Fremden, von denen sie dabei beobachtet wurden, bemerkten sie nicht...


Drinnen war es überraschend warm und dunkel, sodass Jasmine im ersten Moment überhaupt nichts sah, außer Schatten. In der Luft hing ein Gemisch aus Moder, Schweiß und dem Geruch von Räucherstäbchen. Das einzige spärliche Licht kam von zwei an der Wand hängenden Fackeln, die mehr Rauch als Licht verbreiteten, und deren Flackern für einen verwirrenden Tanz der Dunkelheit sorgte.
Der Laden war winzig.
Und als sich Jasmines Augen nach einigen Momenten an die Dämmerung gewöhnt hatten und sie sah, dass er weder Regale noch Auslagen enthielt, und auch sonst keinerlei Mobiliar aufzuweisen mochte, da begriff sie, dass sie sich nicht in einem Geschäft befand, sondern eher in einem düsteren Treffpunkt.
Einer der Schatten vor ihnen bewegte sich leicht. Eine tiefe Stimme erklang: „Warum hörte sie nicht? Machte unsereins ihr nicht klar, dass der Pfad, den einzuschlagen es ihr dürstete, verflucht sei?“
Jasmine spürte, wie sich Clark neben ihr anspannte, aber eher er eine Dummheit begehen konnte, übernahm sie die Initiative und trat einen Schritt vor, auf den schattenhaften Umriss zu. „Wer sind sie? Was wollen sie von uns?“
„Was unsereins von ihr will, verlangt sie zu wissen.“, tönte der Fremde. „Dabei ist sie es doch, die unsereins bis hierher verfolgte, an die Grenze des verbotenen Raumes.“
„Hören sie.“, begann Jasmine. „Ich weiß nicht, wer sie sind. Oder wieso sie in Rätseln sprechen. Wir wollen nichts böses. Alles was wir suchen ist eine Sternenkarte.“
„Und finden werdet ihr dabei den Tod.“, lautete die Antwort aus der Dunkelheit. „Von Glück kann man nur sprechen, darüber, dass unsereins euch eher fandet, als jene, die das Urteil vollstrecken wollen.“
Jasmines freie Hand tastete an ihre Seite, dort, wo normalerweise ihr Phaser hing – den sie natürlich nicht mitgenommen hatte. Dennoch war sie nicht bereit, klein beizugeben, und streckte mutig das Kinn vor. „Wenn sie vorhaben uns etwas anzutun...“
Ein Lachen. „Nicht ich trachte nach eurem Leben. Wenn es mich nach eurem Blute dürsten würde, so hätte ich es längst bei unserer ersten Begegnung vergossen.“
Jasmine zögerte. „Bei unserer ersten Begegnung?“
Die Gestalt bewegte sich. Clark und Jasmine taten automatisch einen Schritt zurück. Doch der Fremde wollte sie nicht angreifen. Er machte einen einfachen, fast lässigen Schritt nach vorn, trat aus den Schatten heraus und in den Schein einer der beiden Fackeln.
Jasmine schnappte nach Luft.
Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Sie kannte den Fremden tatsächlich. Das Buch der Erinnerung blätterte sich zurück, und Jasmine sah ihn wieder vor sich, wie sie in den Gängen von DS9 mit ihm zusammengestoßen war – ein alter Mann, heruntergekommen und fast mitleiderregend, und doch hatte sie die Würde in seiner Stimme heraushören können, als er ihr eindringlich geraten hatte, es nicht zu tun. Jasmine wusste bis heute nicht, was jenes es sein sollte – die Begegnung war unheimlich gewesen, sein Gestammel über irgendeinen Fluch das Gerede eines verrückten, und sie hatte sich seinem Einfluss rasch entzogen, und ihn kurz darauf wieder vergessen.
Doch hier stand er, ein Phantom aus der Vergangenheit, zu rauchigem Leben erwacht. Er schien das Erkennen in ihren Augen richtig zu deuten. „Ich warnte euch, der Kahlesi-Flotte nicht zu folgen.“, grollte er. „Und doch seid ihr hier. Nun befinden wir uns alle in größter Gefahr.“
„Es stimmt also. Es hat diese Flotte gegeben.“
Der alte nickte. „Sie zogen aus vor tausend Jahren, um den Todfeind der Klingonen zu einem finalen Kampf zu stellen. Doch was sie fanden... war noch weitaus gefährlicher als jedes Biest, das hinter den Toren Grethors auf sie hätte lauern können.“
„Was?“
„Das ist eine Frage, die ihr niemals stellen dürft, denn die Antwort würde das Universum verderben.“
Jasmine dachte nicht daran, aufzugeben. „Ich bin Wissenschaftlerin. Es ist meine Aufgabe, Fragen zu stellen.“
„Bah!“, machte der alte. „Närrisches Kind! Ihr wisst nicht, mit welchen Mächten ihr euch anlegt.“
„Wie auch, wenn sie es uns nicht sagen?“
Der Alte ging nicht darauf ein. „Wo ist der Anhänger?“, wechselte er das Thema. „Und versucht nicht mich zu narren. Ich weiß, von ihm.“
„Im Schiff.“, log sie. „In einem gut gesicherten Fach.“
Seine Augen musterten sie abweisend und Jasmine begann zu befürchten, dass sie nun doch etwas dummes getan hatte. Es war deutlich, dass er ihr nicht glaubte, und sehr wohl wusste, dass sie ihn bei sich trug. Aber dann nickte der alte widerwillig. „Dann kommt.“, sagte er. „Vielleicht ist noch Zeit.“
„Zeit wozu?“
„Dem Fluch entgegenzuwirken.“
Er machte eine ungeduldige Geste, sie sollten ihm folgen, und schlurfte dann durch einen Vorhang in ein gut verstecktes Hinterzimmer.
Jasmine sah zu Clark herüber, der seinen Zeigefinger an der Stirn kreisen ließ, und dabei leise pfiff: der alte war Irre.
Jasmine hätte ihm gerne beigepflichtet, hatte aber das deutliche Gefühl, dass mehr an der Sache dran war. Sie nahm in der Dunkelheit rasch den Anhänger ab und steckte ihn so unauffällig wie möglich Clark in die Hand. „Lass ihn in deiner Jacke verschwinden.“, flüsterte sie ihm leise ins Ohr.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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« Antwort #8 am: 23.06.15, 20:25 »
Clark wusste sofort das es sich um den eben erwähnten Anhänger handelte. Die Hand wanderte in die Rechte Jackentasche und legte dort das kleine Teil ab. Ganz unauffällig, er konnte sich sogar den unauffälligen blick verkneifen.

Die beiden folgten der seltsamen Person. Clark hatte seinen Spaß bei der Sache, endlich mal was anderes als ständig ein Steuer vor sich zu haben und dann noch mit so einer wunderbaren Begleitung. Der Tag könnte nicht besser verlaufen.

„Was macht der Fluch? Ausschlag? Pickel? Schlechte Aussprache?“ fragte er hochprofessionell.


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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #9 am: 23.06.15, 20:29 »
"Vielleicht", entgegnete Jasmine trocken "erwirkt er einen ausgeprägten Hang zur Theatralik?"
Clark grinste.
Sie folgten dem Alten durch die verborgene Tür.
Der Raum hinter dem Vorhang war wesentlich größer als der davor (und weit besser beleuchtet), aber bis unter die Decke vollgestopft mit Regalen voller Kisten und Kartons, Vasen, Schmuckstücken, Werkzeugen, Waffen... der übliche Kram eben, der sich in einem Lager ansammelte, alles von einem Dutzend verschiedener Spezies, aus einem Dutzend verschiedener Zeitepochen.
Und das war nur der Teil, den Jasmine identifizieren konnte. Die meisten Gegenstände entzogen sich jedoch ihrer Kenntnis. Es kam ihr vor, als hätte sie ein merkwürdiges, privates Museum betreten und vermutete, dass das meiste davon gestohlen war.
In der Mitte des Raumes befand sich ein großer elektronischer Kartentisch. Der alte war um ihn herumgetreten, und sah Jasmine und Clark abwartend an, bis sie verstanden, und näher traten – vorsichtig. Trotz allem hatte Jasmine Mühe, ihre Überraschung zu verbergen, als sie sah, was für eine Karte dargestellt wurde – nämlich eine, und zwar eine sehr genaue, jenes Bereiches, den Clark auf dem Schiff als „Gefahrenzone“ bezeichnet hatte, und in dem Jasmine, aus Gründen, die sie selbst nicht ganz nachvollziehen konnte, die Kahlesi-Flotte vermutete.
Der alte sah sie an, als könne er ihre Gedanken lesen: „Ihr wisst, wo sie ist, nicht wahr?“ Es klang wie eine Feststellung, nicht wie eine Frage.
Jasmine trat noch näher heran und beugte sich neugierig über den Tisch, um die Karte genauer in Augenschein nehmen zu können.
Von diesem einen Planeten dort, eine blau-graue Murmel, inmitten der Todeszone, ging ein merkwürdiger Reiz aus. Zögernd streckte sie die Hand nach ihm aus, führte die Bewegung aber nicht zuende. Irgendwie hatte sie plötzlich das Gefühl, dass es besser sein könnte, ihn nicht zu berühren, obgleich es sich nur um eine computergenerierte Darstellung handelte, von der kaum Gefahr ausgehen konnte.
Und dennoch...
Sie wusste nicht, woher diese Ahnung kam, aber sie war zu deutlich, als dass sie sie ignorieren konnte. Da war irgendetwas, was sie gehört hatte, irgend etwas, was man ihr erzählt, oder vielleicht gerade nicht gesagt hatte, und da war irgendetwas mit dem Anhänger der nicht stimmte. Flüsterte er ihr die merkwürdigen Empfindungen zu?
Wieder schien der alte ihre Gedanken zu lesen. „Euer Schmuckstück...“, offenbarte er. „ist mehr als ein bloßer Anhänger. Es ist ein Wegweiser. Und wie ich sehe... flüstert er euch bereits süße Worte ins Ohr.“
„Ein Wegweiser?“, wiederholte Jasmine, während sie sich aufrichtete. „Wohin. Zu dieser Welt? Was ist dort? Was wartet dort auf uns?“
„Euer Ende.“, lautete die Erwiderung. Es klang wie der letzte Glockenschlag an Mitternacht. Einen Moment lang sprach niemand. Dann erhob der Alte wieder die Stimme, den Blick starr auf Jasmine fixiert. „Wer den Weg dieser Welt kreuzt, wird nicht von ihr zurückkehren. Die Kahlesi-Flotte fand dort ihr unerwartetes Ende, so wie auch viele Schiffe vor und nach ihr. Diese Welt ist immerzu hungrig, und sie wird auch euch auf immer verschlingen, solltet ihr ihrem Ruf folgen.“
„Niemand ist von ihr zurückgekehrt?“ Jasmine verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte. „Wie ist dann der Anhänger in meinen Besitz gelangt? Nur einem der sieben Captains war es gestattet, das Targ-Emblem zu tragen, niemandem sonst. Wenn die Flotte auf dieser Welt abgestürzt ist... muss es jemand geschafft haben, ihr zu entkommen.“
Der Alte funkelte sie voller Zorn an. Einige Moment lang sagte er nichts, nur seine Kiefermuskulatur geriet in mahlende Bewegung. Dann legten sich seine wütenden Augen auf Clark. „Besitzt wenigstens ihr einen Funken Verstand?“
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« Antwort #10 am: 23.06.15, 20:47 »
Clark hob die Hände und schüttelte den Kopf, „Sie ist die Expertin.“ ließ er die Person wissen.
Wobei er feststellen musste, dass er die Karte ohne Probleme lesen konnte. Er könnte den Maßstab festlegen, die Astronomischen Einheiten, wie lange ein Flug mit Warp von Punkt A zu Punkt B brauchen würde, welchen Kurs man besser nicht vielen sollte.
Bevor die Person was sagen konnte, deutete Clark auf die Kartenansicht, „Also wenn ich das so sehe, dürfte es kaum ein Problem darstellen dadurch zu kommen. Die Gegend ist sehr aktiv was Ionenstürme angeht, ebenso gibt es eine Menge Gravimetrischer Verzerrungen die auf die Sonnenkollisionen zurück zu führen sind. Mit entsprechend eingestellten Sensoren, einem kleinen Raumschiff und einem Hervorragenden Piloten sollte man dadurch kommen. Wenn man weiß wo das Ziel ist.“
Denn, dass dort ein Planetensystem lag, genau an dieser Stelle, das wusste er bis eben nicht.

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« Antwort #11 am: 23.06.15, 20:59 »
„Schweigt!“, herrschte der alte ihn an. Er schlug wütend auf ein Tastenfeld, und die Karte erlosch. „Ihr Narren seid ignorant für die Gefahr in der ihr schwebt. Wenn ihr den morgigen Tage noch erleben wollt, dann hütet eure Zunge und begrabt euer Wissen, so gering es auch sein mag für alle Ewigkeit.“
Jasmine fragte: „Und von wem geht diese Gefahr aus, in der wir schweben? Von ihnen?“
Der alte schnaubte. „Ganz gewiss nicht. Ich sagte bereits, wenn es mir nach eurem Blut dürstete, so hätte ich es längst geschmeckt. Nein. Nicht ich bin, den ihr fürchten müsst."
"Sondern...?"
"Ihr seid nicht die ersten, die das Geheimnis dieser Welt zu ergründen trachten. Und gewiss nicht die einzigen. Es gibt andere, die den Weg dorthin suchen. Ihnen darf der Erfolg auf keinen Fall gelingen. Und doch werden sie alles tun, um den Anhänger in ihren Besitz zu bringen. Von ihnen geht die Gefahr aus. Von ihnen und ihren Zielen. Wenn sie diese fremde Welt, die schon die Kahlesi-Flotte und so viele andere forderte, je finden und ihr Geheimnis ergründen sollten, dann würde das schreckliche Dinge heraufbeschwören, Dinge, die-“
Er unterbrach sich mitten im Satz und horchte alarmiert auf. Irgendetwas hatte er gehört. Auch Jasmine lauschte, konnte aber nichts ungewöhnliches feststellen.
„Was ist?“, fragte sie.
Der Alte ignorierte sie. „Bleibt hier.“, verordnete er. „Rührt euch nicht vom Fleck.“ Und damit trat er durch den Vorhang hinaus in den Vorraum.
Jasmine wartete, bis seine Schritte verklangen. Dann trat sie hastig um den Tisch herum und nahm einen kleinen Datenchip aus der Tasche, den sie in das passende Datenport am Tisch steckte. „Hilf mir mal.“ Auf Clarks fragenden Blick erklärte sie; „Wir kopieren schnell die Karte und dann verschwinden wir von hier und informieren den Captain.“
Clark grinste schief. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, kam jedoch nicht mehr dazu.
Draußen im Vorzimmer ertönte ein spitzer Schrei, ein Poltern, und einen Sekundenbruchteil später kam der Körper des Alten durch den Vorhang zu ihnen hereingeschleudert – mit aufgeschlitzter Kehle und dem Tod in den Augen. Er brach röchelnd auf dem Boden zusammen, und in ihm folgten unmittelbar drei vermummte Gestalten, die den Vorhang beiseite rissen.
Jasmine war im ersten Moment so verblüfft, dass sie kaum reagieren konnte. Es war nicht nur die Größe dieser Fremden – und es waren Fremde, sie hatte diese Spezies noch nie zuvor gesehen -, die den Alten ermordet und sich gewaltsam Zutritt verschafft hatten.
Es war die Tatsache, dass von ihnen etwas abgrundtief böses ausging!
Sie waren Humanoid, wenn auch deutlich stärker gebaut als der Durchschnittsmensch, mit dunklem, glatten Haar und grellgelber Haut, die durch die Lücken in ihren Mänteln blitzte, und großen, pechschwarzen Augen, die so leblos und unbarmherzig wirkten, wie jene von Haien, denen aber zugleich nicht das Geringste entging.
Binnen des Bruchteils einer Sekunde hatten sie die ganze Situation im Raum erfasst.
Und sie verschwendeten keine Sekunde darauf, die beiden Sternenflotten so verblüfft anzustarren, wie die sie, sondern stürmten mit zornigem Geknurre auf sie zu. Und plötzlich blitzte in der Hand des ersten Riesen das gewaltigste Messer, das Jasmine je gesehen hatte. Clark gab einen damenhaften Schrei ab (was er später in Nacherzählungen vehement bestreiten würde), und Jasmine ließ sich instinktiv auf die Knie fallen, als die Machete des Fremden eine pfeifende Bahn durch die Luft schnitt und einen Teil von Jasmines fliegendem Pferdeschwanz absäbelte.
Blitzschnell rollte sie sich zur Seite und versuchte auf die Füße zu kommen. Aber so schnell sie auch war, der andere war schneller. Er schlug abermals mit seiner Machete nach ihr, während seine beiden Begleiter über den toten Alten hinwegsprangen, und auf Clark losgingen, der aufgehört hatte zu schreien, und im nächsten Moment auch keine Gelegenheit mehr dazu hatte, weil er plötzlich viel zu sehr damit beschäftigt war, um sein Leben zu kämpfen.
Jasmine, die gerade ihre Seitwärtsrolle beendete, versuchte aus der gleichen Bewegung heraus geschickt auf die Beine zu kommen, verlor aber das Gleichgewicht, und was ihr eigener Schwung nicht schaffte, das holte der Riese mit einem Fußtritt nach, der zielsicher in Jasmines Gesicht landete. Der Treffer schmetterte sie mit furchtbarer Wucht zu Boden, ließ sie hilflos über den Boden schlittern, und mit solcher Wucht gegen ein Regal prallen, dass bunte Sterne und Kreise vor ihren Augen erschienen.
Das Regal erzitterte heftig und knickte ein, sodass die Objekte, die es hätte tragen sollen, auf Jasmine herabstürzten.
Sie riss die Hände schützend über den Kopf und zog die Beine an. Mehrmals wurde sie von schweren Kisten getroffen, fühlte Schmerz – sie konnte gar nicht genau sagen wo genau, er war einfach überall -, und als der prügelnde Hagelschauer an Gegenständen nachließ, wich für einen Moment alle Kraft aus ihren Liedern. Sie versuchte vergeblich die Augen offenzuhalten, und spürte doch, wie dunkle Bewusstlosigkeit nach ihren Gedanken griff.
Doch dann hörte sie Clark abermals schreien und Augenblicke später polterten Geräusche eines verbissenen Kampfes.
Und sie begriff, dass der Angriff nicht ihr allein galt. Mit aller Macht zwang sie sich, die Augen zu öffnen, blinzelte die grellen Kreise und Punkte weg, die noch immer davor tanzten, und taumelte auf die Füße. Sie fühlte sich, als wären Attilas Hunnenreiter persönlich über sie hinweggaloppiert. Jasmine schüttelte die Benommenheit weg und sah sich um.
Die Fremden gingen nun gleich zu dritt auf Clark los. Seine Kräfte waren den ihren hoffnungslos unterlegen, aber er wehrte sich mit der Kraft der Verzweiflung, und er war erstaunlich geschickt. Einer der fremden hatte ihn von hinten gepackt und hielt ihn unerbittlich, aber Clark wand sich und zappelte mit aller Kraft in dem schraubstockartigen Griff, und gleichzeitig trat er um sich, um die anderen beiden irgendwie auf Abstand zu halten.
Es gelang ihm sogar.
Mit einem ärgerlichen Knurren sprang der eine zur Seite, aber Clark traf ihn dennoch mit voller Wucht gegen das Schienbein. Der Riese jaulte auf, hüpfte auf einem Bein, verlor das Gleichgewicht und stürzte schwer in einen Kistenstapel.
Jasmines Hand glitt an ihre Seite – aber da war nichts. Sie hatte keinen Phaser mitgenommen. Und warum auch? Schließlich waren sie nur auf eine der eigenen Raumstationen gegangen, um eine simple Karte zu erstehen. Sie beschloss, sich später für dieses Versäumnis zu beschimpfen, packte stattdessen eine der Vasen neben sich, und war mit zwei Schritten um den Schreibtisch herum, um sie dem anderen Kerl über den Schädel zu ziehen, der gerade versuchte, Clark mit einem Messer zu tranchieren, wie einen Truthahn.
Jasmine traf.
Die Vase zerbrach in tausend Scherben – was man leider nicht über den Kopf des Kerls sagen konnte. Er grunzte lediglich und taumelte benommen zur Seite, mehr erschrocken als verletzt und schien ansonsten kaum beeinträchtigt.
Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, sprang Jasmine ihn einfach an, solange sie es noch konnte. Ihre Hände schlossen sich von hinten um seinen Hals, während sie ihn gleichzeitig mit den Beinen umklammerte, und versuchte, ihn mit aller Gewalt aus dem Gleichgewicht zu zerren.
Es blieb bei dem Versuch.
Ebenso gut hätte sie versuchen können, einen Baum mit bloßen Händen aus dem Boden zu reißen. Der Riese wankte nicht einmal.
Er knurrte nur etwas wütender, versuchte Jasmine abzuschütteln und drehte sich schließlich mit einem Ruck herum, als es ihm nicht gelang. Mit aller Macht warf er sich nach hinten und quetschte Jasmines Körper zwischen seinem eigenen und einem der Regale ein.
Ein furchtbarer Schmerz schoss durch Jasmines Rückrat.
Sie stöhnte, ließ aber nicht los, sondern klammerte sich nur noch fester an den Riesen und versuchte seinen Kopf in den Nacken zu ziehen, um ihn... ja was eigentlich? Sein Genick konnte sie kaum brechen – es war so stämmig wie ein Warpkern.
Aber zumindest ging er nicht auf Clark los, der, wie Jasmine aus den Augenwinkeln sah, auf der anderen Seite des Raumes noch immer im Griff des anderen Kerls zappelte.
Ihr eigener Gegner ließ ihr jedoch keine Zeit für eine genauere Analyse von Clarks Lage. Der Riese machte einen Schritt nach vorn, und warf sich dann ein zweites Mal nach hinten. Diesmal knallte er sogar noch deutlich heftiger gegen das Regal.
Jasmine hatte das Gefühl, unter einem zusammenbrechenden Berg begraben zu werden. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen, sodass sie nicht einmal schreien konnte, und lähmte sie fast völlig.
Ihre Arme erschlafften. Sie spürte, wie sie vom Hals ihres Gegners herunterglitten, dann traf ein wütender Ellbogenstoß des gigantischen Fremden ihre Rippen und ließ sie knacken, und vor ihren Augen tanzten abermals bunte Sterne.
Jasmine krümmte sich, und ein schmerzerfülltes Wimmern kam über ihre Lippen.
Der Fremde, endlich von ihr befreit, fuhr mit einem wütenden Knurren herum, und ballte eine seiner gewaltigen Pranken, um sie Jasmine ins Gesicht zu schlagen.
Aber er befand sich in Trittreichweite Clarks, der ihm auch sogleich einen wütenden Stoß verpasste. Er befand sich in keiner Position, dem Riesen ernsthaft zu schaden, aber der unerwartete Tritt nahm dem Hieb des Riesen immerhin soviel Schwung, dass es Jasmine fertigbrachte, im letzten Moment den Kopf zur Seite zu drehen, sodass der Schlag nicht ihr Gesicht, sondern das Regal neben diesem zerschmetterte.
Der Hüne brüllte auf, und einen Moment später stieg sein schmerzerfülltes Geschrei noch mal um eine Oktave an, als der Inhalt des Regals auf ihn niederstürzte, so wie es Jasmine vorhin auch hatte ertragen müssen. Diesmal war das Regal jedoch mit deutlich schwereren Gegenständen gefüllt.
Unter dem regelrechten Bombardement aus teils massivem, teils scharfkantigem Gerümpel, musste sogar dieser Riese in die Knie gehen, und Jasmine, die zwar noch immer damit beschäftigt war, das Atmen neu zu erlernen, die aber auch hinreichend geistesgegenwärtig war, um eine seltene Chance zu erkennen, wenn sie sich ihr darbot, trat ihm mit voller Wucht in die Kniekehle.
Der Hüne grunzte und knickte ein. Gleichzeitig packte Jasmine das Gestell des beschädigten Regals und riss und zerrte, die Schmerzen in ihrem Körper ignorierend, mit all ihrer Kraft daran. Im ersten Moment tat sich gar nichts, das Gestell wollte sich nicht rühren. Jasmine zerrte immer heftiger.
Dann war ein Knirschen und ein Knacken zu hören, das Regal löste sich aus der Verankerung an der Wand und stürzte fast in Zeitlupe nach vorn. Jasmine sprang beiseite. Der Riese, noch immer benommen, spürte das drohende Unheil kommen, und versuchte ebenfalls aus der Gefahrenzone zu gelangen, war aber viel zu langsam, und wurde unter dem Regal regelrecht begraben. Ein fürchterliches Krachen und Knallen hallte in dem Raum, und als sich der Staub legte, schaute nur noch der Arm des Riesen unter dem Schuttberg hervor. Er zuckte ein einziges Mal und lag dann still.
Jasmine taumelte benommen zurück.
Ihr tat alles weh. Aber noch war es nicht vorbei.
Noch lange nicht.
Clark, der inzwischen der Umklammerung seines Gegners entkommen war, befand sich in einem wilden Zweikampf, den er unmöglich alleine gewinnen konnte, und der Fremde, dem er vorhin gegen das Schienbein getreten hatte, war auch schon wieder dabei, sich auf aufzurappeln. Jasmine, von einer Wut gepackt, die sie selbst nicht verstand, und auch nicht verstehen wollte, verpasste dem Kerl einen solch wuchtigen Tritt zwischen die Rippen, dass er schon wieder zu Boden stürzte.
Sie setzte noch zwei, dreimal nach, um sicherzustellen, dass er auch dort blieb wo er war, tat sich dabei allerdings auch selbst weh, denn ein schrecklicher Schmerz zuckte ihr plötzlich durch den Fuß und das gesamte Bein hinauf, und sie wäre um ein Haar selber gestürzt.
Clark, dem es irgendwie gelungen war, den weiten Schlägen seines Kontrahenten zu entgehen, und auch jetzt wieder unter seinen Pranken hinwegtauchte, versuchte die Gelegenheit zu nutzen, um seinem Gegner eine schnelle Rechte zu verpassen. Der zog jedoch den Kopf zur Seite, und packte den jungen Piloten an den Schultern, als der hilflos, und das Ziel verfehlend aus dem Gleichgewicht gebracht, an ihm vorbeitaumelte. Der Riese schüttelte ihn so heftig, dass Jasmine Clarks Zähne aufeinanderklappern hören konnte. Dann holte der Fremde aus und versetzte ihm einen fürchterlichen Ohrfeige. Clark taumelte haltlos zurück, prallte gegen den Kartentisch und riss ihn mit sich zu Boden, als er zusammenbrach.
Jasmine fand ihr Gleichgewicht endlich wieder, und irgendwie schaffte sie es sogar, noch einmal Kraft für einen weiteren Angriff zu mobilisieren, obwohl sie das Gefühl hatte, im ganzen Körper keinen einzigen Knochen mehr zu haben, der nicht gebrochen war.
Aber die Angst um Clark gab ihr noch einmal Kraft. Als sich der Riese herumdrehte, und ein blitzendes Messer zog, um des dem Piloten in die Brust zu jagen, sprang Jasmine vor, ihrem schmerzenden Fuß zum trotz, packte den Kerl an der Schulter und riss ihn herum.
Gleichzeitig schlug sie mit aller Kraft zu, die sie hatte.
Der Hieb traf genau. Aber er hatte nicht die mindeste Wirkung – zumindest nicht bei dem Fremden. Bei Jasmine hingegen, schoss dafür eine neuerliche und umso heftigere Explosion gellender Schmerzen durch ihren Körper, diesmal von ihrer Faust ins Handgelenk, und dann bis in die Schulter hinauf. Zischend sog sie die Luft ein, und klemmte sich die pochende Hand unter die Achsel. Der Riese blinzelte, blickte sie einen Moment lang mit unbewegtem Gesicht an – und versetzte ihr dann eine ebensolche Ohrfeige, wie sie einen Augenblick zuvor noch Clark hatte einstecken müssen.
Und wie er taumelte auch Jasmine hilflos drei, vier, fünf Schritte zurück, durch den Vorhang hindurch und in den düsteren Vorraum hinein, bis sie über irgendetwas stolperte, und der Länge nach hinschlug. Sie verlor auch jetzt nicht das Bewusstsein, war aber gelähmt vom Schmerz und krümmte sich. Die Pain schnürte ihr den Atem ab. Sie konnte nicht einmal um Hilfe schreien, was vielleicht das schlimmste von allem war, denn obwohl sie nicht in der Lage war, selber einen Ton von sich zu geben, konnte sie doch alles hören, was im Nebenraum geschah.
Oder das meiste.
Da waren die wuchtigen Schritte des Riesen, der um den Tisch herumstapfte, ihn einfach zur Seite schleuderte, sodass er gegen die Wand prallte und krachend zerbrach. Dann erklang ein schleifendes Geräusch. Stoff zerriss. Was dann geschah, konnte sie nicht genau sagen, denn ihr schwanden einen Moment lang nun doch die Sinne. Sie verlor nicht das Bewusstsein, balancierte aber kurz auf dem schmalen Grad zwischen Ohnmacht und Wachsein entlang.
Als sich die grauen Spinnweben um ihren Geist wieder verflüchtigten, hörte sie, wie der Vorhand zur Seite geschlagen wurde, und im nächsten Moment war der Fremde bei ihr und stürzte sich auf sie. In seinen schwarzen Augen funkelte Mordlust. Er schwang das Messer in ihre Richtung, aber der endgültige, befreiende Schmerz, auf den sie wartete, kam nicht. Stattdessen zerteilte die Messerklinge ihre Jacke und den darunterliegende Uniformrollie bis zum Hals hinauf.
Der Anhänger, schoss es Jasmine durch den Geist. Er sucht den Anhänger!
Und dass er ihn nicht fand, machte ihn nur noch wütender.
Er spuckte ihr ins Gesicht.
Jasmine wollte sich wehren, trachtete danach, den Fremden zu schlagen, aber er wischte ihre Fäuste einfach knurrend beiseite und verpasste ihr eine erneute Ohrfeige, um sich dann ihrem Unterhemd zuzuwenden. Jasmine klingelten die Ohren. Sie schmeckte Blut, gab den Widerstand aber nicht auf.
Ihre strampelnden Beine stießen gegen eine der Fackeln, und sie fiel um. Die Flammen strichen heiß an ihrem Gesicht vorbei und waren verschwunden, ehe sie ihr wirklich Schmerz zufügen konnten.
Fast ohne darüber nachzudenken, was sie tat, tastete sie mit ihrem freien Arm in der Finsternis nach der Fackel. Sie bekam sie zu fassen, und dann stieß sie ihr brennendes Ende dem Fremden mit aller Kraft ins Gesicht!
Der Angreifer schrie vor Schmerz und Wut, und bäumte sich auf. Jasmine setzte sofort nach, stieß die Fackel erneut nach ihm. Diesmal traf sie nicht sein Gesicht, sondern etwas noch viel besseres, denn sein Umhang fing nicht nur Feuer, sondern explodierte regelrecht mit einem lauten Wooosh.
Eine Stichflamme schoss in die Höhe, züngelte gierig nach Armen und Schultern des Mannes und leckte über sein Gesicht. Er kreischte gellend auf, warf sich zurück und stürzte rücklings und brennend zu Boden.
Jasmine rollte sich unter Schmerzen auf den Bauch und versuchte zum Ausgang zu kriechen, fort von dem Fremden, fort von der Gefahr, in der Hoffnugn nach Hilfe rufen zu können, aber der Mann rappelte sich genau in diesem Moment wieder auf, obwohl er noch immer in Flammen stand, und packte ihr Bein, um sie wieder zu sich zu ziehen, und sein Werk zu vollenden.
Jasmine sah ihn entsetzt an.
Sein Umhang brannte. Flammen leckten an seiner gesamten rechten Seite empor, züngelten nach seinem Haar und seinem Gesicht, und ein wahrer Regen winziger, glühender Funken stob aus dem schwelenden Umhang und schien ihn zu umtanzen wie ein Schwarm Glühwürmchen, die in immer größerer Zahl zum Angriff ansetzten. Auch in seinem Gewand und dem, nisteten unzählige winzige rote Funken, doch der Gestank nach brennendem Stoff war endgültig dem von verschmorendem Fleisch gewichen – und doch trachtete er noch immer nach Jasmine.
Sie versuchte fortzukriechen, aber der Fremde zog sie mit einem kräftigen Ruck zu sich. Jasmine warf sich herum und trat ihm so heftig und wütend mit dem Stiefel ins Gesicht, dass sie spüren konnte, wie seine Zähne splitterten.
Schreiend stürzte der Mann zurück, schüttelte sich, schlug mit den Händen nach den Flammen und versuchte vergeblich, seinen mittlerweile lichterloh brennenden Umhang auszuziehen, bevor er, blind vor Angst und Schmerz, wie er sein musste, schließlich doch noch die Flucht ergriff, dabei aber zunächst gegen die Wand prallte – wobei er sie in Brand setzte - und erst dann schreiend nach draußen stürzte. Erschrockene Rufe erklangen deutlich hörbar und dann das Geschrei einer ganzen Menschenmenge.
Aber noch immer war es nicht vorbei.
Der Fremde hatte in seiner Ungeschicklichkeit die Wand in Flammen gesetzt, und das Feuer blieb nicht auf diesen Bereich beschränkt. Der Brand griff rasend schnell um sich – in Kürze würde das ganze Geschäft in Flammen stehen.
Jasmine musste hier heraus – aber nicht ohne Clark. Mühsam und keuchend stemmte sie sich hoch, machte sie einen ersten Schritt und wäre um ein Haar wieder gestürzt, als sich ihr Fuß mit einem pochenden Schmerz meldete.
Sie biss die Zähne zusammen, ein elendes Jammern unterdrückend, und schleppte sich, Schritt für Schritt in das Nebenzimmer, bis sie den umgestürzten Tisch umkreist hatte, und Clark auf dem Boden liegen sah.
Er stöhnte leise.
Sein Gesicht war rot und würde wahrscheinlich sehr bald blau sein, und sein linkes Auge begann bereits zuzuschwellen. Jasmine nahm an, dass sie selbst kein bisschen besser aussah. Seine Uniformjacke war zerrissen, genau wie ihre, und um seine Brust lief eine dünne, rote Linie, wo das Messer die Kleidung geteilt hatte. Mehr stolpernd als gehend schleppte sich Jasmine zu ihm, stürzte neben ihm auf die Knie und hob seinen Kopf an.
„Stan?“ Sie schlug ihm mehrmals mit der flachen Hand gegen die Wange, um sein Erwachen zu beschleunigen. „Stan, wach auf!“
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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #12 am: 23.06.15, 21:50 »
Rick lief mit seinen Begleitern auf der Promenade, als sich plötzlich vor ihm eine Personentraube bildete. Seine jahrelang als Sicherheitsoffizier geschärften Sinne sprangen sofort an. Beinahe reflexartig ging der griff an seine linke Hüfte, wo sich sonst sein Phaser befand, den er aber auf der Station eigentlich nicht brauchte. Als dann den ersten - aufgrund der Entfernung gedämpften aber dennoch für das geschulte Ohr klar erkennbaren - Kampfgeräusche zu hören, war für den ersten Offizier der ESTRELLA alles klar.

Er blickte kurz zu Sh'tana, dann zu seine Töchtern. "Ihr bleibt ihr.", befahl er Ihnen mit strengen Blick und lief dann sofort in Richtung des Getümels los. Sh'Tana blickte zu ihren Ehepartnern: "Passt ihr auf die Mädchen auf.", und folgte ihren Freund der sich seinen Weg durch die Menge bahnte.
Doch sie stieß fast mit ihm zusammen als der brennende Angreifer herausrannte.

Fast reflexartig ging ihr Griff zum Kommunikator: "Zweite Ingenieurin Sh'Tana an Zentrale. ich brauche ein feuerlöschteam, eine Securityeinheit und Sanitäter. Feuer auf der Promenade. Beta ebene Abschnitt neun."
"Verstanden, Lt.Cmdr. Teams sind unterwegs. Feuer ist bereits regisstriert." Der Offizier am ende der Leitung machte eine Pause: "Die Sensoren erfassen noch zwei Lebenszeichen im Innern."

Rick der die letzte Meldung mitgehört. "Verlaufen hier irgendwelche Leitungen?"
"Nur die üblichen.", erklärte die Andorianerin. "Aber die wurden von den Notsystemen doch längst versiegelt."
"Aber das Feuer greift um sich."
Zu dem Zeitpunkten kamen die ersten Sicherheitsleute der Station an. Junge Teammitglieder, selbst ihr Anführer war nur ein Lt. JG. Rick trat sofort zu ihm: "Commander Richard Harris, USS ESTRELLA DEL ALBA.", stellte er sich vor. "Evakuieren sie alles im Umkreiss von 50 Metern. Schaffen sie Platz für das Feuerbekämpfungsteam."
Der Lt. nickte und setzte die Anweisung um, offensichtlich erleichtert, dass ein ranghöherer Offizier hier für Ordnung und Ruhe sorgte. 

"Richard, was ist mit den beiden da drin. Wenn wir warten bis das Feuerteam da ist sind die verbrannt."
Der Commander nickte und zog seine Uniformjacke und die Weste aus. "Gehen wir sie holen."
Die Andorianerin folgte seinen Beispiel, dachte sich aber: "Ein wenig heiß für meinen Geschmack, aber dir würde ich in eine Supernova folgen.'

Die beiden machten sich auf den Weg sie senkten Kopf anch unten und versuchten ihren Mund mit den Uniformshirts zu bedecken um etwas Schutz vor den Rauch zu haben. Sie rreichten in Sekunden die beiden Eingschlossenen die der Commander sofort erkannte. Er verkniff sich die Frage, was sie hier machten und fasste jasmine an den linken Oberarm. "Kommen sie Jasmine, verschwinden wir hier." Er wandte sich an seien Begleiterin, die wie wer wusste körperlich stärker war als er selbst. "Bringst du, Clark hier aus."

Mit starken Griff führte der Commander Sharp  raus aus dem brennenden Gebäude. Sh'tana, die sich den Piloten über die linke Schukter gelegt ahtte folgte ihm. Draußen wurden die vier auf den inzwischen geräumten Platz vordem Gebäude von einer Medoeinheit in Empfang genommen. "Alles in Ordnung mit Ihnen, Ensign.", fragte Rick die Frau freundlich, während im Hintergrund der Feuerbekämpfungstrupp mit seinen Maßnahmen begann.
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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #13 am: 23.06.15, 22:41 »
Jasmines Antwort bestand aus einem schwachen, kaum merklichen Nicken. Für mehr als das, und ein elendes Husten, brachte sie nicht mehr die nötige Energie auf. Gelegenheit, Kraft für eine verbale Antwort zu sammeln, sollte sie auch nicht mehr finden, denn im nächsten Moment fauchte ein Phaserstrahl durch die Luft, fuhr in sh'Thanas Brust und warf sie mit ausgebreiteten Armen nach hinten, wobei auch Clark wieder stürzte.
Ein kollektiver Aufschrei aus unzähligen Kehlen erklang, und die Menge explodierte in reiner Panik und stürmte in alle Richtungen zugleich davon.


Noch bevor der betäubte Körper der Andorianerin zu Boden stürzte, gab Bor einen zweiten Schuss ab, doch der schwarzhaarige Mensch in der roten Uniform, für den der Strahl bestimmt war, zeigte die Reflexe einer Katze und rollte sich geschickt zur Seite, den Phaser sofort herumreißend. Bor hatte kein Interesse daran, ihm Gelegenheit eines Schusses zu geben - die Aufmerksamkeit der Sternenflotten-Leute war ihm genug -, wirbelte herum und stürmte durch die wild durcheinanderrennende Menge. Bor litt Höllenqualen. Er hatte sich des brennenden Mantels entledigen können, aber nichts desto trotz hatte er schwerste Wunden davon getragen. Jeder Schritt, jede Bewegung war wie ein Stich aus Tausend Klingen zugleich, jeder Atemzug brannte in seinen Lungen, und sehen konnte er so gut wie nichts mehr.
Es war gleich.
Er hatte nach wie vor eine Aufgabe, und er würde eher sterben, als von ihr abzulassen. Das Mädchen und der Bub hatten den Anhänger nicht gehabt. Das hieß, er konnte sich nur auf dem Menschenschiff befinden. Sie hatten dafür vorgesorgt, aber je mehr Verwirrung er hier stiften konnte, desto einfacher würden es seine Brüder haben, den lange vorbereiteten Plan in die Tat umzusetzen.
Doch dafür musste er so lange in Bewegung bleiben wie möglich. Die Menge war ihm dafür gleichermaßen Nutzen wie Behinderung. Natürlich war auch vor ihm Panik ausgebrochen.
Die Besucher der Station stürzten in kopfloser Furcht davon, brachten sich gegenseitig zu Fall und trampelten einander nieder. Sie behinderten seine Flucht, deckten zugleich aber auch seinen Rücken, denn der Sternenflotten-Commander, dessen Verfolgung Bor bereits im Rücken spürte, war durch sie ebenso behindert, wie auch er. Mehr vielleicht, denn Bor zeigte weit weniger rücksicht, als er sich durch die Menge prügelte.
Er stürmte so schnell es ging auf die Treppe zu, scherte im letzten Moment nach links aus, und sprang einfach über das Geländer ein Stockwerk in die Tiefe.
Seine Waffenrock blähte sich auf, wie die Flügel einer Fledermaus.
Den Sturz fing er mit einer mehr oder weniger geschickten Rolle ab, kam sofort auf die Beine und sprengte mit Riesensätzen weiter, sich durch die Leute kämpfend, die sich auch hier in panischer Flucht vor der unbekannten Katastrophe befanden. Unterwegs schlug er auf sein Kommunikatorarmband und brachte es nahe an den Mund. Er gab den Befehl für Plan B. Die Estrella war nun Freiwild.

(-> http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3967.msg196700/topicseen.html#new)
« Letzte Änderung: 23.06.15, 23:09 by Star »
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Antw:[RPG] Sternenbasis 185
« Antwort #14 am: 24.06.15, 09:04 »
Es war dieser Instinkt für Gefahren der seit 14 jahren trainiert und täglich aufs Neue erprobt wurde, der verhindert, das Rick getroffen wurde. Als Sh'Tana zu Boden ging, fokussierte der Commander den Angreifer. Als dieser seine Waffe auf den Menschen richtete, reagierte der sofort. Er schubste Jasmine aus der Gefahrenzone und hechtete in die andere Richtung. Wieder ging der Reflexartige Griff zu seiner linken Hüfte. Rick knurrte kurz, als er sich erinnerte, dass man in Friedenszeiten eine Raumstation unbewaffnet betrat. Und erwartete den nächsten Phaserschuss.

Doch nichts passierte. Der Angreifer versuchte durch die Menge zu verschwinden. Rick sprang auf und kniff die Augen zusammen: "So lecht entkommst du mir nicht.", knurrte der Offizier.
Einen sichtlich überrachten und überforderten Crewmen nahm er den Phaser aus der Hand und nahm die Verfolgung auf.

Doch das war gar nicht so einfach. Die Menge der Leute auf der Station erscherten das Vorankommen ehreblich, sodass der Fremde Angreifer seien Vorsprung anch und anch ausbauen konnte.
Und so konnte Rick nur noch hilfos zusehen, wie der Fremde erst eine Treppe ansteuerte und dann urplötzlich über ein Geländer sprag. Als der Commander die Stelle erreichte, war er bereits in der Menge verschwunden. Wütend schlug Rick auf das Geländer und rief: "Scheiße." Und amchte sich wieder auf den Rückweg.
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