Autor Thema: Tagespolitische Themen aus der realen Welt (Stoffsammlungen & Dissi-Thread)  (Gelesen 4059 mal)

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David

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Okay, mal wieder keinen passenden Thread gefunden.

Ich möchte hier ein wichtiges und zugleich interessantes Thema anreißen.
Der Thread dient zu Diskussionen im Allgemeinen zu diesem Thema, Erfahrungen, aber auch als eine Art "Stoffsammlung" für zukünftige Romane von uns Allen.

Das Thema: "Tagespolitische Themen aus der realen Welt"

Stoffsammlung:
Themen aus unserer realen Welt, ob gerade aktuell oder schon eine Weile her, die sich für eine Umsetzung (auch mit Änderungen) in einer Star Trek Geschichte eignen, können hier gesammelt werden.

Was könnte man gut in Star Trek FanFictions aufnehmen?

Unser Kollege Star hat das Thema "Redefreiheit" in seinem zweiten Academy-Roman "Tension" hervorragend aufgegriffen.


Ich hätte folgende Vorschäge dazu:

Demonstrationskultur
In meinem Pilotroman, dessen Skript gute Fortschritte macht nebenbei bemerkt, geht es auch um dieses Thema, wenn meine Kadetten um den Erhalt des Hamburger Campus kämpfen müssen. Mal sehen, was ich draus mache.

Umweltschutz
Ein immer noch aktuelles Thema, das man mit Star Trek auf sehr kreative und vielfältige Weise behandeln kann.
Man denke nur an die Star Trek Folgen, in denen festgestellt wurde, dass der Warpantrieb den Subraum zerstört oder wie Paris in "30 Tage" für den Schutz der Meere kämpft ;)
Die moderne Technik in Star Trek hat Umweltzerstörung in der Föderation fast verschwinden lassen, aber in anderen Kulturen kann es anders aussehen.
Aber auch ich möchte mich im Roman "Verbranntes Eis" diesem Thema auf dem Heimatplaneten der Andorianer widmen, wo deren geothermale Kraftwerke zu einem schleichendem Klimawandel geführt haben, der nun die ganze Gesellschaft der Blauhäuter gefährdert.
Wird sicher nicht einfach, aber sicher spannend. ;)

Finanzpolitik
Die letzten Finanzkrisen haben uns gezeigt, wie schnell eine kleine Gruppe von Leuten aus purer Gier alle anderen in Gefahr bringen und ruinieren kann.
Für Cadets ist das Thema wohl eher Nichts, aber vielleicht reitzt es ja den einen oder anderen von euch, das Thema in Bezug auf die Ferengi mal aufzugreifen. Vielleicht auch im Rahmen eines Kurzgeschichtencontests ;)

aber es gibt sicher noch viel mehr Themen, die man "auf Star Trek" ummünzen und behandeln könnte.

=A=

Dieser Thread soll also für Diskussionen, Ideensammlungen dienen, aber auch für Vorschläge zu einem Thema, das einem selbst vielleicht nicht liegt, aber so interessant ist, dass man es "spenden" möchte (also nach dem Motto "Ich habe da ne Idee, aber keine Lust darauf, will jemand das vielleicht für seine FF nutzen"?)

Also, schmeist eure Denkmurmeln an und lasst die Tastaturen glühen.
Zusammen werden wir doch sicher noch mehr Themen hier sammeln können, aus denen sich dann Jeder bedienen kann, wie er es gern mag.

=A=

Besonders das Thema "Umweltschutz und Umweltzerstörung" bietet sicher mannigfaltige Chancen.
Meines Wissens gab es nur ganz wenige Star Trek Episoden die das Thema aufgegriffen haben und zwar 3:

  • TNG : Ein Volk namens Aldeaner umgaben ihren Planeten mit einem Tarnschild, der sie unfruchtbar macht
  • TNG : Die Hekaraner "demonstrieren" gegen die Nutzung des Warpantriebs, der den Subraum schädigt
  • VOY : Tom Paris will einen ozeanischen Planeten schützen, weil die Bewohner diesen langsam zerstören

Daher scheint mir dieses Thema alles Andere, als ausgelutscht und könnte eine Menge Möglichkeiten bieten.
« Letzte Änderung: 15.02.15, 22:24 by David »

SSJKamui

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Hast Du den Thread aufgemacht, weil in meinem Drehbuch die Rede von einem Whistleblower, der in eine Botschaft flüchtete, Osiris Terroristen, Chlorhühnern etc. ist?

David

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Nein, das hatte ich eigentlich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Ich selbst plane ja mit "Verbranntes Eis" einen Roman, der Umweltschutz behandeln soll und als ich gerade die bislang nur sehr geringen Notizen aus meinem alten Skriptbuch in das neue, dickere übertragen habe, kam mir die Idee diesen, Thread zu eröffnen, um dazu Gedankenaustausch zu fördern, Ideen zu sammeln und darüber auch ganz im Allgemeinen zu diskutieren.

SSJKamui

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Ah, OK.

Ich hatte mir bei meinem Vorgehen gedacht, die Leute wünschen sich bei mir ein klein wenig mehr Politik. (u.A. einige Leute auf Facebook, und hier z.B. Max.)

In Dystopien ist das Element stark verbreitet, dass man Elemente aus der Tagespolitik verarbeitet. (z.B. hatte die Soviet Union mal eine Propaganda-/Werbekampagne mit dem Slogan "2 + 2 ist Fünf". Das hat George Orwell in 1984 aufgegriffen. Genau so war die Bezeichnung "2 Minuten Hass" eigentlich ein Witz über deutsche Propagandaradiosendungen. )

Auch Battlestar Galactica hat in vielen Episoden direkt Elemente der US Tagespolitik aufgegriffen.

Meine Gedanken dazu waren:
1. Sowas macht die Geschichte glaubwürdiger und führt die Fiktion näher an die Realität des Rezipienten heran.
2. Macht sowas die politischen Themen interessanter.

Kristen Brennan hatte in ihrem Writing Guide ( http://www.moongadget.com/origins/lessons.html ) ebenfalls gemeint, jede Geschichte braucht neben den fantastischen Elementen auch Elemente aus der Realität, um Glaubwürdigkeit zu schaffen.

Deshalb habe Ich mir gedacht, obwohl sich Du und Max eher utopische Elemente wünschten, anstatt dystopische, sollte ich den Bezug zur Realität ebenfalls verwenden, damit die politischen Themen glaubwürdig bleiben und nicht irgendwas komplett Irreales darstellen.

Deshalb habe ich nach Elementen gesucht, die zu den Themen der Geschichte passten, und diese integriert. (OK. Das Chlorhuhn habe ich erwähnt, weil ich den Begriff ein kleines bisschen Lächerlich finde und ich dachte, das kann Ich gut für einen Witz gebrauchen.)

Was Ich definitiv nicht wollte, ist, in TNG Gutmenschen Manier irgendwelche Realitätsprobleme auf fremde Welten mit primitiven Wilden zu übertragen und dann einfache Lösungen aus dem Hut zaubern. (Ich denke, das ist nicht wirklich eine ernstzunehmende Art, Politik zu beschreiben.)

Die Figur Tsukiko Oda ist entstanden, weil ich das so ähnlich in meiner Schulzeit erlebt hatte. Diejenigen, die sich politisch zu Wort gemeldet haben, im Unterricht, und die am engagiertesten waren, waren libertäre/klassisch liberale. Und glaub mir, an Liberalen wimmelte es bei uns in der Klasse. Ich hielt aber das mit den Menschenrechten für einen kleinen Trugschluss mit der Meinung, man kann trotz Menschenrechten unfrei sein. Der Dialog zwischen Madoka und Tsukiko, ist sehr häufig zwischen mir und meinen Klassenkameraden passiert.
« Letzte Änderung: 15.02.15, 22:31 by SSJKamui »

David

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Du sprichst einen interessanten Punkt an, den ich auch nicht immer so toll finde.
1, 2 mal dieses Prinzip zu nutzen, ist IMO okay, aber nur diese Schiene zu fahren, wird irgendwann langweilig.

Aber TNG hat mit dem Thema "Zerstörung des Subraums durch den Warpantrieb" ja auch einmal den Spieß umgedreht.

Deswegen habe ich mir auch die Andorianer ausgesucht, deren Heimatwelt durch eine Umweltkatastrophe in Gefahr geraten soll.
Also höchstwahrscheinlich "globale Erwärmung" oder so etwas.

Aber wie gesagt, wir könnten uns hier wunderbar über Ideen austauschen, Anregungen geben und Vorschläge machen (auch für einen evtl. Kurzgeschichtencontest oder so).

SSJKamui

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Eine weitere Regel, die ich mir gestellt habe, war die, egal wie utopisch ein Staat ist, Realpolitik bleibt Realpolitik. Und Politiker sind immer noch Politiker. Deshalb wird eine politische Debatte in der Zukunft sich nicht sonderlich von Heute unterscheiden.

Damit Politik interessant bleibt, bin ich auch eher für einen Politikertyp a la Dune, House of Cards etc. , die sich untereinander auch in Intrigen bekämpfen können und nicht komplett vernünftig agieren.

CptJones

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Was man auch bei dem Thema Umweltschutz herausstreichen kann, ist der Aspekt des Fanatismus, der bei einigen bekannten Organisationen anzutreffen ist. Bei meinem eigenen BSG Projekt wird dies unter anderem eine tragende Rolle spielen, insbesondere die Frage, ab wann aus engagierten Umweltschutz schlicht Terrorismus wird und diejenigen vor nichts und niemanden mehr halt machen um die gesteckten Ziele zu erreichen.

In der besagten TNG Folge hatten die Aktivisten zB einen ganzen Haupverkehrskorridor vermint. Oder in SeaQuest DSV gab  es eine Art Paul Watson verschnitt der mit einem ausrangierten Dieseljagd-UBoot Walfänger versenkte und schließlich ein Torpedo ein Passagierschiff traf, was viele verletzte und Tote zur Folge hatte.

Jedenfalls hat es für mich einfach den Reiz, solchen sogenannten "Helden" mal den Heiligenschein zu nehmen und eben auch mal die dunklen Seiten aufzuzeigen.



Reporter: Mr Abrams, warum kam in ST 11 nicht Jar Jar Bings vor?

Abrams: Weil wir von George Lucas nicht die Genehmigung erhalten haben!

David

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Das ist eine interessante Taktik und sicher kann man viel daraus machen.

Ich möchte allerdings weniger auf Politik in "Verbranntes Eis" eingehen, sondern die Folgen der Umweltzerstörung, wenn auch weniger aus "Ignoranz" sondern einfach, weil man nicht "alle möglichen Folgen" bedacht haben/bedenken konnten.

Nicht immer muss dabei also Absicht im Spiel sein oder ein "ignorieren trotz eindringlicher Warnungen".
Auch kann es einfach sein, dass man eine Folge schlicht nicht bedacht haben könnte.

Aber wie auch immer.
Ich habe noch viel zu planen, aber ich glaube, "Verbranntes Eis" könnte eine richtig gute Geschichte werden.

=A=

@Jones: Stimmt, allerdings hatte Tom Paris ja auch versucht, den "Ozean im All" auf radikale Weise zu schützen. ;)

SSJKamui

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Bei mir wird in einer späteren Episode die Bürgerbewegung "Patriotische Erdenbürger gegen die Infiltration durch Ausserirdische" erwähnt und als unvernünftig bezeichnet. ;)

SSJKamui

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Was Ich gelernt habe:

Politik und Projekte, an denen mehrere beteiligt sind:
Politik ist nicht umsonst ein Reizthema, was aber politische Themen besonders schwer macht, wenn man ein Projekt macht, an dem mehrere beteiligt sind. Besonders, wenn man unterschiedliche politische Ansichten vertritt.  Da kann sich die Zusammenarbeit als Schwierig erweisen, aber die meisten Leute (ausser den Fanatikern) sind bereit, Kompromisse einzugehen, wenn man ihnen eine Bühne gibt, ihre eigenen politischen Ansichten in die Geschichte mit einzubringen. Deshalb ist Kompromissbereitschaft essentiell notwendig. Es hilft auch, wenn man Dinge humoristisch angeht, und wenn man statt allgemeinen Aussagen, Aussagen bringt, die einen speziellen Fall betreffen. (Nach dem Prinzip, "genau in diesem Fall ist X falsch. Normalerweise ist X wahrscheinlich richtig, aber genau in diesem Moment ist es nicht richtig.") So stellt man die politischen Ansichtend des Partners nicht grundsätzlich in Frage. (Was meistens zur Totalblockade führen würde.) Es hilft ebenfalls, anzumerken, dass es normalerweise anders gemacht wird, als in diesem Moment "empfohlen".


 

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