Ein Pluspunkt bekommt Deine Geschichte schon einmal, weil Du ENT-Canon-Charaktere verwendest

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Seit ich vor ca. 1,5 Jahren nach langer Abwesenheit wieder im Star Trek Fandom aufgeschlagen bin, durfte ich feststellen, dass es im deutschsprachigen Raum so ein wenig zwei Lager gibt: Die Einen, die sich gute Geschichten ausdenken, dafür jedoch eigene Charaktere und Crews verwenden, und die Anderen, welche richtig gut mit den Canon-Charakteren umgehen können, dafür jedoch meist eine „richtige“ Handlung vermissen lassen. Ich bin seitdem immer wieder auf der Suche nach Autoren, welche gut mit den Canon-Charakteren umgehen können, und diese dann auch in einen spannenden Handlungsbogen einstricken.
Die ENT-Crew mag ich sehr gerne, und daher hat mich die Beschreibung Deiner Geschichte gereizt. Du zeichnest die Charaktere glaubhaft nach, zwar ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen, aber das passt für eine solche Action-Geschichte ganz gut.
Die Folge aus TOS, auf welche Du anspielst, habe ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm (es ist lange her, dass ich die Original-Serie gesehen habe), aber sie ist für das Verständnis Deiner Geschichte nicht nötig. Du beschreibst den Planeten und die Wolkenstadt sehr plastisch und auch für den „Newcomer“ verständlich. Die Feindseligkeit zwischen den beiden Fraktionen ist glaubwürdig (ich hätte auch keine Lust, unter Tage zu schuften, damit es sich ein paar Typen in den Wolken gutgehen lassen können), die daraus resultierenden Aktionen sind nachvollziehbar.
Bei den Actionszenen hat man richtig gemerkt, dass Du Spaß daran hattest. Diese Szenen wirken sehr lebendig und laufen wie ein kleiner Film vor dem inneren Auge ab. Auch dass Du T’Pol und Tucker so viel „Screentime“ gegeben hast, hat mir gefallen. Die beiden machen sich gut als investigatives Team mit Kollateralschaden. Auch die undurchsichtige Reporterin hat mir gefallen.
Zweimal war es mir etwas zu rasch, wie mögliche Schuldige identifiziert wurden – die Stellen müsste ich vielleicht nochmal nachlesen, es kann auch sein, dass ich zu sehr abgelenkt war (meine Kinder haben im Hintergrund herumgetobt). Da habe ich mich ein wenig gewundert, warum es plötzlich so klar war, dass es diese-und-jene Person sein musste.
Von dieser kleinen Verwunderung abgesehen, war „Pillars of Heaven“ für mich eine richtig schöne runde Geschichte, welche endlich einmal die viel zu selten in FFs auftretende Crew der NX-Enterprise in den Mittelpunkt gestellt hat. Es hat mir großen Spaß gemacht, sie zu lesen!