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Neue Star Trek-Serie in der Mache
Star:
--- Zitat von: Max am 01.06.16, 13:26 ---Um nochmal haarscharf an Godwin's Law vorbeizuschrammen, bediene ich mich eines Beispiels, das mir im Moment ziemlich nah ist.
--- Ende Zitat ---
Das... hat mir durchaus geholfen deinen Standpunkt nachzuvollziehen. Danke :) Ich würde gerne versuchen meinen eigenen - eventuell sehr wackligen? - in der Hinsicht auch noch mal etwas zu erläutern.
Du hast ja davon gesprochen, die Stimmung anhand sozialer Medien im Internet zu prüfen und, hm, ich bin... skeptisch, ob das Netz denn überhaupt ein auch nur annähernd vertauenswürdiges Stimmungsbarometer sein kann. Es hat sicherlich immer ein gewisses Tauziehen zwischen Macher und Konsument gegeben mit dem Ziel das Endprodukt zu formen - quer durch die Historie hindurch. Die Kluft dürfte aber noch nie so gering gewesen sein wie heute, das Feedback noch nie so... unmittelbar und die "Der Kunde ist König"-Mentalität noch nie(?) so ausgeprägt wie aktuell - was den Nachteil hat, dass es sehr viele Leute gibt, die glauben, das Produkt müsse ganz genau auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein und wenn es das nicht ist, dann fangen sie an auf die Barrikaden zu gehen, Boykotte aufzurufen (siehe Beyond) und/oder Absetzungen zu fordern (Siehe so ziemlich jede Star Trek-Serie seit TOS).
Weil... wenn man mal etwas Geld für Star Trek ausgegeben (DVDs, Bücher) und Zeit investiert hat, dann gehört einem das ja auch automatisch. Scheinen manche jedenfalls zu denken. Das ist kein Trekkie-Exklusives Phänomen, aber bei uns scheint es noch mal dadurch in die DNA programmiert zu werden weil ja jeder Trek-Fan früher oder später an die Legende herangebracht wird, dass die Fans Star Trek gerettet haben. Einmal. Vor 48 Jahren (und wenn man Leuten wie Bob Justman glauben darf, ist das tatsächlich nicht mehr als ein nettes Märchen ohne großen Wahrheitsgehalt).
Es ist toll, dass sich Fans einbringen wollen. Das kann in so schönen Sachen wie diesem Forum hier münden, wo sich die Leute einfach kreativ selbst betätigen. Es kann aber auch ziemlich destruktiv sein - vor allem in den USA wo dann auch mal locker Morddrohungen rausgehauen werden (George Lucas kann da sicher ein Lied von singen).
Um mal bei Star Trek zu bleiben: Es hat bisher immer eine extrem laute Gruppe (mit wechselnden Akteuren) gegeben, die das, was aktuell unter dem Star Trek-Label lief, aus verschiedensten Gründen scheiße fanden. Manchmal schon aus prinzip, denn wie Enterprise damals in Grund und Boden kritisiert wurde, lange bevor überhaupt eine einzige Folge lief, nur weil es sich um Prequel handelte, das war mit gesunder Skepsis schon nicht mehr zu erklären.
Diese Gruppe ist immer irgendwo recht laut und sie ist auch immer irgendwo sehr energisch. Fraglich ist in jedem Falle... ob die so repräsentativ ist weil sich das Verhältnis von Kritik und Lob im Netz eigentlich eher immer im Verhältnis 3:1 bewegt. Warum? Weil jene Leute, denen etwas gefällt, wesentlich seltener zur Tastatur greifen um ihren Empfindungen Ausdruck zu verleihen als jene, die mit jemandem ne Wurst zu kauen haben. Das kennen wir doch alle. Verrisse sind so viel unterhaltsamer als wenn einer tatsächlich mal was positives zu sagen hat. Und heute kann sich jeder mit ner Webcam - ach, jeder mit ner Tastatur als Kritiker versuchen der auch noch den letzten Plothole aufdeckt oder die letzte Querverbindung zu einem anderen Machwerk was bedeutet, dass da viel "geklaut" wurde. Das macht dessen Meinung aber nicht notwendigerweise... valid.
Die Autoren wissen sicherlich über diese Dynamik im Netz bescheid, wachsen sie doch in einem entsprechenden Rahmen auf und können damit umgehen. Die Senderchefs und Produzenten... vielleicht schon weniger. Die sitzen auf begehrten Posten, haben enstprechend viel Konkurrenz die nur darauf wartet, dass einer mal eine Quotenniete in Auftrag gibt soass man den dann absägen kann, und deshalb treffen die ihre Entscheidungen eher aus Angst und Sorge und das... ist einfach keine gute Basis für kreative Ideen. Das Abrams-Universum ist ein Negativ-Beispiel dafür. Das ist ja auch nur deshalb kein richtiger Reboot, damit man den Leuten sagen konnte "Nein nein, euer Trek existiert auch noch, keine Sorge". Jetzt hat man da nix halbes und nix ganzes.
Von daher bin ich mir nicht so sicher, ob man das Mikrofon so stark ins Fandom halten sollte. Da werden sich ohnehin nur jene Gehör verschaffen, die am lautesten brüllen. Und von denen möchte ich persönlich nicht repräsentiert werden.
Fuller sollte eine gute Idee haben, sich mit Leuten umgeben die ihm helfen diese Idee bestmöglich zu realisieren und die ihm gleichzeitig ehrliches Feedback geben. Ist das beste was er machen kann. Die Meinungen wildfremder Leute im Netz sollten da eher... mit Vorsicht genossen werden. Auf vernünftige Kritik können sie ja ruhig hören, nur müssen sie da erst mal rausfinden, wer denn jetzt überhaupt vernünftige Kritik äußerst oder wer eine eigene Agenda hat und... ich glaube, da halten sich Autoren eher an Leute die sie bereits jahrelang kennen, so wie wir das ja auch machen. :)
Also mir wäre eine neue Star Trek-Serie, wo sich die Autoren kreativ ausprobieren (was auch bedeutet, dass sie mal failen) lieber, als eine, wo man wieder den kleinsten gemeinsamen Nenner anstrebt, um ja keinen... wie nennt man das inzwischen...? Shitstorm der Fans zu provozieren.
Aber das ist ja ohnehin so ein Problem des täglichen Lebens - vielleicht das größte -... herauszufinden, auf wen man hören kann und auf wen nicht ;) :) :D
Max:
Och, also ich finde überhaupt nicht, dass Dein Standpunkt auf wackeliger Grundlage steht. Meiner Meinung nach hast Du genau auf die Probleme hingewiesen.
Ich schätze halt, es ist insgesamt schwierig. Aber Entscheider in so einer Position sollten finde ich halt schon nicht nur mit Scheuklappen ihrer Arbeit nachgehen. Natürlich kann es nicht darum gehen, sein Fähnlein nach dem Wind zu hängen (gerade, wie Du ja auch noch mal klargestellt hast, hier kein eindeutiges Ergebnis herauszulesen sein wird) und wer so solide im Geschäft ist, hat sicherlich auch Selbstbewusstsein genug, eine eigene Idee gegen Widerstände zu verteidigen und das ist ja auch gut. Aber ich finde auch nicht, dass Konzepte gegen bestimmte Vorstellungen lanciert werden sollten und ohne sich in den Communities umzuschauen, wird man nicht leicht herausbekommen, was wie ankommt. Es könnte ja auch ein spannendes Mittel sein, um den eigenen kreativen Prozess noch einmal in Schwung zu bringen.
Man nehme das Beispiel "New Crews". Die Entscheidungsträger werden sich sicher was dabei gedacht haben, aber es könnte auch noch einmal erleuchtet sein, wie sich die Fans auf diesen Aspekt stürzen.
--- Zitat von: Star am 01.06.16, 14:33 ---Um mal bei Star Trek zu bleiben: Es hat bisher immer eine extrem laute Gruppe (mit wechselnden Akteuren) gegeben, die das, was aktuell unter dem Star Trek-Label lief, aus verschiedensten Gründen scheiße fanden. Manchmal schon aus prinzip, denn wie Enterprise damals in Grund und Boden kritisiert wurde, lange bevor überhaupt eine einzige Folge lief, nur weil es sich um Prequel handelte, das war mit gesunder Skepsis schon nicht mehr zu erklären.
--- Ende Zitat ---
2001 war ich zwar schon online, aber noch nicht so aktiv, dass ich auch Kritik zu ENT gestoßen wäre. In dem Forum, in dem ich damals unterwegs war, war man glaube ich einfach gespannt, ohne große Ausschläge in die eine oder andere Richtung.
Zu ENT muss ich aber auch sagen, dass ich stets zumindest die Skepsis, wenn auch nicht vernichtende Kritik, verstanden habe. Ich möchte nicht sagen, dass die Prämisse eine Prequels schlecht war, aber ich persönlich fand, dass von Anfang an eigentlich mehr zu verlieren als zu gewinnen war. (Lustigerweise finde ich die Serie glaube ich heute schlechter als es damals der Fall war).
--- Zitat von: Star am 01.06.16, 14:33 ---Diese Gruppe ist immer irgendwo recht laut und sie ist auch immer irgendwo sehr energisch. Fraglich ist in jedem Falle... ob die so repräsentativ ist weil sich das Verhältnis von Kritik und Lob im Netz eigentlich eher immer im Verhältnis 3:1 bewegt. Warum? Weil jene Leute, denen etwas gefällt, wesentlich seltener zur Tastatur greifen um ihren Empfindungen Ausdruck zu verleihen als jene, die mit jemandem ne Wurst zu kauen haben. Das kennen wir doch alle. Verrisse sind so viel unterhaltsamer als wenn einer tatsächlich mal was positives zu sagen hat. Und heute kann sich jeder mit ner Webcam - ach, jeder mit ner Tastatur als Kritiker versuchen der auch noch den letzten Plothole aufdeckt oder die letzte Querverbindung zu einem anderen Machwerk was bedeutet, dass da viel "geklaut" wurde. Das macht dessen Meinung aber nicht notwendigerweise... valid.
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Von daher bin ich mir nicht so sicher, ob man das Mikrofon so stark ins Fandom halten sollte. Da werden sich ohnehin nur jene Gehör verschaffen, die am lautesten brüllen. Und von denen möchte ich persönlich nicht repräsentiert werden.
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Also mir wäre eine neue Star Trek-Serie, wo sich die Autoren kreativ ausprobieren (was auch bedeutet, dass sie mal failen) lieber, als eine, wo man wieder den kleinsten gemeinsamen Nenner anstrebt, um ja keinen... wie nennt man das inzwischen...? Shitstorm der Fans zu provozieren.
--- Ende Zitat ---
Ja, aber wie Du auch schreibst: Dann muss man die Kommentare halt nicht einfach alle gleichwertig lesen, sondern nüchtern prüfen, ob man vielleicht etwas sinnvolles herausziehen kann. Dazu gehört eine gewisse Kritikfähigkeit, aber auch die Kompetenz, um einschätzen zu können, wo eine Kritik ins Schwarze trifft oder wo sie einfach Shitstorm ist. Vielleicht mag der ein oder andere User in den Weiten des Netzes beeindruckt sein von den lautesten Geiferern, aber das ein oder andere leise kluge Argument hier oder da wäre vielleicht zur richtigen Zeit doch wert, wahrgenommen und nicht gemieden zu werden, nur weil das Internet ein Hort für breiten Nonsense ist.
Im Zweifelsfall würde ich aber wahrscheinlich auch dafür, die Online-Diskussionen zu ignorieren, falls das nur hemmen sollte.
Gespannt wäre ich aber trotzdem, ob man nicht auch übers Netz analysieren könnte, was derzeit beliebter ist: das alte ST oder NuTrek.
Max:
Es gibt ein paar Neuigkeitenfetzen, was die neue Serie betrifft:
.: Bryan Fuller Shares New STAR TREK 2017 Details :.
EDIT:
Nur 13 Folgen pro Staffel ist ein wenig wenig ;) Aber für die Qualität muss das nicht automatisch etwas schlechtes bedeuten :)
Skeptisch bin ich in Bezug auf die Information, dass sich jede Staffel um einen Handlungsbogen drehen wird. Das ist freilich noch Auslegungssache und ich weiß, dass es Einzelfolgen in der heutigen Serienlandschaft schwer haben, aber begeistert bin ich trotzdem nicht. Da muss ich auf die entgültige Umsetzung warten.
MFB:
--- Zitat von: Max am 24.06.16, 00:19 ---Nur 13 Folgen pro Staffel ist ein wenig wenig ;) Aber für die Qualität muss das nicht automatisch etwas schlechtes bedeuten :)
--- Ende Zitat ---
Ich bin das von "House of Cards" gewöhnt, das auch jeweils einen staffelübergreifenden Handlungsstrang hat. 13 Folge ist durchaus in Ordnung. Besser als die 10-Folgen-Staffeln der Amazon-Serien, die mir manchmal etwas zu kurz erscheinen. Gut finde ich, dass man dank der Veröffentlichung als Streaming-Serie bei den Längen der Episoden flexibel sein kann, man eine Story nicht zwingend in ein 42-Minuten-Korsett zwängen muss. Bei anderen Streamingserien liegt die Dauer der Folgen meistens zwischen 45 und 55 Minuten.
--- Zitat ---Skeptisch bin ich in Bezug auf die Information, dass sich jede Staffel um einen Handlungsbogen drehen wird. Das ist freilich noch Auslegungssache und ich weiß, dass es Einzelfolgen in der heutigen Serienlandschaft schwer haben, aber begeistert bin ich trotzdem nicht. Da muss ich auf die entgültige Umsetzung warten.
--- Ende Zitat ---
Ich hätte mich auch mehr über einzelne, abgeschlossene Abenteuer gefreut, aber ein Handlungsbogen muss das nicht unbedingt blockieren. Im Rahmen eines Handlungsbogens können einzelne Episoden dennoch abgeschlossen sein, indem man sich konkret mal für eine Folge auf ein bestimmtes Problem konzentriert und dieser noch in der Folge löst. Das halte ich sogar für wahrscheinlicher als dass man über rund 13 Stunden eine einzige Story erzählt mit sozusagen willkürlicher Unterbrechung zwischen den Folgen. Das letztens bei "The Night Manager" zwar gut funktioniert, von dem es tatsächlich 2 funktionierende Schnittfassungen gibt - 6 Folgen à 1 Stunde bzw. 8 Folgen à 45 Minuten. Da ist die Handlung wirklich dicht, aber ob das bei einem rund doppelt so langen Handlungsstrang auch funktioniert?
Dahkur:
Nur 13 Folgen/Staffel hatten zwei meiner absoluten (und dann abgesetzten ... :( ) Lieblingsserien auch, und da hat das gut funktioniert. Ich sehe den Vorteil darin, dass dann ev. die face-palm-Lückenfüller Episoden unter den Tisch fallen (hoffentlich nicht anders rum :D ) Über die Ansage, eine durchgehende Geschichte über diese 13 Folgen zu erzählen, bin ich verhalten positiv eingestellt. Das könnte ganz gut werden.
Ja, irgendwie freue ich mich tatsächlich auf die neue Serie - hätte ich noch vor einem halben Jahr nicht gedacht. (falls ich die dann überhaupt sehen kann, ich blick kaum noch durch, wo heutzutage was läuft und wie man auf spezielle Serien zugreift)
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