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Hat sich Star Trek weiterentwickelt?

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Alexander_Maclean:
Natürlich ist Machtstreben auf eine Art ein Fortschrittsmotor. Historiker bestätigen immer wieder, dass viele Technologien militärisch genutzt und weiterentwickelt werden, bevor sie ins zivile Leben Einzug halten

Beispiele sind der Düsenantrieb oder Raketen. Unsere ersten Schritte ins Allwurden auch durch den Kalten Krieg befeuert.

Das fehlt ein wenig innerhalb der Föderation. Nur durch Angriffe von außen wie Borg und Domnion kam es zu Weiterentwicklungen.

Auch sollte man noch etwas anderes Bedenken:

Neben den bereits von Max erwähnten paradiesischen Staus Quo scheint es innerhalb der Föderation eine traditionalistische Strömung zu geben, Personen, die die neuen Technologien ablehnen, wie beispielsweise Robert Picard oder auch die Indianer auf Donuta V.

Suthriel:

--- Zitat von: N Tasha Dax am 05.02.16, 20:38 ---Hat sich Star Trek Gesellschaftlich und Technologisch weiterentwickelt, oder doch irgend wann einmal stehen geblieben?

Ich denke, eine Gesellschaft wie Star Trek, ohne Gier, Neid und Währung welche entdeckt hat was sie entdeckt haben, sind zu mehr fähig als Beamen und Warp 9.99..... irgendwas.

Wie seht ihr das? Was ist eure Meinung zu dieser Thematik?

--- Ende Zitat ---

Das Hauptproblem an der teilweise stagnierenden Entwicklung in manchen Bereichen, während andere gerade vorspreschen, ist wohl einfach... das es entweder keine Notwendigkeit gibt, daran weiter zu forschen, oder das man bereits das Maximum in dieser Sache erreicht hat, und noch mehr Steigerung nur mit komplett neuen Wegen möglich ist, die aber erst noch entdeckt werden müssen.

Was meine ich damit? In einer Welt oder einem Universum, in dem es fast überall nur Frieden gibt, und in Zweifelsfällen alles die Diplomaten regeln statt Waffen, gibt es halt weniger Anlass, immer stärkere Waffen oder Schilde zu bauen. Sie werden halt nicht dringend gebraucht, und die Waffen, die man bereits hat, reichen vollkommen aus.
Das würde sich aber schlagartig ändern, wenn plötzlich ein Krieg ausbricht, der nicht so schnell vorüber wäre und von dessen Ausgang viel abhängt. DANN wirst du innerhalb sehr kurzer Zeit sicherlich deine gesuchten Quantensprünge in der Waffentechnologie und Kriegsmaschinerie feststellen ;)

Ich verweise da mal auf Star Wars: Bevor die Klonkriege ausbrachen, herrschten da tausende Jahre Frieden, große Flotten und Megakriegsschiffe wurden nicht gebraucht und höchstens vereinzelt gebaut (von Piraten und Kriminellen zB).
Kaum brachen aber die Klonkriege aus und kaum war Palpathine an der Macht, sahst du bis zu seinem Ableben auf dem zweiten Todesstern gleich mehrere Generationen von Sternenzerstörern aus dem Boden sprießen, von denen die letzte Generation der ersten Generation hoffnungslos überlegen war, obwohl nicht mal 50 Jahre dazwischen liegen.

Zur besseren Übersicht: Von dem Zeitpunkt, an dem die Klonarmee auf Kamino prouziert wird bis zur Zerstörung des zweiten Todessterns (Ende des Imperiums und Beginn der neuen Republik) sind insgesamt nur 36 Jahre vergangen. Auf Schiffsentwicklung bezogen, wurde in der kurzen Zeitspanne aus der Acclamator und der Venator die Sternenzerstörer der Imperiumsklasse I (Episode 4) und deren Nachfolgermodell Imperiumsklasse II (Episode 5 und 6), dazwischen wurden noch die Supersternenzerstörer und die Abfangkreuzer gebaut  (die mit den 4 markanten Riesenkugeln im Rumpf).
Die ersten TIE-Fighter entwickelten sich weiter zu TIE-Bomber und TIE-Interceptor, in den Spielen sogar noch zum TIE-Avenger (früher bekannt als TIE-Advanced, wurde später umbenannt), und zum TIE- Jagdbomber als Krönung, welcher selbst den A-Wing und B-Wing zusammen in den Schatten stellt hinsichtlich Geschwindigkeit und Feuerkraft.
Achja, zwei Todessterne gabs auch noch.

Wie siehts bei Star Trek aus? Nun, die Holodecks oder generell die Hologramme scheinen sich ja sehr gut entwickelt zu haben, Unterhaltungstechnologie für friedliche Zwecke :) Offenbar passierte dort das selbe wie heutzutage bei unseren Konsolen und Spielen. Nachdem man erstmal rausgefunden hat, wie es überhaupt geht, ist das optimieren und verbessern der Grundprinzipien sehr viel einfacher.
Unsere modernen Chips arbeiten ja immer noch mit Transistoren, wir entwickeln da keine komplett neue Arbeitsweise, wir verkleinern die Transistoren nur immer weiter, so dass immer mehr auf die selbe Fläche passen. Die heiss ersehnten Quantencomputer lassen ja immer noch auf sich warten, da fehlt uns noch das nötige Wissen, um überhaupt mal die erste Generation zu bauen, die wir dann weiter optimieren können.

Bei deinem Beispiel mit den Flugzeugen das gleiche: Es hat Jahrhunderte gedauert, das Grundprinzip zu entdecken, aber nach dem die Sache mit dem Auftrieb erst mal klar war, wars leicht, die Flügelformen weiter zu optimieren und an die gesuchten Zwecke anzupassen. Alle Tragflächen funktionieren aber nach dem selben Prinzip und haben entsprechend viele Gemeinsamkeiten ;)


Wenn der Zwang fehlt, etwas neues zu entwickeln, zb weil man schon rundum zufrieden mit dem existierenden ist, dann geht's halt nur schleppend voran ^.^

Max:

--- Zitat von: Sg Trooper am 07.02.16, 00:46 ---Star Trek war immer ein Spiegel seiner Zeit. Was du Dax an Beispielen dafür herangezogen hast das wir ST in der technischen Entwicklung überholt haben diese These finde ich etwas gewagt. Sicher was unsere Smartphones und Tablets inzwischen können ist beeindruckend. Schau dir aber mal an wann die erste Staffel TNG ausgestrahlt wurde. Das war 1989. Und da waren diese technischen Errungenschaften noch Zukunfts Musik. In anderen Bereichen hängen wir aber noch sehr hinterher.

--- Ende Zitat ---
1987 ;)
Es ist natürlich auch eine schwierige Sache für die Macher, den richtigen Grad an Futurismus zu finden. Der kleine Handphaser zum Beispiel wurde ja bald ersetzt, weil befunden wurde, es sähe aus, als kämen die Phaser-Strahlen geradezu magisch aus der Hand.


--- Zitat von: Alexander_Maclean am 07.02.16, 10:06 ---Neben den bereits von Max erwähnten paradiesischen Staus Quo scheint es innerhalb der Föderation eine traditionalistische Strömung zu geben, Personen, die die neuen Technologien ablehnen, wie beispielsweise Robert Picard oder auch die Indianer auf Donuta V.

--- Ende Zitat ---
Das finde ich eine sehr interessante Anmerkung! Vielleicht ist es in der ST-Zukunft in vermehrtem Maße möglich, sich einen Lebensweg auszusuchen, einfach, weil man sich um die monetäre Lage Null sorgen muss.


--- Zitat von: Suthriel am 07.02.16, 10:09 ---Was meine ich damit? In einer Welt oder einem Universum, in dem es fast überall nur Frieden gibt, und in Zweifelsfällen alles die Diplomaten regeln statt Waffen, gibt es halt weniger Anlass, immer stärkere Waffen oder Schilde zu bauen. Sie werden halt nicht dringend gebraucht, und die Waffen, die man bereits hat, reichen vollkommen aus.
Das würde sich aber schlagartig ändern, wenn plötzlich ein Krieg ausbricht, der nicht so schnell vorüber wäre und von dessen Ausgang viel abhängt. DANN wirst du innerhalb sehr kurzer Zeit sicherlich deine gesuchten Quantensprünge in der Waffentechnologie und Kriegsmaschinerie feststellen ;)

--- Ende Zitat ---
Ein Ansporn, neue Schilde zu entwickeln, könnte auch die Forschung sein, etwa, wenn man einen Neutronenstern oder ein
Jetzt könnte man natürlich sagen, der Druck, etwas Neues zu erfinden, wäre in der Wissenschaft nicht so groß, weil es nicht so viel zu gewinnen oder besser gesagt nicht viel zu verlieren gibt.
Aber sofern Zufriedenheit da ist, bezieht sich das auf alle Aspekte.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang eine Serien oder ein FF-Konzept oder etwas in der Richtung, was einen Wandel "dokumentiert". Mir schwebt ja immer noch eine ST-FF-Reihe (oder Einzelgeschichte) vor, in der die Föderation angegriffen wird und sie sich entschließt, den Kampf nicht aufzunehmen; ihr wird der Krieg erklärt und sie tut so, als verstünde sie die Erklärung nicht ;) Das ist natürlich sehr radikal, aber vom erzählerischen Standpunkt in meinen Augen viel reizvoll als Kriegsstories, die mich von der Wirkung nach außen an das Zitat aus "Futurama" erinnert, das ich vor Kurzem in der Signatur hatte: Wegen einer Pinguin-Populationsexplosion werden die Tiere zum Abschuss freigegeben und die Umweltaktivisten putzen schon ihre Waffen und johlen, woraufhin Leela sich beschwert und als Antwort "Look, nobody enjoys shooting penguins, but it you have to shoot penguins, well, you might as well enjoy it" erhält. So war Kreig in ST auch immer wieder; halt ein Fest für Action.
Spannend wäre, um auf den angesprochenen Punkt zurückzukommen, eine Konzept, das eine neue Mentalität der Menschheit zeigt: Friedlich, pazifistisch, zufrieden. Und jetzt kommt ein Stimulus von Außen und diese neue Gesellschaft weiß einfach gar nicht, wie sie darauf reagieren soll. Sozusagen ein Anti-DS9: Statt sofort wieder die Militärmaschine hochzufahren, erinnert man sich gar nicht an eine solche Lösung. Ausgangslage könnte auch die von "Die Sorge der Aldeaner" sein, oder ein Konzept wie bei den Ba'ku.

Dahkur:

--- Zitat von: Max am 07.02.16, 12:07 ---Spannend wäre, um auf den angesprochenen Punkt zurückzukommen, eine Konzept, das eine neue Mentalität der Menschheit zeigt: Friedlich, pazifistisch, zufrieden. Und jetzt kommt ein Stimulus von Außen und diese neue Gesellschaft weiß einfach gar nicht, wie sie darauf reagieren soll. Sozusagen ein Anti-DS9: Statt sofort wieder die Militärmaschine hochzufahren, erinnert man sich gar nicht an eine solche Lösung. Ausgangslage könnte auch die von "Die Sorge der Aldeaner" sein, oder ein Konzept wie bei den Ba'ku.

--- Ende Zitat ---

Das empfände ich jetzt auch als ein ausgesprochen interessantes Konzept. Vielleicht nicht unbedingt als "nicht erinnern", weil das doch stark eine gewisse Naivität impliziert, sondern in der Richtung, dass die Nicht-Kriegsführung als oberste Priorität angesehen wird, um diesen ewigen Kreis zu durchbrechen (Gewalt mit Gewalt beantworten als einzig mögliche Antwort ist mir jetzt auch wieder sehr stark negativ in B5 aufgefallen). Es wäre sehr interessant zu sehen, wie weit das gehen/funktionieren kann.

Max:

--- Zitat von: Dahkur am 07.02.16, 12:25 ---
--- Zitat von: Max am 07.02.16, 12:07 ---Spannend wäre, um auf den angesprochenen Punkt zurückzukommen, eine Konzept, das eine neue Mentalität der Menschheit zeigt: Friedlich, pazifistisch, zufrieden. Und jetzt kommt ein Stimulus von Außen und diese neue Gesellschaft weiß einfach gar nicht, wie sie darauf reagieren soll. Sozusagen ein Anti-DS9: Statt sofort wieder die Militärmaschine hochzufahren, erinnert man sich gar nicht an eine solche Lösung. Ausgangslage könnte auch die von "Die Sorge der Aldeaner" sein, oder ein Konzept wie bei den Ba'ku.

--- Ende Zitat ---

Das empfände ich jetzt auch als ein ausgesprochen interessantes Konzept. Vielleicht nicht unbedingt als "nicht erinnern", weil das doch stark eine gewisse Naivität impliziert, sondern in der Richtung, dass die Nicht-Kriegsführung als oberste Priorität angesehen wird, um diesen ewigen Kreis zu durchbrechen (Gewalt mit Gewalt beantworten als einzig mögliche Antwort ist mir jetzt auch wieder sehr stark negativ in B5 aufgefallen). Es wäre sehr interessant zu sehen, wie weit das gehen/funktionieren kann.

--- Ende Zitat ---
"Nicht erinnern" ist sicherlich nicht ganz glücklich ausgedrückt ;) Aber ich wusste mir nicht besser zu helfen, weil ich da zwei Aspekte trennen wollte. Ich fände es extrem cool, wenn der Ansatz, eine Aggression nicht mit Aggression zu beantworten sozusagen "Föderationsräson" wäre, von der man einfach nicht abrückt - eine willentliche Entscheidung. Allerdings haben wir in ST in DS9 und auch in TNG und VOY sehen müssen, dass die an sich friedliche Grundhaltung nicht konsequent durchgehalten wird. Sobald es heikel wird, verhält man sich gewalttätig und auch verschlagen.
Der andere Ansatz, den ich als "nicht erinnern" umschrieben habe, unterbände das schon von Anfang an. Die Menschheit (ich muss jetzt mal von Europa sprechen, weil ja sowas wie Kinderarbeit in anderen Teilen der Welt leider noch existiert) hat sich über die Jahrhunderte ja auch ordentlich verändert. Der Umgang mit Homosexulität in der Antike auch in Verbindung mit Kindern deckt sich nicht mehr mit unserem Verständnis von Sexualität, sondern ist heute, da werden wir uns alle einig sein, ein Fall für die Polizei. Die "Erfindung der Kindheit" liegt beispielsweise auch noch gar nicht sooooo lange zurück. Gott und Religion als allumfassender Erklärungsansatz aller den Menschen umgebenden Phänomene ist vielleicht auch ein gutes Beispiel. Und diese zurückliegenden Verhältnisse finden in unserer Mentalität eben praktisch kein Echo, treffen auf so gut wie nichts, was der eigenen Erfahrung entspricht und deswegen käme man (normalerweise!) nicht ansatzweise auf die Idee bei gewissen Lebensumständen auf alte Lösungen zurückzugreifen.
Ich fände es spannend, wenn es mit Gewalt ähnlich wäre.


EDIT: Rechtschreibfehlerkorrektur.

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