Bei VOY fand ich es auch schwierig, eine Wahl zu treffen. Im Nachhinein fand ich einige Folgen eigentlich ziemlich gut, wenn ich so darüber nachdenke, hat VOY mit dem "Fürsorger" auch den rückwirkend stärksten Piloten aller bisherigen ST-Serien. Insgesamt finde ich die Figuren-Konstellation, die der "Voyager" mit auf den Weg gegeben wurde, auch ziemlich gut: Eine starke Kommandanten, einen XO indianischer Herkunft, einen rebellischen Piloten, eine rebellische Ingenieurin

, einen jungen und unerfahrenen OPS-Manager, einen holographischen Arzt, der nur als Notlösung gedacht war, einen DQ-Außerirdischen, der sich als Ortkundiger der Crew anschließt, eine junge Frau, die das All sehen will, und eine ehemalige Borg; sogar mit einem vulkansichen Sicherheitsoffizier konnte ich mich letztlich anfreunden.
Die Anlagen waren eigentlich super und so wie Star das für Chakotay beschrieben hat, ging es mir also eigentlich mit allen Figuren.
Nun bin ich nicht der Typ, der ends die Charakterentwicklung braucht, damit ihn eine Serie unterhält. Mir genügt es vollends, wenn interessante Figuren in aufregenden oder faszinierenden Geschichten agieren.
Ich finde, VOY hat aus den Anlagen nicht das Optimum herausgeholt.
Janeway blieb zwar eine starke Frau, handelte aber immer wieder unsymaptisch und auch nur wenig nachvollziehbar und streckenweise sogar recht aggressiv.
Chakotay blieb oft zu blass, ein Schicksal, das erste Offiziere aber auch öfter zu haben scheinen, schätze ich, wenn ich da speziell an Riker, eigentlich auch an Kira denke.
Paris' rebellischer Ansatz verwandelte sich für mein Dafürhalten in anachronistische Kindereien.
Torres blieb eigentlich eine Art sichere Bank, insofern kein Vorwurf

Kim haben die Auten bis auf eine Ausnahme (für mich nämlich "Timeless") klein gehalten. An sich okay, nur hätte man aus der Naivität dann auch spannendere Konsequenzen ziehen können,
Der Doc war für mich wohl schon ab der ersten Staffel eine beständige Quelle des Ärgernisses. Noch nerviger als Neelix. Mein Gott, wie viele gute Folgen produziert werden hätten können, hätte man sich nicht so oft um seine dämlichen Hobbys oder Spleens gekümmert

Neelix hat von den Autoren zu wenig Würde mit auf den Weg bekommen.
Tuvok war eigentlich eine sehr interessante Figur. Er und Neelix wurden spaßeshalber ja oft zusammen in Szenen gepackt. Mir scheint, er hat zusätzlich all die Würde abbekommen, die die Autoren Neelix nicht gönnten.
Kes blieb zu blass, als dass ich sie mehr als nett finden hätte können. Aber Folgen wie "Fury" überzeugten mich doch.
7of9 war für mich von Anfang an ein eher billiger Versuch, der Show eine Sexbombe zu "schenken"; ich urteile wahrscheinlich da auch härter, weil Ryan einfach nicht mein Frauentyp ist, obwohl sie als Mensch sicherlich sehr nett ist. Eigentlich von den Machern auch Lien gegenüber nicht gerade freundlich, einen solchen Frauentyp zu besetzen. Hinzu kommt, dass 7of9 auch für einen anderen Aspekt, auch für eine Art Scheitern steht: So wie man bei DS9 einsehen musste, dass es ohne Raumschiff nicht ging, so meinte man bei VOY die Borg prominent in Szene setzen zu müssen, was leider gründlich misslang, weil den VOY-Borg das mystisch-bedrohliche abhanden ging. Und auch wenn da gewaltige Unterschiede bestanden, erinnerten mich die Bemühungen, Seven das Menschsein näher zu bringen, zu stark an die Bestrebungen Datas, mehr als nur ein Android zu sein.
Hmm, was soll ich da wählen?
Ich muss ja sagen, dass ich die Ausstrahlung Chakotays immer sehr beeindruckend fand, sozusagen unabhängig davon, was in der Serie dann dabei rumkam. Er bekommt also die erste Stimme.
In meinem Rückblick kommt Tuvok sehr gut weg, also erhält er die zweite Stimme. Eine dritte habe ich gar nicht mehr vergeben.