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The Expanse

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Star:
Die Pilotfolge war mal eine ganze Zeit lang auf Youtube - offiziell vom Syfy-Channel zu Werbezwecken hochgeladen. Ich meine die hätte ich sogar mal hier verlinkt. Ich wollte mir die auch ansehen, habe mich aber schon nach fünf Minuten beim Vorspulen erwischt. Prinzipiell finde ich es toll, dass man sich überhaupt mal wieder an einer Sci-Fi-Geschichte versucht, die im Weltall spielt. Und dass es Hard-SF zu sein scheint ist ein weiterer Bonus. Aber "Expanse" ist auch wieder so ein Fall von "die Menschheit ist in 200 Jahren noch genauso scheiße wie heute". Mord, Totschlag, Ausbeuterei, heruntergekommene Klempner soweit das Auge reicht. Die fröhlichen Neunziger mit ihren naiv-optimistischen Zukunftsvorstellungen sind wohl wirklich vorbei. Wenn ich früher eine Sci-Fi-Serie geschaut habe, war ich immer traurig, dass ich diese Version der Zukunft wohl nicht mehr erleben werde. Heute kann man ja schon froh sein, dass man bis dahin lange den Löffel abgegeben hat. 8[

Max:

--- Zitat von: Star am 02.07.16, 12:20 ---Prinzipiell finde ich es toll, dass man sich überhaupt mal wieder an einer Sci-Fi-Geschichte versucht, die im Weltall spielt. Und dass es Hard-SF zu sein scheint ist ein weiterer Bonus. Aber "Expanse" ist auch wieder so ein Fall von "die Menschheit ist in 200 Jahren noch genauso scheiße wie heute". Mord, Totschlag, Ausbeuterei, heruntergekommene Klempner soweit das Auge reicht. Die fröhlichen Neunziger mit ihren naiv-optimistischen Zukunftsvorstellungen sind wohl wirklich vorbei. Wenn ich früher eine Sci-Fi-Serie geschaut habe, war ich immer traurig, dass ich diese Version der Zukunft wohl nicht mehr erleben werde. Heute kann man ja schon froh sein, dass man bis dahin lange den Löffel abgegeben hat. 8[

--- Ende Zitat ---
Das kann man, finde ich, nicht besser auf den Punkt bringen  :agree

Zugunsten der Dramaturgie wird Fortschritt immer nur technisch aufgefasst.

sven1310:

--- Zitat von: Max am 01.07.16, 19:17 ---Das Zukunftsbild finde ich persönlich jetzt nicht sonderlich reizvoll und es scheint sich schon wieder ein roter Faden durch alles zu schlängeln, den man erstmal aufdröseln muss :(

--- Ende Zitat ---

Wie meinst Du das mit dem roten Faden?

Ich persönlich finde es ja nicht schlecht wenn eine Serie eine durchgehende, und bitte auch durchdachte, Story hat die sich mit der Zeit durch die Charaktäre eröffnet. Auf Monster/Alien of the Week folgen habe ich persönlich keine Lust mehr. Davon hatte ich schon zuviele.


--- Zitat von: Star am 02.07.16, 12:20 ---Die Pilotfolge war mal eine ganze Zeit lang auf Youtube - offiziell vom Syfy-Channel zu Werbezwecken hochgeladen. Ich meine die hätte ich sogar mal hier verlinkt. Ich wollte mir die auch ansehen, habe mich aber schon nach fünf Minuten beim Vorspulen erwischt. Prinzipiell finde ich es toll, dass man sich überhaupt mal wieder an einer Sci-Fi-Geschichte versucht, die im Weltall spielt. Und dass es Hard-SF zu sein scheint ist ein weiterer Bonus. Aber "Expanse" ist auch wieder so ein Fall von "die Menschheit ist in 200 Jahren noch genauso scheiße wie heute". Mord, Totschlag, Ausbeuterei, heruntergekommene Klempner soweit das Auge reicht. Die fröhlichen Neunziger mit ihren naiv-optimistischen Zukunftsvorstellungen sind wohl wirklich vorbei. Wenn ich früher eine Sci-Fi-Serie geschaut habe, war ich immer traurig, dass ich diese Version der Zukunft wohl nicht mehr erleben werde. Heute kann man ja schon froh sein, dass man bis dahin lange den Löffel abgegeben hat. 8[

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Im Endeffekt zeigt es halt wie es kommen könnte wenn man seinen jetzigen Kurs nicht ändert und wirft die Frage auf ob man das will. Es hat ja auch seine Dahseinsberechtigung. In der einen Version will man halt zeigen was man erreichen könnte wenn man nur zusammenarbeiten und über seinen Schatten springen würde. Und in der Anderen was passiert wenn man nicht über seinen Schatten springt. Darüber welche der Richtungen die man einschlagen kann/wird realistischer ist und irgenwann mal eintritt....... na ja...darüber lässt sich streiten. ^^

Max:

--- Zitat von: sven1310 am 02.07.16, 12:57 ---
--- Zitat von: Max am 01.07.16, 19:17 ---Das Zukunftsbild finde ich persönlich jetzt nicht sonderlich reizvoll und es scheint sich schon wieder ein roter Faden durch alles zu schlängeln, den man erstmal aufdröseln muss :(

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Wie meinst Du das mit dem roten Faden?

Ich persönlich finde es ja nicht schlecht wenn eine Serie eine durchgehende, und bitte auch durchdachte, Story hat die sich mit der Zeit durch die Charaktäre eröffnet. Auf Monster/Alien of the Week folgen habe ich persönlich keine Lust mehr. Davon hatte ich schon zuviele.

--- Ende Zitat ---
Diese Vorbehalte kann ich auch sehr gut nachvollziehen.
Ein roter Faden per se ist auch nichts Schlechtes, wenn er klug konzipiert ist und sich unterzuordnen weiß. (Und Einzelfolgen sind, umgekehrt, auch nicht der Weisheit letzter Schluss).

Ich habe aber ein Problem damit, wenn eine Serie oder Staffel auf einen durchgängigen Handlungsbogen setzt, der im Grunde das meiste Geschehen bestimmt.
Zum einen kommt da der Punkt ins Spiel, den Du schon ansprichst: Eine sich durch alle Folgen ziehende Handlung müsste gut durchdacht sein, statt von einer dramatischen Windung (oder Wendung ;)) und Zuspitzung in die nächste zu fallen; doch ich fürchte allein schon durch die Herausforderungen, die ein Serienkonzept (auch mit unbekannter Laufzeit: wird es ein Misserfolg, muss man die Serie bald zu einem Ende bringen, wird sie erfolgreich, um Staffeln erweitern und die Story ausdehnen) begleiten, wird ein vernünftiger Masterplan im Hintergrund meist fehlen.

Zum anderen mag ich das "Seherlebnis" nicht, das mit einer solchen Serienanlage einhergeht. Man sieht sich gezwungen, keine Folge zu verpassen, denn die dennoch unvermeidlichen Zusammenfassungen wissen doch eigentlich selten zu befriedigen. Dazu gibt es immer nur Etappensiege, mehr oder wenig mühsam zum Gesamtproblem konstruierte Issues of the Weeks (die man besser verarbeiten könnte, stünden sie allein), eingebaut in eine Art prolongierten Spannungsbogen, der also auf ständigen Aufschub setzt. Und ist man beim ersten Anschauen noch mit Interesse dabei, habe ich bei mir festgestellt, dass ich danach keine Folge, die aus einem übergeordneten Handlungsbogen stammt, einzelnd noch mal sehen möchte. So gesehen fehlt also die "Nachhaltigkeit".

So hat es für meinen Geschmack keine Sinn, sich einfach mal "The Forge" aus der vierten ENT-Staffel anzuschauen. Ähnliche Vorbehalte habe ich bei einer der letzten Soutpark-Staffeln, in der sich manche Geschichten über mehrere Folgen erstreckten. Und BSG anzuschauen, habe ich genau aus den genannten Gründen aufgegeben (alleine schon dieses "Previously on BSG"; was gerade mit Baltar passiert, war mir trotzdem bald schleierhaft).

sven1310:

--- Zitat von: Max am 03.07.16, 08:33 ---Diese Vorbehalte kann ich auch sehr gut nachvollziehen.
Ein roter Faden per se ist auch nichts Schlechtes, wenn er klug konzipiert ist und sich unterzuordnen weiß. (Und Einzelfolgen sind, umgekehrt, auch nicht der Weisheit letzter Schluss).

Ich habe aber ein Problem damit, wenn eine Serie oder Staffel auf einen durchgängigen Handlungsbogen setzt, der im Grunde das meiste Geschehen bestimmt.
Zum einen kommt da der Punkt ins Spiel, den Du schon ansprichst: Eine sich durch alle Folgen ziehende Handlung müsste gut durchdacht sein, statt von einer dramatischen Windung (oder Wendung ;)) und Zuspitzung in die nächste zu fallen; doch ich fürchte allein schon durch die Herausforderungen, die ein Serienkonzept (auch mit unbekannter Laufzeit: wird es ein Misserfolg, muss man die Serie bald zu einem Ende bringen, wird sie erfolgreich, um Staffeln erweitern und die Story ausdehnen) begleiten, wird ein vernünftiger Masterplan im Hintergrund meist fehlen.
--- Ende Zitat ---

Im Endeffekt verurteilst Du eine Serie vor obwohl du sie noch nicht gesehen hast. Es gibt verschiedene Arten wie man so eine durchgehende Story präsentieren und erzählen kann.

Es gibt Serien mit einem durchgehenden Handlungsbogen wie "The Dome" die echter Dreck sind und wo die Storyschreiber und Produzenten verbannt gehören. Aber auch Serien wie Spartacus, Black Sails oder Narcos, die Hervoragend sind und sich anfühlen wie aus einem Guss. Wo Sichtbar ein Konzept hinter steckt.


--- Zitat von: Max am 03.07.16, 08:33 ---Zum anderen mag ich das "Seherlebnis" nicht, das mit einer solchen Serienanlage einhergeht. Man sieht sich gezwungen, keine Folge zu verpassen, denn die dennoch unvermeidlichen Zusammenfassungen wissen doch eigentlich selten zu befriedigen. Dazu gibt es immer nur Etappensiege, mehr oder wenig mühsam zum Gesamtproblem konstruierte Issues of the Weeks (die man besser verarbeiten könnte, stünden sie allein), eingebaut in eine Art prolongierten Spannungsbogen, der also auf ständigen Aufschub setzt. Und ist man beim ersten Anschauen noch mit Interesse dabei, habe ich bei mir festgestellt, dass ich danach keine Folge, die aus einem übergeordneten Handlungsbogen stammt, einzelnd noch mal sehen möchte. So gesehen fehlt also die "Nachhaltigkeit".

So hat es für meinen Geschmack keine Sinn, sich einfach mal "The Forge" aus der vierten ENT-Staffel anzuschauen. Ähnliche Vorbehalte habe ich bei einer der letzten Soutpark-Staffeln, in der sich manche Geschichten über mehrere Folgen erstreckten. Und BSG anzuschauen, habe ich genau aus den genannten Gründen aufgegeben (alleine schon dieses "Previously on BSG"; was gerade mit Baltar passiert, war mir trotzdem bald schleierhaft).

--- Ende Zitat ---

Ja aber Sorry, das ist doch kein Argument. Wenn Du bei einer Film Trillogie den zweiten Teil verpasst, beschwerst Du dich doch auch nicht und gibst dafür dem Film die Schuld nur weil Du der Handlung nicht folgen kannst. Genauso wenig macht es Sinn sich "einfach mal so" die erste Folge eines Serien Dreiteilers anzugucken dessen Story evtl. eine Vorgeschichte innerhalb der Serie hat. Klar, wenn Du die Folgen kennst und nur dein Gedächtnis auffrischen willst, oder what ever, ist das ja völlig ok. Aber wenn Du die Serie oder die vorherigen Episoden nicht kennst oder die Folgen danach nicht gucken möchtest? Es ist doch deine Schuld das Du die Hälfte verpasst hast. Das kannst Du der Serie doch nicht vorwerfen.

Du schaltest doch auch nicht beim zweiten Teil von Herr der Ringe ab Minute 40 rein obwohl du nur die erste Hälfte von ersten Teil gesehen hast und sagst: "Scheiße! Warum stehen die denn jetzt im Wald? Wie sind die da denn hingekommen? Wer ist denn jetzt der kleine Dicke da links? Was ist das den für ein Drecks Film? Ergibt doch gar keinen Sinn!". Da ist es kein Wunder, wenn das Seherlebnis keinen Spaß macht.

Es gibt gute und schlechte Serien die durchgehend erzählt werden. Gib den Serien eine Chance Ihre Story so zu erzählen wie es vorgesehen ist. Gleiches gilt für "The Expanse". Die Serie zu verurteilen obwohl man nicht eine Episode gesehen hat empfinde ich irgendwie als Unfair.

Zu Zusammenfassungen. Lustigerweise überspringe ich meistens die Zusammenfassungen. Meiner Erfahrung nach sind sie so geschnitten das sie nicht zeigen was beim letzten Mal geschah, sondern was zuletzt geschah und für diese kommende Folge relevant wird. So kann diese Zusammenfassung nicht nur Material aus der letzten Episode enthalten sondern aus der ganzen Staffel und mehr. Ein kleines Erinner mich. Aber deswegen würde ich nie eine Serie höher oder niedriger Bewerten. Geschweige denn mich darauf verlassen das diese Zusammenfassungen mit alle Infos geben die ich brauche um die Zusammenhänge zu verstehen.

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