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Der Mars: Kassengift oder nicht?

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Tolayon:
Viele Jahre lang galt der Mars in Hollywood als "Kassengift": Filme, die diesen Planeten zum Thema hatten, waren dazu verdammt, ein Flop zu werden.
Angefangen hat es damit, dass im Jahr 2000 gleich zwei Filme in die Kinos kamen, welche eine Expedition zum Mars zeigten: "Mission to Mars" und "Red Planet". Im Detail unterscheiden sie sich; so ist der erste Film weitaus utopischer, mit dem Erscheinen einer alten, mächtigen Rasse Außerirdischer. "Red Planet" dagegen wirkt in weiten Teilen - das Ende ausgenommen - deutlich dystopischer (u.a. kommt dort ein durchgedrehter Kampfroboter vor). Beide Filme konkurrierten um die Zuschauer, und beide wurden zu riesigen Flops.

2001 zementierte John Carpenter den schlechten Ruf des Mars noch mit seinem B-Movie-SciFi-Horror "Ghosts of Mars".
Seitdem hat kein Regisseur und Produzent, der bei Verstand war, den roten Planeten wieder angefasst. Selbst das Remake von "Total Recall" spielt komplett auf der Erde.
Zwar gab es 2011 mit "Milo und Mars" einen Versuch, den "Fluch" mit einem Animationsfilm zu brechen, doch dieser wurde gleich zu einem der größten Flops der Filmgeschichte, sogar noch mehr als die alten Realfilme.

Trotzdem wollte Walt Disney - der Produzent des zuletzt genannten Films - es noch einmal wissen und finanzierte die 2012 herausgekommene Adaption "John Carter - Zwischen zwei Welten", in welcher der Mars als eine Fantasy-artige Welt mit gleich mehreren Völkern gezeigt wird. Es mag angesichts der katastrophal abschneidenden Vorgänger nicht weiter verwundern, dass auch dieser Film unterging und geplante Sequels sogleich gecanzelt werden mussten.

Doch im letzten Jahr, 2015, kam auf einmal die große Wende: "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" schaffte es in den USA sogar in die Top-Ten-Liste und wird offenbar gerade wegen seines bodenständigen und realistischen Ansatzes gelobt.

Die Frage, die sich nun stellt ist:
Haben wir es bei dem zuletzt genannten Überraschungs-Erfolg mit einem einmaligen "Ausrutscher" zu tun oder könnte sich tatsächlich eine Trendwende abzeichnen?
Glaubt ihr, dass weitere Filme, welche den Mars zum Inhalt haben in Zukunft ähnlich erfolgreich sein könnten, oder wären sie wohl doch eher wieder zum Flop verdammt?

Max:
Ich weiß nicht, ob es am Mars selbst liegt, ich denke eher, die Qualität des Films, der Geschichte an sich entscheidet da.
Aber allein schon die Tatsache, dass es mehrere Filme über den Mars gibt, zeigt, dass viele Filmmacher und Geschichtenerzähler ihm schon mal das Potenzial zutrauen, Bühne für ein interessantes Szenarie zu sein.

SSJKamui:
John Carter stammt ja aus einer anderen Zeit. Damals hat man noch nicht an interstellare Reisen gedacht, sondern weil Giovanni Schiaparelli Störungen seines Teleskops als Aquädukte auf dem Mars interpretierte, glaubte man, der Mars sei besiedelt. Deshalb wurden damals massenhaft Bücher geschrieben, wo man zum Mars reist und sich mit den Einheimischen austauscht. Auch bekannt Gulliver auf dem Mars, Across the Zodiac, Journey to other worlds, Enigmas Life und noch einige mehr.

Max:
Letztlich könnte man sich dann auch überlegen, wie man "Krieg der Welten" betrachtet: Mehr als einen verschämten Blick auf den Mars riskiert der 2005er Film nicht - ein Film, der als finanzieller Erfolg das Bild schon durchbricht. Nimmt man das Buch als Grundlage, spielt da der Mars im Unterschied zur Erde (oder als Spiegel, je nach dem) schon eine Rolle.

Fleetadmiral J.J. Belar:
Stimmt, die Filme auf und über den Mars sind meist echte Flops, was ich teilweise sehr schade finde. Gerade bei John Carter tat es mir richtig weh, denn ich finde den Film echt gut und hätte mir etwaige Fortsetzungen gewünscht. Auch Red Planet fand ich spitze und The Martian sowieso. Alle drei befinden sich in meiner Sammlung.
Aber ich hoffe, dass jetzt endlich der Knoten geplatzt ist und man jetzt mehr Filme auf und um den Mars zu sehen bekommt.

Gruß
J.J.

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