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"Science Fantasy" als eigenständiges Genre
TrekMan:
--- Zitat von: VGer am 04.01.17, 13:54 ---
--- Zitat von: TrekMan am 04.01.17, 13:08 ---Worin beide Genres sehr gut unterschieden werden können, ist m.E. der Anspruch der Aufklärung den die klassische SciFi immer transportiert, während Fantasy diesen Anspruch von vorherein nicht erhebt. Fantasy kann es transportieren, keine Frage. Aber der Fokus liegt mehr auf der Unterhaltung durch eine Art Utopia.
--- Ende Zitat ---
Das ist, meiner Meinung nach, eine sehr kluge Interpretation.
Darauf aufbauend frage ich mich allerdings, in welche Kategorie dann reine Alien-Invasions-Balla-Balla-Action-Spektakel fallen. Nach der Einteilung "SciFi ist mit Raumschiffen und Aliens, Fantasy ist mit Drachen und Prinzessinnen" ist es glasklar - aber eigentlich haben solche Filme keinen Anspruch der Aufklärung sondern unterhalten bloß durch eine Art Dystopia und haben fast immer auch diesen klassisch märchenhaften Charakter, der auch der Fantasy zugrundeliegt (der strahlende Held Prinz Bruce Willis rettet die in Not geratene Prinzessin Erde ... oder so ähnlich).
Spannend, spannend. SciFi/Fantasy wird ja oft in einem Atemzug genannt, und obwohl ich etliche Leute kenne die deswegen empört Schnappatmung bekommen (in dieser Runde finden sich vermutlich auch einige davon ;) ), ist es meiner Meinung nach gar nicht so verkehrt. Eine strikte Trennung ist da unheimlich schwer, vor allem weil einige Begrifflichkeiten auch mehrdeutig oder missverständlich benutzt werden.
--- Ende Zitat ---
Das ist ja irgendwie genau der Punkt, man kann es im Grunde nicht wirklich trennen.
Man hat es getan, um einen Teil des "Fantastischen-Films" einen naturwissenschaftlichen Anstrich und damit eine Art der Bodenständigkeit oder Eloquenz zu vermitteln, die vor langer Zeit von bestimmten Gesellschaftsschichten eher akzeptiert wurden als eine reine Fiktion.
Vieleicht besinnt man sich wieder darauf, da die Gesellschaft etwas progressiver geworden ist, worauf ich aber nicht wetten würde. Die Eingruppierung in SciFi, Science Fantasy und Fantasy hat m.E. rein marketingteschnische Gründe.
Eine Harry Potter Film mit SciFi zu ettiketieren würde den Hardcore SciFi Fan auf die Palme bringen. Aber Armagedon als Science Fantasy Abenteuer laufen zu lassen, würde dazuführen, dass gewisse utopische Aspekte akzeptiert werden.
--- Zitat ---Ich würde allerdings auch nicht für SciFi voraussetzen, das es den Anspruch hat, (irgendwen oder irgendwas) aufzuklären ( Independence Day? :D ). Ich trenne es einfach danach, ob das Universum mit oder ohne übernatürlichen Phänomenen jeglicher Art auskommt, die üblicherweise als Magie beschrieben werden.
--- Ende Zitat ---
Ich würde Independes Day oder Alien auch nicht zu der klassischen SciFi zählen wollen. ;)
Max:
Nun, ich denke, dass man für die Science Fiction schon festhalten muss, dass sich die Weltsicht, die Erklärmuster, die Mechanismen, die in ihren Geschichten wirken, auf Technologie und Wissenschaft gründen - auf Technologie, die es vielleicht noch nicht gibt, die aber in einer Verbindung zur heute schon bekannten und funktionierenden Technik steht und durch diesen Anschluss den Anstrich des Glaubwürdigen und des Wahrscheinlichen erhält oder zumindest erhalten will.
Das ist zunächst einmal völlig von einem Anspruch auf Erklärung oder Botschaft losgelöst - leider! möchte ich hinzufügen. Insofern ist "Independence Day" ganz klar Science Fiction.
In meinen Augen sucht die Fantasy diesen Schulterschluss mit der Gegenwart, mit dem technischen Verständnis, das wir in Bezug auf Ursache und Wirkung haben, nicht nur nicht, sondern bemüht sich in ihren Grundfesten, in dem Kern, der dann eigentlich dazu da ist, den springenden Punkt, die Botschaft zu vermitteln, um eine Abkehr.
SSJKamui:
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