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ST-DSC S01E01: The Vulcan Hello
Lairis77:
Sooo .. nun mein ausführlicher Senf zu "Star Trek -Discovery" (hab es jetzt zweimal gesehen, um mir eine fundierte Meinung zu bilden).
Mein erster Reflex sah so aus: Meeeh, schon wieder ein Prequel, meeeeh, schon wieder Klingonen, meeeeh, schon wieder TOS-Ära. :/
Mir scheint es, als ob die Filmemacher von heute entweder keine eigenen Ideen haben oder sich nichts mehr trauen (und das trifft nicht nur auf Star Trek zu): Bloß nicht den Mainstream verunsichern, bloß nicht die Komfortzone verlassen, immer schön in vertrauten Gewässern bleiben, damit man nicht aus Versehen über den Hai springt. Statt dessen sehen wir das 150. Prequel, das 100. Reboot, die 500. Comicverfilmung, das 1000. Remake.
Dabei würde es gerade bei Star Trek Sinn machen, eine Serie weit nach Voyager, im 25. Jh. oder noch später anzusiedeln: Man hätte fast alle Freiheiten, müsste sich weniger mit dem Kanon rumärgern und könnte das komplette Special-Effects-Arsenal abfeuern, ohne dass sich Alt-Trekkies beschweren, es wäre zu "modern". Man könnte ohne Ende neue Aliens erfinden und die Klingonen links liegen lassen.
Versteht mich nicht falsch, ich mag die Klingonen - allerdings sind sie ... ich will nicht sagen "ausgelutscht", aber in TNG und DS9 schon sehr gut definiert. Discovery fügt da - zumindest im Pilot - nicht wirklich neue Facetten hinzu. Bis auf den geänderten Look, der von Trekkies schon sehr kontrovers diskutiert wurde. Ich will mich jetzt nicht in die Masse derjenigen einreihen, die sich über das optische Upgrade der Klingonen aufregen - obwohl ich als Klingone ziemlich sauer wäre, weil keine Rasse in ST so oft "umgestylt" worden ist ;) ;) ;).
Aber gut ... wenn die Serienschöpfer meinen, dass ihre Klingonen nur dann ausreichend gefährlich wirken, wenn sie wie eine Kreuzung aus Nero und Shinzon auf Anabolika aussehen, kann ich damit leben. Ich finde es höchstens schade, dass die neue Maske recht wenig Raum für Mimik lässt, da die Klingonen doch eine recht ... expressive Spezies sind. Einen Gowron oder Martok sucht man hier jedenfalls vergebens. Eher entsteht der Eindruck, dass eine weitgehend homogene Masse von Fanatikern einem ebenso stereotypen Führer hinterher rennt. Streicht man Trekkie-Köder-Buzzwords wie Sto'Vo'Kor und Kahless, kommt ´niemand auf die Idee, dass das Klingonen sein sollen. :P
Aber wenn man sich von dem Gedanken verabschiedet, dass Klingonen wie Worf auszusehen haben, ist die Maske wirklich TOP.
Überhaupt, die Effekte, Schlachten, Planeten-Landschaften ... kurz: die gesamte Optik ist einfach HAMMER und kann locker mit jedem Kinofim mithalten!
Auch den Vorspann finde ich richtig originell, obwohl die Musik eher vor sich hin plätschert.
Die Story gewinnt zwar keinen Innovationspreis, weiß aber zu unterhalten und wirkt (bis auf eine paar kleine Logikfehler, die man wohl überall findet), gut durchdacht.
Bei den Charakteren geht die Serie für ST neue Wege und konzentriert sich voll auf die XO Michael Burnham (wieso ein weiblicher Offizier einen männlichen Vornamen tragen muss, ist mir immer noch schleierhaft). Das kann funktionieren, ist aber definitiv riskanter, als eine ST-Serie im 25. Jh. anzusiedeln ;). Denn eine Serie, die auf eine einzelne Figur konzentriert ist, steht und fällt eben mit dieser Figur.
Gerade bei ihrem Charakter bin ich allerdings hin- und her gerissen. Ein Fanfiction-Autor hätte sie jedenfalls nicht schreiben dürfen, wenn er nicht scharf auf die Mary-Sue-Keule ist: Eine Frau, die als einziger Mensch die Vulkanische Akademie absolviert hat, nach 7 Jahren als Erster Offizier bei der Sternenflotte immer noch wie max. 35 aussieht, alles besser weiß, als der Captain, und auch noch Ziehtochter von Sarek ist.
Letzteres kotzt mich vielleicht am meisten an, denn dieser Sarek hat mit dem legendären vulkanischen Botschafter aus TOS und TNG ungefähr soviel gemeinsam wie Katzen und Igel:
- Beide haben spitze Ohren und labern von Logik - check.
- Beide fressen Katzenfutter und rennen nachts durch unseren Garten - check.
Das war's dann aber auch.
Außer, dass Spock eine Adoptivschwester bekommt, die er niemals erwähnt (wahrscheinlich hatte er schon von seinem Halbbruder die Schnauze voll :Ugly).
Man hätte also einen x-beliebigen Vulkanier erfinden können (was glaubwürdiger gewesen wäre), aber man buddelt Sarek aus, um die Fans bei der Stange zu halten. Und dieser Sarek empfiehlt "Mary-Sue" Michael indirekt, gegen ihren Captain zu meutern und bei jeder Begegnung mit Klingonen, zuerst zu feuern? Vielleicht ist ja mein Gedächtnis mti 40 nicht mehr das Beste - aber ich dachte, Vulkanier wäre Pazifisten.
Bei Michael war die ganze Vulkanischen Ausbildung offenbar fürs Plumpsklo, wenn sie von so primitiven Gefühlen wie Rache geleitet wird und immer wieder kurz davor ist, in Tränen auszubrechen.
Überfliegerin oder Versagerin, nervige Besserwisserin oder vielschichtiger Charakter, Mary-Sue oder Anti-Mary-Sue ... oder irgendwas dazwischen ... Das ist hier die Frage, die m.E. über Hopp oder Top der Serie entscheidet. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es gelingt, sie aus dem Knast zu holen und auf die Discovery zu befördern. Dürfte nicht einfach sein und könnte sehr spannend werden!
Die meisten anderen Charaktere sind bisher eher blass geblieben. Michelle Yeoh hat mir als Captain sehr gut gefallen (allein, wie sie das Starfleet-Symbol in den Sand getrampelt hat, um ein Signal an ihr Schiff zu senden, war genial), aber leider bleibt sie uns nicht lange erhalten :(.
Lt. Saru ist in erster Linie durch seine "Feigheit" aufgefallen, doch er hat auf jeden Fall Potenzial.
Fazit: Ich bin erstmal angefixt und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der Pilot ist toll inszeniert und hat vieles richtig gemacht. Aber ich finde es bisher schwierig, mit den Charakteren warm zu werden.
Max:
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---Versteht mich nicht falsch, ich mag die Klingonen - allerdings sind sie ... ich will nicht sagen "ausgelutscht", aber in TNG und DS9 schon sehr gut definiert. Discovery fügt da - zumindest im Pilot - nicht wirklich neue Facetten hinzu.
--- Ende Zitat ---
Ich finde die neuen Klingonen eigentlich gar nicht so schlimm. Die Nasenrücken sind viel stärker ausgeprägt, aber das sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus. Mit den Hautfarben spielen sie auch mehr. Aber die bergigen Wülste auf der Stirn sind ja vorhanden und hätten diese Klingonen Haare, wäre aus optischer Kontinuitätssicht alles halb so schlimm.
Bloß bleibt das, was Du geschrieben hast: Wir bekommen nichts Neues gezeigt. Im Moment habe ich da auch keine Hoffnung. Wir werden glaube ich maximal das Level an Tiefe in der Auseinandersetzung mit der klingonischen Gesellschaft erreichen, das ENT in der dritten Staffel mit den Xindi hinbekommen hat.
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---[...] XO Michael Burnham (wieso ein weiblicher Offizier einen männlichen Vornamen tragen muss, ist mir immer noch schleierhaft).
--- Ende Zitat ---
Ja, im Grunde karikiert das schon wieder die emanzipatorische Wirkung, die eine Protagonistin eigentlich mit sich brächte :(
Vielleicht ist der Name auch ein Ausdruck dieser Doppelidentität Burnhams: Sie trägt das Weiche, Emotionale eines Menschen in sich ('Frau'), hat aber gleichzeitig auch das Harte, Rationale eines Vulkaniers durch die "Erziehung" ('Mann'); Gott bewahre, diese Verbindungen stehen jetzt nicht stellvertretend für mein Frauen- (und Männer)bild; aber auf einer oberflächlichen Assoziationsebene, auf der Namen auch wirken, könnte das schon die zugrunde liegende Motivation gewesen sein.
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---Man hätte also einen x-beliebigen Vulkanier erfinden können (was glaubwürdiger gewesen wäre), aber man buddelt Sarek aus, um die Fans bei der Stange zu halten. Und dieser Sarek empfiehlt "Mary-Sue" Michael indirekt, gegen ihren Captain zu meutern und bei jeder Begegnung mit Klingonen, zuerst zu feuern? Vielleicht ist ja mein Gedächtnis mti 40 nicht mehr das Beste - aber ich dachte, Vulkanier wäre Pazifisten.
--- Ende Zitat ---
Das wirkte so ein bisschen wie die umgekehrte Psychologie:
"Wie habt ihr das denn hinbekommen, Sarek?" -"Ja, da gab es schon einen Weg, Michael..."
"Ja, bitte, sag! Wäre jetzt nämlich schon wichtig!" -"Neeeee, besser nicht."
"Doch, doch, bitte!" -"Neeee, du. Das würde für euch auch gar nicht passen."
"Nein, wirklich, bitte sag, was ihr gemacht habt." -"Na schön, aber du solltest das nicht machen, okay?"
"Ja, ja, also sag!" -"In Ordnung. Aber die Lösung ist schlecht. Verstehst du? Also, sie hat schon super funktioniert, aber nur bei uns. Nicht bei euch. Aber: Einfach zuerst feuern! Aber du solltest das nicht machen, verstehst du? Feuern! Schießen! Peng! Also nicht du... Aber schieeeßen!"
;)
Na ja, die Vulkanier würden da dann sich alles schönreden, indem sie einfach behaupten, es sei logisch: Beim ersten Aufeinandertreffen haben sie nicht geschossen und wurden zerstört. Beim zweiten haben sie sich einfach anders verhalten, weil die erste Methode nicht funktioniert hat. Okay, Saru-Modus: Die Flucht anzutreten, wäre auch eine kluge Alternative gewesen, aber sei's drum.
Sg Trooper:
Ja Montag war auch Discovery Tag bei mir. Die Folgen hinterlassen gespaltene Gefühle.
Auf der einen Seite haben wir wunderschöne Sets die ich aber eher der Kelvin Zeitlinie zuordne.
Dann haben wir interessante Charaktere inklusive Klingonen und Captain Giorgiu. Die gehen aber schon nach der 2. Folge
nach Stovokor oder klopfen an der Himmelspforte. Gut das ist dem Storyplot geschuldet.
Dann hätten wir noch Michael Burnham. Mmhh viele Kritikpunkte hat Lairis schon vorweg genommen. Was mich halt am meisten gestört hat das Burnham ohne mit der Wimper zu zucken eine Meuterei vom Zaun bricht ohne gross nachzudenken oder das man bei ihr einen inneren Konflikt bemerken würde. Ist wohl ihrer vulkanischen Erziehung geschuldet.
Zu Sarek. Auch wenn ich den Schauspieler mag so hat er die Darstellung von Sarek ziemlich vergeigt. Meine Aussage von früher in punkto Kathra Kommunikation nehme ich hiermit offiziell zurück. Das hatten wir schom bei Enterprise zwischen Trip und T'Pol. Hatte ich wohl irgendwie verdrängt. Insgesamt kam mir dir Intetaktion zwischen Burnham und Sarek ziemlich steif vor. Zu Oberlehrerhaft hat sich Sarek benommen nicht wie ein Mentor. Mal sehen wie es jetzt weitergeht. Michael wird ja jetzt irgendwie auf die Discovery verfrachtet.
Fazit
Serie hat Potenzial. Hat mich vom Start weg jetzt nicht ganz so vom Hocker gehauen wie jetzt Enterprise oder The Orville (diesem Thema widme ich einen eigenen Thread noch) werde aber erst mal definitiv erst mal am Ball bleiben...
TrekMan:
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---Mein erster Reflex sah so aus: Meeeh, schon wieder ein Prequel, meeeeh, schon wieder Klingonen, meeeeh, schon wieder TOS-Ära. :/
Mir scheint es, als ob die Filmemacher von heute entweder keine eigenen Ideen haben oder sich nichts mehr trauen (und das trifft nicht nur auf Star Trek zu): Bloß nicht den Mainstream verunsichern, bloß nicht die Komfortzone verlassen, immer schön in vertrauten Gewässern bleiben, damit man nicht aus Versehen über den Hai springt. Statt dessen sehen wir das 150. Prequel, das 100. Reboot, die 500. Comicverfilmung, das 1000. Remake.
Dabei würde es gerade bei Star Trek Sinn machen, eine Serie weit nach Voyager, im 25. Jh. oder noch später anzusiedeln: Man hätte fast alle Freiheiten, müsste sich weniger mit dem Kanon rumärgern und könnte das komplette Special-Effects-Arsenal abfeuern, ohne dass sich Alt-Trekkies beschweren, es wäre zu "modern". Man könnte ohne Ende neue Aliens erfinden und die Klingonen links liegen lassen.
--- Ende Zitat ---
Als bekennender "Alt-Trekkie" fand ich es irritierend, als ich zum ersten Mal über die neue Idee einer kompletten Serie als Prequel las. Als sich das bestätigte, war ich überrascht, dass man es wirklich erneut versuchen würde, nachdem sich ENT furchtbar schwergetan hatte. Und das obwohl man von der Optik halbwegs stimmig sowohl auf Spezies, als auch auf die Technik eingegangen war.
DSC hingegen ist für mich ein Reboot, selbst wenn man bei CBS noch soviel Anders behauptet. All diese kreativen Köpfe, die sich in vielen Details TOS, teils sehr detailverliebt, annäherten haben m.E. es nicht geschafft diesen Eindruck weg zu wischen. Zumindest im Moment nicht.
Axanar wäre für mich ein Film gewesen, der sowohl von der Optik, als auch vom Ansatz stimmiger gewesen wäre. Was wahrscheinlich auch der Grund für CBS war zu intervenieren.
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---
Versteht mich nicht falsch, ich mag die Klingonen - allerdings sind sie ... ich will nicht sagen "ausgelutscht", aber in TNG und DS9 schon sehr gut definiert. Discovery fügt da - zumindest im Pilot - nicht wirklich neue Facetten hinzu. Bis auf den geänderten Look, der von Trekkies schon sehr kontrovers diskutiert wurde. Ich will mich jetzt nicht in die Masse derjenigen einreihen, die sich über das optische Upgrade der Klingonen aufregen - obwohl ich als Klingone ziemlich sauer wäre, weil keine Rasse in ST so oft "umgestylt" worden ist ;) ;) ;).
Aber gut ... wenn die Serienschöpfer meinen, dass ihre Klingonen nur dann ausreichend gefährlich wirken, wenn sie wie eine Kreuzung aus Nero und Shinzon auf Anabolika aussehen, kann ich damit leben. Ich finde es höchstens schade, dass die neue Maske recht wenig Raum für Mimik lässt, da die Klingonen doch eine recht ... expressive Spezies sind. Einen Gowron oder Martok sucht man hier jedenfalls vergebens. Eher entsteht der Eindruck, dass eine weitgehend homogene Masse von Fanatikern einem ebenso stereotypen Führer hinterher rennt. Streicht man Trekkie-Köder-Buzzwords wie Sto'Vo'Kor und Kahless, kommt ´niemand auf die Idee, dass das Klingonen sein sollen. :P
Aber wenn man sich von dem Gedanken verabschiedet, dass Klingonen wie Worf auszusehen haben, ist die Maske wirklich TOP.
--- Ende Zitat ---
Obwohl ich mich nicht zu den Fanatikern zähle, ich kann mich gut daran erinnern, welche Diskussionen es nach der Veröffentlichung von Broken Bow gab in deenen es auch um das Outfit der Klingonen ging, und warum sie so aussahen, wie bei TNG. Gegenüber DSC ist ENT rückblickend betrachtet harmlos, insbesondere was die "optischen Änderungen" betrifft. Von der Seite kann ich schon verstehen, wen man hier und da die Hand zur Kritik hebt.
Persönlich kann ich mit der klingonischen Optik in sofern arangieren, da man niemals das Gesellschaftssystem der Klingonen komplett zerlegte. T'Kumbra ist ohne zweifel ein religiöser Fanatiker gewesen, der sein eigenen Ideen pflegte, was die Außendarstellung betrifft. Mal davon abgesehen, dass so oder so jede Generation ihren eigenen Haarstil pflegt. Ein wenig unglücklich wirkten die neuen Masken dennoch auf mich, da sie offensichtlich ihre Träger sowohl in gestik als auch in Sprache behinderten. Möglich dass es auch bei einigen genauso beabsichtigt war, wenn man betrachtet, dass ein Teil der klingonischen Bevölkerung vor ca. 100 Jahren durch die fehlgeschlagenenen genetischen Experimente entstellt wurde. Vielleicht stellt sich in ein paar Episoden heraus, dass man es noch mal versucht hatte mit dem ergebnis, dass es wieder nach Hinten los ging.
Vielleicht macht man ja ähnliches mit der AOS Optik beim Brückendesign und einigen anderen Dingen, wer weiß. Allerdings glaube ich nicht daran. Dafür zielt man m. E. zu sehr auf die neuen Zuschauer ab. Warum man dabei nicht gleich auf die Uniformen von AOS zurückgegriffen hat wundert mich. Die hätten wenigsten noch optisch zur Integration beigetragen. Aber die Anleihen bei den Uniformen der U.S.S. Franklin aus Beyond sind ja auch unübersehbar.
Alleine aus dem Grund hätte ich wohl als Verantwortlicher eine Post-Voyager-Serie vorgezogen. Wenn ich das aber nicht möchte und ich mich explizit in einen bestehenden Zeitrahmen pflanze, dann sollte ich mich an diese Randbedingungen halten. Im Grunde ist es heute kein Problem mit ein wenig gutem Willen einen modernen TOS Look herzustellen, ohne dass es gleich altbacken wirkt. Axanar ist ein gutes Beispiel dafür.
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---Überhaupt, die Effekte, Schlachten, Planeten-Landschaften ... kurz: die gesamte Optik ist einfach HAMMER und kann locker mit jedem Kinofim mithalten!
--- Ende Zitat ---
Was die objektive Qualität betrifft stimme ich Dir voll zu. Aber mit einem Budget von 6-7 Mio. $ pro Folge muss aber was Gutes raus kommen.
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---Auch den Vorspann finde ich richtig originell, obwohl die Musik eher vor sich hin plätschert.
--- Ende Zitat ---
Die Musik ist in der Tat nicht der Brüller. Für meinen Geschmack zu viel Hommage und zu wenig Pep. Aber das ist Geschmackssache.
Die Bilder, wenn ich mein Kopfkino hinsichtlich der potentiellen Werbung für den föderationseigenen Raumschiffbau und seiner Hersteller (:Ugly) ausblende, finde ich ihn aus einem bestimmten Blickwinkel sogar noch originell, da er im Grunde auch eine Art Homage an Star Trek ist mit einem Hauch von Bond.
Trotzdem mal was anderes.
--- Zitat von: Lairis77 am 26.09.17, 23:00 ---Die Story gewinnt zwar keinen Innovationspreis, weiß aber zu unterhalten und wirkt (bis auf eine paar kleine Logikfehler, die man wohl überall findet), gut durchdacht.
Bei den Charakteren geht die Serie für ST neue Wege und konzentriert sich voll auf die XO Michael Burnham (wieso ein weiblicher Offizier einen männlichen Vornamen tragen muss, ist mir immer noch schleierhaft). Das kann funktionieren, ist aber definitiv riskanter, als eine ST-Serie im 25. Jh. anzusiedeln ;). Denn eine Serie, die auf eine einzelne Figur konzentriert ist, steht und fällt eben mit dieser Figur.
Gerade bei ihrem Charakter bin ich allerdings hin- und her gerissen. Ein Fanfiction-Autor hätte sie jedenfalls nicht schreiben dürfen, wenn er nicht scharf auf die Mary-Sue-Keule ist: Eine Frau, die als einziger Mensch die Vulkanische Akademie absolviert hat, nach 7 Jahren als Erster Offizier bei der Sternenflotte immer noch wie max. 35 aussieht, alles besser weiß, als der Captain, und auch noch Ziehtochter von Sarek ist.
Letzteres kotzt mich vielleicht am meisten an, denn dieser Sarek hat mit dem legendären vulkanischen Botschafter aus TOS und TNG ungefähr so viel gemeinsam wie Katzen und Igel:
- Beide haben spitze Ohren und labern von Logik - check.
- Beide fressen Katzenfutter und rennen nachts durch unseren Garten - check.
Das war's dann aber auch.
Außer, dass Spock eine Adoptivschwester bekommt, die er niemals erwähnt (wahrscheinlich hatte er schon von seinem Halbbruder die Schnauze voll :Ugly).
Man hätte also einen x-beliebigen Vulkanier erfinden können (was glaubwürdiger gewesen wäre), aber man buddelt Sarek aus, um die Fans bei der Stange zu halten. Und dieser Sarek empfiehlt "Mary-Sue" Michael indirekt, gegen ihren Captain zu meutern und bei jeder Begegnung mit Klingonen, zuerst zu feuern? Vielleicht ist ja mein Gedächtnis mti 40 nicht mehr das Beste - aber ich dachte, Vulkanier wäre Pazifisten.
Bei Michael war die ganze Vulkanischen Ausbildung offenbar fürs Plumpsklo, wenn sie von so primitiven Gefühlen wie Rache geleitet wird und immer wieder kurz davor ist, in Tränen auszubrechen.
Überfliegerin oder Versagerin, nervige Besserwisserin oder vielschichtiger Charakter, Mary-Sue oder Anti-Mary-Sue ... oder irgendwas dazwischen ... Das ist hier die Frage, die m.E. über Hopp oder Top der Serie entscheidet. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es gelingt, sie aus dem Knast zu holen und auf die Discovery zu befördern. Dürfte nicht einfach sein und könnte sehr spannend werden!
Die meisten anderen Charaktere sind bisher eher blass geblieben. Michelle Yeoh hat mir als Captain sehr gut gefallen (allein, wie sie das Starfleet-Symbol in den Sand getrampelt hat, um ein Signal an ihr Schiff zu senden, war genial), aber leider bleibt sie uns nicht lange erhalten :(.
Lt. Saru ist in erster Linie durch seine "Feigheit" aufgefallen, doch er hat auf jeden Fall Potenzial.
Fazit: Ich bin erstmal angefixt und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der Pilot ist toll inszeniert und hat vieles richtig gemacht. Aber ich finde es bisher schwierig, mit den Charakteren warm zu werden.
--- Ende Zitat ---
Sie ist so transparent in ihrem Ablauf, dass es bereits nach der Begegnung und dem fast lachhaften Ableben des "Fackelträgers" klar war, wie sie sich weiter entwickelte. Ein wenig befremdlich fand ich das Auftauchen der Tarnvorrichtung. Ich hoffe die Verantwortlichen Produzenten
haben damit eine Verstrickung der Romulaner in diesen Vorfall eingeplant, ansonsten wird es auch da abstrus.
Aber da muss ich zugeben hat man mich mit überrascht. Die Romulaner hätten wohl am meisten von der geänderten
politischen Lage insbesondere wenn man bedenkt, dass sie schon zu Archers Zeiten im Hintergrund agierten.
Es würde mich daher nicht wundern, wenn T'Kumbra ein Nachkomme des Duras ist.
Wenn ich die Pilotfolgen nur mit der Brille des AOS Betrachters mir ansehe, so ist es sogar im Ansatz intelligentere Unterhaltung wie die beiden ersten Abrams Filme. Aber selbst in dem Kontext sind einige meiner „Irritationen“ nicht zu stopfen, aber zumindest erträglich, da man sie gut ignorieren kann. Von der Seite werde ich mir zunächst die Serie auf der Basis weiter ansehen und montags mein Popcorn genießen. Es ist zu erwarten, dass die Geschichten noch besser und intelligenter werden, da Pilotfolgen so ihre Eigenheiten haben. Von der Seite hoffe ich sogar, dass man vielleicht auch mal positiv nach vorne gerichtete Episoden erwarten kann mit etwas weniger holprigen Humor. In dem Fall wäre es gute Unterhaltung die man begrüßen sollte, selbst wenn man nicht mehr so mit dem Herzen dabei ist.
Aber vielleicht überzeugt man mich ja doch noch, dass das Ergebnis dieser Schar von Executive-Producern (ich glaube ich habe 8 oder 10 gezählt), doch noch seinen rechtmäßigen Platz verdient.
The Animaniac:
Kann nicht sagen das ich mit den neuen Klingonen sonderlich zufrieden bin. Wir alle wollten Axanar und haben statdessen das bekommen. Mal sehen obs besser wird.
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