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ST-DSC S01E01: The Vulcan Hello
Max:
Das stimmt. Vielleicht sollte es auch eine Zeremonie sein, die aus T'Kuvmas Sicht beziehungsweise aus der Perspektive derer, die dieses Ding da gebaut hatten, diesen Moment der Erleuchtung symbolisieren sollte.
TrekMan:
Vermutlich. Viel Symbolik.
Es ist schade, dass man da nicht tiefer eingestiegen ist. Das wäre die Gelegenheit gewesen tiefer in die klingonische Psyche hineinzusehen. Aber wer weis, vielleicht kommt das, wenn keiner mehr damit rechnet.
Leela:
--- Zitat ---Rein rechtlich ist es eine Meuterei, aber es gab ja auch öfter Einzelfälle, in denen Sternenflottenoffiziere etwas gemacht haben, was den Willen ihrer Vorgesetzten widersprach
--- Ende Zitat ---
-> „Gehorsamsverweigerung, früher auch als Befehlsverweigerung bezeichnet, ist die Weigerung eines Soldaten, den Befehl eines Vorgesetzten auszuführen.... Als Meuterei wird über die reine Gehorsamsverweigerung hinausgehend eine Revolte gegen Vorgesetzte bezeichnet." (Wikiquote)
Burnham der Meuterei zu bezichtigen, macht es nicht dazu. Sie hat einen Vorgesetzten kaltgestellt um einen eigenen Befehl durchzusetzen. Weder hat sie erkennbar den Willen das Schiff oder Kommando dauerhaft zu übernehmen. noch die Crew auf ihre Seite zu ziehen.
--- Zitat ---Überhaupt wieso sollte sich eine Krieger Rasse sich 100 Jahre einfach von der Föderation fernhalten?
--- Ende Zitat ---
Auch das wird angeschnitten, die Klingonen halten die Föderation bis dahin nicht für einen würdigen Gegner und scheinen generell seit längerem keinen grossen Krieg mehr geführt zu haben. Insgesamt läuft die Neuinterpretation der Klingonen etwas auf eine alte (wie zB bei den Mongolen üblich) Stammesstruktur hinaus. Wo ab und zu ein „Einiger“ kommt der alle Stämme vereint, für ein größeres Ziel, Angriff.
--- Zitat ---Na ja, die Vulkanier würden da dann sich alles schönreden, indem sie einfach behaupten, es sei logisch: Beim ersten Aufeinandertreffen haben sie nicht geschossen und wurden zerstört. Beim zweiten haben sie sich einfach anders verhalten, weil die erste Methode nicht funktioniert hat. Okay, Saru-Modus: Die Flucht anzutreten, wäre auch eine kluge Alternative gewesen, aber sei's drum.
--- Ende Zitat ---
Auch die beiden Punkte, obwohl oft zu finden, finde ich nur bedingt treffen. Man erfährt sehr früh das die Klingonen lange nicht mehr aufgetaucht sind – also selbst die Scharmützel mit den Vulkaniern dürften nicht zu häufig vorgekommen sein.
Die Konversation mit Sarek läuft zudem etwas anders, soweit ich mich erinnere fragt Burnham ihn, wie die Vulkanier trotz der Agressiven Art der Klingonen, sofort anzugreifen, einen Status Quo oder ein Auskommen, ein Arrangement „established“ hätten. Sarek erklärt daraufhin, dass die Vulkanier bei den folgenden Gelegenheiten das Feuer eröffnet hätten – um Stärke zu demonstrieren. Eine Art, „Wir wissen wer ihr seid, respektiert uns und wir kommen klar!“. Soweit ich mich erinnere, sagt Sarek nicht, dass die Vulkanier begonnen hätten sämtliche Klingonischen Schiffe die sie trafen zu zerstören. Sie sind lediglich bewusst aggressiv aufgetreten.
Spocks Rat an Kirk, im TOS Pilotfilm, er solle Gary Mitchell töten, bevor dieser zu mächtig werde, ist nicht nur deutlich aggressiver, sondern kommt auch aus einer ähnlichen „Logik“.
Genau das schlägt Burnham dann vor; sofort – und immerhin wurde sie eben auch sofort attackiert – anzugreifen und Stärke zu zeigen, gerade um den Klingonen zu zeigen das man weder Schwach noch nachsichtig ist, und sie so erst recht zu einen Angriff einzuladen.
Eine Flucht scheidet genau unter dem Gesichtspunkt aus. Sareks Aussage geht dahin das die Klingonen Nichts-Tun oder Rückzug auch als Zeichen für einen Angriff nutzen würden – zudem hatte der Capatin einen Rückzug bereits ausgeschlossen, weil man sich im Territorium der Föderation befand. Ganz zu schweigen davon das ein Admiral Verstärkung geschickt hatte.
Es ist nicht, wie oft unterstellt, Burnhams Schuld das sie auf dem Artefakt sofort angegriffen wird. Es ist nicht ihr Fehler das Giorgiu Handlungsbedarf sieht, weil man sich in Föderationsterritorium befindet. Und die Meinung von beiden wird auch spätesten unerheblich als der Admiral ihnen eine Flotte Verstärkung schickt.
--- Zitat ---Aber was glaubt Burnham eigentlich erreichen zu können? Ich meine, so oft fallen bei ihr Kommentare, sie wolle alle retten oder habe alle retten wollen. Aber die Vorstellung, dies könne durch einen Erstschlag gelingen, ist doch völlig unsinnig! Warum sollten die Klingonen so einen Angriff dann einfach auf sich beruhen lassen und nicht als Kriegserklärung auffassen?
--- Ende Zitat ---
Wieso das denn? Die Klingonen schwer zu treffen und sich dann in einer starken Position oder einem Patt zurückzuziehen, hätte all das womöglich verhindert. Und wieso sollten sie das dann ruhen lassen? Eben weil genau dargestellt wird das es „DIE" Klingonen zu dem Zeitpunkt gar nicht gibt, sondern nur diese Häuser – die sich offenbar nicht einig sind. Sie streiten ja sogar noch (und lehnen es ab) sich gegen ein einzelnes Schiffes zusammen zu tun und Krieg zu führen... woraufhin dummerweise eine ganze Föderationsflotte erscheint.
Außerdem hätte Burnham sich auf der „Fackel“ von dem Wächter als der vor ihr in Rüstung und bewaffnet auftaucht, auch erstmal einen Arm abschlagen lassen können... oder ein Bein? Das hätte dann geholfen? Das ihre Gegenwehr (das Jetpack zünden) gleich zum Anrempel-Suizid des Angreifers führt, war kaum absehbar. Death by Snoo-snoo.
--- Zitat ---"The Vulcan Hello" und "Battle..." agieren da aber zu gehetzt. Hier gibt es also auch keinen echten Plan außer, dass Burnham eigentlich raus aus der Nummer (wie sie das wohl in Folge drei gerade biegen wollen?) und der Krieg mit den Klingonen die Ausgangslage sein sollte.
--- Ende Zitat ---
Mit einer Ausnahme wird keine Lead Role in einem Star Trek Piloten auch nur annähernd soviel mit Background unterlegt wie Burnham. Die Ausnahme ist Sisko im DS9 Pilotfilm – den man genau wie sie auf seinem alten Schiff sieht, unter seinem alten Captain, der stirbt, und seine Frau – zudem wird der Konflikt mit den Borg einbezogen und ein ähnliches Rachemotiv aufgebaut (gegen Picard allerdings).
Der Discovery Pilot hat nichts anderes gemacht als diese gesamte Exposition zur Figur und dem Szenario zu übernehmen und die Borg gegen die Klingonen auszutauschen und auf 80 Minuten zu ziehen. All das hätte man sich sparen und später teils in Rückblenden zeigen können, nachdem Burnham auf dem Schiff (Discovery) ist, wo sie auch dienen wird. Die Macher wollten aber diesen ausführlichen Prolog – woraufhin nun die Zuschauer kommen und sagen, „Ja, aber da ist dort noch eine Lücke, und da noch eine...“ usw.
Egal wo und wie früh sie also auch ansetzen, es werden immer Lücken bleiben. Man kann nun sagen das der gesamte Burnham Prolog überflüssig ist. Muss man aber nicht so sehen. Aber es ist erkennbar ein Prolog, weswegen Lücken und eine schnelle Erzählweise kein Fehler sein müssen.
Viele Bemängeln auch das nicht so viel passieren wird - aber das ausgerechnet die Erforschung was mit der Sonde passierte und die Erforschung der Anomalie so ausführlich gezeigt wird (pure Forschung) oder das man sich die Zeit nimmt die Klingonen zu zeigen - in ausufernd designten Sets und mit langen Erklärungen zum Stand der Dinge... also man schon versucht hier eben keine 0815-Schiesst-gleich Gegner hinzustellen... ist auch nicht recht.
Max:
Yay, Leela 's back! :bounce
(Danke für Deine Nachricht, ich werde antworten, aber wir kennen das ja inzwischen: Ich kann noch nicht genau versprachen, wann :) :lieb)
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 00:04 ---Burnham der Meuterei zu bezichtigen, macht es nicht dazu. Sie hat einen Vorgesetzten kaltgestellt um einen eigenen Befehl durchzusetzen. Weder hat sie erkennbar den Willen das Schiff oder Kommando dauerhaft zu übernehmen. noch die Crew auf ihre Seite zu ziehen.
--- Ende Zitat ---
Wie lautete denn die Einschätzung des Gerichts? Ich habe den Wortlaut nicht mehr im Ohr? Sprachen die von "Meuterei"? Jedenfalls schien es ihnen schlimm genug, um Burnham lebenslänglich einzubuchten.
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 00:04 ---Die Konversation mit Sarek läuft zudem etwas anders, soweit ich mich erinnere fragt Burnham ihn, wie die Vulkanier trotz der Agressiven Art der Klingonen, sofort anzugreifen, einen Status Quo oder ein Auskommen, ein Arrangement „established“ hätten. Sarek erklärt daraufhin, dass die Vulkanier bei den folgenden Gelegenheiten das Feuer eröffnet hätten – um Stärke zu demonstrieren. Eine Art, „Wir wissen wer ihr seid, respektiert uns und wir kommen klar!“. Soweit ich mich erinnere, sagt Sarek nicht, dass die Vulkanier begonnen hätten sämtliche Klingonischen Schiffe die sie trafen zu zerstören. Sie sind lediglich bewusst aggressiv aufgetreten.
--- Ende Zitat ---
Ja, die Frage ist bloß, was daraus zu folgern ist.
Schwierig - wenngleich für die Prämisse der Serie nicht ohne Reiz - ist doch die Einschätzung der Klingonen generell.
Stärke demonstrieren, mag ja eine schöne Sache sein, bloß wie werden Klingonen (die bekannten und die aus DSC) nun darauf reagieren? Müsste man nicht davon ausgehen, dass sie zurückfeuern, um ihrerseits eine gewisse Stärke zu demonstrieren? Müsste man dann zurückfeuern oder wäre das erste Signal der Respekt einflößenden Stärke dann schon ausreichend?
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 00:04 ---Spocks Rat an Kirk, im TOS Pilotfilm, er solle Gary Mitchell töten, bevor dieser zu mächtig werde, ist nicht nur deutlich aggressiver, sondern kommt auch aus einer ähnlichen „Logik“.
--- Ende Zitat ---
Kirk hat den Rat aber nicht (sofort) befolgt. Insofern war Georgiou eine passende Sternenflottenkommandantin.
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 00:04 ---Genau das schlägt Burnham dann vor; sofort – und immerhin wurde sie eben auch sofort attackiert – anzugreifen und Stärke zu zeigen, gerade um den Klingonen zu zeigen das man weder Schwach noch nachsichtig ist, und sie so erst recht zu einen Angriff einzuladen.
--- Ende Zitat ---
Hmm, joah, eigentlich ist das nur für die Figur interessant (gut, was heißt nur). Den Zuschauer interessiert natürlich auch, wie Burnham, ihre Leute und die ganze Föderation den Beginn des Kriegs wahrnehmen. Bedenkt man aber, wie T'Kuvma drauf ist, war ja ohnehin alles egal. Er wollte den Krieg, daran hätte kein "vulkanischer Gruß" etwas geändert.
Insofern kann man da natürlich eine gewisse Tragik darin sehen, dass Burnham glaubte und wohl immer weiter glauben wird, ihre Blödsinnstat hätte etwas bewegen können.
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 00:04 ---Eine Flucht scheidet genau unter dem Gesichtspunkt aus. Sareks Aussage geht dahin das die Klingonen Nichts-Tun oder Rückzug auch als Zeichen für einen Angriff nutzen würden
--- Ende Zitat ---
Nun ja, was sind schon die Klingonen? Sie scheinen immer wieder Attacken und Überfälle zu unternehmen (sonst wäre Burnham keine Waise), gleichzeitig vergehen scheinbar Jahre und Jahrzehnte ohne irgendwelche Kontakte. Die Überfälle müssen auf Föderationsgrund passiert sein und hatten dennoch keine Gegenschläge (die auch ein "vulkanischer Gruß" gewesen wären) zur Folge und all das sorgte trotzdem nicht dafür, dass ein großer Krieg vom Zaun brach. Das war doch die Ausgangslage für die Crew der "Shenzhou". Was wäre also schon passiert, wenn man sich zurückgezogen hätte? Die Crew wäre mit dem Leben davon gekommen. Man hätte sich zur nächsten Kolonie zurückziehen können (die Kommandantin erwähnte, was?, Eagle 12?) und hätte dort immer noch alle Optionen gehabt.
Nicht dass anzunehmen gewesen wäre, dass sich das Schiff wirklich zurückzieht. Aber es wäre man eine orignelle Variante gewesen, jedenfalls interessanter als eine Schlacht.
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 00:04 ---Viele Bemängeln auch das nicht so viel passieren wird - aber das ausgerechnet die Erforschung was mit der Sonde passierte und die Erforschung der Anomalie so ausführlich gezeigt wird (pure Forschung) oder das man sich die Zeit nimmt die Klingonen zu zeigen - in ausufernd designten Sets und mit langen Erklärungen zum Stand der Dinge... also man schon versucht hier eben keine 0815-Schiesst-gleich Gegner hinzustellen... ist auch nicht recht.
--- Ende Zitat ---
Lese ich da heraus, dass Du findest, dass "TVH" ein guter Start in die Serie ist? Mir fehlt nämlich noch eine eigentliche Einschätzung Deinerseits, auf die ich so gespannt war :)
Leela:
--- Zitat ---Wie lautete denn die Einschätzung des Gerichts?
--- Ende Zitat ---
Das plädiert auf Meuterei, dem Burnham ja auch zustimmt. Ebenso wird sie in Episode drei ja mit diesem Brandmark versehen... sehr überzeugend ist das aber nicht, es wirkt genauso wie ihre Überreaktion dem Captain auszuknocken durch das Drehbuch gewollt forciert und aufgesetzt, entgegen dem Geschehen.
--- Zitat ---Kirk hat den Rat aber nicht (sofort) befolgt.
--- Ende Zitat ---
Nein, hat er nicht. Und das haben einige aus seiner Crew am Ende auch mit dem Leben bezahlt. Spocks Rat Gary Mitchell zu töten ist aber auch eine Überreaktion... was entweder bedeutet solche Ratschläge mit überschiessenden Innentendenzen sind in seiner Familie erblich, oder (ich kann mich nicht erinnern das dies je allzu kritisch diskutiert wurde) es war den Fans egal... weil es eben Spock war.
--- Zitat ---
--- Zitat ---Genau das schlägt Burnham dann vor; sofort – und immerhin wurde sie eben auch sofort attackiert – anzugreifen und Stärke zu zeigen, gerade um den Klingonen zu zeigen das man weder Schwach noch nachsichtig ist, und sie so erst recht zu einen Angriff einzuladen.
--- Ende Zitat ---
Hmm, joah, eigentlich ist das nur für die Figur interessant (gut, was heißt nur).
--- Ende Zitat ---
Ein Klingone greift an... der greift sie doch nicht als Privatperson an oder weil sein Netflix Account gerade gesperrt wurde und er nicht weiß was er machen soll. Das ist ein aggressiver erster Angriff von einem Militärangehörigen einer fremden Grossmacht. Das kann man für den Gesamtplot doch nicht als unerheblich einstufen.
--- Zitat ---Bedenkt man aber, wie T'Kuvma drauf ist, war ja ohnehin alles egal. Er wollte den Krieg, daran hätte kein "vulkanischer Gruß" etwas geändert.
--- Ende Zitat ---
Das ist unklar. T'Kuvma braucht das Spektakel, den Erfolg auf grosser Bühne. Sein Schiff (leider offenbar auch eine Art Superschiff) ist der Shenzou weit überlegen (wird gesagt). Hätte die Shenzhou nun das Feuer eröffnet hätte T'Kuvman entweder erwidern oder einen Rückzieher machen müssen. In beiden Fall hätte er von den 24 Häusern kaum als grosser Held dagestanden... Bei Option eins hätte er sich lächerlich gemacht ein so unterlegenes Schiff als Bedrohung zu verkaufen und seinen Angriff darauf als Stärke, und bei der Rückzieher Option hätte er auch blamiert da gestanden. Das ist zwar spekulativ, aber liegt im erzählerischen Rahmen der Episode und weist durchaus eine innere Logik auf.
Ebenso wie mehrfach betont wurde das man bei einem Rückzug und einem dann erfolgenden klingonischen Angriff nicht alle möglichen Ziele (es ging wohl um eine Kolonie und eine woanders gelene Station) hätte schützen können. Ein Rückzug ist damit, nach Drehbuchlage, die schlechteste denkbare Option (was auch so dargestellt wird).
--- Zitat ---Lese ich da heraus, dass Du findest, dass "TVH" ein guter Start in die Serie ist?
--- Ende Zitat ---
Es war unterhaltsam, mehr hatte ich auch nicht erwartet. Im Vergleich zu anderen Star Trek Pilotfilmen ist er es in jedem Fall, schon allein weil er neuen Sehgewohnheiten besser entgegen kommt.
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