Forum > ST-DSC: Season 1
ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
Alexander_Maclean:
@max
Star Trek war aber immer ein Kind seiner Zeit. TNG lief zu einer Zeit als man in Sachen Weltfrieden Hoffnubg schöpfte. Der kalte Krieg war zu Ende. Die EU gewann immer mehr an Einfluss.
Heutzutage kann man aufgrund des Terrors keine utopische Serie an den Mann bringen.
Und man darf ja auch nicht vergessen, wir reden von einer US serie dort scheint man anders zu ticken als bei uns in Europa.
Leela:
--- Zitat ---Es gibt keinen echten Grund anzunehmen, Burnham habe nachträglich Recht behalten. Nur weil die getroffenen Maßnahmen in eine Schlacht mündeten, heißt das nicht automatisch, dass eine bestimmte andere Entscheidung, die nicht getroffen wurde, eine Schlacht verhindert hätten. Sonst könnte man genauso sagen, dass Sarus Vorschlag genau der richtige gewesen wäre.
--- Ende Zitat ---
Das ist etwas Nitpickerei, finde ich. An Bord der Shenzhou gibt es, vertreten durch die führenden Offiziere, zwei Optionen; Verhandlung oder Angriff. Die gewählte Option (Verhandlung) scheitert grandios. Das heisst nun nicht das Angriffs-Option erfolgreicher hätte sein müssen – aber erfolgloser wäre sie auch nicht gewesen. Sie wäre also, wenn man es vom Ende her sieht, definitiv nicht falsch(er) gewesen.
--- Zitat ---… in Augen verdammt vieler Sternenflottenoffiziere hätte es dann so ausgesehen, als hätte Burnham durch ihre Tat den Krieg erst provoziert.
--- Ende Zitat ---
Viele lasten ihr das ja auch an, was zB in Episode 3 zu Beginn auch eine nahezu absurde Spitze getrieben wird (die Behandlung der Figur da ist extrem unangemessen finde ich, man bezeichnet die Gefangenen als "Müll" und lässt Burnham bewusst in einen Fight laufen ohne einzugreifen. Das fand ich viel unapettetitlicher als eine Bombe in einem Klingonen)- Zudem gibt man Burnham nun auch noch die Schuld an Girgious Tod, usw.
Es funktioniert nur nicht.
- wir haben ein altes klingonisches Relikt das in Föderationsterritorium ist (die Klingonen erkennen sogar an das es Föderationsterritorium ist)
- wir haben einen zerstörten Satelliten in dem System
- als man das Relikt untersucht kommt es zu einem Angriff
- und dann taucht ein getarntes riesiges klingonisches Superschiff auf
aber Burnham (egal was sie auch tut) provoziert den Krieg?
Auch der weitere Verlauf ist völlig klar;
- die Klingonen eröffnen das Feuer
- als der Admiral verhandeln will, täuschen sie ihn und zerstören sein Schiff
Für keinen dieser Punkte ist Burnham ursächlich.
--- Zitat --- Das Grundproblem ist, dass ich in DSC fast null positiv-utopische Elemente ausmachen kann. Es macht mich betroffen, dass eine Star Trek-Serie für unsere Gegenwart so ein Interesse an Krieg zeigt.
--- Ende Zitat ---
Wie wohl auch bei den Filmen läuft so eine Erwartung beinahe zwangsläufig auf eine Enttäuschung hinaus. Das war aber in meinen Augen schon absehbar als Klingonen und die Idee des Prequels bestätigt wurden. Zudem sind die Serien halt immer noch ein Spiegel des US-Amerikanisches Zeitgeistes. Wie gross ist wohl der Spielraum in einem Lanf das darüber diskutiert on „taking a knee“ ein unpatriotischer Akt sei?
PS in der deutschen Synchro ist auch ein merkwürdiger Genderismus, wenn man Burnham als "Meuterin" bezeichnet. Ein Wort das es mWn nicht gibt. Von dem "Meuterer" gibt es meines Wissens nach keine weibliche Form und der Terminus bezeichnet Personen jeden Geschlechts. Auch als Frau müsste Burnham ein (der) Meuterer sein.
TrekMan:
--- Zitat ---Insgesamt finde ich die Doppelfolge durchaus sehenswert. Einige Dinge sind gelungen und interessant (das Redesign der Klingonen) andere weniger (die neuen Uniformen und Schiff der Klingonen).
--- Ende Zitat ---
Von einem bestimmten Blickwinkel aus gesehen sind die beiden ersten Episoden das auch. Betrachtet man die Folgen für sich, ohne den Kontext der STar Trek Prime-Timeline finde ich ist es sogar bessere Unterhaltung, als das was Abrams ins Kino gebracht hat. Es ist modern inszeniert, hat eine exzellente Optik für eine Fernsehserie und ordnet sich dem destruktiven Zeitgeist unter.
--- Zitat ---Die Menge an Kritik über Burnham scheint mir hypocritical. Es gibt drei Situationen wo der Pilot hier schwächelt: Als sie den Captain betäubt (schwaches Drehbuch) und als sie am Ende, entgegen ihres eigenen Ratschlages T'Kuvma tötet anstatt nur betäubt (Schwache Figur)... und die Rückblende wo sie als Vulkanierin 'verkleidet' an Bord kommt und einen auf Vulkanier macht – was irgendwie ziemlich strange wirkt. Alles andere ist im Rahmen einer TV Serie ok für mich.
--- Ende Zitat ---
Die Hauptfigur mag aus menschlicher Sicht schwächen zeigen, da ihre Teilnahmslosigkeit durch den strengen vulkanischen Einfluss doch geprägt ist. Das finde ich um so bedauernswerter da man m.E. es einfach hätte besser sein lassen. Da gäbe es auch intelligentere Ansätze.
Aber die sind vielleicht nicht so bekannt. Ich finde das AOS und DSC schon die ersten Züge einer emotional kompromittierten Familien-Saga zeigen, denn ohne Spock oder Sarek scheint es nicht mehr zu gehen. Das erinnert mich etwas an eine andere (Familien-) Saga, die man irgendwann einmal in die Kinos brachte und die in diesem Jahr mit ihrer Episode VIII einen weiteren Stein dazu legt.
Dadurch wirkt DSC in meinen Augen beliebig austauschbar mit GoT, House of Cards o.ä. Popkorn TV eben. Hirn abschalten und berieseln lassen, so wie es der heutige Konsument offenbar will. :[
Max:
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 03.10.17, 01:29 ---Star Trek war aber immer ein Kind seiner Zeit.
--- Ende Zitat ---
Zum Spiegel der Zeit gehört aber auch, nicht nur allgemeine Tendenzen, sondern auch Hoffnungen der Menschen aufzugreifen.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 03.10.17, 01:29 ---Heutzutage kann man aufgrund des Terrors keine utopische Serie an den Mann bringen.
--- Ende Zitat ---
Warum eigentlich?
(Dazu gäbe es mehrere Ansätze, ein ziemlich provokanter würde lauten: Warum muss sich eine Serie vom internationalen Terrorismus ihr Bild der Zukunft diktieren lassen?)
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 03.10.17, 01:29 ---Heutzutage kann man aufgrund des Terrors keine utopische Serie an den Mann bringen.
--- Ende Zitat ---
Nocheinmal zu diesem Zitat: Da wäre ich im allerersten Moment geneigt, zuzustimmen. Aber dann glaube ich, dass es sie geben wird, die eine neue positive Serie von Amazon / Netflix (wie auch immer), die einen ganz anderen Blick auf die Welt haben wird und durch gigantisches Budget und die entsprechend namhaften (und vielleicht auch guten) Schauspieler, die eingekauft werden können, und durch eine, nennen wir sie 'pfiffige' Idee erfolgreich und als revolutionär gefeiert werden wird. Dann wird es einen Hype geben und alle, die bisher die dunklen, brutalen Serien toll fanden, werden diese Ergänzung begrüßen und ihre Freude am neuen Format plötzlich ganz leicht begründen können.
"Discovery" hätte so diese Serie sein können, aber ich kann den Machern eigentlich gar nicht vorwerfen, dass sie stattdessen ideen- und mutlos vorgegangen sind, denn wer möchte in dem Metier schon ein echtes Risiko eingehen?
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 04:58 ---
--- Zitat ---Es gibt keinen echten Grund anzunehmen, Burnham habe nachträglich Recht behalten. Nur weil die getroffenen Maßnahmen in eine Schlacht mündeten, heißt das nicht automatisch, dass eine bestimmte andere Entscheidung, die nicht getroffen wurde, eine Schlacht verhindert hätten. Sonst könnte man genauso sagen, dass Sarus Vorschlag genau der richtige gewesen wäre.
--- Ende Zitat ---
Das ist etwas Nitpickerei, finde ich. An Bord der Shenzhou gibt es, vertreten durch die führenden Offiziere, zwei Optionen; Verhandlung oder Angriff. Die gewählte Option (Verhandlung) scheitert grandios. Das heisst nun nicht das Angriffs-Option erfolgreicher hätte sein müssen – aber erfolgloser wäre sie auch nicht gewesen. Sie wäre also, wenn man es vom Ende her sieht, definitiv nicht falsch(er) gewesen.
--- Ende Zitat ---
Man kann das vielleicht Nitpicking nennen, aber ich bleibe nach wie vor dabei, dass man seriöser Weise keine Aussagen darüber treffen kann, welche Erfolgsaussichten es für eine Option gegeben hätte, die nicht gewählt wurde. (Nebenbei bemerkt, darauf beharre ich jetzt einfach mal, hätte es drei Optionen gegeben - *zu Saru schiel* ;) ;))
Auf Deinen letzten Satz - dass diese Handlungsweise nichts Schlimmeres herbeigeführt hätte - können wir uns gut einigen, glaube ich :)
Grundsätzlich gibt es, um das noch einmal zu betonen, ja auch eine harte Diskrepanz zwischen dem Wissen der Zuschauer und dem der Figuren.
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 04:58 ---Für keinen dieser Punkte ist Burnham ursächlich.
--- Ende Zitat ---
Ich kenne bis jetzt nur die Folgen eins und zwei.
Aber DSC will Burnham halt wohl in eine bestimmte Richtung drängen. Wir, die Zuschauer, sollen wohl auf ihrer Seite stehen, weil wir es so ungerecht finden, dass sie nicht dafür gewürdigt wird, dass sie eigentlich nichts falsch gemacht und sich so bemüht hat.
--- Zitat von: Leela am 03.10.17, 04:58 ---
--- Zitat --- Das Grundproblem ist, dass ich in DSC fast null positiv-utopische Elemente ausmachen kann. Es macht mich betroffen, dass eine Star Trek-Serie für unsere Gegenwart so ein Interesse an Krieg zeigt.
--- Ende Zitat ---
Wie wohl auch bei den Filmen läuft so eine Erwartung beinahe zwangsläufig auf eine Enttäuschung hinaus. Das war aber in meinen Augen schon absehbar als Klingonen und die Idee des Prequels bestätigt wurden. Zudem sind die Serien halt immer noch ein Spiegel des US-Amerikanisches Zeitgeistes.
--- Ende Zitat ---
...und nicht nur des amerikanischen Zeitgeistes. Sieht man, welchen Erfolg Serien wie GoT auch hierzulande haben, ist das Dunkle und Brutale nicht einmal Inhalt von gesellschaftlichen Debatten, sondern angeblich Unterhaltung.
Vielleicht war die Enttäuschung für mich vorprogrammiert. Besser wird es durch diese Erkenntnis aber auch nicht.
Wahrscheinlich wird ST:Discovery für mich zum Totalausfall :( Sehr traurig. Da kommt schon mal eine neue ST-Serie heraus, und dann sowas :(
CptJones:
In dieser Folge wird sehr deutlich , dass die Begegnung von Burnham und dem Krieger auf dem Artefakt von T´Kuvma als beschleuniger für dessen Pläne dient. Man sieht deutlich dass die Föderation nur als Vehikel für den internen Machtkampf des Reiches dient. Als gemeinsamen Gegner den man nur bezwingen kann, wenn man die Internen Konflikte beendet und man als ein Reich agiert.
Wie aufs Stichwort erscheint die Einheit der Sternenflotte, als zuvor die Mitglieder des Hohen Rates über Konferenzschaltungfeststellten, dass die Shenzou alleine keine wirkliche Gefahr darstelle. Ab da war es endgültig vorbei um diese Sache noch ohne einen Schuss abzugeben zu beenden.
Dummerweise wurde auch T´Kuvma bei dem Versuch getötet, ihn Gefangen zu nehmen wodurch er wie von Burnham prophezeit zu einem Märtyrer wurde und somit der Konflikt für die Klingonen endgültig seine Legitimation erhalten hatte.
Zu einem vorzeitigen Fazit werde ich kommen wenn ich noch die dirtte Folge angeschaut habe.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete