Autor Thema: ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars  (Gelesen 7057 mal)

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Max

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Direkt im Anschluss an "The Vulcan Hello" folgte die zweite Folge von "Star Trek: Discovery" - "Battle at the Binary Stars".
Hier ist der Thread für diese Episode, um ausführlich darüber zu diskutieren! :)


Wer möchte, kann der Folge in der Umfrage auch eine Schulnote geben :)

EDIT: Ich habe die Optionen für die Umfrage dahingehend umgestellt, dass man nun jederzeit seine Meinung in der Abstimmung ändern kann; wer also die Folge bisher hasst, sie nach dem zweiten Anschauen aber liebt, kann eine andere Note vergeben :)
« Letzte Änderung: 29.09.17, 19:50 by Max »

TrekMan

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #1 am: 02.10.17, 19:40 »
Phasenweise ziemlich unglaubwürdig, was die Zusammenhänge betrifft. Hinterlässt mehr Fragen, als bestimmte Einspieler beantworten.
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

Max

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #2 am: 02.10.17, 21:39 »
Dasnke, dass Du für diesen Thread das Eis gebrochen hast :)

Nur ein paar Tage ist es her, dass ich "BatBS" gesehen habe, und schon fällt es mir schwer, mich wirklich daran zu erinnern.
Ich werde jetzt auch nur ein paar Anmerkungen von dem, was mir in den Sinn kommt, fallen lassen.

- Nach wie vor verstehe ich nicht, was Burnham vor hatte. Ich weiß nicht, wie eine Gewaltspirale vermieden hätte werden sollen.
- Natürlich ist die Hologramm-Technologie unpassend, aber an sich ist sie mir bislang schlechtweg egal. Aber die Verzerrungseffekte, als die "Europa" angegriffen wurde, erzielten eine coole Wirkung.
- Georgious Vorhaben, in einem Selbstmordkommando das Klingonenschiff mit einem Torpedo zu schäden, wirkt auf mich deplaziert. Es hätte sicherlich eine Handvoll Alternativen gegeben, selbst wenn das Schiffchen keinen Autopiloten haben sollte (zumal Beamen ja kein Problem zu sein scheint).-
- Wieder widerlich wird es, wenn die Sternenflottencrew der Leiche den Sprengsatz anheftet. Ich kann mir vorstellen, wie sich die Autoren dafür gefeiert haben, da auf einen super Trick gekommen zu sein, dabei zeigen sie einfach moral verwerfliches Verhalten.
- Wenn in DSC ein aktuelles Thema wie Terrorismus aufgegriffen werden sollte, ist das bislang nicht gut gelungen. Klar, es soll da diese klingonischen Überfälle gegeben haben, aber das Verhalten von Georgiou (und Burnham, die ja sowieso einen Angriff provozieren möchte) ist da eigentlichen perfider als das, was die Klingonen abgezogen haben.
- Klar, Ausflüge solcher Art gab es auch schon bei TOS, aber Georgious und Burnhams Beamen auf das klingonische Schiffe erinnerte mich voll und gar an den von Kirk und Spock im ersten JJA-ST-Film.
- Die Inszenierung von Georgious Tod war zu hektisch, so konnte (wiedereinmal) keine emotionale Reaktion hergestellt wurde, wobei das Wegbeamen Burnhams, bevor sie die Captain erreichen konnte, schon effektvoll war.
- Der ganze Ausflug diente dem Zweck, T'Kuvma gefangen zu nehmen - es ist so ernüchternd, dass dieses Vorhaben wieder so plötzlich durch eine weitere Unkontrolliertheit Burnhams scheitert. Es geht nicht darum, dass sie nicht schockiert sein dürfte, dass eine Freundin vor ihren Augen getötet wird. Aber einfach zu schießen, wäre auch eine instinktive Handlung gewesen, aber sie stellt die Waffe ja zuerst schnell noch um. Außerdem darf man sich fragen, ob dann nicht doch lieber ein anderer Offizier mitgehen hätte sollen.
- Lustig ist in diesem Zusammenhang außerdem, dass Burnham wieder im Spiel ist, obwohl sie immer noch der Meuterei angeklangt ist. Das Einzige, was sich geändert hat, ist doch nur, dass sie sich (um es verkürzt auszudrücken) aus der Gefängniszelle retten konnte. Das rehabilitiert nicht und als guter Captain hätte Georgiou Burnhams Fähigkeit, angemessen zu handeln, noch hinterfragen dürfen.

Die zweite Folge hatte noch weniger Esprit als die Erste.
Mir hat die Episode auch nicht sonderlich viel Lust auf mehr zu machen. Klar möchte ich auch mal wieder, wie die "Discovery" die Dynamik verändern wird.
Aber ich erkenne da viel zu wenig Star Trek - und nein, ich meine damit nicht, dass die Sets nicht nach der Mitte des 23. Jahrhunderts aussehen. Inhaltlich ist das doch alles sehr ernüchternd :(

Leela

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #3 am: 03.10.17, 00:26 »
- Lustig ist in diesem Zusammenhang außerdem, dass Burnham wieder im Spiel ist, obwohl sie immer noch der Meuterei angeklangt ist. Das Einzige, was sich geändert hat, ist doch nur, dass sie sich (um es verkürzt auszudrücken) aus der Gefängniszelle retten konnte. Das rehabilitiert nicht und als guter Captain hätte Georgiou Burnhams Fähigkeit, angemessen zu handeln, noch hinterfragen dürfen.

Fan 1 moniert hölzerne Dialog. Fan 2 moniert zu viel trockene Erklärungen. Fan 3 moniert derweil das die Macher die Zuschauer für blöd halten weil sie alles ausführlich und dreimal erklären.

Was ist passiert? Saru verkündet das sie gerade Deck 3 bis (er zögert und schaut zum Captain) 9 verloren haben. Beide wissen was das bedeutet und es ist auf dem Gesicht von Michelle Yeoh zu sehen, dass ihr Captain Giorgiu, Burnham nun für tot hält und ziemlich getroffen ist. Wenig später steht Burnham auf der Brücke... auch hier ist wieder zu sehen(!) wie sehr sich Giorgiu freut, sie zu sehen!

Derweil befindet man sich in der Schlacht mit den Klingonen.... hat ganze Decks verloren, dazu Brückeoffiziere, Manschaften etc. Was soll also  Giorgiu nun tun? Sich einen Earl Grey machen, an den Tisch setzen und nachsinnen wie angemessen Burnhams Fähigkeiten zu handeln waren/sind?

Den Konfliktpunkt um den es ging bei der Befehlsverweigerung – gibt es nun eh nicht mehr. Abgesehen das Burnham nachträglich offenbar recht gehabt hat; Nichtstun hat auch zu einem Angriff der Klingonen geführt. Und der Arrestblock ist nicht mal mehr existent. Jeder Captain der Burnham hier nicht als handelnden Offizier behalten hätte während ihnen das Schiff um die Ohren fliegt, wäre noch viel unglaubwürdiger.


Insgesamt finde ich die Doppelfolge durchaus sehenswert. Einige Dinge sind gelungen und interessant (das Redesign der Klingonen) andere weniger (die neuen Uniformen und Schiff der Klingonen). Die Menge an Kritik über Burnham scheint mir hypocritical. Es gibt drei Situationen wo der Pilot hier schwächelt: Als sie den Captain betäubt (schwaches Drehbuch) und als sie am Ende, entgegen ihres eigenen Ratschlages T'Kuvma tötet anstatt nur betäubt (Schwache Figur)... und die Rückblende wo sie als Vulkanierin 'verkleidet' an Bord kommt und einen auf Vulkanier macht – was irgendwie ziemlich strange wirkt. Alles andere ist im Rahmen einer TV Serie ok für mich.

Max

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #4 am: 03.10.17, 01:01 »
Was ist passiert? Saru verkündet das sie gerade Deck 3 bis (er zögert und schaut zum Captain) 9 verloren haben. Beide wissen was das bedeutet und es ist auf dem Gesicht von Michelle Yeoh zu sehen, dass ihr Captain Giorgiu, Burnham nun für tot hält und ziemlich getroffen ist. Wenig später steht Burnham auf der Brücke... auch hier ist wieder zu sehen(!) wie sehr sich Giorgiu freut, sie zu sehen!

Derweil befindet man sich in der Schlacht mit den Klingonen.... hat ganze Decks verloren, dazu Brückeoffiziere, Manschaften etc. Was soll also  Giorgiu nun tun? Sich einen Earl Grey machen, an den Tisch setzen und nachsinnen wie angemessen Burnhams Fähigkeiten zu handeln waren/sind?

Den Konfliktpunkt um den es ging bei der Befehlsverweigerung – gibt es nun eh nicht mehr. Abgesehen das Burnham nachträglich offenbar recht gehabt hat; Nichtstun hat auch zu einem Angriff der Klingonen geführt. Und der Arrestblock ist nicht mal mehr existent. Jeder Captain der Burnham hier nicht als handelnden Offizier behalten hätte während ihnen das Schiff um die Ohren fliegt, wäre noch viel unglaubwürdiger.
Nun ja, keine Ahnung. Ich meine, als Georgiu Burnham auf der Brücke gestellt hat und danach zeigte sich die tiefe Enttäuschung. Es geht nicht darum, dass sie Burnham nicht mochte, nur darum, dass sie offensichtlich von ihrer Ersten Offizierin arg enttäuscht wurde und das Vertrauen doch eigentlich wirklich beschädigt wurde (ich meine, sie richtete den Phaser auf Burnham!). Das ist keine Ausgangslage, um sie wieder vollkommen miteinzubeziehen, denn weiß man, wie sie sich in der nächsten Situation verhalten wird? (Letztlich beweist - unter anderen Vorzeichen - das Ende des Ausflugs ja auch, dass Burnhams Verhalten schlicht nicht vorauszusehen ist, denn obwohl es ihr Vorschlag war, T'Kuvma gefangen zu nehmen und nicht zu töten, damit er nicht zum Märtyrer wird, erschießt sie ihn).

Es gibt keinen echten Grund anzunehmen, Burnham habe nachträglich Recht behalten. Nur weil die getroffenen Maßnahmen in eine Schlacht mündeten, heißt das nicht automatisch, dass eine bestimmte andere Entscheidung, die nicht getroffen wurde, eine Schlacht verhindert hätten. Sonst könnte man genauso sagen, dass Sarus Vorschlag genau der richtige gewesen wäre.
Hmm, wahrscheinlich wäre es noch viel reizvoller für das Setting gewesen, wenn Burnham nicht aufgehalten worden wäre: Dann stünde sie nämlich noch viel blöder da. Dann hätte sie gefeuert, T'Kuvma hätte sich entweder bestätigt gesehen oder so oder so nicht von seinem Plan abgesehen, und in Augen verdammt vieler Sternenflottenoffiziere hätte es dann so ausgesehen, als hätte Burnham durch ihre Tat den Krieg erst provoziert. Das wäre mal was gewesen!

Insgesamt finde ich die Doppelfolge durchaus sehenswert. Einige Dinge sind gelungen und interessant (das Redesign der Klingonen) andere weniger (die neuen Uniformen und Schiff der Klingonen). Die Menge an Kritik über Burnham scheint mir hypocritical. Es gibt drei Situationen wo der Pilot hier schwächelt: Als sie den Captain betäubt (schwaches Drehbuch) und als sie am Ende, entgegen ihres eigenen Ratschlages T'Kuvma tötet anstatt nur betäubt (Schwache Figur)... und die Rückblende wo sie als Vulkanierin 'verkleidet' an Bord kommt und einen auf Vulkanier macht – was irgendwie ziemlich strange wirkt. Alles andere ist im Rahmen einer TV Serie ok für mich.
Ich habe für mich festgestellt, dass mir alle Design-Elemente ziemlich egal sind. Ich verstehe sehr gut, wenn so viele Fans die Optik für einen entscheidenden Punkt halten, wenn es darum geht, sich zu überlegen, ob das nun ST sei oder nicht. Nachdem ich die ersten Folgen gesehen habe, hat dieser Punkt für mich an Relevanz enorm verloren. In diesem Sinne ist es mir inzwischen egal, wie die Klingonen oder die Uniformen aussehen. Da wäre höchstens der Aspekt interessant, ob das Design inspirierend ist. Ich finde es in weiten Teilen schlicht belanglos.
Sogar die nicht unbedingt wenigen schwachen Dialoge oder merkwürdigen Szenen bewegen mich kaum. Das Grundproblem ist, dass ich in DSC fast null positiv-utopische Elemente ausmachen kann. Es macht mich betroffen, dass eine Star Trek-Serie für unsere Gegenwart so ein Interesse an Krieg zeigt.
« Letzte Änderung: 03.10.17, 01:05 by Max »

Alexander_Maclean

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #5 am: 03.10.17, 01:29 »
@max
Star Trek war aber immer ein Kind seiner Zeit. TNG lief zu einer Zeit als man in Sachen Weltfrieden Hoffnubg schöpfte. Der kalte Krieg war zu Ende. Die EU gewann immer mehr an Einfluss.

Heutzutage kann man aufgrund des Terrors keine utopische Serie an den Mann bringen.
Und man darf ja auch nicht vergessen, wir reden von einer US serie dort scheint man anders zu ticken als bei uns in Europa.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


Leela

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #6 am: 03.10.17, 04:58 »
Zitat
Es gibt keinen echten Grund anzunehmen, Burnham habe nachträglich Recht behalten. Nur weil die getroffenen Maßnahmen in eine Schlacht mündeten, heißt das nicht automatisch, dass eine bestimmte andere Entscheidung, die nicht getroffen wurde, eine Schlacht verhindert hätten. Sonst könnte man genauso sagen, dass Sarus Vorschlag genau der richtige gewesen wäre.

Das ist etwas Nitpickerei, finde ich. An Bord der Shenzhou gibt es, vertreten durch die führenden Offiziere, zwei Optionen; Verhandlung oder Angriff. Die gewählte Option (Verhandlung) scheitert grandios.  Das heisst nun nicht das Angriffs-Option erfolgreicher hätte sein müssen – aber erfolgloser wäre sie auch nicht gewesen. Sie wäre also, wenn man es vom Ende her sieht, definitiv nicht falsch(er) gewesen.


Zitat
… in Augen verdammt vieler Sternenflottenoffiziere hätte es dann so ausgesehen, als hätte Burnham durch ihre Tat den Krieg erst provoziert.


Viele lasten ihr das ja auch an, was zB in Episode 3 zu Beginn auch eine nahezu absurde Spitze getrieben wird (die Behandlung der Figur da ist extrem unangemessen finde ich, man bezeichnet die Gefangenen als "Müll" und lässt Burnham bewusst in einen Fight laufen ohne einzugreifen. Das fand ich viel unapettetitlicher als eine Bombe in einem Klingonen)- Zudem gibt man Burnham nun auch noch die Schuld an Girgious Tod, usw.

Es funktioniert nur nicht.
- wir haben ein altes klingonisches Relikt das in Föderationsterritorium ist (die Klingonen erkennen sogar an das es Föderationsterritorium ist)
- wir haben einen zerstörten Satelliten in dem System
- als man das Relikt untersucht kommt es zu einem Angriff
- und dann taucht ein getarntes riesiges klingonisches Superschiff auf

aber Burnham (egal was sie auch tut) provoziert den Krieg?
Auch der weitere Verlauf ist völlig klar;
- die Klingonen eröffnen das Feuer
- als der Admiral verhandeln will, täuschen sie ihn und zerstören sein Schiff

Für keinen dieser Punkte ist Burnham ursächlich.


Zitat
Das Grundproblem ist, dass ich in DSC fast null positiv-utopische Elemente ausmachen kann. Es macht mich betroffen, dass eine Star Trek-Serie für unsere Gegenwart so ein Interesse an Krieg zeigt.

Wie wohl auch bei den Filmen läuft so eine Erwartung beinahe zwangsläufig auf eine Enttäuschung hinaus. Das war aber in meinen Augen schon absehbar als Klingonen und die Idee des Prequels bestätigt wurden. Zudem sind die Serien halt immer noch ein Spiegel des US-Amerikanisches Zeitgeistes. Wie gross ist wohl der Spielraum in einem Lanf das darüber diskutiert on „taking a knee“ ein unpatriotischer Akt sei?


PS in der deutschen Synchro ist auch ein merkwürdiger Genderismus, wenn man Burnham als "Meuterin" bezeichnet. Ein Wort das es mWn nicht gibt. Von dem "Meuterer" gibt es meines Wissens nach keine weibliche Form und der Terminus bezeichnet Personen jeden Geschlechts. Auch als Frau müsste Burnham ein (der) Meuterer sein.
« Letzte Änderung: 03.10.17, 08:47 by Leela »

TrekMan

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #7 am: 03.10.17, 09:25 »
Zitat
Insgesamt finde ich die Doppelfolge durchaus sehenswert. Einige Dinge sind gelungen und interessant (das Redesign der Klingonen) andere weniger (die neuen Uniformen und Schiff der Klingonen).

Von einem bestimmten Blickwinkel aus gesehen sind die beiden ersten Episoden das auch. Betrachtet man die Folgen für sich, ohne den Kontext der STar Trek Prime-Timeline finde ich ist es sogar bessere Unterhaltung, als das was Abrams ins Kino gebracht hat. Es ist modern inszeniert, hat eine exzellente Optik für eine Fernsehserie und ordnet sich dem destruktiven Zeitgeist unter.


Zitat
Die Menge an Kritik über Burnham scheint mir hypocritical. Es gibt drei Situationen wo der Pilot hier schwächelt: Als sie den Captain betäubt (schwaches Drehbuch) und als sie am Ende, entgegen ihres eigenen Ratschlages T'Kuvma tötet anstatt nur betäubt (Schwache Figur)... und die Rückblende wo sie als Vulkanierin 'verkleidet' an Bord kommt und einen auf Vulkanier macht – was irgendwie ziemlich strange wirkt. Alles andere ist im Rahmen einer TV Serie ok für mich.

Die Hauptfigur mag aus menschlicher Sicht schwächen zeigen, da ihre Teilnahmslosigkeit durch den strengen vulkanischen Einfluss doch geprägt ist. Das finde ich um so bedauernswerter da man m.E. es einfach hätte besser sein lassen. Da gäbe es auch intelligentere Ansätze.
Aber die sind vielleicht nicht so bekannt. Ich finde das AOS und DSC schon die ersten Züge einer emotional kompromittierten Familien-Saga zeigen, denn ohne Spock oder Sarek scheint es nicht mehr zu gehen. Das erinnert mich etwas an eine andere (Familien-) Saga, die man irgendwann einmal in die Kinos brachte und die in diesem Jahr mit ihrer Episode VIII einen weiteren Stein dazu legt.   
Dadurch wirkt DSC in meinen Augen beliebig austauschbar mit GoT, House of Cards o.ä. Popkorn TV eben. Hirn abschalten und berieseln lassen, so wie es der heutige Konsument offenbar will. :[
« Letzte Änderung: 03.10.17, 10:11 by TrekMan »
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« Antwort #8 am: 03.10.17, 11:03 »
Star Trek war aber immer ein Kind seiner Zeit.
Zum Spiegel der Zeit gehört aber auch, nicht nur allgemeine Tendenzen, sondern auch Hoffnungen der Menschen aufzugreifen.

Heutzutage kann man aufgrund des Terrors keine utopische Serie an den Mann bringen.
Warum eigentlich?
(Dazu gäbe es mehrere Ansätze, ein ziemlich provokanter würde lauten: Warum muss sich eine Serie vom internationalen Terrorismus ihr Bild der Zukunft diktieren lassen?)

Heutzutage kann man aufgrund des Terrors keine utopische Serie an den Mann bringen.
Nocheinmal zu diesem Zitat: Da wäre ich im allerersten Moment geneigt, zuzustimmen. Aber dann glaube ich, dass es sie geben wird, die eine neue positive Serie von Amazon / Netflix (wie auch immer), die einen ganz anderen Blick auf die Welt haben wird und durch gigantisches Budget und die entsprechend namhaften (und vielleicht auch guten) Schauspieler, die eingekauft werden können, und durch eine, nennen wir sie 'pfiffige' Idee erfolgreich und als revolutionär gefeiert werden wird. Dann wird es einen Hype geben und alle, die bisher die dunklen, brutalen Serien toll fanden, werden diese Ergänzung begrüßen und ihre Freude am neuen Format plötzlich ganz leicht begründen können.
"Discovery" hätte so diese Serie sein können, aber ich kann den Machern eigentlich gar nicht vorwerfen, dass sie stattdessen ideen- und mutlos vorgegangen sind, denn wer möchte in dem Metier schon ein echtes Risiko eingehen?





Zitat
Es gibt keinen echten Grund anzunehmen, Burnham habe nachträglich Recht behalten. Nur weil die getroffenen Maßnahmen in eine Schlacht mündeten, heißt das nicht automatisch, dass eine bestimmte andere Entscheidung, die nicht getroffen wurde, eine Schlacht verhindert hätten. Sonst könnte man genauso sagen, dass Sarus Vorschlag genau der richtige gewesen wäre.

Das ist etwas Nitpickerei, finde ich. An Bord der Shenzhou gibt es, vertreten durch die führenden Offiziere, zwei Optionen; Verhandlung oder Angriff. Die gewählte Option (Verhandlung) scheitert grandios.  Das heisst nun nicht das Angriffs-Option erfolgreicher hätte sein müssen – aber erfolgloser wäre sie auch nicht gewesen. Sie wäre also, wenn man es vom Ende her sieht, definitiv nicht falsch(er) gewesen.
Man kann das vielleicht Nitpicking nennen, aber ich bleibe nach wie vor dabei, dass man seriöser Weise keine Aussagen darüber treffen kann, welche Erfolgsaussichten es für eine Option gegeben hätte, die nicht gewählt wurde. (Nebenbei bemerkt, darauf beharre ich jetzt einfach mal, hätte es drei Optionen gegeben - *zu Saru schiel* ;) ;))
Auf Deinen letzten Satz - dass diese Handlungsweise nichts Schlimmeres herbeigeführt hätte - können wir uns gut einigen, glaube ich :)

Grundsätzlich gibt es, um das noch einmal zu betonen, ja auch eine harte Diskrepanz zwischen dem Wissen der Zuschauer und dem der Figuren.

Für keinen dieser Punkte ist Burnham ursächlich.
Ich kenne bis jetzt nur die Folgen eins und zwei.
Aber DSC will Burnham halt wohl in eine bestimmte Richtung drängen. Wir, die Zuschauer, sollen wohl auf ihrer Seite stehen, weil wir es so ungerecht finden, dass sie nicht dafür gewürdigt wird, dass sie eigentlich nichts falsch gemacht und sich so bemüht hat.

Zitat
Das Grundproblem ist, dass ich in DSC fast null positiv-utopische Elemente ausmachen kann. Es macht mich betroffen, dass eine Star Trek-Serie für unsere Gegenwart so ein Interesse an Krieg zeigt.

Wie wohl auch bei den Filmen läuft so eine Erwartung beinahe zwangsläufig auf eine Enttäuschung hinaus. Das war aber in meinen Augen schon absehbar als Klingonen und die Idee des Prequels bestätigt wurden. Zudem sind die Serien halt immer noch ein Spiegel des US-Amerikanisches Zeitgeistes.
...und nicht nur des amerikanischen Zeitgeistes. Sieht man, welchen Erfolg Serien wie GoT auch hierzulande haben, ist das Dunkle und Brutale nicht einmal Inhalt von gesellschaftlichen Debatten, sondern angeblich Unterhaltung.

Vielleicht war die Enttäuschung für mich vorprogrammiert. Besser wird es durch diese Erkenntnis aber auch nicht.
Wahrscheinlich wird ST:Discovery für mich zum Totalausfall :( Sehr traurig. Da kommt schon mal eine neue ST-Serie heraus, und dann sowas :(

CptJones

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #9 am: 03.10.17, 14:34 »
In dieser Folge wird sehr deutlich , dass die Begegnung von Burnham und dem Krieger auf dem Artefakt von T´Kuvma als beschleuniger für dessen Pläne dient. Man sieht deutlich dass die Föderation nur als Vehikel für den internen Machtkampf des Reiches dient. Als gemeinsamen Gegner den man nur bezwingen kann, wenn man die Internen Konflikte beendet und man als ein Reich agiert.
Wie aufs Stichwort erscheint die Einheit der Sternenflotte, als zuvor die Mitglieder des Hohen Rates über Konferenzschaltungfeststellten, dass die Shenzou alleine keine wirkliche Gefahr darstelle. Ab da war es endgültig vorbei um diese Sache noch ohne einen Schuss abzugeben zu beenden.

Dummerweise wurde auch T´Kuvma bei dem Versuch getötet, ihn Gefangen zu nehmen wodurch er wie von Burnham prophezeit zu einem Märtyrer wurde und somit der Konflikt für die Klingonen endgültig seine Legitimation erhalten hatte.


Zu einem vorzeitigen Fazit werde ich kommen wenn ich noch die dirtte Folge angeschaut habe.
Reporter: Mr Abrams, warum kam in ST 11 nicht Jar Jar Bings vor?

Abrams: Weil wir von George Lucas nicht die Genehmigung erhalten haben!

Leela

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Antw:ST-DSC S01E02: Battle at the Binary Stars
« Antwort #10 am: 03.10.17, 19:06 »
Vielleicht war die Enttäuschung für mich vorprogrammiert. Besser wird es durch diese Erkenntnis aber auch nicht.
Wahrscheinlich wird ST:Discovery für mich zum Totalausfall :( Sehr traurig. Da kommt schon mal eine neue ST-Serie heraus, und dann sowas :(

Ich würde mal abwarten, was Du aus Folge III mit nimmst. Ich könnte mir vorstellen, dass da einige Ansätze drin sind, welche Dir deutlich besser gefallen... (vorab vielleicht eine kleine Warnung; Die Drehbuchlogik von Episode  3 ist unterirdisch, einzelne Szenen und Idee aus der Folge sind hingegen wunderbar) :)

Alexander_Maclean

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« Antwort #11 am: 22.10.17, 21:05 »
Ich gebe insgesamt für den Piloten (beide Folgen) eine 3-  Das - ist für die mangelnde Einbindung in die Universumshistorie. wenn man schon groß ankündigt, dass es im Prime Universum spiet soltle die Zeitlinie halbwegs passen. das hat man ja selbst bei ENT besser hinbekommen.
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