Autor Thema: ST-DSC S01E03: Context is for Kings  (Gelesen 13901 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

TrekMan

  • Lieutenant Junior Grade
  • *
  • Beiträge: 1.516
    • STAR TREK - PAMIR
ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« am: 02.10.17, 20:24 »
Achtung Spoiler!
Aus dem Blickwinkel von AOS knüpft die Folge nahtlos an die Stimmung von ID an. Wie angekündigt, bricht man mit Roddenberry Grundsatz, dass man ein positives Miteinander sucht. Das ist in dieser Episode extrem bemerkbar.

Die Optik unterstreicht immer mehr den AOS bezug. Trotz kleinerer NCC Nummer sieht das Schiff neuer aus, als die Shenzhou.
Auch die Dialoge suggerieren im Ansatz, dass dieses Schiff sehr neu sein soll. Ob es so ist wird weder bestätigt, noch verneint.

Wie wir schon im DSC-Vorserien-Thread schon mal diskutiert haben ist die DISCOVERY ein "Forschungsschiff" für experimentelle Antriebstechnologie. Wer die Romanserie Prometeus mal gelesen hat, wird sich stark an die Sonnenspringer-Technologie erinnert fühlen. Nur dass die Prometeus-Reihe Post-Voyager ist. Es könnten auch Anleihen der Iconianer-Technologie sein. Aber das bleibt unbeantwortet.

Sicherheitsoffiziere mit schwarzen Emblemen und der Unfall der USS GLEN (vermutlich aus hast provoziert) fördern bei mir die Ansicht, das Sektion 31 oder der Geheimdienst irgendwo die Hand im Spiel hat. 

Als einen Tiefpunkt empfand ich (aus der Sicht von TOS) der Ort-zu-Ort-Transport von Lorca und Burnham.  :what

Captain Lorca hinter lässt bei mir ein seltsames Gefühl. Sein persönliches Gruselkabinet würde ins Mirror Universum gut reinpassen. Er verbirgt etwas und es vielleicht sogar möglich, dass die Sicherheitsoffizierin, die grimmiger und unnahbarer wirkt als Worf, das Geheimnis kennt.

Lt. Paul Stamets ist so erfrischend arrogant, dass es schon fast als satire durchgeht.
Ich habe den Begriff Forschungsschiff in Hochkomma gesetzt, da man diesen Begriff in den Dialogen meidet. Einige der Szenen sind extrem Irritieren. Die Stimmung während des Einsatzes auf dem Schwesterschiff der Discovery erinnert sehr stark an Alien. Obwohl die meisten Toten auf dem Schiff auf einen Unfall zurückzuführen sind. Ein Bild dafür, was passieren kann, wenn die Neugier hinsichtlich der Technik über den Intellekt die Oberhand gewinnt. 

Die Quartiergenossin von Burnham wirkte in der ersten Szene wie ein aufgescheuchter Jar Jar Bings. Ansonsten blieb sie blass. 

Hier ist noch ein Artikel zur neuen Folge.

Gut einen heftigen Insiderwitz hatten sie eingebaut, der aber nur ganz kurz auf dem Bildschirm zu sehen war. Bill Gates wird sich wohl darüber amüsieren. Der Programmfehler, den Burnham findet ist ein gezielter fehlerhafter Aufruf der Funktion GetProcAdress() aus der NTDLL.DLL des Betriebssystems Windows. Systemprogrammierer unter uns werden damit wohl was anfangen können. :Ugly

Putzig sind auch noch die Namen der Shuttles der DSC  z.B. "DISCO 1" (Im englischen Original gut zu hören)

In meinen Augen unterstreicht Discovery die These, dass es Reboot von Star Trek sein will und demnach die gesamte Primetime in Frage stellt.  :sick

Nur eines hat mich an TOS erinnert. Schon in den ersten Sekunden ist ein Redshirt zum Teufel gegangen. :Ugly.

« Letzte Änderung: 02.10.17, 22:03 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

Sg Trooper

  • Master Chief of Starfleet
  • *
  • Beiträge: 907
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #1 am: 02.10.17, 21:37 »
Also die dritte Folge hinterlässt mich echt mit widersprüchlichen Gefühlen. Soll ich die Serie lieben oder hassen oder irgendwas dazwischen.
Erstmal die Discovery. Mann ist das ein Riesenpott. Ist die Enterprise nur minimal kleiner?
Und dann fängt man an ein Geheimnis aufzubauen um die Discovery und löst es schon gleich wieder in der selben Folge. Wobei Captain Lorca für mich noch echt undurchschaubar ist. Und vor allem eine nette Menagerie hat er sich da zugelegt, inklusive dem Viech was da auf dem Schwesterschiff der Discovery gewütet hat. Woher das Viech kam wurde ja gar nicht geklärt. Und mit dem ganzen Technobabbel hatte ich auch keinen blassen Dunst wie das mit diesem Antrieb funktionieren soll. Erinnert mich doch etwas an into Darkness mit dem Transwarp beamen.
Hatte ich nicht gesagt das ich mich dann ausklinke? Eigentlich ja. Aber da ist wieder dieser kleine Vogel wo sagt, gibtst du dem ganzen noch eine Chance. Zur Zeit weiss ich gerade nicht wie ich Burnham einordnen soll. In einem Augenblick zerlegt sie die Messe und wischt mit ihren Mitgefangenen den Boden auf, im anderen steht sie vor Captain Lorca und man hat das Gefühl das sie gleich losheult wie ein Schlosshund. Ltd. Saru wiederzusehen war jedenfalls schön und sein Charakter ist immer noch so wunderbar ausgewogen.
Am Ende würde ich dem Regisseur der Folge am liebsten noch eines mit dem Bat'leth überziehen für 2 Sachen.
Einmal der ängstliche Klingone. Sorry ein Klingone würde eher sterben als sich wie ein kleines Kind irgendwo zu verstecken.
Und 2. was sollte der Tribble auf Lorcas Schreibtisch die ganze Zeit? Der Bezug zu TOS mit dem Vorschlaghammer? Also ich fand die Folge eher ausreichend.     

Thunderchild

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.204
    • Euderion.DeviantArt.com
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #2 am: 02.10.17, 21:45 »
Nachdem der Pilotfilm doch streckenweise unterhaltsam war, und ich gespannt war wie es weiter geht, hat mich Folge 3 regelrecht abgeschreckt. Ich meine, die Handlung wirkt so dermaßen konstruiert und unstimmig das ich mich bis jetzt frage, was wollte man uns mit dieser Folge mitteilen?
Da tauchen plötzlich irgenwelche Parasiten am Gefangenen-Shuttle auf und die Pilotin stirbt den unnötigen Red-Shirt Tod. Warum, wieso, weshalb? Keine Ahnung.
Auf der Discovery forscht man also an eine Art "Sporen-Antrieb" der dem Schwesterschiff zum Verhängnis wurde. Plötzlich tauchen da Klingonen auf. Wo kommen die her, wo ist ihr Schiff, warum rennt da irgenein Monsterviech auf dem Schiff rum und killt die Überlebenden? Fragen über Fragen ohne zufriedenstellende Antworten.

Am meisten geht mir aber der Stil auf die Nerven. Alles muss immer dunkel und bedrohlich sein. Hat man in der Zukunft verlernt wie man den Lichtschalter anknipst?
http://euderion.deviantart.com/

"Star Trek lehrte die Jugend sich mit Wissenschaft und Technik zu befassen... Star Wars lehrte ihnen sich mit bunten Lichtstäben zu verprügeln." --Carl Sagan

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #3 am: 02.10.17, 21:49 »
@ Trekman:
Danke fürs Erstellen des Threads und dass Du bei der Umfrage das Schema aufgegriffen hast :) :)


Einmal der ängstliche Klingone. Sorry ein Klingone würde eher sterben als sich wie ein kleines Kind irgendwo zu verstecken.
Na ja, streng genommen, haben die späteren Serien nach TOS - TNG hat mit dieser Tendenz begonnen - die Klingonen doch arg in eine Richtung gedrängt. Ich finde es zum Beispiel gar nicht so schlimm, dass T'Kuvma sich um seine Toten kümmern möchte; sieht man bei den Klingonen einen Kriegerkult ist eine Ehrung der Toten (zumindest in dieser doch speziellen Gruppe) gar nicht so unglaubwürdig.

Ich habe "CifK" noch nicht gesehen, kenne also die entsprechende Darstellung des Klingonen nicht. Aber die TOS-Klingonen waren nicht nur aggressiv-offensiv, sondern konnten auch verschlagen und, joah, feige sein. Ich denke da vor allem an Kras.

EDIT: Was mir noch eingefallen ist: T'Kuvma beklagte ja, dass die Klingonen nicht mehr die Alten seien. Insofern könnte man in einem sich versteckenden Klingonen einen Beleg für seine Einschätzung sehen.
« Letzte Änderung: 02.10.17, 22:10 by Max »

Roger van Dyke

  • Lieutenant Junior Grade
  • *
  • Beiträge: 1.776
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #4 am: 02.10.17, 21:50 »
Ich hab mir die Folge auch angesehenund bei mir bleibt einfach nur die Frage: "Was hat diese Serie noch mit Star Trek zu tun?" mal abgesehen vom Namen.
Auf Spoiler verzichte ich mal, aber ich kann jedem nur empfehlen sich nicht nur auf die Charaktere zu konzentrieren, sondern auch mal auf die Einrichtug der Räume zu achten. *Kopfschüttel*  :what

Das neue Star Trek ist:  :dpanik :lalala :bash :auction :wall :duell :mist :Viking :Laser :redshirt :gun :saw

Da fällt mir aber auf GoT hat wahrlich seine Spuren hinterlasen, in jeder Folge stirbt einer, der für einen anderen sehr wichtig war. Naja, passt ja:

"Game of Trek"
« Letzte Änderung: 02.10.17, 21:58 by Roger van Dyke »
All meine Geschichten und meine sonstigen Werke findet ihr in meinem Portfolio
Rogers Portfolio =/\= http://www.sf3dff.de/index.php/topic,1970.msg77466.html#msg77466



Kürzlich war ich in Frankfurt auf der Zeil und habe den Menschen zugehört, die an mir vorübereilten. Da hab ich wieder richtig Sehnsucht nach Deutschland bekommen, wo alle meine Sprache sprechen.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #5 am: 02.10.17, 22:17 »
Da fällt mir aber auf GoT hat wahrlich seine Spuren hinterlasen, in jeder Folge stirbt einer, der für einen anderen sehr wichtig war.
Diese Befürchtung hatte ich von Anfang an :( Es gab, hmm, eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder gleicht sich eine neue ST-Serie der aktuellen Serienlandschaft an (und muss dadurch verrohen) oder aber sie wagt Neues. Es gibt diese Serien immer wieder, die einen neuen Weg beschritten haben, und sie sorgen dafür, dass sich die Serienlandschaft auf welche Weise auch immer verändern und entwickeln.
Natürlich spiegelt die folgende Meinung einfach auch meinen Wunsch wider... Aber ich glaube, dass eine Serie, die einen positiven Blick auf die Welt / Zukunft erlaubt, und gleichzeitig mit anderen Faktoren (Figuren / Effekte) zu überzeugen weiß, sehr erfolgreich hätte sein können und damit eigene Maßstäbe setzt, statt nur bekannten Mustern nachzueifern.

Lairis77

  • Fleet Captain
  • *
  • Beiträge: 9.032
    • Star Trek - Defender
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #6 am: 03.10.17, 00:05 »
Nun auch meine zwei Cent zur neuen Discovery-Episode (Vorsicht, massive Spoiler!)
Nach dem Pilotfilm war ich ja der neuen Serie gegenüber aufgeschlossen und hab die dritte Folge durchaus ungeduldig erwartet. Die Föderation ist im Krieg mit den Klingonen, Michael sitzt lebenslänglich im Knast ... natürlich braucht es einen ziemlich ausgeklügelten Plottwist, um sie auf die Discovery zu bringen.

Meine Resümee schwankt z.Z. zwischen "WTF, was war das denn???" und ""Spannender Ansatz - aber ich weiß noch nicht, ob ich es mag."
Resümee Nr. 2 hat sich aber erst in der letzten Minute des Films eingestellt. Vorher dominierte eindeutig der WTF-Effekt:
1) Parasiten, die das Gefangenenshuttle mit Burnham an Bord angreifen und aussehen wie Blubberblasen in einem Aquarium. :Ugly
2) Interessant, dass Michael auf der Discovery sämtliche Kollegen von der Shenzou wiedertrifft (jedenfalls alle, die noch leben): Zuerst Kayla, die ihr mit neuer Undercut-Frisur im Borg-Style böse Blicke zuwirft - dann Saru, der zum Ersten Offizier aufgestiegen ist. Über letzteres hab ich mich gefreut, weil Saru z.Z. der mit Abstand sympathischste Charakter ist. Das liegt u.a. daran, dass er einer der wenigen ist, die nicht von einer Sekunde zur nächsten in Extrem-Emotionen abrutschen. Trotzdem - etwas zu viel Zufall für meinen Geschmack.
3) Wo wir gerade bei emotional extremen Ausrutschern sind: Michael fängt aus beinahe heiterem Himmel in der Kantine eine Schlägerei ein. Das mag bei einem hormongeschwängerten Kadetten im ersten Jahr verzeihlich sein - aber bei einer Frau, die seit ihrer Kindheit von Vulkaniern erzogen wurde??? Mich beschleicht das dumme Gefühl, diese Szene ist nur dazu da, Burnhams Kampfkunst eindrucksvoll in Szene zu setzen. Denn Konsequenzen hat das kleine Geplänkel interessanter Weise nicht.
4) Ich bleibe dabei: Michael Burnham ist ne moderne Mary Sue und in jeder Situation schlauer als der Rest der Mannschaft :Ugly. Als sie Lt. Stanitz (Schreibt man den so?) auf einen Fehler hinweist, erinnert sie mich an eine Seven of Nine für Arme. Zwar hat sie nicht das Wissen der halben Galaxis assimiliert (was wiederum Seven zu einem glaubwürdig-superschlauen Charakter macht), aber sie hat neuerdings immerhin einen Abschluss in Quantenphysik. War es im Pilotfilmfilm nicht Exobiologie, Exosoziologie oder irgendwas Ähnliches? Egal, dann eben Beides :Ugly. Kein Wunder, dass die Sternenflotte so ein schlaues Kind nicht im Knast schmoren lassen kann - auch wenn sie ne schwere Meuterei angezettelt hat. Nobody ist perfect - nicht mal Mary Sue. ;)
5) Burnhams nervige Zimmergenossin macht aus der Sternenflotte Police Akademy und wird in einer Weise durch den Kakao gezogen, wie es pubertärer kaum geht :P. Ich hätte nicht gedacht, das ich mal eine Sternenflottenoffizier sehen würde, der neurotischer ist, als Barkley.
6) Atem-Abdruck? Was bitte ist das für ein Blödsinn?
7) Und was zum Geier ist "Schwarzer Alarm"? Die meinen damit wohl kaum, dass eine schwarze Meuterin an Bord ist (sorry, Flachwitz).
8 ) Bei der Erkundungsmission auf der USS Glenn wird noch schnell die Ekel-Skala von "The Walking Dead" geknackt, indem man besonders abartig verstümmelte Leichen (Menschen und Klingonen) in Nahaufnahme zeigt. Während sich der verstörte Zuschauer noch fragt, welche teuflische Macht so etwas anrichten konnte, war es letztendlich nur ein blödes Monster (das zudem so aussieht, als ob einer der Klingonen seinen Targ mitgebracht hätte, der schließlich aus geheimnisvollen Gründen mutiert und ausgeflippt ist).
9 ) Warum hat Captain Lorca einen Tribble auf den Schreibtisch, ohne dass das Schiff längst von den Viechern überschwemmt ist? Wahrscheinlich zählt die Pille fürs Pelzknäuel auch zu den 300 geheimen Forschungsprojekten auf der Discovery. Oder das Tierchen war ausgestopft. Obwohl, es gurrt ja ....
10) Ort-zu-Ort-Transporter? Zehn Jahre vor Kirk???
11) Als Burnham vermutet, dass Lorca auf seinem Schiff eine verbotene Waffe entwickelt und für dieses fragwürdige Projekt sie, die verurteilte Meuterin, anheuert, dachte ich ganz hoffnungsvoll: "Hey, die Geschichte macht ja doch Sinn!" Aber das wird leider in den nächsten 2 Minuten schon wieder zunichte gemacht ...
12) Lorca forscht an einem biologischen Antrieb durch "Sporen"? Abgesehen davon, dass das reichlich trashig klingt, frage ich mich, warum man davon in den späteren ST-Zeitaltern nix mitbekommt und die Gelpacks auf der Voyager der größte Fortschritt in Richtung biologische Systeme des 24. Jahrhunderts sind.

Warum ich die Serie trotzdem noch nicht abschreibe, liegt vor allem an der Figur von Captain Lorca: Charismatisch, undurchsichtig, von ziemlich fragwürdiger Moral, aber trotzdem nicht unsympathisch. Welche geheimen Ziele verfolgt er? Ist er nur ein Sternenflottenoffizier, der durch den Krieg zynisch geworden ist und für den Sieg über Leichen geht? Oder sogar ein Handlanger von Sektion 31? Ich vermute letzteres - und das wäre in der Tat ein interessanter wenn auch sehr düsterer Plottwist für eine Star Trek Serie. Außerdem würden dann manche Klopse aus der aktuellen Folge im Nachhinein Sinn ergeben.
Aber auch nur manche ;).

Von mir gibt's deshalb nur ein "Ausreichend".
« Letzte Änderung: 03.10.17, 00:33 by Lairis77 »
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #7 am: 03.10.17, 01:07 »
9 ) Warum hat Captain Lorca einen Tribble auf den Schreibtisch, ohne dass das Schiff längst von den Viechern überschwemmt ist?
Nur ein kurzer Einwurf: Tribble vermehren sich doch nur, wenn sie was zu essen bekommen. Lorcas Tribble wird einfach auf strenger Diät sein ;) :D

sven1310

  • Global Moderator
  • Captain
  • *
  • Beiträge: 7.625
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #8 am: 03.10.17, 09:45 »
Meine Resümee schwankt z.Z. zwischen "WTF, was war das denn???" und ""Spannender Ansatz - aber ich weiß noch nicht, ob ich es mag."
Resümee Nr. 2 hat sich aber erst in der letzten Minute des Films eingestellt. Vorher dominierte eindeutig der WTF-Effekt:

Ging mir genauso. :D

1) Parasiten, die das Gefangenenshuttle mit Burnham an Bord angreifen und aussehen wie Blubberblasen in einem Aquarium. :Ugly

Da gab es ein paar mehr Sachen die mich gestört haben. Optisch war alles erste Sahne insziniert, auch wenn ich manchmal die Schiffe schlecht gemacht empfinde, aber was war das?

Parasiten am Schiff die Energie abzapfen und der Pilot verlässt BEI WARP das Schiff? Und was ich nicht verstanden habe, ich muss mir die Szene nochmal anschauen, aber die Pilotin ist vom Shuttle getrennt worden und nach VORNE geschleudert worden?? In Flugichtung. Ich weiß warum man es gemacht hat. Man musste visuell zeigen das die Pilotin vom Schiff getrennt wurde aber es macht keinerleit Sinn. Davon ab sieht der Warpflug aus als wenn man bei Babylon 5 im Hyperraum fliegt...

Und dieser Dummfug: "wir treiben durch's All bis wir erfrieren oder verhungern..". Die haben mit einer Raumstation kommuniziert und die wissen von dem Befall. Hilfe schicken scheint in der Zeitperiode wohl nicht Inn zu sein.

3) Wo wir gerade bei emotional extremen Ausrutschern sind: Michael fängt aus beinahe heiterem Himmel in der Kantine eine Schlägerei ein. Das mag bei einem hormongeschwängerten Kadetten im ersten Jahr verzeihlich sein - aber bei einer Frau, die seit ihrer Kindheit von Vulkaniern erzogen wurde??? Mich beschleicht das dumme Gefühl, diese Szene ist nur dazu da, Burnhams Kampfkunst eindrucksvoll in Szene zu setzen. Denn Konsequenzen hat das kleine Geplänkel interessanter Weise nicht.

Ich habe es als einen präventiven Erstschlag verstanden. Die beiden haben klar gemacht das sie was auf die Fresse bekommt und sie hat den beiden klar gemacht dass das eine Dumme Idee ist.

6) Atem-Abdruck? Was bitte ist das für ein Blödsinn?

Ich gebe zu, ich musste lachen als ich das sah. Es gibt nur einen anderen Film an den ich mich erinnere der sowas dummes gemacht hat. Alien 4. Und auch da habe ich drüber gelacht. Das ist ein so dämliches Prinzip. Speziell auf einem Raumschiff wo man evtl. mit Raumanzügen arbeiten muss.

10) Ort-zu-Ort-Transporter? Zehn Jahre vor Kirk???

Einmal das und die Schildtechnologie die mich mehr an Stargate erinnert mit diesen Mosaiken. Bilde ich mir das ein oder öffnet und schließt sich das Kraftfeld an der Shuttlerampe immer für das Shuttle?

11) Als Burnham vermutet, dass Lorca auf seinem Schiff eine verbotene Waffe entwickelt und für dieses fragwürdige Projekt sie, die verurteilte Meuterin, anheuert, dachte ich ganz hoffnungsvoll: "Hey, die Geschichte macht ja doch Sinn!" Aber das wird leider in den nächsten 2 Minuten schon wieder zunichte gemacht ...

Dachte ich auch. Das ist ja garnicht mal so doof. Aber dann kam der Sporenantrieb. Hätte die Voyager mal von dem Antrieb gewusst. ^^

Davon abgesehen bin ich auch hin und hergerissen. Besser als die ersten beiden Folgen ist diese allemal. Aber wohin die Reise geht und ob mir der Weg gefällt.....? Warten wir es ab.

Ansonsten ärgern mich immer wieder details. Wo sie ins Shuttle gesprungen ist, habe ich nur gedacht: "Oh ein Trailer Shoot. Den hat man nur dafür gemacht, und er ist total lächerlich!".


Nebenbei was ich mich die ganze Zeit schon Frage. War das was sie gemacht hat überhaupt Meutern?


« Letzte Änderung: 03.10.17, 09:52 by sven1310 »

Sg Trooper

  • Master Chief of Starfleet
  • *
  • Beiträge: 907
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #9 am: 03.10.17, 10:10 »
Warum ich die Serie trotzdem noch nicht abschreibe, liegt vor allem an der Figur von Captain Lorca: Charismatisch, undurchsichtig, von ziemlich fragwürdiger Moral, aber trotzdem nicht unsympathisch. Welche geheimen Ziele verfolgt er? Ist er nur ein Sternenflottenoffizier, der durch den Krieg zynisch geworden ist und für den Sieg über Leichen geht? Oder sogar ein Handlanger von Sektion 31? Ich vermute letzteres - und das wäre in der Tat ein interessanter wenn auch sehr düsterer Plottwist für eine Star Trek Serie. Außerdem würden dann manche Klopse aus der aktuellen Folge im Nachhinein Sinn ergeben.
Aber auch nur manche ;).

Von mir gibt's deshalb nur ein "Ausreichend".

Ja, Captain Lorca ist inzwischen derjenige der mich bei der Stange hält. Ich hoffe er bleibt uns noch lange erhalten und erleidet nicht einen frühen Serien Tod ala GoT. Was das mit sektion 31 angeht bin ich mir fast 100 prozentig sicher das die ihre Finger im Spiel haben. Würde erklären wieso der Captain Narrenfreiheit in der Wahl seiner Mittel hat. Und auch diese Menagerie des Grauens. Dann hoffen wir mal dieses Kraftfeld ist sehr stabil konstruiert. sonst gibt es ein kleines Blutbad an Bord...   

Kontikinx1404

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 2.339
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #10 am: 03.10.17, 10:55 »
Gerade habe ich mir die voherigen posts durch gelesen. Auch bei mir hat die 3. Folge einige Fragen aufgeworfen und nur wenige beantwortet.

Die ganze sache mit dem Antrieb, an dem die Forschen schien für mich mysterios. Irgendwie sollte das mit sporen funktionieren, mit irgendeinem netzwerk das sich durch das
Universum zieht. Genau habe ich es nicht verstanden. Auch die Sache mit dem Atemabdruck war ziemlich lächerlich, ein Sicherheitssystem das unpracktisch ist und sich zudem noch sehr
leicht überlisten lässt. Was soll das? Da ist jeder 6 Stellige Code sicherer. Das hätte man anders lösen können.

Auch verstehe ich nicht warum sich Captain Lorca so ein Monster hält, das auf der U.S.S. Glenn die Klingonen angefallen hat. Ob das mit dem mysteriösen antriebskonzept zu tun hat?
Einen bezug zu TOS herzustellen indem man ein Tribble nebenbei ziegt und sonst alles über den haufen zu werfen scheint, erscheint mir ein wenig dürftig.

Seit ich Discovery bis jetzt gesehen habe, fand ich keinen der bisherigen Charaktere auf anhieb sympatisch. Der Einzige der etwas ausgeglichen wirkt ist der 1. Offizier der Discovery,
Commander Saru.

Micheal Burnham ist meiner Meinung nach viel zu Vulkanisch, gerade weil sie ein Mensch ist. Würde sie ein wenig mehr emotionen zeigen wäre das sicher kein Fehler. Auch ihr
bisheriges Verhalten, auch das in der Messe fand ich ziemlich daneben. Zum anderen scheint sie vieles besser zu wissen, hier ist der Mary Sue vorwurf durchaus berechtigt.

Von der Sicherheitschefin der Discovery hat man bisher nur wenig gesehen, aber sie scheint unnahbarer als Worf und Odo zusammen.
Auch Captain Lorca ist mysteriös und hat zweifellos ein geheimnis zu verbergen. Das mag ihn interessant machen, aber nicht sympathischer. Der hat wohl auch eine seltsame
Erwartungshaltung, was andere Leute betrifft.

Die Kadettin supernervös, kann ich zur zeit auch nicht richtig zuordnen.

Das bisherige interagieren der verschiedenen Charaktere scheint auch mehr auf konfrontation als auf Kooperation zu basieren. Auf mich macht es mehr den Eindruck, als sagt jeder nur
was er unbedingt sagen muss um ja nicht zu viel zu verraten.

Ich bin mal gespannt wie es in der nächsten Folge weiter geht. Noch schreibe ich Discovery nicht ab.



 


Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
Mein Portfolio: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3793.msg186274.html#msg186274

drrobbi

  • CWO 2nd Class
  • *
  • Beiträge: 1.140
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #11 am: 03.10.17, 13:29 »
Also irgendeiner hat weiter oben geschrieben das ich mir unbedingt die 3. Folge angucken soll, ich habe das als Bezug zu meinen "Logik-Löchern" in DSC verstanden und eigentlich gehofft es wird besser...

ALTER SCHWEDE, wer hat diese Drehbücher geschrieben?? Also selbst wenn man sich mal den StarTrek Teil wegdenkt, der eh nicht mehr sehr groß ist, werden selbst in Avengers oder so unsinnigen Serien wie Agents of Shield, Technologien die keinen Sinn machen einem 100 mal besser verkauft.

- Atemscanner / ich denke da brauche ich nix zu zu sagen
- Ort zu Ort Transport? / Klar das das geht so grundsätzlich, aber selbst bei TNG noch, ganz zu schweigen bei TOS hatte man massive Probleme mit Ort zu Ort Transporten, und nun funzt das ohne Probleme?
- Sporen als Antrieb? Netz durchs Universum auf Quantenebene? / Das Hört sich für mich an als wenn da einer bei der Bauanleitung für den Transwarp Antrieb ein paar Dinge überlesen hat.
- Dieses "Hundchen" von Capt. Lorca! / Super Animiert, aber irgendwie passt der nicht in das Ganze Gesamtbild, es sei denn da kommt noch was von wegen DNS-Klingonen Versuche oder so
- Holo-Monitore im Labor. / Ich finde ein moderner Touchscreen hätte es auch getan, dieses Holo-Bildschirm und Holo-Telefone hat nix mehr mit dem ST zu tun wie wir es kennen, selbst Picard hat nen Monitor und zieg Jahre vorher gibbet Holo-Screens? Also bitte.
- Lensflares ohne Ende. / da sag ich nix mehr zu, ich gucke DSC einfach mit Sonnenbrille, passt :-)
- Kadett-Supernervös / finde ich ganz nett in Szene gesetzt, ich denke da kommt noch was (oder vielmehr hoffe ich es)
- Kraftfelder in den Shuttlerampen / Also wenn ich mich nicht ganz irre, hat man zu TOS Zeiten immer nach der Landung für Druckausgleich gesorgt, also nix Kraftfeld mit Loch drin, ich kann mich aber auch irren.

ich glaube immer mehr man hat sich für die Effekte und Kulissen die Leute aus dem JJ Filmen ausgeliehen ... Mit dem Charme von TNG, Voy, DS9 oder gar TOS hat das wirklich nix mehr zu tun, selbst bei ENT hat man das besser hinbekommen das man geglaubt hat das ganze spielt vor TNG, bei DSC hat man oft den Eindruck das man sich im 26 oder gar 27. Jahrhundert befindet und nicht 10 Jahre vor TOS, das ist sicher schwierig, aber bestimmt nicht unmöglich
« Letzte Änderung: 03.10.17, 13:35 by drrobbi »
Konfuzius sagt: Wenn alle Stricke reißen, dann bist du zu dick für die Schaukel :-)

CptJones

  • CWO 1st Class
  • *
  • Beiträge: 1.231
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #12 am: 03.10.17, 17:31 »
Nun ist auch die dritte Folge durch. Solangsam baut sich alles auf und es macht erstaunlicherweise sogar Appetit auf mehr.

Zitat
Die ganze sache mit dem Antrieb, an dem die Forschen schien für mich mysterios. Irgendwie sollte das mit sporen funktionieren, mit irgendeinem netzwerk das sich durch das
Universum zieht. Genau habe ich es nicht verstanden. Auch die Sache mit dem Atemabdruck war ziemlich lächerlich, ein Sicherheitssystem das unpracktisch ist und sich zudem noch sehr
leicht überlisten lässt. Was soll das? Da ist jeder 6 Stellige Code sicherer. Das hätte man anders lösen können.

Auch verstehe ich nicht warum sich Captain Lorca so ein Monster hält, das auf der U.S.S. Glenn die Klingonen angefallen hat. Ob das mit dem mysteriösen antriebskonzept zu tun hat?

Habe letztens mal wieder den TOS Roman "Kreuzwege" gelesen. Dort trifft die Enterprise 3 Monate vor dem Ende der 5 Jahre Mission am rande eines nebensl auf ein Schiff, dass aus der gleichen Baureihe wie die Enterprise selbst stammt, aber bereits mehr als ein Jahrhundert auf dem Buckel zu haben scheint.
Kurz und Bündig das Schiff und die Crew stammen aus dem 26 Jahrnundert und sind auf der fluchrt vor dem Konziel, dass faktisch njach dem wüten einer Seuche bei dem beinahe viele rassen ausgelöscht worden wären, den Föderationsrat und die Sternenflotte kontrolliert und zu seinen Zwecke missbraucht.
Wie dem auch sei, in dieser Zeit wird ein Antriebssystem verwendet dass mittels Telephatie in Nullzeit jedes Ziel erreichen lässt. Hierbei ist man auf Wesen angewiesen ( welche Yagghorth genannt werden und die beschreibung dieser Wesen passt zu dem was man auf der USS Glenn und auf der Diecovery zu sehen war) die zusammen mit einem Telephaten den Sprung vollziehen.
Dies und dieses Wegenetz erinnerten mich an die Beschreibungen aus dem besagten Buch. Im Buch zumindest hatten Kirk und Spock keine Ahnung davon, als 15 Jahre nach dem Pilot von Discovery die Nautilus ( das vermeintliche Schwesterschiff der Enterprise ) und sein Verfolger vom Konzil auftauchten, dies lässt darauf schließen dass die Discovery sowie deren Schwesterschiffe von Sektion 31 kontrolliert werden und deswegen Kirk später nichts darüber wusste weil es eben Geheim gehalten wurde.
Dafür spricht auch die Art und Weise wie Burnham an Bord gebracht wurde um eben keinen offensichtlichen Verdacht zu erregen ( Burnham durchschaute dies ja im laufe der Folge, als sie eine Unterredung mit Lorca führte). Und auch der Umstand dass sonst in der restlichen Flotte niemand darüber Kenntnisse über eine derartige Technologie hatte, was auch wieder zu der Arbeitsweise von Sektion 31 passt wie der sprichwörtliche Arsch auf Eimer.
Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die Discovery eine reine Sektion 31 Entwicklung ist, die nur zum Schein ein Schiff der regulären Sternenflotte ist.



Ich werde jedenfalls die Serie weiterverfolgen, denn sie macht wirklich Lust auf mehr.
Reporter: Mr Abrams, warum kam in ST 11 nicht Jar Jar Bings vor?

Abrams: Weil wir von George Lucas nicht die Genehmigung erhalten haben!

Leela

  • Gast
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #13 am: 03.10.17, 20:10 »
Episode 3 hat mir bislang am besten gefallen, obwohl deren innere Logik... unterirdisch ist.

Sechs Monate sind vergangen... als Burnham in einem Gefängnistransport zu den Dilithiumminen der Föderation ist. Das Shuttle wird von einer Art Energieparasit befallen, und der (kurioserweise) einzige Pilot fliegt bei dem Versuch diesen zu entfernen, aus ungeklärten Gründen vom Shuttle... welches zu treiben beginnt, just als es die „Discovery“ birgt.

An Bord der Discovery wartet ein kühler (und dämlicher) Empfang auf Burnham; Eine Sicherheitschefin dreht offenbar völlig durch und beschimpft die Häftlinge wahlweise als Müll, Tiere, Meuterer.. Abschaum.. whatever, um zu beweisen wie tough sie ist. In der Messe trifft Burnham auf alte Kollegen – die sie schneiden. Auch ihre Mithäftlinge wollen sie nun gleich mal töten (vor den Augen aller dort anwesenden Strafleetpersonen), was die Sicherheitschefin wie eine Klischeehafte Gefängnisaufseherin erstmal geschehen lässt, bis Burnham ihre Mithäftlinge vermöbelt hat. Burnham wird nun (wie wohl von Anfang an geplant) zu Captain Lorca geführt...

Diese ersten 8 Minuten sind mit das dümmste was ich je gesehen haben. Burnham steht auf der Abschussliste des gesamten Universum; böse Energieparasiten wollen sie tot sehen, ihre Mithäftlinge wollen sie tot sehen, Starfleetleute wollen sie tot sehen, ihre Exkollegen wollen sie tot sehen... das alles kommt derart nervig, penetrant und gestellt rüber, dass man nur noch den Kopf schüttelt. Einmal mehr wird Burnham auf dümmlichste Weise als Universal Outcast stilisiert.

Als schliesslich Captain Lorca erstmals auftritt, in einer ziemlich coolen Szene, nimmt die Folge Fahrt auf... Lorca (und seine Darstellung) bricht hier wie ein Licht durch eine triste und sinnentleerte (Achtung, Schwarzer Alarm!) Drehbuchtristesse.

Danach passieren einige wunderbare Dinge... (bis am Ende das Drehbuch wieder absackt)... Highlight der Folge wird Captain Lorca bleiben... Aber auch Saru, inzwischen erster Offizier, bekommt einige tolle Szenen als er wieder auf Burnham trifft. Burnham landet jedenfalls im Maschinenraum wo man sie erstmals in einer Umgebung sieht die wirklich zu ihr passt: Problemlösung, Berechnungen usw. Sie bricht sogar in ein Labor ein, als sie herausfinden will welches mysteriöse Forschungsprojekt an Bord vor sich geht...

Der zweite auf den man da trifft ist Lt. Paul Stamets der dieses Projekt leitet – und Burnham natürlich erstmal auf Distanz hält. Auch Stamets scheint eine interessante Figur zu sein, viele Facetten werden da schon angeschnitten – auch wenn er deutlich im Schatten von Lorcas Präsenz steht. Die dritte Person die man kennen lernt ist die neue Quartiersgenossin von Burnham... eine etwas unsichere Kadettin. Vermutlich werden sich an der Figur die Geister scheiden, ich mag die Figur – schlicht weil sie eine der normalsten Figuren ist die ich je in Star Trek gesehen habe, und daher einiges an Identifikationspotential mitbringt.

Kaum ist Burnham angekommen geht es auch schon auf Aussenmission; Auf dem Schwesternschiff der Discovery, auf dem diesselben Experimente wie auf der Discovery laufen, gab es just einen Unfall der die gesamte Crew getötet hat... Ein Team soll nun hinfliegen und die Daten des Experiments bergen. Sowohl Saru als auch Lorca zwingen Lt. Stamets mehr oder weniger Burnham mitzunehmen.

An Bord des anderen Schiffes angekommen beginnt eine Art Horrorepisode... die extrem wenig Sinn macht. So waren die Klingonen schon an Bord... wurden aber getötet (wo ist das Schiff das sie hinbrachte?)... ein grosses Raubtier schleicht durch die Gänge... und tötet alles und jeden (so auch ein Mitglied des Aussenteams). Schliesslich erreicht das Team verfolgt von dem Räuber den Maschinenraum, nimmt die Daten an sich... und Burnham kann in einer heldenhaften Ablenkung dem Team ermöglichen dem Raubtier zu entkommen, welches (wieder mit Burnham und den Daten) davon fliegt...

An Bord der Discovery kommt es zu einem erneuten und längerem Gespräch zwischen Burnham und Lorca, der ihr einen Job anbietet – den sie zunächst ablehnt. Erst als Lorca ihr das Ausmass und auch Ziel der wissenschaftlichen Forschung an Bord der Discovery enthüllt, geht Burnham sozusagen an Bord. Auch die Szene kommt wirklich nicht schlecht...

… das Schwesternschiff der Discovery wird zerstört... obwohl (bis auf die Energie) wohl noch grossteils intakt... was eine gigantische Materialverschwendung darstellt, Lorca aber nur ein Schulterzucken entlockt. Die Folge endet mit einem Plottwist, wo man eine Unterhaltung der unleidigen Sicherheitschefin der Discovery und Lorca belauscht, die beide offenbar eine Affäre haben und wo enthüllt wird, dass das große Raubtier das dem Aussenteam so zugesetzt hat und dem es knapp entkommen ist... nun (wieder?) bei Lorca in einem Käfig sitzt. Generell scheint Lorca sämtliche Ereignisse gesteuert zu haben, es liegt sogar der Verdacht nahe das er irgendwas mit dem „Unfall“ von Burnhams Transportshuttle zu tun hatte.

Kurz zuvor hatte Burnham sogar gesagt,dass sie den Eindruck habe das alles ein grosser Test sei, in dem Lorca teste wie sie sich schlägt. Das wird nun andeutungsweise so erweitert, dass Lorca offenbar nicht nur sehen wollte wie sich Burnham in kritischen Situationen macht, sondern das Lorca diese Situationen auch bewusst herbeigeführt hat.

… das ist zwar interessant...

.. ergibt aber nicht den geringsten Sinn. Sämtliche Szenen ausserhalb der Discovery und ohne Burnham... ergeben keinen Sinn.
Zunächst; warum sollte ein Schiff das wichtige Experimente durchführt dies in klingonischen Raum tun?
Wenn die Klingonen das Schiff entdecken und an Bord gehen... wo ist das Schiff das sie hinbrachte hin?
Das grosse Raubtier das Lorca offenbar an Bord des Schwesternschiffes brachte... wie? Ist jemand hingeflogen, hat es abgesetzt – dann hat das Tier dort die Klingonen getötet... während man zurückflog... ein neues Aussenteam, diesmal mit Burnham zusammenstellte, wieder hinflog.... die Daten holte, dem Raubtier entkam und zurückflog... bevor wieder jemand hinflog und auch das Raubtier abholte? Whoat? Wenn dem so wäre verschuldet Lorca hier bewusst den Tod eines Aussenteam-Migliedes das durch das Tier getötet wurde.
Sollte Lorca auch hinter dem Parasitenbefall von Burnhams Shuttle stecken, geht ein zweiter Toter auf sein Konto.

Wieso kann Lorca zudem das Gerichtsurteil gegen Burnham de facto aufheben und sie wieder in Dienst stellen?
Wieso zerstört Lorca das Schwesternschiff – kurz nachdem er vor Burnham eine Rede hält das er alles tun würde um den Krieg zu gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich an Bord des anderen Schiffes nur noch Tote... und keine Gefahr mehr (da sie die Raubkatze ja -wieder?- eingefangen haben).

Der Mittelteil der Folge macht viel Spass. Die Figuren (abgesehen von der offenbar leicht geisteskranken Sicherheitschefin) machen Spass... Leider sind aber Anfang und Ende der Episode nur mit Alkohol zu vertragen.
« Letzte Änderung: 03.10.17, 20:18 by Leela »

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC S01E03: Context is for Kings
« Antwort #14 am: 03.10.17, 20:25 »
Ich weiß nach wie vor nicht, was ich von dieser Folge halten soll.
Mir ist das auch dadurch klar geworden, dass ich nicht sagen kann, welche Note ich "CifK" geben würde. Ich suchte nach Worten; "nicht schlecht" klingt so indirekt nicht nett, "gut" war die Folge aber auch nicht und zu einem Schluss bin ich auch gekommen: Sie war vor allem nicht unterhaltsam. Aber gut, geschenkt.

Ein paar lose Gedanken:
- Die Idee mit den Sporen ist ziemlich TOSig in dem Sinne, dass sie auf Anhieb mit einer gängigen Wissenschaft nichts zu tun zu haben scheint. Die Erklärung Stamets' fand ich alles in allem aber gar nicht so verkehrt: Ab einer bestimmten Betrachtungsebene wird alles zu Physik. Dass es bestimmte, nun, "Stoffe" gibt, die einen besseren Zugang zu einem "Netzwerk", das das All durchzieht, ist kein so übermäßig dummes Konzept, jedenfalls überzeugender als ein "vulkanisches Hallo" à la Folge eins. Einzig dass es sozusagen Pilzsporen sein mussten, mutet irgendwie seltsam an.
- Gut zu wissen, dass man seinen Gedanken immer freien Lauf lassen und einfach weghören kann, sobald die Sicherheitschefin den Mund aufmacht. Was für lächerliche Sprechzeilen die arme Schauspielerin da abgekommen hat.
- Die Figuren Tilly und Stamets sind nicht uninteressant, bei Tilly mag ich das Prinzip (weniger von der Umsetzung, die meist ein Schrittchen zu weit ging); bei Stamets vom Grad der Frustration (die sich dann lustiger Weise in Grenzen hielt, wenn es darum geht, den Verlust der "Glenn" zu kommentieren) mal abgesehen an sich auch.
- Lorca bzw. Isaacs hat - jetzt mal nur auf seine Ausstrahlung bezogen - wirklich das Format eines Captains. Ich finde seine Figur im Gegensatz zu dem, was oft zu lesen war, nicht wirklich mysteriös.
- Saru ist nach wie vor eine interessante Figur; ich mochte die Feinheit, in der er Burnham beibringt, dass er sie für gefährlich hält, ohne dass wie einen Angriff klingen zu lassen. Aber vielleicht war das gar nicht so schwer, wenn man sich vor Augen hält, wie schnell die anderen Figuren andere verbal oder sogar körperlich attackieren.
- Den "Psst"-Klingonen verbuche ich als Comic relief in einer Szene, die eigentlich eher mehr Spannung als eine kleine Atempause gebraucht hätte.
- Der Ausdruck "Schwarzer Alarm" ist ziemlich unglücklich gewählt: Sobald man in der Nacht mal aufwacht und alles dunkel ist, muss man vielleicht annehmen, es herrsche gerade schwarzer Alarm? ;)
- Den Atemtest fand ich gar nicht so schlimm. Ein Retina-Scan wäre halt eine für den Plot unpraktische Sicherheitsmaßnahme gewesen, es sei denn man wollte auf eine Szene wie weiland in "Demolition Man" zurückgreifen ;) Ich mochte den biometrischen Ansatz, der ja auch in der heutigen Technologiewelt von Bedeutung ist und eigentlich hinterfragt gehört. Tja, leider sah diese Prüfmethode dann in der Praxis bloß ein bisschen dämlich aus ;)
- Die Szenen auf der "Glenn" sind eigentlich allesamt schwach in Szene gesetzt.
- An sich ist die Folge ziemlich zusammengeschustert. Dieser lustlose Gefangenentransport, die frontalen Begegnungen mit neuen Crewmitgliedern, besagter Ausflug auf die "Glenn"...
- Generell gibt es zu viele offene Fragen, aber ich glaube bis jetzt, dass es sich bei DSC einfach (noch?) nicht lohnt, zu fragen, warum die Pilotin plötzlich dahinflog oder woher das Monster kam.
- Ich bin sehr davon enttäuscht, dass sich der Vorspann nicht zu ändern scheint. Es wäre toll gewesen, wenn die Ausrüstungsgegenstände oder Plotelemente der jeweiligen Folge vorgeführt worden wären.
- Ich möchte aber nicht wieder nur negativ klingen, die Folge hatte echt auch ihre guten Seiten. Es war zum Beispiel schön, zu sehen, wie ein Schiff der "Discovery"-Bauart explodiert ;)
- Ich habe nach wie vor einen Narren an dem Titel "Context is for Kings" gefressen - einfach cool; wenn es so etwas wie ein Pendant zu Liedern auch bei Titeln gibt, dann habe ich geradezu einen Ohrwurm davon ;) Lustig ist, dass dieser Titel fast soetwas wie einen satirischer Seitenblick auf die bisherige Serie selbst darstellen kann: Bei Shakespeare hieß es "A horse! A horse! My kingdom for a horse!", hier könnte man rufen "Context! Context! A kingdom for context!" :thumbup


Ich bin jedenfalls zufrieden, dass etwas vom Budget in die visuelle Kraft jenseits von Kampfdarstellungen oder ähnlichen dunklen Elementen ging. Die Effekte um die Sporen waren schön anzusehen.
Die ganze Dynamik der Figuren ist noch zu frisch (und noch wirkt vieles wie aus einem Serien-Dialog-Baukasten entnommen). So entsteht auch ein Eindruck, einiges sei schlicht überzeichnet: Das Frauenbild in DSC halte ich im Moment zum Beispiel noch für nicht eben geglückt: Tilly zu hysterisch, Landry zu hart, Burnham zu unausgeglichen.
Inhaltlich bleibt kaum was übrig, ich sähe eigentlich keinen Grund, mir "CifK" noch einmal anzuschauen. Aber! Aber es gab keine echten Kriegsmomente und mit den Sporen eine Entdeckung (bzw. einen Einblick in eine Entdeckung), die diesen Namen verdient hat.
« Letzte Änderung: 03.10.17, 20:36 by Max »

 

TinyPortal © 2005-2019