Autor Thema: ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick  (Gelesen 16354 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

drrobbi

  • CWO 2nd Class
  • *
  • Beiträge: 1.140
ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« am: 18.11.17, 22:18 »
Also ich möchte auch mal mein gedankliches Fazit zu den Folgen von DSC abgeben die wir bis jetzt sehen durften (mussten).

Wir haben eine Meuterei, die wenn die Klingonen nicht dazwischen gefunkt hätten, nicht so hätte ausgehen müssen. Eine Burnham die, sagen wir mal aus versehen, zum Falschen Zeitpunkt am falschen Ort ist und verurteilt wird. Die Verhandlung findet in einem Saal statt für den die Föderation offensichtlich vergessen hat die Stromrechnung zu bezahlen.
Dann haben wir  8 Folgen in denen wir ohne Pause beobachten konnten wie wenig man sich dann doch an den Canon hält, bzw. die Bezüge ein wenig dehnt.

Die Folge mit Mudd harken wir mal unter "total gaga" ab.

Achja, den SuperSporen Antrieb dürfen wir natürlich nicht vergessen, für den man mal eben alles was wir technisch und Physiklogisch aus StarTrek kennen, über den Haufen geschmissen hat. Ich weis das das technische Prinzip in einem TOS Roman erwähnt wurde, aber trotzdem ist der Sporenantrieb Logik-Loch technisch ein wahrer Hammer.

Die drehbare Untertassen Sektion der Discovery verbuchen wir jetzt mal freundlicherweise unter "Feature". Sieht ja auch ganz nett aus,

Die Nuschel-Klingonen dürfen wir ja auch nicht außen vor lassen, aber außer "WTF" kann ich zu denen nicht mehr viel sagen. Die Merkwürdigkeiten und Fehler im Bezug auf die Klingonen von TOS,ENT,DS9,TNG und VOY bilden eine laaaaange Liste.

Die Entwicklung der Charaktere finde ich persönlich mit das beste an DSC, auch wenn auch dort eine Sachen verbesserungswürdig sind.

Aaaaaaaaaaaber, was man in der 9. Folge fabriziert hat, schießt echt den Vogel ab, ich fand es beim ersten gucken gar nicht so schlimm, leider gucke ich jede Folge mit Abstand nochmal und achte dann mehr auf Details und da habe ich bei dieser echt Kopfschmerzen bekommen. 130 Sprünge um eine Messung durchzuführen welche ja Burnham schon gemacht haben muss um diese Messmethode eigentlich erst möglich zu machen? WTF? Das wäre ja in etwa so als wenn ich meinem Chef Geld überweise damit der meinen Lohn bezahlen kann. Stametes überlebt diesen Blödsinn so gerade eben und will gegen den Rat des Captain einen letzten Sprung? Und "aus versehen" geht was schief??? Geil, vorhersehbarer kann man eine Folge ja schon gar nicht mehr machen.
Nebenbei erwähnt, haben die Superhelden der Discovery den riesen Kreuzer der Klingonen leichter zerstört als Picard mit der höher entwickelten 1701-D einen kleinen Warbird, sehr unglaubwürdig.

Die 130 Sprünge der Discovery finde ich allerdings sehr gut Animiert, gefällt mir wirklich. Man sieht zwar nur einen Bruchteil, hat aber trotzdem das Gefühl das man bei allen 130 dabei war, das fand ich sehr gut in Szene gesetzt.

Beinahe hätte ich noch die unsinnigste Außen Mission vergessen seit es StarTrek gibt. Also das Außen Team geht auf einen Planeten um ein Kristall-Sende-Ding umzufunktionieren? Ok, das ginge ja noch, aber die machen das um Klingonische Raumschiffe zu enttarnen! Und diese Schiffe befinden sich wahrscheinlich Millionen Kilometer von dem Planeten entfernt, weswegen ich bezweifele das sowas auch nur Ansatzweise funktionieren kann. Das Signal mag zwar ein Subraum Signal sein aber wie soll ein Subraum Signal ein Schiff entarnen welches im Normalraum ist? Statdessen "funkt" die Lebensform von diesem Planeten ins All und ruft so die Klingonen?? Warum in alles in der Welt machen die so einen Schwachsinn? Es wird das zwar so dargestellt das die das wohl machen im Glauben die Klingonen und die Föderation den Frieden zu bringen, so ähnlich wie die Saru "friedlich" gemacht habe. Aber mal im Ernst, alle an diesem Plot gibt es unzählige Dinge die einfach nur Unsinn sind.

Der Klopper ist aber, das die jetzt eine Technik haben um die Schiffe der Klingonen trotz Tarnung problemlos zu erkennen! WTF? Kirk, Picard und Sisko hatte keine solche Technik obwohl die Serien ja zeitlich nach DSC spielen. In allen Kinofilmen und Serien haben sich alle Captains immer abgemüht getarnte Schiffe zu erkennen. Erst in der letzten oder vorletzten  TNG Staffel hat Data ein Ähnliches Verfahren entwickelt welches zwar nicht das Schiff an sich orten kann, aber es ermöglicht zu erkennen das ein getarntes Schiff in der Nähe ist. Aber jetzt haben die zig Jahre vorher eine Technik mit der das kein Problem ist weil man ja mit einem Antrieb (von dem keiner mehr was weiß) 130 (überflüssige) Sprünge gemacht hat um einen Algorithmus zu erstellen um getarnte Schiffe zu orten? W T F ??????????
Wie wollen die das denn jetzt erklären? Niemand in der Zukunft weis wie man getarnte Schiffe vernünftig ortet, aber die Disco kann das? WTF??? Also wenn jetzt nicht aus versehen die Festplatten der Discovery, auf denen die Daten zur Enttarnung sind, kaputt gehen und Saru vergessen hat ein Backup von den Daten zu machen. Dann sehe ich was den Canon angeht schwarz.

Obwohl DSC eigentlich ein Desaster ist werde ich es trotzdem weiter gucken denn Popcorn Kino ist es alle mal und wenn man vergisst das das was mit StarTrek zu tun hat dann isset Teilweise sogar richtig gut. :-)

Beitrag von Episode 9 Kritik abgeteilt

Alexander_MacLean 19.11.2017 21:24
« Letzte Änderung: 19.11.17, 20:24 by Alexander_Maclean »
Konfuzius sagt: Wenn alle Stricke reißen, dann bist du zu dick für die Schaukel :-)

N Tasha Dax

  • Crewman 3rd Class
  • *
  • Beiträge: 116
  • Bring Hope into the Galaxy
Antw:Antw:ST-DSC S01E09: Into the Forest I Go
« Antwort #1 am: 19.11.17, 20:12 »
.....was man in der 9. Folge fabriziert hat, schießt echt den Vogel ab, ich fand es beim ersten gucken gar nicht so schlimm, leider gucke ich jede Folge mit Abstand nochmal und achte dann mehr auf Details und da habe ich bei dieser echt Kopfschmerzen bekommen. 130 Sprünge um eine Messung durchzuführen welche ja Burnham schon gemacht haben muss um diese Messmethode eigentlich erst möglich zu machen? WTF? Das wäre ja in etwa so als wenn ich meinem Chef Geld überweise damit der meinen Lohn bezahlen kann. Stametes überlebt diesen Blödsinn so gerade eben und will gegen den Rat des Captain einen letzten Sprung? Und "aus versehen" geht was schief??? Geil, vorhersehbarer kann man eine Folge ja schon gar nicht mehr machen.
Nebenbei erwähnt, haben die Superhelden der Discovery den riesen Kreuzer der Klingonen leichter zerstört als Picard mit der höher entwickelten 1701-D einen kleinen Warbird, sehr unglaubwürdig.

Die 130 Sprünge der Discovery finde ich allerdings sehr gut Animiert, gefällt mir wirklich. Man sieht zwar nur einen Bruchteil, hat aber trotzdem das Gefühl das man bei allen 130 dabei war, das fand ich sehr gut in Szene gesetzt.

Beinahe hätte ich noch die unsinnigste Außen Mission vergessen seit es StarTrek gibt. Also das Außen Team geht auf einen Planeten um ein Kristall-Sende-Ding umzufunktionieren? Ok, das ginge ja noch, aber die machen das um Klingonische Raumschiffe zu enttarnen! Und diese Schiffe befinden sich wahrscheinlich Millionen Kilometer von dem Planeten entfernt, weswegen ich bezweifele das sowas auch nur Ansatzweise funktionieren kann. Das Signal mag zwar ein Subraum Signal sein aber wie soll ein Subraum Signal ein Schiff entarnen welches im Normalraum ist? Statdessen "funkt" die Lebensform von diesem Planeten ins All und ruft so die Klingonen?? Warum in alles in der Welt machen die so einen Schwachsinn? Es wird das zwar so dargestellt das die das wohl machen im Glauben die Klingonen und die Föderation den Frieden zu bringen, so ähnlich wie die Saru "friedlich" gemacht habe. Aber mal im Ernst, alle an diesem Plot gibt es unzählige Dinge die einfach nur Unsinn sind.

Der Klopper ist aber, das die jetzt eine Technik haben um die Schiffe der Klingonen trotz Tarnung problemlos zu erkennen! WTF? Kirk, Picard und Sisko hatte keine solche Technik obwohl die Serien ja zeitlich nach DSC spielen. In allen Kinofilmen und Serien haben sich alle Captains immer abgemüht getarnte Schiffe zu erkennen. Erst in der letzten oder vorletzten  TNG Staffel hat Data ein Ähnliches Verfahren entwickelt welches zwar nicht das Schiff an sich orten kann, aber es ermöglicht zu erkennen das ein getarntes Schiff in der Nähe ist. Aber jetzt haben die zig Jahre vorher eine Technik mit der das kein Problem ist weil man ja mit einem Antrieb (von dem keiner mehr was weiß) 130 (überflüssige) Sprünge gemacht hat um einen Algorithmus zu erstellen um getarnte Schiffe zu orten? W T F ??????????
Wie wollen die das denn jetzt erklären? Niemand in der Zukunft weis wie man getarnte Schiffe vernünftig ortet, aber die Disco kann das? WTF??? Also wenn jetzt nicht aus versehen die Festplatten der Discovery, auf denen die Daten zur Enttarnung sind, kaputt gehen und Saru vergessen hat ein Backup von den Daten zu machen. Dann sehe ich was den Canon angeht schwarz.

Obwohl DSC eigentlich ein Desaster ist werde ich es trotzdem weiter gucken denn Popcorn Kino ist es alle mal und wenn man vergisst das das was mit StarTrek zu tun hat dann isset Teilweise sogar richtig gut. :-)
Grundsätzlich find ich wie schon gesagt diese Folge als eine der besten von DSC. Die leichte Zerstörung des klingonischen Schiffes ist für mich in sich stimmig da die Klingonen nicht auf einen Kampf vorbereitet waren und da sie noch getarnt waren ja keine Schilde zur Verfügung hatten. Diverse Enterpris‘s zerstörten klingonische Schöffe auf die gleiche Weise. Auch in späteren Kino Filmen gab es einen Weg einen klingonischen Bird of Prey zu orten (Stsr Trek IV) was dann auch in späteren Serien zu keinem Problem mit der Soannung und dramatic führte.

Vor dem Sprung hieß es dass in 11 Stunden die Verarbeitung der Daten abgeschlossen sei und danach sofort der Sternenflotte zukommen lassen soll. Dies ist ja nun nicht mehr möglich. Ich vertrete die Meinung die Discovery befindet sich im Spiegeluniversum und kann der Sternenflotte ihre Daten nicht mehr zukommen lassen.

Ganz gewagt äußere ich eine Theorie zum Konzept der Serie: das Schiff wird am Ende der Staffel zerstört oder außer Dienst gestellt und in Staffel zwei sehen wir entweder einen müderen Handlungsoet oder eine andere Zeitepoche. Denkbar für mich ist das wir eine Discovery-A zusehen bekommen. In Staffel drei oder vier vielleicht sogar eine Discovery-D oder E.

Sg Trooper

  • Master Chief of Starfleet
  • *
  • Beiträge: 907
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #2 am: 22.11.17, 07:58 »
Was wir in Staffel 2 zu sehen bekommen steht für mich in den Sternen. Das Klingonen Thema haben die Macher für mich aber ziemlich mit dem Holzhammer tot geprügelt.
Leela hat die Probleme ziemlich gut dargelegt. Die Protagonisten haben einige Theorien über die Tarnvorrichtung durchdiskutiert ohne einen blassen Schimmer zu haben wie dieser wirklich funktioniert. Für mich wäre es logischer gewesen wenn die ein Schiff mit Tarnvorrichtung gekapert hätten um es zu studieren. Auch haben die eine ganze Folge darazf verwendet den Planeten Pahvo vorzustellen, eine Folge später war das ganze fast kein Thema mehr. Das machr die vorherige fast schon überflüssig.
Bis auf wenige Momente in der letzten Folge vor der Pause fand ich diese teilweise haarsträubend. Die Autoren hätten mit Tyler die Möglichkeit dem Zuschauer zu zeigen was es bedeutet ein post traumatisches Stress Syndrom zu haben. Das wird aber wieder durch die Theorie relativiert das Tyler eigentlich Voq ist.
Wen dem wirklich so ist muss es meiner Meinung einen "richtigen" Ltd. Tyler geben. Irgendwo müssen die Klingonen ja die ganzen Infos herhaben. Am Ende startet die Disco eine Rettungsmission für selbigen. Ich würde es ungern sehen wenn er tot wäre.
Fazit zur ersten Hälfte von Discovery.
Oh das ist so schwer. Es gibt einiges wo ich an der Serie mag. Es gibt aber auch so vieles wo mir einfach die Nackenhaare sträuben. Vor allem der Umgang mit dem Ursprungs Marerial und die Entscheidung das ganze im Prime Universum spielen zu lassen. Das ganze Setting und vor allem das Design hätte eher in eine post Voyager Zeit gepasst. Als Prequel Serie funktioniert sie in meinen Augen gar nicht.
« Letzte Änderung: 22.11.17, 08:00 by Sg Trooper »

TrekMan

  • Lieutenant Junior Grade
  • *
  • Beiträge: 1.516
    • STAR TREK - PAMIR
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #3 am: 23.11.17, 08:56 »
Für mich präsentiert sich DSC nach der halben Staffel in dem selben chaotischen Licht, dass zu Beginn der Produktion geherrscht hat. Ob nun Brain Fuller der Auslöser war oder sonst jemand, der sich "kreativ" einbrachte, lass ich mal dahingestellt sein. Aber zeigt DSC  m.E. eklatante Schwächen sowohl in der horizontalen Erzählweise einzelner Episoden, als auch in der Vertikalen über die (halbe) Staffel hinweg. Ich hatte phasenweise das Gefühl, dass einige Geschichten fast on demand geschrieben wurden und man ein offenes Ende schloss und dafür sechs weitere unmotiviert öffnete.
Zudem begeht man aus meiner Sicht den Fehler, dass man diverse Designvorgaben des Zeitrahmen, den man sich selbst gewählt hat, völlig ignoriert. Das beginnt schon bei der dargestellten Technik und endet bei der desolaten Interpretation der Klingonen.
Ein moderner technischer Look, nur weil man es heute produktionstechnisch besser umsetzen kann, als vor 50 Jahren mag bei einem Schiff, vor allen wenn es eine fliegende Forschungseinrichtung ist, noch erklärbar sein. Aber zu viele Details bilden einen krassen Kontrast zur Enterprise aus "The Cage", die genau im gleichen Zeitraum spielt. Umgekehrt verlangt niemand einen identischen TOS Look. Aber einen der sich besser in den Zeitrahmen integriert. Das hätte man besser machen können und müssen. Ich finde Axanar-Productions hat da die eleganteren Ansätze gezeigt.

Welt weit scheint die Fan-Gemeinde ihre Kritik an zu bringen, was zumindest zur Kenntnis genommen wird. Hoffentlich zieht ein Umdenken ein und wir werden alle diese erste Staffel bald ignorieren können, denn gute Ansätze gibt es. Obwohl ich da keine Erwartungen hege, denn im Grunde geht es  den Verantwortlichen bei CBS nur darum die Kuh Star Trek erneut zu melken. Wenn des Geld dann nicht mehr fließt, wird der Laden wieder geschlossen. Ein Ausdruck dafür ist wohl die Mutlosigkeit der Showruner eine Post Voyager Serie zu gestalten.   

Hier ist noch ein Link zu einem Interview von Aron Harberts und Sonequa Martin-Green bei Metro.co.uk zur 2. Staffel und Kritikpunkten der Fan-Gemeinde.


« Letzte Änderung: 23.11.17, 08:59 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #4 am: 25.11.17, 23:23 »
Nun haben hier bislang im Vergleich zu den Folgenthreads lediglich die Hälfte abgestimmt und der halben Staffel eine Note gegeben. Aber es ist trotzdem bemerkenswert, dass die Staffelhälfte doch merklich schlechter abschneidet als die einzelnen Episoden. Aber ich glaube, das ist nur vermeintlich ein Widerspruch, weil die Serie als Gesamtes nicht aus einem Guss zu sein scheint.

N Tasha Dax

  • Crewman 3rd Class
  • *
  • Beiträge: 116
  • Bring Hope into the Galaxy
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #5 am: 26.11.17, 20:04 »
Ich stufe die Serie eher umgekehrt ein - im großen und ganzen ist die Qualität sehr gelungen. Die characters sind gut gezeichnet auch wenn sich nicht alle auf gleichem Level weiter entwickeln. Die übergreifende Handlung funktioniert und alles in allem ist sie Zeitgemäß. Bis auf einige Schwächen in einzelnen Folgen, wie die Folge auf dem Planeten pahvo oder die Folge über Mudd, oder einen Antrieb der mit magic mashrooms funktioniert

TrekMan

  • Lieutenant Junior Grade
  • *
  • Beiträge: 1.516
    • STAR TREK - PAMIR
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #6 am: 27.11.17, 17:49 »
Hier ist noch ein Link zu einem Artikel des Autors Andrew E. Gaska, der seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Ich teile seine Meinung in den wenigsten Punkten, aber jeder sollte sich sein eigenes Bild machen.

Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #7 am: 27.11.17, 21:20 »
Das mit den Uniformen klingt einigermaßen plausibel, aber bei den Klingonen ist es ja nicht nur das andere Aussehen der Spezies selbst - sondern auch das vollkommen andere Design ihrer Schiffe, das sich weder mit den aus TOS bekannten späteren Varianten des 23. noch den früheren des 22. Jahrhunderts vereinbaren lässt.

Das "Sarkophag"-Schiff könnte man noch als einmalige Sonderanfertigung gelten lassen, aber irgendwie sehen fast alle klingonischen Schiffe sehr ähnlich aus, so als wäre es ein allgemeines Design in jener Zeit. Davon abgesehen finde ich es sehr sportlich, dass die Klingonen offenbar schon im 21. Jahrhundert imstande waren, ein Schiff von gleich ca. 1200 Meter Länge zu bauen (die Maße habe ich aus einem Vergleichsvideo auf Youtube).
Oder ist das Riesenmonstrum am Ende sogar gleich 1000 Jahre alt?

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #8 am: 29.11.17, 21:55 »
Hier ist noch ein Link zu einem Artikel des Autors Andrew E. Gaska, der seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Ich teile seine Meinung in den wenigsten Punkten, aber jeder sollte sich sein eigenes Bild machen.
Danke für den Link. Ich konnte den Text bislang nur überfliegen, aber ich habe vor, die gesamte Lektüre einmal nachzuholen. Es ist immer wieder erfrischend, mal einen anderen Standpunkt als den eigenen zu sehen.

Ich finde seine Argumentation, wonach canon in ST eine Größe im Fluss war, vor allem auch während TOS selbst, überzeugend; wofür es aber eigentlich auch keine große Zahl an Beispielen zur Beweisführung braucht bzw. gebraucht hätte.
Ich kann auch die Haltung nachvollziehen, die man allein schon aus TNG ableiten kann, dass ST in der Rückschau immer wieder neu definiert werden kann und DSC so in zwanzig Jahren Teil des ganzen "Erbes" sein kann.
Wenn aber TNG Widerstand hervorrief und Leute veranlasste, diesem ST den Rücken zuzukehren, muss dieses Recht auch jetzt gelten dürfen.
Und es gibt ein weiteres Problem, das man nicht mit dem canon verknüpfen muss, aber kann (deswegen die Diskussion, die ich in einem extra Thread angestoßen habe), nämlich, dass ein Serienformat auch für ein bestimmtes Lebensgefühl stehen kann. So unterschiedlich manche ST-Serien waren - nehmen wir gleich TOS und TNG -, so teilten sie doch zumindest ein positives Bild der Zukunft der Menschen und die Vorstellung, dass die Fehler, die man in der Vergangenheit und heutzutage beim Menschen beobachten kann, in der Zukunft entweder nicht mehr exisiteren, oder nicht mehr die Macht über den Menschen haben. Das ist der eigentliche Maßstab, dem sich DSC in meinen Augen stellen muss - Und dabei darf sich die Serie auch nicht hinter anderen Diskussionen wie um den canon (was eigentlich manchmal wie eine praktische Ablenkung von anderen Problemen der Serie wirkt) oder hinter anderen Scheinargumenten ("Es geht hier doch bloß um Unterhaltung, da müssen die Figuren nicht gut und die Stories klug sein") verstecken.

TrekMan

  • Lieutenant Junior Grade
  • *
  • Beiträge: 1.516
    • STAR TREK - PAMIR
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #9 am: 30.11.17, 09:28 »
Für mich sind viele von Gaskas Aussagen ein Ausdruck von Gleichgültigkeit und Austauschbarkeit. Das betrifft sowohl die Wertigkeit der Inhalte, die man Lesern oder Zusehern präsentieren darf, als auch des Anspruchs an die eigene Leistung.
 
Schon der Ansatz TOS mit als Argument für Beliebigkeit anzuführen zeigt,  dass man sich der gesamten Tragweite dieser Aussagen nicht bewusst ist, oder sie einfach ignoriert.
TOS ist das Unikat, der Beginn von allem. Dass sich da in dem Serienverlauf Widersprüche ergeben, wenn man nicht auf Kontinuität achtet ist fast zwangsläufig. Bei TOS zu sagen, es handelt sich um Unterhaltung und die Achseln zu zucken das kann ich nachvollziehen. Es war aber damals schon abgehoben und frisch. Es hat mind. eine bis zwei Generationen begeistert und tut es heute noch.
Aber als man TNG aus der Taufe hob, wollte man da einen anderen Weg beschreiten, auch wenn er zu Beginn holprig war. Man hatte ein Heer aus Beratern. Die klingonische Sprache wurde von Sprachwissenschaftlern aufgebaut. Die Technik wurde mit Leuten der NASA diskutiert. Man tat viel für Plausibilität, auch wenn es nicht immer funktionierte. Aber spätestens ab Season 3 war TNG gut durchdachte SciFi, die unterhielt. Sie war so gut, dass daraus drei Nachfolger entstanden, die alle den Rahmen des "Canon" einhielten, aber immer dann Schwächen aufwiesen, wenn entweder die Geschichte dünn war oder man unnötiger weise das selbst gebaute Gebäude nicht durchdacht zu erweitern versuchte.  Alle haben darauf abgehoben und aus der Bewegung STAR TREK wurde ein Franchiseunternehmen von dem viele Leute gut leben konnten. Das gilt auch für ENT. Manny Coto hatte in der 4. Staffel von ENT genau den Weg gefunden, das Gebäude Star Trek mit guten Geschichten zu erweitern.

Man hat ja viele Möglichkeiten Gebäude zu erweitern, horizontal oder vertikal. Wenn man es geschickt macht, kommen Geschichten heraus, die einen Mehrwert liefern. Es mag vielleicht vermessen klingen, aber viele unserer FF-Ansätze, wie UO, Explorer etc. zeigen wie es gehen kann. 
Das was jetzt abgeliefert wird, ist eine Abrissbirne. DSC baut im Betrieb das Gebäude Star Trek um, da die Verantwortlichen der Meinung sind, es tun zu dürfen, können und dass die alten Fans, die sich nicht anpassen wollen nicht mehr zeitgemäß sind, denn es gibt schließlich genügend andere Zuseher.  Im Grund, das was JJ Abrams vorgeführt hat, aber er war wenigstens so Ehrlich es auch als Reboot zu bezeichnen.
 
Gaska unterstreicht mit Argumenten das Handeln der Verantwortlichen und was diese nur hinter hervorgehaltener Hand sagen, aber auf dem Bildschirm zeigen, dass es im Grunde ein Reboot ist. Die gesamte Argumentationskette zielt darauf ab, dass es eine beliebige Austauschbarkeit gibt, sowohl der Fundamente, die das Gebäude Star Trek stützen, als auch seiner Bewohner (die "Fans") und vermittelt eine beliebige Freiheit der Leute die von CBS beauftragt werden, um das Haus mit ihrer Kreativität zu erweitern.
Besonders die Bewohner des Gebäudes werden gebeten, wenn sie sich nicht mit DSC anfreunden können, doch besser fernzubleiben.
Und um keine Missverständnisse auf kommen zu lassen, hat man Hausregeln für das Bewohnen des Gebäudes erlassen, damit nicht noch einmal vorkommt, dass besonders kreative Bewohner wie Alex Peters (Axanar) oder James Cawley (Star Trek Phase II) das Haus nach ihren Wünschen mitgestalten.

Rein aus physikalischer Sicht kann ich nur sagen, wenn man die Fundamente eines Gebäudes verändert, dann existiert  eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Gebäude, Bewohner und Baufirma einen Schaden davon tragen. Als Fan bedaure ich dieses Verhalten und muss sagen, dass es letztlich meine Entscheidung ist, wogegen ich opponiere, was und wie ich mitgestalte und ich ob ich bereit bin mich einfach so austauschen zu lassen.   

In einem anderen Forum hat jemand geschrieben, das dieser Artikel ein St***finger in Richtung der Fans sei. Persönlich fand ich das Bild zu platt, aber man könnte den Eindruck gewinnen, dass es so ist. 

Es würde mich nicht wundern, wenn da CBS selbst der Treiber dahinter ist, um alte Zöpfe abzuschneiden und die Kinofilme wieder mit dem TV-Franchise zu verbinden. Strategisch ein genialer Schachzug. DSC räumt das alte Publikum aus dem Weg und das Abramsverse wird mit Teil 4 auf DSC zurückgeführt. Schwupps hat man ein "neues" Franchise, für die junge Generation, deren Ansprüche an die Geschichten sich auf das Niveau von World of Tanks etc. reduziert. 

:what

P.S. Damit will ich keinen Gelegenheitsspieler unter uns verunglimpfen.
 
Edit:

Wenn man dann noch aus Aron Harberts interview mit Metro.uk folgenden Abschnitt näher beleuchtet, kann  einem für die Zukunft des TV Angst und Bange werden.

Zitat
After initially creating the show’s concept, Bryan Fuller departed the series, and the question surrounding his decision to make it a prequel is still a mystery to Aaron, who was too busy catching up on Star Trek canon to question it. ‘I’m glad that it is because it set up parameters for us. Let’s say we set it 100 years after Voyager, the canvas is so broad. To try to contemplate, you’re creating a whole new mythology really,’ Aaron says.

Die Freiheitsgrade sind so groß, dass man eine neue Mythologie erschaffen würde... What?   :confused
 
« Letzte Änderung: 01.12.17, 19:12 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #10 am: 30.11.17, 22:53 »
Weil mir der Sinn danach stand, habe ich jetzt Gaskas Anmerkungen gelesen und wprde sie auch gerne selbst mit Anmerkungen versehen:


Zitat
On the other, should good story stand still for canon? Should a show that is created now but takes place before a show that was crafted in the 60s have outdated special effects, or look as cutting edge for today’s audiences as that original show did back then for theirs?
Ich glaube, in diesem Punkt hat Gaska durchaus Recht: Gutes Storytelling darf den canon (ein wenig oder ein wenig mehr) verbiegen. Aber erstens fehlt nach allem, was ich von DSC kenne, dieses gute Storytelling und zweitens sind gute Geschichten nicht selten in der Lage, zu funktionieren, ohne dass man dafür eine bestimmte Grundlage verbiegen muss.
Der zweite Punkt dieses Absatzes ist in meinen Augen ein Trugschluss, schon allein deswegen, weil die Prämisse falsch ist. Niemand hat die Macher gezwungen, diesen Zeitabschnitt zu wählen und nach wie vor frage ich mich, weswegen DSC unbedingt zehn Jahre vor TOS spielen musste. Das zweite Problem ist, dass auch DSC einen Kompromiss eingegangen ist. Hätten die Kreativen völlig freie Hand gehabt, sie hätten wohl ganz auf Anleihen aus der Vergangenheit (z.B. bei den Phasern und anderen Ausrüstungsgegenständen) verzichtet. Damit kann man nicht wirklich behaupten, DSC sei optisch wegweisend für den Look, den man als Zuschauer im 21. Jahrhundert sehen möchte; denn man darf sich ja auch nur bedingt der Illusion hingeben, die Sets der "Discovery" sähen wirklich ultra-cool und ultra-modern aus.


Zitat
Is Star a Trek about reminiscing over a TV shows past, or showing us our own future?
Ich hoffe, dass DSC nicht viel mit unserer Zukunft gemein haben wird.


Zitat
And change for change sake is just as bad as dead storytelling. But change is also necessary for growth to take place.
Diese Einstellung finde ich gut.


Zitat
Again, there are at least dozens more
Ich kann nicht anders, aber gerade die Fülle an Beispielen, die Gaska aufzählt, um dem Leser vorzuführen, dass sich ST so oft schwer getan hat, einen canon zu finden und einzuhalten, wirkt ein wenig hilflos auf mich... So als solle die bloße Masse erschlagen.

Ich denke, man muss TOS ein bisschen außen vor halten. Dass in der Serie einige Fehler passiert sind, darf man nicht rückwirkend eine Verletzung des canons nennen, wenn dieser noch gar nicht existierte. Der eigentliche Vorwurf an TOS muss dann lauten, dass zu dieser Zeit eine Welt schlampig konstruiert wurde. Unstimmigkeiten in neueren Serien und damit eben auch DSC muss man dann nicht automatisch als künstlerische Freiheit im Zuge des Fortschritts und Wandels begreifen, sondern kann sie ebenfalls als handwerkliche Mängel betrachten, wenn man so will.

Zudem verkennt Gaska mMn nämlich, dass DSC keine eigentlichen Versehen unterlaufen sind. Da hat nicht ein Autor mal eben vergessen, was einer vorher gemacht hat. Hier wurden gezielt zahlreiche Dinge über den Haufen geworfen - und das auch noch, ohne dass der Sinn dahinter klar werden würde. Der Nutzen bleibt nämlich fraglich.


Zitat
If you care, buy Star Trek novels and comics. Buy them for all your favorite franchises. You keep reading them, we will keep writing them, and if we are doing our job right, you will get your answers.
Hmm, ist das dreiste Werbung oder wie ernst meint er das? Es kann ja auch eigentlich nicht Sinn der Sache sein, dass eine ganze Industrie versucht, die begangenen Widersprüche wieder aus der Welt zu schaffen, zumal es auch eine undankbare Aufgabe sein dürfte, sich schlüssige Lösungen für unnötige Probleme auszudenken, (die angeblich ja gar keine Probleme sind).


Zitat
Just remember that in Trek, continuity is fluid. It’s like that in any franchise that develops over decades. Has to be.
STAR TREK: DISCOVERY is in fact no more or less guilty than the Treks that proceed it. The minor stuff is always shifting. The story is the key, and the legacy is enduring. Star Trek can survive a little change.
It’s called evolution.
Wie gesagt, ich finde nach wie vor, dass der Punkt mit der sich im Fluss befindenden Continuity nicht verkehrt ist.
Mir fehlt bei Gaska aber leider eine kritische Note, denn weder muss seine "evolution" zwangsläufig zu guten Ergebnissen führen, noch kann man mMn DSC unterstellen, sie greife das Erbe wirklich angemessen auf.
Aber ich muss natürlich zugeben, dass sich einige meiner Kritikpunkte nicht auf canon-Konflikte, wie Gaska sie eigentlich ansprechen möchte, beziehen.






Für mich sind viele von Gaskas Aussagen ein Ausdruck von Gleichgültigkeit und Austauschbarkeit.
Das sehe ich genauso.
Allerdings weiß ich gar nicht, ob es hier eben einen Konflikt geben muss: Was Gaska "evolution" nennt, ist am Ende halt vielleicht schlicht ein austauschbares Produkt für den Massenmarkt.

Gaska unterstreicht mit Argumenten das Handeln der Verantwortlichen und was diese nur hinter hervorgehaltener Hand sagen, aber auf dem Bildschirm zeigen, dass es im Grunde ein Reboot ist.
Hmm, ich weiß nicht so recht... Ich würde Dir da gar nicht vollständig widersprechen wollen, aber ich würde trotzdem vielleicht noch nicht mal sagen, dass es ein Reboot im eigentlichen Sinne sein muss, weil ich nicht glaube, dass DSC als Reboot geplant war. Das kommt nämlich noch dazu: Ist die Serie wirklich aus einem Guss bzw. kann eine Serie, die so eine turbulente bis chaotische "Zeugung" und "Geburt" hatte, wirklich aus einem Guss sein? Da wurden Prämissen übernommen und dann doch wieder verdreht, und... ich meine, wenn man so ein bisschen liest, was Harberts so meint, kann man wirklich annehmen, dass das Team, das an Fullers Stelle trat, überhaupt keinen Plan davon hat(te), was er mit dem Setup eigentlich bezweckte...

Wenn man dann noch aus Aron Harberts interview mit Metro.uk folgenden Abschnitt näher beleuchtet, kann  einem für die Zukunft des TV Angst und Bange werden.
Das ist dann der nächste Artikel, den ich lese werden ;) :)

Leela

  • Gast
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #11 am: 01.12.17, 19:39 »
Wenn aber TNG Widerstand hervorrief und Leute veranlasste, diesem ST den Rücken zuzukehren, muss dieses Recht auch jetzt gelten dürfen.

Nein, muss es nicht. Inbesondere da viel "Zorn" und Widerstand gegen TNG aus merkwürdigen bis "besonderen" Gründen her rührte. ZB dem Slogan "Ohne McCoy/Spock/Kirk gibt es kein Star Trek" oder dem Widerstand der alten Darsteller für neues/n Platz zu machen.


So unterschiedlich manche ST-Serien waren - nehmen wir gleich TOS und TNG -, so teilten sie doch zumindest ein positives Bild der Zukunft der Menschen und die Vorstellung, dass die Fehler, die man in der Vergangenheit und heutzutage beim Menschen beobachten kann, in der Zukunft entweder nicht mehr existieren, oder nicht mehr die Macht über den Menschen haben.

Wäre dem so, würde/wäre ein Grossteil der Dynamik zwischen Kirk, McCoy und Spock in der alten Serie entfallen - da sich ja inbesondere Spock immer dann vehement zu Wort meldet wenn Kirk (aus seinen menschlichen Emotionen heraus) einen Fehler macht. Diese Motive sind also auch in TOS noch da. Der Unterschied ist halt nur das sie nicht mehr innerhalb derselben Gruppe(Menschen) ausgetragen werden, sondern quasi nach Aussen getragen bzw von Aussen heran getragen werden.

Es gibt eine sehr interessante Dokumentation über die Entstehung von TNG, moderiert von William Shatner. Sie heisst "Chaos on the Bridge". Sie enthält einige Analysen über Roddenberry. An einer Stelle wird da zB gesagt, dass der für Roddenberry wichtige Aspekt von TOS eigentlich die Kirk Figur war/ist - der Womanizer, Abenteurer und Reisende. Eine Figur in der sich Roddenberry selbst gerne sah/Gesehen hätte und die keineswegs zukünftig ist.

Wenn Du Lust hast, kannst Du mal Scripte-Bingo spielen. Nimm die 10 TOS Episoden die Deiner Meinung nach den utopischen "Spirit" von Star Trek zum Ausdruck bringen und dann schau mal in wie vielen davon Roddenberry als Author/Writer creditiert ist. Ich würde schätzen das Du bei 1 aus 10 landest.

Erst nachdem TOS eingestellt war und Fans begannen die Pazifistischen und Utopischen Elemente zu betonen und auch vor allem Roddenberry auf den Conventions immer mehr zu diesem "GreatBird of the Galaxy" zu stilisieren - eine Rolle in der er sich selber auch gefiel - begann dieses Element in Roddenberrys Gedanken immer mehr Platz einzunehmen. Hinzu kam das Roddenberry bei der Konzeption von TNG dann eben zu alt war um sich noch mit dem Abenteurer/Womanizer zu identifizieren. Auch das führte dazu das dieser stark positiv utopische Ansatz der in TOS nur ein Randelement war, zu einer bestimmenden Komponente wurde. Roddenberry arbeitet hier zudem an seinem Vermächtnis, was ebenfalls dazu führte das er unbedingt eine positive Vision hinterlassen wollte.

Man kommt daher nicht ganz umhin einen grossen Einfluss auf die Star Trek Philosophy den Lebensphasen von Gene Roddenberry zuzuordnen. Nachdem Roddenberry in TNG an Einfluss verlor (also nach den ersten 2 Jahren) haben sich die Autoren zusehends bemüht diese Konzept der zu versöhnlichen Utopie abzumildern und aufzuweichen. Mit dem Ergebnis das TNG besser wurde. Das sollte man nicht ganz vergessen.

Die Frage wäre dannnämlich , ob es sinnvoll ist einem neuen, jüngerem Publikum diese Vision des "alten" Gene anzubieten... immerhin war Roddenberry 55+ als diese Aspekte für ihn immer mehr an Gewicht gewannen. Akzente die der 40+ Roddenberry in TOS noch deutlich anders gesetzt hatte.

Eine zweite Frage die sich daran anschliesst wäre; wenn man sagt "Ja, das macht Sinn, eine positive Utopie kann man immer gebrauchen" - warum man dann nicht auf die alten Trek Serien zurückgreift und diese schaut. Nur weil sie... alt sind? Muss also eine neue Serie den Bedarf an Utopie decken, weil die alten Serien das nicht mehr tun/können?


....ein positives Bild der Zukunft der Menschen... Das ist der eigentliche Maßstab, dem sich DSC in meinen Augen stellen muss

Für Bücher gibt es ja den Spruch, dass man aus ihnen nur das herausholt, was man auch mit hinein nimmt. Ist zwar sicher bei visuellen Sachen noch etwas komplexer - aber ja... daran musste ich irgendwie denken.

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #12 am: 01.12.17, 20:40 »
Wäre dem so, würde/wäre ein Grossteil der Dynamik zwischen Kirk, McCoy und Spock in der alten Serie entfallen - da sich ja inbesondere Spock immer dann vehement zu Wort meldet wenn Kirk (aus seinen menschlichen Emotionen heraus) einen Fehler macht. Diese Motive sind also auch in TOS noch da.
Eine pazifistische Welt, eine Utopie, heißt nicht, dass alles perfekt ist und dass alle, die dort leben, makellos sind.
TOS arbeitete sehr gerne und sehr oft mit dem Motiv, die Menschheit stünde gerade an der Schwelle zu einer höheren gesellschaftlichen Stufe, zu jener Stufe, die aus Sicht des 20. Jahrhunderts eben noch nicht erreicht zu sein schien. Dazu passt dann auch, dass so viele überlegene "Wesenheiten" (à la Metronen - die fraglos auch ein Kapitel für sich sind) befinden, die Menschheit sei noch nicht so weit, um sich wirklich mit ihr abzugeben, aber eben gleichzeitig Potenzial sehen. Das wird in TNG ab und zu auch auftauchen, an sich jedoch scheint die Entwicklung in den nach TOS folgenden 100 Jahren so rasant gelaufen zu sein, dass sich die Rollenverteilung oft ändert und die Menschen (die Föderation) nun wirklich anders auftritt, und zwar aus einer überlegeneren Position heraus, die von vielen als lehrmeisterhaft empfunden wird.

Darüber hinaus kann man sich auch fragen, ob ein utopisches Lebensgefühl nur aus einer echten Idylle entsteht, oder ob es auch dafür reicht, dass das Grundgefühl der Folge(n) positiv ist oder etwas zum Besseren gewendet wurde. Es gab auch bei TOS einige Folgen, in denen die Leute von "Enterprise" eine gute Einstellung mitbrachten oder entwickelten und dadurch Gutes erreichten... "Horta rettet ihre Kinder", "Die Wolkenstadt", "Epigone", "Das Gleichgewicht der Kräfte" - das sind ein paar Beispiele; und ich glaube, bei denen war die Rolle Roddenberrys gar nicht mal übermäßig groß. Aber ich bin auch nicht unbedingt versessen darauf, ST einzig und allein mit Roddenberrys Biografie zu verknüpfen, obwohl er natürlich Einfluss hatte.

Jetzt darf man sich fragen, ob das, für was zum Beispiel Burnham oder Lorca stehen, zu so einer Einstellung passt. Nehme ich mal den Captain: Natürlich war Kirk auch ein Raufbold, aber ich persönlich hatte eigentlich wenig Zweifel daran, dass er Gutes bewirken will.

die Kirk Figur war/ist - der Womanizer, Abenteurer und Reisende. Eine Figur in der sich Roddenberry selbst gerne sah/Gesehen hätte und die keineswegs zukünftig ist.
Warum sollten diese drei von Dir genannten Beispiele nur zu einer trüben Welt und nicht zu einer positiven Zukunft passen?

Nachdem Roddenberry in TNG an Einfluss verlor (also nach den ersten 2 Jahren) haben sich die Autoren zusehends bemüht diese Konzept der zu versöhnlichen Utopie abzumildern und aufzuweichen. Mit dem Ergebnis, dass TNG besser wurde. Das sollte man nicht ganz vergessen.
Na ja, "besser"! So ein Urteil im luftleeren Raum; das ist mir zu absolut dargestellt.

Eine zweite Frage die sich daran anschliesst wäre; wenn man sagt "Ja, das macht Sinn, eine positive Utopie kann man immer gebrauchen" - warum man dann nicht auf die alten Trek Serien zurückgreift und diese schaut. Nur weil sie... alt sind? Muss also eine neue Serie den Bedarf an Utopie decken, weil die alten Serien das nicht mehr tun/können?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich begreife, was Du mit dieser Frage meinst.
Darf man keinen Gedanken daran verschwenden, dass sich eine neue Serie nicht nur um Mord und Totschlag drehen muss, weil frühere Serien positiver waren?
Natürlich kann man alte Folgen anschauen, wenn man was Spannendes, Positiveres sehen will. Aber darf man sich deswegen keine weiteren, neuen spannenden positiven Abenteuer wünschen?
Sonst müsste man ja die Serienlandschaft an sich infrage stellen: Nachdem es in praktisch jedem Genre die meisten Spielarten schon gab, müsste man dann eigentlich gar keine neuen Serien mehr produzieren.
Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege, aber ich glaube, im Moment herrscht nicht gerade ein Überangebot an utopischen Serien; sollte Deine Frage also darauf abzielen, man solle nicht darauf pochen, die gleichen Muster zu wiederholen, spräche das eher für eine Utopie als gegen eine.
« Letzte Änderung: 01.12.17, 20:48 by Max »

Leela

  • Gast
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #13 am: 02.12.17, 00:43 »
Eine pazifistische Welt, eine Utopie, heißt nicht, dass alles perfekt ist und dass alle, die dort leben, makellos sind.

Das stimmt, jedoch je mehr Anomalien auftreten, desto fragwürdiger wird, inwieweit eine behauptete Utopie auch eine ist. An welche TOS Figuren denkst Du wenn von einer weiter entwickelten Menschheit die Rede ist? Kodos? Daystrom? Decker? Garth von Izar? Mudd?  Mir fallen auf Anhieb dutzende Beispiele von Figuren ein wo diese Behauptung der entwickelten Menschheit nicht zu zu treffen scheint. Mir fällt kein einziges ein, wo ich sofort sagen würde; Ja - diese Figur entspricht der Utopie.



"Horta rettet ihre Kinder", "Die Wolkenstadt", "Epigone", "Das Gleichgewicht der Kräfte" - das sind ein paar Beispiele

Sowohl in Horta, als auch Epigonen "korrigieren" Kirk & Co eine Entwicklung die von anderen Menschen vorher in den Sand gesetzt wurde. Bei Horta haben erst tumbe Bergleute deren Eier zerstört und sich dann zu einem Mob zusammengerottet - was nicht sehr überlegen daher kommt. In Epigonen hat ein anderes Schiff, aus Zufall, eine komplette Gesellschaft deformiert/umarrangiert - ebenfalls höchst problematisch und dem Problem weichen die Autoren nur mit der Feststellung aus, es läge in der "Natur" dieser Spezies andere nachzuahmen.

In der Wolkenstadt ändert Kirk bewusst und entgegen den offizielle Direktiven und auch gegen den Willen der dortigen Bevölkerung eigenmächtig ein bestehendes Gesellschaftssystem - er erhebt seine Moralvorstellungen über die dortigen Leute und über die eigene (Föderations-)Agenda. Das ist das was wir heute verächtlich "Regime Change" und "Destabilisierung" nennen.

Im "Gleichgewicht der Kräfte" bricht sich sogar die gesamte Folge durch der (regelrechte) Hass über die Klingonen Bahn, letztlich erzwingt nur ein gefährlicher Feind einen Status Quo (ein Motiv was immer wiederkehrt), die Alternative dazu wäre sonst die absehbare eigene Vernichtung gewesen. Auch hier sehe ich keinen utopischen Background.

Diese Folgen sind gewiss spannende, teils spassige Abenteuer der Enterprise Crew - aber eine (moralische) Entwicklung scheinen sie nicht zu untermauern.

Ich nehme mal noch ein extremeres Beispiel: Mudds Women.
Das ist die Folge in der Kirk erklärt (gegenüber Mudd) man habe kein Geld mehr und Geld habe keine Bedeutung mehr, da er (Kirk) zB Tonnen an Edelsteinen oder Edelmetallen aus dem Replikatoren der Enterprise herstellen lassen könne. Es ist zugleich die Folge in der Frauen als Objekte dargestellt werden wie kaum woanders in TOS - und wo die gesamte (männliche) Besatzung mit dem Unterkörper denkt und teils handelt. Es ist die Folge in der Bergleute (wieder mal) offenbar Katalog-Bräute bei Mudd bestellen - wo Mudd also entweder ein mobiles Bordell oder schlimmer noch, modernen Sklavenhandel betreibt. Es ist ebenso die Folge in der Mudd seine Frauen mit Drogen zu Junkies gemacht hat.
In kaum einer anderen TOS Folge steht die behauptete Entwicklung der Menschheit in so direktem Gegensatz zu eigentlich allem was man von den handelnden Akteuren sieht nebeneinander .




Jetzt darf man sich fragen, ob das, für was zum Beispiel Burnham oder Lorca stehen, zu so einer Einstellung passt. Nehme ich mal den Captain: Natürlich war Kirk auch ein Raufbold, aber ich persönlich hatte eigentlich wenig Zweifel daran, dass er Gutes bewirken will.

Und Du denkst Lorca will das nicht? Er ist das Paradebeispiel desjenigen dem für den "guten Zweck" jedes Mittel recht ist. Etwas von dem Kirk in "Kampf um Organia" zb gar nicht mal so weit weg ist, als er gegen den Willen der Bewohner einen Guerilla Krieg gegen die Klingonen beginnt - und sämtliche Folgen in Kauf nimmt.

Burnham hingegen... Die beste Interpretation die ich zu ihr anbieten kann, ist, dass sie eine leichte Geistesstörung in Form eines Messias Komplexes aufweist. Derart penetrant wie sie in Folge 1, 2 und der letzten Folge drauf pocht "alle zu retten, ich werde ALLE retten" - und aus diesem Motiv heraus immer wieder sehr merkwürdige Entscheidungen trifft, kann ich mir das anders nicht zusammen reimen.

ich glaube die Diskussion führt aber letztlich nicht weiter, weil ich vermute das jeder rational handelnden Figur (von ihrem Standpunkt aus) in Star trek das Motiv eines guten und gerechtfertigten Handels untergeschoben wird - eine Figur wie Shakespeares Richard III oder Jago, die also Böses um des Bösen willens tun, wirst Du da eher nicht finden - schon gar nicht als Teil der regulären Crew.


Warum sollten diese drei von Dir genannten Beispiele nur zu einer trüben Welt und nicht zu einer positiven Zukunft passen?

Weil die heutige Serienlandschaft sich hin zu kausalen Zusammenhängen und "Charakter" Arcs entwickelt hat... Kirk hinterlässt dutzende gebrochene Herzen, er geht Beziehungen ein von denen er genau weiß das sie an ihm scheitern - denn seine Braut ist die Enterprise, wie er auch noch stolz attestiert. Seine Abenteuerlust driftet hingegen mitunter ins leichtsinnige ab - was, wenn man es streng interpretieren will, so manches Redshirt das Leben kostet. Seine menschliche Definition und Moral - zB die des Freiheitsbegriffes - wendet er hingegen so absolut und rigoros auf alle an, dass es mitunter atemberaubend ist, zu sehen was er anstellt (siehe eben Organia, Landru oder die Wolkenstadt). Alles in allem: Sehr erwachsen wirkt Kirk oft nicht.

Was in der heutigen Serienlandschaft viel eher thematisiert würde, als das Kirk, Spock und McCoy wie früher nach 48 Minuten lachend in den Sonnenuntergang reiten... weg von dem (vermutlichen) Chaos was sie wohl hinterlassen haben.

Fazit: Kirk entspricht der Utopie nur deswegen (halbwegs) weil es im dem TV Format generell bis Mitte der 90er nicht üblich war sich mit den Folgen seiner Handlungen ernsthafter und kontinuierlicher zu beschäftigen und einzelne Episoden für einen Charakter ohne nachhaltig Entwicklung blieben, egal wie gravierend die Ereignisse darin waren.



Na ja, "besser"! So ein Urteil im luftleeren Raum; das ist mir zu absolut dargestellt.

Ich kann Dir das gerne begründen - aber selbst einige Autoren attestieren den ersten beiden TNG Staffeln heute "hardly watchable". Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, aber generell ist die erste Staffeln eine erkennbare Findungsphase während die zweite gute Ansätze entwickelt und auch einige gute Folgen aufweist - richtig ihr Thema oder ihren Ton gefunden, hat TNG aber erst zur späten Mitte der zweiten (setzt man es früh an) oder in der dritten (setzt man es spät an) Staffel. Ehrlich gesagt halte ich das für eine vertretbare Meinung die - so würde ich sagen - selbst unter einem Grossteil der Fans halbwegs Konsens ist.

 
Darf man keinen Gedanken daran verschwenden, dass sich eine neue Serie nicht nur um Mord und Totschlag drehen muss, weil frühere Serien positiver waren?

Gewiss darf man - nur... ich bin ratlos wie genau das aussehen soll. Selbst in jeder Star Trek Serie gibt es mindestens zwei große Kriege - Romulaner & Klingonen (TOS), Borg & Cardassianer (TNG), Cardassianer & Dominion (DS9) und Sulliban und Xindi (Enterprise)... einzig Voyager fiel da etwas raus, bzw, es fällt weniger auf, da das Schiff weiter fliegt. Wäre sie "stationär" gewesen, hatten sie wohl mindestens eine Konflikt mit Kazon, Vidianern, Borg und noch zwei drei anderen, an den Hacken gehabt.

Das ist nun kein Star Trek Phänomen - sondern tritt leider in jedem Grossen, neueren Franchise auf das grössere Settings umfasst/entwirft (ich hatte das bereits mal angesprochen)... Tribute von Panem, Herr der Ringe, Harry Potter, Star Wars (sowieso), Avengers, Hobbit usw. Überall glimmt er zu Beginn "Kriegsgefahr" am Horizont auf und mündet am Ende schließlich wirklich in offenen Kriegs-Szenarien. Immer gibt es den übermächtigen Konflikt der heraufzieht und nie abgewendet werden kann - sondern immer bitter und verlustreich ausgetragen werden muss, damit die Helden letztlich daran wachsen.

Ich bedaure das selber ebenso, weil es extrem redundant ist... aber es ist halt selbst in den literarisches Vorlagen so, dass.... Krieg, oder allgemeiner - Gewalt, der Vater aller (erzählerischen) Entwicklung zu sein scheint. Discovery ist da eben keine Ausnahme, nur ein weiteres  "Oh, es geht um Gewalt und Krieg? Wie schade" Erlebnis.


Sonst müsste man ja die Serienlandschaft an sich infrage stellen: Nachdem es in praktisch jedem Genre die meisten Spielarten schon gab, müsste man dann eigentlich gar keine neuen Serien mehr produzieren.

... und vielleicht gibt es derzeit deswegen kaum Serien die dem alten "Star Trek" entsprechen? 


Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege, aber ich glaube, im Moment herrscht nicht gerade ein Überangebot an utopischen Serien; sollte Deine Frage also darauf abzielen, man solle nicht darauf pochen, die gleichen Muster zu wiederholen, spräche das eher für eine Utopie als gegen eine.

Ich behaupte mal etwas; selbst in den meisten FFs hier im Forum läuft es immer auf grosse Konflikte (Kriege) zu, oder eben ein wenig Mord und Totschlag. Es mag sicher Ausnahmen geben - wie zB Deine Satyr. Aber die bedient sich dafür einiger Kunstgriffe, wie zB des stark Episodischen Charakters ohne kontinuierliche Entwicklung eines globalen Settings.
Auch in den Dienstakten (ich habe eben einige überflogen) tauchen Krieg, Terrorismus und Tod immer wieder(als teils prägende) Erlebnisse auf. Die Utopie wie Du sie gerne sähest gibt es also selbst in den FFs kaum/seltenst, wie mir scheint. Nun kannst Du mich korrigieren, wenn ich da falsch liege. ;)


Das alles - damit Du mich nicht falsch verstehst - heisst nicht Discovery aus der Verantwortung zu entlassen es zumindest zu probieren. Ich tue mich aber sehr schwer etwas einzufordern bei dem ich selber extrem unsicher bin ob ich dies erreichen könnte. Würde man von mir erwarten, das sich eine Serie entwerfe die 3-5 Staffeln zu je 15 Folgen, mit einem kontinuierlichen, chronologischen Handlungsbogen über diese 45-75 Folgen, dafür aber keine grösseren Gewaltmomente oder Konflikt- Kriegsszenarien anreisst... und auch noch grossteils canonisch ist... ich hätte auf Anhieb keine Idee wie man so eine Serie wirklich entwickelt oder auf hohem Niveau über so viele Folgen spannend hält. Und dabei halte ich mich für epochal kreativ. XD
Auch deswegen sind meine Erwartungen an eine neue Star Trek Serie nicht so hoch.



PS. bin in einer Dienstakte auf die "USS Ernst Mach" gestossen. Da musste ich etwas schmunzeln und hoffe es gibt ein Schwesternschiff das "USS Just Joking" heisst. ;P
« Letzte Änderung: 02.12.17, 00:46 by Leela »

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.429
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #14 am: 03.12.17, 14:44 »
Eine pazifistische Welt, eine Utopie, heißt nicht, dass alles perfekt ist und dass alle, die dort leben, makellos sind.

Das stimmt, jedoch je mehr Anomalien auftreten, desto fragwürdiger wird, inwieweit eine behauptete Utopie auch eine ist. An welche TOS Figuren denkst Du wenn von einer weiter entwickelten Menschheit die Rede ist? Kodos? Daystrom? Decker? Garth von Izar? Mudd?  Mir fallen auf Anhieb dutzende Beispiele von Figuren ein wo diese Behauptung der entwickelten Menschheit nicht zu zu treffen scheint. Mir fällt kein einziges ein, wo ich sofort sagen würde; Ja - diese Figur entspricht der Utopie.
Demnach liegt falsch, wer von Star Trek einen Ausblick auf eine hoffnungsvolle Zukunft erwartet?
Woher kommt dann der Mythos? Das ist nicht unerheblich für DSC. Selbst wenn er erst durch TNG entstanden ist, gibt es doch keinen Grund, ihn zu bekämpfen.
Welche Figuren aus einer besseren Zukunft stammen könnten? Nun, zumindest "unsere Helden", unsere eigentlichen Identifikationsfiguren. Außerdem fallen Randfiguren in der Betrachtung ab. Die "Durchgeknallten" bleiben im Gedächtnis, aber Robert Wesley, Thomas Leighton, Mr. Lurry, Robert Fox oder Miranda Jones erhalten was die Wahrnehmung anbelangt weniger Aufmerksamkeit und das Gros der Bevölkerung hat ohnehin keine Stimme, um ihre Mentalität in die Waagschale zu werfen.
Darüber hinaus geht es auch um das Gesellschaftsbild, das vermittelt wird: Deutet viel auf soziale Ungerechtigkeit und wirtschaftliche Probleme im Föderationsalltag hin?

Sowohl in Horta, als auch Epigonen "korrigieren" Kirk & Co eine Entwicklung die von anderen Menschen vorher in den Sand gesetzt wurde.
Und warum? Weil Kirk & Co. für die neue Zeit und die anderen, die jeweils die Probleme (mit)verursacht haben, für die alte Zeit stehen.

In der Wolkenstadt ändert Kirk bewusst und entgegen den offizielle Direktiven und auch gegen den Willen der dortigen Bevölkerung eigenmächtig ein bestehendes Gesellschaftssystem - er erhebt seine Moralvorstellungen über die dortigen Leute und über die eigene (Föderations-)Agenda.
Zu seinen Moralvorstellungen gehört demnach aber, dass Leute nicht aus geschichtlichen oder rassistischen Gründen unterdrückt werden sollten.

Im "Gleichgewicht der Kräfte" bricht sich sogar die gesamte Folge durch der (regelrechte) Hass über die Klingonen Bahn, letztlich erzwingt nur ein gefährlicher Feind einen Status Quo (ein Motiv was immer wiederkehrt), die Alternative dazu wäre sonst die absehbare eigene Vernichtung gewesen. Auch hier sehe ich keinen utopischen Background.
Schau Dir die letzten Szenen der Folge an, ist das eine dystopische Stimmung? Außerdem ist das Energiewesen für das Meiste des gezeigten Hasses verantwortlich; dass der Hass so nicht wirklich aus den Leuten selbst kommt, wird eindrücklich durch die Geschichte um Chekov klar, der einen von Klingonen getöteten Bruder rächen will, der in Wirklichkeit nie existiert hat!
(Das ist rein subjektiv, aber ich habe ein bisschen Schwierigkeiten, wenn ich mir vorstellen soll, wie ein Lorca oder ein Sisko diesen fremden Hass überwinden sollen; dazu bräuchte es ein anderes Gemüt).

Ich nehme mal noch ein extremeres Beispiel: Mudds Women.
Na ja, das ist mit eine der schlechtesten Star Trek-Folgen überhaupt, oder nicht? Natürlich ist diese Episode Teil der Serie(nreihe) und deswegen nicht zu ignorieren, aber wie Du selbst sagst, ist sie ein Extrembeispiel, aus dem sich nichts oder nur bedingt etwas ableiten lässt.


Jetzt darf man sich fragen, ob das, für was zum Beispiel Burnham oder Lorca stehen, zu so einer Einstellung passt. Nehme ich mal den Captain: Natürlich war Kirk auch ein Raufbold, aber ich persönlich hatte eigentlich wenig Zweifel daran, dass er Gutes bewirken will.

Und Du denkst Lorca will das nicht?
Na das ist doch das Bemerkenswerte: Wenn man sich so umhört, scheint für viele an DSC interessant zu sein, dass man bei Lorca eben gerade überhaupt nicht weiß, was er will, und auch, dass als reizvoll empfunden wird, dass er scheinbar auch durchaus 'böse' ist, man ihm also gerade keine hehren Ziele unterstellt.
(Es halten sich ja auch immer noch die Gerüchte, der Lorca, den man eine halbe Staffel gesehen hat, stamme eigentlich aus dem Spiegel-Universum; dass er dann eigentlich gute Motive hatte, wäre damit umgehend hinfällig).

Kirk hinterlässt dutzende gebrochene Herzen, er geht Beziehungen ein von denen er genau weiß das sie an ihm scheitern
Das ist zwar nur ein Randpunkt, aber gehört zu einer Utopie, zu einer positiven Zukunft, dass die gezeigten zwischenmenschlichen Beziehungen in Ehen münden? Ich meine, ich bin ein Fan von dauerhaften Liebesbeziehungen, aber wer sagt, dass die Frauen, die sich auf Kirk einlassen, nur um in den nächsten Folgen keine Erwähnung oder einfach keinen Platz in der Serie zu finden, wirklich gebrochene Herzen haben und sich auf ewig nach Kirk verzehren werden? Vielleicht sieht man das mit Flirts da einfach ein wenig lockerer und wir überschätzen Kirk(s Wirkung) auch ein Stückweit.
Nocheinmal: Ich denke nicht, dass eine positive(re) Zukunft gleichbedeutend mit der Lösung aller Probleme oder mit Perfektion oder Konfliktfreiheit ist. Nur müssen die Probleme und Konlfikte nicht so drastisch verlaufen oder harte Konsequenzen nach sich ziehen.

Alles in allem: Sehr erwachsen wirkt Kirk oft nicht.
Das ist genau der Punkt, den ich angesprochen habe: TOS will nicht selten den Eindruck einer, hmm, Menschheit auf dem Sprung zur nächsten Stufe vermitteln, (wobei unsere Helden oft schon ein bisschen weiter als andere sind, wenngleich auch sie erst noch ankommen müssen); wenn ich mich eines Bildnisses Arthur C. Clarkes für einen Buchtitel bedienen darf, das sicherlich schon frühere Wurzeln hat: "Childhood's End" - unsere Gesellschaft ist die (späte) Kindheit der Menschen, die TOS-Zeit zeigt eine Art späte Jugend, während man in TNG schon (etwas) erwachsen geworden zu sein scheint (nur, um in DS9 wieder ordentlich infantil zu werden, aber das ist eine andere Geschichte).

Fazit: Kirk entspricht der Utopie nur deswegen (halbwegs) weil es im dem TV Format generell bis Mitte der 90er nicht üblich war sich mit den Folgen seiner Handlungen ernsthafter und kontinuierlicher zu beschäftigen und einzelne Episoden für einen Charakter ohne nachhaltig Entwicklung blieben, egal wie gravierend die Ereignisse darin waren.
Umkehrschluss: Sobald Figuren eine Entwicklung durchlaufen und gezeigte Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten, ist keine Utopie oder keine positive Perspektive in einer Serie möglich?  ???

Ich kann Dir das gerne begründen - aber selbst einige Autoren attestieren den ersten beiden TNG Staffeln heute "hardly watchable". Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, aber generell ist die erste Staffeln eine erkennbare Findungsphase während die zweite gute Ansätze entwickelt und auch einige gute Folgen aufweist - richtig ihr Thema oder ihren Ton gefunden, hat TNG aber erst zur späten Mitte der zweiten (setzt man es früh an) oder in der dritten (setzt man es spät an) Staffel. Ehrlich gesagt halte ich das für eine vertretbare Meinung die - so würde ich sagen - selbst unter einem Grossteil der Fans halbwegs Konsens ist.
Man muss aber nach den Gründen fragen und ich halte es für heikel, den Posten "Weg von utopischen Aspekten" in dieser Rechnung zu hoch zu veranschlagen. Wenn man sich einige Planetensets (.:Beispiel:.) oder Masken (.:Beispiel:.) anschaut, sind die zu Beginn von TNG erschreckend nah am Stand der 60er. Da geschah ein weitaus größerer Sprung als in Bezug auf die Darstellung bzw. den Wegfall utopischer Elemente. Es half der Serie also, dass man nicht in jeder Sekunde gemerkt hat, wo sich die Studiowand befindet, oder dass man einfach nur Mitleid mit dem armen Schauspieler hatte, der sich in einem hoffnungslos lächerlichen Kostüm wahrscheinlich zu Tode schwitzt. Und bei TNG merkte man (im Grunde anders als bei TOS oder ENT) bei der Figurendynamik - ich würde hier sogar alle in die Pflicht nehmen: die Autoren, die Regisseure und auch die Schauspieler - zudem, dass es Jahre brauchte, bis sich das Ensemble wirklich fand. Aber auch das hat sehr, sehr wenig mit der Frage Utopie oder nicht zu tun.

Gewiss darf man - nur... ich bin ratlos wie genau das aussehen soll. Selbst in jeder Star Trek Serie gibt es mindestens zwei große Kriege - Romulaner & Klingonen (TOS), Borg & Cardassianer (TNG), Cardassianer & Dominion (DS9) und Sulliban und Xindi (Enterprise)... einzig Voyager fiel da etwas raus, bzw, es fällt weniger auf, da das Schiff weiter fliegt. Wäre sie "stationär" gewesen, hatten sie wohl mindestens eine Konflikt mit Kazon, Vidianern, Borg und noch zwei drei anderen, an den Hacken gehabt.

Das ist nun kein Star Trek Phänomen - sondern tritt leider in jedem Grossen, neueren Franchise auf das grössere Settings umfasst/entwirft (ich hatte das bereits mal angesprochen)... Tribute von Panem, Herr der Ringe, Harry Potter, Star Wars (sowieso), Avengers, Hobbit usw. Überall glimmt er zu Beginn "Kriegsgefahr" am Horizont auf und mündet am Ende schließlich wirklich in offenen Kriegs-Szenarien. Immer gibt es den übermächtigen Konflikt der heraufzieht und nie abgewendet werden kann - sondern immer bitter und verlustreich ausgetragen werden muss, damit die Helden letztlich daran wachsen.

Ich bedaure das selber ebenso, weil es extrem redundant ist... aber es ist halt selbst in den literarisches Vorlagen so, dass.... Krieg, oder allgemeiner - Gewalt, der Vater aller (erzählerischen) Entwicklung zu sein scheint. Discovery ist da eben keine Ausnahme, nur ein weiteres  "Oh, es geht um Gewalt und Krieg? Wie schade" Erlebnis.
Star Trek hätte den Vorteil, dass man bei Weltraumreisen phantasievoll einiges kennenlernen könnte, was man eben noch nicht kannte: Das können Völker mit aufregenden, herausfordernden Kulturen und Technologien, das können aber auch Phänomene astronomischer oder auch floraler bzw. zoologischer Natur sein.
Die Lust am Entdecken scheint entweder abhanden gekommen zu sein, oder aber sie wird nicht gefördert und liegt brach.
Als ich gehört habe, dass die neue Serie "Discovery" heißen sollen, hatte ich schon gewisse Hoffnungen.
Irgendwo ist das Leben ja immer ein Kampf, den man am Ende verliert. Insofern ist es vielleicht natürlich, dass Erzählungen dieses Thema aufgreifen.
Aber Entwicklung ist auch Veränderung und die muss nicht automatisch mit einem Kampf gleichgesetzt werden. Das Wort "ent-decken" weist doch schon darauf hin, man lüftet ein Geheimnis und das dann halt nicht in einer Folge, sondern über eine Staffel hinweg.

Ich behaupte mal etwas; selbst in den meisten FFs hier im Forum läuft es immer auf grosse Konflikte (Kriege) zu, oder eben ein wenig Mord und Totschlag. Es mag sicher Ausnahmen geben - wie zB Deine Satyr. Aber die bedient sich dafür einiger Kunstgriffe, wie zB des stark Episodischen Charakters ohne kontinuierliche Entwicklung eines globalen Settings.
Auch in den Dienstakten (ich habe eben einige überflogen) tauchen Krieg, Terrorismus und Tod immer wieder(als teils prägende) Erlebnisse auf. Die Utopie wie Du sie gerne sähest gibt es also selbst in den FFs kaum/seltenst, wie mir scheint.
Na ja, es ist ja kein ungewöhnlicher Impuls, das zu schreiben, was man auch gerne liest oder gerne lesen würde, deswegen sind viele meiner Satyr-Folgen abenteuerlich und utopisch, statt kriegerisch. Dass meine Geschichten episodenhaft sind, war eine bewusste Entscheidung, weil ich das Hinauszögern nicht so sehr mag, meist auf einen klaren Punkt hinauswill und finde, dass Länge nicht automatisch episch ist. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Entwicklung gibt. Guttapercha ist zum Beispiel nach dem Tod seiner Frau durchaus anders als zuvor. Auch zu anderen Figuren erhält man neue Einblicke in ihr Wesen, nur braucht es dazu in meinen Augen keine Kriege. (Ich mag als Beispiele hierfür "Blasses Gelb" und "Weißgrau").

Warum andere FF den utopischen Charakter nicht leben, weiß ich nicht; da müsste man die anderen Autoren fragen. Vielleicht waren für sie andere Folgen auch einfach prägend. Ich bin mit TNG zu ST gekommen, die erste Folge, an deren Inhalt ich mich nachträglich noch erinnern konnte, war glaube ich "Die Zukunft schweigt"; durch solche Themen bin ich zum Science Fiction- und zum Star Trek-Fan geworden. Wer zum Beispiel von DS9 geprägt wurde, will natürlich anderes sehen. Nur frage ich mich dann, was da ST-spezifisch ist, also ob es da das Motiv "Utopie" überhaupt gibt. Und: Was ist dann ST? In nicht utopischen ST-Serien, vor allem in DS9, könnte dann doch ein gewisses System (ein Beispiel wäre die Rangabfolge innerhalb der Sternenflotte) und die Optik (wie sehen die Außerirdischen und die Raumschiffe aus?) das verbindende Elemente sein. Ob der canon demnach DS9-Fans wichtiger ist als TNG-Anhängern, weil die eigentlich an einer bestimmten Stimmung hängen müssten..?

Wer mit DSC einsteigt, wird sein eigenes Bild von ST bekommen. Das wäre mal eine interessante Frage: Welche andere, frühere ST-Serie wird denen, die ST erst durch DSC kennengelernt haben, daneben am besten gefallen.

Das alles - damit Du mich nicht falsch verstehst - heisst nicht Discovery aus der Verantwortung zu entlassen es zumindest zu probieren. Ich tue mich aber sehr schwer etwas einzufordern bei dem ich selber extrem unsicher bin ob ich dies erreichen könnte. Würde man von mir erwarten, das sich eine Serie entwerfe die 3-5 Staffeln zu je 15 Folgen, mit einem kontinuierlichen, chronologischen Handlungsbogen über diese 45-75 Folgen, dafür aber keine grösseren Gewaltmomente oder Konflikt- Kriegsszenarien anreisst... und auch noch grossteils canonisch ist... ich hätte auf Anhieb keine Idee wie man so eine Serie wirklich entwickelt oder auf hohem Niveau über so viele Folgen spannend hält. Und dabei halte ich mich für epochal kreativ. XD
Auch deswegen sind meine Erwartungen an eine neue Star Trek Serie nicht so hoch.
Na ja, nocheinmal: Ohne es wohl wirklich vorgehabt zu haben, haben die Macher der Serie ja eigentlich mit dem Namen "Discovery" den richtigen Wahlspruch mit auf den Weg gegeben. Letztlich ist die Idee mit dem Sporenantrieb (zwar seltsam, aber) vom Prinzip alles andere als schlecht!

Würde man die Expeditionen von Alexander von Humboldt, James Cook oder Charles Darwin (ich denke da zum Beispiel an sein Tagebuch aus der "Beagle"-Zeit) entsprechend auswerten, käme man sicherlich auch auf einige Serienfolgen und / oder -staffeln. Klar, auch diese Storybögen wären nicht frei von Konflikten. Aber erstens gibt es dann doch noch einen Unterschied zwischen den vereinzelten Zusammenstößen jener Forschungsreisenden mit anderen Kulturen und echten Kriegen. Und zweitens könnte man von der Menschheit bzw. den Föderationsvölkern der Zukunft schon erwarten, dass sie noch bewusster unterwegs sind.

Der Weltraum mit Millionen Planeten, um Unbekanntes zu entdecken - und den Autoren soll nichts besseres als Krieg einfallen?
« Letzte Änderung: 03.12.17, 14:49 by Max »

 

TinyPortal © 2005-2019