Autor Thema: ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick  (Gelesen 16348 mal)

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Max

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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #30 am: 14.12.17, 21:46 »
Das könnte jetzt etwas länger werden.
Mit meiner Antwort leider auch ;) Aber ich habe schon damit angefangen, also  :kaffee... :keks :done



Wenn ich an die Serie denke, fält mir spontan nur eine Folge ein die Positiv hängen geblieben ist und das auch nur weil ich da endlich mal ein paar Charaktäre sympatisch fand.
Wenn ich so neugierig sein darf: Welche Folge stach denn Deiner Meinung nach positiv hervor? :)



Eine Verlagerumg um sagen wir 78 Jahre nach der Heimkehr derv Voyager zB würde wieder sehr viele Freiheiten eröffnen. In der Zeit kann sich weisgott was entwickelt haben so wie der Sprung von TOS zu TNG es mal war. Die Chance wurde aber vertan.
Vielleicht haben wir das Glück, dass es nach DSC nicht wieder ein Jahrzehnt dauert, bis es eine neue Serie gibt.



1. Unter Berücksichtigung von "Nemesis" und Yoy "Endgame" habe ich Bedenken dass die Macher den ganzen Zukunftstechnologiekram vernünftig auf die Reihe kriegen. Der Sporenantrieb von discovery lässt mich etwas hoffen, aber eine Skepsis bleibt. Und 100 jahren nach Nemesis würde IMo die Problematik verschlimmern
Es ist ja nicht gesagt, dass eine technologische Entwicklung immer eine steile Kurve nach oben sein muss. Es wäre - zum einen - interessant, zu sehen, wenn sich herausstellte, dass es eine Art "Mauer" zum Fortschritts gibt, auf die man plötzlich stößt und merkt, dass man die Technik nicht einfach so weiter treiben kann. Oder aber - zum anderen - könnten die Risiken neuer Technologien aufgegriffen werden (was auch schon bei DSC kommen kann); das wäre hochaktuell, weil wir ja auch noch nicht wissen, wohin uns das Internet der Dinge oder Biometrie oder, oder, oder... hinführen werden; so könnte die Föderation in manchen Gebieten im 25. oder 26. Jahrhundert wundersam weit entwickelt sein, während auf anderen Feldern gleichsam die Basis weggebrochen ist (eine Computertechnologie könnte zum Beispiel regelrecht implodiert sein!).

2. Die Serie wäre wirklich etwas für Fans. Aber nicht für den Gelegenheitszuschauer. Von Kirk und Spock haben die meisten was gehört. Picard, janeway oder Sisko, kriegst du außerhalb des Fandoms ein Achselzucken. Und deswegen spielen die neuen FILme und eben auch DSC zu TOS zeiten. Denn nur mit den fans kann man die Kosten reinspielen. Und der Erfolg von Star Trek (09) und Into Darkness geben den Machern recht.
Ob die Serie etwas für Gelegenheitszuschauer wäre, hinge voll und ganz an den Geschichten selbst. Die Expositionselemente waren bei DSC ja auch denkbar gering, denn der ganze Hintergrund von wegen 'Wer sind Klingonen oder Vulkanier überhaupt?' (von der Föderation und der Technik an sich ganz zu schweigen) wurde den Neueinsteigern ja auch nicht erklärt. Die neuen Zuschauer kämen schon mit, solange die Geschichte etwas eröffnet, was sie mitnimmt und was für sie dann genauso neu zu entdecken ist wie für die alten Fans.
Kirk & Co. sind doch für DSC vollkommen unwichtig.
Ich bin auch nach wie vor skeptisch, ob Kirk & Co. wirklich als Werbefiguren ziehen würden. Ich glaube, viele sind die in die JJA-Filme gegangen, obwohl und nicht weil dort Kirk und Spock vorkommen. Ich denke da also in eine sehr ähnliche Richtung wie CptJones.

3. Und selbst wenn man Discovery als Post Nemesis serie angelegt hätte, ein kritikpunkt der hier oft zu hören ist, würde bestehen bleiben. Man würde genauso ein Kriegsthema als großes Staffelthema nehmen.
Ja, wäre wahrscheinlich wieder auf so eine Storyline hinausgelaufen. Für mich wäre das ein Problem, aber für das Gros der Fans wahrscheinlich nicht und damit (Post-"Nemesis"-Serie mit Kriegsplot) hätten sich die Macher viele Unannehmlichkeiten erspart.


N Tasha Dax

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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #31 am: 21.12.17, 07:42 »
Ich muss gesehen mit Leela bin ich ziemlich einer Meinung - auch andere Beiträge in diesem Thread sprechen dass aus was ich mir über DSC denke. Aber im großen und ganzen finde ich es schade zu lesen, dass von dem Gesichtspunkt ausgegangen wird, DSC müsse meine Erwartungen an Star Trek erfüllen. Ich vermisse immens den Blickwinkel des normalen Fernsepublikums in der heutigen Zeit. Die meisten Kommentare zu der Story lesen sich als würde die Erwartung an das Studio gestellt werden, die Wünsche der FF müssen an erster Stelle stehen. DSC hat anlaufprobleme, einige Canonfehler (währe das nicht einen eigenen Thread wert - mich würde eine Auflistung und Diskussion darüber interessieren) und den einen oder anderen “schweren Charakter” (vom Magic Mashrom Antrieb red ich erst gar nicht). Trotzdem bin ich sicher dass die Serie den Zeitgeist trifft (sie revulotioniert in nicht) und sich besser entwickeln wird als ENT (behaupte wir sehen alle Epochen von ST bei sieser Serie).

Geht es nur mir so oder sind ST Fans die kritischsten und schwersten von allen?

Ich muss Leela noch in einem Punkt recht geben, die meisten FF Projekte sind düster handeln von kriegen und Zerstörung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sehr wenige interessieren sich an einer FF die keine epischen Schlachten aufweist (oder diese sehr selten und kurz einbaut). Fast niemand interessiert sich an Erklärungen zu der politischen Entwicklung der Föderation zu den Vidiianern am Beginn des 25. Jahrhundert. Wieso Annika Hanson die Sternflotte verlassen hat und an einem “Internet der Next Generation” arbeitet. Würdet ihr eine Geschichte lesen in der Picard Oberbefehlshaber der Sternenflotte ist und bei einem Treffen mit dem Doktor der Voyager zusammen bricht weil sein Kunstherz versagt? Warum Data einmal Präsident der Föderation wird und sein Nachfolger ein politisches Programm verabschiedet hat was wirklich Utopisch klingt? Seit fünf Jahren schreibe ich an Star Trek Hope wo es um Technologie geht, Forschung, Politik und Gesellschaft und kann sagen sehr wenige lesen wirklich Geschichten wo es nicht um krieg und Zerstörung geht.

Ich halte es bei Star Trek wie Nicolas Meyer der sagte: “Ich weiß nicht was der Handschuh bedeutet, ich bin der Regisseur, ich erzähle nur eine Geschichte.....”
Für mich, der viele Regisseure kennt, kann sagen dass im Endeffekt das Leben, des Produktes welche diese Menschen erzeugen, das Herz, das Gefühl, die Utopi usw. von denjenigen genährt werden die sich das Produkt ansehen und mit all dem füllen. Durch ihr Herz, ihre Erlebnisse und Fantasien. DSC ist zum Großteil dass was wir in dieser Serie sehen wollen. Leela hat es schon angesprochen, für sie ist TOS genau so utopisch oder nicht utopisch wie TNG und DSC.

Viel der hier angesprochenen Kritik liegt subjektiv und von Fan Seite kommend. Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.
Reicht es aus in einem Story Arc die Wiederentdeckung des Delta-Quadrant anzusprechen, einen story Arc zu haben der sich mit dem Thema Enerieg, Wirtschaft und Geseelschaft auseinander setzt? Ich glaub nicht, ich glaube auch hier wird eher das gelesen was inhaltlich an DSC erinnert und die ganz klassischen Protagonist und Anthagonist Struktur hat. Wer möcht, wer nicht zu diesem Klassischen Thema lesen will der kann in Star Trek Hope fündig werden.

deciever

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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #32 am: 21.12.17, 07:50 »
Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.

Der größte Teil würde wohl genau so reagieren wie bei DSC.

CptJones

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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #33 am: 21.12.17, 08:21 »
Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.

Der größte Teil würde wohl genau so reagieren wie bei DSC.

Davon kann man ausgehen. Auf der anderen Seite würde aber endlich mal dieser Cut beseitigt, der seit dem Ende von Nemesis besteht. Denn dass ist wie bereits unzählige male erwähnt der wirkliche Knackpunkt, zumindest bei mir. DSC würde für mich auch in einem 25 Jahrhundert Setting funktionieren, vielleicht sogar wesentlich besser weil man nicht mehr so vielen "Tretminen" mehr ausweichen müsste.

Zitat
Geht es nur mir so oder sind ST Fans die kritischsten und schwersten von allen?

Sie sind es in der Tat. Es gab zwar immer Spaltungen im Fanbrereich, was spätestens ab TNG begonnen hatte, aber so merklich wurde es ab ENT (In der Zeit nahm das Internet -mit der Einführung von DSL- also in den frühen 2000er Jahren richtig fahrt auf ) und spätestens ab JJ Abrams STINO wurde es richtig sichtbar. Kurioserweise geht es aber auch mit der Spaltung in den Gesellschaften einher, die man auf dem ganzen Planeten beobachten kann und solche Blüten wie Brexit, Donald Trump und co gebracht haben, aber dies ist eine andere Geschichte.


« Letzte Änderung: 21.12.17, 09:26 by CptJones »
Reporter: Mr Abrams, warum kam in ST 11 nicht Jar Jar Bings vor?

Abrams: Weil wir von George Lucas nicht die Genehmigung erhalten haben!

Max

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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #34 am: 22.12.17, 21:47 »
Aber im großen und ganzen finde ich es schade zu lesen, dass von dem Gesichtspunkt ausgegangen wird, DSC müsse meine Erwartungen an Star Trek erfüllen. Ich vermisse immens den Blickwinkel des normalen Fernsepublikums in der heutigen Zeit.
Na ja, aber es ist doch eigentlich wenig überraschend, dass man in einem ST-Forum eben den Blickwinkel von ST-Fans findet.
Alle schauen heute Serien über Zombies oder GoT, aber ich weiß nicht, ob das eine aktuelle ST-Serie definieren muss.

Ich muss Leela noch in einem Punkt recht geben, die meisten FF Projekte sind düster handeln von kriegen und Zerstörung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sehr wenige interessieren sich an einer FF die keine epischen Schlachten aufweist (oder diese sehr selten und kurz einbaut).
Na ja, ich kann sagen, dass ich mich sehr darüber freue, dass hier im Forum einige sind, die meine Satyr-Geschichten lesen, obwohl sie wissen, dass sie dort nur in Ausnahmefällen Schlachten erwarten dürfen.

Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.

Der größte Teil würde wohl genau so reagieren wie bei DSC.

Davon kann man ausgehen.
Das käme ganz auf die Serie an.
Wenn so viele das Aussehen der Klingonen kritisieren... das würde sich natürlich nicht ändern, wenn die Klingonen in einer Serie über das 25. Jahrhundert ebenfalls nicht wiederzuerkennen wären. Allerdings hätten die Macher, die sich dann lieber selbst verwirklichen wollten, als den Wunsch der Fans nach canon-Klingonen zu erfüllen, immerhin noch die Möglichkeit, sich irgendeinen Grund - Gen-Mutation oder so - auszudenken, der nicht in Konflikt mit dem Vorhergezeigten stünde.



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Hast Du den Eindruck Discovery bekämpft diesen Mythos (was dann ein sinnloses Unterfangen wäre, da man Mythen nicht wirklich bekämpfen kann)?
Man kann einen Mythos durch einen neuen ersetzen. Für DSC könnte dieser neue Mythos lauten, die Serie stünde für interessante, runde Figuren - Mythos deswegen, weil man das doch stark hinterfragen darf.
Ich kenne den letzten Teil der DSC-Halbstaffel noch nicht wirklich. Deswegen halte ich mich mit einem Urteil zurück. Der Anfang der Staffel hinterließ den Eindruck, dass der Serie wenig daran gelegen ist, eine schöne Zukunft zu zeigen.

Star Trek/TOS war eine Westernserie.
Ja, so war ST konzipiert. Das bedeutet aber nicht, dass die ganze Umgebung feindlich ist. Das war sie auch in Western nicht. In ST konnte aber der Grundtenor, befreit von vielen Lasten, die es noch in Western gab, ein anderer sein.

Glaubst Du, du würdest TOS als Utopie bezeichnen, wenn die gesamte Serie aus Sicht der Sicherheits/Redshirt Abteilung, statt aus Sicht der Brückencrew geschildert würde?
Du argumentierst häufig von TOS her. Warum? Weil es die Grundlage für ST legte? Oder weil DSC durch den Zeitrahmen nominell die Nähe zu TOS sucht oder suchen müsste?

Nicht jeder Sicherheitsoffizier ist gestorben, aber aus Sicht der Redshirts ist das Leben auf der "Enterprise" sicher nicht utopisch-heiter. Aber erstens wäre das Urteil schon bei anderen Abteilungen wie zum Beispiels Botanikern anders und zweitens stehen auch beide nicht exemplarisch für die Billlionen Föderationsbürger in ihrem Alltag.

Ja, aber Moral ist... relativ und abgeleitet aus dem Standpunkt.
Natürlich sind Moral und Wertevorstellungen irgendwo subjektiv.
Aber sind die Protagonisten bei ST nicht dazu da, Identifikationsfiguren zu sein? Aus dieser Warte heraus betrachtet, kann es auch weiterhin aufgehen, dass im Gegensatz zu Lorca Burnham als Hauptfigur durchgeht, weil ihr Retterkomplex eher ins Schema passt.

Das kann ich mir so nicht wirklich erklären, Lorca äußerte seine Ziele mehrfach explizit, er sagt sinngemäss öfter „Ich will/werde diesen Krieg gewinnen, koste es was es wolle.“ Warum sollte man daran zweifeln das dem so ist? Genauso agiert er auch. Was ist daran so mysteriös?
Trotzdem wirst Du gerade das oft lesen.
Die Zuschauer scheinen Lorca halt auch nicht zu trauen. Wenn der langweilige Picard etwas gesagt hat, tja, dann hat man ihm halt langweiligerweise vertraut. Bei Lorca scheint das anders zu sein.

Kirk ist ein Macho und Schürzenjäger der mit allen was anfängt um seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen (typischen männl. Heldenmotiv der 60er) aber keinerlei ernst Absichten in diesen Beziehungen verfolgt. Das sich sehr viele Frauen gerne darauf einlassen... allein diese Annahme zu seiner Rechtfertigung, erscheint mir, um es ganz ganz vorsichtig auszudrücken... gewagt.
Tja, wenn man die Frauen so schwach sehen will; natürlich lässt TOS das zu, also dass die Frauen Kirk reihenweise verfallen und gebrochen zurückbleiben.

Mein Punkt ist/war aber, wo die Grenze zwischen einer Behaupteten Utopie und einer wirklichen liegt.
Na ja, das ist natürlich das Dilemma. Da kann die Menschheit und die Föderation noch so toll sein, wenn dann ein Nagilum um die Ecke kommt und die Crew bedroht, liegt diese Situation außerhalb des Einflussbereichs einer föderativen Utopie. Die Menschheit und die Föderationsvölker bereisen das All, und dieses All birgt auch gefährliche Abenteuer. Dann wird interessant, wie die Figuren mit Bedrohungen umgehen: Beißen sie zurück oder finden sie andere Ansätze?

Ich bin auch nicht (mehr) sicher wie Du Utopie definierst. Eine Utopie ist ein relativ idealer? Oder nur besserer? Lebenszustand... Das Problem mit allen utopischen Systemen an die ich mir erinnere, ist, dass sie am Ende auf Zwangsmechanismen zurückgreifen (müssen) um die Utopie aufrecht zu erhalten.
Na ja, eine pauschale Definition habe ich nicht.
Nun, die Utopie ist erst einmal der Nicht-Ort, der Un-Ort, der Ort, den es eigentlich nicht gibt. Der Witz an einem utopische Ort ist ja gerade, dass es ihn (auf diese Weise noch) nicht gibt: Eigentlich hat diese unsere Erde noch keine Utopie gesehen. Die "Lücke", die daraus erwächst, finde ich nicht schlimm: Wie können so tolle Verhältnisse zustande kommen? Man kann es nicht sagen, nicht erklären, jedenfalls nicht restlos oder restlos schlüssig. Das ist kein Problem, denn den Warp-Antrieb oder den Transporter usw. kann derzeit auch niemand realisieren.
Deswegen begegnet man an sich auch keinen Zwangsmechanismen.

Eine Utopie kann sich doch nicht darin erschöpfen zu sagen „die grossen Probleme sind gelöst, wie, verraten wir aber nicht“.
Doch, doch, die Utopie darf das. Natürlich war es gerade für die Autoren und Philosophen mit utopischen Konzepten ein Spaß, ihre Ideen zu entfalten, wie es wirklich zu paradiesischen Zuständen kommen könnte und freilich helfen entsprechende Andeutungen schon. Aber um meinen Hinweis von eben zu wiederholen: Wer stört sich schon wirklich daran, dass es den Warp-Antrieb eigentlich nicht so nicht geben kann?
Ein Punkt (in ST) dürfte sicherlich sein, dass es (durch die Möglichkeit, das All zu bereisen? Anfangs durch die Hilfe der Vulkanier?) im Normalfall keine Versorgungsprobleme (mit Energie, mit Nahrung etc.) zu geben scheint.

Zitat
Alles in allem: Sehr erwachsen wirkt Kirk oft nicht.

Das ist genau der Punkt, den ich angesprochen habe: TOS will nicht selten den Eindruck einer, hmm, Menschheit auf dem Sprung zur nächsten Stufe vermitteln...

Das halte ich für eine doch arg weit greifende, nachträgliche Interpretation. Kirk ist nur eine Variante von John Wayne. [...]
Hmm, ich sehe eigentlich nicht, wo die beiden Sichtweisen in einen erschütternden Konflikt gerieten: Die Menschen oder die Föderation bekommen in TOS immer wieder aufgezeigt, dass da noch Luft nach oben ist und gleichzeitig darf der 60er-Jahre-Zuschauer Kirk als amerikanischen Helden erleben.
In TNG sieht die Sache dann halt anders aus.

Zitat
Fazit: Kirk entspricht der Utopie nur deswegen (halbwegs) weil es im dem TV Format generell bis Mitte der 90er nicht üblich war sich mit den Folgen seiner Handlungen ernsthafter und kontinuierlicher zu beschäftigen und einzelne Episoden für einen Charakter ohne nachhaltig Entwicklung blieben, egal wie gravierend die Ereignisse darin waren.

Umkehrschluss: Sobald Figuren eine Entwicklung durchlaufen und gezeigte Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten, ist keine Utopie oder keine positive Perspektive in einer Serie möglich?

Na, mal nicht (argumentativ) schummeln, das ist kein Umkehrschluss, da er ein konkretes Beispiel abstrahiert. Nimm TOS „Der erste Krieg“ ....
Du gehst nicht auf den Punkt ein, den ich meine. Es geht nicht darum, die zahllosen Beispiel aufzuführen, die man als Schwäche von TOS auffassen kann, sondern darum, ob es wirklich unmöglich ist, dass eine Serie generell, die eine Figurenentwicklung zeigt und in der gezeigte Ereignisse wieder aufgegriffen werden, eine Utopie sein oder eine positive Perspetive zeigen kann.

Ich glaube, es gab Gründe, warum ich und nicht nur ich Star Trek (ob seit TOS oder den TOS-Filmen oder TNG oder wann auch immer) mit einer positiven Vision der Zukunft verbinden, und egal, ob ich damit für alle bisherigen ST-Serien vollkommen daneben liege oder nicht, war eben die Frage, ob man wirklich sagen muss, dass es keine Utopie mit fortschreitender Handlung und Figurenzeichnung geben kann.

War das wirklich ein angemessenes Urteil? Wenn ja, stand Kirk dieses Urteil zu?
Das nur als Randbemerkung, weil "Der schlafende Tiger" schon interessant ist... Angemessen war das Urteil eher nicht, aber der Bestrafte war zunächst ziemlich zufrieden damit! Hier wurde ein gängiges Bestrafungssystem ("Wegsperren") individualisiert und Gegebenheiten angepasst, während TOS (mit Kirk als Entscheider) manchmal auch zeigt, dass fremden Gesellschaften eine Lebensweise aufgezwungen wird, die ihnen nicht entspricht.

Vielleicht war das utopische Element so stark das es sich auf die Charaktere niedergeschlagen hat – und diese deswegen relativ „glatt“ wurden. Wenig Ecken und Kanten zum ansetzen um sich untereinander zu verbinden. Genau das was Roddenberry in TNG nicht sehen wollte „Konflikte innerhalb der Crew“ - Konflikte, die viel schneller zum Teambildungen führen und viel mehr Ansatzpunkte liefern zusammen zu wachsen. An der Stelle ist/war TNG immer extrem schwach aufgestellt. Ergo hat es extrem lange gedauert bis sich da alles „gefunden“ hatte.
Wo fehlen Picard am Anfang von TNG die Ecken und Kanten? Ich habe mir vor einiger Zeit den TNG-Piloten angeschaut. Wie Picard mit Riker in "Encounter at Farpoint" umgeht, ist eigentlich gar nicht nachvollziehbar und letztlich schlicht unverschämt. Wenn bei TNG alles immer "Friede-Freude-Eierkuchen" war, wie TNG immer vorgeworfen wurde, warum ist Picad dann oft so unfreundlich und warum wird Wes einerseits gefördert, andereseits ignoriert und warum braucht Worf lange, um wirklich anzukommen, und warum hasst Riker dann seinen Vater und warum greift Pulaski Data offen an, obwohl er ihr nichts getan hat? Die ersten beiden Staffeln von TNG sind in meinen Augen immer wieder weit weniger harmonisch, wenn es um die Figuren geht, als allgemein angenommen wird und zeigen zugleich - ob in letzter Instanz wirklich mit schlüssigen Schritten oder nur in Sprüngen - durchaus Entwicklungen. Man muss nur mal Pulaski und Data in "Illusion und Wirklichkeit" und am Ende in "Galavorstellung" vergleichen.

Gerade an den teilweise nicht so flüssig miteinander agierenden Figuren aus der frühen Zeit von TNG leite ich eine Idee in Bezug auf eine Utopie ab, nämlich dass es durchaus sein kann, dass scheinbare paradiesische Zustände in einer Gesellschaft als ungeahnte Nebeneffekt zwischenmenschliche Entfremdung zur Folge haben könnten. Die aktuelle Satyr-Folge, die wohl noch lange auf ihre Fertigstellung warten muss, dreht sich um dieses mögliche Phänomen.
Aber nachdem das in erster Linie meine Interpretation ist, glaube ich nicht, dass Probleme bei der Darstellung der Crew in TNG sehr viel mit der Frage Utopie oder nicht zu tun hatten.

Wenn Du hier im Forum umliest (und auch bei den Fans umhörst), was sie gerne in einer Star Trek Serie sehen wollten, fällt fast einstimmig der Wunsch: Wir wollen eine Post-Nemesis Serie.
Ok. Warum wollen die Fans so eine Serie dort? Weil sie neue Pflanzen und Kulturen entdecken wollen... ja, vielleicht auch.
Aber Hauptsächlich wollen sie wohl: Wissen wie es mit den Klingonen, dem Dominion, den Romulanern weiter ging... was ist aus den Borg geworden? Tauchen alte Recken aus DS9 oder Voy nochmal auf? Wohin geht das alles? Was macht die Föderation? Die Fans wollen wissen, wie sich das Universum das Star Trek vor ihnen ausgebreitet hat, weiter entwickelt. Sie sehen sich am Ende einer 500 teiligen Reihe... die niemand mehr fortsetzt. Niemand sagt ihnen offiziell wie es weiter geht.

Die Fans WOLLEN also die bekannten Elemente: Spezies, Planeten, Mächte.  Deswegen haben sie ja auch die Klingonen (oder die Mudd-Hülle) für DSC zurückgeholt... die Klingonen sind Star Trek. Weit mehr als irgendein Planet den man jede Woche entdeckt und bald wieder vergisst. Ein Serienkonzept wie es Dir vorschwebt geht (meines Erachtens) an den Fan Wünschen vorbei... die Fans wollen das Universum sehen, was sie kennen.
Das könnten sie ja alles bekommen, zusammen mit neuen Feinden und neuen Freunden und neuen, bahnbrechenden Entdeckungen.
Mit einem Prequel produzieren die Macher aber eben an den Wünschen der Fans vorbei.

Es gibt bei Dir keine Entwicklung eines globalen Settings (ich schrieb das fast wortwörtlich so). Nirgends wird etwas geschrieben wie es um die Föderation steht... welche Auswirkungen das hat usw. Das bekannte Star Trek Universum entwickelst Du nicht (oder es ist mir entgangen). Du entwickelst eigene Figuren darin. Das hat eine Bemerkenswerte Konsequenz – nähme man aus deinen Geschichten alle Star Trek Begriffe weg (und so viele sind das nicht) könntest Du das als Kurzgeschichten Band des „Spaceship Satyr“ veröffentlichen ohne a) in Konflikt mit dem Franchise/Copyrights von Star Trek zu kommen und b) ohne das man unbedingt merken würde das diese Sci Fi Geschichten aus dem Star Trek Fandom heraus entstanden sind.

Satyr ist (und ich hoffe Du fasst das nicht als Beleidigung auf) erstaunlich wenig im Star Trek Universum verankert;
* es bedient sich einer anderen Erzählweise (weit weniger episch)
* ist noch episodischer
* es ist viel geerdeter in technischer und psychologischer Hinsicht
* und viel Interpretationsoffener

Deine Geschichten kommen erkennbar vielmehr aus der Lem, Asimov, Clark Ecke als aus der Heinlein Ecke (die erzählerischer näher an Star Trek liegt).
Na ja, das stimmt nur teilweise.
Eine Entwicklung des globalen Setting gibt es eindeutig, auch wenn sie die Serie alles andere als dominiert (siehe den nächsten kleinen freien Absatz): Ich zeige zum Beispiel ganz klar, welche Auswirkungen bzw. Folgen der Dominion Krieg hatte ("Khaki", "Himmelblau" und die Figur Hunter an sich); ich zeige auch ein wenig, was im romulanischen Reich nach Shinzon so abzugehen scheint ("Bronze", "Hellgrün"); ich biete eine meiner Meinung nach revolutionäre Perspektive auf die Frage an, wie es im Konflikt zwischen der Föderation und den Borg weitergeht ("Taupe").
Zudem habe ich alte und wiederentdeckte bzw. wiederzuentdeckende Völker im Programm (Vulkanier, Andorianer, Deltaner, Ardaner) und bediene damit durchaus auch den canon. Nur die Klingonen ignoriere ich doch extrem ;)

Ansonsten macht meine Reihe das, was auch die ST-Serien gemacht haben, nämlich das Universum um neue Geschichten zu erweitern. Wie diese Geschichten dann aussehen - ja, da gebe ich Dir Recht. Die "Satyr" hat in erster Linie einen Forschungsauftrag und der kommt dann eher abenteurlich oder psychologisch oder philosophisch daher.

Meiner Erzählweise wird nachgesagt, sie sei ein wenig lyrischer; wenn das stimmt, würde mich das freuen. Ganz unepisch ist sie damit dann vielleicht gar nicht, weil wie ich finde, dass bedeutsame Themen ("Anthrazit", "Blasses Gelb", "Schneeweiß", "Weißgrau") dann auf so eine Weise entfaltet werden.
Episodisch, ja, das trifft eigentlich ganz klar zu, aber das war eine bewusste Entscheidung, weil ich das Kurzgeschichtenformat für die Reihe gewählt habe. Und auch in Bezug auf zum Beispiel die Technik würde ich Dir Recht geben, dass ich da versuche, nicht zu weit zu gehen, auch deswegen, weil ich finde, dass da die ST-Grundlagen (wie Warp-Antrieb und Transporter) an sich schon so viel bieten.

Wahrscheinlich wäre es wirklich verhältnismäßig leicht möglich, die Geschichten außerhalb von ST zu erzählen, aber sie entstanden für mich immer vor dem Hintergrund Star Treks.

Die „globale“ Entwicklung des ST Universums hat da begonnen (im Sinne das sie auch gezeigt wurde) und ab da haben wir ein dynamisches Universum, dessen Weiterentwicklung die Fans sehen wollen, oder selber betreiben (Fanfics).
Ja, und das ist irgendwie konstruktiv und progressiv. Da hat ein Prequel eben seine Probleme. Wobei man fairerweise sagen muss, dass sich ST-Fans auch gerne damit beschäftigen, Lücken zu füllen, also das zu klären, was in den Serien noch offen blieb, - was ja eine Rückblickserie auch leisten kann bzw. könnte - wenn auch nicht in FanFictions, sondern eher in Forendiskussionen wie hier. Deswegen wird ja auch allgemein gewürdigt, dass ENT das TOS-TNG-Klingonen-Problem gelöst hat. Aber DSC schafft ja nur wieder ein neues Problem, bedient also nicht die einzigen Wünsche, die die Fans in Bezug auf ein Prequel wirklich hätten.

Ich sehe hier keine Zwangsläufigen Mechanismen. Ich habe TNG von Beginn an gesehen, war vom Start von DS9 eher enttäuscht... habe Voy noch vor den TV Ausstrahlungen gesehen und ENT lange Zeit gar nicht. Dennoch mag ich DS9 und TOS immer noch am liebsten. Und ich glaube das liegt vor allem an den Figuren und dem Ausgangssetting...
Vielleicht missverstehen wir uns: Ich meinte es eher so, dass einem die Serie besonders geprägt hat, durch die man das Franchise kennengelernt hat. Das ist natürlich kein Automatismus, aber es würde mich alles andere als überraschen.

Star Trek ging doch nie um umbekanntes. Kirk hat doch nur bereits bekanntes in neuen Formen (wieder-)entdeckt.
Sagt das nicht genau eine Figur in "Solaris"? Nämlich, dass der Mensch das All bereist, aber gar nicht das Unbekannte finden will, sondern nur Wesen, die ihnen selbst entsprechen...
Es stimmt natürlich, dass ST nie große Ambitionen hatte. Trotzdem entwickelte sich doch auch die Idee daraus, den Menschen dadurch besser kennenzulernen, dass er erst einmal etwas verstehen muss oder durch etwas herausgefordert wird. Diese Prämisse passt ja auch für DSC.
Trotzdem ist gerade das Entdecken des Unbekannten mMn das größte Potenzial, das die Science Fiction gegenüber anderen Genres zu bieten hat.

Als Autor sitzt Du damit in einer ziemlichen Zwickmühle – denn wenn das „Utopische“ Element ein Kern von Star Trek sein sollte – muss sich das auch in den Stories widerspiegeln, Du kannst aber schlecht das gesamte Serienkonzept/Story-Arc darauf aufbauen. Dazu ist „Utopie“ zu unkonkret. Der Begriff einer Utopie legt als Story nichts vor, es sei den man bedroht sie von Aussen. Damit bist Du direkt bei einem Konfliktszenario.
Joah, jein. Setzen wir mal voraus, dass es dieses Konfliktszenario braucht, stellt sich immer noch die Frage, was für einen Konflikt man hier zeigen will. Natürlich einen mit Waffen?
Hal Breg kommt in "Rückkehr von den Sternen" in eine absolut friedliche Welt, doch alle sind auch absolut, na, bringen wir es auf den griffigen Nenner "entmannt" und antriebslos. Die Menschheit geht in "Die letzte Generation" in einer ganz anderen, höheren Struktur auf. Hier haben wir keine Gewalt, hier haben wir für sich genommen keine konfliktträchtigen Welten. Die Bedrohungen kommen nicht von außen, sie kommen von innen: Man muss etwas aufgeben, will man das (scheinbare) Paradies. Und sie zeigen vielleicht ihr eigentlich bedrohliches Gesicht nicht. Damit könnte man Prozesse innerhalb einer Gesellschaft beleuchten (auch ganz simpel wie prominent mit dem Thema, wie sich die Zivilisation durch die Technik, durch das Internet verändern wird, Fluch und Segen).

Also greifst Du auf die nächsten Elemente zurück; ein Schiff... eine Crew... gewisse bekannte Star Trek typische Spezies. Und damit stehst Du vor den nächsten Dilemma; eigentlich möchtest Du viele bekannte und liebgewonnene Spezies der Fans einbinden... um eben zu zeigen: „Hier ist Star Trek“. Bindest Du aber eben die Ikonen wie Klingonen und Romulaner ein... in grösserem Rahmen,  werden sie fast automatisch zu Antagonisten. Das „übliche“ Konfliktszenario zieht erneut herauf. Und schlimmer noch; Du könntest den Canon schrotten ganz nebenher.

Der nun naheliegende Gedanke wäre, sie also wegzulassen. Also haben wir nur noch Schiff und Crew – die – wie Du das gerne möchtest ins Unbekannte fliegen und was entdecken. Nur du weisst genau was dann passiert; Die Fans und auch Dein Produzent werden sagen „Das ist ja was X beliebiges. Du sollst hier nicht dein eigenes Ding schreiben, sondern Star Trek“.
Du antwortest dann, „Aber all die utopischen Elemente... all das posivtive Feeling“
Dein Produzent, „Quatsch. Star Trek sind Klingonen und die Typen mit den spitzen Ohren. Schreib das!“
Und dann?

Mich würde wirklich brennend ein von Dir konzipierter/Skizzierter Story Arc interessieren, der sich dann in halbwegs schlüssige Einzelepisoden gliedert.
:w00t Oh, das macht Spaß. Ein Konzept, einen Storybogen entwickeln. Ja, das will ich gerne versuchen :) Aber halt auch ernsthaft und nicht nur sowas wie eine Satyr-Folge oder eine Lem-Geschichte auf der Ent-F... Nee, da müsste ich mir schon mehr Mühe geben. Ich werde drüber grübeln :)

Alexander_Maclean

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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #35 am: 23.12.17, 11:22 »
Max, ich gehe jetzt mal auf deine Post ein, aber entschuldige wenn ich nicht auf alles anspreche.

Aber im großen und ganzen finde ich es schade zu lesen, dass von dem Gesichtspunkt ausgegangen wird, DSC müsse meine Erwartungen an Star Trek erfüllen. Ich vermisse immens den Blickwinkel des normalen Fernsepublikums in der heutigen Zeit.
Na ja, aber es ist doch eigentlich wenig überraschend, dass man in einem ST-Forum eben den Blickwinkel von ST-Fans findet.
Alle schauen heute Serien über Zombies oder GoT, aber ich weiß nicht, ob das eine aktuelle ST-Serie definieren muss.
Ich finde ihr habt beide irgendwo recht.

Wenn irgendwo Star Trek drauf steht, sollte auch Star Trek drinne sein.

Die Krux an der Sache ist zum einen, dass für jeden Fan ST etwas anderes ist, oder er auf andere Punkte seine Aufmerksamkeit.

Das andere Problem ist aber dass gerade Voyager und auch Enterprise von einigen vorgeworfen wurde, dass sie "zuviel vom gleichen" bringen, also Storys die man mit ein paar Modifikationen auch in TNG hätte bringen können.

Das ist zum einen dem Ausgangszenario geschuldet, zum anderen aber auch den mangelnden Mut der Macher und Berman und Braga.

Darüber hinaus ist es aber auch eine Tatsache, das sich Sehgewohnheiten geändert haben, auch meine. Und nicht zu vergessen die diversen technischen Entwicklungen im TV. Mehr in zu VoD Anbietern und auch größere Bildschirme, die mehr Aufwand inder Optik erfordern.

DSC muss also irgendwie den sehr schwierigen  Balanceakt schaffen, zum einen das Erbe nicht ganz in die Sonne zu schießen und dennoch auch frisch und modern rüber zukommen. Das sich die Macher im Zweifel für Letzteres entscheiden, mag nun nicht gefallen, aber es ist IMO eine Frage des Erfolges.

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Ich muss Leela noch in einem Punkt recht geben, die meisten FF Projekte sind düster handeln von kriegen und Zerstörung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sehr wenige interessieren sich an einer FF die keine epischen Schlachten aufweist (oder diese sehr selten und kurz einbaut).
Na ja, ich kann sagen, dass ich mich sehr darüber freue, dass hier im Forum einige sind, die meine Satyr-Geschichten lesen, obwohl sie wissen, dass sie dort nur in Ausnahmefällen Schlachten erwarten dürfen.
Das viele Autoren, ich eingeschlossen auf die eher dunklen Ecken gehen, hat einen einfachen Grund, den ein bekanntes Star Wars Zitat (Ketzer, verbrennt ihn!) IMO am besten erklärt: "Die dunkle Seite, einfacher verführerischer sie ist."

Sprich es ist einfacher seine Charaktere erstmal in die kacke zu reiten, damit sie sich wieder den Weg bahnen.

Aber es ist auch generell mit lesen und Kritisieren bei uns etwas mau geworden in letzter Zeit. Da stelle ich keine Ausnahme.

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Zitat
Ja, aber Moral ist... relativ und abgeleitet aus dem Standpunkt.
Natürlich sind Moral und Wertevorstellungen irgendwo subjektiv.
Aber sind die Protagonisten bei ST nicht dazu da, Identifikationsfiguren zu sein? Aus dieser Warte heraus betrachtet, kann es auch weiterhin aufgehen, dass im Gegensatz zu Lorca Burnham als Hauptfigur durchgeht, weil ihr Retterkomplex eher ins Schema passt.

Das kann ich mir so nicht wirklich erklären, Lorca äußerte seine Ziele mehrfach explizit, er sagt sinngemäss öfter „Ich will/werde diesen Krieg gewinnen, koste es was es wolle.“ Warum sollte man daran zweifeln das dem so ist? Genauso agiert er auch. Was ist daran so mysteriös?
Trotzdem wirst Du gerade das oft lesen.
Die Zuschauer scheinen Lorca halt auch nicht zu trauen. Wenn der langweilige Picard etwas gesagt hat, tja, dann hat man ihm halt langweiligerweise vertraut. Bei Lorca scheint das anders zu sein.

Lorca ist ein Punkt für sich. Die DSC Figuren sind eben keine strahlenden Helden wie ihre Vorgänger, keine moralische Instanz. Das macht sie aber eben auch greifbarer.
Dass die Zuschauer Lorca nicht trauen ist der Figur geschuldet. Wenn ich so jemanden als Chef hätte, wäre ich auch im Umgang mit ihm vorsichtig. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass wir Zuschauer mehr sehen als die anderen Figuren.

Und da spielt eben auch wieder das geänderte Sehverhalten mit rein.

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Zitat
Eine Utopie kann sich doch nicht darin erschöpfen zu sagen „die grossen Probleme sind gelöst, wie, verraten wir aber nicht“.
Doch, doch, die Utopie darf das. Natürlich war es gerade für die Autoren und Philosophen mit utopischen Konzepten ein Spaß, ihre Ideen zu entfalten, wie es wirklich zu paradiesischen Zuständen kommen könnte und freilich helfen entsprechende Andeutungen schon. Aber um meinen Hinweis von eben zu wiederholen: Wer stört sich schon wirklich daran, dass es den Warp-Antrieb eigentlich nicht so nicht geben kann?
Ein Punkt (in ST) dürfte sicherlich sein, dass es (durch die Möglichkeit, das All zu bereisen? Anfangs durch die Hilfe der Vulkanier?) im Normalfall keine Versorgungsprobleme (mit Energie, mit Nahrung etc.) zu geben scheint.

Und das ist die Schwierigkeit bei der Utopie. Wir Menschen sind IMO so gestrickt, wir wollen nicht nur ein besseres Leben sehen, sondern eben auch wissen WIE man dahin kommt. Auch bei der Technologie. Deswegen gibt es doch im Fandom die Diskussionen wie Warpantrieb und Transporter funktionieren könnten.

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Zitat
Vielleicht war das utopische Element so stark das es sich auf die Charaktere niedergeschlagen hat – und diese deswegen relativ „glatt“ wurden. Wenig Ecken und Kanten zum ansetzen um sich untereinander zu verbinden. Genau das was Roddenberry in TNG nicht sehen wollte „Konflikte innerhalb der Crew“ - Konflikte, die viel schneller zum Teambildungen führen und viel mehr Ansatzpunkte liefern zusammen zu wachsen. An der Stelle ist/war TNG immer extrem schwach aufgestellt. Ergo hat es extrem lange gedauert bis sich da alles „gefunden“ hatte.
Wo fehlen Picard am Anfang von TNG die Ecken und Kanten? Ich habe mir vor einiger Zeit den TNG-Piloten angeschaut. Wie Picard mit Riker in "Encounter at Farpoint" umgeht, ist eigentlich gar nicht nachvollziehbar und letztlich schlicht unverschämt. Wenn bei TNG alles immer "Friede-Freude-Eierkuchen" war, wie TNG immer vorgeworfen wurde, warum ist Picad dann oft so unfreundlich und warum wird Wes einerseits gefördert, andereseits ignoriert und warum braucht Worf lange, um wirklich anzukommen, und warum hasst Riker dann seinen Vater und warum greift Pulaski Data offen an, obwohl er ihr nichts getan hat? Die ersten beiden Staffeln von TNG sind in meinen Augen immer wieder weit weniger harmonisch, wenn es um die Figuren geht, als allgemein angenommen wird und zeigen zugleich - ob in letzter Instanz wirklich mit schlüssigen Schritten oder nur in Sprüngen - durchaus Entwicklungen. Man muss nur mal Pulaski und Data in "Illusion und Wirklichkeit" und am Ende in "Galavorstellung" vergleichen.

Gerade an den teilweise nicht so flüssig miteinander agierenden Figuren aus der frühen Zeit von TNG leite ich eine Idee in Bezug auf eine Utopie ab, nämlich dass es durchaus sein kann, dass scheinbare paradiesische Zustände in einer Gesellschaft als ungeahnte Nebeneffekt zwischenmenschliche Entfremdung zur Folge haben könnten. Die aktuelle Satyr-Folge, die wohl noch lange auf ihre Fertigstellung warten muss, dreht sich um dieses mögliche Phänomen.
Aber nachdem das in erster Linie meine Interpretation ist, glaube ich nicht, dass Probleme bei der Darstellung der Crew in TNG sehr viel mit der Frage Utopie oder nicht zu tun hatten.
Das was du als Kanten und Ecken siehst, sind IMO sehr Sandkörner m Getriebe, die ganz normal  sind, wenn sich Leute kennenlernen

Einzig PUlaski würde ich diese Ecken und Kanten zugestehen und die Figur hat man ja wieder rausgeschrieben, weil sie damals den Zuschauern nicht gefiel. Zum einen vielleicht, weil sie doch zu sehr eine weibliche Kopie von Pille war.

Und das ist auch IMO der nachteil des episodischen Erzählens bei TNG. Ein Problem wird für eine Folge rausgeholt und dann gleich gelöst.

Selbst Rikers Vaterproblem brauchte dafür nur eine Folge.

Aber der Zuschauer weiß eben aus Erfahrung, dass man oft an seinen Schwächens ein Gnazes Leben lang arbeiten muss und manchmal gelingt es einen nicht und sie tauchen wieder auf.

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Zitat
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Mich würde wirklich brennend ein von Dir konzipierter/Skizzierter Story Arc interessieren, der sich dann in halbwegs schlüssige Einzelepisoden gliedert.
:w00t Oh, das macht Spaß. Ein Konzept, einen Storybogen entwickeln. Ja, das will ich gerne versuchen :) Aber halt auch ernsthaft und nicht nur sowas wie eine Satyr-Folge oder eine Lem-Geschichte auf der Ent-F... Nee, da müsste ich mir schon mehr Mühe geben. Ich werde drüber grübeln :)

das schreit doch fast noch einen Contest?
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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #36 am: 23.12.17, 17:25 »
Max, ich gehe jetzt mal auf deine Post ein, aber entschuldige wenn ich nicht auf alles anspreche.
Ich finde es cool, dass Du Dich einklinkst :)


Die Krux an der Sache ist zum einen, dass für jeden Fan ST etwas anderes ist, oder er auf andere Punkte seine Aufmerksamkeit.
Das hast Du Recht!
Wahrscheinlich ist es dann eben auch so, dass man sich auf das Optische - wie sehen die Raumschiffe aus, wie sehen die Spezies aus? - noch am ehesten einigen kann.

Das andere Problem ist aber dass gerade Voyager und auch Enterprise von einigen vorgeworfen wurde, dass sie "zuviel vom gleichen" bringen, also Storys die man mit ein paar Modifikationen auch in TNG hätte bringen können.

Das ist zum einen dem Ausgangszenario geschuldet, zum anderen aber auch den mangelnden Mut der Macher und Berman und Braga.
Auch da gebe ich Dir Recht.
Star Trek war mit DS9, VOY und ENT sozusagen in einem Rutsch zu einer Art Massenprodukt geworden - eine Maschinerie mit viel Routine. Bei ENT fand ich das wirklich eklatant, weil die Ausgangslage so spannend hätte sein können und man dann im Grunde mit den Geschichten bei VOY ankam.

Die Idee von DSC, einen frischen Anfang zu wagen - und dazu gehört auch, dass man die Staffelgröße und "Frequenz" verändert hat -, finde ich außerordentlich angemessen.
Leider hat man sich bei der grundlegenden Idee keine Mühe gegeben und die Umsetzung selbst, sicherlich durch die eher chaotischen Umstände in der Produktion, lässt auch zu wünschen übrig. Das macht die Sache halt so traurig, ich meine, wenn man sich überlegt, was ST 2017 sein hätte können!

DSC muss also irgendwie den sehr schwierigen  Balanceakt schaffen, zum einen das Erbe nicht ganz in die Sonne zu schießen und dennoch auch frisch und modern rüber zukommen. Das sich die Macher im Zweifel für Letzteres entscheiden, mag nun nicht gefallen, aber es ist IMO eine Frage des Erfolges.
Ich weiß inzwischen gar nicht, inwieweit das für irgendjemanden im Produktionsstab eine Rolle spielte. Ich muss mich da wiederholen: Da ging so viel drunter und drüber... Mir persönlich sind die Klingonen (also ihr neues Aussehen, aber okay, auch die Klingonen selbst ;)) ziemlich egal. Aber wenn es darum geht, das Erbe nicht völlig in den Wind zu schlagen, hätten sie sich ohne große Mühen einen riesigen Gefallen tun können, das Aussehen nicht zu ändern. Die ganze Prämisse eines Prequels musste zum Rohrkrepierer werden, denn wenn es darum geht, so einen Kompromiss - Erbe, wie Du schreibst, und Neues - auf die Beine zu stellen, ist das die so mit ungünstigste Ausgangslage.
Mein Problem mit der Herangehensweise der Macher ist eben auch, dass sie mir nicht eben, ähh, ich weiß, das klingt gemein, aber, ähh, nun, ich will es sagen, reflektiert vorkommen. Wir als FF-Autoren können uns austoben ohne Ende, das heißt ohne Rücksicht auf andere, auch andere Fans nehmen zu müssen. Bei den Serienmachern ist das anders. Ich bitte, das nicht falsch zu verstehen! Ich will nicht sagen, dass man den Fans alle Wünsche erfüllen muss, zumal das, wie festgestellt, ja gar nicht möglich wäre.
Aber mal ehrlich: Wie hätte eine neue Star Trek-Serie 2017 mit derartigen Startbedingungen (ich denke da vor allem an die finanziellen Mittel) denn aussehen müssen, um kein Erfolg zu werden? Dass das mehr oder weniger ein Selbstläufer ist, zeigt sich doch im Moment. Denn so viel passt da nicht zusammen - und das ist auch nicht nur das, was ich sage. Die Macher scheinen sich so ein wenig daran zu berauschen, was sie auf die Beine gestellt haben (und vielleicht ist Selbstkritik in Hollywood auch gar nicht möglich bzw. existenzgefährdend), aber wo ist denn der große Coup?

Das viele Autoren, ich eingeschlossen auf die eher dunklen Ecken gehen, hat einen einfachen Grund, den ein bekanntes Star Wars Zitat (Ketzer, verbrennt ihn!) IMO am besten erklärt: "Die dunkle Seite, einfacher verführerischer sie ist."

Sprich es ist einfacher seine Charaktere erstmal in die kacke zu reiten, damit sie sich wieder den Weg bahnen.
Hmm, aber die Armen: Werden sie denn jemals aus dieser Misere kommen, die Charaktere? ;)

Aber es ist auch generell mit lesen und Kritisieren bei uns etwas mau geworden in letzter Zeit. Da stelle ich keine Ausnahme.
Das stimmt, ich habe leider auch kaum noch Zeit, ich komme kaum zum Lesen und schreiben tue ich eigentlich gar nicht mehr :(

Lorca ist ein Punkt für sich. Die DSC Figuren sind eben keine strahlenden Helden wie ihre Vorgänger, keine moralische Instanz. Das macht sie aber eben auch greifbarer.
Ich verstehe natürlich, was Du meinst: Die edlen Helden ziehen in ganz anderen Sphären ihre Kreise als wir Normalsterblichen.
Aber, hmm, greifbar? Jemand, der plötzlich seine Freundin mit einer Waffe bedroht... Fraglos gibt es sowas auch im echten Leben, leider. Aber für mich ist eine Figur, die solche Volten schlägt, auch nicht wirklich greifbar.

Und das ist die Schwierigkeit bei der Utopie. Wir Menschen sind IMO so gestrickt, wir wollen nicht nur ein besseres Leben sehen, sondern eben auch wissen WIE man dahin kommt. Auch bei der Technologie. Deswegen gibt es doch im Fandom die Diskussionen wie Warpantrieb und Transporter funktionieren könnten.
Das ist ja auch okay. Und die Lücken füllen zu wollen, kann ja auch Spaß machen, deswegen gibt es die Foren und ihre Diskussionen ja auch.
Nur kommt man wohl an einen Punkt, an dem man keine weiteren Klärungen mehr erzielen wird. Beim Transporter gibt es dann einfach den Heisenberg-Kompensator, aber in der Wirklichkeit funktioniert dieser Zauber eben nicht. Doch wer stört sich beim Fernsehen schon wirklich am Warp-Antrieb oder am Transporter, nur weil sie eine technische Utopie sind? Es wäre nur gerecht, bei einer gesellschaftlichen Utopie zumindest ähnliche Maßstäbe anzulegen.

Außerdem: Wo sind die Probleme, die Zwist hervorrufen? Natürlich steckt die Tendenz zum Unfrieden fest in uns Menschen. Aber was sind die eigentlichen Schwierigkeiten?
Durch neue Technologien, außerirdische Freunde und Zugang zu mehr Ressourcen müssen Menschen um 2100 wahrscheinlich nicht mehr Hunger leiden und es gibt keine Armut mehr; man arbeitet, um etwas für sich zu erreichen (vielleicht etwas Außergewöhnliches, Luxus, oder etwas Ideeles) oder um die Gesellschaft an sich voran zu bringen... Wie es ökonomisch funktioniert, dass ein "Grundeinkommen" nicht nur die basalen Bedürfnisse stillt, sondern ein frohes Leben ermöglicht und man trotzdem gut konsumieren kann? Dann gibt es da halt auch einen "ökonomischen Heisenberg-Kompensator".

Das was du als Kanten und Ecken siehst, sind IMO sehr Sandkörner m Getriebe, die ganz normal  sind, wenn sich Leute kennenlernen
Picard blieb nicht so, wie er im TNG-Piloten war (auch wenn er in der ersten Staffel doch manchmal nicht so charmant rüberkommt wie später). Aber was da passiert, ist doch ein bisschen mehr; das sind eindeutig Ecken und Kanten, denn es ist beim Kennenlernen zum Beispiel nicht normal, dass der Vorgesetzte seinen neuen Stellvertreter noch nicht einmal anschaut. Dagegen trat selbst Lorca in "CifK" freundlich wie ein apostolischer Diplomat auf ;) Das waren schon Ecken und Kanten, die Picards Charakter wohl noch weiter vom jovialen Ur-Captain Kirk entfernen sollten (was sicherlich ein Schock für die ST-Fans damals war).

Und das ist auch IMO der nachteil des episodischen Erzählens bei TNG. Ein Problem wird für eine Folge rausgeholt und dann gleich gelöst.
Das stimmt. So ein Konzept muss vereinfachen, damit es ein Ende gibt.
Da haben moderne Serien schon mehr Möglichkeiten.
Hat DSC - wie gesagt, auf dem letzten Stand bin ich noch nicht - hier, bei solchen Möglichkeiten, Erwartungen erfüllt?

Selbst Rikers Vaterproblem brauchte dafür nur eine Folge.
Allerdings einigermaßen vorbereitet, denn ich glaube, wir erfahren schon vorher, dass es Störungen im Verhältnis der beiden gab.
Joah, das Vaterproblem wird nicht nur schnell gelöst, sondern auch noch auf eine sehr klischeehaft, kitschige Art ;) :D Vielleicht hatte es nur ein Schlüsselerlebnis zur Annäherung gebraucht. (Obwohl, wo war Kyle Riker eigentlich bei der Hochzeit? ;))

Wie dem auch sei... Riker verträgt sich wieder mit seinem Vater. Picard lernt, wie man mit jungen Leuten umgeht. Der Wunderknabe Wes muss sich zurechtfinden, geht dann zur Sternenflotte und bricht dann aus den Konventionen aus, um seinen eigenen Weg zu finden... Wie man so etwas nennt? Figurenentwicklung. Dafür, dass TNG sowas eigentlich gar nicht vorhatte, passierte es doch immerhin ansatzweise immer wieder.
Wenngleich natürlich...

Aber der Zuschauer weiß eben aus Erfahrung, dass man oft an seinen Schwächens ein Gnazes Leben lang arbeiten muss und manchmal gelingt es einen nicht und sie tauchen wieder auf.
...das den Schluss zulässt, dass man als Zuschauer vielleicht gar nicht möchte, dass sich eine Figur (nicht nur alte Figuren wie Kirk oder Picard, sondern eben auch die aktuellen wie Lorca) verändert? Das setzt zumindest ein Fragezeichen hinter die Idee, moderne Serien sollten eine Entwicklung zeigen.

das schreit doch fast noch einen Contest?
An sich ja, gute Idee :)
Bloß weiß ich nicht, wie das in der Praxis funktioniert. Die Frage ist, wie man ein Konzept dann am besten vorschlägt und vorstellt... Das ist gar nicht so trivial!
Ich habe mir schon erste Gedanken gemacht; zwar weiß ich noch nicht, was daraus wird. Die Grundidee finde ich interessant, aber ob ich sie wohl nur dann richtig vorstellen kann, wenn sie ausgearbeitet ist, oder ob das ganze auch als Konzeptskizze funktioniert..?  ::)
« Letzte Änderung: 23.12.17, 17:26 by Max »

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Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #37 am: 23.12.17, 19:55 »
Max, ich gehe jetzt mal auf deine Post ein, aber entschuldige wenn ich nicht auf alles anspreche.
Ich finde es cool, dass Du Dich einklinkst :)


Die Krux an der Sache ist zum einen, dass für jeden Fan ST etwas anderes ist, oder er auf andere Punkte seine Aufmerksamkeit.
Das hast Du Recht!
Wahrscheinlich ist es dann eben auch so, dass man sich auf das Optische - wie sehen die Raumschiffe aus, wie sehen die Spezies aus? - noch am ehesten einigen kann.

Und selbst da gibt es Unterschiede. Du hast bereits vor DSC schiffe mit Lücken im Rumpf designt. Das ist etwas was ich in den seltensten Fällen wirklich mag.

Und was die Discovery selber angeht, das ist für mich ein hässlicher Eimer. Kein vergleich zu meinen drei Lieblingen, der ENT E der Refit Consti und der Prometheus.

Zitat
Das andere Problem ist aber dass gerade Voyager und auch Enterprise von einigen vorgeworfen wurde, dass sie "zuviel vom gleichen" bringen, also Storys die man mit ein paar Modifikationen auch in TNG hätte bringen können.

Das ist zum einen dem Ausgangszenario geschuldet, zum anderen aber auch den mangelnden Mut der Macher und Berman und Braga.
Auch da gebe ich Dir Recht.
Star Trek war mit DS9, VOY und ENT sozusagen in einem Rutsch zu einer Art Massenprodukt geworden - eine Maschinerie mit viel Routine. Bei ENT fand ich das wirklich eklatant, weil die Ausgangslage so spannend hätte sein können und man dann im Grunde mit den Geschichten bei VOY ankam.

Die Idee von DSC, einen frischen Anfang zu wagen - und dazu gehört auch, dass man die Staffelgröße und "Frequenz" verändert hat -, finde ich außerordentlich angemessen.
Leider hat man sich bei der grundlegenden Idee keine Mühe gegeben und die Umsetzung selbst, sicherlich durch die eher chaotischen Umstände in der Produktion, lässt auch zu wünschen übrig. Das macht die Sache halt so traurig, ich meine, wenn man sich überlegt, was ST 2017 sein hätte können!
Ja, DSC liegt unter dem Potenzial, was die Serie hat.

Aber man darf eben trotzdem nicht vergessen, dass wir hier erstmal nur einen Teil der ersten Staffel sehen und es mit Serien, die weitaus länger liefen. vergleichen.

Zitat
DSC muss also irgendwie den sehr schwierigen  Balanceakt schaffen, zum einen das Erbe nicht ganz in die Sonne zu schießen und dennoch auch frisch und modern rüber zukommen. Das sich die Macher im Zweifel für Letzteres entscheiden, mag nun nicht gefallen, aber es ist IMO eine Frage des Erfolges.
Ich weiß inzwischen gar nicht, inwieweit das für irgendjemanden im Produktionsstab eine Rolle spielte. Ich muss mich da wiederholen: Da ging so viel drunter und drüber... Mir persönlich sind die Klingonen (also ihr neues Aussehen, aber okay, auch die Klingonen selbst ;)) ziemlich egal. Aber wenn es darum geht, das Erbe nicht völlig in den Wind zu schlagen, hätten sie sich ohne große Mühen einen riesigen Gefallen tun können, das Aussehen nicht zu ändern. Die ganze Prämisse eines Prequels musste zum Rohrkrepierer werden, denn wenn es darum geht, so einen Kompromiss - Erbe, wie Du schreibst, und Neues - auf die Beine zu stellen, ist das die so mit ungünstigste Ausgangslage.

Ich stimme dir zu, dass ich nicht unbedingt die TOS ara ausgewählt hätte. Einfach weil man sich da zum teil auch mit den neuen Filmen kanibaliseren kann. Sieht man IMO aktuell bei DC Verfilmungen. Da finde ich die Serien deutlich besser, selbst bessr als die Marvel Konkurrenz. Und ich habe mit den Augen gerollt, als es hieß, das für "Justice League" ein neuer Flash gecastet werden sollte. Ich habe den Film selber noch nicht gesehen, aber die Reviews schießen zum teil sehr gegen den Film Flash.

Ich hätte zum Beispiel, wenn es denn unbedingt Prime Universum hätte sein müssen, vielleicht das frühe 24. Jh. gewählt.

Hier haben die macher wieder wenig Mut beweisen und wollten unbedingt die verweise auf Kirk und Spock. Und das brauchten sie nicht. In einer anderen Serie ist schon zweimal, wenn nicht sogar öfter, auf TNG verwiesen wurden.

Frühes 24. Jh. hätte auch funktionieren können.
 
Zitat
Mein Problem mit der Herangehensweise der Macher ist eben auch, dass sie mir nicht eben, ähh, ich weiß, das klingt gemein, aber, ähh, nun, ich will es sagen, reflektiert vorkommen. Wir als FF-Autoren können uns austoben ohne Ende, das heißt ohne Rücksicht auf andere, auch andere Fans nehmen zu müssen. Bei den Serienmachern ist das anders. Ich bitte, das nicht falsch zu verstehen! Ich will nicht sagen, dass man den Fans alle Wünsche erfüllen muss, zumal das, wie festgestellt, ja gar nicht möglich wäre.
Aber mal ehrlich: Wie hätte eine neue Star Trek-Serie 2017 mit derartigen Startbedingungen (ich denke da vor allem an die finanziellen Mittel) denn aussehen müssen, um kein Erfolg zu werden? Dass das mehr oder weniger ein Selbstläufer ist, zeigt sich doch im Moment. Denn so viel passt da nicht zusammen - und das ist auch nicht nur das, was ich sage. Die Macher scheinen sich so ein wenig daran zu berauschen, was sie auf die Beine gestellt haben (und vielleicht ist Selbstkritik in Hollywood auch gar nicht möglich bzw. existenzgefährdend), aber wo ist denn der große Coup?

Auch hier bekommst du im Grunde keine Widerrede.

Den größten Fehler, der bei der Entwicklung von DSC gemacht wurde, ist IMO, das Ganze nicht als Reboot zu deklarieren.

Ja, die Serie ist ein Selbstläufer, auch weil wir derzeit IMO wieder ein kleines SciFi Hoch haben. Aktuell schaue ich neben DSC an SciFI serien "The Expanse" und auch "Legends of Tommorrow" kann man als SciFi titulieren. Und dann gibt es ja noch "Orville" und bald kommt "StarGate Origins".

Die Zeit wird zeigen ob das anhält.

Zitat
Das viele Autoren, ich eingeschlossen auf die eher dunklen Ecken gehen, hat einen einfachen Grund, den ein bekanntes Star Wars Zitat (Ketzer, verbrennt ihn!) IMO am besten erklärt: "Die dunkle Seite, einfacher verführerischer sie ist."

Sprich es ist einfacher seine Charaktere erstmal in die kacke zu reiten, damit sie sich wieder den Weg bahnen.
Hmm, aber die Armen: Werden sie denn jemals aus dieser Misere kommen, die Charaktere? ;)
Das wurd ebei DSC im Ansatz schon getan. Indem man Kols Flaggschiff zerstörte, viel eger als ich es erwartet hätte, aber leider auch viel zu einfach.

Zitat
Aber es ist auch generell mit lesen und Kritisieren bei uns etwas mau geworden in letzter Zeit. Da stelle ich keine Ausnahme.
Das stimmt, ich habe leider auch kaum noch Zeit, ich komme kaum zum Lesen und schreiben tue ich eigentlich gar nicht mehr :(

Lorca ist ein Punkt für sich. Die DSC Figuren sind eben keine strahlenden Helden wie ihre Vorgänger, keine moralische Instanz. Das macht sie aber eben auch greifbarer.
Ich verstehe natürlich, was Du meinst: Die edlen Helden ziehen in ganz anderen Sphären ihre Kreise als wir Normalsterblichen.
Aber, hmm, greifbar? Jemand, der plötzlich seine Freundin mit einer Waffe bedroht... Fraglos gibt es sowas auch im echten Leben, leider. Aber für mich ist eine Figur, die solche Volten schlägt, auch nicht wirklich greifbar.
Lorca ist ja auch der Sonderfall. Er ist die Figur die man 'hassen' kann. Auch das ist in der aktuellen Serienlandschaft En Voque.

Zitat
Und das ist die Schwierigkeit bei der Utopie. Wir Menschen sind IMO so gestrickt, wir wollen nicht nur ein besseres Leben sehen, sondern eben auch wissen WIE man dahin kommt. Auch bei der Technologie. Deswegen gibt es doch im Fandom die Diskussionen wie Warpantrieb und Transporter funktionieren könnten.
Das ist ja auch okay. Und die Lücken füllen zu wollen, kann ja auch Spaß machen, deswegen gibt es die Foren und ihre Diskussionen ja auch.
Nur kommt man wohl an einen Punkt, an dem man keine weiteren Klärungen mehr erzielen wird. Beim Transporter gibt es dann einfach den Heisenberg-Kompensator, aber in der Wirklichkeit funktioniert dieser Zauber eben nicht. Doch wer stört sich beim Fernsehen schon wirklich am Warp-Antrieb oder am Transporter, nur weil sie eine technische Utopie sind? Es wäre nur gerecht, bei einer gesellschaftlichen Utopie zumindest ähnliche Maßstäbe anzulegen.

Außerdem: Wo sind die Probleme, die Zwist hervorrufen? Natürlich steckt die Tendenz zum Unfrieden fest in uns Menschen. Aber was sind die eigentlichen Schwierigkeiten?
Durch neue Technologien, außerirdische Freunde und Zugang zu mehr Ressourcen müssen Menschen um 2100 wahrscheinlich nicht mehr Hunger leiden und es gibt keine Armut mehr; man arbeitet, um etwas für sich zu erreichen (vielleicht etwas Außergewöhnliches, Luxus, oder etwas Ideeles) oder um die Gesellschaft an sich voran zu bringen... Wie es ökonomisch funktioniert, dass ein "Grundeinkommen" nicht nur die basalen Bedürfnisse stillt, sondern ein frohes Leben ermöglicht und man trotzdem gut konsumieren kann? Dann gibt es da halt auch einen "ökonomischen Heisenberg-Kompensator".

Die Zwistigkeiten entsteht im Grunde durch das Streben nach Macht. Macht ist etwas, was man nicht replizieren kann, weil es auch was ideeles ist. Es ist auch der Punkt "Ich habe Recht und die anderen nicht."

Zitat
Das was du als Kanten und Ecken siehst, sind IMO sehr Sandkörner m Getriebe, die ganz normal  sind, wenn sich Leute kennenlernen
Picard blieb nicht so, wie er im TNG-Piloten war (auch wenn er in der ersten Staffel doch manchmal nicht so charmant rüberkommt wie später). Aber was da passiert, ist doch ein bisschen mehr; das sind eindeutig Ecken und Kanten, denn es ist beim Kennenlernen zum Beispiel nicht normal, dass der Vorgesetzte seinen neuen Stellvertreter noch nicht einmal anschaut. Dagegen trat selbst Lorca in "CifK" freundlich wie ein apostolischer Diplomat auf ;) Das waren schon Ecken und Kanten, die Picards Charakter wohl noch weiter vom jovialen Ur-Captain Kirk entfernen sollten (was sicherlich ein Schock für die ST-Fans damals war).
Da müsste ich mir den TNG Piloten mal wieder ansehen, um da szu bewerten.

Zitat
Und das ist auch IMO der nachteil des episodischen Erzählens bei TNG. Ein Problem wird für eine Folge rausgeholt und dann gleich gelöst.
Das stimmt. So ein Konzept muss vereinfachen, damit es ein Ende gibt.
Da haben moderne Serien schon mehr Möglichkeiten.
Hat DSC - wie gesagt, auf dem letzten Stand bin ich noch nicht - hier, bei solchen Möglichkeiten, Erwartungen erfüllt?

Selbst Rikers Vaterproblem brauchte dafür nur eine Folge.
Allerdings einigermaßen vorbereitet, denn ich glaube, wir erfahren schon vorher, dass es Störungen im Verhältnis der beiden gab.
Joah, das Vaterproblem wird nicht nur schnell gelöst, sondern auch noch auf eine sehr klischeehaft, kitschige Art ;) :D Vielleicht hatte es nur ein Schlüsselerlebnis zur Annäherung gebraucht. (Obwohl, wo war Kyle Riker eigentlich bei der Hochzeit? ;))

Wie dem auch sei... Riker verträgt sich wieder mit seinem Vater. Picard lernt, wie man mit jungen Leuten umgeht. Der Wunderknabe Wes muss sich zurechtfinden, geht dann zur Sternenflotte und bricht dann aus den Konventionen aus, um seinen eigenen Weg zu finden... Wie man so etwas nennt? Figurenentwicklung. Dafür, dass TNG sowas eigentlich gar nicht vorhatte, passierte es doch immerhin ansatzweise immer wieder.
Wenngleich natürlich...

Aber der Zuschauer weiß eben aus Erfahrung, dass man oft an seinen Schwächens ein Gnazes Leben lang arbeiten muss und manchmal gelingt es einen nicht und sie tauchen wieder auf.
...das den Schluss zulässt, dass man als Zuschauer vielleicht gar nicht möchte, dass sich eine Figur (nicht nur alte Figuren wie Kirk oder Picard, sondern eben auch die aktuellen wie Lorca) verändert? Das setzt zumindest ein Fragezeichen hinter die Idee, moderne Serien sollten eine Entwicklung zeigen.

Man behält zwar seine Schwächen, aber im Normalfall hat man sie im Laufe der Jahre besser im Griff.

Ich bin schon immer vorschnell gewesen und habe früher, vor allen als Kind mir oft Ärger eingehandelt, weil ich einfach nur reagiert habe, wenn ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe. Heute überlege ich meistens, ob sich ein Kampf lohnt oder nicht.

Zitat
das schreit doch fast noch einen Contest?
An sich ja, gute Idee :)
Bloß weiß ich nicht, wie das in der Praxis funktioniert. Die Frage ist, wie man ein Konzept dann am besten vorschlägt und vorstellt... Das ist gar nicht so trivial!
Ich habe mir schon erste Gedanken gemacht; zwar weiß ich noch nicht, was daraus wird. Die Grundidee finde ich interessant, aber ob ich sie wohl nur dann richtig vorstellen kann, wenn sie ausgearbeitet ist, oder ob das ganze auch als Konzeptskizze funktioniert..?  ::)
Ähm, wenn ich mir sehe, was hier früher bei  Contests, wie dem zur ENT F oder zum TOS Phasergwehr an Konzepte entstanden sind, dann denke ich, das könnte durchaus funktionieren.
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    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
« Antwort #38 am: 24.12.17, 11:51 »
Und selbst da gibt es Unterschiede. Du hast bereits vor DSC schiffe mit Lücken im Rumpf designt. Das ist etwas was ich in den seltensten Fällen wirklich mag.

Und was die Discovery selber angeht, das ist für mich ein hässlicher Eimer. Kein vergleich zu meinen drei Lieblingen, der ENT E der Refit Consti und der Prometheus.
Was Du schreibst, ist richtig, aber ich meinte das auch ein bisschen anders: Wenn man sich die "Miranda"- oder die "Nova"-Klasse anschaut, weiß ein Fan - unabhängig davon, ob dieser Fan in ST eine Utopie sieht oder ob ihm Kämpfe mit Borg wichtiger sind -, dass er es mit einem Schiff der Sternenflotten zu tun hat. Damit ist das Gezeigte schon mal als Star Trek identifizierbar. Dann kommt natürlich noch der Geschmack dazu.
Für DSC könnte das bedeuten: Die "Discovery" selbst - so häßlich sie auch sein mag - kann zur Not noch als Sternenflottenschiff erkannt werden. Insofern könnte man sich über Geschmacksfragen hinweg darauf einigen, dass die Serie hier an ST anschließt (wenn vielleicht auch nicht an TOS). Bei den Klingonen funktioniert das schon wieder nicht mehr.

Aber man darf eben trotzdem nicht vergessen, dass wir hier erstmal nur einen Teil der ersten Staffel sehen und es mit Serien, die weitaus länger liefen. vergleichen.
Da gebe ich Dir Recht.
Nachdem bei früheren Serien sozusagen von Folge zu Folge gedacht wurde, sind Veränderungen in der Machart wahrscheinlich auch leichter gewesen. Bei einer moderneren Serie hätte man viel viel mehr Arbeit im Vorfeld leisten müssen, weil sich alles auf die ganze Staffel bezieht. Das könnte heißen, dass man jetzt schon mit Hochdruck an Staffel zwei oder drei arbeiten müsste. Das ist ein bisschen so wie in der Formel 1, wenn ein Team merkt, dass ihr aktueller Wagen nicht der große Wurf ist. Dann wandern in Sachen Entwicklung auch irgendwann die Ressourcen mehr in Richtung der nächsten Saison und die aktuelle mehr oder weniger abgehakt.

Die Zwistigkeiten entsteht im Grunde durch das Streben nach Macht. Macht ist etwas, was man nicht replizieren kann, weil es auch was ideeles ist. Es ist auch der Punkt "Ich habe Recht und die anderen nicht."
Macht und Glauben - ja, die sind wirklich nicht einfach "kanalisierbar"...
Ein System kann das Streben nach Macht aber doch irgendwie "deckeln": In beruflicher Hinsicht kann man auch in einer friedlicheren Welt Macht erlangen. Die meisten Captains, die wir so gesehen haben, finden sicherlich Gefallen daran, entscheiden zu dürfen, wo es lang geht. Das funktioniert auch in anderen Bereichen wie Forschungseinrichtungen. Was die politische Macht anbelangt, ist es doch zu einem guten Teil so, dass in einer demokratischen Ordnung die Phantasien eines Alleinherrschers (inklusive Kriegstreibereien) in der Umsetzung nicht weit kommen werden. Natürlich kann es Ränkespiele geben, aber ob die dann gleich ins Extreme abdriften?

Zitat
das schreit doch fast noch einen Contest?
An sich ja, gute Idee :)
Bloß weiß ich nicht, wie das in der Praxis funktioniert. Die Frage ist, wie man ein Konzept dann am besten vorschlägt und vorstellt... Das ist gar nicht so trivial!
Ich habe mir schon erste Gedanken gemacht; zwar weiß ich noch nicht, was daraus wird. Die Grundidee finde ich interessant, aber ob ich sie wohl nur dann richtig vorstellen kann, wenn sie ausgearbeitet ist, oder ob das ganze auch als Konzeptskizze funktioniert..?  ::)
Ähm, wenn ich mir sehe, was hier früher bei  Contests, wie dem zur ENT F oder zum TOS Phasergwehr an Konzepte entstanden sind, dann denke ich, das könnte durchaus funktionieren.
Ja, da konnte man ein fertiges "Produkt" präsentieren, indem man eine Grafik gepostet hat. Hier würde das dann aber heißen, dass man eine komplette Serie als FanFiction schreiben müsste und das ist halt ein riesiger Aufwand!
Und wie aussagekräftig einfach eine Seite mit Konzept ist? Klar, die Serienmacher müssen den Studiobossen auch auf diese Weise eine Serie verkaufen. Trotzdem bin ich skeptisch.
« Letzte Änderung: 24.12.17, 12:01 by Max »

 

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