Autor Thema: Star Trek: Picard  (Gelesen 83904 mal)

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Max

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #420 am: 15.04.22, 22:52 »
Ich kann auch nicht schauen.
Die Folge läd nicht.
Danke für das Feedback, Belar!
Dann wird das ein Problem vonseiten Amazons sein.

PercyKeys

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #421 am: 15.04.22, 22:57 »
Es geht mir um die 1-Sterne-Bewertungen, die sich mit der Serie inhaltlich beschäftigen ;)

Abgesehen davon - sehr bemerkenswert ist Steve Shives, der lange Geduld und Verständnis mit Kurtz Trek zu haben schien - hat jetzt wohl auch die Schnauze voll und spricht ein Kernproblem von Kurtz Trek an: das sinnlose World-Building hinsichtlich der persönlichen und kulturellen Hintergründe der Figuren, das unnötigerweise Dinge erfindet, die für die Handlung nicht nötig gewesen wären und ein billiges Ablenkungs-Manöver von der mies geschriebenen Handlung sind.

Wer des Englischen mächtig ist: viel Spaß :)
--> https://youtu.be/1d2al_KWMFA

TrekMan

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #422 am: 15.04.22, 22:59 »
Über geschmack sollte man nicht streiten.

Wenn man sich einzelne Fakten betrachtet, so muss ich mich fragen ob die Autoren die alten TNG Folgen jemals gesehen haben.
Die Qualität der Inhalte und der Plotts in PIC Staffel 2 haben m. E. eindeutig abgenommen.
« Letzte Änderung: 15.04.22, 23:24 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

PercyKeys

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #423 am: 15.04.22, 23:12 »
Über Geschmack nicht.

Und auch nicht über das, was eine glaubwürdige und nachvollziehbare Handlung und Figuren ausmachen. Denn das sind objektive, gerade zu "messbare" Dinge, die man beim Konsumieren einer Geschichte erkennen kann.

Ich glaube nicht, dass sich die Macher TNG angeschaut haben - und wenn dann wahrscheinlich nur mit halber Aufmerksamkeit - so viele Ungereimtheiten (schaut euch die Videos von Major Grin an!!!) kann jemand, der das Source-Material kennt, garnicht produzieren.

--> https://youtube.com/c/MajorGrin
« Letzte Änderung: 15.04.22, 23:22 by PercyKeys »

Sg Trooper

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #424 am: 16.04.22, 00:07 »
Es geht mir um die 1-Sterne-Bewertungen, die sich mit der Serie inhaltlich beschäftigen ;)

Abgesehen davon - sehr bemerkenswert ist Steve Shives, der lange Geduld und Verständnis mit Kurtz Trek zu haben schien - hat jetzt wohl auch die Schnauze voll und spricht ein Kernproblem von Kurtz Trek an: das sinnlose World-Building hinsichtlich der persönlichen und kulturellen Hintergründe der Figuren, das unnötigerweise Dinge erfindet, die für die Handlung nicht nötig gewesen wären und ein billiges Ablenkungs-Manöver von der mies geschriebenen Handlung sind.

Wer des Englischen mächtig ist: viel Spaß :)
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Oh ha, Steve Shives einer der Kurtzman Trek immer sehr verteitigt hat verlässt das Schiff? Ist die Hölle zu gefroren oder was?
Mein Stand ist weiterhin noch Folge 5. Und nachdem mal wieder Scifinews ein fast schon vernichtendes Review über die Folge gemacht hat, denke ich so schnell tue ich mir das nicht mehr an.
ich wünsche schon mal hier schöne Ostern.
 
   

PercyKeys

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #425 am: 16.04.22, 06:11 »
Ja, ich war von seinen letzten Reviews und Äußerungen genauso (positiv!) überrascht. Endlich kein krampfhaftes Schönreden mehr, sondern die Grütze beim Namen genannt. Und SciFiNews sind bei den vergangenen PIC-Folgen auch schonungslos ehrlich

Schöne Ostern! :)

Will Pears

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #426 am: 20.04.22, 10:32 »
Also die Erwartungshaltung, dass immer alles vorangegangene bis ins kleinste Detail geschaut und verarbeitet und integriert werden muss, hat zu so "Perlen" wie ENT geführt. Ja, ja, wir sind uns inzwischen alle einige, dass es nicht so schlecht war, wie anfangs alle dachten. Aber es ist auch nicht so gut, wie manche rückblickend reminiszieren.

Es gab, gibt und wird immer Brüche geben, wenn irgendetwas neu erfunden wird. Diejenigen, die am alten hingen, an der Art, werden durchs neue irritiert sein. Das gab es beim Bruch von TOS zu TNG, kulminierend in der Frage: Kirk oder Picard? Das gab es bei DS9 entlang einiger Unterschiede, das gab es bei Voyager und das gab es so sehr bei ENT, dass da erstmal Ende war.

Die Verbautheit des Canon hat dazu geführt, dass ein neues Schreiben ohne ein de facto Star Trek-Studium kaum mehr möglich wäre. Und angesichts auch vergangener interner Widersprüche, halte ich es auch nicht für die notwendigste Sache der Welt. Was euch und in geringerem Maße auch mich ja stören, ist doch nicht wirklich, dass dieses oder jene kleine Detail nicht mit diesem und jenem kleinen TNG-Detail übereinstimmt.

Es sind die großen Dinge, die hier ja auch teilweise schon angesprochen wurden. Wobei mich das World Building und die Hintergründe um die Figuren herum mich gar nicht stören. Das ist eine Bereicherung, die z.B. bei DS9 bereits eine willkommene Erweiterung war. Und die Figuren sind bei PIC auch nicht, was mich an der Serie stört.

Für mich ist es vor allem das gedankenlose Abspielen von Ideen, die aber irgendwie nie Konsequenzen haben. In Staffel 1 funktionierte das noch einigermaßen: Picard hat's aus öffentlicher Sicht verbockt, die Gesellschaft hat keine Lust mehr auf Asylpolitik, Picard fliegt raus und der Raum des ehemaligen romulanischen Imperiums ist eine Katastrophe, was die Lebenssituation angeht. Das wurde dann aber fallen gelassen bzw. nicht weiter behandelt. Stattdessen waren die Reste der Romulaner:innen weiterhin so mächtig, dass sie Ende der Staffel eine Patt-Situation mit der Föderation erreichen konnten. Das passt für mich nicht zur ersten Hälfte der Staffel.

Der Übergang in die zweite Staffel ebenso. Selbst mit der aufgedeckten Verschwörung und dem Reinwaschen seines Namens führt das nicht dazu, dass alles vergessen ist. Gesellschaftliche Veränderungen lassen sich nicht einfach so rückgängig machen. Siehe Brexit. Auch nachdem klar wurde, dass das keine allzu rosige Zukunft wird, nachdem alle großen Brexit-Befürworter*innen sich zurückgezogen haben, lässt sich das nicht aufhalten bzw. umkehren. Und ähnlich wäre es mit KIs, Asylpolitik und sonst was bei der Föderation, die PIC uns präsentiert. Und entsprechend würde seine Rehabilitierung dazu führen, dass er vielleicht besser darstünde, aber nicht dieses Maß wie in PIC gezeigt.

Dieser Punkt mit: Handlungen haben Konsequenzen, ist etwas, dass das anfängliche Game of Thrones stark gemacht hatte. Uns wurde eine quasi-mittelalterliche Welt gezeigt, die nach bestimmten Regeln funktioniert. Werden diese verletzt, hat das Konsequenzen. Bei Star Trek waren in der Vergangenheit DS9 zum Ende hin, phasenweise VOY und ENT, darum bemüht, sowas zu etablieren. Wobei das in eher episodischen Handlungen nicht ganz so wichtig ist.

Bei so was wie PIC ist das im Gegensatz zu Lower Decks, Strange New Worlds und ggf. DIS (dafür habe ich zu wenig davon gesehen), wo es eine zentrale Handlung gibt, die über eine Staffel hinweg erzählt werden soll, wäre genau diese Authentizität wichtig und hilfreich. Bei Game of Thrones war auch die Luft ganz schön raus, als das erst nachließ und dann völlig verschwand.

Ich finde es ausgesprochen schade, dass ich mir PIC ausschließlich aus Nostalgie und der Hoffnung, dass sie die Kurve noch mal kriegen, weiter ansehen werde. Aber im Großen und Ganzen bleibt es leider weit hinter seinem Potential zurück. Sehr, sehr schade. (Wobei es auch sein gutes hat: TNG wurde in Romanan fortgesetzt ähnlich wie DS9, VOY und all die anderen Serien. Vllt. gibt mir das den Anstoß, auch die TNG-Fortsetzungsromane mal zu lesen.)
Mein kleiner Blog, in dem ich Kurzgeschichten und anderes Geschreibsel veröffentliche: https://maxim-chomsky.blogspot.com/

Max

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #427 am: 20.04.22, 14:17 »
Sehr interessante Betrachtungen, Will :) :)

Also die Erwartungshaltung, dass immer alles vorangegangene bis ins kleinste Detail geschaut und verarbeitet und integriert werden muss, hat zu so "Perlen" wie ENT geführt. Ja, ja, wir sind uns inzwischen alle einige, dass es nicht so schlecht war, wie anfangs alle dachten. Aber es ist auch nicht so gut, wie manche rückblickend reminiszieren.
Was mir in Bezug auf PIC und ENT aufgefallen ist: Bei keiner anderen Serie habe ich so oft den Vorspann angeschaut wie bei ENT. Der war damals ja allein schon wegen des Hintergrundliedes ein kleiner Skandal. aber für mich ging das auf, weil der Vorspann einfach super zu dem Aufbruchsgeist Star Treks passte. Bei PIC drücke ich immer umgehend auf "übersprungen", wenn der Vorspann kommt.

Aber das nur als kleine Anekdote.
Du hast natürlich Recht, dass es immer mit einer Erwartungshaltung zu tun hat und man sich auf die neue Idee einlassen muss. Bei ENT gelang mir das eigentlich schon, obwohl es mein Bild davon, wie die Föderation entstand und welche Rolle die Menschen dabei spielten, schon irgendwie auf den Kopf stellte. Ich glaube, es lag an der verfünftigen, wenn auch nicht sehr kreativen Erzählweise, dass ich die Serie anders angeschaut habe als es heute bei PIC der Fall ist.

Es gab, gibt und wird immer Brüche geben, wenn irgendetwas neu erfunden wird. Diejenigen, die am alten hingen, an der Art, werden durchs neue irritiert sein. Das gab es beim Bruch von TOS zu TNG, kulminierend in der Frage: Kirk oder Picard? Das gab es bei DS9 entlang einiger Unterschiede, das gab es bei Voyager und das gab es so sehr bei ENT, dass da erstmal Ende war.
Der Kulturschock von TOS auf TNG muss groß gewesen sein, das kann ich mir vorstellen. Ich würde aber auch schon beim Unterschied von TOS zu den TOS-Filmen ansetzen, denn da hatte sich in der Zwischenzeit auch schon viel getan und verändert, was den Fans einiges abverlangte, wenn es um die Wahrnehmung des ST-Univerisums ging.

Die Verbautheit des Canon hat dazu geführt, dass ein neues Schreiben ohne ein de facto Star Trek-Studium kaum mehr möglich wäre. Und angesichts auch vergangener interner Widersprüche, halte ich es auch nicht für die notwendigste Sache der Welt. Was euch und in geringerem Maße auch mich ja stören, ist doch nicht wirklich, dass dieses oder jene kleine Detail nicht mit diesem und jenem kleinen TNG-Detail übereinstimmt.
Dass der Canon so umfangreich geworden ist, stellt wirklich ein Problem dar, trotzdem denke ich, dass man einige der Schwierigkeiten gut umschiffen könnte, statt sie so offensiv anzugehen, wie es vor allem bei DSC, aber auch bei PIC der Fall war oder ist.
ICh denke, dass Du Recht hast, dass es gar nicht um Fehler und Widersprüche geht, sondern dass es bei der großen Linie hapert.

Und die Figuren sind bei PIC auch nicht, was mich an der Serie stört.
Joah, wobei ich zugeben muss, dass die Figuren für mich schon auch zur großen Linie gehören (können).
Ein Beispiel ist für mich Raffi: Ihre Story-Anlagen, die ganze Ausstrahlung, die Ausdrucksweise, die Art, wie Hurd sie spielt... Das ist eine Figur, die nicht wegen einer Zeitreise ins 21. Jahrhundert gehört, sondern die eigentlich durch und durch zum 21. Jahrhundert passt.

Für mich ist es vor allem das gedankenlose Abspielen von Ideen, die aber irgendwie nie Konsequenzen haben. In Staffel 1 funktionierte das noch einigermaßen: Picard hat's aus öffentlicher Sicht verbockt, die Gesellschaft hat keine Lust mehr auf Asylpolitik, Picard fliegt raus und der Raum des ehemaligen romulanischen Imperiums ist eine Katastrophe, was die Lebenssituation angeht. Das wurde dann aber fallen gelassen bzw. nicht weiter behandelt. Stattdessen waren die Reste der Romulaner:innen weiterhin so mächtig, dass sie Ende der Staffel eine Patt-Situation mit der Föderation erreichen konnten. Das passt für mich nicht zur ersten Hälfte der Staffel.
Für mich ist die Serie gar nicht so weit, als dass sie sich über so was wirklich Gedanken machen kann oder auch nur wollte. Eigentlich ist sie diesbezüglich in einer Findungsphase, die nur zu nicht viel führen kann, wenn wirklich nach der dritten Staffel Schluss ist.
"Das gedankenlose Abspielen von Ideen"... beim ersten Linien habe ich sofort in eine andere Richtung gedacht, denn das beschreibt mMn gut ein größeres Problem, das ich mit dieser zweiten PIC-Staffel habe: Ich habe das Gefühl, dass alles immer so mäandert, ohne dass klar würde, welcher der begonnen Punkte überhaupt wo hin führt. Klar, man kann jetzt sagen: "Wie im richtigen Leben", aber für eine Serie würde ich dennoch andere Maßstabe anlegen.

Ich finde es ausgesprochen schade, dass ich mir PIC ausschließlich aus Nostalgie und der Hoffnung, dass sie die Kurve noch mal kriegen, weiter ansehen werde. Aber im Großen und Ganzen bleibt es leider weit hinter seinem Potential zurück. Sehr, sehr schade.
Das verstehe ich gut.
Ich schaue PIC vor allem aus Neugierde und... weil ich es kann ;) Denn ich habe Amazon-Prime.
Ich weiß nicht wie das bei Dir oder anderen ist, vielleicht ist das auch ein Effekt, der bei vielen TOS-Fans auftrat, als sie dann TNG angeschaut haben, aber irgendwie bringe ich PIC nicht mit TNG in Verbindung. Dass man das als Zuschauer sagt, ist natürlich eigentlich ein Armutszeugnis für die Macher, aber na ja.

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #428 am: 20.04.22, 19:17 »
Dass man für eine Star-Trek-Serie oder einen Film aufgrund des Umfangs der Serienuniversums mittlerweile Experten bräuchte, finde ich jetzt eigentlich nicht so dramatisch. Bei einer Krankenhausserie oder einem Film über den D-Day hat man ja auch medizinische Berater oder Geschichtsexperten, damit alles stimmig ist.

Bei der ersten Staffel von Picard habe ich auch nicht verstanden, wieso die romulanischen Flüchtlinge gerade auf Picard wütend sind, der sie ja gerettet hat. Viel mehr Anlass hätten sie ja bei der offensichtlich wiedererstarkten romulanischen Regierung, die sie nicht wieder nach Hause (bzw. in ein neues Zuhause) geholt hat. Man ist da ja in den wenigen Folgen ohnehin schrittweise von der kompletten Zerstörung des romulanischen Reiches, wie sie im Star-Trek-Reboot angedeutet wird, zurückgerudert zu eher gesellschaftlichen Umwälzungen, die stärker bei Nemesis anknüpfen.

Den "Bruch" zwischen TOS und TNG finde ich eigentlich eher bemerkenswert gering. Zwischendurch gab es ja noch eine Animationsserie und mehrere Kinofilme, zwischen denen immer einige Jahre lagen, darunter war dann aber sogar eine Trilogie. Andere Reihen haben da viel stärkere Fluktuationen, wobei ja nur ganz wenige so lange Bestand haben.

Für mich ist bei den Filmen "Treffen der Generationen" der Wendepunkt. Das erste Segment würde für mich als Kurzfilm zu dem besten gehören, was Star Trek zu bieten hat, während im zweiten Teil mit dem (wenn auch spektakulären) Absturz der Enterprise die glorreiche TNG-Ära symbolisch zu Grabe getragen wird. Bei den Serien sind nur wenig später die optimistische Grundhaltung von Star Trek und hintersinniger Humor immer mehr einer Mischung aus Dystopie und billigen Kalauern gewichen.

Max

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #429 am: 20.04.22, 20:53 »
Cool, dass Du Dich auch an den Diskussionen beteiligst, Spaceteller :)

Dass man für eine Star-Trek-Serie oder einen Film aufgrund des Umfangs der Serienuniversums mittlerweile Experten bräuchte, finde ich jetzt eigentlich nicht so dramatisch. Bei einer Krankenhausserie oder einem Film über den D-Day hat man ja auch medizinische Berater oder Geschichtsexperten, damit alles stimmig ist.
Ja, das ist eine interessante Feststellung. Ich habe den Verdacht, dass die Macher die Sache halt anders beurteilen. Und sie betreiben in gewissem Sinne Rosinenpicken, indem sie sich das nehmen, was sie gerade brauchen (legitim) und es irgendwie zurechtbiegen (weniger legitim) oder Name-Dropping betreiben (ungeschickt).

Bei der ersten Staffel von Picard habe ich auch nicht verstanden, wieso die romulanischen Flüchtlinge gerade auf Picard wütend sind, der sie ja gerettet hat.
Ja, seltsam war das schon. Wie so vieles, was den Eindruck erweckte, man hätte einiges ohne festes Ziel eingeführt.

Den "Bruch" zwischen TOS und TNG finde ich eigentlich eher bemerkenswert gering. Zwischendurch gab es ja noch eine Animationsserie und mehrere Kinofilme, zwischen denen immer einige Jahre lagen, darunter war dann aber sogar eine Trilogie. Andere Reihen haben da viel stärkere Fluktuationen, wobei ja nur ganz wenige so lange Bestand haben.
Die Filme haben wirklich schon viel verändert. ST wirkte ernster. Trotzdem glaube ich, dass die Altfans mit der neuen TNG-Art (Art im deutschen wie im englischen Wortsinn) erst einmal warm werden mussten. Eigentlich dürften einige der Plots der ersten Staffel ihnen das wiederum aber auch wieder erleichtert haben; da war schon noch ein Echo von TOS zu spüren.

Für mich ist bei den Filmen "Treffen der Generationen" der Wendepunkt. Das erste Segment würde für mich als Kurzfilm zu dem besten gehören, was Star Trek zu bieten hat, während im zweiten Teil mit dem (wenn auch spektakulären) Absturz der Enterprise die glorreiche TNG-Ära symbolisch zu Grabe getragen wird. Bei den Serien sind nur wenig später die optimistische Grundhaltung von Star Trek und hintersinniger Humor immer mehr einer Mischung aus Dystopie und billigen Kalauern gewichen.
Das ist meiner Meinung nach wieder eine sehr treffende Einschätzung.
"Generations" war im Grunde wie eine Fernsehfolge gestaltet. Es gab ein paar Szenen, die richtig Größe hatten, aber vieles - auch von der Inszenierung her - wirkte dann wieder klein. Ehrlich gesagt glaube ich, dass man auch aus der Absturzszene mehr rausholen hätte können.
Ich denke auch, dass es einen tiefen Einschnitt nach "Generations" und mit/durch "First Contact" gab, der dem Franchise gar nicht unbedingt so gut getan hat. Ich habe mir ja unlängst noch mal FC angeschaut und bleibe dabei, dass der Film gut produziert ist, aber eben auch, joah, nennen wir es beim Namen, Fehler gemacht hat. Die Einführung der Borg-Königin sah ich immer schon kritisch. Sie zeigt, dass man sich bestimmten Regeln zu beugen begann. Auch die eigentliche Lösung, wie Data (und Picard) die Borg letztlich besiegen, indem sie die biologischen Anteile in erster Linie der Königin zersetzte, war eigentlich auch eher billig. In späteren Filmen folgen andere Beispiele.
Insofern gab es schon in den Filmen einen Kurswechsel, sodass sich PIC schon darauf berufen kann, dass sich die Zeiten geändert haben. Doch ich hatte die Verlautbarungen so verstanden, dass man das Erbe von TNG erstnehmen wollte, aber das ist bislang noch nicht wirklich gelungen.
« Letzte Änderung: 20.04.22, 20:56 by Max »

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #430 am: 20.04.22, 22:08 »
Hier wird ja vor allem über die aktuellen Serien diskutiert. Ich hab ja keine Streamingdienste abonniert und sehe die jetzt erst im Free-TV.

Bei Picard sind die Bezüge zu TNG ja häufig recht obskur. Da gräbt man diesen Kybernetiker aus dieser Prozessfolge aus, nur um ihn gleich wieder umzubringen, bei diesem ganzen Gewese um Datas "Tochter" wird aber Lal nie erwähnt. Genau wie bei Nemesis, wo beim Auffinden von B4 niemand an Lore zu denken scheint.

Der Wechsel von TOS zu den Filmen hat stilistisch schon einige Veränderungen mit sich gebracht, Fernsehen und Film haben (hatten zumindest) aber auch eine etwas unterschiedliche Ästhetik. Einen Kinofilm in TOS-Look hätte man Ende der Siebziger auf jeden Fall nicht mehr akzeptiert. Andererseits wird die Generalüberholung der Enterprise aber ja auch sehr gut in die Handlung integriert. TNG ist ja dann optisch den TOS-Filmen ja wieder sehr ähnlich, alleine schon, weil man die ganzen Kulissen und Raumschiffmodelle wiederverwendet hat. Weil seit TOS 80 (?) Jahre vergangen sein sollen, sind die Unterschiede da oft fast zu gering.

Bei First Contact hat man ja beim einen Handlungsstrang fast "Aliens" kopiert. Durch die Interaktion der Borgkönigin mit Data und später Picard wollte man die vielleicht menschlicher erscheinen lassen. TNG-Borg hätten in einem Kinofilm zwar zu schrottig ausgesehen, die neuen Borg wären aber vielleicht zu gruselig gewesen. Wenn die dann kommentarlos an Data herumoperiert hätten, wäre das vielleicht zu sehr richtig Bodyhorror abgeglitten, um noch familientauglich zu sein.

Generell waren seelenlose Borg ohne eigene Persönlichkeit aber interessanter. Allerdings gab es eine ganz interessante Folge bei Voyager, wo Seven zurück entführt wird. Da fand ich ihre Interaktion mit der Borgkönigin wiederum sehr berührend. Jeri Ryan empfand ich da ohnehin immer als eine enorm facettenreiche Schauspielerin. Das wiederum kommt für mich bei Picard jetzt nicht mehr so zum Tragen.

Kirk

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #431 am: 23.04.22, 07:28 »
Ich kann auch nicht schauen.
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Ohne alles gelesen zu haben, versucht mal nen Anderen Browser, mit Firefox ging es bei mir.
___________

Zum Inhalt der Serie.... ich sach nichts, ich habe da eine augenscheinliche Minderheitsposition. Ich sage nur sehr schön das die Tradition der Tekkies, das Komplette niedermachen neuer Serien, die seit TNG besteht fortgesetzt wird...
« Letzte Änderung: 23.04.22, 07:30 by Kirk »
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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #432 am: 23.04.22, 07:32 »
Der Teaser zu Episode 9...

Um Gottes Willen... was soll nur dieser ganze Murks? *facepalm*

--> https://youtu.be/IuO7oA8i6NU

Ich hab kein Interesse mehr an PIC... SNW tu ich mir erst recht nicht mehr an.

Nach Abrams-Trek/Kurtz Trek sind wir nun also bei Crap Trek angekommen.

Ich bin raus. Da träume ich ja nachts im Schlaf haufenweise bessere Geschichten als DAS da, was auch immer das sein soll.

Edit:
@kirk - so ein dummes gerede! Es gibt überhaupt keine Tradition, alles nach TNG schlecht zu machen... ich zb mag TNG genauso wie DS9 und VOY. Und auch ENT schaue ich gern.... aber das Zeug seit 2009 hat ne miese Story Qualität. Und der Trekkie von früher ist halt noch clever genug, um sich da nicht verarschen zu lassen. Ganz einfach.

Punkt.
« Letzte Änderung: 23.04.22, 07:41 by PercyKeys »

Kirk

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Antw:Star Trek: Picard (die neue Serie)
« Antwort #433 am: 23.04.22, 07:37 »
Das größte Problem sind neben Q in der Staffel, der hat mich schon immer nur genervt, obwohl ich witzig finde das ausgerechnet der Atheist Roddenbery ein Gott ähnliches Wesen da so Prominent in TNG geschrieben hat, und natürlich die "Vorfahren des Erschaffers von Data" Sache, die ging mir in ENT schon nen bisschen auf den Wecker.

Allerdings bewerte ich Serien nicht nach Trailern, und anderst als ST 11 und folgende, halte ich Picard auch nicht für "Murks"...
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Max

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« Antwort #434 am: 23.04.22, 10:32 »
Ohne alles gelesen zu haben, versucht mal nen Anderen Browser, mit Firefox ging es bei mir.
Ich benutze (fast ausschließlich) den Firefox und hatte damit das Problem. Aber es tauchte nur bei der letzten Folge auf.

Zum Inhalt der Serie.... ich sach nichts, ich habe da eine augenscheinliche Minderheitsposition.
Gerade dann wäre es schön, Deine Meinung zu hören.
Man kann vieles aus ganz unterschiedlichen Perspektiven sehen und auch wenn man beim Diskutieren nicht erreichen wird, dass Du die Serie plötzlich furchtbar findest und dass jemand wie ich plötzlich durch und durch begeistert von ihr ist, lohnt es immer, neue Aspekte zu erkennen.



Der Teaser zu Episode 9...
Hmm, das wirkt schon sehr... raumgreifend.
Wir werden mehr Action bekommen - etwas, was sich sicher viele gewünscht haben. Aber ob das gute Action wird? Na ja.
Mein Hauptproblem mit dem Eindruck, den ich durch den Trailer von Folge neun bekomme, ist, dass ich nicht weiß, wie viel Zeit für die immer noch großen, offenen Fragen der Staffel dann bleiben kann.
Meiner Meinung nach wäre es wichtig gewesen, bereits sagen wir zur Hälfte der nächsten Folge das 21. Jahrhundert wieder zu verlassen, damit die Frage, was aus (Picard und) Q wird und wie sich die Situation auf der "Stargazer" löst, nicht alles in die letzte Folge gepresst werden muss, denn das braucht Zeit - oder eben, was eben auch immer noch nicht aus der Welt ist, zu einem Cliffhanger hin zu Staffel 3 führt.

Ich hab kein Interesse mehr an PIC... SNW tu ich mir erst recht nicht mehr an.
Na ja, nach mehr als eine Handvoll Folgen will man - ich zumindest - doch schon wissen, worauf das alles hinausläuft.
SNW hat schon allein den Vorteil, dass es episodenhaft wird. 
« Letzte Änderung: 23.04.22, 10:37 by Max »

 

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