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Gimp 2.8/ 2.10

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Tolayon:
Ich habe Gimp 2.10 zwar noch nicht gezielt bei mir installiert, aber das brandneue MX-Linux 18 hat die neueste Version bereits integriert, so dass ich mir die beim Ausprobieren des Betriebssystems gleich auch mal mit angeschaut habe.

Der erste Punkt ist sicherlich Geschmackssache - aber bei Computer- und Programm-Oberflächen bevorzuge ich helle Themen, nicht den dunklen, zu allem Überfluss auch noch komplett farblosen Grundzustand, in dem Gimp 2.10 daherkommt. Zum Glück kann man die von Version 2.8 gewohnte farbige, helle Variante bei den Einstellungen wieder zurückholen; nur die Icons der Werkzeuge im linken oberen Bereich bleiben weiterhin nur halb so klein wie beim Vorgänger.

Als ich eine neue Datei erstellen wollte, kam auch schon der nächste Schreck:
Per Default ist ein DIN-A-0-Bolide eingestellt, mit 300 DPI, also das volle Plakat für den Druck (und das, obwohl Gimp nach wie vor kein CMYK unterstützt).
Zum Glück lässt sich auch das in den Einstellungen auf ein weitaus angenehmeres, Web-kompatibleres Format zurechtstutzen.
Aber wie gesagt: Allein von den Default-Einstellungen und dem Aussehen her könnte Gimp 2.10 bei mir keinen Blumentopf gewinnen.

Was des Weiteren noch dazukommt, ist eine praktisch komplette Umordnung der Bedienelemente auf der rechten Seite. Kann man sicher auch wieder rückgängig machen, aber wie gesagt, man hat hier den Eindruck, die Macher wollen Veränderung um der Veränderung Willen demonstrieren, wobei die wirklich relevanten, funktionsmäßigen Neuerungen erst beim näheren Hinsehen erkenn- und erfahrbar werden (so weit bin ich bei meinem kurzen ersten Rundgang noch nicht gekommen).

Mein vorläufiges Fazit lautet also:
Für das "Tagesgeschäft" werde ich sicher nicht so schnell auf das neue Gimp umsteigen, aber die in MX-18 installierte Version 2.10 immer mal wieder in Augenschein nehmen, wenn ich das System in einer Live-Umgebung ausprobiere.

Suthriel:
Du kannst dir ja mal Krita anschauen (wenn das auf deinem System läuft):

http://www.sf3dff.de/index.php/topic,4557.0.html

Tolayon:
So, habe mir heute Version 2.10 etwas genauer angesehen und sogar ein bisschen damit gearbeitet (eigentlich nur langweiliges Zeug, aber es gab mir die Gelegenheit, mal die einen oder anderen Werkzeuge/ Filter auszuprobieren).

Was die Reihenfolge der Fenster rechts betrifft, so scheint sich diese tatsächlich nicht umstellen zu lassen. Somit hat man die Docks für Pinseleinstellungen und Füllungen nun permanent oben, während der Ebenen-Manager sich mit dem unteren Platz begnügen muss.

Bei den Filtern vermisse ich den traditionellen Nur-Schärfen-Effekt. Dafür gibt es in der "Enhance"-Abteilung nur noch die "Unscharf Maskieren"-Variante, für einfaches Schärfen muss man den Weichzeichner-Pinsel mit invertierter Einstellung nehmen.
Des Weiteren lässt sich die "Transparenz Sperren"-Funktion im Ebenen-Manager nicht mehr deaktivieren, wenn sie einmal an ist. Somit funktionieren auch Filter wie der für Schlagschatten nicht mehr; einzige Option für mich war, eine neue leere Ebene zu erstellen und den Inhalt der teils gesperrten dorthin zu kopieren.

Davon abgesehen gibt es durchaus auch Positives zu berichten. So lässt sich das Werkzeug für die Verlaufsfüllung nun weitaus feiner dosieren; End- und Startpunkt lassen sich beliebig verschieben, und erst, wenn man zu einem anderen Werkzeug wechselt, wird der Farbverlauf "verankert".

Tolayon:
Wie eigentlich zu erwarten war lassen sich in Gimp 2.10 erstellte/ modifizierte .xcf-Dateien nicht mehr mit älteren Versionen öffnen. Hauptsächlich dürfte dass an der Implementierung der meisten neuen Filter liegen; viele davon verhalten sich ähnlich wie die Ebenenstile in Photoshop - auch wenn ich seltsamerweise noch keine Möglichkeit gefunden habe, sie nachträglich zu verändern.

Um die in 2.10 erstellten Dateien auch für ältere Gimp-Versionen verfügbar zu machen, muss man sie als PSD-Dateien abspeichern und die mit den neuen Filtern bearbeiteten Ebenen am besten mit einer Kopie des Hintergrunds verschmelzen (ansonsten kann es zu unerwarteten Darstellungs-Abweichungen kommen).

Alles in allem bieten die neuen Filter zum Teil wirklich beeindruckende Einstellungsmöglichkeiten (wie etwa der für die Linsenverzerrung).
Auch die Ebenen-Überblendungs-Modi wurden erweitert; so gibt es z.B. Einfärbe-Varianten nach verschiedenen Farbraum-Modellen.
Weniger glücklich bin ich mit der Anordnung der jeweiligen Bedienelemente; der Ebenen-Manager befindet sich scheinbar unverrückbar in der rechten unteren Hälfte des Bildschirms, so dass man, sobald die Zahl der Ebenen etwas ansteigt, mit dem Scrollen anfangen muss.

Aber mal sehen, was sich so noch ergibt ...
Man muss als Nutzer der alten Version 2.8 auf jeden Fall einiges umlernen, aber das ist (leider) fast immer so bei neuen Software-Veröffentlichungen, vor allem solchen mit einer runden Zahl, und sei sie nur hinter dem Punkt der Versions-Nummer.

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