Autor Thema: 1x01 - Remembrance / Gedenken  (Gelesen 8011 mal)

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Max

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #15 am: 26.01.20, 23:33 »
Im Anhang ist das Bild des Designs von Eaves, das ich meinte. Ich finde, es ähnelt dem romulanischen Schiff aus dem PIC-Piloten enorm. Lustig, dass es eine Form, die über ein Jahrzehnt alt ist, auf diesem Wege doch noch auf den Bildschirm schafft. Aber das Design hat es in meinen Augen auch verdient.




Besonders lobenswert finde ich, dass diese Serie (zumindest für Star Trek) etwas völlig Neues wagt und mal NICHT von einem Raumschiff handelt, das den Weltraum erforscht.
Das finde ich auch. Picard scheint sich auf seinem Weingut ja nicht so wohlzufühlen, aber ich finde, es ist ein super Schauplatz. Die anderen Sets, auch Städte sind doch auch ansprechend, wenngleich einiges ein bisschen zu generisch dargestellt wurde.

Das Verhältnis von Actionsszenen und Charaktermomenten stimmt ebenfalls, die Folge wirkt keine Minute überhastet oder langatmig.
Ich hoffe aber, dass sie sich in Zukunft (vielleicht nach den ersten drei Folgen) ein bisschen mehr Zeit geben. Ein paar Sprünge und Schnitte waren doch ein wenig krass.

2) Die ganze Androiden-Geschichte: Wurde Data in TNG nicht immer als einzigartige Lebensform dargestellt? Und nun hat die Föderation auf einmal tausende Androiden in Betrieb (als billige Arbeitskräfte?), von denen einige den Aufstand geprobt und den Mars abgefackelt haben? Mir scheint, hier soll die Föderation auf Teufel komm raus "dunkler" gezeichnet werden :(. Dabei hätte das Verhalten der Sternenflotte nach der romulanischen Supernova wahrscheinlich gereicht, damit ein Mann wie Picard seinen Abschied nimmt (er hätte natürlich auch einfach aus Altersgründen zurücktreten können - aber wo bleibt da das Drama ;)).
Über die Androiden wissen wir leider zu wenig. Nachdem es scheinbar fern der Möglichkeiten der Sternenflotten- und Föderationstechniker und -kybernetiker stand, einen Data-gleichen Androiden herzustellen, waren die, die dann den Mars angegriffen haben, vielleicht eher Roboter, in erster Linie Maschinen, die aus praktischen Gründen in der Gestalt Menschen ähnelten. Da wären wir bei Verweisen vielleicht weniger bei "The Measure of a Man", sondern eher bei "The Quality of Life": Es dürfte dann ja so gewesen sein, dass es nie vorgesehen war, dass diese Androiden ein Bewusstsein entwickelt haben und dann waren sie einfache Werkzeuge, so wie man heute die Hilfe von Siri und Alexa benutzt, ohne sich Gedanken zu machen.

Ich habe es eigentlich so gesehen, dass Picard die Sternenflotte wirklich nur wegen der Sache mit den Romulanern verlassen hat.
Da wird sicher noch irgendwelche Verschränkungen geben, aber die Snyth-Storyline und die Skepsis Androiden gegenüber dürfte ja für die Geschichte rund um Dahj (und Soji) unabdingbar sein.
« Letzte Änderung: 26.01.20, 23:38 by Max »

TrekMan

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #16 am: 28.01.20, 08:10 »
Ich konnte die erste episode inzwischen auch sehen und im Gegensatz zu DSC hat mich die Serie sofort auf ihrer Seite gehabt und das hat noch nicht einmal was mit Picard zu tun.
Im Grunde hätte, das auch eine andere Figur sein können, die das geheimnis rund um Data zu lösen versucht. Aber klar versucht man natürlich die Emotionen und die Beliebtheit von TNG mitzunehmen. 
 
Die Serie ist Modern zugeschnitten. Aufbau und auch Tempowechsel zeigen ein modernes Gesicht der heutigen Zeit, ohne dabei (und das ist ein großes Plus) der Action überhand zu geben.
Die aber sehr gut Choreografiert ist. Nur bei dem Jedi-Sprung von Darsh trat dann doch der Computer etwas zu sehr in den Vordergrund. Ansonsten sind die Effekte Top. Allein die Szenen mit der ENT-D waren eine Augenweide.

Gut finde ich, dass die Spannung nicht durch Worthülsen und Technogebrable (das auch hier und da seine berechtigung hatte) unterbricht. Mich spricht es an, die Story und die Dialoge nach Hinweisen zu durchsuchen. Es wird ein Rätsel vorgestellt, dass größer erscheint als eine einzelne Figur, deren Lösung in Etappen erfolgt. Wenn es hier und da auch zuviele wiederholungen in den Dialogen sind. Das kann aber sein, dass die "Niucht Trekkies", die TNG und die verweise nicht kennen, genau das benötigen.

Hundert Prozentig rund war es noch nicht, aber das ist am Anfang einer Serie so üblich. Die Gruppe um Picard muss sich zu dem noch finden. Wir haben erst zwei bzw. vier Figuren gesehen, die sicherlich zu Kern gehören.

Ich freue mich auf mehr, denn es hat sich zum ersten Mal nach Enterprise wieder nach der Serie angefühlt, die vie zu lange auf den Bildschirmen fehlte.  Denn eines muss man dem Plot lassen. Die Serie strahlt endlich wieder etwas Positives aus, das hat DSC einfach zu selten geschaft.
 


   
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

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Max

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #17 am: 28.01.20, 10:09 »
Die Serie ist Modern zugeschnitten. Aufbau und auch Tempowechsel zeigen ein modernes Gesicht der heutigen Zeit, ohne dabei (und das ist ein großes Plus) der Action überhand zu geben.
Das fand ich auch gut. Man kann durchaus Probleme mit dem Gundsetting der Serie zu haben, das noch überhastet und gezwungen wirkt, aber im Rahmen dieser Storyanlage wurde die Action wirklich sehr angemessen eingesetzt. Ganz ohne Action wäre ja vielleicht auch zu trocken :)

Ansonsten sind die Effekte Top. Allein die Szenen mit der ENT-D waren eine Augenweide.
Der Effekt, dass bis hinein in den Raum geblendet wurde, war cool. Aber generell war die "Ausleuchtung" der Ent-D irgendwie komisch; irgendwie zu dunkel und der Rumpf schien metallisch zu glänzen. Das mag auch daran gelegen haben, dass in einem Traum andere Regeln herrschen, aber rein optisch fand ich es eigentlich schöner, wie das Schiff in TNG oder auch in "Generation" gezeigt wurde.

Gut finde ich, dass die Spannung nicht durch Worthülsen und Technogebrable (das auch hier und da seine berechtigung hatte) unterbricht. Mich spricht es an, die Story und die Dialoge nach Hinweisen zu durchsuchen. Es wird ein Rätsel vorgestellt, dass größer erscheint als eine einzelne Figur, deren Lösung in Etappen erfolgt.
Es ist interessant, wie unterschiedlich man ein und dieselbe Folge wahrnehmen kann. Ich persönlich, das muss ich zugeben, empfand das "fractal neuronic cloning" schon ein bisschen zu viel des Guten - nicht, weil es per se (im Sci-Fi-Rahmen) gleich übertrieben war, sondern weil es so plötzlich aus dem Hut gezaubert wurde und so allein für sich steht. Und natürlich sind noch längst nicht alle Fragen beantwortet, aber ich fand "Remembrance" war zu schnell: Nicht nur scheint das Rätsel um Dahj bereits in der ersten Folge geklärt zu sein (ich erwarte keinen Twist in der Richtung, dass sie kein Android mit Verbindung zu Data war), wir als Zuschauer haben sie gar nicht richtig kennengelernt, um eine Beziehung zu diesem Charakter aufzubauen, da ist sie gleich schon wieder tot. Jetzt tritt Soji als Mysterium an ihre Stelle. Mal sehen, wie hier weiter vorgegangen wird.
Gut, das kann auch spannend werden, denn wenn man hier schon ein Thema wie das Klonen andeutet... Da erscheinen Leute vielleicht schnell austauschbar; das wäre auch eine interessante Sichtweise, gesellschaftlich relevant.

Denn eines muss man dem Plot lassen. Die Serie strahlt endlich wieder etwas Positives aus, das hat DSC einfach zu selten geschaft.
Echt? Was strahlt die Serie denn Positives aus?
Spontan fällt mir nur die Verbundenheit zwischen Picard und Zhaban und Laris ein. Das war schon harmonisch und es hat sich für meinen Geschmack glaubwürdig genug angefühlt, dass sie ihm dankbar sind, dass sich ihre Freundschaft aber inzwischen auch auf mehr stützt, Picard es die beiden also nicht spüren lässt, dass er als großer Held sie gerettet hat.
Zweiter positiver Punkt: Soji zeigt sich Norek gegenüber gleich offen. Ich habe auch gehört, dass manche das übertrieben fanden: Die beiden kennen sich gar nicht und schon im zweiten Satz wird Persönlichstes ausgetauscht. Aber ich finde, das kann man auch in Richtung gesteigerte Empathie in der Zukunft deuten.
Darüber hinaus hinterließ die Folge bei mir aber überhaupt keinen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft  :(
« Letzte Änderung: 28.01.20, 10:17 by Max »

TrekMan

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #18 am: 28.01.20, 15:41 »
Echt? Was strahlt die Serie denn Positives aus?
Spontan fällt mir nur die Verbundenheit zwischen Picard und Zhaban und Laris ein. Das war schon harmonisch und es hat sich für meinen Geschmack glaubwürdig genug angefühlt, dass sie ihm dankbar sind, dass sich ihre Freundschaft aber inzwischen auch auf mehr stützt, Picard es die beiden also nicht spüren lässt, dass er als großer Held sie gerettet hat.
Zweiter positiver Punkt: Soji zeigt sich Norek gegenüber gleich offen. Ich habe auch gehört, dass manche das übertrieben fanden: Die beiden kennen sich gar nicht und schon im zweiten Satz wird Persönlichstes ausgetauscht. Aber ich finde, das kann man auch in Richtung gesteigerte Empathie in der Zukunft deuten.
Darüber hinaus hinterließ die Folge bei mir aber überhaupt keinen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft  :(

Echt jetzt?

Gerade Dir sollte doch das Herz aufgehen. Trotz aller Hindernisse, Unbilden und Widerstände steht einer auf, reisst sich zusammen und sagt "Bis hier hin und nicht weiter!"
Das das noch mal möglich ist in einer Zeit, die so voller negativer Impulse sowohl in der realen Welt als auch im Film & Fernsehen. Es ist ja schon fast eine Unsitte gewesen mal etwas positiv darzustellen. Wenn nicht das Drama bis ins Letzte ausgekostet war, war es doch in den letzten Jahren fast kein Film mehr. 

Wie sagte Picard so treffend: "Ich habe mich zurück gezogen, um zu sterben!" 
Hier wird eine welt voller Angst beschrieben. Aber die Zeit der Vogelstraustaktik muss vorüber sein. Das ist doch mal eine Ansage.
Allein das ist doch schon ein frischer Wind.

M.E. hatte selbst "The Mandalorian" mehr positives Flaire als DSC. 

Fractales neuronales clonen
Habe mich fast in die Ecke geschmissen, als ich den Begriff gehört habe.
Ich gehe mal davon aus das Fraktale bekannt sind. Mandelbrot Fractale sind eine "uralte" Methode (ca. 1975) um basierend auf einem einzigen kleinen Muster komplexe geometrische Muster zu generieren. Super toll in der Optik. Schnell zu rechnen, vorallem in der heutigen Zeit, wo jedes Händy einen Rechnercluster von damals ersetzen kann. :Ugly

Betrachtet man ein neuronales Netz, als geometrische Form, ist eine vervielfältigung basierend auf dieser Form sehr einfach umzusetzen.
Mehr sagte eigentlich dieser Begriff nicht aus.
Es gibt da im bereich des Maschinen Learning (wieder so tchnogebrable) viele Ansätze, die in diese Richtung heute schon weisen.
https://www.ntecs.de/documents/diploma_thesis.pdf

Star Trek, am Puls der Zeit sage ich da nur. ;)
 
« Letzte Änderung: 28.01.20, 15:59 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

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Tolayon

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #19 am: 28.01.20, 16:39 »
Aber reicht das dann auch aus, um auf der Basis nur eines einzelnen positronischen Neurons eine komplette Data-Kopie inklusive der Erinnerungen zu erzeugen?

Wohl sicher nicht, aber da wurde so vieles nur angedeutet, und dass die Zwillinge tatsächlich über Datas (gesamte) geerbte Erinnerungen verfügen, ist wohl auch noch nicht erwiesen.

Max

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #20 am: 28.01.20, 22:09 »
Gerade Dir sollte doch das Herz aufgehen. Trotz aller Hindernisse, Unbilden und Widerstände steht einer auf, reisst sich zusammen und sagt "Bis hier hin und nicht weiter!"
Na ja, hmm, "steht einer auf". Das ganze Umfeld ist nicht katastrophal düster - aber es wird problematisiert. Du schreibst ja auch selber:
"Hier wird eine welt voller Angst beschrieben."
Eine Welt, in der es schlecht ist, aber einer für das Gute kämpft - das fasst meiner Meinung nach weder ST noch das Konzept "ein positives Bild von der Zukunft" zusammen.
Ich würde da nämlich zwischen einer "abgespeckten" Utopie (denn ganz so phantastisch muss alles ja auch nicht sein und war ST auch zu TNG-Zeiten nicht) und einer schlechten Welt, die Einzelne verbessern wollen, unterscheiden. Letzteres ist mir nicht genug.
Mein Gefühl ist, dass es so einen Ansatz auch immer wieder gibt. Da ist PIC nicht so bahnbrechend. Ist es nicht so, dass sich in vielen Serien und Filmen einzelne Helden (und Heldengruppen) - mit mal mehr, mit mal weniger eigenen Lastern und Problemen - gegen das Böse erheben, mit dem Ziel es am Ende zu besiegen? Das ist immer das Prinzip, dass es jetzt schlecht und am Ende gut sein soll. Nur ist am Ende halt dann auch Schluss ;) Die JJA-Filme haben so funktioniert und DSC (wenngleich ich hier kein Fachmann bin) soweit ich weiß letzten Endes auch, indem eine Michael Burnham für das Gute kämpft und es schließlich auch irgendwie erreicht.
Dabei bekommen wir aber den ganzen Film oder die ganze Serie (fast) nur die Hindernisse, Unbill und Widerstände zu sehen, während wir das Verheißungsvolle am Ende eher weniger erleben - schon allein deswegen, weil die Autoren für so einen friedlichen Hintergrund scheinbar keine Geschichten haben. Damit wäre nur das Ziel klar und hell, der Weg - also die eigentlichen Folgen der Staffeln - tendenziell düster. Das ist der Grund, warum mich so ein Setting nicht richtig begeistert.





Aber reicht das dann auch aus, um auf der Basis nur eines einzelnen positronischen Neurons eine komplette Data-Kopie inklusive der Erinnerungen zu erzeugen?

Wohl sicher nicht, aber da wurde so vieles nur angedeutet, und dass die Zwillinge tatsächlich über Datas (gesamte) geerbte Erinnerungen verfügen, ist wohl auch noch nicht erwiesen.
Die Sache mit Data, Dahj & Co. beschäftigt mich auch irgendwie immer noch!

Für mich bleibt die Frage, was Picard an Dahj (und Soji) genaugenommen eigentlich so fasziniert. Wenn es nur darum geht, dass sie grandiose Androiden sind, müsste er bei Jurati nicht so nachhaken, was die "Essenz" von Data anbelangt.
Die beiden erwecken aber überhaupt nicht den Eindruck, als ob sie wirklich etwas von Data in sich trügen.
Und selbst wenn: Bedeutet das, dass ihr eigener "Charakter" gar nicht so interessant ist?

Noch heftiger finde ich andere Implikationen.
Was ist denn diese ominöse "Essenz"? Für mich klang das ein bisschen so, als ob, joah, genetische / biologische Ideen hier auf die Technik übertragen werden. Dann würde ich "Essenz" mit "Wesen(szügen)" über- oder gleichsetzen. Soweit, sogut, aber...
Da gibt es ja noch B4. Wir wissen, dass er nun wirklich die (gesamten) Erinnerungen Datas in sich trägt. Sein - wie war der Name? - neuronales Netzwerk war bei Weitem nicht so fortgeschritten wie das von Data - aber was soll's? Er teilt sich auch so viel mit Data! Sicher, er ist keine Kopie, kein "weiblicher fraktaler Klon" und seine "geistigen" Fähigkeiten waren nicht gerade herausragend. Aber auf mich wirkt das schon ein bisschen krass. Nur weil B4 ein bisschen, hmm, nennen wir es "minderbemittelt" ist, wird ihm da der Wert abgesprochen? Das ist eigentlich eine ziemlich heftige Message!  ?(
« Letzte Änderung: 28.01.20, 22:24 by Max »

drrobbi

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #21 am: 29.01.20, 06:38 »
Ich muss jetzt auch nochmal neuen Senf dazu geben...

Also ich bin, wie viele anderer auch, grundsätzlich begeistert von dem Piloten zu Picard.
Mir gefällt die Art und Weise wie man an die Story ran geht, das das Interview irgendwie "komisch" war lag wohl daran das es wohl auch so sein sollte, hier wurde gezeigt das Picard sich nicht damit rühmen will irgendwas geschafft zu haben sondern eher darauf zeigen will das etwas schief gelaufen ist.

Die Action-Rolle auf dem Dach, finde ich tatsächlich ein bisschen overkill, aber ich bin froh das es zumindest in dieser Folge bei einer Szene geblieben ist die so übertrieb war. Vieleicht war es auch absicht von den Machern das so aussehen zu lassen, denn wenn man mal überlegt könnte es auch sein das man hier die überlegenheit der Androiden zeigen wollte und vieleicht den Fingerzeig das es nicht so gut war was man gemacht hat. Es ist oft schon so gewesen das man das in Filem oder Serien macht indem man eine Szene völlig übertriebn aussehen lässt.  :silly

Die Sachen mit der "Essenz" und den Androiden ansich, würde ich an dieser Stelle noch nicht zu hard bewerten, denn auch früher schon gab es oft Sachen die zuerst sehr "WTF" wirkten und später perfekt erklärt und eingestz wurden. Da fallen mir z.B. die Drehkörper bei DS9 ein und auch der HoloDoc bei Voy. Bei TNG war es Q der zuerst als zu übermächtig und merkwürdig rüberkam, aber in späteren Folgen immerwieder beleuchtet wurde, was schliesslich das Bild (ein wenig :-) ) änderte.

Ich lass mich überraschen was jetzt kommt, denn man hat ja eigentlich noch nicht wirklich viel erfahren, nur vielen wurde angedeutet.
Konfuzius sagt: Wenn alle Stricke reißen, dann bist du zu dick für die Schaukel :-)

TrekMan

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #22 am: 29.01.20, 07:12 »
Aber reicht das dann auch aus, um auf der Basis nur eines einzelnen positronischen Neurons eine komplette Data-Kopie inklusive der Erinnerungen zu erzeugen?

Wohl sicher nicht, aber da wurde so vieles nur angedeutet, und dass die Zwillinge tatsächlich über Datas (gesamte) geerbte Erinnerungen verfügen, ist wohl auch noch nicht erwiesen.

Dafür ist es doch SciFi ;)


Gerade Dir sollte doch das Herz aufgehen. Trotz aller Hindernisse, Unbilden und Widerstände steht einer auf, reißt sich zusammen und sagt "Bis hier hin und nicht weiter!"
Na ja, hmm, "steht einer auf". Das ganze Umfeld ist nicht katastrophal düster - aber es wird problematisiert. Du schreibst ja auch selber:
"Hier wird eine Welt voller Angst beschrieben."
Eine Welt, in der es schlecht ist, aber einer für das Gute kämpft - das fasst meiner Meinung nach weder ST noch das Konzept "ein positives Bild von der Zukunft" zusammen.
Ich würde da nämlich zwischen einer "abgespeckten" Utopie (denn ganz so phantastisch muss alles ja auch nicht sein und war ST auch zu TNG-Zeiten nicht) und einer schlechten Welt, die Einzelne verbessern wollen, unterscheiden. Letzteres ist mir nicht genug.

Wir reden jetzt aber noch von Star Trek? Was erwartest Du? Eine heile Welt?

Die wird es nicht geben. Die Utopie die Star Trek vorstellt, ist das die Menschen auf Augenhöhe miteinander zurechtkommen, ohne den anderen über den Tisch zu ziehen, nur seinen eigenen Vorteil zu suchen und gemeinsam Lösungen zu finden.  Selbst Roddenberry hat in TOS und TNG Figuren präsentiert, die genau dagegen verstoßen haben. Manchmal mit Humor, aber dann auch mit ernsthafteren Hintergrund. Ich möchte da an die Folge mit Datas Tochter LAL erinnern. Das ethische Dilemma, dessen Lösung und die daraus erwachsende Zuversicht das war immer ein Markenzeichen der Serie. DSC konnte das m.E. noch nicht vermitteln, denn der Focus der Serie liegt m. M. nicht im erzählerischen, sondern auf der Actionseite. Das finde ich, sieht man nicht nur am Schnitt, sondern auch an den Geschichten selbst, deren Inhalte teilweise kaum vorhanden sind.   

Mein Gefühl ist, dass es so einen Ansatz auch immer wieder gibt. Da ist PIC nicht so bahnbrechend. Ist es nicht so, dass sich in vielen Serien und Filmen einzelne Helden (und Heldengruppen) - mit mal mehr, mit mal weniger eigenen Lastern und Problemen - gegen das Böse erheben, mit dem Ziel es am Ende zu besiegen? Das ist immer das Prinzip, dass es jetzt schlecht und am Ende gut sein soll. Nur ist am Ende halt dann auch Schluss ;) Die JJA-Filme haben so funktioniert und DSC (wenngleich ich hier kein Fachmann bin) soweit ich weiß letzten Endes auch, indem eine Michael Burnham für das Gute kämpft und es schließlich auch irgendwie erreicht.
Dabei bekommen wir aber den ganzen Film oder die ganze Serie (fast) nur die Hindernisse, Unbill und Widerstände zu sehen, während wir das Verheißungsvolle am Ende eher weniger erleben - schon allein deswegen, weil die Autoren für so einen friedlichen Hintergrund scheinbar keine Geschichten haben. Damit wäre nur das Ziel klar und hell, der Weg - also die eigentlichen Folgen der Staffeln - tendenziell düster. Das ist der Grund, warum mich so ein Setting nicht richtig begeistert.

Du hast recht, wenn man es so betrachtet beruht jeder Film und jede Serie seit man Film und Fernsehen als Massenmarkt erkannt hat auf diesem Prinzip. Selbst Charles Chaplin mit dem Tramp beruhte schon darauf. Aber was bedeutet es im Umkehrschluss? Welches Setting würdest Du denn bevorzugen?

M. E. hat PIC eine völlig andre Message und Strahlkraft nach Außen als DSC und das hat nichts mit den Schauspielern zu tun. Ein Beispiel.

Vor und nach dem ersten Weltkrieg beherrschte Armut & Depression das tägliche Leben. "Moderne Zeiten" thematisierte die Abhängigkeit der "kleinen Leute" von der Willkür der Industrialisierung. Der "Große Diktator" hingegen aus den Dreißigern nahm sich den Antisemitismus vor. 
Ob wohl sie alle nach dem "Kleinen Mann"-Chema angelegt sind, sind es für mich grundlegend unterschiedliche Filme, deren Außenwirkung zwar auf dem Prinzip Hoffnung beruhen, aber dennoch halte ich den "Großen Diktator" für einen Film, der eine positivere Strahlkraft hat, als z. B.  "Moderne Zeiten"



« Letzte Änderung: 30.01.20, 07:37 by TrekMan »
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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #23 am: 04.02.20, 10:26 »
Wir reden jetzt aber noch von Star Trek? Was erwartest Du? Eine heile Welt?
Sicher. Welches Franchise bietet sich denn sonst für so was an? Gut, inzwischen vielleicht "The Orville".
Star Trek hat gezeigt, dass man ansprechende Unterhaltung auch mit Spannung zeigen kann, die in einer grundsätzlich erstrebenswerten Welt spielt.

Die wird es nicht geben. Die Utopie die Star Trek vorstellt, ist das die Menschen auf Augenhöhe miteinander zurechtkommen, ohne den anderen über den Tisch zu ziehen, nur seinen eigenen Vorteil zu suchen und gemeinsam Lösungen zu finden.  Selbst Roddenberry hat in TOS und TNG Figuren präsentiert, die genau dagegen verstoßen haben. Manchmal mit Humor, aber dann auch mit ernsthafteren Hintergrund. Ich möchte da an die Folge mit Datas Tochter LAL erinnern. Das ethische Dilemma, dessen Lösung und die daraus erwachsende Zuversicht das war immer ein Markenzeichen der Serie.
Ja wie Du schreibst: Dass sich die Figuren respektvoll verhalten und in einer positiven Zukunft leben, hatte nicht zur Folge, dass man keine relevanten Fragen angesprochen hätte. Auch in TNG wurden Konflikte gezeigt. Nur waren diese Konflikte selten zum Selbstzweck da und haben eine versöhnliche Lösung gefunden. Sie fiel zwar sicherlich öfter simplifizierend aus, aber ersten ging es ja auch um eine Message und zweitens sind die Auflösungen, denen sich die modernen Dramaserien manchmal bedienen bei Licht betrachtet auch nicht immer völlig überzeugend.

Du hast recht, wenn man es so betrachtet beruht jeder Film und jede Serie seit man Film und Fernsehen als Massenmarkt erkannt hat auf diesem Prinzip. Selbst Charles Chaplin mit dem Tramp beruhte schon darauf. Aber was bedeutet es im Umkehrschluss? Welches Setting würdest Du denn bevorzugen?
Zunächst einmal hätte ich gerne ein Setting, das mehr Möglichkeiten erlaubt. (Das Setting von PIC engt so, wie ich es bis jetzt erlebt habe, auf eine ganz bestimmte Richtung ein.) Damit meine ich auch, dass sich auch eine utopische Serie nicht bestimmten dramaturgischen Mechanismen verschließen muss.
Mein genereller Ansatz (für ST) wäre wahrscheinlich viel abenteuerlicher ausgelegt: In einem grundsätzlich positiven, friedlichen Umfeld (Föderation und Crewgefüge) erlebt man teils nachdenklich-stimmende, teils lustige, teils gefährliche, teils erhellende Abenteuer in den Weiten des Alls. Das ist im Grunde ja die Richtung, in der ich mit meiner Satyr-Reihe auch gehe, weil ich davon überzeugt bin, dass da viel (mehr) rauszuholen ist.

Allerdings gebe ich wirklich zu, dass das bei PIC nur schwer umzusetzen wäre. Stewart und auch sein Picard sind ja nun relativ alt; da braucht es schon eine stichhaltige Begründung dafür, warum er noch einmal ins All gehen will. (BTW weiß ich gar nicht, ob ich die Dahj-Soji-Geschichte da eigentlich ausreichend finde. Aber gut.) Etwas persönliches müsste es schon sein, vielleicht gerade etwas persönliches und nichts, bei dem das Schicksal des Quadranten oder der Galaxie auf dem Spiel steht. Hmm  ::)

Alexander_Maclean

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #24 am: 04.02.20, 11:05 »
Für Picard ist die Dahj Geschichte schon persönlich.

a) WEil sie ihm um Hilfe gebeten hat und er es als Neiderlage angesehen dürfte, dasser ihr nicht helfen konnte.

b9 Ist sie die "Tochter" von Data, den er als einen engen freund betrachtet hat und der sich in Nemesis für ihn und die Föderation geopfert hat.
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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #25 am: 04.02.20, 22:57 »
Ja, ich möchte auch nicht in Abrede stellen, dass die Dahj-Soji-Geschichte für Picard etwas Persönliches ist. Ich war nur am Überlegen, ob die Sache, die Picard aus seiner Lethargie herausreißt, wirklich auch etwas sein muss, das für den ganzen Quadranten oder die Föderation von Bedeutung ist.

Alexander_Maclean

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #26 am: 04.02.20, 23:13 »
Ah, mal wieder ein Missverständnis.

Rein Theoretisch brächte es das nicht. Data is in ST fankreisen so beliebt, dass es reichen sollte, wenn nur er involviert ist.

Aber zum einen sollen die Serie ja auch Nichtfans begeistern. und die sind ja eher die Hauptzielgruppe, weil sie in der Überzahl sind. Und die sind es durch andere Serien gewohnt, dass sich der Storybogen einer Staffel meistens zu einer Katatrophe ausartet die mindestens eine Stadt bedroht, was dann die Helden verhindern müssen.

Zum anderen halte ich es auch für schwierig, einen so großen Storybogen zu designen, ohne das halt wirklich nur eine kleine Bedrohung da ist.
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« Antwort #27 am: 05.02.20, 09:50 »
Das sehe ich ein.
Und das Mainstream-Publikum braucht wahrscheinlich nicht nur eine kleine Bedrohung, da muss schon das Gefühl vermittelt werden, dass da alles unterwandert sein kann, überall die Gefahren lauern und sehr viel auf dem Spiel steht. Aber das ist vielleicht trotzdem nicht beste Rezept für eine solche Serie.

Max

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Antw:1x01 - Remembrance / Gedenken
« Antwort #28 am: 09.02.20, 09:50 »
Bernd Schneider von "Ex Astris Scientia" hat zusammen mit Jörg Hillebrand einen ziemlich umfassenden Artikel mit Beobachtungen zu "Remembrance" zusammengestellt:

Observations in PIC: "Remembrance"

Ich glaube, es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen. Es sind viele Einzelheiten zu entdecken.

TrekMan

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« Antwort #29 am: 10.02.20, 11:58 »
Das sehe ich ein.
Und das Mainstream-Publikum braucht wahrscheinlich nicht nur eine kleine Bedrohung, da muss schon das Gefühl vermittelt werden, dass da alles unterwandert sein kann, überall die Gefahren lauern und sehr viel auf dem Spiel steht. Aber das ist vielleicht trotzdem nicht beste Rezept für eine solche Serie.

Ich finde das Grundthema eigentlich nicht so verkehrt. Picard hat zwar den Antrieb Soji vor ihren Haschern zu retten, aber m.E. steht hier eine viel größere Frage im raum, die es zu beantworten gilt und die durchaus sehr intereressante Facetten haben kann.
Warum hat die Föderation den Romulanern nicht geholfen? Gab es einen Anschlag auf die Rettungsmission? War das vieleicht sogar ein geplanter Genozid?

Ich finde das sind Themen die schon in die Zeit passen. Ebenso wie man mit Flüchtlingen umgeht. Ich finde man geht bei Picard wieder den Weg unbequeme und moralische Fragen in den Vordergrund zu stellen und nicht wie in DSC oder im Abramsverse hauptsächlich auf Action zu setzen.
« Letzte Änderung: 10.02.20, 12:00 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

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