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Starfleet: Corrupted

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Fleetadmiral J.J. Belar:
Hallo Leute,

viele Admirals oder andere hochrangige Offiziere der Sternenflotte haben im Laufe aller Serien immer wieder fragwürdige Entscheidungen getroffen, Gesetze gebrochen und gegen Verträge verstossen. Immer mit der Rechtfertigung, dies für das höhere Wohl der Föderation zu tun.
Durch STAR TREK: PICARD haben wir erfahren, dass die Sternenflotte nicht mehr DIE Sternenflotte ist, an die jemand wie Picard glauben kann.
Wenn ich ehrlich bin, wird hier eine Föderation und Sternenflotte gezeigt, die eigentlich nur die logische Konsequenz aus den Einzelfällen ist.
Alleine in TNG gab es so viele Hardliner Admirals, die bereit waren die Prinzipien der Föderation zu verraten, um ihre Ziele zu erreichen.
Ich nenne hier Admiral Jameson, Admiral Satie, Admiral Kennely, Pressman, Dougherty, in DS9 waren es Admiral Leyton und andere zahlreiche Flaggoffiziere, sogar Admiral Nechayev war bereit, die komplette Borgbevölkerung auszulöschen und gab Picard den Befehl, sollte er nocheinmal die Gelegenheit haben, die Borg zu vernichten dies auch zu tun.
In TOS gab es einige Commodores, die entweder wahnsinnig waren oder eben auch eigene Ziele verfolgten. In den TOS Filmen, wären da Admiral Cartwright hervorzuheben, ebenso wie Colonel West.
Für mich zieht sich dies durch alle Serien und Filme. Selbst der sympathischste Admiral Ross, stand mit S31 in Verbindung, was er offensichtlich auch gehasst hat. Aber er war bereit darüber hinwegzusehen. Und wie korrupt muss ein Staat sein, der von sich behauptet hohe moralische Werte zu vertreten und dann eine Organisation wie S31 zumindest stillschweigend zu tolerieren?
Wie gesagt, der Grad der Korruption in ST: PICARD ist für mich nicht überraschend, sondern logisch.
Wie seht ihr das?
Wie konnte es passieren, dass so viele Admirals so korrupt wurden und warum wir Fans diese Einzelfälle vergessen, wenn wir jetzt die Entwicklung der Hardliner Starfleet in PICARD sehen und sagen, dass dies nicht UNSERE Föderation und Sternenflotte ist.
In 20 Jahren kann sehr viel passieren.
Wir wissen, dass die Föderation, eines Tages nicht mehr existiert und wie das römische Imperium und viele Imperien vor und nach ihm musste auch die Föderation unter ihrem eigenen Gewicht und ihrer eigenen Korruption zusammenbrechen.
So viel dazu, dass sich die Menschheit und die Föderation weiterentwickelt hat.
Ich zweifle allerdings auch keine Sekunde daran, dass es Admirals gibt die Picards Standpunkt teilten was die Romulaner und deren Rettung angeht. Es ist nur sehr wahrscheinlich, dass dies eine kleine Gruppe war und Picard und seine Leute einfach in der Unterzahl waren.
Jetzt sprechen die Hardline Admiral davon, dass die Romulaner Feinde waren. Was sie aber nicht erwähnen, dass die Romulaner massgeblich geholfen haben, das Dominion zu besiegen und daraufhin und nach Shinzons Sturz die Töne beider Imperien etwas freundlicher wurden, wird einfach totgeschwiegen.
Die Romulaner waren nicht mehr DIE Feinde.
Aber diese Hardliner brauchen auch, wie Trump und andere, ein Feindbild und wer wäre da besser geeignet als der älteste Feind der Föderation.

https://www.youtube.com/watch?v=2Vv7faTAF8k

Gruß
J.J.

Max:
Ja, die Admiralität hat sich öfters nicht mit Ruhm bekleckert. Der Aufstieg scheint die Leute zu verändern.
Es ist nicht schlecht, dass das Gefüge innerhalb der Flotte als Ganzes (bislang) nicht in den Grundfesten erschüttert wurde. Das ist eigentlich erstaunlich genug, weil uns zu den bösen Admirals auch immer wieder der Topos der durchgeknallten Kommandanten begegnete ;) Nun gut, das war vor allem zu TOS-Zeiten ein Problem.
Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass es auch normale oder nette Admirals gab. Da kommt einem natürlich gleich Hanson in den Sinn. Die fielen gefühlt aber deutliche weniger ins Gewicht, weil ihre Storyanteile naturgemäß oft sein klein waren. Am interessantesten fand ich immer die Admirals, die anfangs ein wenig "böse" dargestellt wurden, aber am Ende ein anderes Bild vermittelten. Ich war von Admiral Haftel ziemlich beeindruckend, der in "The Offspring" klar ein Antagonist ist, Data am Ende aber beim Versuch, Lal zu retten, hilft.
Ich glaube generell zeigen die Serien, dass Admirals und Captain ganz schnell eine ganz unterschiedliche Perspektive einnehmen, wenn es um die Bewertung von Sachverhalten geht. Das liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache.

By the way: Mein Lieblingsadmiral ist übrigens Admiral Thomas Henry! Ich finde es so cool, wie er bei Saties Tiraden einfach wortlos aufsteht und den Raum verlässt - sowas von cool!  8)

Alexander_Maclean:
Von erzählerischer Sicht sind ja Vorgesetze die nicht ganz koscher sind ja recht praktisch.

Zum einen können die meisten Zuschauer das gut nachvollziehen. Ärger mit seinen Boss hat man immer mal.
Zum anderen können diese als Antagonisten herhalten ohne gleich irgendwelche direkten feinde bemühen zu müssen. Dauerned nur Romulaner oder KLingonen als gegner ist ja dann auch mühsam.

Ansonsten würd eich vermuten, dass immer noch der alte Spruch gilt: "Macht verdirbt".

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Nur eine kleine Anmerkung zu der Krise der Romulaner.

Hier scheint es ja eher der Föderationsrat gewesen zu sein, der als erster gekniffen hat. Die Fleet Admiralin erwähnte ja in ihren Gespräch mit Picard das 14 Welten gegen die Hilfe für die Romulaner waren. Und vor denen hat man eingeknickt.

TrekMan:

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 04.02.20, 01:00 ---Von erzählerischer Sicht sind ja Vorgesetze die nicht ganz koscher sind ja recht praktisch.

Zum einen können die meisten Zuschauer das gut nachvollziehen. Ärger mit seinen Boss hat man immer mal.
Zum anderen können diese als Antagonisten herhalten ohne gleich irgendwelche direkten feinde bemühen zu müssen. Dauerned nur Romulaner oder KLingonen als gegner ist ja dann auch mühsam.

Ansonsten würd eich vermuten, dass immer noch der alte Spruch gilt: "Macht verdirbt".


--- Ende Zitat ---

Ich stimme Dir zu. Allerdings gibt es da auch Zwänge. Je höher man in der Rangstufe aufgestiegen ist, desto politischer wird auch das Amt. Ich fand das bei DS9 recht gut aufgezeigt. Alles was Sisko machte, hatte durch seine Rolle als Kommandant einer bajoranischen Station unweigerlich Auswirkungen auf die Übergangsregierung und umgekehrt.
Bei der Föderation ist es ja noch schlimmer. Da ist es nicht nur eine Regierung die auf den Kriegspfad geht, sondern gleich der Föderationsrat oder viel mehr einige opportunistische Einzelwelten.  Erinnert mich ein wenig an die EU. ;)



--- Zitat von: Alexander_Maclean am 04.02.20, 01:00 ---
Nur eine kleine Anmerkung zu der Krise der Romulaner.

Hier scheint es ja eher der Föderationsrat gewesen zu sein, der als erster gekniffen hat. Die Fleet Admiralin erwähnte ja in ihren Gespräch mit Picard das 14 Welten gegen die Hilfe für die Romulaner waren. Und vor denen hat man eingeknickt.

--- Ende Zitat ---

Ein schönen Bild für die letzten Jahre in der EU. Vielleicht macht man ja auch noch auf Anleihen auf den Typhon-Pakt und die Geschehnisse um die großangelegt Invasion durch die BORG. Der Kubus, den die Romulaner ausschlachten muss ja irgendwoher gekommen sein.

Max:

--- Zitat von: Fleetadmiral J.J. Belar am 03.02.20, 20:57 ---Wir wissen, dass die Föderation, eines Tages nicht mehr existiert und wie das römische Imperium und viele Imperien vor und nach ihm musste auch die Föderation unter ihrem eigenen Gewicht und ihrer eigenen Korruption zusammenbrechen.

--- Ende Zitat ---
Beziehst Du Dich auf DSC?
Ansonsten finde ich, dass der Zusammenbruch eines großen Reichs kein "Naturgesetz" sein muss, vor allem eben, weil wir uns in der Science Fiction bewegen. Warum sollte es da nicht Methoden der Erneuerung geben können?



--- Zitat von: Alexander_Maclean am 04.02.20, 01:00 ---Zum anderen können diese als Antagonisten herhalten ohne gleich irgendwelche direkten feinde bemühen zu müssen. Dauerned nur Romulaner oder KLingonen als gegner ist ja dann auch mühsam.

--- Ende Zitat ---
Zumal die Admirals mMn auch den Vorteil haben, dass man sie schneller wieder "einfangen" kann: Da sie ja immer noch auf derselben Wertegrundlage (Der Föderation) agieren, kann man die Konflikte dann auch wieder relativ einfach aus der Welt schaffen oder zumindest einen unkomplizierten Modus Vivendi finden.

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