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1x07 - Nepenthe

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Max:
Die Reise durch die unendlichen Weiten geht weiter.
Wir sind bei Folge sieben angelangt - hier ist der Diskussionsthread für "Nepenthe".

Wie immer gibt es eine Umfrage, Eure Stimmvergabe könnt Ihr abändern, falls Ihr im Laufe der Zeit zu einer anderen Meinung gekommen sein solltet.


Notenschnitt, Stand 08.03.2020, 13 Teilnehmer:
2,62

Max:
Ach, es ist wieder so schwierig, diese Folge einzuschätzen  :-\
Eins wird für mich klar: Es reicht nicht, einfach wieder alte Bekannte ins Spiel zu bringen, jedenfalls nicht so. Damit beziehe ich mich natürlich auf Troi und Riker, aber auch auf Hugh.
Ich habe ein wenig die Befürchtung, dass von dieser Folge rückblickend gar nicht so viel übrigbleiben wird. Viele werden vom Wiedersehen mit Will und Deanna entzückt sein und das sei ihnen unbenommen. Der weitaus spannendere Aspekt ist mE aber, wie Soji über sich und ihre Umgebung reflektiert.

Es ist sicherlich ganz interessant, dass es drei verschiedene Handlungsorte gibt und dass jeder eine ganz eigene Facette beisteuern kann. Nepenthe ist als Ort der Einkehr sicherlich reizvoll. Die "La Sirene" ist verbindet eher ruhige Elemente mit Dynamik. Und der Borg-Würfel ist mehr für die Action zuständig. Eigentlich keine schlechte "Rezeptur", aber das Ergebnis weist für mich doch einige Mängel auf: das Wiedersehen mit Troi und Riker finde ich aus diversen Gründen nicht ganz zufriedenstellend. Rios, Raffi und Jurati sind für mich nach wie vor nicht interessant. Die Geschehnisse auf dem Artefakt sind eher dümmlich.
Eigentlich macht die Folge in meinen Augen nicht viel falsch - aber auch in dem Sinne nicht viel richtig, dass ich alles letztlich ziemlich belanglos finde.
Die Note fünf klingt nicht freundlich, aber ich muss sozusagen fair bleiben, denn Folge zwei - an die ich mich im Übrigen schon gar nicht mehr erinnern kann, so beeindruckend ist die staffelübergreifende Erzählweise - hat auch eine fünf bekommen. "Mangelhaft" beschreibt "Nepenthe" lustigerweise weniger gut als "ungenügend", aber eine Sechs wäre auch nicht angemessen gewesen.


Mehr SPOILER...
Lose Gedanken:


* Die Rückkehr der Rückblicke. Aber na ja, die Gedankenverschmelzung war ein bisschen billig, trotzdem kein schlechtes Mittel, um im ST-Rahmen Juratis "Veränderung" zu erklären. Und dennoch: Wieso sind diese, hmm, Visionen für Jurati so stark, dass sie sich der Sache so verschreibt? Es waren sicher krasse Bilder (woher kommen sie eigentlich?), aber sie akzeptiert sie als unumstößliche Wahrheit? Und wenn sie so schlimm sind, dass sich Agnes gleich übergeben muss... wäre es dann nicht auch angemessen, sich bei Oh darüber zu beschweren, dass hier so eine Grenzüberschreitung stattfand? Mega-Stockholm-Syndrom, indem man der Vergewaltigerin sofort hörig wird?
* Daran anschließend: Jurati war diesmal wieder besonders anstregend. Eigentlich war jede Szene mit ihr zum Wegschauen. Das Sich-Übergeben war schon fast wieder komisch (na ja, leider nur fast) und sie spielt so mitgenommen, dass ich versuche, mich durchzuringen, das beeindruckend zu finden. Allein, es will mir nicht gelingen. Ich finde es eher überzogen.
* Trug Oh die Sonnenbrille nur, damit sich Agnes in den Gläsern spiegeln konnte?
* Habe ich mich verhört oder hat Jurati den Gormagander aus DIS erwähnt? Tja, wahrscheinlich kann man es den Machern gar nicht verübeln, dass sie Gelegenheiten konstruieren, sich rückzuversichern, dass DIS stärker in den gefühlten Canon der Fans gerät. (Bei mir ist es aber eher so, dass ich PIC nicht wirklich mit den früheren Serien in Einklang bringen kann ;))
* Ronja, äh, Entschuldigung, Kestra ist so eine Sache. Alles in allem finde ich aber, dass die positiven Anteile überwiegen. Von ein paar Kleinigkeiten abgesehen gehört ihre Interaktion mit Soji zum Besten, was diese Folge hervorgebracht hat. Und ihr Name ist sicherlich nicht schlecht gewählt, aber...
* Dass Wills und Deannas Sohn Thaddeus hieß, ist dann wieder ein bisschen zu viel des Guten, ...zu viel aufgegriffen. Na ja. Seine tragische Geschichte zeigt erstens, dass man es auch bei Riker und Troi nicht hinbekommen hat, ihnen ein unbeschwertes Leben zu geben und zweitens, dass man auf Teufel komm raus hier wieder eine Verknüpfung zum eigentlichen Thema der Staffel finden musste.
* Das Foto mit Thad und Picard mag vielleicht sogar echt sein, aber es wirkt wie ein nicht völlig geglücktes Photoshop-Erzeugnis ;)
* Ich möchte nicht so weit gehen, zu behaupten, Will und Deanna wären out-of-character. Schon allein die Zeit, die vergangen ist, kann einiges mit den Figuren machen. Aber ich war nur durch die bloße Tatsache berührt, dass man und dass Picard sie wiedergesehen hat, weniger von der Art, wie das Wiedersehen wirklich inszeniert war. Ich muss der Sache weiter auf den Grund gehen, muss herausbekommen, was mich gestört hat. Dass alles so bodenständig-häuslich rüberkam, war gar nicht das Problem, eher, dass man versucht hat, dass dann wieder "aufzuladen"; ("Cancel red alert" oder die Sache mit "der beste Captain? Da muss ich betrunken gewesen sein"). Na ja, ich muss wie gesagt noch weiter darüber nachdenken.
* Es wird zwangsläufig wieder die Kommentare im Netz geben: Picard wird wieder von einer Frau runtergeputzt. Natürlich ist Deannas Tadel berechtigt, aber es schadet der Figur Picard, dass er sich so oft so wenig einfühlsam verhält. Im Übrigen gefällt es mir auch nicht, dass Riker in dieselbe Kerbe haut, indem er ganz selbstverständlich von einer Picardschen Arroganz spricht.
* Ein bisschen merkwürdig, wie Will und Deanna alles gleich durchschauen.
* Das romulanische Schiff, mit dem Narek unterwegs ist, stellt aus designerischer Warte heraus betrachtet für mich eine weitere Enttäuschung dar. Auch der Joystick ist eher lächerlich, mMn vor allem auch deswegen, weil er so hoch angebracht ist; das sieht einfach seltsam aus.
* Apropos Narek: Kann es sein, dass er in der ganzen Folge kein Wort gesagt hat? ;)
* Hughs Tod hat mich nicht wirklich erschüttert, eher verägert - vielleicht, weil sein Zusammentreffen mit Picard und seine Rolle als Fürsprecher für eine Außenseitergruppe Aspekte waren, die der letzten Folge gutgetan haben. Außerdem ist das ständige Morden einfach auch etwas, was mich grundsätzlich nervt und ärgert.
* Ich weiß nicht genau, was das mit Elnor werden soll. Zuerst verschreibt er sich Picards Sache, dann sieht er seine Mission darin, Hugh zu unterstützen? Warum? Weil Picards Vorhaben plötzlich zu wenig hoffnungslos erscheint?

drrobbi:
Sooo, ich will dann auch mal meine Senf dazu geben...

Spoiler natürlich

- endlich bekommt man einen Hinweis warum Doktor Jurati so merkwürdig ist, na ja zumindest ein bisschen
- die Gedankenverschmelzung ist echt ein wenig billig, geht aber gerade noch so, finde ich
- Mini-Cosplay-Ninja-Elb na ja ... ich werd halt nicht warm mit ihm
- die Tochter von Riker und Troi, albern aber glaubwürdig
- das Troi sofort bemerkt das Picard Schwierigkeiten hat, war eigentlich klar, sie wusste früher auch immer sofort bescheid
- das Wiedersehn ansich find ich ganz gut gemacht
- das Rikers Haus Schilde hat und anderen Technik Schnickschnak ist ganz lustig
- das die Tochter von denen soviel über Data weiß hätte ich andere gemacht, ist nicht ganz glaubwürdig
- Rikers Ansprache fand ich endlich mal wieder ein wenig ST, genauso wie Trois Gespräch mit Soji
- der Kampf auf dem Cubus war ganz nett, Hughs tot allerdings unnötig
- das Frau doktor offensichtlich nun Gewissensbisse hat, macht sinn und das sie sich was gespritz hat um den Peilsender zudeaktivieren alles in allem ganz ok
- Nareks Schiff fand ich ganz nett, passt zwar wieder nicht zu ST wie wir es kennen aber daran hab ich mich schon gewöhnt
- das Riker und Troi jetzt nur für die eine Folge quasi "genutz" wurden find ich schwach, ich würde mir wünschen wenn er z.B. Riker nochmal um HIlfe bittet oder sowas aber ich glaub das kann ich vergessen

insgesamt fand ich die Folge zwar etwas langatmig aber dennoch sehr gut, bei mir reicht es für eine 2

Max:

--- Zitat von: drrobbi am 06.03.20, 07:56 ---- endlich bekommt man einen Hinweis warum Doktor Jurati so merkwürdig ist, na ja zumindest ein bisschen
- die Gedankenverschmelzung ist echt ein wenig billig, geht aber gerade noch so, finde ich

--- Ende Zitat ---
Das sehe ich so wie Du.
Dass es via Gedankenverschmelzung geschah, war schon erwartet worden. Es ist folglich wohl nicht gerade eine kreative Lösung, aber in diesem Fall wohl trotzdem vielleicht die beste, weil es einigermaßen glaubwürdig ist.

Ich habe mir die Bilder der Gedankenverschmelzung noch mal angeschaut. Da war eigentlich gar nichts so krasses dabei, jedenfalls nicht, wenn man heutige Maßstäbe anlegt. Die Icheb-Szene schien mir härter zu sein. Es ist nachvollziehbar, wenn Jurati damit trotzdem Probleme hat, aber nach der Ermordung von Maddox, die auch nicht netter anzusehen war, musste sie sich nicht übergeben.
Generell hätte ich da, nun ja, Erstaunlicheres erwartet. Aber gut, dann waren es eben nur wieder die üblichen Explosionen, halt im größeren Maßstab. Vielleicht ist das besser als etwas, was in die Fantasyrichtung gegangen wäre.


--- Zitat von: drrobbi am 06.03.20, 07:56 ---- das Troi sofort bemerkt das Picard Schwierigkeiten hat, war eigentlich klar, sie wusste früher auch immer sofort bescheid

--- Ende Zitat ---
Sie verfügt auch schlicht über telepathische Fähigkeiten ;)


--- Zitat von: drrobbi am 06.03.20, 07:56 ---- das die Tochter von denen soviel über Data weiß hätte ich andere gemacht, ist nicht ganz glaubwürdig

--- Ende Zitat ---
Vor allem weiß sie auch so ziemlich genau das, was der Zuschauer noch weiß. Klar, nachvollziehbar, sich auf die Canon-Dinge zu stürzen, aber sofern man es nicht übertrieben hätte, hätte ich es als Mehrwert empfunden, wenn sie uns was Neues berichtet; irgendeine kleine, persönliche Geschichte, die Will und Deanna mit Data erlebt haben, die aber nicht in TNG vorkam. So müssen wir den Eindruck haben, dass Deanna und Will ihr einfach das nacherzählt haben, was in manchen Folgen passiert ist, aber das macht die Sicht der beiden auf Data weniger persönlich. Auch später können beide von Data ja nur äußerst vage als Freund oder als Sternenflottenkamerad berichten, was ein bisschen dürftig ist.


--- Zitat von: drrobbi am 06.03.20, 07:56 ---- das Frau doktor offensichtlich nun Gewissensbisse hat, macht sinn und das sie sich was gespritz hat um den Peilsender zudeaktivieren alles in allem ganz ok

--- Ende Zitat ---
Diese Szene verstehe ich gar nicht richtig.
Woher sollten nun plötzlich die Gewissensbisse kommen? An sich hätte ich das Gefühl gehabt, dass Jurati vielleicht wirklich nur ihre eigene Haut retten wollte, das passt aber natürlich nicht mit den extremen Maßnahmen zusammen, mit denen sie den Peilsender sozusagen ausschaltet.

Thunderchild:
Die Folge kriegt von mir die Note 3.
Die ganze Geschichte rund um die Riker-Troi Familie und das warmherzige Wiedersehen mit Picard hat mir gefallen, und ich wünschte, wir würden mehr von so etwas sehen. Gefühle, nicht 0815 Action.

Damit kommen wir zum negativen. Zum einen die gesamte Handlung auf dem Borg Kubus hätte man ersatzlos streichen können. Wiedereinmal lässt man einen Character grundlos sterben, einfach um den Zuschauer zu schocken. Das erinnert inzwischen stark an Serie wie "Walking Dead" wo Charactere ein oder zwei Folgen aufgebaut werden, damit man sie anschließend sterben lassen kann, um den Zuschauer zu schocken. Das bin ich inzwischen echt leid. Die Verrohung und inflationären Einsatz von Gewalt und Tod gehört meiner Meinung nach nicht in eine Star Trek Serie. Wenn Hugh wenigstens für etwas gestorben wäre, zum Beispiel um die XB's zu retten, oder um Elnor die Flucht zu ermöglichen, dann könnte ich damit leben. So hat man ihn einfach getötet, nur um ihn aus dem Weg zu haben.

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